Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 20, 1848, Image 2

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    den wieder ans meinen Landen mitzuneh
men. Sei Er ruhig; Er soll seine Bal
zen mit Interessen wieder bekommen.—-
Was wird Cr denn in Berlin cmfancea?
um eine Predigerstelle sich bewerben oder
sich mit Jnformiren beschäftigen
Der Mund, welcher also sprach, war ein
menschlicher, aber Dennoch klangen dessen
Worte wie Sphärengesang in den Ohren
des Candidaten, welcher vor freudiger Be
stürzung kaum die königlichen Fragen be
antworten und feinen unterthänigen Dank
herstamme!,, konnte. Der König unter
hielt sich noch eine Zeitlang mit Olearius,
fragte, wo und wa 6 er studirt habe und
bei welchen Gelehrten. Er schloß mit den
Worten: „Doch, nun muß ich fort, denn
sie warten mit der Suppe" und ging in
das Schloß, vor welchem Olearius wie be
trunken stehen blieb. Endlich arbeitete
sich unter dem Chaos von Gedanken und
Vorstellungen, von denen der Kandidat
durchwogt wurde, ein klares Bewußtsein
empor, welches an dem letzten Worte des
Königs haften blieb.
«Fortsetzung folgt )
Postdiebstahl. Am 2. Mai gab ein
Herr in Hartford, Conn., einenßrief nach
Boston mit vier Thlr. Noten auf die
Post. Dieser Brief kam nie am Orte fei
ner Bestimmung an. Wohl aber wurden
die vier Thlr. Noten bei der Suffolk
Bank in Boston gegen andere Noten aus
gewechselt.
Ein weiser Plan. Gener. Taylor hat
2000 Exemplare seines Briefes an Herrn
Allison auf Briefpapier drucken lassen, u.
schickt nun jedem Neugierigen, welcher sei
ne politischen Ansichten zu wissen wünscht,
em Exemplar dieses Briefes.
Die Gesetzgebung von Michigan hat ei
ner Erziehungsanstalt für Farbige in wel
cher die Zöglinge für ihren Unterricht ar
beiten müssen, einen Freibrief erlheilt.
Mangel an Vorsicht kessele kürzlich
einem Arbeiter in einem Steinbruche
bei Pitrsbnrg das s,'eben- Derselbe hatte
eine Mine angelegt, und, als diese lange
nicht explodirte, glaubte er der Zündfaden
sei erloschen, näherte sich der Mine, und
wurde, im Augenblicke, als er sich über die
selbe bückte von der explodirenden Masse
in die s!uft geschleudert.
Gerichtliche Erkenntnisse.—ln Buffalo
wurde ein Herr um 5, Thalr. gestraft, weil
er eine verheiralhete Frau geküßt hatte;
dasselbe Vergehen kostete einem Herrn in
Rochester l<> Thlr. ; in Boston 15; und
in Philadelphia endlich gar A 0 Thlr.
Warum petitiomren die Küsilustjgen aller
Staaten n>cht an den Congreß für die
Einführung einer allgemeine Äußtaxe?
Ein Unglücksfall. AIS am 18. Mai
e<n,Bremer Schiff mit Einwanderern sich
dein Hafen von Neu Orleans näherte
raunte ein Schleppdampfboot gegen das
Schiff an. Sieben Einwanderer, welche
auf dem Schifssgeländer standen, um im
Mississippi schwimmende Alligatoren zu
betrachten, sielen bei den, Zufainmensto
Ben der Schiffe in den Fluß und ertranken
Tera s. Zeitungen von Galveston
vom 20 Mai bungen die erfreuliche Nach
richt, daß die texanischen Scharsschützen im
Wessen jenes Staats die feindseligen In
dianer bei jeder Gelegenheit zurückwerfen
und züchtigen. Die große Commanche
Nation, deren Häuptling bei Torrey's
Handelsmagazin lag. versichert die Wei
Ben noch immer der steten Freundschaft.
Der Neu Uork Globe. die unabhängige
demokratische Zeitung, sagt über die Er>
nennung deS Gen- Caß: Lewis Caß wird
50. bis 100,000 Stimmen zu wenig erhal
ten, um die Wahlstimmen des Staats
Neu Jork zu sichern. Wer immernoch
etwas Anderes erwartet, weiß nicht, wie
schändlich die Demokratie des Staates N.
