Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 28, 1848, Image 1

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    cNIÄ i n lz, Hlenn. Gedruckt ttttd tn-rauSgegebeu von ArtloldP u w e ll e, iu der Sud 6ten Straße, zwischeu dcr Franklm- und ClwsttUl - Straße.
Jahrg.»», ftt»n;e Num. '«'«7.
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Der "sckwarze .Hammer."
Eine Familiengeschichte.
Nach einer wahren Begebcuhcic,
Von C.ii'l Lucas.
sHorlseyuug 1
Es war Abend geworden, ein stiller,
glänzender Winterabend, feierlich und
rein, wie ein Weinachcsfcst der Natur.
Gutsmuth und seine Tochter standen
bei den Wagen, auf die ihre Sachen ge
laden waren und harrten der Pferde, die
sie im nächsten bestellt hauen.
Beide gedachten ihrer allerdings nun
drangvoll werdenden Lage weniger als
Walrhers. Sie hatten, trotz der Noth,
die plötzlich auf sie herabstürzte, nichts
unterlassen was ihnen hatte Nachricht ge
ben können, wohin er sich gewandt haben
möchte. Mehr indeß war nicht zu e> fah
ren, als daß der Forstgehülfe früh auf
dem Schlosse gewesen sei und einen Auf
tritt mit dem gnädigen Herrn gehabt ha
be. wohin er dann sich begeben, wisse .
wand.
„Und nicht zu uns zu kommen, nicht
ein Lebewohl zu sagen, ein
fuhr Therese fort, und hüllte sich crost
loser in ihren Mantel; „es ist etwas
Bittres um ein gekränktes Herz, Vater "
„Sei ruhig Therese und rntheile nichts
vorschnell. Wer weiß wie sich für Wal-,
ther die Umstände gestalteten;" enigeg
nete GutSinuch. „Schau die Piacht die-!
ser Winterlandschaft. Kann die Natur
je muthathmender ein Menschenherz an
wehen ? Weinst Du ?" „Ich will nicht
mehr weinen, Vater."
„Du hast ein scharfes Auge, Therese,
kannst Du nicht unterscheiden, wer die
sind, die dort so scheu durch die Dämm
rung schleichen ?"
„Mich dünkt sie tragen Degen, als
wären es Soldaten."
„Nicht doch!" murrte der Förster;
~wo sollen die hierher kommen? Doch
halt, da schießt ein Mensch rasch und ge- '
wandt durch die Buchsträucher. Bei dem
Stein und dem Blitz! es ist der schwarze i
Hammer."
Das Mädchen schauderte bei Nennung!
dieses Namens. „Beilleicht hat dieser
Mensch eine Unthat begangen und wird
verfolgt ?" wisperte eS aus den Scharrls
hervor.
„Das ist s, das ist's gewiß!" pflichtete
der Vater eifrig bei. „Hure hier, ich
werde der Menschheit einen Dienst erwei- l
sen und den Unhold fangen h.lfeu."
Nichts half, der kühne Foistmann
schwang, obschon Greis, seinen Hwschfaw
ger und stürzte auf die Gegend zu, in
der sich Hammer gezeigt hatte. Ruhig
blieb der Wildschütz oder besser, Wilddieb
stehen und erwartete den Andringenden.
„Ergieb Dich mir!" donnerte Guts
muth, Hammer beim Kragen ergreifend;
entwischtest Du den Häschern, mir nim
mermehr." „Und wa>um nicht Ihnen? !
lachte der Gepackte. „Wissen Sie nicht,!
daß ich der stärkste Mann Meilen weit
bin? UebrigenS muß ich lachen, daß ein
Mann mir grauem Haar so hcißcS Blut
hat. Sehen Sie nicht dort die zwei
Polizeidiener? Gaffend starren sie hier-
her, aber sie rühren sich nicht. Hülfe ist
demnach nicht zu erwaiten." Der über
eifrige Forster überzeugte sich von der
Richtigkeit der Thatsache. Trotz alles
Wintens und Lärmens zogen die Roth
kragen ihre Straße.
