Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 19, 1849, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    zog, bis jeder Knochen i» dein Körper
mengkl>rückl war. Um den Brocke» heiser
schlüpfe» zu mache», überzog sie ih» mir ih
rem Geifer, «i»d jetzt macklc sic sich zu ihrer
Mahlzcit fcrlig. Das Verscbliickc» giiiq je--
doch nicht so leicht und «vurde niitcr großen
Anftreiigunge» vollbracht; es bauerle gewiß
eine volle Stunde, eheste ihr ekliches Mahl
hiiitt' ler gcivürgt halte. Als sie endlich da
mir fertia war, steckte sie de», zur erstaunlich
sten Uiiförmlichkcit ausgeschwollciic» ic«b, dcr
tä»ge nach i»'s Gras. Jcde Sp»r ihrer
vorherige» Behendigkeit war verschwunden,
und ihre llnbehülstichkeit macbte sie so macht
los, daß ledcr sich ihr ohne Bcsorgniß nä
her» nnv sic angreife» tonule Ich näherte
mich dahcr ohne Bedenken nnd schoß aus nur
geringer Enlftr»u»q mciiie Muskete auf sic
ab. Die Kugcl traf sic dicht nbcr dcn« Ange.
Als sic sich verwundet fühlte, schwellte die gif
tigste Willh ihrcn Körpcr, »iid die sebö» »iid
prächtig gcstreifce Haut, schimmerte im brilli
antcstk» uud lcbhaftestcn Farbcnglanze, aber
sie war völlig unfähig sich z» vcrlhcldigc»
Eben so fruchtlos war tcr Vcrsnch, i» ihr
altes Ncst zu eiitschlüpfc»; sic sank mibe
hülflich nnd regiinaslos in das (sras. Aus
den Knall meiner Muskete, wclchcr das ver
abredete Signal war, daß dic in einiger Ent
feriinng ziirückgcblicbencn Leute ohne Gefahr
herbclkommcn konntcn, eilten diese »n» uiiccr
dem lantcstcn liibclrus'cii und Frohlockcn her
hei und machccn ihr niitcr tansciic' Strcichcn
alsbald dcnGaraus. DcrKörpcr dcrSchla»-
ge «vurde dann in Stücke zerschnitten uud un
ter die Eittgeboreiien, welche an der Schlacht
terei Theil genommen haltcn vertheilt. Sie
halte» das Fleisch dicscr nngchcurcn Schlan
ge für einen rare» Leckerbissen und verzehrc»
es mit dem größten Appetit.
Etwas vom rechten Stoff.—Das Neu
Vork „Handels Journal" von der vorigen
Woche, berichtet, daß ein dortiges Ha,,
delshaus, einige Tage zuvor, eine Kiste
voll Gold von Califoi nien empfangen l)a
de. in Bezahlung für Waaren, welche
dasselbe in der frühen Stufe der (Zalifor
mcn Epidemie dahin gesandt hatte Man
hält dieses für die erste Zusendung vo»
(Kalifornien Gold, die in Bezahlung für
Waaren empfangen worden ist. Es be
steht theils ans Körnern und Schuppen,
und theils aus Klumpen, wovon der gröp
le ungefähr eine Unze wiegt. Nolküf.
Pottsville, den 14 Juni. —Fatales lln-1
glück. Während einem Feuerlärm am
Donnerstag Abend, welcher durch die Ex
plosion einer Kamphine Lampe in der Nor
wegian Straße, verursacht wurde, wurde
ein junger Mann. Namens James Hays.
durch einen Spritzenwagen überfahren und
so schwer beschädigt, daß er in wenigen
Minuten nachher starb. Er half den
Wagen ziehen und beim Herabfahren von
einer kleinen Anhöhe in der 4ten Straße,
fiel er und der Wagen passirce ihm über
den Unterleib- Er sprang auf und sicl
darauf bewegungslos nieder, und wurde
in ein nahes Haus gebracht, woselbst ihm
ärztliche Hülfe zu Theil winde, jedoch oh
ne Erfolg. Er war ledigen Standes und
soll einen musterhaften Lebenswandel ge
führt habcn.
