Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 26, 1848, Image 2

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    Der Nivtralt >
Reading, den 2«. Septemb. 18A8.
Demokratische
Für President-
Aaebaritts Taylor.
von Louisiana,
Für V>icc-j?l csivcnt-
Millard Fillmore,
von 'Neu Pork.
Erwäbler-Zcttel.
S en atoi i a l - tL rrvä l? I er:
Thomas M. T. McKennan, von Washington.
John P. Sanderson, von Libanon.
Diftrik't-jLrn'äkler -
1 Joseph G. ClarksonlN Henry Johnson
2 Jolm P. Wheterill II Tbos M.Bibigbaus
3 James M. DaviS 15 Wm. Colder, scn.
4 Tho'sW. Duffield 1l! W- Fischer
5 Daniel O. .seltner 17 Andrew G Curtin
tt Joshua Dungan 18 Tbo's R. Davidson
7 John D. Steele 1!1 Joseph Märkel
8 Jolm Landis John Allison
!) Joseph Scbmucker LI A. Loomis
IN Charles Schneider 22 Richard Jrvine
11 Win. G. Hurley 23 Thomas H. Sil!
12 Francis Tyler 24 Sam. A. Purviance
Für Gouvernör:
William F. lolmston,
von Armstrong Caunti).
Für Canal Co m m i s si o n e r:
?tev??»iddleswavtl>,
von Union Caunti).
Berks Caunm Wlng Wahlzettel:
Coli groß:
Peter Addams, von Center.
Asieml'lv:
William Grnff, von Neadmq.
William Trerler, von Langschwamm.
Calel> Harrison, von Union.
Isaac Bertolet, von Oley.
Coinmissioner:
John W- Burkbart, von Elsaß.
Direktor:
laeob Geodiuau, von Reading.
2lud«tor —für 3 Jahre:
Daniel B. Kanffmau. von Maidencr.
?luditc>r —I Jahr:
Franz Brecht, von Reading.
Protl'onc>tar:
Daniel Bieber, von Kutztaun.
Kegislrirer.
Jacob Geiger, von Reading.
Recorder:
Richard McMichacl, von Reading.
Schreiberder IV'aiseucc'nrt:
Asaac von Ruöcombmanor.
Schreiber der vie, teljäb» l. Sitzungen.
laiues V. Lambert, von Reading.
Verbantliinaen der 'vre>'ttauner Ver
sammlung waren uns bis gestern Morgen noch
nicht zugekommen. Der Herr welcher den Auf
trag hatte sie publiziren zu lassen, vernachlässig
te, uns dieselben einzuhändigen. Unsere Preiß
tauner Freunde werden daher einsehen was die
Schuld ist, daß dieselben heute nicht im Beo
bachter erscheinen. '
Unglück. Einem Teutschen, Namens
Michael Busseck, der im Steinbruche des Herrn
D>et?ich in der dritte« Straße arbeitete, fiel am
Samstage eine Masse Steine aus den Leib wo
durch eines seiner Beine und ebenso ein Arm
brach.
Vatales Unglück dein» Polauf
stcllen.—Unsere hiesigen Loko-Freunde woll
ten am Samstag-Nachmittag einen mächtigen
Caß- und Butler-Pol aufstellen, müssen aber
sehr schlechte Anstalten dazu gehabt haben, weil
sie bis spät am Abend daran arbeiteten und um
9 Uhr, als der Baum beinahe senkkrecht stand,
fühlte sich die Mannschaft an einem der Stricke
zu schwach, ließ denselben fahren, der Baum
fiel um und erschlug im Fallen den Schneider
meister Friedrich Porr, der nicht weit davon
auf dem Pärement stand. Hr. P. war ein ge.
borner Deutscher, hatte viele Jahre hier ge
wohnt und war allgemein geachtet. Er moch
te einige Vt) Jahr alt sein und hinterläßt eine
Frau und einige erwachsene Kinder.
