Me»ld i N g, Penn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwe ll e, in der Süd 6ren Straße, zwischen der Franklin- und Cdesnm - Elraße Jahrg. I«, ganze Nnm. i«»l. Bedingungen: Der A.iberale Vkvll«iclrttr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Luperial - Bogen mir schönen Lettern gedruckt. Der Lubscriptions« Preis ist Ein Thaler des Jahrs» welcher in halbjährlicher , Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nickt bezahlt, dem werden .PI 5U angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monate wird kein Unterschreibe? angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur , dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subferiprions-Ternnns geschehen und gleichzeitig alle Rückstünde abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein» „ gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müsien postfrei eingesandt werden. - Die Entdeckung von Madeira. Eine Erzählung auf dem Verdecke. Vt, Von W. O. von Horn. Zoo Auf einer Fahrt nach Westindien, er- Z)etählt ein Freund, befanden wir uns im Tngesichte der Inselgruppe der Maderas >onder Madeiras. Unser Schiff wollte hier, ")ie so viele andere Schiffe, frisches Was einnehmen, und wir denen die Seekost Aoen nicht sehr mundete, da das stete Ei nerlei immer wiederlich ist, wir sehnten Zasts nach den kostlichen Früchten, welche >usje Insel darbietet, in so reichgerühmter fülle. Es war ziemlich frühe, als wir Porto aus den Wellen steigen sahen. „Sehen Sie dort die Jniel," rief Ca- Mn Macham, mir und einem Franzosen A, der sich ebenfalls an Bord befand. ZoiLir sahen allerdings, wie sich die Insel, >er leich zwei niedrigen Hügeln aus der See >ei ob. Wir hielten uns re Augen fest auf Punkte gerichtet. Bald sahen wir, AAie diese Hügel durch flaches Land ver bunden waren. Wir erkannten das fri tknhe Baumgrün, das hin und wieder die l w,'elsen schmückte, und der Gedanke an das 'rrhberstandene Elend der ominösen See krankheit, ging in den Bildern der Hoff " sung unter. Die Phantasie gewann den Ochsten Stoff und verarbeitete ihn nach jnj.Uen Seiten. Wer viel gelitten freut anch um so mehr des bessern Zustandes, 'gr Als wir zu dem Capitän traten, zeigte »auf eine Wolkenmasse, aus der nur die Endpunkte klar in s Meer traten. „Was suchen Sie dort?" fragte er iforiit seiner liebenswürdigen Freundlichkeit, rag Wir blickten ihn fragend an, denn wir buchen eben nur Wolken, sonst nichts. lag Madeira um das Jahr 1344 Wolken gehüllt,sagte der Capitän, <salö ein Unglücklicher meiner Familie es -Jfltdeckte." e vo „Das Madeira?" rief verwundert ckliler Franzose, und ich fragte: „Ein Un- I"'! lücklicher, sagen Sie, aus Ihrer Fa lilie habe Madeira 1344 entdeckt?" >e"' widerte der Capitän, ich ix i'sill ihnen das ein mal erzählen, erinnern Jöie mich daran! Vielleicht heute Abend ; im mit dem Landen steht's schlimm." er Eine Brise hielt uns zurück, und nö '„"k higte uns zu laviren. Der Abend kam ,'eran, und wir hatten heute keine Hoff' ehmUng. uns dem Lande so weit zu nähern, >orvaß wir hätten. Anker werfen können. bwaKit der Nacht hörte die Brise auf, und st scz trat eine völlige Windstille ein, die uns gleicht von der Stelle rücken ließ. Die Nacht war lau. Kein Lüftchen "fühlte. Zum Schlafen hatten wir keine zua'ust. Windstillen sind bei Madeira fast o vitine gewöhnliche Erscheinung, ine „Wie wäre es," sprach der Capitän, >öch«wenn wir bei einer feinen Havannah und einem Glase Madera, uns dem Verdecke niederließen und ein Stündchen verplauderten?" »mir Wir stimmten ein, und zwei Stewarts cn ir'achten die nöthigenAnordnungen, spann Sen das Seegeltuch aus, stellten ein Tisch )en und Stühle auf das Hinterdeck, und setzten uns fröhlich zusammen. Capitän Macham war einer jener wie man sie in der englischen ?6 k)!arine