Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 02, 1849, Image 2

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    en Schreckenstod vielmehr herbeiwünsch
te, als fürchtete, und weil dieser selbst in
der neunten Woche nicht eintrat, in tolle
Zornwuth und wahnwitzige Raserei aus
brach und gleichsam absichtlich sein Unglück
noch vergrößerte. Es liegt in lohn'sVer
halten eine riefe, bedeutsame Lehre für je
den unglücklichen Erdensohn, denn, hätte
er den ersten Unfall als eine Prüfung des
Himmels in Glauben und Demuth hinge
nommen und niit stiller Demuth getragen,
so hätte sich alles noch zum Guten wen
den können, weil tr ihm aber seinenMuth,
seine Tugend aufgeopfert, ward er ihm zur
bitteren Duelle des Kummers, der Schan
de und endlich auch des Verderbens.
folgt.z
Man erzählt sich jetzt, daß President
John Tyler der Erste war, welcher Gen.
Taylor voraussagte, er werde einst Pre
sident der Ver. Staaten werden. Die
Gelegenheit soll folgende gewesen sein.
Es war im Zahre 1844, gerade zur Zeit,
wo Hrn. Tyler's ganzes Dichten und
Trachten auf die texanische Anschlußfrage
gerichtet war, als sich Gen. Taylor auf
Ordres wartend, zu Washington befand,
und zum Mittagessen im weißen Hause
eingeladen wurde. Bei diesem Mahle er
fuhr er, daß er bestimmt sei, das Kom
mando über die Truppen zu übernehmen,
welche man nach Texas senden wolle, und
President Tyler, sagte zu ihm im Scher
ze: „General, Sie sind nach Corpus
Christi hinab beordert, —Sie mögen viel
leicht einen Strauß mit den Mexikanern
zu bestehen haben, und thun Sie es, so
wird das Sie zum Presidenten der Ver.
Staaten machen. B. Teleg.
Aus dem „Corpus Christi Star" erse
hen wir, daß ein Spanier, Namens Mar
tin, welcher einen gewissen Joy in einem
Streite, wie er sagte in Selbstvertheidig
ung, getödtet hatte, aus dem Gewahrsam
des Scheriffs in der Nacht des 8. d. von
einer Bande von 12 bis 15 verkleideten
Personen, gerissen und gehängt wurde.
Martin sollte in der nächsten District
Court zur Untersuchung gezogen werden.
(Galv. Ztg
Ein verpfändeter Knabe.—Vor Hrn
Towersend, dem Richter des hiesigen Kri
minalgerichtes, kam am Montag ein merk
würdiger Fall der Anwendung der Habe
as Corpus Akte vor. In Cape Girar
deau Caunty starb vor einiger Zeit ein
unvermögender Deutscher, Namens Brank
mann, der den ihn in seiner letzten Krank
heit behandelnden Arzt, Doctor Schmidt,
sein ganzes Vermögen, einen 12jährigen
Knaben hinterließ. Der Doctor hatte
den Knaben unter seiner Zucht gehabt,
bis ein Onkel des letzteren, wie oben be
merkt, die Habeas Corpus Akte für den
Knaben geltend machte, und dadurch seine
Freiheit erlangte. Anz. d. W.
In Rußland wurde mit Erfolg bei den
ersteu Symptomen der Cholera (nämlich
schlechtem Appetit, nnd schwerem und un
angenehmem Gefühl in der Magenge
gend,) ein und ein halb Glas Weingeist,
in einem Glas Wasser, mit vier bis fünf
Theelöffel voll gestoßener Holzkohle und
drei Tropfen Pfeffermünzöl gegeben, doch
halte der Patient hierauf sich starke Be
wegungen zu machen, um Prespiration
hervorzubringen. Alle Patienten sollen
sich erholt haben. Für schwache Perso
nen dient ein frisches Ei, mit Holzkohlen
und lauwarmen Wasser gehörig durchge
schlagen.
Schändlicher Anfall.—Cincinnati, 21
Decbr. John Woodruff, ein bekannter
desperater Kerl, brach vorgestern Abend,
in das Haus einer Wittwein der Colum
bia Straße, zwischen Race und Elm ein,
und mißhandelte dort, aus welcher Ursa
che weiß man nicht, ein junges Mädchen.