Concert. —Hr. pudorowok'y, Direktor
einer Mu>ikbande welche unter Commodore
Perr» den mexikani>chen Krieg mitmachte, und
die noch drei übrigen Glieder von derselben Ban
de, werden heute Abend, den 26. September,
in der hiesigen «Vddfellc>MtZ-Halle ein großes
Instrumental-Concert geben, unterstützt durch
Einige der besten hiesigen Musiker. Hr. P. und
seine drei Genossen sind mittellos aus dem Krie
ge zurückgekehrt und wir möchten sie daher der
Unterstützung des Publikums empfehlen. Ein
trittepreis zum Concert 25 Cents.
Heinrich alte Patriot und
Staatsmann bleibt sich immer gleich; ein stand
haster Whig im Herzen und Grundsätzen, der
nie aufhören wird das Interesse der Whigpar
tei zu befördern und die Einigkeit unter dersel
ben zu erhalten. Kaum war ihm daS Gerücht
zu Ohren gekommen, daß seine Freunde in Neu '
Pork vielleicht auf den Einfall kommen könn
ten, ihn als ihren Candidaten für President
auszustellen, als er öffentlich erklärte "daß dies
gegen seinen Wunsch und Willen sei und daß
er unter keiner Bedingung zugeben würde, sei
nen 'Ztainen in Verbindung mit der President
schaft vor das Publikum zu bringen." Dies ist
der beste Dämpfer auf das Geschnatter der Lo
kosoko-Druckcr, die so gern sehen möchten daß
Hr, Clay Candidat für President würde.
Gouvernör lohiistoi» und tciö zehn
Stunden
Tie Loko-Drucker sind auf den Einfall gekom
men, Gouvernör Johnston zu besebuldigcn, daß
er die Passirung ter zebn Stunden-Bill oppo
nirt und dagegen gestimmt habe, obmobl sie zur
Behauptung dieser Beschuldigung nicht den
inindesteu Beweis haben. Diese Anti Taris-
Lokos zeigen immer große Liebe für die arbeiten
den Klassen, wenn die Wahl nahe ist, und die
obige Behauptung ist nur ein Humbug, der bei
nächster Wahl als Falle dienen soll, um un
wissende Arbeiter zur Unterstützung von Long
streth zu sangen. Glücklicherweise haben wir
unbestreitbare Dokumente als Beweise vom Ge
gentheile. Im Tagcbuche des Senats Seite
311, finden wir, daß der Senat die zweite Le
sung der Bill No. It>s unter Berathung hatte,
betitelt "eine Akte, die Beschäftigung von Kin
dern unter zwölf Jhhren in Fabriken zu verhü
ten," und aus die Frage : will der Senat den
ersten Abschnitt genehmigen, schlug Hr. John
ston von Armstrong, vor, Folges hinzuzufügen:
</Nc>ch soll irgend ein Kontrakt» der sür eine
Person mehr als zehn Stunden Arbeit bestinit,
in den gedachten Fabriken, als bindend angese
hen auch nicht durch irgend eine Court dieser
Republik in Ausführung gebracht werten."
Auf die Frage, will der Senat die Verbesse
rung genehmigen ? standen die Ja's 8, Nein's!
11; —und unrer den Ja's ist der Name von
Johnston, von Armstrong. Sieht dies aus wie!
Opposition gegen die zehn Siunden-Bill ? A- j
ber, sagen die Verlaumder von Gouv. Iolmston!
dies war ein .Kwff, um die Bill verwerflich uud
sie dadurch todt zu machen. Ist dem so / daü
möchten wir Wm. F. Small, den Senator,der
wegen seiner Liebe für die Arbeiter so berühmt
ist, der die Bill unter seiner besonderen Obhut
hatte, als unehrlich und Treulos in seinem Ve
rfahren beschuldigen, da er mit Johnston für die
Verbesserung stimmte.
