Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 12, 1848, Image 1

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    NeAIA i n A, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwelle, IN der Süd Bren Straße, zwischen der Franklin- lind Chcsnut' Straße.
Jahrg. I«, ganze Nnm. A 8«.
Bedingungen: Der Niberale Vrobariltrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial«Bogen mit schonen Vettern gedruckt. Der Subscriptions - Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher
Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden Gl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein ttnrerfchrciber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur
dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subs.r>pkions,Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein
gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und'dergl. müssen poft frei eingesandt werden.
lnglneksfälle einer Französin.
Ich hatte meine beiden Kinder auf den
lrmen, und drückte sie so fest an meine
Zrust, als wenn ich befürchtete, daß sie
»ir entrissen werden möchten. Die bet
en Ammen standen hinter mir, und hiel
?n mich am Rock fest, um mir unmittel
ar zu folgen, wenn ich in den Nachen
reten würde. Von Herrn Lesage ge
ührt, war ich eben bereit in denselben
inabzusteigen, als die beiden Neger, von
enen ich sprach, auf mich zukamen und
u mir sagten: „Gebieterin! wir sehen
echt gut, daß wir nicht mit eingeschifft
)erden. Wir danken Ihnen für die vie
? Güte, die Sie uns erwiesen haben. Jh
en und ihren Kindern machen wir gern
)latz. Möchten um alle Verwirrung zu
»ermeiden unsere Gefährten unserm Bei
piel folgen! Leben Sie wohl! Segnen
sie uns Gebieterin!—Bei diesen Wor
en beugten sie vor mir die Kniee : ~O
leine Kinder!" rief ich aus, in Thränen
erfließend —„ruft Gott an, ich will noch
inen Versuch mache», Euch zu retten !"
,Nein! nein —unterbrachen sie mich
,unser Entschluß ist gefaßtß.i die
en Worten machten sie das Zeichen des
Treuzes, standen hastig auf, sprangen
asch in die Wellen und verschwanden auf
mmer!—Was ich in diesem Augenblicke
empfand, läßt sich nicht beschreiben; ich
iand unbeweglich, wie erstarrt da ; der
Kapitän zog mich mit meinen beiden Kln
>ern in den Nachen, und ich war so von
binnen, daß ich ohne Herrn Lesage in
>em Fahrzeuge umgefallen sein würde.
!11ß ich meine Kinder gerettet sah, warf
ch mich mit größter Leidenschaftlichkeit auf
)ie Knie nieder, um Gott zu danken !
>ie gerechteste Dankvarkeit, verdrängte
iuf einige Augenblicke, das schmerzliche
Mitleid mit meinen Nebenmenschen, wel
hes auch mein Herz zerriß.
Als die Schwarzen deutlich sahen, daß
nan sie auf dem brennenden Schiffe zu
rücklassen wolle, stürzten sie sich tumulru
»risch in unser Fahrzeug ; wir waren ganz
iahe daran unterzusinken ; Verzweiflung
»uf der einen, und Furcht auf der andern
Seite, brachten die schrecklichste Verwir
rung hervor, die man sich nur denken kann.
Sogleich entschied der Kapitän, Herr Le
äge, und die übrigen Stimmen, daß man
xruf der Stelle, die eine Hälfte der Mann
schaft aufopfern müsse, daß man nur auf
diese Weise vier bis fünf und dreißig Per
sonen retten könne.
Diese schrecklichen Worte machten mich
erbeben; ich glaubte, daß man vielleicht
meine Kinder ergreifen und ins Wasser
werfen möchte. Voll von diesem gräßli
chen Gedanken, lößte ich meinen Gürtel
ab, und mit diesem langen breiten Bande
befestigte ich meine Kinder an meinen Leib,
und sagte weinend: „man soll mich we
nigstens nicht von ihnen trennen !" Die
se Vorsicht war unnütz; die sämmtlichen
Neger brauchten bloß aufgeopfert zu wer
den, um unS zu retten. Die beiden Ne
ger, die mir die liebsten gewesen waren,
hatten sich freiwillig geopfert, demunge
achtet erregte die Gewalt, die man gegen
die Uebrigen brauchte, in mir daS tiefste
Mitleid, und schien mir die größte Barba
rei zu sein. Alle diese Schwarzen hat
ten mir treu gedient, alle waren mir mit
Freuden gefolgt, und welchen Lohn erhiel
ten sie nun für ihre Anhänglichkeit!
