Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 27, 1849, Image 2

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    den mußte, sondern auch noch böswilligen
Deutungen liebloser Menschen ausgesetzt
war. (Schluß folgt.)
ker ZÜvtralr Hcovachter.
Rending, den 27. Marz I «4s».
kt in« "k
van'»; !kl Llrc>et, in une
v «zxent« tc> rvvmv«?
lns»t>» anil !mb>-<'rjpti<>i>>! t'or tki» papor.
Dan l—John Pottci.,er, Esq. vom Staats-Tc
nat. danken wir für ein Exemplar ded Berichts der
Tommittec von Mittel nnd Wege,
Samuel FegklY, Eh . 6>ncr unserer Nepre
sentanten in der (Gesetzgebung, soll so krank sein, daft
er den Sitzungen nicht beiwohnen kann So sagt ei
ne Philadclplncr Zeitung,
11 ngl ücl n, To d —Sin Mann. Namenö John
vreneisel, von Windsor Taunschip, nahe bei Schuh
macherßvllic. verlor am vorletzten Dienstage auf fol
gende Art sein Leben Er war bchülfllch eine alte
Sägemühle abzureißen, und bekam dabei durch ein
Stück Holz einen so starken Schlag auf den Kopf, daß
er 10 Stunden nachher starb.
In stallirt, —Der neue Whig-Mahor und die
Sokofoko-Stadt-Näthc von Reading wurden am vo
rigen Freitage vereidet und haben somit die Pflichten
ihrer respektiven Aemter übernommen Beide Zwei
ge des Stadtraths find Aokosoko voin Kopfe bis zur
Sohle, eS Ist daher zu erwarten, daß unter Ihrer Ve
rwaltung die Angelegenheiten unser gutener Stadt mit
der besten Harmonie geleitet werben,
Berk» EaunthGol d —Einige Glückskinder,
welche in Mlchmond Taunschip. etwa 12 bis 14 Mei
len von Meading, nach Eisenerz gruben, fanden ein
Stückchen reines Gold—so groh wie eine Bohne oder
wie Andere sagen, so groß wie eine kleine Hickorynusz
—so hat man uns wenigstens berichtet. Ferner heißt
eS, daß sie eine Art Erz gefunden und Proben davon
nach Philadelphia geschickt haben, wovon die Tonne
lm rohen Zustande -!0 Thaler werth ist Unsere hie
sigen Noldjäger, die bereits abgestattet sind nach Ca
lifornien, werden sich weidlich ärgern wenn sie diese
Reuigkelt erfahren. Wir haben immer vermuthet, daß
der beliebte gelbe Stoss näher zu findet wöre. wer nur
warten könnte, Geduld bringt Alles, warum nicht
auch Nold, ohne eine Neife nach Californien! Wenn
wir nur warten können, so werden wir am Ende statt
der lange erwartteen Stationalgießerel eine S>erelnlg
te Staaten Münze bekommen, woraus die goidnen
Adler so schnell hervorgehen wie die Nägel aus elner
guten Ragelmaschine, Herrliche Aussichten !
(v a ö—Unsere Stadt, oder wenigstens ein Thell
davon, ist feit zwei Wochen mit GaS beleuchtet. Die
neuerrichteten NaSwerkr zeigen stch als genügend und
eS unterliegt nun keinem Zweifel mehr, daß auch in
unserer Stadt, wo so manches Neue Ausnahme findet,
das neue Licht auch Eingang finden wird Die Zahl
der Gasbrenner ist zwar jetzt noch klein, vermehrt stch
sbrr stark, so daß die Stockbalter der GaS-Company
auf guten Gewinn rechnen können Wer kann noch
lüugncn. daß ein Theil der Bürger von Reading zn
den cricuchtcten Völkern der Erde gehört ?
Zoll herabgesetzt—Eine Bill Ist so eben in
beiden Zweigen unserer Gesetzgebung passtrt, wodurch
die Zölle, welche jetzt für Passage über die Pennstra
ßen-, Laneaster und Popiar Reck Brücken zn bezahlen
sind, um ein Dritthell vermindert werden, DaS Ge
setz gilt sowohl sür dleleiilgen welche die Brücken fürs
Jahr nehmen, als die welche ledeSmal bezahle«,
Vertagung,—Beide Häuser »iiserer Gesetzge
bung haben den weisen Entschluß gefaßt, am lv, A
pril aufzustehen, weil sie bis dahin just 98 Tage ge
sessen haben und nicht länger als UWTage sthen dür
fen, ohne Nachtheil für ihre Geldbeutel, ES ist da
her einer der weisesten Beschlüsse, welche während der
gegenwärtigen Sitzung passttten, am I», April nach
Hause zu gehen.
