Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 15, 1849, Image 2

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    um den Muud gebunden, an seine Woh
nung, und übergab der Frau Warner ein
kleines Kästchen, etwa 10 Zoll lang und
5» Zoll breit und hoch, mit der Anweisung,
daß dasselbe Herrn Warner persönlich ü
berreicht werden sollte ; zu diesem Behu
fe war es noch in Zeitungen gepackt und
hatte die Aufschrift ~T hom a 6 Wa r
n e r, —c onsidenlial" (im Ver-!
trauen.) —Frau Warner nahm das Käst- >
chen und stellte es auf eineu Tisch, und!
als ihr Gatte gestern zwischen I und 2 l
Uhr nach Hause kam, händigte sie ihm
dasselbe ein, mit gleichzeitiger Erzählung
der Umstände, wie sie es erhielt.
Zum Glücke schöpfte Hr. Warner,
nach Erfahrung der Umstände, Verdacht,
daß etwas nicht richtig sein mochte. Er
nahm die Zeitungen, womit das Kästchen
eingewickelt war, ab, und fand, daß dassel
be ein einfaches, aus Kirschenholz verfer
tigtes Kistchen war, mit einem Schieb
deckel. Diesen Deckel zog er sehr lang
sam und behutsam zurück, und als er et
wa zwei Drittheile desselben herausgezo
gen hatte, sah er Rauch aus dem Käst
chen kommen. Plötzlich sprang er vom
Tische weg, worauf er es stehen hatte,
und schrie seiner Frau und seinem Sohne,
welche gegenwärtig waren zu, geschwind
die Stube zu verlassen, und kaum waren
sie zur Thür hinaus, als eine furchtbare
Erplosion erfolgte, welche das ganze Haus
erschütterte, und das Kästchen in tausend
Stücke zerschmetterte. Ein schwerer Ma
hagony Tisch, worauf dasselbe stand wur
de in «Stücke zerrissen, die Fensterrahmen
hinausgetrieben und die Mittelwand zer
sprengt. Hätte die Familie nur einen
Augenblick länger verweilt, sie würden
alle plötzlich des Todes gewesen sein.
Der Deckel des Kästchens war inwen
dig mit Leim und Sand überzogen ; dann
war ein Bündel Mätsches so hineingestellt,
daß der Deckel beim Aufziehen sie entzün
den mußte. Unmittelbar mit den Mät
sches stand ein Pfund Pulver, wie man
dem Behälter nach urtheilt, in Verbin
dung. Wäre der Deckel schneller aufge
zogen worden, so würde die Explosion
ganz plötzlich erfolgt sein. Es war dieS
wahrlich ein teuflischer Mordversuch und
ein wunderbares Entrinnen vom gewissen
Tode. Von dem Thäter hat man noch
keine Spur, ist aber der Hoffnung densel
ben zu entdecken. Friedens-B.
Paul M. Kunkel, wohnhaft in Uork
Eauntn, Penn., welcher angeklagt war.
als Mitschuldiger von Conrad Winter bei
der Ermordung der Frau Cooper. wurde
in der vorletzten Woche in der Baltimore
Criminal - Eourt, verhört und auf den
Grund der Verrücktheit von der Jury
freigesprochen- Eine Baltimore Zeitung
sagt. .«Unkel vernahm die Ankündigung
seiner Freisprechung, ohne irgend einige
Gemüthsbewegung zu erkennen zu geben,
seine Frau aber, welche während dem gan
zen Verhöre in dem GerichtSsaal zugegen
war. schien stark gerührt zu sein. Kunkel
wurde nachher wieder in das Gefängniß
zurück geführt, indem noch eine Anklage
gegen ihn anhängig war für den Diebstahl
des Regenschirms, der Schuhe und ande
rer Gegenstände der Frau Eooper. Der
Staatsanwalt hat aber seitdem diese An
klage zurückgenommen.
