Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 22, 1849, Image 1

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    N e ÄiN g, Denn. Gedruckt und herausgegeben vonAruold Puwell e, iu der Sud 6cen Straße, zwischen der Franklin- und Ckesnut - Slraße.
Jahrg. ii», ganze Ruin.
Sedinquiigcn : Der Niberillc IZtob.icliter jeden Dienstag auf einem großen Luperial - Bogen mir schonen vettern gedruckt. Der Lubscriptions - Preis ist Ein Thaler des Jahrs, weiche? in halbjährlicher
Vorausbezahlung erbelen wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, dem werten PI s<> angerechnet- Für kürzere Zeit als 0 Monate wird kein Unlerschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur
» dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubscripnons-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachung»» werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis ein»
I gerückt. ' Ilnrerschreibern in hiesiger Stadt wirb die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreibet. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden.'
Zinzuq der amerlkaiiischeii Armee t>?
die Stadt Puebla.
Mahne Neid,)
Daß ein Armeecorps von vier tausend
Mann, über eine Strecke von hundert
Meilen im feindlichen Lande marschiren
sollte,—über rauhe Berge und unfrucht
bare Ebenen, welche für die Möglichkeit
eines etwaigen Ruckzugeö gar keine Ans
icht gewährte, allein, abgesondert, ein
Tchirarm (Kavallerie st ine Fronte bcdro--
»end, und ein anderer im Rücken, daß
ieses unbed?utende Truppencorps—kaum
eine Division —kühn unter den Schutz ei
ner feindlichen Stadt marschiren sollte, ei
ner Stadt, die über Einwohner
zählt, und welche bisher für die kriege
ischste ihrer Nation galt, das ist eine
ener Thatsachen, deren moralische Große
dem Menschen ehrfurchtsvolle Bewunde
rung einfloßt. -
Und eine solche welthistorische Thatsa
che, ist der Einzug der Amerikanischen
Krmee in die Stadt Puebla.
' Nur wenig ist von dieser Heldenthat ge
meldet worden, und dennoch wird sie viel
leicht von keiner andern an erhabener,
Fürchterlichkeit, während deS ganzen.Krie
ges, übercroffen, Ware diese kleine Ar
inee angegriffen und überwältigt worden,
o hätte sie sich zu keinem HauptcorpS
Zurückziehen können denn sie selbst war
a das Haupccorps. Allerdings, lag in
perote eine Besatzung, allein es inir einen
sei Tage Marsch im Rücken, entfernt,
ltnd dazwischen lagen die furchtbaren Eng
pässe des Pinal und Vireys, und die fan
>igen Flächen, welche sich dem Fuße des
!)kSlumbrado6 entlang erstrecken, und die
kindliche Eavallerie würde die retirirenden
Narooeurs viel eher zu Paaren getrieben
>aben, ehe sie die Schutzmauern des star
rn EastellS hätten erreichen können.
Auch dieses würde bald erstürmt wor
en, und Jalapa, so wie auch die ganze
!inie gefallen sein ; denn wenn das Haupt
im Tode sinkt, müssen auch natürlich die
Vlieder ersterben.
Das Vorrücken auf Puebla war ein
gefahrvolles Wagstück, und der Einzug in
>ie Stadt, obschon friedlich und ohne
Schwertstreich ausgeführt, war in einem
noralischen Sinne nicht weniger glorreich,
!s wenn er unter dem Donner der Ge
nützt und Todesröcheln der Sterbenden
»ewerkstelligt worden wäre.
Die Einnahme von Puebla fand statt,
m 15. Mai 1847. In der Nacht vom
3. traf Worrh's Division in Amazoc
>in, einem anmuthigen Städtchen, 4 Mei
en von der Stadt gclegen, und hier über
lachtete sie. In derselben Nacht lagerte
ich Quitmans Brigade, bestehend aus
)em Empire und Palmetto Regimentern,
n dem Engpaß des Pinal vier Meilen im
Hintergründe.