ES dünkt mich, als sei ich mit an ihrem
Tode Schuld, den sie unter meinen Augen
erlitten; ihr Widerstand, ihr verzweif
lungsvolles Geschrei raubten mir beinahe
die Besinnung; noch kann ich nicht, oh
ne im Innersten zu erbeben, an den
zerreißenden Ausdruck ihrer Gesichtszüge
denken! Mehrere riefen mir zu! Ach!
Umsonst flehte ich den Kapitän und meh
rere Passagiere um Mitleid für sie an;
meine schwache Stimme verlor sich in den
Lüften, oder besser, man wollte mich nicht
höre« ! Ich lag auf den Knien, betete
zu Vott und schloß die Augen fest zu, um
daS abscheuliche Schauspiel nur nicht mit
Der Liberale Beobachter
Und Berks, Momgomery und Schnylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.
anzusehen; aber schon das Geräusch, das
jeder der Unglücklichen machte, wenn er
ins Wasser fiel, war für mich ein Dolch
stoß. Mitten in dieser Scene der Ver
wüstung, fühlte ich plötzlich eine schwere
Last sich auf meine Schultern legen; eS
war eine der Ammen, die ohnmächtig ge
worden war, als sie ihren Mann ins Meer
werfen sehen! Ich beschäftigte mich mit
nichts weiter, als sie wieder ins Leben zu
rückzurufen. Einige von den Negern
tauchten sogleich unter; der größte noch
lebende Theil aber folgte uns schwimmend
und mehrere hingen sich an unser Fahr
zeug, wodurch dies leicht umschlagen konn
te. Endlich zwangen sie Ermattung und
der Widerstand, den man ihnen entgegen
setzte, auf die Hoffnung, sich zu retten, zu
verzichten. Diese Unglücklichen kehrten
nach dem Schiffe zurück, das ganz in Feu
er stand, weil sie dort wahrscheinlich eini
ge Trümmern zu ihrer Rettung zusam
men zu raffen hofften; aber sie fanden
den Tod, in einer weit schrecklichern Ge
stalt : mitten im Wasser starben sie in
den Flammen!
Welche gräßliche Betrachtungen be
stürmten mich nach diesem tragischem Er
eignlß! Ich fühlte mich als Mutter aller
dieser Unglücklichen—und müssen wir denn
unsere Sklaven nicht als unsere Kinder be
trachten, welche die Vorsehung gegeben
hat? In barbarischen Ländern geboren,
verdanken sie unS das Licht des Glaubens
und die Entwickelung ihrer geistigen Fä
higkeiten ; und die Erziehung die sie von
uns erhalten, ist eine zweite Erschaffung
für sie, welche ihnen Ansichten und Kennt
nisse verleiht, zu denen sie ohne unsere
Bemühungen, nie gelangt sein würden;
betrachtet man aber diese Wohlthaten be
sonders unter dem Gesichtspunkte der Re
ligion, so sind sie unermeßlich und gar
nicht zu schätzen. Auch ist die Dankbar
keit der Sklaven, wenn man sie gut be
handelt, wirklich grenzenlos, und selbst die
kindliche Liebe, würde kein vollkommene
res Muster von Unterwürsigkeit und Er
gebenheit darbieten können. Alle diese
Gedanken drängten sich in meinem Kopfe
so bunt durch einander, daß sie mir eine
unüberwindliche Abneigung gegen die
Personen einflößten, welche ich meineSkla
ven hatte in das Meer zurückstoßen und
ersäufen sehen ; geraume Zeit erblickte ich
in ihnen nur mitleidslose Henker; denn
ich hatte sie immer vor Augen, wie sie
meine unglücklichen Sklaven ergriffen und
in die Abgründe hinabstießen ! Kurz, das
gräßliche Gemälde dieser schrecklichen Ka
tastrophe, wird nie aus meinem Gedächt
nisse verschwinden!