Eiserne Häuser.--Die Zwecke wozu
Eisen verwendet wird, vermehren sich mit
jedem Tage. In Neu Uork sind kürzlich
mehrere neue Wäarenhäuser. die gänzlich
von Eisen erbaut sind, an der Ecke der
Washington und Murray Strassen errich
tet worden. Diese Gebäude sind fünf
Stockwerk hoch, und sedes tst W bei sli
Fuß. Sie wurden am letzten 25. Febru
ar angefangen, und in dem kurzen Zeit
räume von ungefähr zwei Monaten er
baut. Eine Neu - Uorker Zeitung, sagt,
indem sie die Vorzüge dieser eisernen Ge
baude schildert: —Diese Gebäude werden
eine größre Last tragen, als backsteinerne
Gebäude, und können mir weniger Unbe
quemlichkeit als diese errichtet werden, in
dem sie auf eine solche Art gegossen und
angepaßt sind, daß jedes Stück, so wie es
an Ort und Stelle gebracht wird, an sei
nem gehörigen Platze aufgestellt werden
kann. Sie können abgetragen, an einen
anderen Ort bewegt, und dann, wie jede
Gußsache, in kurzer Zeit abgetragen wer
den. In ihrer Bauart wird beinahe drei
Fuß Raum über ein von Backsteine» er
bautes Haus gewonnen; auch lassen sie
mehr Licht ein. denn die eisernen Säulen
werden eine Last tragen, welche in gewöhn»
lichen Gebäuden eine sehr dicke Mauer er
fordern würde. Sie vereinigen Schön
heit mit Stärke, denn die Fächer könuen
zu irgend einer beliebigen Ausdehnung mit
Figuren ausgefüllt werden. In ihre»
Erbauung ist jedes Stockwerk durch Säu
len mir hohlen Rinnen gestützt, und die
zwischen denselben befindlichen Kirniese,
sind mit Bolzen stark befestigt. Wuklich
sind die Wände eine dichte Masse, und fä
tilg eine ungeheure Last zu tragen. Das
auf diese Gebäude verwandte Eisen, be
trägt !50 Tonnen, und die sämmtlichen
Kosten, betragen etwa 82VMV.
L. Volksfr.
Skippack, den 8. Mai.—Hrn. Joseph
Dittweiler voiiSchippach Taunschip. Pas
silte gestern vor acht Tagen ein betrü
bender Unfall. Er hatte unternommen
ein ziemlich wildes Pferd, weiches Hrn,
Daniel Cassel gehörte, zu brechen und
spannte es zu diesem Behufe in ein Fuhr
werk. Beim Wegfahren wurde das Pferd
wild, und ging durch ; das Fuhrwerk zer
brach, Hr. Detweiler wurve heraus>ze
schleudert und eine kurze Strecke mitqe
schleift. Er hatte sch»'ere Verletzungen
am Kopfe und anderen Theilen des Kör
pers erhalten und wurde besinnungslos
nach seinem Hause gebracht. Wie wir
vernehmen ist er aufguter Besserung und
ausser Gefahr. Hr, Cassel, der sich mit
im Fuhrwerk befand, kam mit geringer
Beschädigung davon- Neutralist.
AAb'erate 'Aeoöachler.
Reading, den AS. Mai
K 5.,,, nt lii» NMcc>, <>k
ofournutliarixeil axentii to rocoivv /Vävertixo
lntZnts giui «übseriptions fo> tili« pi^pvr.