Verwegener Raub. In der vorigen
Woche wurde ein Sohn des Hrn. Henry
Heller von Süd Mannheim Taun'schip,
an dem SchuylkiU Warf in Philadelphias
als er allein in einem Boot war. von zwei
der berühmten ..Rangers" angegriffen und
um eine kleine Geldsumme und feinen Kos
fer, enthaltend alle seine Kleidungsstücke,
beraubt. Ohne Zweifel hatten sie es auf
die Fracht einer Ladung Kohlen abgese
den. welche sie in dem Besitz des jungen
Mannrs glaubten, und die er gewöhnlich
zu haben pflegte; allein glücklicherweise
hatte er dieselbe noch nicht gezogen. Der
junge Heller glaubt, einen der Schurken,
erkannt zu haben, und identisiziit ihn als
die Person, welche im letzten Winter in
Gemeinschaft eines andern, eine Gewalt
that an einem Welschen auf dem „Guinea
Hill" in dieser Stadt verübte. FP.
Allentaun, den lt. Juni.— Ertrunken.
—Am letzten Montag Nachmittag. Halle
ein Bootmann. Namens James Elark.
das Unglück, in den Lecha Damm, obe»
halb dieser Stadt, zu fallen, und ehe ihm
Hülfe verschafft «Verden konnte, warerei
ne Leiche. Das Unglück soll dadurch ge
schehen sein, daß das Boot ausstieß, und
der Verstorbene somit abgeworfen «vurde.
Er soll einige dreißig Jahr alt gewesen
sein, und eine Familie in Trenton, Neu-
Jersey, wohnen haben.
Entflohen. In der letzten Sonntag
Nacht, hat es ein Jrelänoer, Namens
Dormic M'Ginley. der in unserm hiesigen
Caunty Gefängniß festgesetzt war. dahin
zu bringen gewußt, daß er sich heraus ar
beitete und sodann die Flucht nehmen konn
te. Scheriff Ihne bietet 11l Thaler für
seine Wiederverhaftung als Belohnung
an. Derselbe trug, als er Reißaus nahm
alte abgetragene Kleider, ist etwa 35 Jahr
alt und spricht die englische Sprache sehr
gebrochen. L. Patriot.
Kutztaun. den 12. Juni.—Merkwürdig.
—Als am letzten Samstag, Herr Lang
und Capt. Fuß auf dem Lande des Herrn
Jacob Roth in Grünwitsch einen Block
spalteten, zeigte sich in der Mitte desselben
eine runde Aushöhlung in der sich eine le
bendig? Kröte befand. Unser Berichter
starker versichert, daß von außen nicht das
geringste Loch oder irgend eine faule Stel
le zu erblicken war. wodurch das Thier in
das Innere desßlocks zu kriech n vermocht
hätte; und die Sache würde unglaublich
erscheinen, wenn nicht schon ähnliche Fäl
Ile vorgekommen wären: aber es ist eine
! naturgeschichtliche Thatsache, daß Kröten
! sowohl in Holz, als in Steinblöcken ein
geschlossen gefunden worden sind, in denen
sie wenigstens 80 Jahre verlebt haben
mußten. G. d. Zeit.
.JHeobarhler.
Neading, den Ii». Inn! I «49.
Lokale Nenigkt'itcn.
Vor einigen Tagen wurden einige Buben von ver -
dächtigem moralischen Charaller, die in cincn, vcican
teu Spritzcnbansc in der Washingtonslraszc ihr We
sen trieben, durch Hochconstabcl Kühn verhaftet und
vor den Ma»or gebracht Sie kamen für dicSnial
mit einem Verweise davon, werden aber im Wieder
holungsfälle der Strafe nicht entgehen.
Drei Buben ivurdeu am Dienstage vor dem Mayor
verHort, für Ucbcrtictunq des l iteii AbschnilteS einer
Stadt-Verordnung, indem sie inuthwillig Schwalben
auf den Straßen erschlagen lialtcii. Sie gestanden
rcunuitlug ilir Vergehen, »iiisztcn die Kosten bezahlen
und wurdcn dann mit einem Verweise entlassen Ih
nen geschah recht. Die böse Gcwolmhcit unserer lioff
iiungdvollcii Straßen Jugend, jene unschädlichen Vö
gel zu tödten. die fortwährend eine Masse lästiges
Ungeziefer verzehren, hätte schon längst gerügt und
bestraft werden sollen.
Verhaftet. —Ein Bootmann von Pottöville.
Namens Zolin lenningS. wurde am vorletzten Son
ntage durch Hochcoiistabcl Äiilm verhaftet, Ivcil er zwei
hiesigen Gastlvirlhen jedeni eiiieHü?!otcvoi, der Penn
Taunschip Bank gegeben hatte, welche falsch waren
Er wurde vor Aldermann Beh verhört und iu Er
mangelung vou 5 l'w Bürgschaft in den Gaslhoszuiu
sauern Äpfel gebracht, wo er Logis fand, ohne eine
KS Note zu bezahlen.