?)ork mißhandelt worden ist. Eine Revo
lucion im Palteiwesen steht bevor- Die
Ehrlichen aller Parteien werden sich ver
einigen, und die Demokratie der Ver. St
wird vereinigt werden.
Dem möge also geschehen, und möge
Gen. Zacharias Taylor das große Werk
zeug sein, um ein so wünschensiverthesße
sultat herbeizuführen. D. Republ.
PottsviUe, >5 Juni. Feue r. — 10
Häuser verbrannt. — Am Dienstag Nach
Mittage brach in einem Hause der Coal
straße dahier Feuer aus. und da zu dersel»
ben Zeit e>n hoher Wind wehte, standen
die Dächer der ganzen Häuser» ei he in lich
ten Flammen, ehe Hülfe geleistet »Verden
konnte. Die Häuser waren alle von
Frähmweik erbaut, glücklicherweise jedoch
waren dieselben durch einen Raum von
Anst den n, der Nahe
besiiidlichen Häusern getrennt, und nur
diesen. Umstände hat man es zu verdanken
daß dein Feuer Einhalt gethan werden
konnte. Acht der Häuser waren Eigen
thum des Hrn. Haywood und zwei gehör
ten einem Manne NamenS Garney. Die
meiste» Geräthschaften der Bewohner
winden wie wir hören gerettet, mit Aus
nähme der der Wittwe Sterling, die bei
nabe chre ganzen Habseligkeiten einbüßte.
Wie das Feuer entstanden ist, baben wir
nicht genau erfahren. F. Presse.
Easton, 15. Juni. Vorletzten Mitt
woch ertrank Hr. Andrew Harman, von
Süd Easton in der Eanal Schleuse. Das
Boot soll mit einem andern in Berührung
gekommen sein, durch den heftigen Stoß
fiel Harman über Bord und ertrank- Er
war bloß l() Minnten im Wasser-
Am vorletzten Samstage wurde dieGe
wehrfabrik des Hrn. James Henry.Bufch
killn Criek, 8 Meilen von Easton, durch
den Blitz getroffen. Außer der Befchädi
gung am Dache und der Betäubung der
Arbeiter, geschal)-kein Schaden.
Als am'vorletzten Samstage Hr- Jacob
Aoung' in Nieder Nazareth Taunschip. an
seinem Brunnen eine Reparatur vornahm,
und sein Sohn eine Wagenladung Steine
ablud, rollte ein grosser Stein vom Hau
fen und siel in den Brunnen. Der alte
Mann wurde dadurch so beschädigt, daß er
zwei Stunden darauf starb. Corresp.
Sunbury, 1-1. Jlinj. Eintodter Körper
gefunden. Der Körper eines Mannes,
anscheinend von st) bis (!l) Jahren, wurde
am letzten Montage in Mahonoy Tanns.,
Northumberland Eaunty, in der Susqne
Hanna, gefunden. Der Todte hatte ein
schmales weißes Buch in seiner Tasche, a
ber es war nichts darin zu siuden, was zur
Ermittelung seiner Person oder des Ortes,
woher er gekommen, hätte führen können.
Auch ist uns nicht bekannt, daß in dieser
Gegend Jemand verschwunden ist.
Wir haben seitdem erfahren, daß ein
Papier in seiner Tasche gefunden worden
ist, auf welchem geschrieben steht: „Mein
Name ist Albert." Es war serner eine
Peint Flasche in seiner Tasche, worin sich
etwas Whisky befand. Dem Anscheine
nach batte der Körper nicht lange imWas
ser gelegen. Amerik-
Lancast.r, I?.. Juni. Riegelbahn Un
glück. - - Am Montag vor acht Tagen lief
die Lokomotive eines Lastwagenzuges auf
der Philadelphia und ColumbiaEisenbahn
bei der Gap gegen einen Passagierwagen.