nicht selten findet, der allseitig i. ebildet, jenem barschen Seemannswesen Densagt hatte, welches sogenannten alten ""Beehunden charakteristisch ist, die die Lan d die sich auf die Salz- wagt, mit Verachtung behandeln o znz er doch mit einem so barschen Wesen zu heinlückscheuchen, daß sie eö kaum wagen, ih onneen näher zu kommen. Er war noch ein !old Mger Mann, und stammte aus einer al aß Familie seines Vaterlandes, welcher und Kriege, Gunst und Heirath, wie selber sagte, den Weg gebahnt, sich aus h Ihner untergeordneten Sphäre zu den höch ahrzien Nangklassen brittischer Aristokratie lalpa, erheben. Wie alle Engländer war er än Ifangs kalt und zurückhaltend gewesen, sid aber fanden sich eine Menge Berüh mgspunkte, und ehe ein Paar Tage, ver- Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. flössen waren, hatte sich ein so freundliches Verhältniß gebildet, daß wir Passagiere uns unendlich wohl bei ihm fühlten. Er war offen, redselig und.treu herzig. Dies Verhältniß gewann täg lich, und machte uns die Einförmigkeit vergessen, die das Leben zur See mit sich führt. Nach diesen Mittheilungen erklärt sich die freundliche Weise des Schiffsbefehls habers am heutigen Abende. Bald saßen wir friedlich zusammen. Durch dünne Wolken fiel das fahle Mondlicht auf das Verdeck, wo entfernt von uns, die Matro sen in Gruppen saßen und sich unterhiel ten bei dampfenden Cigarren und Gr»g. Unsere Cigarren dampften auch. Der Madera perlte und der Capitän hob an also zu sprechen : „Ich habe Ihnen versprochen, die, wenn auch geschichtlich wohl bekannte, doch Jh nen fremde Geschichte der Entdeckung Madeira's zu erzählen, und will mein ge gebenes Wort jetzt lösen. Ich habe auch schon bereits erwähnt, daß sie in das Jahr 1344 fällt. Damals gehörte auch meine Familie zu dem niedern Adel Altenglands. Sie war arm an Grundbesitz, doch nicht arm an Ruhm, den sich manche Glieder des Hau ses in den Kreuzzügen, und in andern Kämpfen, besonders in Frankreich, erwor ben hatten. Ihre Armuth gestattete nicht, ein Leben zu führen, wie es die Glücklichern zu führen pflegten, und der Stolz der Macham's ließ es auch nicht zu um Gunst zu buhlen, und dadurch sich zu erheben, wodurch andere Familien bei E duard dem Dritten, Gunst und Ehre, Reichthum und Macht sich zueigneten. In jener Zeit, wie eine alte Familien chronik erzählt, die ein Macham, der Pri or eines Klosters war, in jenen Tagen ausführlich niederschrieb, und die ich ge nau kenne, lebte ein Robert Macham. Er hatte die Ritterwürde noch nicht er langt, und trug also nach der Sitte seiner Zeit den Titel: Edelknecht von Macham, unserer kleinen Burg in Cornwallis. Robert war jung und talentvoll. Die Natur hatte ihn mit allen Reizen ge schmückt die einen neunzehnjährigen Jün gling zum Liebling der Frauen machen können. Ueberall sah man ihn gerne. Seine unruhige Natur, ließ ihn auf der väterlichen Burg nicht rasten. Von Schloß zu Schloß irrte er im Lande her um, der Lust des Augenblickes nachjagend. Kunstvoll spielte er die Harfe, und der Ruhm, der lieblichste und liebenswürdigste Minnesänger zu sein, wurde ihm nie strei tig gemacht. Aus eine mir unbekannte, auch von un serm Familienchronisten nicht näher be zeichnete Weise, war ihm der Sohn eines der reichsten Lords und Ritter, William d'Arset, verbunden und verpflichtet. Durch diesen wurde er im Schlosse der reichen d'Arsets eingeführt, und, wie ü berall, auch hier gar gerne gesehen, durch seine Talente und anziehende Erscheinung. Der alte Marquis d'Arset hatte nur zwei Kinder, William und Anna. Es ist nichts Außergewöhnliches, daß Robert und Anna sich liebgewannen. Die Liebe, meine Herren, sagte lächelnd der Capitän, kennt keine Rangstufen, achtet keiner Armuth. Sie überspringt alle Klüfte, welche menschlicher Wahn