„Alter schützt vor Thorheit nicht !"!
spaßte Hammer derb. „Hier, dies Do
kument ernennt mich zum Forster der Re
viere des Barons, wie ich es früher beim
verstorbenen Grafen war. Ich zeigte es
den Fanghänen, die da in der Ferne ver
schwinden, darum ihre christliche Milde.
Sehen Sie ein, daß Sie auf diesem Bo
den nicht mehr mit mir anbinden kön
nen ?" Hammer streckte dem wie electri
sirten Förster seine nagelneue Bestallung
hin.
„Gott ! bist Du noch gerecht?" rief
Gutsmuth, die Hände vor die Stirn pres
send. „Der ehrliche Mann zieht in das
Und Berks, Montqomery und Schnylkill Caumies allgemeiner Anzeiger^^
Elend und" —„Spitzbuben setzen sich an
die Fleischtopfe?" unterbrach Hammer
mit grollendem Tone. „Was ihr tugend
haften Menschen doch für christlich strew
ge Schufte seid. Berd .. . t h'i eure
Splitter, ichterei und ihr dreifach mit. Ich
kann keine tugendhafte Menschen auS.
stehen!"
Gutsmuth drehte ihm den Rücken und
wollte gehen.
„Auf ein Wort, Herr Förster; wann
ziehen Sie?"
„Sogleich."
„Siewerden heute keine Pferde bekom
men ; ich habe sie abbestellt."
„Abbestellt? wie soll ich das verste
hen ?"
„Deutsch. Kurz, diese Nacht haben
Sie noch zu bleiben, indem ich Ihnen ei
ne Mittheilung machen muß Morgen
scheren Sie sich meinetwegen an den Gal
gen, wenn s Ihnen beliebt."
Mit seinem finstern, schleckenden We
sen faßte Hammer den Greis und zog
ihn lowenkiaftig dem Forstel Hause zu.
Immer dunkler wurde der Abend als
sich ein Toben in einem Flügel des Schloj
ses erhob, der dem entgegengesetzt war,
welchen der Baron gewohnlich bewohnte
und in welchem Walther noch immer ge
bunden verborgen wurde.
h * h
Der Schreiber Kelch begann seine Rol
le dort. In den Kleidern eines Forst
bedienten, das Haar gestutzt wie Wal
thers, einen Lippenbart, täuschend nach'
gemacht, begünstigt von der Dunkelheit
und dem vorangegangenen Gerücht, der
Forstgehülfe Walther habe den Baron
angefallen, mußte daS verbrecherische Bor
haben gelingen. Auf das Geschrei und
Klingelgeläute des mitspielenden Barons
stürzten Bediente und Jäger und Koch
und wer weiß wer, herbei.
„Greift den tollen Walther da !" schrie
der Baron; schon zum duttenmale belei
digt er mich/'
„Puppen! Puppen !" höhnte der ver
stellt Wahnsinnige mit Tonen wie die der
Tobsucht; „wollt ihr mich packen ? Stahl
bin ich, ihr Kirchthu imspitzen. Halt!
auf die Knie nieder vor eurem Herrn!
Wollt ihr Bohnen? Bohnenbrühe macht
taube Ohren, Schufte ihr! Verläugnet
mich, meinen Adel, meine Geburt, aber
eßt Bohnenbrühe. Zurück —wo ist der
Kopfabhacker? Würgt mir den Ba
ron, ich bin der Graf!""
Zuerst wagte sich Niemand an den lär
menden Gecken, bis eine namhafte Be
lohnung anreizte. Der Schreiber Kelch
wurde als Walther gepackt, und in das
Gefängniß des Marderthurms gesperrt,
wie eS hicß, so lange bis er sich eincs Bes
seren besonnen.