Ein deutscher Mann, eist kürzlich von Eu
ropa eingewandert, dessen Namen »vir nicht
et fahren haben welcher zu der Zeit auf ver
Platform stand, wurde durch den Zufam
menstoß zwischen die Wagen geworfen und
sein Körper fast ganz zerquetscht. Er
oerschied auf der Stelle. Herr Peter
Keffer, von dieser Stadt, und noch ein an
derer Mann, wurden gleichfalls schwer
verletzt. Volksfr.
Sumyntaun, I-t. Jnni. Vergiftet.
Am vorletzten Montage verschaffte sich, wie
wir berichtet wurden, ein Mann Namens
Emanuel Wolf, von Ober Hanover Tsch.
Montgomery Co., eine Dosis Arsenik aus
einem benachbarten Stohr, und verschluck
te dasselbe um sein Leben damit zu zerstö
ren. Alle angewandten Mitel um ihn zu
retten, waren fruchtlos, und er litt an den
Folgen seiner thörigten Handlung die hef
tigsten Schmerzen, bis zum letzten Frei
tag, da der Tod seinem Leiden rin Ende
machte. Trunkenheit wird als Ui sache die
ser raschen That angegeben. Der Unglück
liche soll Frau und Kinder hinterlassen
haben. Bauernfr.
Unglück.—Am Montag wurde Dr. S.
Sallade durch das Unbendigwerden seines
Pferdes hier in Sumnytaun, mit seinem
Fuhrwerke umgewo,fen, wodurch er einen
zerbrach und sich sonst
noch harr beschädigte. ib.
Ein Wahnsinniger.—Ein gewisser Kel
ly, von Dubucsne. der in kurzer Zeit in den
Bleiminen ein Vermögen gesammelt hat.
fiel kürzlich in Albany mehre Personen
mit einer (iläusigen Pistole cm. und ver
wundete eine derselben gefährlich. Man
fand bei dem Wahnsinnigen mehr als 12-
l)W Thaler in Geld.
Indianer Feindseligkeiten.—EinTrupp
feindseliger Eomanches überfiel denMasor
Singer, einen der Zahlmeister der Armee
in Neu Mexiko auf seiner Rückkehr von
Santa Fe »ach Missouri, und nahm ihm
und seinen Begleitern Alles, was sie bei
sich hatten, ja sogar seine Empfangscheine
und Rechnungen ab.
Ballvergnügungen im Süden. In
Pomte Coupee, La., erschoß auf einemßal
le ein gewisser Elijah Adams seinen eige
nen Schwager Rowland Robinson.
Bei Perrysville. Ind., wurde die Frau
eines gewissen Dennis durch eine Kuh ge
tödtet.
Großes Dampfboot - Unglück. Das
Dampfboot ElarksviUe verbrannte am 27
Mai in der Nähe von Ozarks Insel im
Mississippi. Dreißig Zwischendeckpassa
giere, die Mannschaft des Bootes und
Eapit. Holnies kamen in den Flammen
um. Die Eajülenpassagiere wurden mit
knapper Noth gerettet.
Eine Folge der Völlerei. Bei Rich
mond in Kentucky' wurde unlängst Miliz-
Musterung gehalten. Während derselben
geriethen mehre der Anwesenden, welche
sich zuvor in starke» Getränken übernonn
inen hatten. >» Streit, und Sadrach Bar
»es.schnitt einem andern. Jsaac Agee, die
Kehle ab. Zunächst stürzte sich Barnes
auf seinen eigenen Bruder, und verwun
dete auch diesen gefährlich, sodann ver
wundete er noch zwei, andere Personen.
Nach vieler Mühe wurde der Mordgeselle
endlich verhaftet, und >us Gesäugruß ab
geliefert. Rep.
Ein gebildeter deutscher Ehmiker, hat
die Besitzer der Bleiminen in Crittenden
Eaunty, Ohio, darauf aufmerksam ge
macht, daß das. was sie bisher als schlech
tes Geröll weggeworfen, das beste Z > n k
sei. Außerdem hat dieser Chemiker in
derselben Mine auch Cobalr und Galmei
von bester Qualität entdeckt.
Allentaun, 13. Juni. Brandstiftung.