Auf das Hülfgeschrei der Mutter eilte
ein Nachbar, Namens Baily, mit seiner
Frau herbei, und suchte das Mädchen zu
schützen. Woodruff, der eine Küferaxt
mitgebracht hatte, versetzte ihm sechs oder
sieben bedeutende Wunden damit und e
benso der Frau Baily's drei oder vier.
Diese faßte endlich irgend eine Waffe und
schlug Woodruff damit auf den Kopf,
Baily flehte dann um sein Leben, und W.
wahrscheinlich erschöpft, ließ ihn fliehen.
—Die Polizei war gestern dem schändli
chen Thäter auf den Fersen, und wird
seiner wohl habhaft geworden sein.
Baily liegt in einem kritischen Zustan
de. (Volksbl.)
Schrecklicher Mord in Neu Dork.—Am
Freitag Mittag geschah in Neu York ein
schreckliches Trauerspiel, das mit dem To
de zweier Männer endete, und dem auch
eine Frau fast zum Opfer fiel-
Ein deutscher Israelit. Namens Fried
rich Marks, gegen 30 Jahr alt, Schneider.
wurde in dem Hause 82Walnut Str., das
er oft besuchte, mit der Cousine des Jnha
bersdieses Hauses.Maria Kloster, bekannt
und beide kamen überein. als Mann und
Frau zusammenzuleben- Sie führten die
sen Entschluß auS, und Marks miethete
Ecke der Henry und Walnut Str. eine
Wohnung. Hier besuchte sie ein anderer
Deutscher Namens Frank Geiger, wahr
scheinlich ein anderer Liebhaber der Maria
Kloster, so lange sie in Nro. 82 Walnut
str. wohnte, mehrmals, welcher sie zu ü
berreden suchte, mit ihm zu leben. waS
letztere jedoch positiv verweigerte. Diese
Weigerung scheint Geigers Eifersucht im
höchsten Grade erregt und ihn zur VM
führung der Schieckensthat gereizt zu
haben. Geiger kam nämlich am Freitag
Mittag zu Marks, der an der Arbeit saß.
während Maria das Essen zubereitete und
erbost und wüthend, bei dem Anblicke sei
nes Nebenbuhlers, zog er einen gegen 9
Zoll langen Dolch, stürzte auf Marks zu,
und versetzte ihm einen Stich, den Marks
mit der Hand abzuwehren suchte und die
Hand beinah in zwei Stücke spaltete.
Ein Stich drang ihm in die rechte Brust,
und zwei Stiche gingen in die linke
Schulter und drangen augenscheinlich bis
an das Heft ein. Darauf sprangMarks,
der nahe an der Thür war. hinaus, die
Treppe hinunter, nach dem Landungsvlat
ze zu, wo er niederstürzte, und vom Blut
verlust ohnmächtig wurde. Dann machte
Geiger seinen mörderischen Angriff auf
Maria, mit demselben Dolche und strebte
ihr einen Stoß durch das Herz zu geben,
der Dolch ging jedoch schief und riß ihr
die Brustwarze und einen Theil der
Brust weg; sie kämpfte dann mit ihm in
der Nähe des Fensters, wo er sie mit der
Wuth eines Teufeis noch einmal stach und
ihr eine tödtliche Wunde. 3 Zoll unter der
Brust, nahe dem Herzen beibrachte, welche
sie zu Boden streckte. Als er sah, daß
sein Opfer im Todeskampfe lag. richtete
er den Dolch nach seiner eigenen Brust,
und gab sich fünf Stiche, von denen einer
in's Herz ging» worauf er sofort zu Bo
den fiel. Darauf durch das Geräusch
aufmeiksam gemacht, drang Polizei
und die Hausbewohner ein und sahen sie
im Blute lieqen. Man legte die Frau
auf ein Bett, wo sie durch ärztliche Hülfe
bald so weit hergestellt wurde, um zu spre
chen. Sie sagte Frank Geiger habe sie
gestochen und Marks sei nicht ihr Mann.
Sie fragte darauf ob Marks todt sei, und
als man dieses bejahete. wurde sie von
neuem ohnmächtig, und das Blur aus ih
rer Wunde drang in ihre Kehle und ihreu
Mund, worauf man nicht weiter sie be
fragte. Die Körper der beiden indessen
gestorbenen Männer wurden dann in daS
Zimmer gebracht. Das Zimmer und die
Treppe glichen einem Schlächterhaule.