Auf Seite 316 und 317 finden sich wieder
drei verschiedene Stimmen in Belreeff der zehn
Stunden-Bill, und immer finden wir
ston'S u. Small's Namen auf ein u. derselben
Seite eingetragen. Wollen jene Lokosokos, die >
Gouv. Johnston so ungerecht Beschuldigen, dies>
gefälligst anzeigen? Dürfen sie es wagen eine!
ähnliche beschuldigung gegen Hrn. Small aus-j
zubringen ? Lokosokoismus bleibt sich immer i
gleich—wenn er nur seinen Zweck erreicht, so
ist es gleichviel ob es durch Wahrheit oder Lü
ge geschehen ist.
Whigs vou Lei Caniuy, die Wahl
ist nabe!
Heute über zwei Wochen wird man Euch!
auffordern für Gouvernör, Canal Commissio
ner, Gesetzgeber und Caunty-Beamten zu stim
men.—Habt Ihr gehörig überlegt wie wichtig
es ist diese Pflicht zu erfüllen? Wenn nicht, so
m öchten wir Euch daran erinnern. Für dies
mal bietet sich den Whigs von Pennsylvanien
eine zuverlässige Gelegenheit dar den Schluß
stein-Staat unter eine dauernde Whig-Admi
nistration zu bringen, was schon so oft verge
bens versucht wurde. Unsere Aussichten in al
len Theilen des Staats sind besser als jezuvor.
Uuser Candidat sür Gouvernör ist einer der po
pulärsten Männer im 'Staate, dessen Erwäh
lung gewiß ist, wenn jeder Whig seineSchu!-
digkeit thut. Darum Whigs von Alt-Berks,
vergesset den zweiten Dienstag im October nicht
—gehet alle an die Stimmkästen, wie es Frei
männern geziemt, und und stimmet sür TVil
liam F. lobiislon, den Volks-Candidaten.
Auch eine tLinwendung.—Die Lokofoko-
Zeitungen haben eine wichtige Einwendung ge
gen Gouvernör Johnston,weil er an vielen Ste
ilen im Staate öffentlich auftritt und Reden an
das Volk hält. Dies hat seinen guten Grund.
Sie wissen recht gut daß ihr Candidat Grund
verliert, so wie Hr. Johnston fortschreitet. —
Wir glauben übrigens nicht, daß es gegen die
Constitution ist, wenn ein Candidat für ein so
hohes Amt imStaate herumreist, um das Volk,
das für ihn stimmen soll, mit seinen Ansichten
über wichtige politische Fragen bekannt zu ma
chen. Niemand wird es den Lokos verdenken,
wenn sie Hrn. Longstreth auseiue ähnlichcMis
sion im Staate herumschicken.
.Drganisirt Vucl) ! " Unsern Whig-
Freunden in, Lande möchten wir rathen sich in
den zwei Wochen von jetzt bis zur allgemeinen
Wahl vollständig zu organisiren, wo möglich
aufzufinden wie viele Wh>gs sie in ihren rc
spektiven Distrikten haben, so daß sie in Vor
aus wissen können wievil Stimmen sie bei der
- Wahl sicher zu erwarten haben. Lauwarme
oder nachlässige Whigs sollten gehörig aufge
muntert und erinnert werden, ihre Pflicht am
2. Dien-stage im Oetober zuer füen. Durch gehö
rigeOrganisatjon knnnDiel bewirktwerden. Vor
Allem sollte auf die gehörige Bertheilung der
Wahlzettel sTickets) genau geachtet werden, so
daß Jeder damit versehen ist bevor er hin zum
S timmkasten geht, wodurch am Sichersten ver
hindern wird daß irgend ein Whig durchfalsche
Wahl-Zettel betrogen wird, welche die Lokos
wahrscheinlich zahlreich genug verbreiten wer
den. Gehet Alle zur Wahl und stimmet den
demokratischen Wh'g-Zcttel und wir versichern
Euch, es bedarf nichts mehr, um einen glorrei
chen Sieg zu erringen.