Am Morgen des 24. strahlte bei ihrem
»rsten Erscheinen die Königin des Tages
n klarer unbewölkter Majestät ; —ein im
Monat Mai nicht seltenes Phänomen,
and zwar am allerhäusigsten den Abhän
zen der mexikanischen EordilleraS entlang ;
!ben tauchte sie auf zwischen den dunkeln
Aelsenkegelii des Pinal, als
Lrigade aus ihrem Lager aufbrach, und
un den Fuß des Berges herumdesilirte.
Die Straße vom Pinal nach Amazok,
vindet sich um den Riesen Malinchi, und
20 Meilen weit, scheint dieser Berg den
Keifenden zu begleiten, ohne seine relati
)e Lage zu verändern. Dieses Phano
nen erklärt sich aus der Gleichartigkeit
einer Ansicht von verschiedenen Seiten.
Der Morgen war ungewöhnlich ruhig,
>er Rauch der Kohlenbrenner, während
ene unter den dunkeln Fichten auf den
Sergen ihr friedliches Geschäft betrieben,
virbelte scheitelrecht über den Wald empor,
ind erhob sich, gleich einer Wolkensäule,
>och in die Lüfte.
Die gayze Landschaft lachte in wonni-
Pracht. Wir waren so eben aus dem
unkeln Passe des Pinal hervorgedrungen,
lS wir ein breites, glänzendes Thal zu
jnsern Füßen erblickten; grüne Felder
Der liberale Beobachter
Und Berks, Momgomery und Schuyikiil Caunties allgemeiner Anzeiger.
eingefaßt mit lebendigen Hecken von No-1
pal und Magnetz,—hier ein Gürtel von
goldenen Aehren, welche der Sichel des!
Schnitters harrten; dort ein Gebüsch!
von wilden Pfefferbäumen, oder ein Oli-
venhain, aus dessen dunklem Laubwerk, >
die seltsam gestalteten Thürmchen einer
alten Hacienda hervorblickten; dann und '
wann auch zeigte ein Kirchthurm,' oder
die Kuppel eines Klosters, manchem gläu
bigen Nachkommen der Aztecs, das Ehr- ,
furcht gebierende Kreuz.
Als die lange, blaue Linie, marschiren
der Krieger, aus dem Bergschlunde her
vorleuchte, weidete sich jedes Auge an die-
sein unvergleichlichen Schauspiele. Plötz
lich vernahm man den Knall eines schwe
ren Geschützes in unserer Fronte, welcher
von den Bergen wieder hallte —noch einer
und ein anderer. Darauf erfolgte eine
augenblickliche Pause und die vier Schüs
se wiederholten sich.
„(5s ist die Batterie Worth ist
im Kampfe begriffen," ließen sich ein
halbes Dutzend Sitmmen zu gleicher Zeit
vernehmen.
~Halt!" donnerte das Kommando von
der Fronte, und die ganze Linie hielt stlll
und stand mit athemlosen Schweigen.
„Da geht's von Neuem los !" erschall
te eine Stimme, als die Schüsse von einer
Batterie aus vier Mörsern, mit dem Kra
chen verschiedener Geschütze von leichterem
Kaliber sich vermischten.
„Nun beim Himmel!" rief ein Jrlän
der, „Krieg—da giltS drauf und dran zu
gehen !" j
„Zum Teufel!" ruft ein Anderer
„sieh 'mal den alten Quit! da ist der
General!"
In diesem Augenblicke schoß General
Quitman, von einem Adjutanten beglei
tet, vorüber nach der Fronte. Die An
ordnungen, welche das Anhalten zur Fol
ge hatten, waren vollzogen—der Nachtrab
hielt gleichen Schritt mit dem Vortrab,
und das Kommando , „Vorwärts
Lchnellschritt!" wiederhallte bald den Li
nien entlang, und wir waren wieder in
Bewegung ; Aller Augen waren auf die
Windungen der vor uns liegenden Land
schaft geheftet. Die Kanonade dauerte
immer noch fort. Wir waren zu weit
entfernt, um das Pelotonfeuer zu ver
nehmen. »
Plötzlich kommt ein Dragoner, dem ein
halb Dutzend anderer auf den Fersen fol
gen, in vollem Gallop, mit schäumenden
Rosse, die Straße daher gesprengt.
„Ist es ein Rückzugfragt einer.
