en Schreckenstod vielmehr herbeiwünsch te, als fürchtete, und weil dieser selbst in der neunten Woche nicht eintrat, in tolle Zornwuth und wahnwitzige Raserei aus brach und gleichsam absichtlich sein Unglück noch vergrößerte. Es liegt in lohn'sVer halten eine riefe, bedeutsame Lehre für je den unglücklichen Erdensohn, denn, hätte er den ersten Unfall als eine Prüfung des Himmels in Glauben und Demuth hinge nommen und niit stiller Demuth getragen, so hätte sich alles noch zum Guten wen den können, weil tr ihm aber seinenMuth, seine Tugend aufgeopfert, ward er ihm zur bitteren Duelle des Kummers, der Schan de und endlich auch des Verderbens. folgt.z Man erzählt sich jetzt, daß President John Tyler der Erste war, welcher Gen. Taylor voraussagte, er werde einst Pre sident der Ver. Staaten werden. Die Gelegenheit soll folgende gewesen sein. Es war im Zahre 1844, gerade zur Zeit, wo Hrn. Tyler's ganzes Dichten und Trachten auf die texanische Anschlußfrage gerichtet war, als sich Gen. Taylor auf Ordres wartend, zu Washington befand, und zum Mittagessen im weißen Hause eingeladen wurde. Bei diesem Mahle er fuhr er, daß er bestimmt sei, das Kom mando über die Truppen zu übernehmen, welche man nach Texas senden wolle, und President Tyler, sagte zu ihm im Scher ze: „General, Sie sind nach Corpus Christi hinab beordert, —Sie mögen viel leicht einen Strauß mit den Mexikanern zu bestehen haben, und thun Sie es, so wird das Sie zum Presidenten der Ver. Staaten machen. B. Teleg. Aus dem „Corpus Christi Star" erse hen wir, daß ein Spanier, Namens Mar tin, welcher einen gewissen Joy in einem Streite, wie er sagte in Selbstvertheidig ung, getödtet hatte, aus dem Gewahrsam des Scheriffs in der Nacht des 8. d. von einer Bande von 12 bis 15 verkleideten Personen, gerissen und gehängt wurde. Martin sollte in der nächsten District Court zur Untersuchung gezogen werden. (Galv. Ztg Ein verpfändeter Knabe.—Vor Hrn Towersend, dem Richter des hiesigen Kri minalgerichtes, kam am Montag ein merk würdiger Fall der Anwendung der Habe as Corpus Akte vor. In Cape Girar deau Caunty starb vor einiger Zeit ein unvermögender Deutscher, Namens Brank mann, der den ihn in seiner letzten Krank heit behandelnden Arzt, Doctor Schmidt, sein ganzes Vermögen, einen 12jährigen Knaben hinterließ. Der Doctor hatte den Knaben unter seiner Zucht gehabt, bis ein Onkel des letzteren, wie oben be merkt, die Habeas Corpus Akte für den Knaben geltend machte, und dadurch seine Freiheit erlangte. Anz. d. W. In Rußland wurde mit Erfolg bei den ersteu Symptomen der Cholera (nämlich schlechtem Appetit, nnd schwerem und un angenehmem Gefühl in der Magenge gend,) ein und ein halb Glas Weingeist, in einem Glas Wasser, mit vier bis fünf Theelöffel voll gestoßener Holzkohle und drei Tropfen Pfeffermünzöl gegeben, doch halte der Patient hierauf sich starke Be wegungen zu machen, um Prespiration hervorzubringen. Alle Patienten sollen sich erholt haben. Für schwache Perso nen dient ein frisches Ei, mit Holzkohlen und lauwarmen Wasser gehörig durchge schlagen. Schändlicher Anfall.