Eonstabel Morris hat am Donnerstage einen ver
dächtigen Kerl. NamcnS John LantS. von Harrioburg
hierher gebracht, welcher angeklagt ist die verschieduen
Langfingereitn, welche im Biai in dieser Stadt vor
kamen, verübt zu haben. Man zweifelt kaum daran,
daß er derrcchteZudustrie-»!itter ist undhatihm vor
läufig ein Logis im sauern Apfel angewiesen.
Ncabinger Fabrik-Gesellschaft.
Die Errichtiing einer oder mehrerer Baumwollen-
Fabriken in unserer Stadt, bildet schon seit einigen
Wochen das Tagesgespräch und es scheint daß die Er
richtung dieser nützlichen Anstalten nun wirklich bald
zu Stande kommen wird.
Bei einer zahlreichen und respektablen Versamm
lung hiesiger Bürger, welche sich am Donnerstag A
beud versammelte, um die Bildung einer Fabrik-Me
fellschaft zu besprechen, wurde Dr. D. Luther zum
Stuhl berufe» uud >h. H. Al ü hleuberg als Se
kretär angestellt. Dr. Isaae Diester introdueirte, im
Namen der Eominittee. Gen. Jame S. von Rhode
Island, welcher die Versammlung in Bezug aufMa
nufakturen anredete.
Richter Darling verlas einen Brief von Richter
HayS. von Laneafler. und eine» Auszug vom allge
meinen Manufaktur Gesetze. Die bei einer frühe
reu Versammlung angestellte Eominittee erstattete ih
ren Bericht, welcher vorgelesen und beifällig ange
nommen wurde.
Der Bericht erklärt einige Theile deö allgemeinen
Manufaktur-GefetzeS und empfiehlt dann die unver
zügliche Bildung einer Fabrik-Gcscllschast mit AM.-
UOV Thaler Eapital welches durch Stockantheile. zu
50 Thaler jedes, aufgebracht werden soll. Dieser Be
trag soll theilweise aus jeden Antheil bezahlt werden,
sobald der Freibrief der Gesellschaft in der Office deö
Staatssekretärs eingetragcn und die Gesellschaft voll
ständig organisirt ist. Die Gesellschaft soll den Ra
inen! "Nvu/lin"' führen
Eoinmittecn wurden angestellt, in den verschiedenen
Stadttheilen Unterschristen für Stocks zu sammeln u.
bei einer am Donnerstage den 28. Inni zu hallenden!
Versammlung zu berichten.
Die Eominittee ist der Meinung. daßßeading so
gute wenn nicht bessere Vortheile zum Betrieb von
Baumwollen-Fabriken darbietet, als Laneaster und
Norridlaun, wo dieselben vorteilhaft betrieben wer- !
den. Dies unterliegt keinem Zweifel.
Der lt c lul l.—Morgen über zwei Wochen Ist!
der Geburtstag unserer Freiheit, der auch diesmal von
den Bewohnern unserer Stadt feierlich begangen wer-i
de n wird. Die hiesigen Fcuerlcute rüsten sich beson
ders zu einer großen Parade aus jenen Tag. wozu
auch fremde Compagnien erwarten. Von Parleise
sten ficht man »och wenig, da eö fast außer der Zeil
ist solche zu halten. Verschiedene Privatfestlichkeitcn
werden Wohl noch vcranstaltct werden, so daß esNie
mand an Gelegenheit fehlt den Tag vergnügt zuzu
bringen. wie es von jcher Gebrauch ist.
Steue Post ineist e r —Der Gencral-Postmei
ster hat folgende Ernennungen für Berks Caunty ge
macht. nämlich . William Hossman. Postmeister zu
Monterey, in Maxalawny Tauuschip, an die Stelle
von John S. Miller, abgesetzt; John Moore, Post
meister zu Slauchöburg. an die Stelle von John C.
Reib, abgefetzt.
Schlechtes H e u w e l t e r —Während der lelz
len Woche war es meist trübes Wetter, anfangs kühl
und in den letzten Tagen schwül warm. Die Bauern
beklagen sich, daß das abgemähte GraS slch nicht schnell
genug in Heu verwandelt. ES scheint daß die Ge
witter diesmal alle biö zum Spätsommer ausgespart
werden sollten.