stellet sest. —Der/.tt/it'ns/e»'
sagt, jeder Tag vermehrt die wirklichestärke der
Whigs in diesem Staate. Patriotismus u. Ue
berlegung sind geschäftig. Kein ächter Whig
wird nach reiflicher Ueberlegung die Wahl eines
Lokofoko befördern helfen. D>e Zeit hat keinen
Wechsel hervorgebracht,weder in Männern noch
Grundsätzen >ener Partei. Beide sind feind
lich gegen die Whigsund der Sieg Eines davon
würde die Wohlfahrt und den Frieden desLan»
des in Gefahr bringen.
Irgend ein Versuch die Whig-Partei zu über
listen, wird sich vergebens ausweisen. Whigs
die wegen Privat - Bedenklichkeiten das allge
meine Wohl ihrem Prwat-Jnteresse zum Opfer
bringen, haben aufgehört Whigs zu sein. An
hänglichkeit an Personen ist eine Tugend, so lan
ge sie kein Opfer von Grundsätzen erfordert. —
Aber wenn sie thut, so ist es ein Verbrechen.
Eine Bewegung deren unverkennbare Ten
denz Bosheit ist, mag in ihrem Jnstigma pa
triotisch erscheinen, wenn aber die Tendenz, weü
nicht die Absicht zu glänzend ist, um Jemand
zu betrügen, der nicht gern betrogen sein mag.
Jede Stimme die von Taylor abgewendet wird,
ist eine für Caß gegebene Stimme, und Nie
mand wird Hemeler genug sem, dann noch An-!
Spruch aus den Namen Whig zu machen wäh
rend er sich bemübt die Erwählung der Loko
! Candidaten zu befördern.
! Lasset uns fe st stehe n. Der Kampfwird
! bald entschieden sein. Wenn wir unsernGrund
; sätzen treu bleiben, treu unserem Entstehen,und
> Whig-Grundsätze, mit den rechtlichen Nepre
sentanten jener Grundsätze, werden die trium
phirende Billigung des Volkes erhalten.
tLriicinttiiigcn für Gouvernör in Neu
)?c>rk'. —Whig, Hamilton Fish ; Scheuerbren
ner, John A. Dix; Lokofoko, Reuben H. Wal
worth.
tLin Heit „Wie gefällt Dir
! eure Ernennung für Gouvernör?<' fragte kürz
! lich ein Whig einen Lokofoko. /Nicht ganz gut,<
! antwortete der Loko, „Ich stimmte für Long-
streth für Canal Commissioner im letzten Herb
ste, und bevor er bewiesen hat daß er fähig ist
! jenes Amt zu bedienen, verlangt er schon ein
i ko fort, „sollte nach meiner Ansicht genügend
sein für den gierigsten Aemterjäger im Staate
und was meine Stimme betrifft, soll Hr. Long
streth kein anderes Amt haben, bis er seine Zeit
als Canal Commissioner ausgedient hat. Ich
werde für Bill Johnston stimmen, weil ich
glaube daß er ein ordentlicher und sehr zuverläs
siger Mann ist."
"Ein Amt zur Zeit," wird daö Motto von
mehr als einem ehrlichen Demokraten sein, bei
der nächsten Wahl.
Gebrochene Paritäten. —Die Neu Pork
Evening Post spottet über das Heldenthum der
Candidaten eines Theils ihrer Partei und sagt:
Die Hunkers haben eine höchst heroische Sett
von Verwaltern und Candidaten. Sie haben
jetzt vor dem Publikum!
Caß—den Held vom zerbrochenen Degen.
Cushing—der Held vom zebrochenen Beine.
Croswell—der Held von der gebroch. Bank.
Walworth-von der niedergebrochenen Court
os Chancery.
Loben,nvertl). David Graham, Esq.,
von Neu Pork, ein berühmter Advokat u. An
führer der Clay-Bewegung daselbst, hat Gen.