Dies war gelungen. Jedermann schwor
auf Seligkeit und Gewissen, der Foi
hülfe Walther sei zum Rasen verrückt,
währ.nd derselbe in dem bemitleidenSwer
thesten Zustande sich befand in welchem
wohl je ein Mensch gewesen. Er lag
noch immer gebunden und von der Am
strengung sich zu befreien halb erschöpft.
Um seine Handgelenke die auf dein Rü
cken zusammengeschnürt waren, lief eine
tiefe blutige Furche; jede fernere
gung verursachte einen Hollenschnerz.
Die Füße nicht minder aneinander gepreßt,
begannen zu erlahmen und stark anzu
schwellen. Die Brrist gepeinigt von der
Marter, in der Blüthe der Jugend, an
der Schwelle des GlückcS, der Faust des
Mörders entgegen zu sehen, athmete stcuk
und krampfhaft; daS Antlitz starrte wild
und blaß auf eincn Punkt. Der Baron
trat mit Licht ein. Er stellte dasselbe auf
einen Tisch uud fragte mit herrischem To
ne: „Nun, Giaf Udo, haben Sie sich
besonnen? Hier ist Fever, Papier und
Dinte, hier ein Siegel was Ihre oder
vielmehr unsere Ahnen geführt. Wollen
Sie die Entsagungsurkunde schreiben?"
„Nein!"
„Dann sind Sie vor Mitternacht eine
Leiche! Wo bleibt Ihr helfender Gott?
"IVtllig zu loben und ohne Furcht zu tadeln."
Dienstag den Mär;, IS'SK.
Wohlan! ich fordere jenen sogenannten
Schöpfer der Welt, noch einmal feierlich
Nif meinen Willen zu hindern ! Udo von
Ebenstem, bereiten Sie sich zu sterben."
Des Barons Antlitz beleuchtete das
Licht einer Doppclkerze. Seine Züge rva
ren kalt, vollkommen entschlossen und gna
denlos.
I>r gebundene Jüngling schwieg mit
vciachtungzuckender Lippe. Diese Um
empsindlichkeit, oder besser dieser k.'lte
Trotz reizte den Baron mehr als Alles.
Seine w.iße Wange rot!)> le sich, seine
Stimme ronte zitternd, wie die, verhalte
nen Grimmas: „Armseliger, vom
bel aufgefütterter Bursche!" grollte er,
seiner nicht mehr Herr; „wer hindert
mich Dir nicht den Dolch in das Herz zu
stoßen? aber ich kenne eine Pein, die Dir
siedender in das Hcrz dringt! Therese
h.'ißr sie. Ich h >be qeschworen sie zu de
siyen und Du ivirst es nicht mehr hin
dern !"
„Es lebt ein Richter im Himmel!"
ricf zuoer sichtlich Walther und sein Auge
strahlte.
„Du hast ihn gefordert, er wird sich
zeigen."
„Ha ! ha ! ha ! ich fordere jenen Rich
ter zum dritten und letztenmal?!" höhnte
der Gottlose.
"Schrecklich!" rief Walther und über
feine Glieder lief ein tödlicher Frost.
Der Baron ging und verschloß da»
Zimmer. Er hatte seiner sanulichen Die
nerschaft ein Gelag bewilligt, um sie auS
dem Schlosse zu entfernen. Die weiten,
prachtvollen Raume waren leer und der
Schritt des Gehenden hallte melancholisch
und echoartig von den Wänden So
brach der tiefere Abend herein, so wurde
es eilf Uhr. Ein leises aber doch mar
kirles Pochen an der Thür des inneren
Corridors ließ sich hören. Der Klang
war gruftartig. „Es ist Hammer;"
murmelte der Baron nicht ohne Frösteln
und öffnete. Er hatte sich nicht geirrt.
„Sc! bin ich recht? brummte der fin
stere, tief verhüllte Mensch.