Wir waren unser acht und dreißig Per
sonen im Boote und singen am ersten Au
gust unsere Reise unter den ungünstig
sten Auspicien an ; das Land das uns am
nächsten lag, war noch hundert und fünf
zig Lieus von unS entfernt. Es mangel
te uns ein Theil der Instrumente, welche
dem Seefahrer unentbehrlich sind; wir
hatten nur ein einziges Seegel; ein Prä
lat (ein dickes, stark getheertes Seegel)
machte unser ganzes Tackelwerk aus; zu
Mundvorrath hatten wir nichts weiter
mitgenommen, als zwei Lämmer, zwei
Schweine, zwei Schildkröten und zwei
Flaschen Wasser —waö Alles zu einer sol
chen Fahrt nicht hinreichend war.
Am 2ten sing Jeder an über Hunger
zu klagen, aber wir hatten so wenig Le
bensmittel, daß beschlossen wurde, bis zur
Landung nur alle drei Tage etwas zu es
sen. Als diese Sentenz gesprochen wur
de, hatten wir also noch zwei Tage Hun
ger auszustehen. Ich zitterte für meine
Kinder, die mich schon mehrere Male wei
nend um Brod gebeten hatten. O ! kei
ne Mutter kennt sich genug, um, ohne es
erlebt zu haben, es empfinden zu können,
was man fühlt, wenn die Kinder mit von
Schluchzen unterbrochener Stimme sagen :
„Mutter ! wir haben Hunger, wir haben
Durst!" und man ihr Verlangen nicht
befriedigen kann. O gewiß! ich werde
nie mehr bei diesem Rufe unempfindlich
"IDillig zu lsben und ohne Furcht zu tadeln."
Dienstag den 12. December, 18^8.
bleiben, der so oft in den Straßen, in den
Städten und um die elegantesten Woh
nungen ertönt! —Ja ich hab' es Gott
versprochen, ich will immer den Pfennig
der Wittwe für die unglücklichen Mütter
dieser armen kleinen Kinder aufbewahren.
Wenn ich meinem ältesten Sohne der
sechs Jahr alt war, antwortete: „Ach!
mein lieber Sohn! ich habe Dir nichts
zu geben !"—so schwieg er ohne Murren,
und ich übergoß ihn mit heißen Thränen.
Wie oft hat er mich dann angelächelt und
mir geschmeichelt! Ich flehte zur Gott
heit mit aller Gluth der Seele, und Hoff
nung und Zuversicht schützten mich vor
Verzweiflung.
Der vierte mit so viel Qualen und Un
geduld erwartete Tag, brach endlich an!
Die ersten Sonnenstrahlen an demselben,
waren für uns eine Art von Auferstehung.
Unser erster Gedanke war, daß wir nun
etwaö zu essen bekommen sollten. Von
allen Seiten hörte man das allgemeine
Geschrei: „Unsere Nation ! unsere Rati
on !" ES wurde jedem ein Stück von ei
nem Lamme gereicht, das in der vorigen
Nacht gestorben war; meine Kinder selbst
das kleinste, das noch nicht neun Monate
alt war, verschlangen das blutige Fleisch
mit Begierde; es war nämlich ganz roh.
Zu diesem Mahle wurden einige Tropfen
Wasser gegeben. So brachten wir bis
den andern Morgen zu; denn man sah
ein, daß wir, ohne zu st.rben, nicht wieder
drei Tage würden fasten können. Am
7. gelang es, mit einigen Stücken Holz
vom Kahne, das glücklicherweise überflüs
sig war und das man deshalb von demsel
ben ablöste Feuer anzumachen ; man ließ
die Ueberbleibsel des todten Lammes rö
sten und vertheilte sie in kleinen Stücken,
wozu eine Flasche Wasser unter acht und
dreißig Menschen, den Durst, der sie ver
zehrte, stillen sollte, ihn aber nicht im ge
ringsten tilgte. An diesem Tage regne
te es, und wir sammelten ungefähr sieben
Flaschen Wasser; aber dasselbe war gal
lenbitter, und die Personen, die sich über
wanden, es zu trinken, mußten sich heftig
erbrechen, weöhalb man es weggoß. Ei
nige Stunden später quälte unS ein so
fürchterlicher Durst, das wir das Tau
werk und die Ränder des Nachens ableck
ten, worauf dieser Regen gefallen war.