Spätere mit dem N- U. Herald einge
troffene Nachrichten, über diese Mordtha
ten, geben die wahrscheinliche Ursache an
ders an.
Geiger war mit Maria Kloster von
Deutschland gekommen ; sie hatte ein Kind
von ihm und hatte ihn verlassen, um mit
Marks zu leben. Geiger hatte sie endlich
ausgekundschaftet, und wünschte sie zurück,
er suchte den Marks zu bewegen ihm Ge
nugthuuna zu geben, die ihm verweigert
wurde. Danach scheint es, daß er bei sei
nein Eintritte in das Zimmer am Freitag,
dem Marks ein Dolchmesser gab, und bei
de einen Zweikampf begannen, der mit dem
Tode Marks' endete, worauf Geiger auch
die Maria angriff, und dann sich selbst er
stach. Zwei Briefe wurden im Zimmer
gefunden, in deren einem. Geiger die Ma
ria bittet, wieder zu ihm zu kommen, in
dem andern Marks ersucht, ihn in seiner
Wohnung zu besuchen. Fr. Presse.
Nähere Auskunft über das
Trauerspiel in N e u Por k. -
Maria Kloster ist in dem Hospitale so
weit hergestellt, um den Anfang des trau
rigen Vorfalls erzählen zu können. Sie
sagte, daß am Freitage, um I! Uhr. Gei
ger in das Zimmer kam. wo sie und Marks
wohnte. Er schloß die Thüre, und sagte
zu ihr: ..Maua, bist Du mit diesem Ma
nne verheiratket ?" Sie antwortete: nein,
aber sie wollten sich in einigen Tagen ver
heirarhen. Darcmf gab Geiger, einen
Dolch anMarks und sagte zu ihm : ..Ver
theidige Deine Frau !" Geiger faßte da
rauf Maria, und stach sie zweimal, sie fiel
zu Boden. Und nun begannen die beiden
Männer einander zu stechen. Sie wußte
sedoch nicht, daß sie todt waren, bis gestern.
Der Arzt hofft sie wieder herzustellen.
Indianer am Rio Gran
de. Die „Brownsville Flagg" enthält
Folgendes: Das Dampfboot Del Norte
bringt Nachricht von Excessen von 300
Commanche Indianern, auf verschiedenen
Rancho's an der mexikanischen Seite des
Rio Grande, vberhild Mer verübt, sie
mordeten die Männer, verbrannten die
Rancho's und nahmen die Frauen mit sich
fort. Ein Erpreß war vom Befehlsha
ber der amerikanischen Truppen empfan
gen worden, welcher berichtete, daß die In
dianer an der amerikanischen Seite sich in
einer geringen Entfernung von Mier ge
lagert hätten, und um unsere Truppen
bat» um solche zu vertreiben.
Wie es heißt soll im Laufe des Winters
bedeutende Einwanderung in Texas, von
den südwestlichen Staaten stattfinden.
Viele haben die Absicht Land zu kaufen,
und sich niederzulassen, andere wiederum
daS Land in Augenschein zu nehmen.
Der „Corpus Christi Star" vom 14
d. M. enthält die Vorgänge von. zu Rio
Grande City und Nueva gehaltenen Mee
tings. den Dank der Bewohner dieser
Plätze, an die militärischen und Civilbe
Hörden für deren Bemühungen und ent
schiedenes Auftreten mit Bezug auf die
kürzliche Gefangennahme der Räuber
bände, welche den Bewohnern jener Gegend
auflauerte, ausdrückend. Die in der nach
Gefangennahme der desperaten Männer
folgenden Untersuchung anS Licht gebrach
ten Thatsachen, zeigen ein wohl organisir
tes Raub System, welches besonders ge
gen die mexicanischen Bewohner, gerichtet
war. Viele Mexikaner sind, während sie
ruhig ihre Beschäftigungen verfolgten,
auf unmenschliche Weise ermordet worden,
und die Anzahl von gestohlenen Maul
thixren und Pferden, soll fast unglaublich
sein. (Galv. Z.