Am Mittwoch Abend wurde der Versuch
gemacht unsere Stadt noch einer Feuers
brunst zu unterwerfen. Ein Viereck nord
westlich von der Hamilton Straße entdeck
te man früh in einem Nebenge
bäude deS Hrn. Jvhn Neuhard. Feuer,
welches aber durch die schnell herbeigeeil
ten Feucrleute noch unterdrückt wurde ehe
es zum Ausbruch kam. Nach Unters»
chuiig ergib es sich, daß das Gebäude
absichtlich in Brand gesteckt war. Der
oder die Mordbrenner hatten eine Fenster
scheibe herausgenommen und legten gerade
unter dem Fenster auf dem Boden das
Feuer an. So hatten sie auch einen We«
bestuhl. der sich in dein Gebäude befindet,
angezündet. Wenn dieses Feuer ausge
brochen wäre, es hätte den ganzen obern
sehr dichtbebauten Stadttheii unvermeid
lich in Asche gelegt; denn eS war zur Zeit
ein starker Nordwestwind. Unsere Bür
ger sind über diese That so erbittert, daß.
sollten sie die verruchten Spitzbuben er
tappen, die Court schwerlich Gelegenheit
bekommen würde, sie zu verurtheilen.(Fß.
Rothschild's Reichthum läßt sich am
Besten daraus ermessen, daß er seit Ende
letzten Februars, wo die Unruhe» iu Eu
ropa ansingen, mehr als 200 Millionen
Franken verloren hat. und diesen Verlust
leicht ertragen kann !
Entsetzliches Dampfboot Unglück. Auf
dem Tombigbee Flusse, in Alabama erplo
dirte das Dampfboot Kenny. Fünfzig
Passagiere und Arbeiter kamen dabei ums
Le be n.
Ncr Niveralt LZcovaclitk,
NendtnH, den Inni LBHB.
Demokratische Ä>lng->Lr»cnnung.
Kür President -
Zacharias Taylor.
von Louisiana,
Für Vice-P, esident:
Millard Fillmore,
von Neu Pork.
Erwähler-Jettel.
Gcnatorial-lLrrr'ähler:
Thomas M. T. McKennan, von Washington.
John P. Sanderso», von Libanon.
Distrikt Er^äbler:
1 losepb G. Elarksont.'i Henry Johnson
2 John P. Wlieterill 14 Tl,os M.Bibigbans
3 Zanies M. Davis 15 Wn,. Eolder, sen.
4 Tho'S W. Dussield tli Ehas. W. Fischer
5 Daniel O. Hitner 17 Andrew G Curtin
6 Zoshua Dungan 18 Tbo's R. Davidson
7 John D. Steele 10 Joseph Märkel
8 John Lantus 20 John Allison
Joseph Schmucker 21 A. W. Looniis
10 Charles Schneider 29 Richard Irvine
11 Wm, G. Hurley 2.1 Thomas H. Sil!
12 Francis Tyler L 4 San,. ?l.
Für Canal C o m m i s si o n e r:
Ner Middleswarth,
von Union Eaunty.
Selbstmord. —John Hill, bisher in der
Süd Kten Straße wohnhaft, beging am Sam
stag Morgen Selbstmord, indem er sich in sei
nem Stalle mit einem Stricke erhängte. Die
Ursache der traurigen That ist unbekannt.
- Versammlung.^-
Die Whigs von Reading hielten am Samstag
Abend eine ansehnliche Versammlung vor Hrn.
Kalbach's Hotel, um die Ernennungen der Na
tional-Convention zu ratifieiren und Anstalten
zur Feier des 4. Juli zu treffen. Gen. W. H.
Keim diente aIS Vorsitzer und die Versammlung
war vom besten Geiste beseelt. Eine Commit
tee wurde angestellt, um die nöthigen Vorkeh
rungen zur Feier des 4. Zuli zu treffen. Diese
Committee wird sich heute (Dienstag) Abend
an Hrn. Kalbach's Hotel versammeln.
Die Heuernte >st >n dieser Gegend in vol
lem Gange und wurde bis jetzt vom schönsten
Wetter begünstigt. Der Ertrag scheint ziem
lich gut zu sein.