(Fortsetzung folgt,)
Botschaft
des Presidenten de» vereinigten Staa
ten an die Mitglieder des Fongresses :
Mitbürger des Senats und Reprefen
tantenhauses!
Unter der gütigen Vorsehung des all
mächtigen Gottes, sind die Representan
ten deö Volkes und der Staaten wiederum
zusammengetreten, um sich über das öffent
liche Wohl zu berathen. Die Dankbar
keit gegen den allmächtigen Gewalthaber
aller menschlichen Ereignisse, sollte nach
den grenzenlosen Wohlthaten bemessen
werden, deren wir uns erfreuen. Frieden
Fülle. Ueberfluß und Zufriedenheit. Herr
schen innerhalb unserer Grenzen, und un
ser geliebtes Vaterland bietet ein erHabe
«es. moralisches Schauspiel der ganzen
Welt dar
Der Zustand von Verwirrung und Zer
störung, einiger der europäischen Haupt
mächte, hat nothwendig eine nachtheilige
Rückwirkung auf den Handel, und Ver
legenheiten herbeigeführt, und die Preise
bei allen Handels Nationen niedergedrückt
aber nichtsdesto weniger, haben die Ver.
Staaten mit ihrem Ueberflusse an Produk
ten, diese nachtheiligen Wirkungen, wem
ger schwer empfunden, als irgend ein an
dereö Land und alle unsere großen JutsA
ressen. sich glücklich und erfolgreich herßlM
gestellt- Wenn wir die großen Ereignisse
des vorigen Jahres überschauen, und den
bewegten, zerstörten Zustand anderer Län
der, mit unserm ruhigen und glücklichen
Zustande vergleichen, so mögen wir unS
selbst Glück wünschen, daß wir das am
meisten begünstigte Volk auf dem Erdbo
den sind.
Während die übrigen Nationen kämp
fen. um sich freie Institutionen zu erobern,
unter denen der Mann sich selbst regieren
kann, sind wir im wirklichen Genusse der
selben, eine reiche Erbschaft von unsern
Vätern. Während die erleuchteten Nati'
onen Europas durch Bürgerkriege und in
nere Streitigkeiten zerrüttet und erschüt
tert sind, ordnen wir unsere politischen
Streitigkeiten, durch die friedliche Ausü
bung deö Rechts der Freimänner, am
Stimmkasten'
Der große republikanische Grundsatz, so
tief eingegraben, in die Herzen unseres
Volkes, daß der constitutionell ausgespro
chene Wille, der Majorität vorherrschen
soll, ist unsere gegen die
Macht und Gewaltthätigkeit. Es ist der
Gegenstand gerechten Stolzes, daß unser
Ruhm-Charakter als Nation fortfährt,
in der Achtung der civilisirten Welt zu
wachsen.
Unsern weisen und freien Institutionen
ist es zuzuschreiben, daß während andere
Nationen einen gewissen Ruhm auf Ko
sten der Leiden, des Unglücks und der Ner
armung ihrer Volker errungen haben, wir
eine ehrenvolle Glückseligkeit gewonnen,
haben, und unter fortwährenden Wechsel
individueller Behaglichkeit und Glückes.
Unsere Verhältnisse zu allen Nationen,
sind vom freundschaftlichsten und friedfer
tigsten Charakter. Friedliche
Verträge sind mit Neu Granada. Peru,
den beiden Sicilien. Belgien. Hannover,
Oldenburg und Meyenburg Schwerin ab'
geschlossen.
Unserem Beispiele folgend, ist das be
schränkende System von Großbrittanien
gemildert.
Eine freisinnigere Handels Politik ist
von allen erleuchteten Nationen angenom
men und unser Handel ist im hohen Gra
de erweitert und auf alle Gouvernements
auf dem Continente.
Unsere Verhältnisse stehen nun auf ei
nem mehr freundschaftlichen und befried!
genden Fuße, als sie jemals zu irgend ei
ner frühern Periode gewesen sind.