Mehr Beraubungen. Der Platz, wo
das Dampfboot zu Havre de Grace. den
Susquehannah kreuzt, ist neuerdings von
den Herren Langfingern, zum Experimen
tiren ausersehen. Am Donnerstag verlor
ein Passagier, H77—Am Samstag Abend
wurde ein Congreßglied um sein Taschen
buch mit H2OO und für ihn werthvollen
Papieren bestohlen- Da eS sprüchwört
lich ist, daß „Ehre unter den Herren Die
ben vorhanden ist," so hofft er. der Besit
zer sein er Papiere, werde dieselben einsie
geln, und durch daß Postamt zurücksenden
in Harrwells Hotel, Philadelphia, ober
an D. Gott. Representantenhaus der V.
Staaten zu Washington, D. C.
Bruch auf der neigenden Fläche. Am
letzten Samstag Morgen, riß das Tau auf
der neigenden Fläche der Columbia Eisen
bahn, während Lastwagenzüge auf und
abstiegen. Sie Warenwegen Milte des
Weges, als der Bruch geschah, und alle
Wägen fuhren mit einer rasenden Schnel
ligkeit abwärts, und stießen unten, mit
stillstehenden Wägen zusammen, wodurch
ein Theil der Wägen beider Züge zermalmt
wurde- Menschenleben gingen nicht ver
loren. Fr. Presse.
Große Überschwemmung am Wabasch
Flusse—Vincennes, Indiana. 26. Decem
ber.—Es- hat ein großes Steigen im Wa
basch Flusse stattgefunden. Der Schaden
im Thaleist bedeutend. Fensen. Scheu
ern, Heuschober, und Außenhäuser, sind
weggeschwemmt worden. Die Ufer des
Wabasch Canals sind ebenfalls an mehre
ren Stellen zerstört. Der Verlust wird
auf 870,000 geschätzt. ib.
Cincinnati, 26 Dezember. Die westli
che Telegraphenlinie zwischen hier und
Pittsburg arbeitet jetzt schön. Wir hö
ren von den Operaroren, daß die Linie auf
eine beträchtliche Entfernung die Alleghe
ny Gebirge entlang niedergerissen war und
an manchen Stellen das Eis zwei Zoll dick
auf den Drähten saß. ein Gewicht, das
in sich selbst hinreicht, sie zu zerreißen.
Die Gesellschaft sandte mit empfehlens
werther Schnelligkeit, sofort Erpresse aus
welche die Dräthe wieder herstellten.-Die
Kaufleute an dem Damme fangen an bei
dem schnellen Steigen des Flusses ängst
lich zu werden. Seit Sonntag ist der
Fluß 5 Fuß 3 Zoll gestiegen, und ist noch
im Steigen.
Gestern, am Christage, war das Wet'
ter sehr unangenehm. Eine bedeutende
Anzahl betrunkener Raufbolde, wurde in
den Straßen gesehen, doch fand kein Kampf
von ernsterer Bedeutung statt.
Auf den West Jndia Eiländern ist das
Goldsieber ebenfalls ausgebrochen. Bei
den letzten Nachrichten, haben wenigstens
sechs tausend Mann, meistens von West
Indien und Süd Amerika, bei Chagres,
auf Passage nach dem Goldlande gewar
tet. Es waren keine Schiffe zu erhalten
um die Abentheurer fort zu transportiren
Lebensmittel waren sehr rar. und der Preis
für Kost war 6 Dollar des Tags in den
gemeinsten Neger Häusern.
Nach Californien.—Es wird geschätzt,
daß ungefähr Sechszig Schiffe Vordere!
Tungen machen» von der Stadt Neu Vork.
nach ' Kalifornien zu gehen, mit allerlei
Handelsartikel, und ungefähr 10.000 Pas
sagieren.
Ein junger Mann, Namens Beach.
welcher die Bank von Bridgeport, Conn.
wo er als Schreiber diente, um 30,000 Ds
beraubte und nach Europa flüchtete, wur
de in Paris festgenommen und zurückge
bracht. 16000 von dem Gelde wurden
wieder erhalten.
Ein Mann, welcher in Chelsie. Massa
chuserrs, in einen Brunnen gefallen, wur
de mit einem Strick an seinem Hals befe
stigt herausgezogen. Er starb an den Fol
gen der Herausziehung.
Die Post Ofsis Armee. Die Anzahl
der Postmeister und ihrer Deputirten in
den Ver. Staaten ist zwanzig rausend
vier hundert und vier Mann. (U. Dem.