—Cincinnati, 21 Decbr. John Woodruff, ein bekannter desperater Kerl, brach vorgestern Abend, in das Haus einer Wittwein der Colum bia Straße, zwischen Race und Elm ein, und mißhandelte dort, aus welcher Ursa che weiß man nicht, ein junges Mädchen. Auf das Hülfgeschrei der Mutter eilte ein Nachbar, Namens Baily, mit seiner Frau herbei, und suchte das Mädchen zu schützen. Woodruff, der eine Küferaxt mitgebracht hatte, versetzte ihm sechs oder sieben bedeutende Wunden damit und e benso der Frau Baily's drei oder vier. Diese faßte endlich irgend eine Waffe und schlug Woodruff damit auf den Kopf, Baily flehte dann um sein Leben, und W. wahrscheinlich erschöpft, ließ ihn fliehen. —Die Polizei war gestern dem schändli chen Thäter auf den Fersen, und wird seiner wohl habhaft geworden sein. Baily liegt in einem kritischen Zustan de. (Volksbl.) Schrecklicher Mord in Neu Dork.—Am Freitag Mittag geschah in Neu York ein schreckliches Trauerspiel, das mit dem To de zweier Männer endete, und dem auch eine Frau fast zum Opfer fiel- Ein deutscher Israelit. Namens Fried rich Marks, gegen 30 Jahr alt, Schneider. wurde in dem Hause 82Walnut Str., das er oft besuchte, mit der Cousine des Jnha bersdieses Hauses.Maria Kloster, bekannt und beide kamen überein. als Mann und Frau zusammenzuleben- Sie führten die sen Entschluß auS, und Marks miethete Ecke der Henry und Walnut Str. eine Wohnung. Hier besuchte sie ein anderer Deutscher Namens Frank Geiger, wahr scheinlich ein anderer Liebhaber der Maria Kloster, so lange sie in Nro. 82 Walnut str. wohnte, mehrmals, welcher sie zu ü berreden suchte, mit ihm zu leben. waS letztere jedoch positiv verweigerte. Diese Weigerung scheint Geigers Eifersucht im höchsten Grade erregt und ihn zur VM führung der Schieckensthat gereizt zu haben. Geiger kam nämlich am Freitag Mittag zu Marks, der an der Arbeit saß. während Maria das Essen zubereitete und erbost und wüthend, bei dem Anblicke sei nes Nebenbuhlers, zog er einen gegen 9 Zoll langen Dolch, stürzte auf Marks zu, und versetzte ihm einen Stich, den Marks mit der Hand abzuwehren suchte und die Hand beinah in zwei Stücke spaltete. Ein Stich drang ihm in die rechte Brust, und zwei Stiche gingen in die linke Schulter und drangen augenscheinlich bis an das Heft ein. Darauf sprangMarks, der nahe an der Thür war. hinaus, die Treppe hinunter, nach dem Landungsvlat ze zu, wo er niederstürzte, und vom Blut verlust ohnmächtig wurde. Dann machte Geiger seinen mörderischen Angriff auf Maria, mit demselben Dolche und strebte ihr einen Stoß durch das Herz zu geben, der Dolch ging jedoch schief und riß ihr die Brustwarze und einen Theil der Brust weg; sie kämpfte dann mit ihm in der Nähe des Fensters, wo er sie mit der Wuth eines Teufeis noch einmal stach und ihr eine tödtliche Wunde. 3 Zoll unter der Brust, nahe dem Herzen beibrachte, welche sie zu Boden streckte. Als er sah, daß sein Opfer im Todeskampfe lag. richtete er den Dolch nach seiner eigenen Brust, und gab sich fünf Stiche, von denen einer in's Herz ging» worauf er sofort zu Bo den fiel. Darauf durch das Geräusch aufmeiksam gemacht, drang Polizei und die Hausbewohner ein und sahen sie im Blute lieqen. Man legte die Frau auf ein Bett, wo sie durch ärztliche Hülfe bald so weit hergestellt wurde, um zu spre chen. Sie sagte Frank