Um diese hohe Stellung zu bewahren,
ist nur die Erhaltung des Friedens erfor
derlich. und, daß wir getreu dem großen
Fundemental Grundsatze unserer auswär
tigen Politik anhängen, uns niemals in
die innern Angelegenheiten anderer Nati
onen zu mengen. Wir erkennen bei allen
Nationen die Rechte an. deren wir selbst
genießen, ihre politischen Einrichtungen zu
ändern, und zu reformiren, nach ihrem ei
genen Willen und Gefallen. Wir müssen
stets eine heilige 'Achtung vor der Unab
hängigkeit der Nationen bewahren.
Daraus, daß diese unsere unabänderli'
che Politik ist. kann nicht gefolgert wer
den. daß wir stets gleichgültige Zuschauer
des Fortschrittes der freisinnigen Grunde
sähe bleiben sollen. Das Gouvernement
und das Volk der Ner. Staaten hat mit
Jubel und Begeisterung die Errichtung
der franzosischen Republik begrüßt, eben
wie wir setzt die Bemühungen der Staa
ten Deutschlands im Fortschritte zu einem
festen Bunde sich zu vereinigen, preisen.
Wenn es den großen und erleuchteten
Staaten Deutschlands, welche eine beHerr
schende Central Stellung in Europa ein
nehmen, gelingen sollte ein solches Bun
des Gouvernement zu erreichen, und dabei
zugleich den Bürgern eines jeden Staates
die selbstständige Einrichtung ihres eigenen
Gouvernements nach Maaßgabe der beson
deren Bedürfnisse eines jeden gesichert
wird, so wird dieses einen höchst wichtigen
Abschnitt in der Geschichte bilden.
Während dadurch die Macht Deutsch
lands befestigt und gestärkt wird, muß die
ses wesentlich die Sache des Friedens, des
Handels der Civilisation, und der consti
tutionellen Freiheit durch die ganze Welt
befördern.
Mir allen Gouvernements auf diesem
kontinente sind unsere Verhältnisse auf
einem freundlichern und befriedigendem
Fuße, als je zu irgend einer frühern Peri
ode.
Seit dem Austausche der Ratification
nen des Friedens Vertrages mit Mexico
ist unser Geschäftsverkehr mit dem Gou
vernement dieser Republik vom freund'
Hchafclichsten Charakter gewesen. Der au
Berordentliche Gesandte und bevollmäch
tigte Minister der Ver. Staaten zu Mexi
co istangenommen und accreditirr und ein
diplomatischerßepresentant ähnlichenßan
ges von Mexico ist auch hier empfangen
und bei diesem Gonvernement accreditirt.
Die freundschaftlichen Verhältnisse zwi
schen den beiden Staaten, welche aufge
hoben waren, sind glücklich wiederher
gestellt und zwar ein Verhältniß, von dem
mit Zuversicht angenommen werden kann,
daß es lange erhalten werde. Die beiden
Republiken, beide auf diesem Continente
belegen, und mit an einander grenzenden
Laufende Rummer 1«.
Landgebieten. theilen alle Beweggründe,
gleicher Gefühle und Interessen, sie mit
einander in beständiger Freundschaft zu
verbinden. Dieser befriedigende Zustand
unserer äußeren Verhältnisse, macht es
für mich unnöthig, mehr ins Einzelne hier
auf zu lenken. Der Krieg mit Mexiko,
hat nicht allein die Fähigkeit unseres Gou
vernements, eine zahlreiche Armee auf ei
nen plötzlichen Ruf zu organisiren bewie
sen, sondern auch, sie mit allem Erforder
lichen zu versehen und eine solche wirk
sam und mit Erfolg zu leiten-
Vor dem Kriege mit Mexico, hegten u.