„Nein niemals!" riefen entrüstet
! mehrere Stimmen.
Der Dragoner zieht sein von Schweiß
triefendes Pferd an, und überliefert eine
Depesche an den General. Worth hat
seinen Strauß mit Santa Anna! Der
Mexikaner hatte versucht in der Nacht,
mir vier tausend Lanziers, um Amazoc sich
herumzustehlen, und QuitmanS schwache
Brigade, mit ihrem schwerfälligen Train
im Hintergründe, anzugreifen. Das
Feuer der Artillerie dauerte fort, die Bri
gade dringt voller Begeistrung vor, der
Schnellschritt verwandelt sich in ein Nen
nen ; Kranke greifen nach ihren Flinten,
springen vom Wagen und stellen sich bei
ihren respekriven (Zorps in Reih und
Glied; die Blässe der Krankheit macht
der hektischen Farbe milder Aufregung
Platz; pfeilschnell fliegt die Landschaft
vorüber; endlich wird eine Anhöhe er
klommen, vor der man die langen bunten
Linien der feindlichen Lanziers, in hastiger
Flucht ausreißen sieht, um den Bergrand
des Malinchi. Sie hatten es kaum ge
wagt, in Schußweite von Worths Artil
lerie sich zAheigen. Getäuschte Hoffnung
ist der Ausdruck jeglichen Gesichtes, wel
che jedoch bald der Heiterkeit und guter
Laune Raum giebt, als die beiden Divisi
onen nach langer Trennung sich wieder
treffen.
Diese kleine Heldenschaar schlummerte
jene Nacht ungestört in dem Städtchen
Amazoc. Santa Anna, hinlänglich in
"Ivillig zu loben und ohne Furchr zu radeln."
Dienstag deu 22. Mai,
Erstaunen gesetzt, hatte nicht den Muth,
in die Stadt Puebla einzurücken, sondern
passirte nur durch deren Vorstädte, und
ergriff die Defensive zu St. Martin auf
den Bergen von Rio Frio.
Der Morgen des 15». übertraf den vo
rigen fast an majestätischer Pracht. —
Schon bei Tagesanbruch waren die Trup
pen in Bewegung, und ehe die Sonne am
Horizonte emporgestiegen, desilirte der
Nachtrab aus dem Marktplatze von Ama
zoc, dem schweigenden Haufen bleicher und
stumpfsinniger LeperoS ihn überlassend.
Ein mehrstündiger, munterer Marsch,
brachte uns nach dem kleinen Orte Acu
jets, einem elenden, auf einer Anhohe ge--
legenen Dorfe, an welchem Punkte die
Thürme von Puebla unö zuerst in die
Augen sprangen. Man verliert sie wie
der für eine Meile oder zwei aus dem Ge
sicht, aber wenn man um den Abhang ei
nes schonen, grünen Hügels herumgeht,
enthüllt sich plötzlich die Landschaft, und
die ganze Ebene von Puebla, mit ihrer
hochwichtigen Hauptstadt, entrollt sich wie
eine Landkarte vor dem entzückten Auge.
Wahrlich, ein herrliches Gemälde ist eS,
ein Theil von den geheiligten Erinnerun
gen, welche den Namen dieser alten ehr
würdigen „Stadt der Engel" heiligen.
Das Auge erstaunt über den schwerfällt -
gen halb arabischen Styl ihrer Bauart,
—die düstere Farbe ihrer terrassenförmi
gen Dächer, die seltsamen alten Kup
peln ihrer Kirchen, —und vor allem über
die hohen Thürme jener weltberühmten
Kathedrale, die in der Erhabenheit ihrer
kirchlichen Pracht, gleich Zwillingssäulen!
himmelwärts empolstreben. Die Ebene
schien meilenweit auf allen Seiten fast von
allem Baumwuchs entblößt zu sein ; hier
und da nur hob ein Gebüsch von Obst
bäumen um die niederen Mauern der ent
fernten Hacienda, einigermaßen die
scheinende Nacktheit der Landschaft.