W i eder ei n Hcld dah i n.—General Edmund
P. GaincS, bisheriger Connnandör der westlichen Ab
theilung unserer Armee, ist nicht mehr Er starb am
6. Juni zu Neu Orleans, an der Cholera, im Alter
von 73 Jahren General-Major G trat beim An
fange des Jahres 1799 in die Armee der Ver. Slaa
ten und hat demnach länger als SO Jahre gedient
I Er war einer dcr tapferste» Officicre der Armee und
hat sich in verschiedenen Schlachten rühmlichst aus
gezeichnet; seinVerlust wird schwerlich zu ersehen fein.
d eutsch-lutherische Synode von Pennfyl
vanien, welche unlängst in Libanon ihre Sitzung hielt,
beauftragte Hrn. Wollenweber in Philadelphia, eine
neue Auflage ihres Gesangbuches zu drucken, die bis
zum nächsten Octobcr fertig fein wird.. Bestellungen
dafür sollten bald bei Hrn. W. gemacht werden.
Die Cholera dauert in Neu Uork, Boston.Ein
cinnali, St. Louiö und Richmond immer noch fort.
Iu St. Louiö war sie vorige Woche im Zunehmen.
In Philadelphia ist erst ein Todesfall an dcr Cholera
vorgekommen. In Baltimore scheint sie nicht mchr
vorhandcn zu sei« und aus Bussalo hat sie sich gleich
nach ihrem Erfchcinen wiedcr entfernt.
Canal Coin inlfstoner. Die Hauptperson
welche bei dcr nächstcn allgcnicinen Wahl zu wählen
ist. wird dcr Canal Coimnissioncr scin, daher lrcffcn
auch bcidc Parteien schon Vorkchrungcn cincn Can»
didalcn für dicscS Amt aufzustcllc». Unsere politischen
Gegner habcn bcinahe ein vollcS DutzcndCandidatcn
in Vorschlag und brauchcn dahcrnicht vcrlcgcn zu scin
cincn Mann zu fiudcn dcr das Amt habcn will. Sie
halten ihre Convention am 4. Juli, in Pittbburg.
Die Whigs werden am IL. August in Harrioburg
eine Staatö-Convention für denselben Zweck halten,
doch sind noch wenig Candidaten dazu in Vorschlag.
Die Ereignisse dcr letzten drei Jahre habcn zu Genü
ge bcwicscn, wie vorlhcilhaft eine politisch-gemischte
Canal Board für den Staat ist, dahcr sollte die
Whig-Convention darnach sehen einen Candidaten
aufzustellen, dcn sicsichcr crwählcn könncn. Wir möch
lcn den alten Ncr Middlcbwarth dazu vorschlagen.
President Taylor.—ln unserer Union lebt
gegenwärtig kein Mensch, dessen Handlungen mchr
bcobachlct wcrdcn. AIS Prcsidcnt Taylor. Unscrc Lo
kofoko-Frcnnde sind bcsondcrö gcnanc Beobachter und
lassen nicht scllcn hörcn, daß sie gar nicht damit ge
plieszt sind. Die guten Leute habcn vergessen, daß
dcr President seinen und nicht ihren Willen befolgt.
Außcrdcm hat cr durchaus keine Vcrbindlichkcilcn ge
gen eine Parle! zu crsullcii. die seine Erwählnng aus
allen Kräften zu verhindern suchte. Wenn cr eine
scharfe Revision über die Acmlcrhaltcrhält und einige
davon licimfchickt, so gcfährdct dies die Freiheit nicht,
sondern muß dcrfclbcn zuträglich sein, da die lecrcn
S lcllcn gewöhnlich mit bcsscrnßeamtcn bcsctzt werden.
Die Bcsctziing dcr öffentlich«.-,, Aemter ist die beste
Demokratie, welche unscrc politischen Gegner kcnncn.
sie lassen sich AllcS nchmcn und fagcn nichts—wcnn
sic nur dic Acmtcr behalten.
Von E n ro p a —DaS Dampfschiff Cambria ist
am Mittwoch zu Halifax angekommen. Dic mit dem -
selben angckonmicncn Nachrichtcn habcn wenig Inte
resse. In Frankreich sind dic Wahlen vorüber und
zu Gunsten dcr socialen Demokraten auögcfallc» sic
behaupten cin Dritlhcil dcr Parlamcnts-Mitglicdcr
crwählt zu habcn. Dic preußische Armee in Däne
mark hat die Stadt Frideriea bombardirt. Einc ruf
lifchc Flotlc ist in den dänifchcn Gcwässcrn crschicncn.
um aIS Fricdeiiostistcr zu dicncn. Von Jtalicn nichts
RcucS. Eö hcißt dic Sradt Pcfth fci von dcn Un
gar» cingcnonmicn. In Dciilschland ist noch allcS
bcini Altcn. iliächstcno wcrdcn wir mchr hörcn.