gräbt, daß sie die Menschen trennen, Dies ist eine uralte Wahrheit, und der Zeitraum welcher zwischen 1344 und 1844 liegt, hat sie nur bekräftigen und bestäti gen können. Jugend und Schönheit ziehen sich li beral! an. So dachte Robert und Anna nicht an das, was sie etwa äußerlich tren nen könnte, als sie ihre Liebe sich bekann ten. Wäre der Bruder Anna's, der edle William d'Arset, am Leben geblieben, vielleicht hatten günstigere Sterne ihrer Liebe gelächelt, aber ihn warfeine schwere Krankheit nieder. Nur noch inniger ver band die treue Pflege deS Freundes und Bruders die Herzen, und er segnete ihren "Lvillig zu loben und ot)'»e Furcht zu tadeln." Dienstag den April, 18 Bund, und bat den stolzen Vater ihn zu segnen. Kurz darauf starb er. Es war aber keineswegs des Marquis Meinung, seine Erbtochter dem armen E delknecht Robert Macham zu geben ; viel mehr war die Entdeckung eines Liebesver hältnisses zwischen Anna und Robert, für ihn ein Gegenstand des Schreckens, zu gleich aber auch des Zornes. Wie hoch verpflichtet auch die Familie dein vertrauten Freunde iiires Sohnes sein mußte, dies blieb außer Acht. Der Stolz pflanzte sein altes Panier auf, in dem das Wappen der d'Arsets glänzte, und jedes andre Gefühl, jede Rücksicht, mußte davor zurücktreten. Kälte und abstoßende Be handlung, sagten es Robert Macham, hier sähe man ihn ungern, und sein persönli cher Stolz gebot ihm das Schloß zu mei den. Auch Anna's Umgang? fragen Sie vielleicht? fuhr unser Capitän fort. Nein, meine Herren ! Die Liebe wenn sie echt und tief ist, läßt sich nicht so leicht muchlos machen und trennen. Ein Pächter der d'Arsets, dem Robert einst ein Kind aus dem Flusse gezogen und gerettet, vergaß nicht so leicht Dien ste der Liebe, als sein Herr. In der nie dern Hütte dieses treuen Menschen feierte die Liebe ihre seligsten Momente. Sie bedurfte nichts weiter, als des Umganges und des Geheimnisses, um tiefer zu wur zeln und heißer zu erglühen. Ost sahen sich die Liebenden hier. An na konnte es ihrem Robert nicht verheh len, daß an keine Einwilligung ihrer El tern zu denken sei. Alle Pläne, welche Robert ersann, scheiterten an ihrer zarten Rücksicht gegen ihre Aeltern. Ihr Fluch würde sie in's Grab gestürzt haben, und gegen eine Flucht mit ihm widerstrebte sie heftig. Robert war in Verzweiflung. Anna hoffte auf bessere Tage, auf günstigere Stimmung ihrer stolzen Aeltern. Bald jedoch nahete ihrer Liebe eine fahr, die sie beide nicht ahnten. Ein Graf Englands, reich wie Einer, mächtig, denn er war der königlichen Familie verwandt, sah Anna d'Arset, am Hofe König Edu duard's 111., und der engelgleiche Reiz des schönen Mädchens gewann seine Liebe; aber er war schon jenseits der vierzig Jah re ; ein verworfenes Leben hatte ihn zum Greise gemacht, und dennoch erweckte ihre Schönheit den Wunsch sie zu besitzen. Anna ahnte nicht, daß ihre Schönheit, von der selbst mein gleichzeitiger Ahnherr, der Prior, mit einer Begeisterung redet, die seine strenge Ordensregel kaum dulden durfte, in diesem ausgebrannten Krater neue Flammen hervorgerufen. Er ging rasch auf sein Ziel los, und da er bei der reizenden Anna kein Gehör hoffen zu dür fen fürchtete, wandte er sich an den Mar quis ihren Vater, der solche Ehre kaum gehofft, darum sie mit beiden Händen, und mit der vollsten Freude ihres stolzen Herzens ergriff und sein Jawort gab. Als der Vater, zurückgekehrt zu dem stillen Schlosse ihrer Heimath, ihr eröff nete, welch ein Glück ihr blühe, welch eine Ehre seinem Wappen, da erbleichte sie, und zum ersten Male wagte sie es, von ihrer Liebe zu Robert Macham zu reden. Da braus te der wilde Zorn des hochmü tigen Mannes auf und entlud sich mit einer zerstörenden Macht. In des Alten Seele, weckte ihre Erklärung den wohlbe gründeten Argwohn, eines