Taylor's letzten Brief als befriedigend erklärt.!
Er sagt er fühle sich pflichtgemäß verbunden
ihn für President zu unterstützen.
Gen. Taylor's letzter Brief und Hrn. Clay's
Weigeruug den weiteren Gebrauch seines Na
mens in Verbindung mit der Presidentschaft zu
erlauben, haben die Dinge in Neu Pork recht
gebracht. Der Staat ist nun sicher für Tay
lor, mit 50,000 Mehrheit.
Der alte 17er Nnvdloswartk.- Der E
ditor der Lewistaun Chronicle, einem streng
! neutralen Blattes, wohnte kürzlich einer Whig-
Versammlung bei, wo Ner Middleswarth eine
/Rede hielt, und macht dem alten von Union
! Caunty, folgendes Compliment:
> Am letzten Samstage nahmen wir eine Ein-
ladung an, eine Versammlung zu Eröffnung
des Wahlkampfes beizuwohnen» welche dieTay
> lorleute von Kelly Taunfchip, in diesem Caun
ty, hielten und hatten die erste Gelegenheit zu
hören wie Hr. Middleswarth, jetzt ein Candi
' dat für Canal Commissioner, eine Audienz von
° 500 Menschen unterhielt, mit Bemerkungen die
- in Substanz und Form der Aufmerksamkeit
- werth waren. Er zeigte eine klare, entschlosse
, ne politische Ansicht, welche alle Energien auf
einen gegebenen Punkt coneentrirte und der dar
' aus gefolgerte Schluß ist so stark wie Adamant.
> Seine Bekanntschaft mit allen öffentlichen An
> gelegenheiten, die unter seine Beachtung kamen,
ist unübertrefflich. Geboren selbst ohne die ge
wöhnlichen Vortheile unseres Zeitalters, hatte
er niit Armuth, Unwissenheit und Unkenntniß
der Sprache zu kämpfen, die öffentlichem Leben
anpassend ist, bis er unabhängig wurde, höchst
verständig und als presidirender Beamter, bei
irgend einer bürgerlichen Versammlung, anAn
stand, Pünktlichkeit Vollstreckung der Pflichten
unübertroffen. Unbeachtet der Politik zweifeln
wir ob irgend ein mehr annehmbares 'Mitglied
für die Canal Board im Staate zu finden ist.
Seine genaueKentniß von den Staats-Angele
heiten, scharfsehende Wachsamkeit und anerkai»
re Redlichkeit, machen ihn besonders passend für
daß hohe Vertrauen. Wir möchten hier in Ver
bindung mir dieser Bemerkung erwähnen, daß
der verstorb. Gouv.Schunk bedauerte, daß Hrn.
Middleswarth Dienstzeit als Senator im letz
ten Winter endete, denn im Falle seiner Unfä
higkeit wüßte er, der Gouvernör, keinen Mann
unter der den er lieber als tempo
rären Gouvernör Men möchte wie Hr. Midd
leswarth, in welchem er großes Vertrauen setze!
als einen ehrlichen unabhängigen Mann. Ein!
Compliment aus solcher O.uelle hat bei irgend!
Jemand Werth. Hr. M. muß l>Z Jahr alt
sein (er war Capitän im Kriege von 1812) a
ber er sieth so gesund und munter aus als man-,
che Männer von 40, und sieht nur wenig älter
aus als damals, wo wir ihn zuerst sahen, vor
zehn Jahren.
Mem p h >«?, den IZ. Scpt.