Das neue Schulgesetz.
llntcr den Landbeivohnern in den meisten
Taunfchips in Berks Caunty, herrscht gegen
wärtig große Aufregung, in Folge des in letzter
Sitzung der Gesetzgebung passirtenneuenLchul-
Gejetzes, welches sie als einen gewaltsaiiienEin
griff in ihre Rechte betrachten. Es ist die Ab
sicht dieses neuen Gesetzes, das iLolksschul-Sy
>rem, so wie es vor etwa 15 Jahren unlerGov.
Wolf gebildet wurde, gleichmäßig und allgemein
einzuführen, was in denjenigen Distrikten, wo
die Mehrheit sich an dem Gesetze von 18IV hält,
starken Widerstand findet.
Tie Gesetzgebung mochte bei Passirung des
Gesetzes eine gute Absicht haben,hat aber sie da
durch dcn Beisall der Mehrheit nicht erworben,
deren Wille doch in einem republikanischen Lan
de immer gelten sollte. In diesem Falle sind die
Leute in ten nichtannehmenden Distrikten ge
zwungen der Minderheit nachzugeben.
Wir haben bei der weiche durchaus kein per
sönliches Interesse, doch kau Niemand allgemeine
Volksbildung mehr wünschen, als «vir, aber eine
ausgedrungeneßildung ist nicht besser als das auf
gedrungene Christenthum,und etwas gewaltsam
Aufgezwungenes bringt selten gute Früchte, da
aber die Reprcsentanlen des Volkes Gewalt ha.
ben, Gesetze zu machen, die über alle anderen
gelten, so bleibt den Gegnern des neuen Schul-
Gesetzes jetzt nichts übrig, als sich vorläufig in
ihr Schicksal zn fügen und bei nächster Sitzung
dcr Gesetzgebung ihre Beschwerde vorzubringen,
und wo möglich einen Widerruf oder eine solche
Veränderung des zu bewirken, die ih
ren Wünschen mehr entricht. Prozesse gegen
das Gesetz sind nutzlos, was aus mehren Fällen
hervorgeht; ebenso ist es nicht rathsam die Be
zahlung der Taxen zu verweigern, denn diese
können durch Exekution erzwungen werden.
Verhandluugen der Sradl-Rathe.
Gclect Council-Zimmer,)
Zum 9. 184 i). 5
Der Rath versammeltle sich-alle Mitglieder
anwesend. Das Tagebuch «vurde gelesen und
genehmigt.
Die Beschlüsse, betreffend dcn Ankaufeines
Platzes für die Junior Feuer-Compagnie, und
2»0 li Fuß Schläuche, zur Vertheilung unter
die verschiedenen Feuer-Compagnien, wurden
verordnet überzuliegen. Die Bittschriften für
und gegen die hölzernen Schattendächer wurden,
auf Antrag, aufgenommen, aber nach einiger
Besprechung einstimmig verordnet überzuliegen.
Der Beschluß des Hrn. Nagel, die Gesuche
der Bittsteller, Cherr«) Alley, zwischen dcr 10
und 11. Straße zu ebenen und zu gräveln, ge«
nehmigend, passirte einstimmig.
Hr. Huntcr legte einen Beschluß vor,dieStra»
Ben Commitlee anweisend die Süd 6le Straße,
zwischen der Penn und CheSnutstraße, durch
den City-Regulator untersuchen zu lassen, ob ei
nige Theile jener Straße von der Regulation
verschieden sind, und sofort tueßepratur dersel
ben vorzunehmen, welcher einstimmig passirte.
Der Beschluß war vom Common Council ge
nehmigt zurückgekommen.
Die Ordinanz vom Common Council, für die
Annahme der Washinglonstraße, wie sie durch
den Ctty-Regulator regulirt wurde, zwischen der
»ten und Wasserstraße—ebenso ein Beschluß,
jene Straße zu ebnen und zu gräveln, zwischen
gedachten Punllen, wurden einstimmig geneh
migt.