Explosion—Am Freitag Morgen cxpiodiret
au der Wolinuiig des Hm Job» Äaniner, Ecke der
6teu und Washiugtoiistrasje, ein Apparat der zur
reituiig von Miiicralwasscr gebraucht wurde und ein
farbiger Mann, der mit dein Anfüllen dersclben be
schäftigt war und uiivorsichtigeriveise vergessen hatte
Oessnuiig für dav Audströineu der Luft zu lassen, ge
fährlich beschädigt wurde. Eine Seite des FränischopS
worin der Apparat war, wurde durch die Explosion
weggerissen und die Stücke Rupfer flogen nach allen
Richtungen Zwei Knaben weiche Im Schop Flaschen
füllten, entkamen iiiibcscliädigt,
Freinderßesu clv—Die Bäume in dicserStadt
waren vorige Woche mit Schaaren von kleinen mun
tern Vögeln belebt, die in dieser (Hegend mir selten
gesellen werden, Sie sind eine Art Vögel welche in
dieser Jahrözeit von Mexiko nach Canda und Labra
dor ziehen Sie leben von Insekten und waren be
schäftigt die Bäume vom Ungeziefer zu befreien. Ei
nige Straßenjungen beschäftigten sick damit diese
harmlosen Thiere durch Steinwürfe zu tödten, waS
um so mehr zu tadeln ist, da diese kleinen Vögel be
sonderd nützlich sind, weil sie eine Menge Ungeziefer
verzehren, was sonst dem Bauinlaubc schädlich ist,
11-?Auö der hiesigen "Gazette" ersehen wir, daß
Daniel Errick, welcher angeklagt war ein Theilhaber
an der Kelvaltthat zu sei», wie wir vorige Woche be
richteten, auf einen Writ von Nudizus corpus auö
dem Gefängnisse befreit wurde und wahrscheinlich
ganz frei kommen wird, weil er gar kein Theil daran
gehabt haben soll. Um so besser für ihn,
Batai ilo n,—Unsere blesigenFreiwilligen Com
pagnien exercirten, paradirten und manöverlrten am
vorigen Cainsiage in voller Uniform, in bedeutender
Stärke, und gewährten ein ächt militärisch.imposan >
ted Ansehen, Eine Menge Landleute, welche sonst
dem Miliz-Battaillon beizuwohnen Pflegte, hatte sich
auch bei dieser Gelegenheit eingesundeii und wird oh
ne Zweifel völlige Befriedigung gefunden haben
Dies war seit Menschcngedcdenten die erste Battail
lons Musterung bei welcher keine Wclsclikornstcngci,
Besenstiele -e, gebraucht wurden. In der Welt gibt
eö immer etwas Neues,
Die Cholera,—Diese mörderische Seuche, die
in den südlichen Staaten schon lange ihre Wiederer
schclniing gemacht hat. fangt an sich weiter nach O
stcii auszudehnen. In Cinciunati waren bis zum
letzten Mittwoch «! Atenschen an der Cholera gestor
ben, In Pittdburg soll sich die Cholera auch bereits
gezeigt haben, woraus zu vermuthen ist dasz sie sich
weiter nach Osten ausdehnen wird, Zeitungen von
Neu Orleans berichten, dasz die Cholera dort von sehr
mildem Charakter sei und »nr wenig Opfer fordere.
Der Preis eines Oh rh,—ln Amerika, dem
Gewei bv- und Handels Lande, ist Alles für Geld zu
bekommen, sogar auch die lucuschlicheu Ohren, Un
sere Leser werden sich erinnern, dasz kürzlich ein barba
rischer alter Mann, in der Nähe von Easion, einem
jungen Manne, dem Liebhaber seiner Tochter, ein Ohr
abschnitt und für diese Unthat verklagt wurde. Die
Sache ist seitdem zwischen den Parteien friedlich be
seitigt worden, indem Michael Engter, der Ohrab
schncidcr. an David Noth, der das Ohr verloren hat.
MI» bezahlte, nebst allen Kosten, die etwa SM» Tha
ler betragen mögen.
Der Tarif von tBtt»,—Die Eigenthümer der
verschiedenen Rollniühlcn, in und nahe bei Reading,
haben beschlossen den Lohn der Arbeiter herabzusehen,
bis die Preise deö Eisens wieder steigen.