Neuer Stohr, —F, G Dwlght und Comp,
haben ln der Ost-Pennstraßc. dritte Thür oberhalb
der Lten, elnen neuen Stobr eröffnet, wo sie fortwäh
rend eln ausgedehntes Assortement von trocknen Gü
tern auf Hand halten und zu äußerst billigen Preisen
verkansen, AIS junge Anfänger verdienen sie dielln
terstützung des Publikums
Demokratisch —Gen Lewis Caß, der Manu,
ln welchem, wie seine Freunde vor der letzten Wahl
versicherten, alle demokratischen Grundsütze vereinigt
sind, erschien am Abend des Z März lm Ver Staaten
Senate um S Uhr. und nahm als ncucrwählter Se
nator von Michigan seinen Sitz ein. Er blieb dort
bis 12 Uhr, sage drei volle Stunden, worauf er sich
entfernte und somit In drei Stunden HIOOO verdient
hatte. Da« ist Demokratie mit 'm Hanken dran
Instinkt Verläugnet stch nicht, Presi
dent Polk besaß bekanntlich eine übertriebene Anstel
lungöwuth. die bei ihm fast zur zweiten Natur ge
worden war und der er bis zur letzten Stunde treu
blieb. Nach Mitternacht vom Z auf de» 4teu März
ernannte er noch einen Gesandten nach Berlin, und
einen Collektor für den Hafen von San Francisco,
die auch noch vom Senate bestätigt wurden Eine
englische Zeitung bemerkt daher mit Recht, daß diese
Ernennungen durch einen Bürger gemacht wurden,
der President der Ber, Staaten gewesen war, und
daß sie ein Senat bestätigte, der keine Gewalt mehr
hatte, indem feine Dienstzeit um Mitternacht endete,
Court—Am nächste» Montage beginnt die A
prll-Court für Berks Caunt». lm hiesigen Courthau
se Unsere Krennde. die uns ln den Courtwoche» be
suchen wollen, werden willkommen sein, besonder?
wenn fle da» Beste nicht vergessen, denn der leidige
Ist» April wird unsere Kasse vollend« leer machen
Keine Veränderung lm Bichmarkt für diese Woche
Die neue Administration schreitet
langsam und sicher auf der vorgeschrieben«»
Bahn vorwärt» und entspricht in alle ihren
Handlungen den Erwartungen ihrer Freunde.
Der n<ue President ist ein standhafter Whig
und e» ist daher Grund zu hoffen, daß er zu ge
höriger Zeit alle Whig-Maßregeln getreu aus
führen wird, waS eigentlich der Zweck feiner
Erwählung ist. Lein Cabinet besteht auS den
ausgezeichnetsten Whig - Staatsmännern der
j Nation und die von demselben ausgehenden Er
nennungen liefern den Beweis, daß nur fähige
und talentvolle Männer unter der gegenwärti
gen Administration Aemter bekommen können
und daß die heißen tobenden Politiker in den
meisten Fällen leer ausgehen werden. DieS
wird vielleicht einige unzufriedene Poliker ma
chen, aber das Land kann nur dabei gewinnen,
weil Leute die die Politik nur mäßig betreiben,
gewöhnlich mehr auf ihre Pflichten achten als
die tobenden und brausenden Politiker, denen
Politik mehr gilt als alleS Andere.
Was die Ausführung der Whig-Maßregeln
beirifft, können wir natürlich von der neuen
Administration nicht eher Hülse erwarten biS
der Congreß inSitzung ist.indessenzweiseln wir
aber gar nicht, daß President Taylor auch in
dieser Hinsicht den Wünschen seiner Freunde
entsprechen und die Verhältnisse des Landes auf
den Standpunkt zurückbringen wird, wo sie
waren ehe Polk. DallaS und Co. ihre Mißre
gierung begannen.
Die Loko-Demokraten finden mit jedem Ta
ge mehr einzuwenden gegen die neue Admini
stration, besonders die engherzigen Politiker un
ter ihnen, welche von Anfang an gegen dieselbe
waren, weil sie zu fest an ihrer Partei hängen
und alle mißtrauisch ansehen die nicht mit ihnen
, gleich denken und handeln. Wenn President
Taylor auch gesagt hat, daß er der "President
' des Volkes" sein würde, so verpflichtet ihn die-
se Versicherung nicht, den Willen jcdeS Einzel«
nen auS dem Volke zu erfüllen, waS jedenfalls
, unmöglich wäre. Die Freunde der Administra
. tion bilden unstreitig die Mehrheit deS Volkes
und da sich ihre Zahl mit jedem Tage vermehrt,
- so ist dies der beste Beweis, daß sie dem Wil
t len der Masse des Volkes entspricht, und mehr
i kann man billigerweise nicht erwarten.
r .