Cisenbalin-Vrncke verbrannt-
Die Eisenbahn-Brücke welche vor dem Orwigs
burger Tunnel über die Schuylkill fuhrt, war
in der Dienstag Nacht, wahrscheinlich durch
Funken von der Lokomotive in Brand gerathen
und brannte uollends ab. Die Geschäfte auf
der Bahn wurden durch diesen Unfall nur we
nig unterbrochen. Eine temporäre Schicnenun
terstützung war bald hergestellt, und am Don
nerstage konnte» die Karrenzüge schon wieder
über dieselbe passiren. '
DerCongresS trifft endlich Anstalt ein
mal nach Hause gehn. Zm Hause der Re
presentanten ist bereits ein Beschluß passirt,
der den 17. Zuli als den Tag bestimmt an wel
chem dicS wichtige Ereigniß stattfinden soll.—
Glück dazu! Wir wollen den Herren glückliche
Reise wünschen.
Ruckkehr der Freiwilligen -- Zei
tungen von Neu Orleans melden, daß der dor
tige Quartiermeister alle nöthigen Anstalten
getroffen hat für die Ueberfahrt der Freiwilli
gen, von Vera Cruz nach Neu Orleans. Un
sere Freiwilligen werden daher bald wieder in
ihrer Heimath eintreffe». Das erste pennsylva
nische Regiment wird direkt, zu Wasser, bis
nach Philadelphia kommen ; das zweite wird in
Pittsburg landen und die einzelnen Compagni
en werden von dort nach ihren betreffenden He
imathen abgehen. Sie werden willkoinen sein.
Das BKetter während den ersten T
agen der letzten Woche auffallend kahl und trok
ken, wechselte aber am Donnerstage und wurde
eben so unerträglich warm, als es vorher kalt
gewelen war. Die ganze Natur ist ausgetrock
net und am Samstage schien es fast, aIS ob die
heiße lunifonne alle Gewächse versengen woll
te ; Alles lechzte nach Regen,
Tie iLrie Sank.—Diese Anstalt scheint sich
langsam von ihrem Falle wieder zu erheben und
ihre Noten sind bereits wieder auf 70 Prozent
im Werthe gestiegen und die Erie Gazette sagt,
daß sie von allen Geschäftsleuten in Erie zum
volle» Werthe genommen werden.
Eine Versammlung der Bürger von Re
ading, fand am Freitag Abend im hiesigen
Courthause statt, die den löblichen Zweck hatte,
Maßregeln zu ergreifen zur Unterstützung der
Abgebrannten in Allentaun. Da wir durch
Geschäfte verhindert wurden derselben beizu
wohnen und bis jetzt die Verhandlungen noch
nicht erhalten haben, können wir natürlich nicht
sagen was geschehen isi.
Pttff, Pnff Der „Philadelphier De
mokrat" hat seine Batterie gegen den „Libera
len Beobachter" gerichtet und demselben vorige
Woche zweimal Feuer gegeben. Wie schrecklich!
Der „Demokrat" hat sich die fixe Idee in den
Kops gesetzt, „daß Gen. Taylor der Nativecan
did.it seiwahrlich eine goldene Idee, mag er
denken—das Schlimmste ist nur, daß es außer
ihm schwerlich Jemand glauben wird. Solche
Ideen finden nur in gelehrten Köpfen Raum,
aber die unwissenden Land-Drucker glauben an
de>s nichts als was Schwarz auf Weiß bewie
sen ist. Gen. Taylor ist von der Whigpartei, u.
uon keiner andern, als Candidat sür
die Presidentschaft ernannt worden, folglich ist
er der Whig-Candidat und wir unterstützen ihn
als solchen. Kann der ~Demokrat" vielleicht
beweisen daß er von der sogenannten Native-
Faktion ernannt worden ist? Mit demselben
Rechte könnte man sagen, ~er sei der Lokosoko-
Candidat," weil er schon längst von vielen Lo
ko-Blättern empsohlen worden ist, Uebrigens
mag der „Demokrat" versichert sein, daß er sein
Pulver umsonst verschießt. Mag er fortfahren,
der Beobachter wird darum nicht aufhören an
dein Whig-Wagen zu ziehen, und wenn der
„Demokrat" nicht aufpaßt, so könnte er leicht
überfahren werden, ehe er seine Bestimmung
am Salzfiusse erreicht.