In weiter Ferne erhob sich die Eordil
lera des Rio Frio, über welche die schnee
gekronten Häupter des Popocatepectl und
der „weißen Schwester" hoch hervorrag
ten, und nach Süden hin war, wie ein
blauer Teppich ausgebreitet, die Sierra,
welche die Grenze bildet, zwischen der E
bene von Puebla, und den reichen Plan
tagen der tei i'.'t ealiente.
Die letzte Meile der Nationalstraße,
wenn man von Amazoc aus, nach der
Stadt Puebla kommt, ist mit großer Sorg
fält gebaut worden. Die Straße ist hier
breit und fest, und es geht sich darauf so
glatt wie auf einem Tische. Sie ward
als ein Durchgang beabsichtigt, und es ist
sicher einer der zierlichsten in der Welt.
Eine Reihe kleiner, auf beiden Seiten
fortlaufender Granitsäulen, (unbezweifelt
zu dem Zwecke, eine Kette zum Schutze
der Fußgänger zu tragen,) bildct eine
sehr artige Verzierung.
Hat man eine halbe Meile auf dieser
Straße zurückgelegt, so kommt man an
die Garita, und am Ende derselben beim
Eintritt in die Vorstadt, hat man die be
rühmte Brücke „Roche Buena" (gute
Nacht) zu passiren.
AMoie amerikanische Armee an diesem
anlangte, wurde sie kommandirt
zu halten, und der kommaiidirende Gene
ral forderte die Stadt zur Uebergabe auf.
Fast augenblicklich wurde der Auffor
dung Gehorsam geleistet, und die Stadt
beHorden überlieferten förmlich den Platz.
Jetzt aber folgte eine höchst imposante
Scene. Die Trompeten des Vortrabs
schmetterten das Signal zum Vorrücken,
und diese Schwadron von Dragonern, die
noch nicht volle hundert Mann zählte,
rückte über die Brücke Noche Buena, ritt
furchtlos vorwärts durch die Vorstädte,
und die lange Straße der „Mezones" hi
nauf, schwenkte sich nach dem Marktplat
ze um, und hielt dann im Sattel.
Auf diesem Punkte war die Schwadron
beinahe eine Meile von dem Hauptcorps
entfernt und abgeschnitten von aller Hoff
nung des Beistandes, wäre der Feind zum
Verräther geworden. Die dazwischen
liegenden Massen von zwanzig Blocks>
massiver Gebäude, bildeten eine starke!
Scheidewand zwischen ihnen und ihren
Kriegsgefährten.
Fünfzehn Minuten hielt diese Schaar
todesmuthiger, staubbedeckter, und marsch
ermüdeter Krieger, deren hochgebaute Ros
se von den Kriegsstrapazen, zumal denen,
eines Vortrabs/abgemagert waren, den
öffentlichen Hauptplatz von Puebla allein
besetzt. Tausende racheglühende Augen
stallten feindselig und grimmig sie an, —
tausend Lippen murmelten ihnen Flüche
entgegen,—und zehntausend Arme waren
bereit, auf den geringsten Vorwand loszu
schlagen. Ein kühnes Wagstück dies,' für
jene Schwadron, dorthin vorzudringen,
selbst auf daö Wort einer mexikanischen
Corporation.
Mittlerweile wird die Linie formirt, je
des Regiment nimmt in der Marschord
nung seine Stelle ei» ; die Farben wehen
in der Luft ; die Feldmusik fängt an zu
spielen und jene kleine Armee, im Ganzen
vier tausend zwei hundert Mann, desilirte
über die Brücke Noche Buena
Tausende von grimmigen LeperoS be
setzten zu beiden Seiten die Straßen, gan
ze Schwärme derselben, ließen auf den
Dächern der Häuser sich blicken. Hun
derte von Offizieren und Soldaten aus
Santa Anna'S Armee, mischten sich unter
die Bürger, unter dem Schirme des unter
brochenen bürgerlichen Gewerbes ihre Zu
flucht suchend. Und grenzenlos war ihr
Zorn und Erstaunen, (denn Hunderte zähl
ten uns im Vorbeidesiliren,) als sie das
unansehnliche Häuflein staubbedectterKrie
ger, zählten, welche dermaßen ohne allen
Widerstand in die Stadt einrückten, die
unter allen Städten ihrer Nation, am Fe
stesten auf einem kriegerischen Fuße steht.