, BoyerStaun, de» 22. März 1849.
, Herr Puwkllc
Mcin Herr. Icb fühle mich
veranlaßt das Folgende zur
i» Ihre» Spalten anzubieten, als Widerle
' giiiig vo» falsche» und hcuchlerischcii Beschul
r digungtn von der Adler-Presse gegen mich.
unterm Datum vom 20 Dieses, und un Fall
, Sie es für zweckmäßig halte», werde» Sie
mich durch d,e Veröffentlichung desselbri» ver
binden.
Ans der Publikation im ~Readinger Ad
' ler" vom 2t>sten DiescS, welche sich auf mich
> bezieht, geht augrnschkinlich hervor daß die
l Editoren von jener Prcsse entschlossen sind
>)' ihre» Lesern glauben zu machen, daß parteii
? sche Ansichten das Fundament und d,e Ursa«
i) che meiner Beschuldigung'« geqen sie wären,
, fürNichtpublizirung gewisser Verhandlungen
von der Bonn Stauner Versammlung, in Öp-
Position zu Madiso» Caniill). Ich wünsche
' »iir z« sage», daß Alle u»d Jedermann, der
» sich von dem falsche» Streben gegen mich zu
- überzeuge» wünscht, achluugsvoll angewiesen
, ist aus die Publikationen beider Blätter, (des
. Adlers nnd Beobachters) »»ter Datum vom
S 2l). nnd 27. Febr. und K. 13. und 20. März
1849. Ich glaube nicht daß ein Man», vo»
irgend einer Partei, der mit der Piiblikatio»
des Adlers vertraut ist, den gehässigen Geist
der Editoren vom Adler bestreiten wird, und
icb fordere den Adler und die Welt auf, zu
beweise« daß ich ei» Parteigänger oder Aspi
rant bin. D S.. .r.
Peunsylvanische Gesetzgebung.
Aam IL. März passirte» im Senat einige
Lokal-Bills. Ein Bittschrift von Bürgern von
> Laneaster kam ein, den Gehalt des President»
b Richters auf zu erhöhen.
Im Hause wurde ein Beschluß angenomen,
. sich vom 19. März an um 9 Uhr Morgen» zu
n versammeln und 'liachmittagSsitzungen zu hal
. len. Ein Vorschlag, die Constitution so zu ver»
ändern, daß sich die Gesetzgebung nur alle zwei
Zahre versammelt, gab Anlaß zu einer langen
>. Debatte.
»I! Am 13. März wurde Senat daS Gesetz,
t welches VaS Eigenthum verheiratheter Frauen
Ii beschützt, besprochen. Die Bill, welche für die
. Abrechnung der Rechnung des CommissionerS
t vom Znnern VerbesserungS-Fond Vorkehrungen
h trifft, wurde ebenfalls lange besprochen.
. j DaS Haus beschäftigte sich ausschließlich mit
! Privat-Bills.
Am 14. März wurde im Senat ein AuSzug
- der Rechnung der Readinger Eisenbahn-Com
-! pany vorgelegt. Eine Bill Zur Znkorporirung
. i der Canal-Bank zu Erie, wurde verlesen. Ue
u der die Bill zur Vermeidung der neigendenFlä»
j cht in der Columbia-Lisenbahn,wurde lange ge«
d stritten.
, Zm Hause zankten sich die Herren wegen der
' Bill, den GerichtSsitz von Sullivan Caunty be»
treffend.
Am 15. wurden im Senat eine Anzahl von
Bittschriften eingereicht» eint davon war LlKuß
b lang, von Fabrik-Arbeiterinnen in Philadelphi»
a, für die Aufhebung deS Provifo im IVStun«
l den-Gesetz. Die Bill zur Vermeidung der nei«
. genden Fläche passirte; ebenso die Bill in Be»
. lreff deS inneren Verbesserungs-FondS
Im Hause übergab der Sprecher einen Be»
rkdt vom Presidenten der Eanal-<iommissio«
nerS betreffend; ebenfalls einen Bericht über die
Geschäfte der Readinger Eisenbahn. Ueber ei»
nige Znkorporationt-Akren von Banken, Stra»
Ben «. wurde gesprochen. Die Bill in Betreff
der Handwerker-Pfandrecht«, würd« aufgenom«
men und passirte.