Geiger habe sie gestochen und Marks sei nicht ihr Mann. Sie fragte darauf ob Marks todt sei, und als man dieses bejahete. wurde sie von neuem ohnmächtig, und das Blur aus ih rer Wunde drang in ihre Kehle und ihreu Mund, worauf man nicht weiter sie be fragte. Die Körper der beiden indessen gestorbenen Männer wurden dann in daS Zimmer gebracht. Das Zimmer und die Treppe glichen einem Schlächterhaule. Spätere mit dem N- U. Herald einge troffene Nachrichten, über diese Mordtha ten, geben die wahrscheinliche Ursache an ders an. Geiger war mit Maria Kloster von Deutschland gekommen ; sie hatte ein Kind von ihm und hatte ihn verlassen, um mit Marks zu leben. Geiger hatte sie endlich ausgekundschaftet, und wünschte sie zurück, er suchte den Marks zu bewegen ihm Ge nugthuuna zu geben, die ihm verweigert wurde. Danach scheint es, daß er bei sei nein Eintritte in das Zimmer am Freitag, dem Marks ein Dolchmesser gab, und bei de einen Zweikampf begannen, der mit dem Tode Marks' endete, worauf Geiger auch die Maria angriff, und dann sich selbst er stach. Zwei Briefe wurden im Zimmer gefunden, in deren einem. Geiger die Ma ria bittet, wieder zu ihm zu kommen, in dem andern Marks ersucht, ihn in seiner Wohnung zu besuchen. Fr. Presse. Nähere Auskunft über das Trauerspiel in N e u Por k. - Maria Kloster ist in dem Hospitale so weit hergestellt, um den Anfang des trau rigen Vorfalls erzählen zu können. Sie sagte, daß am Freitage, um I! Uhr. Gei ger in das Zimmer kam. wo sie und Marks wohnte. Er schloß die Thüre, und sagte zu ihr: ..Maua, bist Du mit diesem Ma nne verheiratket ?" Sie antwortete: nein, aber sie wollten sich in einigen Tagen ver heirarhen. Darcmf gab Geiger, einen Dolch anMarks und sagte zu ihm : ..Ver theidige Deine Frau !" Geiger faßte da rauf Maria, und stach sie zweimal, sie fiel zu Boden. Und nun begannen die beiden Männer einander zu stechen. Sie wußte sedoch nicht, daß sie todt waren, bis gestern. Der Arzt hofft sie wieder herzustellen. Indianer am Rio Gran de. Die „Brownsville Flagg" enthält Folgendes: Das Dampfboot Del Norte bringt Nachricht von Excessen von 300 Commanche Indianern, auf verschiedenen Rancho's an der mexikanischen Seite des Rio Grande, vberhild Mer verübt, sie mordeten die Männer, verbrannten die Rancho's und nahmen die Frauen mit sich fort. Ein Erpreß war vom Befehlsha ber der amerikanischen Truppen empfan gen worden, welcher berichtete, daß die In dianer an der amerikanischen Seite sich in einer geringen Entfernung von Mier ge lagert hätten, und um unsere Truppen bat» um solche zu vertreiben. Wie es heißt soll im Laufe des Winters bedeutende Einwanderung in Texas, von den südwestlichen Staaten stattfinden. Viele haben die Absicht Land zu kaufen, und sich niederzulassen, andere wiederum daS Land in Augenschein zu nehmen. Der „Corpus Christi Star" vom 14 d. M. enthält die Vorgänge von. zu Rio Grande City und Nueva gehaltenen Mee tings. den Dank der Bewohner dieser Plätze, an die militärischen und Civilbe Hörden für deren Bemühungen und ent schiedenes Auftreten mit Bezug auf die kürzliche Gefangennahme der Räuber bände, welche den Bewohnern jener Gegend auflauerte, ausdrückend. Die in der nach