fortdauernden geheimen Einverständnisses zwischen ihr und Robert. Späher hatte der stolze Marquis in Fülle, und nur zu schnell für das stille Glück der Liebenden, waren ihre Zu sammenkünste enthüllt. Der arme Päch ter mußte von seinem Gütchen wandern, um jede Gelegenheit abzuschneiden, die sich den Liebende hätten darbieten können, sich zu sehen, und mit einander zu verkeh ren. Erbarmen kannte derMarquiS nicht. Einem jungen Manne von Robert Macham's unternehmenden Geiste, und einer Leidenschaft, die so tief gewurzelt war, diente dieses Hinderniß nur zum An triebe auf Mittel und Wege zu sinnen, seine geliebte Anna zu sehen und zu spre chen. Das sie zum Ziele führten, zeigt des Marquis Strenge gegen Anna. Sie wurde in ihr Gemach eingesperrt. Damit noch nicht zufrieden, eilte er nach London, wo sich Evuard 111., aufhielt, und betrieb mit seinem künftigen Schwie gersohne einen ruchlosen Plan. Sie wollten nämlich Robert Macham heimlich gefangen nehmen, ihn für todt ausgeben, und nun Anna zur Einwilli gung nöthigen. Eduard 111., war schwach genug, eine Unthat seinem Vetter zu genehmigen, ge gen die des Landes Sitten und Gesetze gleichmäßig sprachen. Macham ahnete nicht, was ihm bevor stand. Ein Hinterhalt wurde im Walde gelegt welcher auf einer Seite die Burg des Mar quis d'Arset umgab. Ein Diener gewandt und listig, dem Marquis treu ergeben, wußte sich Ro bert Macham zu nähern, ihm Kunde von Anna zuzuflüstern, und sich so in sein Vertrauen einzuschleichen, daß Robert sich ihm ohne Arglist überließ. In dieser tückischen Weise wurde er unter dem Vor wande einer geheimen Zusammenkunft mit Anna an dsn Ort gelockt, wo die Die ner und Freunde seiner erbitterten Feinde sich verborgen hielten. Plötzlich überfielen sie ihn bei nächtli cher Weile, knebelten den Jüngling, der einem Rasenden gleich, sich vertheidigte, und schleppten ihn endlich, vom Blutver luste erschöpft, von dannen, auf unbekann ten Wegen zu einem Schlosse des Grafen. Hier warfen sie ihn in das tiefste Verließ. Seine blutigen Kleider ließ man wie zu fällig, finden, und die Sage er sei Räu bern zum Opfer geworden, verbreitete sich durch ganz England. Anna trauerte tief und innig. Jede Lebenslust erstarb in ihrem Herzen, da das Glück für sie mit ihrem Robert verstorben war. Zwar hoffte ihr Vater, es werde im jugendlichen Herzen das Leben seine Blü then wieder entfalten, wenn der erste Sturm der Gefühle, würde der Zeit und ihrem heilbringenden Einflusse erlegen sein, allein er hatte sich getäuscht. Sie flehete um nichts mehr, als in einem Kloster den Frieden wieder finden zu können. Alle Kunst der Ueberredung, blieb er folglos an Anna's schmerzerfüllten Her zen. Der Marquis war auf's Aeußerste gebracht. Jeder Versuch des Grafen, sich in ihre Gunst einzuschleichen, scheiter te ebenfalls. Man dachte nun daran län gere Zeit sie sich selbst zu überlassen ; sie dann in die glänzenden Cirkel des Hofes einzuführen und so sie künstlich mit einem Netze des Glanzes und der Weltlust zu umgeben, bis sie einwillige in die Verbin» dung mit dem Grafen d'Orsay. Auch dieser Plan mißlang. Sie blieb freudlos, theilnahmlos, mitten im glän zendsten Geräusche des Hofes und seine» Lust, und kalt gegen die Bewerbungen des Grafen d'Orsay. Endlich war des alten d'Arset Geduld erschöpft. Sie wurde gezwungen, dem abgelebten Grafen ihre Hand zu geben, uuv er führte sein schönes Opfer auf sein Schloß bei Bristol. Robert Macham trug indeß Fesseln in Kerkerhaft, weil er völlig geraset hatte. Als aber die Verbindung vollzogen war, hörte die harte Behandlung mehr und mehr auf. Wie aber gerade die harte Behandlung dem schuldlos Mißhandelten Herzen ge winnt, so war es auch hier. John Clif ford, hieß der Diener des Grafen d'Or say, der Macham zu bedienen bestimmt war. Er hegte