M»rj 1«. -Zm Lenar legt« der Sprech«»
den Jahresbericht der Inspektoren de» östlichen
Zuchthauses vor. Die übrigen Verhandlungen
waren von geringem Interesse.
Zm Hause zankte man sich wegen der Bill
sür die Bildung des neuen Eaunties Mahoning,
und verwarf dieselbe in der Nachinittags-Sil«
tzung. Die Bill zur Gründung einest allgemei
nen Fabrik-Gesetze» wurde ebenfalls verworfen.
März 17. —Im «icenat passinen die Bill
zur Verlängerung deS Freibriefs der Lancafter
Bank und die Bill zur Beschränkung der Ar
beitsstunden in Fabriken.
Zm Hause passirte die Bill, die Farmers u.
DrowerS Bank von WilkeSbarre betreffend. —
Der Senats-Beschluß, sich am 1l). April zu
vertagen, wurde angenommen
Am 19. März überreichte der Sprecher des
SenatS den Jahresbericht über die Ausgaben
deS istlicben Zuchthauses. Unter mehren Bills
wurde auch eine berichtet zur Jnkorporirung
der deutschen Börsen-Gesellschaft in Philalphia
Die Bill in Betreff der Handwerker-Liens pas
sirte.
Das Hau» erhielt mehre Mittheilungen von
Commissioners und beschäftigte sich
fern mit der Annahme von Bittschriften.
Am 20. März passirte im Senat ein ferne
rer Anhang zum Freibriefe der hiesigen Eisen
bahii-Lvmpany. lieber eine Bill, das Fahren
von Passagieren auf der Columbia-Eisenbahn
betreffend, wurde lange gesprochen; ein Sub
stitut, welches die Lanal CommissionerS auto»
risirt daS Fahren der Passagiere sür A Jahre
in Kontrakt zu geben, passirte in Committee
deS Ganzen. Der Gouvernör übersandte eine
Botschaft, welche die Namen aller Offiziere ent
hält, die Bürger von Pennsylvanien sind und
sich im letzten Kriege besonders auszeichneten,
und worin er die Gesetzgebung auffordert, ge
hörige Schritte in Bezug auf dieselben zu neh
men. Sie wurde der betreffenden Committee
überwiesen. Einige Privat-Bills pa ssirten.
Das Haus beschäftigte sich ausschließlich mit
Privat-Bills.
NeuiftkeitS-Brockcn.
Abscheuliches Trauerspiel.—Mord, Selbst,
mord und Brandsiiftniig!—Ei» Correspon
dent schreibt von Marren, Bradford Caun
ty, Penn, unterin I l ren März 1K49, Folgen
des an die Neu Dort Tribune: Ich bin soe
ben von dem Scbauplay eines abscheulichen
Trauerspiels znrückgetchrt, welches vorige
Nacht ausgeführt wurde. Um »»gefährMit
trrnacht gewahrte Hr. William Ma,iiiing,
vo» diesem Ort. einen flammenden Lichtstrahl
in der Richtung von der Wohnung von Char
les Torben, einem seiner nahen Nachbarn.
Er machte sogleich türmen und eilte dahin.
Er fand beides dasWohnhaus und die Schen
er in verzehrende Klammen gehüllt. Es er>
hellet, daß sich zu der Zeit, blos drei Perso
neu «n dem Hause befanden —Hr. Corben und
seine zwei Söhne, einer davon sieben und der
andere dreizehn Jahr alt. Man denke sich
den Schrecken des wohlthätigen Nachbars,
als er gewahrte, dass das Zimmer, in welchem
die Kinder schliefen so eben eingefallen war.
und auf dem von Flamme» noch nicht verzehr
ten Strohl'ttke u»ter den Trümmer» liegend,
befanden sich die verstümmelten und kaum er
kennbaren Ueberrcste der zwe, Kiiabe»; ihre
Glieder waren bereits zu Asche verbrannt.
Der Körper ihres elenden Vaters lag ohnweil
derselben, anf dem Rücken, von dem Feuer
auf ähnliche Weise verstümmelt.