Wo war jenes große Heer geblieben,
welches Vera Eruz belagerte und ein
nahm? das auf den Gefilden von Cerro
Gordo ihre Armeeen in die Flucht schlug?
„Ist da 6 die Armee der Äankies?" —
„Unpunado de advaniurcos ! Earajo !—"
Und so mancher sonnengebräunte Lepero,
knirschte die Zähne undgrinzte tüchtig un
ter seinem bleiträndrigen Hute hervor-
Durch die Vorstädte defilucen jetzt die
mexikanischen Kriegsknechte; setzt durch
den engen Paß; jetzt über die Brücke von
San Franzisko und hinauf die gepflaster
ten Straßen der Megones.
Tausende von liebenswürdigen Frauen,
schwarzäugig, schlank und symetrisch ge
baut- standen hinter eisernen Fenstergit
tern, oder blickten von den terassenformi
gen Dächern herab. AuS so manchen
schönem Auge, schössen feurige Blitze auf
uns herab; so mancher Starrblick bcgeg
nete uns, in welchem Traurigkeit und
Neugierde, Zorn und ein ohnmächtiges
Bemühen der Verachtung seltsam sich
mischten. Da war eine Schönheit zu se
hen, deren Bruder,—dort eine andere, de
ren Gatte oder Geliebter auf den Höhen
von Eerro Gordo das Leben verlor; und
,'wer sind Diese? —Seine Mörder!"
Hier und da zeigte sich eine funkeläugige,
kleine, französische Modenärrin, die wäh
rend der ganzen Zeit, von dem geschäftigen
Leben des schönen Paris geplaudert, in ei
nem dunkeln Balkon, und mit einem klei
nen, zierlichen,-weißen Taschentuche uns
sreundlich zuwinkend, rief sie freudig aus :
„les braves Americains!"
Das war der einzige Willkommen, der
uns bei dem Einzug in die Engels Stadt
begrüßte!
Am Mittag ergoß sich die Armee,
Regiment, auf Regiment,—den Culle Me
zones entlang, kehrte sich zur Linken, desi
lirte um den Pallast herum, und schwenkte
auf den Marktplatz.
Die mexikanischen Flagge ward herun
tergezogen, und das sternbesäte Banner
erhob sich an dessen Stelle, und wehte ü
der dem Pallaste von Puebla.
So wie jede Colonne auf den großen,
öffentlichen Platz vorrückte, formirte sie
Laufende Nummer SN.
sich in geschlossene Reihen, machte Halt,
und stellte ihre Gewehre verschränkt gegen
einander.
Die Soldaten, staubbedeckt und vom
Marsche abgespannt, ließen sich verdrossen
auf das Steinpflaster nieder; andere war
fen ihre Tornister hin und setzten sich da
rauf ; während hingegen wieder andere,
welche nichts entmuthigen konnte, mit den
sie verwundert angaffenden Leperos in
gebrochenem Spanisch, lachten und scherz
ten. Die mit Eisen beschlagenen Hufe
der Pferde der Quartiermeister, erklangen
auf dem Pflaster, und wiederhallten durch
die langen Straßen der Stadt.
Inzwischen ertönte Trommelschlagen,
und das Kommando: „In Reihe und
Glied ! Zu den Waffen ! Schultert's Ge
wehr ! Recht 6 abmarschut!" und ein
Regiment nach dem andern, marschirte
nach dem ihm angewiesenen Quartiere.
Eine Stunde darauf, war die kleine Ar
mee vertheilt, und verlor sich in der großen
Stadt. Die Kaufläden standen dem Käu
fer wieder offen; die Bürger ließen sich
wieder auf den Straßen blicken, und Pu
ebla hatte wieder das nämliche Ansehen
wie gestern. Der einzige Unterschied war
wohl nur dieser, daß der Soldat, welcher
am Kasernenthor, als Schildwache stand,
oder unter den Haufen müßiger Leperos
sich mischte, eine andere Sprache redete und
mit einer dunkleren Uniform und einer
helleren Haut überkleidet zu sein schien.