Hrn. Hill's Beschluß, daß einiges Geld, ver
willigl durch die Council?, zu einiger derAeuer-
Compagnien, und die Conimitlee vom Aeuer-
Departeiiienr anweisend, deren Pflicht es sein
soll zu sehen daß solche Verwilligungen recht an
gewendet und gebraucht werden wie es die Rä
the bestimmt haben-passirte einstimmig.
Hr. Hunter offenrte einen Beschluß/daß die
Commiltec vom Feuer-Departement ersucht sei
nächster Verjaniinlung zu berichten, welches Ei
genthum der Stadl gehört und nun im Besitz
von jeter der verschiedenen Feuer-Compagnien
ist. Ebenso eine 'Angabe tcr Verwilligungen
welche jede Comp, verlangt-passirte einstissug.
Der Bejchluß vom Eomon Council, dieStra
ßen-Commissioncrs instruirend die Canalstraße
zu rcpariren, wurde einstimmig genehmigt.
Der Beschluß vom Common Counett, den
Marktmeister anweisend die alte Nerersintsprtt
ze an ten höchsten Bieter zu verkaufen und den
Erlös davon an den Schatzmeister zu bezahlen,
wurde einstimmig genehmigt.
Der Beschluß vom C. Council, dem Stadk-
Annvill zu erlauben,um
der beizuwohnen in einem jetzl
vorliegenden Mandamus-F.ille, die Süd drille
Straße betreffend, wurde genehmigt wie folgt:
Ja's die Herren Cunmus, Hill, Hunler lind
Ritter—Nein, Hr Nagel.
Hr. Nagel legre Bittschriften vor wie folgt:
die Bte Straße von der Penn bis zur Chesnut,
zu ebnen und zu gräveln, u. die Ute vom nörd
lichen Eck der Penn bis zur Washinglonstraße,
wurdcn den Regeln gemäß zurückgelegt. Auf
Antrag vertagt.
'Atlcstirl, I. Zxcitmcicr, S. S. C.
Common Couiicil-Zimmcl-,)
Juni!l. 1849.
Der Ralh verfammelle sich, anwesend Hrn.
Hau«, Henry, Herbold, Malsberger, Miller,
Whitman, Jäger- Jung und Fries, President.
Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ge
lesen und genehmigt.
Klage wurde gebracht durch Hrn. 'A.F.Boas
sür die Grundbesitzer, daß die Straße welche
von der lOten Straße nach dem Berge führt,
nahe der Preißlauner Straße, beinahe unpaf
strbar ist und ansuchend daß sie reparirr werden
möchte, welches Gesuch der Commillee über öf
fentliche Wege überwiesen wurde.
Hr P. Buschong erschien vor dem Rathe
und erbol sich die alle Feuerspritze zu kaufen,die
der Stadl gehört und jetzt außer Gebrauch ist.
Der folgende Beschluß wurde angeboten und
passirte -Ja's 7, Nein's 2.
Beschlosten, daß der Marktmeister hierdurch
inirrmrt ist, die alle Neversinkspritze am höch
sten Bieler zu verkaufen und den Erlös davon
an den Stadl-Schatzmeister zu bezahlen.
Die Commillee welcher bei letzter Sitzung die
Forderung von Hrn. Pohn übergeben worden,
berichtete gegen die Bezahlung derselben; und
ungünstig sür das Gesuch der Quäker-Gemein
de, in Betreff des Spritzenhauses in der
shingtonstraße, welcher Bericht angenommen
wurde.
Der folgende Beschluß wurde angeboten und
passirte;
Beschlossen, daß dem Stadt-Anwalt Kött
bezahlt werden für Erstra-Dienste, der Supre
me-Court in Harrioburg beizuwohnen, in dem
Mandamus-Falle der jetzt vorliegt, gegen den
belekt und Common Council von dieser Stadt.
Eine Rechnung von Hl!), sürs Ausfertigen
der Tax-Duplikare wurde vorgelegt und zu be
zahlen an den Schreiber verordnet"
Eine Ordinanz, welche bestimmt daß die
Washinglonstraße von der 3len bis zur Wasser
straße geebnet werden soll, wurde verlesen und
passirte. Sie die Anzeige davon.
Ein Beschluß wurde angeboten, die Binge
manstraße von der Illten bis zum Turnpeik zu
ebnen und zu gräveln.—Zurückgelegr—Ja's 5,
Neins Z.
ör. Haus offerirte folgenden Beschluß :
Beschlossen, daß die Washingtonstraße, von
der 3ten bis zur Wasserstraße geebnet und gegrä
velt «verde, der Regulation gemäß. Ein Antrag
zum Aufschieben wurde gemacht und überstiint
—Ja's 3, Neins 6.