pflegten die europäische» und andere Mäch
te. ganz irrige Ansichten von unserer phy
sischen Kraft als einer Nation, und von
unserm Vermögen und unserer Kraft den
Krieg zu verfolgen, und besonders einen
Krieg der außerhalb unsern Grenzen ge
führt werden mußte. Sie sahen, daß un
sere Armee, welche auf dem Friedensfuße
nicht 10.000 Mann überschritten, ge
wohnt, große stehendeArmeeen, zumSchut
ze ihrer Throne gegen ihre eigenen Unter
thanen sowohl, als gegen auswärtige Fein«
de zu unterhalten, begriffen sie nicht, daß
es für eine Nation, ohne solch' eine wohl
diSciplinirte und lang gediente Armee,
möglich sei, einen Krieg erfolgreich zu füh
ren. Sie verachteten die Miliz, und wa
ren weit entfernt davon, sie für eine wirk
same Streitmacht zu halten, außer zur
Vertheidigung des eigenen BodenS. Un
sere tapferen Freiwilligen, in den schnell
und ohne große Vorbereitung, auf den
ersten Ruf gebildeten Regimentern, ha
ben ihnen bewiesen, wie irrthümlich und
kurzsichtig ihre Ansichten waren. Unsere
aus Männern aller Klassen, und Profes
sionen, zusammengesetzten Truppen, haben
gleich Veteranen gefochten und die Müh
seligkeiten des Krieges ertragen.
Die Stärke unserer Einrichtungen hat
sich nicht allein in der Tapferkeit
schicklichkeic unserer Truppen im Felddien
ste, sondern auch in der Organisation der
ausführenden Verwaltungszweige, welche
mit der obersten Leitung und Führung des
Kriegs beauftragt waren.
Der President ertheilt sodann, nicht al
lein den Offizieren und Soldaten, welche
die Schlachten geschlagen haben, sondern
auch den Beamten, welche daheim die Mit
tel zur wirksamen Fortsetzung des Krieges
herbeigeschafft haben, gebührendes Lob
und schildert dabei mit lebhaften Farben,
die unermeßlichen Schwierigkeiten, mit de
nen unsre Armee zu kämpfen gehabt habe.
Er lobt besonders die Geschicklichkeit, E«
nergie und Wirksamkeit des Kriegssekre
tärs und seiner Untergebenen.
Wenn alle Thatsachen erwogen werden,
sagt er dann, so mag es auswärts das
größte Staunen erregen, dal? unsere Armee
Reguläre und Volunteers, auf jedem
Schlachtfelds siegreich waren, wie groß
auch die Ueberzahl gegen sie war. Der
Krieg mit Mexiko hat unwiderleglich die
Fähigkeit der republikanischen Regierung
erfolgreich einen gerechten und nothwendi
gen Krieg im Auslande zu führen, bewie
sen. Die bisher von uns geführten Krie
ge. selbst der von l8!2, sind größten Theils
nur in unsern LandeSgrenzen geführt.
Aber unsere militärische Stärke, besteht
nicht, allein in unsrer Fähigkeit für aus
gebreitete und erfolgreiche Operationen
zu Lande, unsere Navy ist eine wichtige
Waffe, zu unserer National - Vertheidi
gung. Wenn die Dienste unserer Flotte,
in dem letzten Kriege nicht so glänzend ge.
Wesen sind, als die unserer Armee, so war
es nur. weil sie keinem Feinde auf ihrem
eigenthümlichen Elemente begegnete. Die
Armee hatte mehr Gelegenheit sichtbare
Dienste zu leisten, die Flotte nahm mehr
an der Führung des Krieges Theil. Der
President schildert dann die Mühseligkei
ten, denen unsere Seeleute ausgesetzt ge
wesen sind, die Arbeiten, welche auf dem
Navy Sekretär und dessen Gehülfen, auf
den verschiedenenßeamten der Navy Uards
und der Häfen gelastet haben, und deren
sich alle auf's rühmlichste entledigt haben.
Die groben Resultate, welche entwickelt
und durch diesen Krieg zu Tage gefördert
worden sind, werden von unermeßlicher
Wichtigkeit, beim zukünftigen Fortschritte
unsers Landes sein, fährt der President
dann fort. Sie werden dazu dienen, uns
vor fremden feindlichen Berührungen si
cher zu stellen, und unS befähigen, unun
terbrochen unsere wohlthätige Politik deS
„Friedens mit allen Nationen, ohne mit
einer uns in Allianzen einzulassen«', zu
verfolgen. „
Da wir jetzt ein« gebieterische Stellung
als je zuvor einnehmen, sind unsere Pflich«