Es war z» spät dem Brand Einhalt zu
thun. Sobald es möglich war, wurden die
beinah gestaltlosen, verkohlten Ueberreste her
vorgeholt. Man konnte sehen, daß der Va
ter sich seine eigene Kehl, dnrchschilitten hal
te, nachdem er das Haus »n Brand gefleckt
hatte. Es waltet kein Zweifel in den Gnnn
thern der Nachbar» ob, daß er zuerst die Kin
der tödtete, oder durch einen Streich anf de»
Kopf betäubte. Er hatte gleichfalls achtzehn
Stück Rindvieh und ein Pferd in der Scheu
er angebunden, ehe er dieselbe anzündete.
Man glaubt, daß der Beweggrund zur Be
gehung dieses furchtbare» Verbrechens eine
viehische Wuth gewesen ist, die durch Haß ge
gen fein unschuldiges und ihm zärtlich z«ge»
thaneS Weib veranlaßt wurde. Er hatte öf
ters ihr Leben bedroht, und am vorigen Don
nerstag, durch feine Drohungen in Furcht ge
fetzt, flüchtete sie stch, und ging nach Owego.
Er ging dann zu feiner Tochter, welche eini»
ge Monate zuvor, vor seiner Grausamkeit
geflohen war, und unter dem Vorwand, daß
seine Frau gefährlich krank se», überredete er
fle »ach Hause zuriickzukehren. Dort sperrte
er fle ein, unv mißhandelte ste, gleichwie ein
Satan, bis gestern Nachmittag, als es ihr
mit Schwierigkeit gelang, wieder zu entkom
men. Gleich darnach muß er stch daran ge
macht haben, seine lenflische Absicht auszufüh
ren, deren Ausgang ich oben erzählt habe."
!. Volksfr.
Sumnytaun, den L!. März.— -Selbstmord.
—Am Dienstag Abend, den 15. März, beging
John Schneider, in der Mühle von Andreas
Ziegler, ingriednch Tanschip. dadurchGelbst
morv» daß er ftch mit einem Rasiermesser die
Kehle abschnitt. Er war ledigen Standes,
und zu Zeiten dem Trinken ergeben, etwa in
den 30er Jahren. Schwermnth, oder ein
Anfall von Gkisteszerrüttung. mag die Ursa
che der rasche» Thal gewesen sein
Bauern Fr.
Die Mormonen. Diese merkwürdi
gen Menschen vermehren sich in ihrer Zahl
sowohl in diesem Lande, als auch in England.
Der London Globe sagt, dass in benachbarten
Distrikten daselbst ftch eine große Anzahl be
fänden nnd stch zur Emigration bereiteten,
nm sich in Californien zu toloniflren. Sie
haben vier oder fünf Schisse in Anspruch g»
nomine«, und gedenken bald abzusegeln.
Die Mormonen, wie bekannt, haben bereits
eine Tolonie in Californien, wo fle stch mit
gutem Erfolg dem Ackerbau widmen. Eine
bedeutend, Anzahl derselben von andern Ge«
genden sind auf der Reise dorthin. Die erste
Auswanderung war so zahlreich, daß ei« Zoo
Makistartes Bataillon daraus formirt wurde.
Die religiös»» Ansichten dieser Menschen
sind sonderbar, sind uns jedoch nicht genau be
wußt. Ihre heimische Einrichtungen, sind
thtUweise kommunistisch. Verfolgung hatte
bei jhurn die gewöhnliche Folge, nämlich die
Vermehrung der Anhänger ihres sonderbaren
Glaubens. Sie scheinen fleißig zu sein, nnd
es ist gewiß, daß sie einen ungewöhnlichen
Grad von Ausdauer und Muth an den Tag
legen, in der Verfolgung ihrer Zwecke.
Ungerechtigkeit. Es befindet sich gegen«
wärtig ei» Fall in der Supreme Court von
Philadelphia, welcher allgemeines Zutreffe
erregt. Der Kläger ist ein gewifferHr. Hinch
man, wohnhaft in Pliimstead, Bncks Caunty.
Es erhellet, daß seine Verwandten ihm feind
selig gewesen, oder die Absicht hatten, sein
Vermögen an sich zu ziehen ; sie erklärten ihn
als wahnsinnig und brachten ihm in Januar
1«47 gewaltsam ins Narrenhaus, wo er 6
Monate lang mit den Wahnsinnigen einge-
sperrt war. Er eignet eine Bauerei in Blicks
Camity, und seine Verwandten verkauften
j sodann sein Vieh, Baiiernqeräthe, «.s.w.,
und lehnten die Banerei ans. Es gelang
Herrn Hinchmann jedoch durch die Vermitt
lung eines Freundes in Philadelphia zu ent
komme», und nun sucht er Vergeltung durch
das Gericht. Er ist ein verheiracheter Man.
und hat drei Kinder, wovon eins, während
er sich »n Asyliim für Verrückte befand,
gestorben ist. D>e Court ist mit diesem Fall
schon über eine Woche lana beschäftigt; es
wurden eine große Menge Zeugen abgehört,
aber es ist noch keine Entscheidung gegeben.