Gefangennahme der desperaten Männer folgenden Untersuchung anS Licht gebrach ten Thatsachen, zeigen ein wohl organisir tes Raub System, welches besonders ge gen die mexicanischen Bewohner, gerichtet war. Viele Mexikaner sind, während sie ruhig ihre Beschäftigungen verfolgten, auf unmenschliche Weise ermordet worden, und die Anzahl von gestohlenen Maul thixren und Pferden, soll fast unglaublich sein. (Galv. Z. Mehr Beraubungen. Der Platz, wo das Dampfboot zu Havre de Grace. den Susquehannah kreuzt, ist neuerdings von den Herren Langfingern, zum Experimen tiren ausersehen. Am Donnerstag verlor ein Passagier, H77—Am Samstag Abend wurde ein Congreßglied um sein Taschen buch mit H2OO und für ihn werthvollen Papieren bestohlen- Da eS sprüchwört lich ist, daß „Ehre unter den Herren Die ben vorhanden ist," so hofft er. der Besit zer sein er Papiere, werde dieselben einsie geln, und durch daß Postamt zurücksenden in Harrwells Hotel, Philadelphia, ober an D. Gott. Representantenhaus der V. Staaten zu Washington, D. C. Bruch auf der neigenden Fläche. Am letzten Samstag Morgen, riß das Tau auf der neigenden Fläche der Columbia Eisen bahn, während Lastwagenzüge auf und abstiegen. Sie Warenwegen Milte des Weges, als der Bruch geschah, und alle Wägen fuhren mit einer rasenden Schnel ligkeit abwärts, und stießen unten, mit stillstehenden Wägen zusammen, wodurch ein Theil der Wägen beider Züge zermalmt wurde- Menschenleben gingen nicht ver loren. Fr. Presse. Große Überschwemmung am Wabasch Flusse—Vincennes, Indiana. 26. Decem ber.—Es- hat ein großes Steigen im Wa basch Flusse stattgefunden. Der Schaden im Thaleist bedeutend. Fensen. Scheu ern, Heuschober, und Außenhäuser, sind weggeschwemmt worden. Die Ufer des Wabasch Canals sind ebenfalls an mehre ren Stellen zerstört. Der Verlust wird auf 870,000 geschätzt. ib. Cincinnati, 26 Dezember. Die westli che Telegraphenlinie zwischen hier und Pittsburg arbeitet jetzt schön. Wir hö ren von den Operaroren, daß die Linie auf eine beträchtliche Entfernung die Alleghe ny Gebirge entlang niedergerissen war und an manchen Stellen das Eis zwei Zoll dick auf den Drähten saß. ein Gewicht, das in sich selbst hinreicht, sie zu zerreißen. Die Gesellschaft sandte mit empfehlens werther Schnelligkeit, sofort Erpresse aus welche die Dräthe wieder herstellten.-Die Kaufleute an dem Damme fangen an bei dem schnellen Steigen des Flusses ängst lich zu werden. Seit Sonntag ist der Fluß 5 Fuß 3 Zoll gestiegen, und ist noch im Steigen. Gestern, am Christage, war das Wet' ter sehr unangenehm. Eine bedeutende Anzahl betrunkener Raufbolde, wurde in den Straßen gesehen, doch fand kein Kampf von ernsterer Bedeutung statt. Auf den West Jndia Eiländern ist das Goldsieber ebenfalls ausgebrochen. Bei den letzten Nachrichten, haben wenigstens sechs tausend Mann, meistens von West Indien und Süd Amerika, bei Chagres, auf Passage nach dem Goldlande gewar tet. Es waren keine Schiffe zu erhalten um die Abentheurer fort zu transportiren Lebensmittel waren sehr rar. und der Preis für Kost war 6 Dollar des Tags in den gemeinsten Neger Häusern. Nach Californien.