Die Fürsien in der Klemme. Ei
ne recht launige Karrikatur von fünf europäi
schen Fürsten, mit obiger Unterschrift, Ist kürz
lich in Philadelphia erschienen, welche lithogra
phirt und durch die Herren C. Thomas und P.
Krämer zum Druck befördert worden. Wir
haben vorige Woche ein Eremplar davon erhal
ten, und unsere Freunde die Lust haben mögen
dasselbe zu sehen, belieben bei uns anzurufen.
Die National-Ernennnng.
Die Ernennungen der National-Convention,
welche sich am 7ten Juni in Philadelphia ver
sammelte, werden von den Whig-Blättern in
allen Theilen der Union nicht allein genehmigt
sondern auch mit dem wärmsten Beisalle ausge
genommen. Ueberall wo die Ernennung kund
wird, steigen die Namen von Z. Taylor und
517. Fillmore an die Spitzen der Whig-Blät
ter und alle bereiten sich, in, bevorstehenden
Wahlkampfe unter dieser Fahne zu kämpfen.
Wir haben Auszüge auS vielen Whig-Zeitun
gen vor unS, von Massachusetts, Maine, New
Hampshire, Ohio, Neu York, Rhode Island
und Neu Jersey, welche alle in einem Tone ih
re Zufriedenheit und ihren Beifall aussprechen.
Diese feste Einigkeit in der Whig - Partei
raubt den Lokofokos alle Hoffnung zum Siege,
denn es ist ausgemacht, daß sie auf die Unei
nigkeit unter der Whig-Partei große Hoffnun
gen setzten. Neu Pork, meinten sie, wurde nie
für Taylor gehen—Massachusetts und die übri
gen Whig-Staaten vom Osten könnten nicht
für ihn gehen, weil er ein General sei und den
mexikanischen Krieg mitgefochtcn habe. Die
armen LokofokoS! Sie haben diesmal wieder
die Rechnung ohne den Wirth gemacht und sie
werden dies zu ihrem Schrecken erfahren sobald
das Volk am Stimmkasten gesprochen hat und
die Nachricht kund wird: «'General Taylor
ist President der per. Staaten!"
Gen. Taylor im Osten.
Die Whigs von Portland, Maine, feuerten
100 Kanonenschüsse als die Nachricht von Gen.
Taylors Ernennung dort ankam. Die Neu
igkeit wurde in Salem, Massachusetts, eben
falls mit Kanonenschüssen begrüßt.
Das Boston Transcript sagt, Iol> Kanonen
schüsse wurden heute Mittag um 12 Uhr'auf
den Commons abgefeuert» zu Ehren der Whig«
Ernennung und deren Ratifikation. Die Mei
nung der „Wissenden" ist, daß Massachusetts
für den alten „Rauh und Rüstig" gehen wird,
mit einer so großen Mehrheit als es in 1840
für General Harrison gab.
Die Bunkerhill Aurora sagt,.Es scheint/
daß die Whig-Ernennung für die President«
schast auf Gen. Zacharias Taylor gefallen ist,
und er ist bereits bestimmt Polk's Nachfolger
im Staats-Stuhle zu fein. Seine Erwählung
durch das Volk, mehr als durch die Partei, be
trachten wir als gewiß, obwohl die Macht und
der Einslluß der Nationai-Regierung gegen ihn
angewendet werden wird."
Connecticut— Das New Häven Paladi,
um sagt: ~Die Ernennung von Gen. Taylor
wurde von den Whigs dieser Stadt herzlich
empfangen, in vollem Vertrauen daß die Con
vention, nach Erwägung aller Ansprüche und
Aussichten der verschiedenen Candidaten, den
Cours befolgt hat, welcher den Sieg am besten
sichert, und wir hegen nicht den geringsten Zwei->
fel, daß die Whigs von Connecticut die Ernen»
nung der Convention im nächsten Herbste durch
eine überaus große Mehrheit ratifieiren werden.
Die Lokofokos haben nun nicht die geringste Z
dee zu siegen, weder in, Staate noch in der Na
tion, und die Ehrlichen von der Partei gestehen
dies bereits selbst.
Silland. —Das Providence Jour
nal sagt: ».Irgend eine Entscheidung derauto
risirten Agenten des Volkes würden wir freu
dig billigen. Keine hätte uns größere Befrie
digung geben können, als die welche den sicher
sten Erfolg sichert, und die Erlösung des Lan
des aus dem politischen Wirrwar worin es ge,
sunken ist.