Bnffalo den 14. März.—Am letzten Dien
stage ereignete sich ans der Anburn »nd Ro
chester Eisenbahn ein schreckliches Unglück.
Ein Mann Namens Daniel Titus wurde zu!
Pferde von den Karre» überrascht. Das
Pferd wmde a«genbl>cklich getödtet; der so
genannte Klihfä»ger an der tocomolive riß
Hr». Titne den Kopf, einen Arm und ein
Bein ab.
Ein recht angenehmkr Gebalt für eine»
republikanischen Beamten eihält der Re
gisliiier von Kaufbriefen und Hypotheken in
der Stadt Neu Jork. Seine feste Besoldung
beträgt das Jahr und seine Sportelu
während dein letzten Jahre betrüge» K 12.«
84». Das scheint aber dem guten Neu Yor
ker nicbt geling zu sein, denn eine Zeitung je
ner Stadt bemerkt - „Es ist ein Gesetz vorge
schlagen, daß seine Gporceln bedeutend ver«
mehren wird."
Der Kapitän und die Matrosen des brittu
sche» Schoners Bittern lanqten vor Kurzem
ans Westindien z» Darmonth, N. G. an, n.
geben folgende Ursache für den Verlust ihres
Fahrzeuges an. Am SS. December entdeck
teil sie anf der Höhe vo» Sabae, nahe St-
Tbomas, einen bewaffneten, mit Negern a».
gefüllten Schooner, der wie e»u Pirat aus»
sah nnd sie iiiehremale umki ruzte, angensche»,'
lich in der Absicht sie ansznspähen und vom
Lande abzuschneiden. Aus den Vorgängen
an Bord dieses verdächtigen Fahrzeuges
schloffen der Capitän und die Matrosen deS
Bittern mit Gewißheit, daß die Piraten die
Absicht zu entern hätten. Sobald es fiiister
wurde, nahmen sie daher Allee, was sie an
Geld und Kostbarkeiten finden konnten, in
ein Boot, das sie bestiegen, um den Reich
thum nach Sabae zu steuern. Nach ihrer
glücklichen Ankunft daselbst saiidte der Gou»
vernir einen Kriegs-Schooner aus, um die
Seeräuber zu verfolge«, doch war, obgleich
kaum 24 Stunde» verflossen waren, so wenig
von Seeräuber», wie vom Schooner Bitter»
etwas zu entdecken Man vermuthet, daß der
Pirat das Fahrzeug geentert, beraubt u«d in
de» Grund gebohrt habe. Der bnttische
Schooner Osier brachte die Mannschaft des
Bittern nach Varmonlh. Wb.
Ein erauriges Ereigiiiß in Gonthport,
Wisconsin. —Wir hören daß unlängst an
einem Montag Morgen, die Frau eines
Deutsche» in jener Stadt, seit einigen Tagen
S» nrcn von Geistesverwirrung gezeigt habe;
da sie aber ihre Hausarbeit wie gewöhnlich
verrichtete, so machte man sich wenig daraus,
«nd glcuibte es würde bald vorübergehen.
An, Sonntag Abend hatte sich das Ehepaar
wie gewöhnlich z«r Ruhe begeben, als sie
plötzlich »>« Mitternacht aus dem Becte
sprang, ihr jüngstes K«nd vo» ungefähr sechs
Monaten ergriff, und blos mit ihrem Nacht,
kleide bedeckt, ans dem Hause eilte. Der
Mann machte sogleich Anstalt ihr zu folgen,
«nd holte sie bald ein, da fie bei ihrem taufe»
durch de» tiefe» Schuee gefallen war. Bei
ihre»« Falle hatte sie das Kind in den Schnee
sinke» lassen, der Varer raffte es auf, und
eilte mit ihm nach Hause, und während er
den Schnee abrieb, kehrte aucb sie zurück und
bat ihn, ihr das Kind zu gebe«. Da sie sah,
daß ihre Bitten vergeblich waren, stürzte sie
wieder aus der Thür und lief fort. Ihr
Mann legte den arme» Kleine» zu de» ander»
beide» Kindern in s Bett, damit er nicht er»
fröre, und eilte dann hinter seiner Fra«, her;
sie war aber nirgends zu finden nnd er wurde
fast rasend vor Schmerz.