„Ja."
„Licht aus! der Mond kann schon
nug verrathen." Er blies das Licht aus.
Solls im Zimmer geschehen? fragte
der Baron mit klappernden Kinnbacken.
„Ja, doch müssen alle Thüren, selbst
die große Eingangsthür nach dein Guten
offen sein, damit ich mir dem Eadavcr
ohne Hemmnis; ins Freie und in den
Thurm komme. Haben Sie die 5()l)
Louis bereit? Ich liebe mir daS Pränu
meriren/'
„So folge mißtrauische Ka"
murite der Baron leise.
„Kanaille?" kicherte Hammer. „Gleich
viel, Gold macht Ehre! Meine Taschen
sind fest. Wenn das Gold in ihnen
klingt eine Seel' zum Latan springt."
Er trat mir dem Baron in ein kleines
Kabinet. „Hübsch eingerichtet seit dem
Tode des seligen Grafen!" rief er, sich
frech auf einem Sopha ausstreckend. „Ich
erinnere mich noch jener Zeiten, Herr Ba
ron, als just der Junker geraubt wurde.
Es waren thränenreiche, soll mich der
T....l holen. Wiss-m Sie denn das fer
nere Schicksal des armen Jungen?"
„Nein !" schnappte der Baron, außer
sich über die pöbelhafte Vertraulichkeit
seines neuen Forsters.
„Ei, da muß ich erzählen wie es mir
die alte Sybille gebeichtet. Zählen Sie
derweil das Gold, wenn's gefällig ist.
Doch halt, zuvor diese Spitzbubenvor
sicht." Mit einem Satz war Hammer
an der Thür des KabinetS, schloß ab und
senkte den Schlüssel in seine Tasche, dann
warf er sich rücklings auf die Polster,
legte ein gespanntes Pistel neben sich und
iraif einen seiner schauderhaften Blicke
auf den wuthbebenden Baron : „Ich se
he, Sie haben Ohren zu hören, Baron
chen," begann Hammer ziemlich laut.
„Ich will mich kurz fassen. Bekannt ist,
daß der selige Graf, wie ich, ein heißtobi
ger alter Degenknopf, eine Bande Zigeu-
ner über die Grenze peitfchen ließ, weil
sie Hühner vom Hofe gestohlen. Lum
perei, aber doch ärgerlich. Ein junges
Weib, jetzt ist sie's nicht mehr, mit einem
Knaben auf dem Arme, riß höllisch aus,
stolperte mir dem schreienden Bankert und
die>er brach sich das Genick. S'war ein
kleiner Satan weniger in der Welt. Der
Mutter verdrießt der Spaß indcß doch.
Jedes Thier liebt seine Jungen. Sie be
schließ: Rache. Rache, Baronchen, die ist
suß, bei meiner armen Seele, süßer wie
Alles! Sie schleicht mit zweien von der
Bande, ihrem Manne und Bruder, wie
der über die Grenze.zurück, treibt sich
Tage lang in Verstecken herum, bis die
Wärterin des Kindes, die einem Liebha
ber ei» Rendezvous giebt, dasselbe länge
re Zeit aus den Augen läßt. Plötzlich
vermißt sie es. ihre Nachläs
sigkeit zu g stehen, sucht sie Stunden lang
allein und .virfr sich, da sie es nicht sin
der, aus Verzweiflung in den See. Ein
Fischer rettete sie. Alles Suchen, alle Er
kundigungen waren vergebens. Auf ei
ner Stelle im Walde fand man Spuren,
nämlich ein einzelnes Stück einer blauen
Krvstallschale mit einem Fuße wie ihn die
Weinkelche zu haben pflegen. Mit die
! ser hatte der Junker gespielt. Die Räu
! ber waren über die fürstliche Grenze.