—Das
sagt:—"Wir gratuliren unsern Lesern u. dem
Lande zu dein vorzüglichen Resultate. Die Er
, »ennung sichert seine Wahl außer irgend einen,
Zweifel. Mit Gen. Taylor als President und
Frieden Mit der ganzen Welt, wird das Land
sicher sein und fiorriren. Die Neuigkeit wurde
hier mit den herzlichsten Grüßen empfangen u.
wir zweifeln nicht daß dies im ganzen Lande'
der Fall war.
Lewis —Der Detroit Advertiser,
indem er von der Ernennung dieses Herrn für
die Presidentschast spricht, sagt Seine wirk
liche Popularität in diesem Staate mag nach
seiner Popularität in dieser Stadt geschätzt
werden. Bei den zwei letzten Gouvernörswah»!
len gab diese Stadt einmal 248 Stimmen
einmal 240 Lokofoko-Mehrheit, was ungefähr
so viel ist als sie sür diese Stadt ansprechen.—
Bei der Stadtwahl im letzten Frühjahr war
Ca ß und nicht Caß der entschiedene Streit
punkt und der Kampf wurde darauf gefochten.
Daß Resultat war daß er in jeder Ward gar
erbärmlich abgedroschen wurde und in der Stadt
mit IVO Stimmen! So viel für Caß Popula,
rität in Michigan und hier in dieser Stadt, wo
seine Freunde wohnen und wo er selbst ein
Viertel-Jahrhundert wohnte. Ihr mögt hier
aus seine Unpopularität unter seinen eigenen
Nachbarn sehen.
lLine wichtige /Liiirveiidunq.—Das O
hio State-Journal sagt, ein tüchtiger Whig,
von einen, der stärksten Lokosoko-Taunschips in
diesem Caunty, der zufällig in der Stadt war,
als Gen. Taylor's Erneuung angekündigt
de, schüttelte den Kops voll Zweifel und er/
hob eine gewaltige Einrede. Er sagte, daß zwei
Drittheile der "Demokraten" vom Taunschip
für ihn stimmen würden, und diese Leute wür
den dann in größerer Mehrheit fein als jezuvor.
Gen. Lewis Caß hat bereits ein Wall
fahrt durch das Land gemacht, von Washing,
ton bis nach Michigan, um zu sehen welchen
. Eindruck seine hohe Gegenwart auf das Volk
machte. Am vorletzten Samstage traf er in N.
York ein, wo sein Empfang frostig war,eine doc
tige Loko Zeitung sagt:—<' Wäre es nicht für
die Kanonenschüsse und die wiederholten Ver
suche zum Hurrahrufen gewesen, so hätte man
das Ganze leicht für einen Leichenzug halten
können." Weiter östlich ging es nicht besser,
und wenn der General am ersten Dienstage im
September nicht besser fährt, so wird seinSchiff
chen auf den Strand laufen bevor es den Staat
Michichigan verläßt, und in den andern östli
chen Staaten wird eS keinen sicheren Hafen sin,
den. Der arme (Zaß—Umstände verhinderten
ihn früher dem Volke gefällig zu sein, und Um«
stände werden dem Volke hinderlich sein bei der
Wahl für ihn zu stimmen—wodurch er das
Opfer von Umstände» werden wird.
Die Lokoö in Verlegenheit.— Die
Ernennung von Taylor und Fillmore hat den
Lokofokos einen dicken Strich durch die Rech
nung gemacht, und es werden wohl cinigeWo
chen vergehen bis sie sich vom ersten Schrecken
erholt haben. Sie erwarteten nichts weniger als
die Ernennung von Gen. Taylor und wirkten
im Geheimen die Ernennung des Hrn. Clay zu
befördern. D>eS wäre freilich Wasser auf ihre
Mühle gewesen und ihre Druckeer würden in
solchem Falle bald die Verlaumdungen welche
sie in 1844 gegen ihn vorbrachten, von Neuem
abgedruckt haben, um ein ähnliches Resultat
hervorzubringen. Vor der Convention sagten