Bei der Endpafsirung—Ja's 8, Neins 1.
Ein Beschluß vom Selekt Council, die Re
gulirung der «ten Straße, von der Penn- bis
zur Chesnulstraße, bestimmend, wurde gelesen
und genehmigt—Ja's K, Neins 3.
Ein Beschluß vom Selekt Council, betreffend
die Pflichten der Cominittee vom Feuer-Depar
tement :c., wurde gelesen und einstimmig auf
unbestimmte Zeit verschoben.
Hr. Whimian offerirte folgendes:
Beschlossen, daß die Straßen-Commissioners
angewiesen sind die Canalstraße zu repariren
wo es nöthig ist, und die Gultcrs so zu machen
daß das stinkende, faule Wasser abfließt, was
sich, wegen Mangel an Fall, in den Gutters
anhäuft. Pafsirt.
Ein Beschluß vom Selekt Council, welcher
einen Bericht vo» der Feuer-Committee fordert,
über Eigenthum !c,, wurde bis zur nächstenSit
zung zurückgelegt
Eine Ordinanz wurde gelesen und passirte,
die Fußwege in der Chcsnutstraße mir Curb
steinen und Pflaster zu versehen, von der Lten
bis zur 7len Straße.
Auf Antrag vertagt.
Altestirt. ' Z. iv. Tyson, S. C. C,
Das Gerücht, daß Ex-President Polk an
der Cholera krank sei, hat sich nicht bestätigt,
doch soll er an der Ruhr leiden.
(Eingesandt.)
Sintemal Freund Wollenweber's großartig
ger Fürsten-Mörder»Plan so wenig Theilnah«
me gefunden hat, und nicht lockend genug war,
auch nur irgend einen unserer deutschen LandS«
leute zu bewegen die auögestellten Prämien j»
verdienen; und fintemal die gedachten Fürstet
in Europa nun noch eben so überflüssig sind all
sie vor einigen Monaten waren und sich alle«
weil wohl nicht recht heimlich im alten Vater-i
lande sinken mögen, so bin ich auf den Einsal«
gekommen einen Plan zur
Ll'n sitn-Auswanderung
vorzuschlagen und ersuche Sie hiermit demselben
im Liberalen Beobachter ein Plätzchen einzuräu
men. Der Plan ist ganz mein eigenes Projekt«
indem ich weder ein Mitglied, noch der Sekre»
tär einer Gesellschaft bin,' die sieh's zur Aufga,
be gemacht hat, Alles was Fürsten heißt mit
Gewalt aus dem Wege zu räumen. Der Plan
ist einfach und lautet wie folgt: ,
„In den Vereinigten Staaeen leben wenig-,
stens Deutsche und in Deutschlands
so viel ich weiß, 35 regierende Häupterwenn
nun jeder Deutsche in der Union, zur Beförde
rung der gedachten Fürsten-Auswanderung ei
nen ganzen Fip, sage tij Cents, bezahlen will,
so wird dies eine Summe von K 125,0110
machen, mehr als nöthig ist,das ganze Fürsten-q
Volk zu Schiffe nach irgend einem entlegenen
Tbeile der Ver. Staaten zu senden und jeder
davon 10l) Acker ungeklärtes Land zu schenken
?!uf diese Art kämen sie dorr weg, wo sie über
flüssig sind und konnten bier, als gewöhnlich«
Bürger, nicht weiter schädlich se in.«
Sollte dieser Plan Beifall finden und sein!
Ausführung sicber gestellt sein, so werde ichSo«"
ge tragen denselben der deutschen Central-Ge
walt in Frankfurt vorzulegen, und ich wette ir«
gend etwas was nicht mein ist, daß dies meh
zur Befreiung Deutschlands beitragen wird,al
alle bisherigen Freilieits-Vereine, 'Freicorps u
s, w. Wenn in Deutschland erst einmal di
Fürsten so selten wie luerzulande, so wird dai
Volk sich hinlänglich srei fühlen und ihnen nach
rufen können: „Euch ist's wol>l unduns ist'i
besser!" Germania.
Äersainluiiq. das allgemeine Schul'
Gesetz d« treffend.