General Taylor hat ein anderes Schreiben
an Capt. Allisou von ,uß
ezug aus die Prcstdencschasl gcschriebcu. Er
verwahrt steh darin gcgcu die Anschuldigung,
als ob er den vcrschicdciirn Parteien und vor
züglich der Wlngparrci gegenüber, ciue zwei
deutige Stellung eingenommen. Wie nner
erklärt er sich als Whig aber nicht als Ultra
Whig, und fährt dann folgendermaßen fort :
Die National Convention nahm mich ans
die Erklärung meiner Grundsätze hin, die ich
der Welt gemacht hatte; ich würde deßhalb
»icbt zn entschuldige» sein, wollte ich da 6 Ge
wicht dieser Erklärung zu vermindern suchen,
Jcb würde die Ernennung der Demokraten
angenommen, aher nicht ein lota von mei
nem bereits! abgelegten GlaiibtiiSbekeiiiitiuß
znrnctgeiioniine» haben. Eine solche Eriieii
iiiiiig, die nnr auf eine Ueherciiiflimmuiig der
Meinungen von Seiten dcrerer, welche ste
machen, schließe» lassen, sollte nicht mit lli,
giinst betrachtet werde». Und als ein persön
liches Compliment, konnte man nicht die Be
leidigung erwarte», daß ich dieselbe zurückwei
se» würde. Ich werde meine Anflehte» nicht
modificircn, um diese lbe» auf meine Seite zu
locken, aber ebensowenig ihre Unterst» tzuug
ablehnen, wen» fle an 6 freiem Antriebe mei
nen Freuudeu sich anschließe».
Ich bin kein Partei-Candldat in dem engen
Scktcngeiste, der mich verhindern würde, wen
gewählt, der President des ganzen Volkes zu
sein. Als ein Solcher betrachtete ich mich
nieht, ehe die Convention zusammen kam, uud
diese Versammlung suchte mich auch nicht an
ders zn inachen, als ich war; eben so wenig
fesselte sie mich,an eine Reihe von Verpflich
tungen, welche mir allen Zufällen und Mög
licht-eiten zum Trotze, die sich während des
PresidtntschaftStermins ereigne» könne», als
eiserne Regel gelten sollten. Ich hahe nicht
gelobt, willkührliche Hand an öffentliche Be
amte zu legen, deren politische Ansichten von
den nieinigeu ahweichen; eben so wenig er
wartet man, daß ich den Congreß dnreh »ici»
Veto zwingen werde, Gesetze nach meinem
Willen zu erlassen. Dies ist' was ich darun
ter verstehe, kein Partei Candidat zu sein.
Ich wünschte kein Partei-President, »och
ein Partei Candidat, >» dein Sinne zn sein,
der einen dazu stempelt. Dies ist der Sinn
und und die Substanz meiner Meinung, und
zugleich auch'der Gchalt aller Thatsachen und
Umstände, die sich mit meiner Er»en»»g ver
bände». Wen» ich erwählt werde, wird mein
redlicher Eifer zu keinerlei Partei Zwecken
»nd Maßregel» sicb gebrauche« lasse». Ich
habe es mir i» meinem dienstlichen wie gesell
schaftlichen Verkehr zur Regel gemacht, mei
ne Mitbürger, mochten dieselbe» in Amerika
oder sonstwo geboren sein, mit gleicher
A ch t » » g zu behandeln, den» ich hatte vor
zugsweise das Glück, liiiter der letztere» Klas
se mit vielen Männer» hekaiint zu werden,
deren Dienste für dieses Land, «nd deren per
sönlicher Charakter allgemeine Hochachtung
erzwang. Ihr ergebener
Z. Taylor.
j An H. B. "
Finskcrnisse.--Eins unserer Wechselblät
> ter sagt, es werden in diesem Jahre fünf Fin
sternisse fein, nämlich: —Zwei an der Sonne,
, zwei am Monde und eine an Louis Caß. —Die
von Louis Caß wird total fein, durch die gan
zen Ver. Staaten und Meriko.
Sklavenhandel —Ein hrasilianiseherDäm
pser langte kürzlich mir 120» Sklaven vou
Afrika zu Rio Janeiro an. Er verließAfri
ka mit ; 3l)0 waren dem Grause« der
Ueberf.ihrc erlegen.