—Es wird geschätzt, daß ungefähr Sechszig Schiffe Vordere! Tungen machen» von der Stadt Neu Vork. nach ' Kalifornien zu gehen, mit allerlei Handelsartikel, und ungefähr 10.000 Pas sagieren. Ein junger Mann, Namens Beach. welcher die Bank von Bridgeport, Conn. wo er als Schreiber diente, um 30,000 Ds beraubte und nach Europa flüchtete, wur de in Paris festgenommen und zurückge bracht. 16000 von dem Gelde wurden wieder erhalten. Ein Mann, welcher in Chelsie. Massa chuserrs, in einen Brunnen gefallen, wur de mit einem Strick an seinem Hals befe stigt herausgezogen. Er starb an den Fol gen der Herausziehung. Die Post Ofsis Armee. Die Anzahl der Postmeister und ihrer Deputirten in den Ver. Staaten ist zwanzig rausend vier hundert und vier Mann. (U. Dem. Lancaster, den 26. December. Verhaftung für Vielweiberei. Ein Mann, Namens Zohn Smith, der sich früher aber auch Joseph Drumond und Zames Drummond ge nannt hat, wurde vorletzte Woche, von dem Polizeibeamren Georg Hughes nach mehrtägigem Nachspüren bei dem Buck Wirthshaus« in die sem Caunty, auf eine Anklage der Vielweibe rei verhaftet, und nachher von Alderman Evans nach dem Gefängniß geschickt, um eine weitere Untersuchung der Umstünde abzuwarten. Er wird als «in kräftiger, thätiger Mann von etwa 26 Jahren, mit einem angenehmen Aeußern! geschildert, benutzte aber diese Eigenschaften, wit es scheint, um sich als ein wahrer Türk, bei dem weiblichen Geschlechte zu erweisen, denn er wird beschuldigt, sich zweimal in Ehester Caunty ver» heirathet zu haben, wo gegenwärtig eine seiner Weiber und ein Kind wohnen sollen; und im > vorigen Oktober verheirathete er sich mit einer respektabel« Dame von Lancaster, wo er unter dem Namen von John Smith ging. Er soll bei West Ehester, Doe Run und Unionville gut bekannt sein. Nächtlicher Einbruch.—Zn vorletzter Woche, verschaffte sich nächtlicher Weile ein Dieb, Ein gang in die Schuhmacher Werkstätte des Hrn. Greiner, in der Stadt Strasburg in diesem Caunty, und raubte aus derselben zwei silberne Sackuhren, so wie die Kleidung eines jungen Mannes, welcher in dem Zimmer schlief, und von dem Dieb in seinem Schlaf nicht gestört wurde, sich aber beim Erwachen durch den Ver lust seiner Kleidung, in eine nicht sehr angeneh me Lage versetzt fand. Ein Schatzkammer - Dieb verhaftet. Eine Bedford Zeitung berichtet, daß Samuel Waters gewesener Aufseher des dortigen Armenhauses, neulich daselbst verhaftet wurde, auf die Ankla, ge, die Schatzkammer von Bedford Caunty, am 28. vorigen August, um eine bedeutende Summe Geldes bestohlen zu haben. Verdacht haftete einige Wochen vorher auf ihm in Folge ver schwenderischer Geld-Ausgaben, und bei semer Verhaftung fand man KISVO von dem gestoh lenen Gelde in seinem Besitz, ungefähr halte er bereits durchgebracht Zahlreiche Whig Familien.—Ein Hr. Leech von Mercer Caunty, nebst neun Söhnen, stimm te im vorigen Herbst daS Whig Ticket; er wur de aber von Hrn. Arthur White, von Hopewell Taunschip, Beaver Caunty, noch übertroffen, welcher mit seinen eils Söhnen auf dieselbe Sei te stimmte. Zn diesen zwei Familien wurden daher zwei und zwanzig Stimmen für Taylor, Fillmore, und Johnston eingegeben. Lanc. Volksfr. Äerß.ivrralt 2. Januarius. Neujahr.