Er bot die Nachbarn auf und sie suchten
mit ihm die ganze Nacht und während des
folgenden Vormittags, «nd fanden endlich
ihre Gpnr bis an den Rand eines Eisberges
am Seeufer, von wo sie wahrscheinlich 'in den
See sprang.
Die Ursache ihrer Geistesverwirrung kann
man nicht entdecken. Ihre Nachbarn und
Bekannten sagen, daß die Familie ruhig und
friedlich gelebt hätte, und von Streit und
Mißheliigkeiten nie etwas gehört sei. Ein
Wittwer uud drei kleine Kinder betrauern
dieses klägliche Ereigniß. W—.
Auch eine Ursache. „Wie könntest Du
ein solch' unvorsichtiges Ding thun?" sagte
ein Pfarrer zu einem armen Heiraths»Can>
didaten; „aus welcher Ursache tonntest Du
wagen, ei» Mädchen zu heirathen, die so arm
wie Du selbst ist, und beide ohne die geringste
Aussicht des gehörigen Unterhalts?"
„Ei. mein Herr, antwortete Benedikt wir
hatten jedes ein Bläntet, und da da« kalte
Wetter nun ankömmt, dachten wir, daß, wen
wir vi» beiden zusammen thun, wäre e« wär
mer." iL. T.
Der Reis,bericht eines Missionäre enthäl
einige Motten über die religiistn Derhäll
nisse der Mahomtdanerinneu: Die Mädche
werden niemals iu eine Schule geschickt, ebe
so wenig hält man »6 für nöthig, daß grau«
am öffentlichen Gottesdienste theilnehme»
Ihr» Hauptpfiichten sind dagegen, die Gri
ber ihrer Verstorbenen oft zu besuche«, z
schmücken und die einfachen Grabsteine vo
Seit zu Zeit weiß zu übertünchen Der M
hamevaner glaubt daß die Seele des Versto
benin an jedem Freitage (dem Sabbath dl
Türken) das Grab besuche, worin seine jrd
sche Hnlle ruht. Besonders an diesen Tage
sind die Begräbnißplätze mit F» uen uuv Mä!
che,, angefüllt, welche sich nur de» Seelen i>
rer vorangegaiigenen Lieben lant uuterhaltti
ale ob ste ihnen sichtbar wären. Man e>
zählt den geliebten Schatte» alle Familieue
tignijse, ja sogar TagkSneuigteitkn, und en
fernt stch erst nach Sonnenuntergang, m
dem Verspreche», baldigst wieder zu tome»
Schwarzbarts Insel im Mississippi
(Aus dein United Service Magazin.)
Vor einige» Jahre» taineu die einzeln.
Umstände einer berühmte» Seeräubergeschlt
le des vorige» Jahrhunderts wieder in ft
schcs Andenke« Umstände, wie sie jetzt a!
ein wahrer Roma» erscheinen, damals ab
iu jene» Gegenden ebe» nichts Uuzewöhnl
chee waren, Teacb/ein geborner Englände
halte in dem Kriege Englands gegen Spa»
e» im Anfange des vorigen Jahrhunderts d<
Taper gemacht. Er erhielt wegen feines dic
len Bartes den Namen Schwarzbart, u»
»iuß sein Gewerbe fast bis in die Mitte d
vorige» Jahrhunderts fortgesetzt haben. Lä
gere Zeit harre er sich auf einer der Bermndi
festgesetzt und diese befestigt; als ein engl
scbes tiiiieuschiss kam und ih» znr Ueberga!
aufforderte, anlworlcle er mit Kanonenschi'i
se», nnd das Linienschisszog ab. Schwär
bart der wohl wußte, daß eine größereMac
nachkommen würde, sammelte seine tenl
»ahm seine Frau, eine vo» ihm geraubte Sp
Hierin, steckte sei» Fort i» Brand und fu!