Der Arbeiter-Aufruhr in Pottdvitte wird wahr
schciniich beseitigt sein. Die PottSvitler Blätter er
zählen nichts davon und da der Kohlcn-Tranöport
stärker wie gewöhnlich geht, so ergibt es sich von selbst
dasz die Mine» wieder bearbeitet werden
Bautust in Reading, Unser Mayor hat
während dem Monat April Kö Bau-Erlaubnißscheiiic
ausgegeben, wovon 17 für Repratnren undVerände
rungcn, und die übrige» für neue, meist backsteincriic
Gebäude waren
Aufruhr i u Reu Hork, Die Stadt Neu
Uorkwar am Ddnncrstagabcnd dieSeene eines furcht
baren Ttrahenauflaufs, der in der Nähe deS Astor-
Haufes statt fand. Der Broadway war von Men
schen buchstäblich vollgepfropft, Dav Militär wurde
hcrauöbcordcrt, um die Stühe wieder herzustellen, aber
mit einem solchen Hagel von Steinen begrüßt, daß
cS sich genöthigt sah mehrmals auf die Menge zu feu -
ern, Etwa 25 Menschen sollen dabei getödtet wor
den sein und alle Hoöpltäler sind mit Verwundeten
angefüllt, Nachdem die Masse meist zerstreut war,
wurden scharfgeladene Kanonen aufgefahren. Der
ganze Lärm entstand wegen einem Schauspieler,
Spätere Berichte melden, daß am Freitagabend die
Ruhe wieder hergestellt war, doch hatte der Mob sich
Nachmittags versammelt, aufrührerische Reden gehal
ten und Beschlüsse pasflrt worin das Verfahren des
Militärs und der Polizei bitter getadelt wird. Das
Schauspielhaus war geschlossen und im Besitz deS
Militärs, Eine Anzahl Mobansührer sind verhaftet,
Der Mayor hatte eine zeitgemäße Proklamation er
lassen, worin er zur Ruhe und Ordnung ermahnt,
Anstellungen durch den Presidenten/
für die Etadt Philadelphia und den östlichen
Theil von Pennsylvanien:
Win, D. Lewis, Zollhaus-Collektor, an die
Lteile von James Page, abgesetzt.
Wm. I. P. White, Postmeister zu Phila
delphia,an die Stelle von G. F. Lehman, abgs.
John W. Afhinead. Anwalt für den östli
chen Distrikt von Pennsylvanien, an die Stelle
von Thomas M. Pettit, abgesetzt.
Anton R. Roberts, Marschall für den östli
chen Distrikt von Pennsylvanien, an die Stelle
von Georg M. Keim.
Peter iZ. Ellmaker, Nävy-Aufseher in Phi
ladelphia.
Alle Angestellten sind, wie sich von selbst ver
steht, gute Whigs und die Anstellungen dersel
ben finde» den Beifall der Whigs von Phila,
delphia, doch zweifeln wir, ob sie den ungeteil
ten Beifall der Whigs vom östlichen Theile von
Pennsylvanien finden.
Der "Readinger Adler" kann sich noch gar
nicht darin finden, daß der neue Whig-Presi
dent sich die Freiheit nimmt die Lokos aus den
Aemtern zu treiben, und fordert uns zum zwei
ten Male auf, das Verfahren des Presidenten
zu rechtfertigen.
Wir sind gern bereit den Wunsch des Adlers
zu erfüllen, weil er es doch einmal nicht
haben will. Wir können wirklich nicht einse
hen daß der Adler Ursache hat sich über das
Verfahren des Presidenten zu beklagen, indem
er doch fortwährend nur „demokratische Maß
regeln" aufführt. Gleich nach der Wal,l sag
te der Adler: „Gen. Taylor sei ebensogut De
mokrat als Whig; die Demokraten sowohl als
die Whigs Härten ihn erwählt:c.," folglich soll
te er nicht murren wenn hin und wieder ein Lo
kofoko, der viele Zahre vom Schweiße des Vol
kes gelebt hat, aus dem Amte gejagt wird, ein
gedenk der Worte des großenZactson : "Wech
sel in Aemtern ist ein demokratischer Grund
latz," Obgleich Gen. Taylor gesagt haben mag
"Hch hin kein Partei-Kandidat, und wenn er
wählt, werde ich nicht der President einerPar
tei, sondern des ganzen Volkes sein," oder „ich
werde keine Freunde zu belohnen, noch Feinde
zu bestrafen haben," so ist er dadurch nicht ver
pflichtet jeden Lokofoko-Faullenzer im Amte zu
lassen, bloß darum weil er seiner Partei treu
gedient und tapfer gegen die Whigs und ihre
Maßregeln kämpfte. Hat der Adler vielleicht
schon vergessen daß Gen. Taylor der Wh'g-Can
didat war? oder sollen wir annehmen seine
Partei sei dumm genug zu glauben, die Whigs
würden sich einen Kandidaten aussuchen oh
ne versichert zu sein, daß er ihre Maßregeln
aussühren wird ? Er wurde von der ganzen
Loko-Partei als Whig-Candidat betrachtet und
als solcher hinlänglich genug gelästert und be
schimpft, soweit es durch öffentliche Blätter und
Redner geschehen konnte, und wenn auch einige
Lokosokos für ihn stimmten, so war es ihnen
nicht unbekannt daß er ein Whig war.