—Den Lesern des Beobachters wünlchen wir heuteule Glück zum neuen Zahre 1849. Möge das gestern begonnene Zahr sür sie und uns eben so gut enden als das, welche s so eben im Strome der Zeit verschwunden ist, mögen wir nm Schlüsse dieses Jahres mit der selben Zufriedenheit auf die Ereignisse desselben blicken können, als auf die des Zahres I ö43. Das eben verflossene Zahr war eins der Er eignißreichsten in der neueren Weltgeschichte— und es könnte wohl nicht mit Unrecht daß Re volutions-Zahr genannt werden. Die Liebe zur Freiheit war stärker als jezuvor erwacht und begann sich überall Bahn zu brechen. Zn fast allen civilisirten Ländern der Welt regte sich mehr oder minder der revolutionäre Geist und, wenn gleich mit wenig Erfolg gekrönt, so ist nichts anders zu erwarten, als daß sie sich auf das begonnene Zahr fortpflanzen und das selbe eben so ereignißreich machen wird. Auch in unserem Lande sind im verflossenen Zahre wichtige Ereignisse vorgekommen; der Wechsel in der Politik unserer Staats- und National-Administrationen ist ein Ereigniß,das wegen seiner Seltenheit zu den Wichtigsten ge hört und noch wichtiger in seinen Folgen sein wird. Im neuen Zahre werden wir Gelegen heit haben zu sehen welchen Einfluß dieser po litische Wechsel auf das Wohl des Landes ha ben wird und wir zweifeln nicht, daß er höchst wohlthätig sein wird. Schnee und Schlittenbahn.— Durch zwei Auflagen von leichten weißen Schnee, die uns am Mittwoch und Freitag bescheert wur den, ist die Erde in dieser Gegend, etwa 18 Zoll hoch damit bedeckt. Seit einigen Zahren haben wir in dieser Gegend so tiefen Schnee nicht ge sehen. Die Schlittenbahn war seit dem letzten Mittwoch gut und wurde auch fleißig von allen benutzt, welche Gelegenheit dazu hatten, beson ders am Sonntage, wo das Schellengenklingel, vom frühen Morgen bis zum späten Abend, in unsern Straßen zu hören war. Das Wetter ist hell und kalt, so wie man es in dieser Zah reszeit wohl gewöhnt ist, und der Schnee ver mindert sich nur langsam, waS um so viel bes ser ist, denn wenn er schnell zu Wasser wird, so kann eine Überschwemmung daraus entstehen. Hciinict? Seihingcr wurde am 21. De cember von beiden Zweigen des Stadtraths als Hoch-Constabel und erwählt, an die Stelle des verdorbenen Zohn Boyer. Board der Inspektoren des neuen Gefängnisses hat Philip K. Ball, von dieser Stadt, als Unter-Gefängniß wärtcr angestellt, mit einem Zahrgehalt von K2W und freier Kost. Unsere Gesetzgebung versammelt sich heute in Harnsburg und wenn keine Schwie rigkeiten bei der Organisation derselben vorkom men, können wir die Botschaft des EouvernörS in einigen Tagen erwarten. Bei der Organi, sation des Hauses mögen vielleicht bei Erwäh lung der Beamten einige Schwierigkeiten vor kommen, weil die Parteien gleich getheilt sind/ dock) wollen wir nicht hoffen, daß et so viel Zeil zur Organisation nöthig haben wird aIS daS Haus der Siepresentanten von Ohio. Im St-j nat haben die WhigS eine unbestrittene Mehr« heit, und es kann daher nichts nützen, wenn di« Lokos im Hause sich gegen die Erwählung einei Whig, Sprechers sträuben. Die Readinger Wasser Werke. Unsere hiesigen Wasserwerke haben währeZt dem letzten Sommer viel an Größe u. Ausdeh nung gewonnen und mögen jetzt wohl nicht jv