Zufolge einer vorher gehörig angckündig
tt» Einladung zur Bcrachschlag»»g der Au
»abiuc oder NichtsAmiahine des allgemeine,
Schulgesetzes, haben die Bürger von Was
dingt«?» Taiinsehip, Berks Cauntv, am Gast
Hanse von Gcrhart Vechtel, am 2tcn Zu
»i, sich versamclr, zu dem Endzweck ihre Ar
! siebten in Betreff des allgemeinen Scluilgestl
zcs öffentlich und siel auszusprechen; un
gleichfalls darüber abzustimmen.
Die Versammlnng ist veranlasst durch foh
gcndc llrfache», nämlich:
Isteil,?, haben wir Beweise, daß sich vi
arößcrc Hälfte oder Mehrheit der Bürgen
nnscrcs Taniischips ungünstig gegen da 6 all
aememc Schulgesetz äussern; und wir un«
deßhalb nicht ciencigt finde», dasselbe anzu
fuhren oder cinziiführcii.
Ltcns, gibt die öffentliche Versammln»,
allcn Bürgern diese«; Taunschips eiu volle
Recht, ihre Meliiuua und ihren Willen i
Hinsicht auf das neue Schulgesetz östenclie
uuv frei aiisziispreche».
Man orgamsirre sich durch Anstellung vo«
laha » ii M. Oberholtzer als Pre
sii'ent, Isaac Escbbach nnd John Scheiry, al«
Vice-Pi esideiittn, und Nicolaus Andre, jr
al«? Sekretär.
AufVorschlag wnrden folgende Herren al
Cominittee aiigesteilt nm Beschlüsse abznfas
sen. iiänilich: Heinrich tandis, (Gerber,.
'lol?ann Fu»k, Heiurich Rcilnaucr, loyani
Hiiber, Isaacßcrtow, Johann Gilbert, Jo
Hann Rcitnaucr. George Fegle, Sainne
i>ohl, Johann Roland, Samuel talschar
William Johnson, James Anderson, Dame
B. Kiimnicry, Friedrich Rohrbach, Jac>
Bechtel, Ludwig Covely, Jesse Panncbccki
Matthias Hnber uud Bernhard Kepler, >
«ach kurzer Unterredung folgende Beschlüsi
einbcrichceten, die vo» alle» gegenwärtige!
Bürger» angriiomme» wurde».
1. Brschlofftu, daß wir, Bürger unsere
Tan»schip6, nns völlig fähig erachten, uuser
Kinder in allen nolhivciitigc» Zweigen de
Misscnschafcc» von solche» Lehrern uiuerricl
teil zu lasse», die wir da;» völlig fähig finde
2. Beschlösse», daß wir uns verbinde», al
le armen n»d nnbemittelcen Kinder in ve
Scbnle «iilerrichte» zu lassen, nnd zwar
Monate lang des Jahres, wen» sie sieh a
einem dazu noch zu bestimenden Tage melde«
3. Beschlossen» daß die nachfolgende» Her
reu als: Jfaae Bercow, Gerhard C. Bechti
Johann Landie, Johann Oberholtzer, Hein
rich Landis, (Gerber,) »iid Jacob Fuchs, all
armen Kinder aufnehme», in die Schule schii
keu »iid den Schulmeister für seine Mühe de
gewöhnlichen Lohn abstatte» sollen.
4. Weil die Erfahrung lehrt, daß in so
cben Tannschips, wo Freischnle» angenome
sind, sie weder lehrreicher »och besser, no«
erfolgreicher gehalten werden, als die Priva
schulen; und znm ander» sie weder fähige«
noch bessere iind diesem Zweck entsprechende«
Lehrer, noch besseren Unterricht, bessere Ort
mllig oder Zucht haben.
5. Beschlossen, daß wir es für das besi
nud rechtlichste halte», nach dem Wille» u„
Wunsche der Mehrzahl unserer Mitbürge
zu handeln nud die Privarschillen zu
stütze», uud jedem das freie und gebühren!
Recht zu lasse», seine Kinder zu seinem daz
erwählcen Lehrer zu schicken.
6. Beschlossen, daß obige Beschlüsse in u«
ftren Zeitungen eingerückt «verde». 1
Die heutige Apstiinmnng lieferte ei» R
snltat von >34 Stimme» gegen das ne«
Schnlgesetz nnd keine dafür. '
sUnterzcichiirt von den oben angestellt
Beainten und der Cominittee, welche dlt B
schlüsse einbrachten.^
Neuigkeits-Broeken. >
Gouvcrnör Johnston ist mit seiner Kau
lie nach Kiltaiining, Armstrong Cannty, fIW
nem früheren Wohnorte, abgereist, und bD
absichtigt sich einige Wochen dort aufzuhaltM