Wir erinnern uns vor Kurzem in einer eng
lischen Loko-Zeitung gelesen zu haben : "Daß
die demokratische sLokofoko) Partei ein großes
Purgiermittel bedarf, um den korrupten Stoff
auszutreiben, der sich in derselben angehäuft
hat. ' Sollte der President vielleicht einen Be
ruf in sich spüren jener Partei den Liebesdienst
zu erweisen, durch Anwendung des erwünschten
? Was meint der Adler dazu? Dies
wäre doch jedenfalls eine verdienstvolle Hand
lung.
Unser Correspondent hat es selbst unternom
seine Meinung zu vertheidigen und heute bereits
damit begonnen, lieber "das äußerst unbillige
und abscheulich gefühllose Verfahren gegen un
fern Er-Postmeister," haben wir dem „Adler"
bereits einigen Aufschluß gegeben und im Fall
er mehr verlangt, werden wir's liefern.
Die Cholera in Llnciiniati.—Eine tele
graphische Depesche, datirt Eincinnati den Uten
Mai, sagt-—Unsere Stadt ist in großer Auf
regung in Folge des Wiedererscheinens der Cho
lera in unserer Mitte. Ilm Furcht im Publi
kum zu verhüten, hat die Gesundheits-Commis
sion ein Zirkular erlassen, woraus hervorgeht,
daß während den letzten vier und zwanzig Stu
nden 26 Cholerafälle vorkamen, wovon 6 mit
dem Tode endigten.
verwegene Fälschung.—Der Norristaun
"Herald" erzählt einen verwegenen Versuch von
Fälschung und Betrug, der kürzlich in jener
Nachbarschaft vorkam. Ein Mann, der sich
lameS Morgan nannte, kam zu einem Bauer
in Ober Marion Taunschip, um eine Bauerei
zu kaufen und wurde mit ihm handelseinig für
eine Bauerei nahe bei Norristaun HSVOV zu be
zahlen. Er sagte, daß er in Philadelphia woh-
ne und die Papiere mitzunehmen wünsche, um
sie durch seinen Anwalt untersuchen zu lassen
und im Fall das Recht gut sei, 'sollte die Be»
! zahlung binnen zehn Tagen erfolgen. Tie Pa
piere kamen in wenigen Tagen zurück, mit der
Nachricht daß Alles recht fei. Am vorletzten
Samstagekam ein Mann nach Norristaun,der
sich John Hamilton nannte und eine Mortga
ge für 8200 N auf dieselbe Bauer«! hatte, welche
er zu verkaufen wünschte. Da es ihm schwer
hielt einen Käufer für die Mortgage zu finden,
so kam die Sache bald zur Kenntniß des Eigen»
thü mers der Bauerei, Hrn. Samuel Moore,
welcher zufällig in der Stadt war. Er läug
nete die Aechtheit der Mortgage und begab sich
nach der Recordere-Offiee, wo sie zum Eintra
gen gelassen war ; sie war in guter Handschrift
„Samuel Moore" unterschrieben und von Al
dermann Ash in Philadelphia bestätigt. Hr,
Moore verschaffte sich dann einen Verhaftsbe
fehl gegen I. Hamilton, der auch nach einiger
Mühe eingefangen wurde. Bei der Untersu
chung fand es sich, daß der Käufer der Baue
rei, John Hamilton, der Unterschreibet der
Mortgage und ein gewisser James G- Clark,
der in 1838 vor der Court von Montgomery
wegen Pferde-Diebstahl verhört wurde,eine und
dieselbe Perlon war. Er wurde in Sicherheit
gebracht, um vor nächster Court verhört zu wer
den, weil er keine H:wOV Bürgschaft halte.