Große Whigversammliing zu ~Old Fort
Harrison". Die größte diesjährige polm
sche Versammlung, war die der Whigs zu
Fort Harrison am 5. Scpt. a» dem Orte, wo
General Taylor sich im Jahre 1812 durch
sciue erste Waffenthat dem Lande bemerkbar
machte.
Ncner Weg, Schulde» tiiiziikasstrc«.
Ei» icicheilbtsorgcr i« Nen Port dein das
Eiiititibk» alter Schulde» schon manche
Schuhsohle gekostet hatte, gerieth kürzlich
ans eine originelle Idee, feine Schuldner zur
Bezahlung zu zwinge«. Er spannte seinen
Lcichcnwage« an nnd blieb so lange mit dem
schauerlichen Gcspann vor deren Hänsern
stehen, bis ihm sein Geld eingehändigt wor
den war. Vor Einbruch der Nacht hatte er
mit dem schwarzen Wagen seine schwarze Li
ste collektirt.
Ueberlritbtilt Frömmigkeit.—Ei» Gentle
man von unbestechlicher Wahrheitsliebe ver
sichert dein Eine»» «all Commercial, dass sich
zwei Familie» in Xenia, O, befinde», welche
jede Samsiag Nacht um 12 Uhr ihre Uhren
tiuhalttn und dt» Perpendikel erst am Mon
taq wieder in Bewegung setzen, so daß
die Uhren über Sonntag ruhen müssen. Di<
ser Fanaciemlis scheint die Zeit der Ewig
keit z» tiebe umbringen zu wolle». Rep.
Ist es möglich ?—Ein Herr von unzwei
felhafter Wahrhaftigkeit meldete gestern sMitt
der Ledger Office, daß am Freitag Aben
ein Mann in der Nähe von Parksburg auf de
Columbia Eisenbahn von einem Wagen fiel u
als der Wagen augenblicklich aufgehalten wur
de, er mit dem Rade auf seinem Halse gesun
den wurde. Er war fast todt durch Erstickung
aber die Anwesenden hoben den Wagen auf un
es gelang, ihn herauszubekommen, ehe das Le
ben entflohen war. Es wurden sofort all
Mittel angewendet, ihn wieder zu beleben, un
sie erwiesen sich erfolgreich. Er soll nur ei
seidenes Halstuch mit einer Kravatte um de
Hals gehabt haben.
Ein Philadelphia, der durch den ganze
mexikanischen Krieg diente, hat einen feine
Galla-Anzug Sannta Anna's, reich mit Gol
besetzt, als Beute mitgebracht. Er fand ihn ii
National-Palaste im Privat Zimmer des Gem
rals. Der Anzug mit Allem, was dazu g«
hört, ist auf H S(K» geschätzt, und kann in Eile
man's Harmony Hall in Moyamensing best
hen werden. Freie Presse.
Noch einem Schreiben, welches die „Bosto
Post ' empfangen hat, soll sich die Ursache, di
zu dem nculichen Ausruhr in Cmcmnati führt,
als eine schändliche Erdichtung erwiesen habe»
Das angeblich geschändete kleine Mädchen is
nicht allein ungekränkt geblieben, sondern di
Soldaten waren ganz unschuldig. Sie wu»
den von dem habsüchtigen und viehischen Vati
beschuldigt, in der Hoffnung, ihnen ihre Land
Warrants abzupressen. Der Vater hat sich au
j Furcbt vor einer Verhaftung, aus der Stadt ge
i flüchtet, und jetzt ist die öffentliche Erbitterun
gegen ihn und zu Gunsten der Gefangenen e»
wacht.
S ch n e ll e r To d.—Ein farbiger Main
Namens Georg Turner, etwa 50 Jal
> alt, wurde früh am vorigen Donnerstag Mo>
igen, als er die West-Orange Straße herar
! l .ii», plötzlich von Krankheit überfallen, und al
er im Begriff war zu Boden zu sinken, würd
er von Herrn Vankennans Stallknecht, der sie
in seiner Nähe befand, in feinen Armen aufge
sangen, und sanft bingelcgt, worauf er sogleic
verschied Er war seit einiger Zeit unpäßlu
gewesen, und hatte Abends zuvor bei einem Ar>
um Hülfe nachgesucht. Er hinterläßt ein
Frau und mehrere Kinder. L. Volksfreund.