ab; als die englische Seemacht anlangte, faii
ste daS Fort in Asche und den Räuber ve>
schwuudcn. Dieser lief»! den Mississippi e
nnd landete an einer der Inseln, d»e la«
»ach ihm de» Name» Schwarzbarts I«s
behielt, vergrub hier seine Schätze, nnd lil
sei» Weib und sein Kind nebst den We»bei
mchrer seiner Geführten zurück, mit d
stre naen Weisung stch »»cht zu entferne
eine Weisung die mit romanhafter Treue t
folgt wurde. Er selbst begab stch )etzt na
Süd Carolina, dessen Gonvernör, fdenn d
mals war es noch eine englische Provinz
mit ihm verbunden war und seinen Rai
theilte. Dieser rieth ihm stch jetzt nichl j
zeigen, weil die englische» Kriegsschiffe il
hart verfolgle». Schwarzbarr beschloß, «,»
der Insel ziiriickzurchren ««d für eine A«I
lang ruhig bei feiner Frau zu leben, aber a'
der Fahrt wurde er von den englischen Kre
zer» angegiisse» nndfiel nach wüthendemKar
pfe mit fast allen seinen temen.
Vor einigen Jahren trafen einige Pers
neu, die von Nen Orleans einen Ausstu
machlen, an dem Bayon tafourche, nahe ai
Mississippi, einen alle», kranken, schwer ve
wnndttt» Mann, nahmen ftch seiner au u«
erfuhren vo» ihm seine Geschichte: er hat!
unter dem Seeränber Laffitte gedient, ui
war, als dieser im Jahre 1815 durch dasG
schwader der Ver. Staaten vou der Jus
Barataria verjagt worden war, in die Wä
der geflohen und dem Anblick der Mensch«
' ailSqewichten. Er nährte sich mit Jageu u»
Fische», und erfnhr auf einmal, daß man vl
ihm glaube, er habe in der Nähe seinesßloi
Hauses einen großen Schatz vergraben, du
führte zwei Bursche zu ihm, die stch anfa»;
für Jäger a«6gabe». bald aber ihm den wal
ren Zweck ihres Besuchs bekannt
fle bedrohten ihn nämlich mit ihre» BviM
Messern, wenn er nicht sage, wo se»n SeW
sei Vergebens erklärte der Mann, er wl>
nichts von einem solchen Schatze; als d
Schurken sahen, daß sie ihren Zweck nicht e
reichten, schlugen ste unbarmherzig auf ih
los, gaben ihm beim Abschiede Stiche mit i
rei« Bowumkssern, und zweifelten keinen A
gkiiblick, daß er bald uncerlikgen werde D
Wunde» erzeugten ein gefährliches Fiebe
nnd der alte Mann stand sichtlich dem Toi
«iahe, als eben die erwähnten Fremden ih
traft».
Er erzählte ihnen, daß wirklich Schätze«
einem gewissen Orte verborgen seien, den m«
Schwazbarts Insel nenne und die er ihm
schilderte. Zur Bestätigung dieser Angal
berichtete er, daß er als junger Mensch eiNl
der Weihe» gekannt habe, welchen Schwar
bart bei seiner Frau und seinen Schätzt» a
der früher sogenannten Holz-Insel zurüetg
lassen hatte. Dieser erzählte,hm das tra
rige Schicksal der Zurückgebliebenen: M
»ale verflösse» »ach der Abreise des SeetÜ!
bers, und di? Lebensmittel begänne« ihn,
auszngehe» ; der Herbst kam und mit ihm d«
gelbe Fieber, das den größten Theil der Z
rückgelassenen hinraffte. Die beiden Weiß
schlugen als das einzige Rettungsmittel v«
anf dem Boote, daß ste hatten, die nächs
Wohnung am Mississippi wo möglich zn »
reichen, aber die überlebende» Frauen Wide
setzten sich durchaus, indem ste dem Schwar
barl gelobt Halle», de» Ort iu keinem Fal
zn verlasse»; sie fände» in ihre« Leiden ein,
Trost darin, wenigstens an dem Grabe ihr
Kinder zu weinen. Ehe jedoch der Herbst z
Ende ging, waren alle an Krankheit und v«
Hunger gestorben, mit Ausuahme der beid«
Weißen nnd der Frau des Schwarzbarts m
ihrem Kinde. Die Männer verdoppelten i!
re Bitten mit ihnen zu gehen, aber umfonj
Der Knabe starb, die Mutter ward mahnst
»ig, und dies beschleunigte ihren Tod. D
zwei Weißen begruben Mutter und Sohn i
Einem Grabe, und sagten dann dem traur
gen Aufenthalte Lebewohl. Al» sie nach Vt«
Orleans kamen, erfuhren sie Schwarzbar
blutiges Ende, hielten aber natürlich ih
ehemalige Verbindung mit ihm geheim.
Dies ist die Geschichte, die der alte Mai
kurz vor seinem Tod, erzählte. Ein» Gese