(Eingesandt.)
An den Herausgeber des Beobachters.
Mein Herr:—lhr Bl>>ttvom Uten Dieses
enthält eine schwache Erwiederung aus eine
fraaend? Addresse an Sie, durch die Heraus
geber des ~Re.»dingcr Adlers." Ihre Mei
nung oder Rechtfertigung zu veriiehincii über
das Verfahren des Presidenten der Verci
nlqle» Staaten, in Bezug ans Abseyung von
Beamten:c. Die Herausgeber des Adlers
hielten es für gut am Bteu Dieses ihre Frage
z» erneuern nno gleichzeitig de» Antor Ihrer
Correspoiideiiz (mich selbst) anzuklagen für
de» Versuch zu antworten ?c. und Sie der
voraeblicheil Rechtfertigung unter meiner
Decke zn beschuldige» ?e> Sie erkläre» die
Idee Ihres Correspoiivente» als albern,
sinn- und zwecklos—speyt aber eine gu
te Portion Gift gegen den Adler au» ?e."
Es ist eine leiclue Sache für Editoren einer
Partciprcffe einen Privat-Bürger zu schimp
fe», daß er ein Parteigänger, ein tügner und
ei» rachsüchtiger Narr sei. aber ich fordere
bessere Beweise als böswillige Verläumdun
aen der Herausgeber des Adlers, irgend eine
dieser Beschuldigungen zu beweisen, Ich be
haupte daß ich keine persönliche Feindschaft
gegen irgend Jemand hege und ich sage, daß
die Herausgeber des Adlers meine Motive
nicht verstehen oder nicht verstehen wollen,
weßhalb ick sie der Ansachung des Parteigci
lies ?c. l'tfchiildige. Ich sage, daßmeine Mo
tive weit über persönlicher Rache oder Par
teigezänk find, daher fühle ich mich aufgefor
dert öffentlich an die Redlichkeit eines gr oß
müthigcn und edeldenkenden Publikums aller
Parteien zu appeilireii, für dessen Urtheil
wer die Beschuldigung des Giftspeiciis am
meisten verdient, ich oder die Herausgeber
des Adlers, Ich wiederhole, daß Parteigeist
i» unserni Lande aufcinen gefährlichen Punkt
acsiiegen ist und daß die Herausgeber des Ad.
lers wüthende n. »uirhwiilige Beförderer je
nes bösen Geistes sind, durch ihre fortwäh
rende Lästerung des Presidenten, für Ausü
bung seiner billigen Rechte. Wir, das Volk,
rühmen n»s billig des Genusses des segens
reichen Privilegiums und Rcchtes der Aus
wahl »iid Erwähiuug eines Presidenten, ei
nes Congresses, eines GouveruörS und einer
Gesetzgebung, niiftren, Gutdünken gemäß, a
ber dem Grundsätze der Herausgeber des Ad
lers gemäß würde es scheine«, daß der Presi
dent dieser Ver. Staaten zuerst die Ziistim
mn»g der Herausgeber des Adlers erbitte»
müßte, znr Absetzung tines erklärte» Feindes
ans dem Kabiiiet oder irgend eines andere»
Beamte», herunter bis zum »nbedtuteudsten
Postmeister, der wohl 2V Jahr a» der öffent
lichen Krippe gefüttert worden ist. Ich füh
le mich veranlaßt zu sage» wer ,ch bin, sder
Vcriinstalluiig »»d Schmähung meines Ru
seS und Charakters, von allen und irgend ei
ner Parteiprcffe »»aeachtet, in der Hoffnung
mitgewirkt zu haben an der Erhaltung der
Freiheit »»scres Landes und der Constitution
durch de» Stiminkasten, ohne die Anwendung
des Schwertes.) Daniel Zoyer.
Boyki Staun, Mai 10. 1849.
Vom Auslande.
Nachträalichc Europäische Berichte per
Dampfschiff 'Amerika."
D e u t s cb l a u d. Die Verwirrung in
Hinsicht der Kaiserfrage,- ist noch im er groß.