Lancaster, den 26. December.
Verhaftung für Vielweiberei. Ein Mann,
Namens Zohn Smith, der sich früher aber auch
Joseph Drumond und Zames Drummond ge
nannt hat, wurde vorletzte Woche, von dem
Polizeibeamren Georg Hughes nach mehrtägigem
Nachspüren bei dem Buck Wirthshaus« in die
sem Caunty, auf eine Anklage der Vielweibe
rei verhaftet, und nachher von Alderman Evans
nach dem Gefängniß geschickt, um eine weitere
Untersuchung der Umstünde abzuwarten. Er
wird als «in kräftiger, thätiger Mann von etwa
26 Jahren, mit einem angenehmen Aeußern!
geschildert, benutzte aber diese Eigenschaften, wit
es scheint, um sich als ein wahrer Türk, bei dem
weiblichen Geschlechte zu erweisen, denn er wird
beschuldigt, sich zweimal in Ehester Caunty ver»
heirathet zu haben, wo gegenwärtig eine seiner
Weiber und ein Kind wohnen sollen; und im
> vorigen Oktober verheirathete er sich mit einer
respektabel« Dame von Lancaster, wo er unter
dem Namen von John Smith ging. Er soll
bei West Ehester, Doe Run und Unionville
gut bekannt sein.
Nächtlicher Einbruch.—Zn vorletzter Woche,
verschaffte sich nächtlicher Weile ein Dieb, Ein
gang in die Schuhmacher Werkstätte des Hrn.
Greiner, in der Stadt Strasburg in diesem
Caunty, und raubte aus derselben zwei silberne
Sackuhren, so wie die Kleidung eines jungen
Mannes, welcher in dem Zimmer schlief, und
von dem Dieb in seinem Schlaf nicht gestört
wurde, sich aber beim Erwachen durch den Ver
lust seiner Kleidung, in eine nicht sehr angeneh
me Lage versetzt fand.
Ein Schatzkammer - Dieb verhaftet. Eine
Bedford Zeitung berichtet, daß Samuel Waters
gewesener Aufseher des dortigen Armenhauses,
neulich daselbst verhaftet wurde, auf die Ankla,
ge, die Schatzkammer von Bedford Caunty, am
28. vorigen August, um eine bedeutende Summe
Geldes bestohlen zu haben. Verdacht haftete
einige Wochen vorher auf ihm in Folge ver
schwenderischer Geld-Ausgaben, und bei semer
Verhaftung fand man KISVO von dem gestoh
lenen Gelde in seinem Besitz, ungefähr
halte er bereits durchgebracht
Zahlreiche Whig Familien.—Ein Hr. Leech
von Mercer Caunty, nebst neun Söhnen, stimm
te im vorigen Herbst daS Whig Ticket; er wur
de aber von Hrn. Arthur White, von Hopewell
Taunschip, Beaver Caunty, noch übertroffen,
welcher mit seinen eils Söhnen auf dieselbe Sei
te stimmte. Zn diesen zwei Familien wurden
daher zwei und zwanzig Stimmen für Taylor,
Fillmore, und Johnston eingegeben.
Lanc. Volksfr.
Äerß.ivrralt
2. Januarius.
Neujahr.—Den Lesern des Beobachters
wünlchen wir heuteule Glück zum neuen Zahre
1849. Möge das gestern begonnene Zahr sür
sie und uns eben so gut enden als das, welche s
so eben im Strome der Zeit verschwunden ist,
mögen wir nm Schlüsse dieses Jahres mit der
selben Zufriedenheit auf die Ereignisse desselben
blicken können, als auf die des Zahres I ö43.
Das eben verflossene Zahr war eins der Er
eignißreichsten in der neueren Weltgeschichte—
und es könnte wohl nicht mit Unrecht daß Re
volutions-Zahr genannt werden. Die Liebe zur
Freiheit war stärker als jezuvor erwacht und
begann sich überall Bahn zu brechen. Zn fast
allen civilisirten Ländern der Welt regte sich
mehr oder minder der revolutionäre Geist und,
wenn gleich mit wenig Erfolg gekrönt, so ist
nichts anders zu erwarten, als daß sie sich
auf das begonnene Zahr fortpflanzen und das
selbe eben so ereignißreich machen wird.