den Unbedeutendsten in der Union gehören.»», Der Bau des großen neuen Reservörs oberhalb djesee «stadt ist eine der wichtigsten Verbesse rungen. Nach einer Angabe im letzten <i Neu York angekommen sei. Zm Hospitale au Staren-Eiland sollen wirklich einige Fälle de Art vorgekommen sein, aber alle Nachrichte, stimmen darin überein, daß die Krankheit sicl nicht auf die Stadt ausdehnte. Zn Bostor Baltimore und Neu Orleans ivdllte man auc schon einige Fälle von der Cholera bemerkt ha ben, doch fand sich später daß er nur ein G< rücht war, welches sich auf bloße Furcht grün dete. Wenn die Cholera wirklich ausgebroche/ ist, so wird das kalte Wetter das beste Sch»H mittel gegen ihr weiteres Vordringen sein. Di Aerzte empsehlen Reinlichkeit und Mäßigkej im Essen und Trinken als ein bewährtes Mit tel gegen die Cholera. Die Sklavenfrage.— An, letzten Mit» wocl) herrschte bedeutende Aufregung im Re presenrantenhause zu Washington, welche durc die Sklavenfrage entstanden war. Die Com mittee welche beauftragt war sich über di Zweckmäßigkeit der Aufhebung des Sklaven Handels im Distrikt Columbia zu berathen, be richtete zu Gunsten des Antrags, worüber eini Representanten aus den Sklaven-Staaten fas wüthend wurden. Mehre Mitglieder erhobe> sich gleichzeitig, um zu sprechen. Das Geschr« Order! erscholl von allen Seilen und für ein Weile war der Sprecher außer Stande dj Ordnung wieder herzustellen. Ein Vorschlag den Bericht aus den Tisch zu legen, ging verl« ren. Hr. Greeley, von Neu Pork, bekam end lich Gelegenheit zu sprechen und daS Schluß« sultat war, daß der Bericht angenomen würd, Der Sklavenhandel im Distrikt Columbi und besonders in der Stadt Washington, wa schon lange ein öffentlicher Skandal und mu jedem Fremden auffallend sein, der jene Stad besucht. Wir rühmen uns das freiste Vol unter der Sonne zu sein und dennoch dulde wir einen Sklavenmarkt in der Hauptstadt un serer Union.—Wenn der Congreß auch k«! Recht hat, sich in die irllichen Verhältnisse an zu mischen, und die Aushebun der Sklaverei zu erzwingen, so hat er doch ei unbestreitbares Recht, sie in einem Distrikt aufzuheben, der unter seiner unmiltelbaren Ver waltung steht; und je eher dieses lobenswerth Vorhaben ausgeführt wird, um so besser wir e6 für die Ehre unserer sreien Nation sein. Bv!» Congreß. Dienstag den 26. December.—S enat. - Der Senat versammelte sich um die gewöhnli che Zeit. Hr. Atchison wurde in Abwesenhe des Vice-Prcsidenttn zum einstweiligen Pres denken erwählt. Hr. Dodge, der neue Senator von lowa,« schien, wurde vereidet und nah», seinen Sitz. Das Haus hielt keine Sitzung. December 27.—S en a t—Der Senat ver sammelte sich um die bestimmte Stunde. H! Atchison im Stuhle. Mehre Bittschriften wurden von Hrn. Rue eingereicht. Hr. Benton brachte eine Bill u» Errichtung einer Land-Office in Missouri eii Wurde an die Committee für öffentliche Lär dereien überwiesen. Hau s,—Nach der Erledigung einiger m wichtiger Geschäfte beantragte Hr. Stewa! die Stimme von Neuem zu erwägen, wodurc Hrn. Gott's Beschluß in Bezug auf den Skl< venhandel im Distrikt Columbia passirt wv! den war. Hr. Stewart sprch bei am Abgang dieser Nachricht noch zur Unterstützung sein« Antrags.