Mehre Regierungen der kleiner» Staaten
Europa's habe» sich zu Gunsteu des preußi
sche» Kaisers erklärt; die größer» Staate»
als Oestreich, Baier», Hannover it., sind je
doch dem Plane durchaus entgege».
Däne m a r k. Am «. April machte der
dänische Kriegsminister folgende» Tagesbe
fehl bekannt.
Könige u. Souveräne senden täglich Trup
pe» i» die Herzogthüiner, um die Anstrengun
gen der Rebellen gegen ihren legitimen Son
veraiu zn unterstütze». Die Kämpfe, welche
täglich gegen überlegene Trupptninaffen statt
finden, verursache» mir Blutvergießen ohne
entscheidende Resultate. D»e Armee hat
demzufolge Befehl erhalten das Suudewitt
;» verlasse» uud nach der Insel Alfen zurück
zukehren, um den Augenblick zu erwarten, in
dem es möglich ist, den Feind Manu gegen
Mann auzugreifktt!
Die dänische» Vcrschanjungen bei Dupell
waren angegriffen „nd von den sächsischen u.
bairische» Truppen erobert. Der Vt'lnst
auf Seite» der Deutsche» bei dieser Gelegen
heit soll etwa 150 bis 200 Mann betragen.
Mehre deutsche Handelsschiffe sind von den
Dänen weggenommen worden, auch deutsci
Eniigrautknschiffe sollen angehalten werdeni
Oestreich— Der Hauptkampf der
garn gegen die östreich. Truppen findet jei
bei der von den llngarn besetzten Festung E
morn statt, welche schon seit Wochen duri
die Oestreichs belagert ist. i
Frankreich— Die Nationalversan
luttg hat 1,200,000 Frauke» bewilligt für e
ue Expedition nach Italien zu Gunsten de
Papstes gegen sdie römische Republik, Zi
Expedition soll aus !4,<i00 Mauu besteh«
für drei Monate equipirt, unter Oberbefel
des General Oudinoc —Die Cholera in Pi
ris war im Annehmen. '
Aiikimft des Dampfschiffes "Hiberina," m
spätern Räch»nebten von Europa.
Die Hiberuia traf am letzte» Douuersta
Abend, mic L3.00l) Pfund St. an Bord,
Halifax ein.
Däne m ark. Der Krieg dauert for
ohn? daß von ei» oder andrer Seite bede«
leiide Vortheile erkämpft wurde». Die beul
scheu Truppen haben am 2«. April Jütlaii
mit starker Macht besetzt. Die amerika«
Posidampfschlsse Hermann uud Washingtq
haben von den Dänen Erlaubniß erhalte»
ungehindert passtre» zu dürfe». '
Deutschland ist »och fortwährend in pol
tischet Aufregung »nd Verwirrung.
Die Berichte vom Kriege in llngarn siij
sehr widersprechend. Unweit Pesth soll
Hauptschlacht stattgefnaden haben, wobei lag
einigen Berichte» die Ungar», »ach a»de»
die Oestrcichcr siegte». I
Italien.— Der Krieg zwischen Neam
und Sieilien dauert »och immer fort uii
scheint der Entscheid»»« z» Gunsten Neapel!
nahe. Catania n»d Noto haben sich ergebe
n»d Palermo war einer Tapiciilario»
Fr a n krei ch ist fortwährend rnhig,
Die Expedition zu Guusse» des Papstes «
am 22. April abgesegelt »nd i« Elvira
cbia angekommen um sofort «»f Ron, zl
marschirc». Der Papst wird i» Gaeta ble
len bis die Ruhe hergestellt ist. Ju Sard!
»ie« ist es »och immer sehr iinrnhig. Di
sardinische Regierung har die Friede,
gnngen der Oesti eicber verworfen. Die pil
mouteslsche» Minister haben Befehl gegebel
die Femdseligkcite» zu erneuern.
Der Fmcht-Markt in England ist bei sii
kcnden Preisen gedrückt.