Auch in unserem Lande sind im verflossenen
Zahre wichtige Ereignisse vorgekommen; der
Wechsel in der Politik unserer Staats- und
National-Administrationen ist ein Ereigniß,das
wegen seiner Seltenheit zu den Wichtigsten ge
hört und noch wichtiger in seinen Folgen sein
wird. Im neuen Zahre werden wir Gelegen
heit haben zu sehen welchen Einfluß dieser po
litische Wechsel auf das Wohl des Landes ha
ben wird und wir zweifeln nicht, daß er höchst
wohlthätig sein wird.
Schnee und Schlittenbahn.— Durch
zwei Auflagen von leichten weißen Schnee, die
uns am Mittwoch und Freitag bescheert wur
den, ist die Erde in dieser Gegend, etwa 18 Zoll
hoch damit bedeckt. Seit einigen Zahren haben
wir in dieser Gegend so tiefen Schnee nicht ge
sehen. Die Schlittenbahn war seit dem letzten
Mittwoch gut und wurde auch fleißig von allen
benutzt, welche Gelegenheit dazu hatten, beson
ders am Sonntage, wo das Schellengenklingel,
vom frühen Morgen bis zum späten Abend, in
unsern Straßen zu hören war. Das Wetter
ist hell und kalt, so wie man es in dieser Zah
reszeit wohl gewöhnt ist, und der Schnee ver
mindert sich nur langsam, waS um so viel bes
ser ist, denn wenn er schnell zu Wasser wird, so
kann eine Überschwemmung daraus entstehen.
Hciinict? Seihingcr wurde am 21. De
cember von beiden Zweigen des Stadtraths als
Hoch-Constabel und erwählt, an
die Stelle des verdorbenen Zohn Boyer.
Board der Inspektoren des neuen
Gefängnisses hat Philip K. Ball, von dieser
Stadt, als Unter-Gefängniß wärtcr angestellt,
mit einem Zahrgehalt von K2W und freier
Kost.
Unsere Gesetzgebung versammelt sich
heute in Harnsburg und wenn keine Schwie
rigkeiten bei der Organisation derselben vorkom
men, können wir die Botschaft des EouvernörS
in einigen Tagen erwarten. Bei der Organi,
sation des Hauses mögen vielleicht bei Erwäh
lung der Beamten einige Schwierigkeiten vor
kommen, weil die Parteien gleich getheilt sind/
dock) wollen wir nicht hoffen, daß et so viel Zeil
zur Organisation nöthig haben wird aIS daS
Haus der Siepresentanten von Ohio. Im St-j
nat haben die WhigS eine unbestrittene Mehr«
heit, und es kann daher nichts nützen, wenn di«
Lokos im Hause sich gegen die Erwählung einei
Whig, Sprechers sträuben.
Die Readinger Wasser Werke.
Unsere hiesigen Wasserwerke haben währeZt
dem letzten Sommer viel an Größe u. Ausdeh
nung gewonnen und mögen jetzt wohl nicht jv
den Unbedeutendsten in der Union gehören.»»,
Der Bau des großen neuen Reservörs oberhalb
djesee «stadt ist eine der wichtigsten Verbesse
rungen. Nach einer Angabe im letzten <<Rea
dinger Adler" ist derselbe 231 Fuß lang, lii
7 Zoll breit und wird wenn er bis zu einen
Wasserstande von 13 Fuß Höhe gefüllt ist,nack
genauer Berechnug zwei Millionen und einig
hundert tausend Gallonen enthalten, hinläng
genug um ISVVt) Menschen mehrere Tage ini
Wasscr zu versehen oder Feuersbrunstzu löschen
Um diesen ungeheuren Wasserbehälter zu sül
len hat die Company Kzöllige Röhren von dei
bis nach denselben ge
legt. Alle Wasserquellen, die östlich von der
Stadt ausfließen, sind jetzt in Requisition gc
setzt, um den nöthigen Wasserbedarf zu bekom
nien. Vorläufig wird der dadurch erlangt
Verrath hinlänglich sein die Stadt mit Waffe
zu versehen ; sollte er später nicht hinreichen
sein, so wird man entweder die Schuylkill be
nutzen oder weiter entfernte Quellen aufsuche,
müssen.