! s>r Versicherung nach behandelten die
der Bande den immer nach den
i Eltern schreienden Jungen passabel Er
l wuchs und schien ein eingefleischter Zigeu
ner werden zu wollen. Da aber das
Weib, das ihn geraubt, der Kinder zu
letzt mehr bekam, ward er ihr zur Last.
Im Thüringer Walde, nahe bei einer
Försterei, deren Inhaber zu der Zeit kin
derlos und wohlhabend war, gab sie dem
Knabenein Schlafmittel, schleppte ihn an
einen Ort wo er bald bemerkt werden
mußte und verließ ihn. Es gelang, der
Förster nahm sich des schmucken Jungen
an und gab ihm eine sogenannte gebilde
te Eiziehung,wie sie jetzt Mode ist. Die
ser Forster aber, den Sie, mein Herr
Baron, sich an meiner Stelle verschrieben
haben; wegen seiner schönen Tochter,
sagt man, he ßt Gutsmuth. Auf solche
Weise kam Ihnen der Erbe von Ebert
stein quer vor Ihr Lebensgleis. Hät
ten Sie ihn wo der Pfeffer wächst!
Nicht Baron? Doch zum Ende. Die
Kinderrauberin, diese Juditha, 'n un
christliches Stück Name, verlor später al
le ihre Kinder und Verwandte an der Pest.
Da schlug ihr daS Gewissen oder so was,
sie machte sich auf, sammelte alle Bewei
se dem Geraubten Anerkennung zu ver
schaffen und stranoete in meiner finster
sten Kammer. Pah, Baron, nicht einen
Schluck Wein bei der Hand?"
„Waren Sie immer gewohnt, mit Ih
rem Brodherrn solche Sprache zu füh
ren ?" keuchte der Baron nach Fassung
ringend.
„Ja, wenn mir so recht wohl war, wie
dermalen jetzt. Ich genire mich nicht,
lieber Baron, am allerwenigsten bei gu
ten Freunden. Ist das Gold richtig ?"
Hammer erbrach eine Rolle und zählte,
dann pochte er dem kalkweißen, vor un
säglichem Abscheu, vor Hyänengrimm
schlotternden Baron cordial auf die Ach
sel und grins te: ~'N Herrenleben wol
len wir sühren, Gnaden; wie zwei Brü
der; nicht so? Jagd, Weiber, Wein,
Schmause und so was darf nicht aufhö
ren. Wir sind verwandte Seelen, siin
pathisirende Art Menschen, he?"
„Unerträglich!" knirschte der stolze
Sünder.
„Wie so?" lachte Hammer, und schob
eine Rolle Louisd'ore nach der andern in
die weite Tasche; „wie so? ich sage Euch
Baronchen, so soll es werden, verda. .
mich Gott! Soll nicht? Pah, ich lasse
den Erben los und Ihr schert Euch zu al
len Teufeln? Doch Spaß bei Seite.
Soll ich daran gehen?"
Der Baron war, nach Luft schnap
pend, mit matter, lallender Zunge in ei
nen Sessel hinabgesunken. Er kämpfte
Laufende Nummer 31.
einen schweren Kampf. Sollte er sich in
die Hand dieses pöbelhaftesten der Böse
wichte ergeben, oder dem Erben seiner Be
sitzungen, dessen Ansprüche sonnenklar wa
ren, weichen? Verbrechen erzeugt Ver
brechen. Auch Hammer konnte ja, sammt
der alten Juditha beiseit geschafft wer
den? Der Baron sprang auf, dieser
Gedanke gab ihm seine Spannkraft wie
i der. ~S>e mögen mir folgen ;" herrschte
er Hammer zu.
„Noch eins," wisperte dieser, „wollen
Sie bei dem Hokuspokus zugegen sein?
Ich dächte nicht. Weßwegen? deßwe
gen, weil Sie im schlimmsten Falle laug
nen können wie ein Heide. Wer hat den
Mord begangen? Hammer? Sacht!