Fener in Tamagiia.—Ei» Feuer brach aii
in der vorletzten Woche in einer zur Wol
»iiiig des Ehrw. Hr». Malony gehöre«
Sched. Durch eine eingetretene WindstiU
begünsiigr, gelang es den Bürger», in
»laiigluttg einer Feuerspritze, mit große» A»
stleiigungc» dem zerstörende» Elemente Ei>
halt zu thu», uud de» Stadrrheil, i» welche!
das Feuer entstand, vor sicherer Zerstörull
zu rette». Wäre es nicht rathsam für I
Bürger von Tamaqiia. sich eine» Feuer ZV
parat anzuschaffen? Die Kosten ans jed
Eigenthumsbesitzer würoeu uur gering sein
FreiheitS-Pr.
Eine wichtige Entscheidung wurde m
längst im AppeUalions Gerichte von Kei
tucky zu Franks»« gemacht. Dieselbe e
klärr alle von der Gesetzgebung genehmi,
ten Ehescheidungen für null und nichti,
so weit die Hinterlassenschaft eines ste>
benden Er Ehemannes in Frage, und W
die Frau ohne ihre Einwilligung getrenn!
dasselbe Anrecht an des NerstorbenenNach
lassenschafr habe, als ob solch' ein Tren
nungsakt gar nicht passirt sei. (Cor.
Verheirathet.
—durch den Ehrw. D Ulrich, am 21 ste
April, Hr, Johannes Staut mit Miß Sclis
Schleßina», beide von Tulpchocken. —am
steil, Herr Johannes Zccbman mit Miß G
ra Werlnian, beide von Penn.
—durch den Ehrw. Tho. H. teinbach, a
28. Apr., Herr David Haak, vo» Ober T»li
pehocken. mit Miß Rahel Hartman, von B?
thel. -am 29sten, Herr Daniel B.
vo» Unter Heidelberg, mit Miß Rebecka WV
nielsdorf, vo» Womelsdorf, —am l.
Herr Heinrich Groh mit Miß Lea LovS, bei
de von Marion —am ste», Herr Samin
Schliinacbcr mit Miß Elisa Behny, -He«
Jacob Behiiv mit Miß Susanua Schäffei
beide Paare vo» Marion.
-durch de» Ehrw. I. L. Schock, am 30s?
April, Herr Daniel C. Heller mit Miß A.V
Heller, beide von Readiiiq. —am 3 Ma>
Herr N. B Seidel vo» Robesou, mit Mi
Maria Louise P»»dt, von Laneaster Co.
- durch de» Ehrw, Tho. T. Jäger, am
Mai, Herr Euoch Forney mit Miß Elis
Hottcnsteiu, beide von Maidencriek.
—durch den Ehrw U. S Leinbach, am 1
Mai. Herr Renben Barry. Von West Coea
lico, Laneaster Co. mit Miß Susanna
vo» Htidelberg. Berks Co.
—durch de» Ehrw. P. temke. am 3. Ma
Herr Sturm Härtung mit Miß Antoni
Bolster, beide von Reading.
Starb.
—am 4. Mai, in dieser Stadt, David
Sohn von John Ziegler, im Bte» Lebensjahr>
—am 5. Mai, in Cnmru, John Drexel
im Alter von 59 Jahren.
—am nämliche» Tage, i» Cnmru, Joh
Kurtz, im Alter vo» einigen 60 Jahren.
—am 2lste» April, in Coxtaun,
Schlegel, im Sksten Lebensjahre,
—am löten April, in Aibany, Marianna
Tochter von Jonas Hnber, im l». Jahre.
„am 27. April, in Unter Heidelberg, Sc
lomon Zuck, im 53sten Lebensjahre.
—am 24ste» April, in dieser Stadt, Sar
Vechtel, Gatti» von George Vechtel, im 5°
ste» Lebensjahre.
—am 28. April, in Windsor, am Scbai
lacbfieber, Sarai Amanda, Töchterchen vo
Joseph Reber, im 9te» Monat.
—am 4. Mai, i» dieser Stadt, Susann/
Tochter von William Rhoads, im 8. Jahr
—am 30. April, in Breckuock, Laneaster C
John G. Stöver, im «Ssten Lebensjahre.