Weltbürger.
Die Ztevenlle Bill.
(Zn der letzten Harnöbiirg "Demokratie Union" fin
den wir dies Gesetz Publizist, welches aus 3 t Ab
schallten besteht, allein zu lang für den Raum un
sero Blattes ist Da eo ober nothwendig ist, das;
unscrc Leser von dem Inhalte desselben unterrichtet
werden sollten, so geben wir nachstehend einen kurz
gefaßten aber verständlichen Auszug von diesem
wichtigen Gesetze, den wir der Philadelphia "v-ul v
Nvws" cntnehnicn ) —Hannover Gazette,
Das Gesey beginnt mit der Erschaffung ei
»es zur allmählige» Tilgung
der Staatsschuld, und trifft VortehrlingsAb
schnitt dass der Sekretär der Republik,
General Auditor und Gtaate-Schatzmeistec
Comnusftonerö sein sollen, um alle durch die
Akte verwilligten Einkünfte m Empfang zu
nehme», dafür der LtaatS Stock zum Markt«
pn ise zu kaufe», wen» derselbe nicht über par
ist, und denselben, liebst der darauf erwach
sende» Interesse, zu halten, und zur Tilgung
der Staatsschuld zu verwenden. Alle Ein
künfte (Abschnitt 2) herrührend von Taxen
Scltcnvcrwandccii-Erbschaftci«, und die Pro
zente fnr Freibriefe ans Bank-, Eisciibahiien,
Kohlti>mi»e» oder ander» Verbesseruilgs-Ge
sellschafte», liebst de» Tax auf Brennereien,
Brauereien, Billiard-Zimmern, Kegelbahnen
cheatralischcnEtablisscmcncs, Spcisehäuser»,
:e. sollen den ComlssionerS übel bezahlt wer
den sobald sie in die Schatzkammer kommen,
und sogleich zum Ankauf der Schulde» der
Republik verwandt werden ; die Commissio
ners sollen die Interessen erhal
te», welche auf de» Theil der Schuld erwachst
de» sie halte» möge», u»d solche Interessen
sollen ebenfalls zum Ankaufdcr Staatsschuld
verwandt werden, so daß auf diese Weise ei»
stecs sich anhäufender Fond gebildet wird.
Es wird vo» de» CommlssionerS gefordert
4) daß sie am ersten Montage in,
September, 1851, uud am nämliche» Tage,
jedes dritte Jahr darnach, den Belauf der
Schuld, welche» sie halten, dem Gouverntr
bescheinige», welcher das Certifikat derselben
vernichte», und eine Proklamation erlasse»
soll, daß so viel von der Staatsschuld getilgt
und abbezahle ist. Die CommissioiierS haben
cbcnfalls 5) a» die Besetz, geb»,ig
vo» 18Z3 ttttd jedes dritte Jahr darnach, den
Belauf der so abbezahlte» össciilllchenSchuld
cliiziibcrichte», und was für eine Verrmge
geriing von Taxen demzufolge gemacht wer
ben kann; und wen» eine Bilanz
6) i» ihre» Händen verbleibt znr Zeit wo sie
die dreijährige» Angabe» dem Gouvernör
macbe», so soll dieselbe sobald wie möglich,
nebst andern vcrwilligten Elnkiiiiftcu, auge
legr werde», um einen ueueu sich vermehren»
Foud zu bilde». S>e sind ebenfalls aulhori»
sirt einige Geschenke, Verwilli»
giittge» oder Vermächtnisse in Empfang zu
nehmen, welche gemacht werden mögen, u»d
dieselben zur Tilgung der Schuld zu verweu»
den, wo sie da»» einen Bericht vo» solchen
Verwilligiingen :c. au die Gesetzgebung zu
macht» haben Es wird von de» Eommissto
ttcrS gefordert (Abschnitt 8) vollständige Ei»'
träge von ihre» Verhandlungen, Einnahmen
und Ausgabe» zc.. zu mache», uud der Credit
der Republik (Abschnitt 9) »st verbürgt, daß
diese Fonds und einige andere, welche verwil
ligt werden mögen, gewissenhaft zur Abtra«