Mitleid mit dem jungen Manne. Dies Mitleid steigerte sich zur innigsten Theilnahme, als er mit ihm ver trauter werdend, das ganze Heheimniß seiner Gefangenhaltu-ng erfuhr. John Laufende Nummer 33. Clifford »rar keineswegs von seinem Herrn begünstigt. Eine mißlungene Entfüh rung eines schönen Madchens, ließ ihn früher genossene Gunst einbüßen, ja noch mehr, sogar Mißhandlung und herbe Zu rücksetzung erfahren Clifford näherte tiefen Groll, sehnte sich nach einer Gelegenheit, sich auf daS Glänzendste zu rächen, und konnte lange sie nicht finden. Jetzt lag sie vor, schö ner, als er sie je zu wünschen gewagt hät te- Floh er mit Robert Macham, raubte er mit ihm das holde junge Weib, und floh mit den Glücklichen, nach irgend ei nem sichern Orte des Festlandes, so war seinem jungen Freunde geholfen, seine Rache befriedigt und zugleich für seine Zukunft hinlänglich gesorgt. Er näherte sich Macham. Ihm war es ja nicht schwer, zu erfahren, wo das neuvermählte Paar lebte. Nachdem er Alles ausgekundschaftet, eröffnete er Macham den Plan zu fliehen, Anna zu rauben, und nach dem Continen te zu flüchten. Daß der leidenschaftliche Jüngling mit aller Kraft in den Vorschlag CliffordS einging, mögen Sie, meine Herren, wohl glauben. Die Verabredungen wurden getroffen, die Flucht mit aller Vorsicht vorbereitet und endlich in einer stillen Nacht glücklich vollführt. Beide eilten nach London, um den weitern Plan zur Reife zu bringen. Robert Macham veräußerte sein väter liches Erbe, aber daS reichte nicht auS, und auf's Neue schien das erwünschte Ziel in die Ferne gerückt. Graf d'Orsay war eben so übermüthig als ausschweifend. Er hatte viele bittere Feinde, unter diesen war ein MarquiS von Blackburne, dessen Haß gegen d'Or say keine Grenzen kannte. Mit ihm führte ein günstiges Ungefähr Robert Macham zusammen, und bald entspann sich eine vertraute Freundschaft zwischen ihnen, da sie beide in d'Orsay ihren ge meinsamenFeind erkannten. Ohne Rück halt erzählte Macham seinem Freunde sei ne Mißhandlung, den Raub seiner Gelieb ten, das Zertrümmern seines Glückes, und als dieser tief empört von solcher Unthat, dem Grafen d'Orsay tiefe Rache schwor, da wagte es Macham, mit seinem Plane herauszurücken, der in allen seinen Thei len Blackburne s Billigung fand. Als ihm Macham das Haupthinderniß der Ausführung mittheilte, stellte ihm der reiche Blackburne so reiche Summen zur Verfügung, daß nun kein Hinderniß mehr obwaltete und die Ausführung so nahe gerückt war, als es Roberts glühende Seele wünschen mochte. Ein ihm treuergebener Diener schlich sich dienstnehmend in des Grafen d'Orsay Schlosse ein, während Clifford ein Schiff kaufte, groß genug, um die Ueberfahrt über den Canal darin vorzunehmen. ES war eine alte Galeere mit einem kleinen Boote versehen, die er um geringen Preis erstand und nun, nachdem er sie mit eini gen Getreuen bemannt, an einen sichern Ort der Küste brachte, wo die Einschif fung möglich war. Jenem in d'Orfay's Schloß eingeschli chenen Bedienten, gelang es nach vielfach mißglückten Versuchen, durch eine vertrau te Bekanntschaft mit Anna's Kammer frau, ihr Kunde von Robert Macham'S Behandlung, von seinem Leben und seiner wiedergewonnen Freiheit zu bringen. Sie können sich denken, meine Herren, fuhr nach einer kleinen Pause, welche der Wechsel der Nachtwache herbeigeführt, der Capitän fort, wie die Kunde wirkte. Anfangs glaubte es Anna uicht; als sie aber sich endlich überzeugen Ueß, da wurde in ihrer Seele aller Groll rege, den eine so schändliche That nur erwecken konnte. Anna fühlte sich ohnehin namen los unglücklich. Dies Verfahren mußte sie ihr Unglück noch tiefer fühlen lassen. Dem Diener wurde der Zutritt zu ihr nun möglich. .Beredten Schilderungen
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