Kutzteiun, den September. E.'i n
d r n ch. Die Laster der großen Stadl
machen sich leider freilich auch in den.'klei
nern Orlen des Inlandes, in verringerte»
Maßstabe wenigstens, einheimisch; doc
Verbrechen, die in ersteren alltäglich sin!
gehören in den letzteren zu den seltene
Verfällen. Doch kommen sie zuweil«
vor. So wn:de letzte Woche in unsere
Stadt ein Haukeindruch verübt. Ein fre
cher Dieb, der übrigens mit den Lokalver
hältnisscn ziemlich bekannt gewesen sei
muß, brach in der Dienstagnacht, durch eil
Hinterfenster in die Uhrmacher Werkstat
des Herrn August Springer, und raubt
ein Duzend am Fenster hängende Taschen
uhren. Herr S. Halle die Gewohnheit
deö Abend» die Uhren in einer Kiste z>
verwahren ; an jenem Abend aber würd
dies, in der Beängstigung und Unruhe
die in Folge eines gefährlichen Falles ei
nes der Kinder in der Familie stattfand
verabsäumt, und der freche Räuber voll
führte sei» Werk, während die Familie in
Zimmer über der Werkstatt schlummerte
Herr S. erleidet dadurch einen schwere,
Verlust, da er den Werth der Uhren zi
ersetzen hat- Geist der Zeit.
Einezär t l i ch e
Neulich begegnete in der Hanoverstraße z»
Loston ein junger Herr einer hübscher
Dame, und bot ihr, weil er sie für leicht»
Waare hielt, seine Begleitung nach Haus«
an. Nach langer Weigerung willigte si,
endlich ein. Sie führte ihn durch einer
Thorweg in einen offenen Hof und fchloj
das Thor hinter ihm ab. Sie ließ ihr
dort allein und gleich darauf entleerten eir
Paar Eimer Wasser von einem Fenstei
herab sich über seinen Kopf. Ein Diene»
öffnete sodann dem abgekühlten Liebhabe»
das Thor, der noch im Hinauswischen vor
der unempfindlichen Schönen einen tüchtd
gen Klapps mit der Kohlenschaufel übe»
den Buckel erhielt. B. Telegraph.
In Neu Orleans sollte kürzlich ein Ne
gersklave Namens Pompejus, wegen eine»
an einem 9l'ährigen Mädchen verübter
brutalen Thätlichkeit gehängt werden. E,
betrug sich dabei so wild, daß es den Be
amten nur mit Mühe und List gelang, ihr
auf das Schaffet und die tödtliche Schlin
ge um seinen Hals zu bringen. Die Fol
ge davon war. daß diese nicht fest genuj
angezogen war, und daher, als die Execu
tion vor sich ging, über seinen Kopf schlüpf
le. Der Scheriff hatte Geistesgegenwart
genug, den Unglücklichen augenblicklich
mit einem Pistolenschuß durch den Kops
zu tödten- Ekel erregender Weise schließt
der Nen Orleans Traveller feinen Erecu
tionsbericht mit den Worten : Wir glau
ben, der Eigenthümer des Sklaven wird
für seinen Verlust keine Entschädigung
vom Staate erhalten und »vir bedauern
ihn darum von Herzen, denn Pompejus
war ein ausgezeichneter Bursche.
Merkwürdig. Hr. Branin auö
Trenton im Staate New Jersey fand in
der Nähe von Catskill am North - River
eine Quantität Waizen, mehrere Wagen
ladungen voll, in vollkommen gesundem
Zustand, unter der Erde, wo derselbe seit
1777 gelegen hatte, ohne auch nur im Ge-