Durch den vermehrten Vorrath von Masse
war die Company in Stand gesetzt ihre Röh
ren in der Stadt weiler auszudehnen und i
mehren Straßen sind im letzten Sommer
ren gelegt worden, wo bisher keine waren.
Die Bewohner unsere
Seestädte wurden vor einigen Wochen bedeu
tend alarmirt, durch die Nachricht, daß die asi
tische Cholera mit einem Schiffe von Havre >i
Neu York angekommen sei. Zm Hospitale au
Staren-Eiland sollen wirklich einige Fälle de
Art vorgekommen sein, aber alle Nachrichte,
stimmen darin überein, daß die Krankheit sicl
nicht auf die Stadt ausdehnte. Zn Bostor
Baltimore und Neu Orleans ivdllte man auc
schon einige Fälle von der Cholera bemerkt ha
ben, doch fand sich später daß er nur ein G<
rücht war, welches sich auf bloße Furcht grün
dete. Wenn die Cholera wirklich ausgebroche/
ist, so wird das kalte Wetter das beste Sch»H
mittel gegen ihr weiteres Vordringen sein. Di
Aerzte empsehlen Reinlichkeit und Mäßigkej
im Essen und Trinken als ein bewährtes Mit
tel gegen die Cholera.
Die Sklavenfrage.— An, letzten Mit»
wocl) herrschte bedeutende Aufregung im Re
presenrantenhause zu Washington, welche durc
die Sklavenfrage entstanden war. Die Com
mittee welche beauftragt war sich über di
Zweckmäßigkeit der Aufhebung des Sklaven
Handels im Distrikt Columbia zu berathen, be
richtete zu Gunsten des Antrags, worüber eini
Representanten aus den Sklaven-Staaten fas
wüthend wurden. Mehre Mitglieder erhobe>
sich gleichzeitig, um zu sprechen. Das Geschr«
Order! erscholl von allen Seilen und für ein
Weile war der Sprecher außer Stande dj
Ordnung wieder herzustellen. Ein Vorschlag
den Bericht aus den Tisch zu legen, ging verl«
ren. Hr. Greeley, von Neu Pork, bekam end
lich Gelegenheit zu sprechen und daS Schluß«
sultat war, daß der Bericht angenomen würd,
Der Sklavenhandel im Distrikt Columbi
und besonders in der Stadt Washington, wa
schon lange ein öffentlicher Skandal und mu
jedem Fremden auffallend sein, der jene Stad
besucht. Wir rühmen uns das freiste Vol
unter der Sonne zu sein und dennoch dulde
wir einen Sklavenmarkt in der Hauptstadt un
serer Union.—Wenn der Congreß auch k«!
Recht hat, sich in die irllichen Verhältnisse an
zu mischen, und die Aushebun
der Sklaverei zu erzwingen, so hat er doch ei
unbestreitbares Recht, sie in einem Distrikt
aufzuheben, der unter seiner unmiltelbaren Ver
waltung steht; und je eher dieses lobenswerth
Vorhaben ausgeführt wird, um so besser wir
e6 für die Ehre unserer sreien Nation sein.
Bv!» Congreß.
Dienstag den 26. December.—S enat. -
Der Senat versammelte sich um die gewöhnli
che Zeit. Hr. Atchison wurde in Abwesenhe
des Vice-Prcsidenttn zum einstweiligen Pres
denken erwählt.
Hr. Dodge, der neue Senator von lowa,«
schien, wurde vereidet und nah», seinen Sitz.
Das Haus hielt keine Sitzung.
December 27.—S en a t—Der Senat ver
sammelte sich um die bestimmte Stunde. H!
Atchison im Stuhle.
Mehre Bittschriften wurden von Hrn. Rue
eingereicht. Hr. Benton brachte eine Bill u»
Errichtung einer Land-Office in Missouri eii
Wurde an die Committee für öffentliche Lär
dereien überwiesen.
Hau s,—Nach der Erledigung einiger m
wichtiger Geschäfte beantragte Hr. Stewa!
die Stimme von Neuem zu erwägen, wodurc
Hrn. Gott's Beschluß in Bezug auf den Skl<
venhandel im Distrikt Columbia passirt wv!
den war. Hr. Stewart sprch bei am Abgang
dieser Nachricht noch zur Unterstützung sein«
Antrags.