Nun wer weiter? —Da stehn die Herrn
vom Gericht."
„Sie haben Recht, indeß muß ich Sie
hinführen, dann nach gethaner hu
finden Sie mich in diesem Kabinette."
„Wenn der Leichnam im Thurme bau«
melt, rapportire ich."
„So soll es sein."
„Also mit dem Strick?"
„So sei es; eS scheine, als habe er
selbst Hand an sich gclegt."
„Nun denn, Herr Baron, in des tau»
send T s Namen
wie Sie befehlen!"
folgt.)
Klugheit eines HundeS.
Der Salem Odferver erzählt folgende
Geschichte von einem Hunde, welche in
Verbindung mit dem kürzlich verübten
Morde steht. Der Hund gehörte Hrn.
Arigust Hardy: „Am Morgen nach dem
Morde, um die Zeit als derselbe, wie man
alaubr. verübt ward, zog dieser Hund die
Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich,
indem er. fortwährend bellend, auf der
Srraße vor dem umzäunten Platze, wo
die That geschah, auf und nieder lief.
Während des folgenden Tages setzte er
sein sonderbares Treiben fort und um
kreiste stets den Brunnen, worin später
der Leichnam gefunden ward. Während
!der Moncag Nacht war er im Schop des
' Hrn. Hardy eingesperrt, sprang indeß am
frühe» Morgen durch das Fenster, GlaS
»nd Jalousien zerbrechend, und fing sein
Gebell von Neuem an. Nichtsdestowe
niger balfen ihm alle diese Zeichen nicht,
seine Sprache fand keinen Dolmetscher-
Nachdem der Körper gefunden war. kam
j er indeß wieder und gab durch Sprünge
und Rollen im Schnee seine Freude und
! Ziifriedenlieit zu erkennen. Könnte die'
seS Thier sein und sprechen, so wür.
de es ivahr scheinlich alle Einzelheiten der
entluillen können- Es ist nicht un
wahrscheinlich. daß der Hund die ganze
Sache mit ansah und versuchte Lärm zu
machen. N. P. D.
Seele naröße. Das demokrati
sche (Zongreß Glied Holmes, von Süd Ca
rolina. erzählt folgende Anekdote von I.
,Q. Adams. Während desWahlkampseä
'im Jahre IB2t schrieb ein Postmeister
mehrere äußerst gehässige Artikel gegen I.
O. Adams. Als dieser nun Präsident ge
worden war, sandte ein Feind senes Post
meisters dem Präsidenten I. Q. AdamS
alle Artikel, welcher jener Postmeister ge
aen den früheren Piäsidentschafts Candi
da Nm veröffentlicht hatte. Als der Prä
sident bald darauf seinen General Post
meister. den jetzigen Oberrichter MeLean
sah. fragte er denselben: wie jener Post
meister sein Amt verwalte. Als er hörte,
daß derselbe ein pstichtgetreuer Beamter
sei. ließ er ihm durch den General Post'
meister wissen, er möge so viele Artikel,
als er wolle, gegen ihn. I. Q. Adams,
schreiben, wenn er nur nie aufhöre, seine
Amtspflichten auch in Zukunft treulich zu
erfüllen.
So handelt ein großer Mann? Wie
würde dagegen ein Tyler oder Polk gehan«
delt haben? D. Republikaner.
Offenes Geständnis von
Schurkerei.— Folgendes entehren
de Geständniß finden wir in einem Brie
fe. datirt Albuquerque. Neu Mexiko, und
vublicirt im Neuburvport Herald. Der
Schreiber ist einer sener zahlreichen Klasse
von Händlern, welche unserer Armee mit
der patriotischen Gesinnung folgen, den
Bedürfnissen der Soldaren abzuhelfen :
„Unser Vorrath war nicht für den me»
rikanifchen Markt bestimmt, sondern für
die Truppen, und bestand aus etwaS von