Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 14, 1848, Image 1

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    Der Liberale Beobachter
Und Berks, Momgomcry und Schuylkill Camities allgemeiner Anzeiger.
Venn. Gedruckt und herausgegeben von Ar n°ldP»w e ll e. in der Süd «reu Glraßc, zwischen der Franklin- und Cbesnui. Siraße.
Jahrg. U, ganze Nnm.
Bedingungen: Der A.ll,er.llc Nrklll.iciitrr erscheint jeden Dienstag auf einen, großen Superi.U - Bogen mittönen Lettern gedruckt. Der SubscrivtionS - Vreie. i 5 <s , n -5 «l - . „-z i»
Vorauszahlung erbeten wird. Wer in. Laufe deö Jahres nicht bezahlt, de... werten -81 ungerecht Für kürzere Zeil als «Monate -n halb,ährl,chcr
dann angenommen, wenn sie einen Monar vor Ablauf des Lubseripnons-Termms geschehen und gleichem.; alle Rückstände abbezahlt werden Bekannt.» ichu>>ae» » rd n i
Der "schwarze .Hammer." >
Eine Familiengeschichte.
Nach criier wahre» Begebenheit.
Von Eni Lucas.
! Von einem verworrenen Drange ge
trieben stürzte Walther in die waldige
Winternacht. Jetzt hatte er Alles verlo
ren was ihm das Leben lieb und wün
schenöwerth machte und hätte machen kön
nen. Längst elternlos lebte jetzt keine
Seele, der er angehörte. Ohne eigentli
ches Ziel rannte»er queer in die Wildniß
hinein. Sein Kopf brannte fürchterlich.
Plötzlich stand er wie von einer dunklen
Macht gehalten. Er sah sich um und
gewahrte, daß er sich auf demselben Plat
ze befinde auf dem die Fremde nahe dem
Erfrieren gewesen. Seltsame, traumhaf
te, fast vorzeitliche Erinnerungen dräng
ten sich in den Sturm seiner Gefühle und >
setzten sich in Beziehung zu der Alten und
dem Orte auf dem er sich umschaute. Der
Schrei der Ersteren bei dem Erblicken sei
ner vermehrte nicht wenig die Räthsel
haftigkeit der Ahnungen und Gestalten,!
welche ihn zwangen sich mit ihnen verwor-'
ren zu beschäftigen. Obdachlos, ein
Flüchtling, grollenden Gemüthes, beschloß
er endlich, trotz der Wiloheir des „schwar
zen Hammers" bei diesem für die Nacht
Zuflucht !U suchen. Gedacht, gethan, in
einer kurzen Zeitspanne stand er vor bei»!
einsamen Hause. Noch war der Himmel
so klar, kalt und sternestrahlend, wie vor
Einigen Stunden, noch schwebte der Mond
hoch über den Kieferwaldungen, noch fror
es still und sibirisch, als er an das Fenster
Hammers pochte. Es blieb stumm im
Innern. Er horchte mit leise angelegtem
Ohr, fuhr aber erschrocken zusammen, da!
ihn Jenand unsanft aus die Schultern '
klopfte Es war Hammer selbst. „Hol !
la, Du junger Fuchs, schnupperst Du um!
die Höhle des Wolfs herum? Hast Du!
Deine Gurgel so wenig lieb?"
„Ich bin ein Flüchtling, Hammer und
bitte nur um Obdach für den Rest der
Nacht "
„'Also hat man Dir den Laufpaß ge
geben ?"
' „So ist's, oder vielmehr, ich nahm ihn
mir selbst, ich
- „St! ich weiß so ziemlich Alles."
„Wie?"
„Sie hatten einen Zeugen, Herr, als
Sie den gnädigen Herrn anfielen. Dieser
Zeuge war ich! Treten Sie ein. Keine
Umstände!" Walcher that dies. Als
das Kaminfeuer lustig loderte, hieß Ham
mer ihn sich an den Ofen auf die Bank
setzen, er selbst nahm ihm gegenüber
Platz.
„Wo blieb die Fremde ?" fuhr der
Jüngling in die Höhe, „ich sehe sie nicht".
Dort eingesperrt!,, murrte Hammer
mit einem Fingerzeig auf eine feste, ver
steckt angebrachte Thür.
„Eingesperrt? Ha, Bösewicht! Dein
Leben haftet mir für dies wehrlose Ge
schöpf. Was that sie Dir?" also don
nerte Walther, flammenden Auges.
„Sie führte Kleinodien bei sich, an
Werth über eine Million;" murmelte
Hammer, mit einem langen, dolchscharsen
Blick auf Walther. „Seid vernünftig,
fuhr er leiser fort, und schweigt, dann soll
Euch das schönste Loos nicht entgehen.
Die Alte kam und —"
„Verschwinde! nicht wahr, Du grund
losester aller Schelme ?" schrie der Jüng
ling mit einem Griff nach dem Hirschfän
ger. „Verzweifle, Dein Leben ist ein
Hauch lässest Du das Weib nicht mit mir
ziehen "
„Und Sie wollen schweigen?" raunte
Hammer, vollkommen ruhig.
„Nimmermehr! Du bist in meiner Ge
walt, ich habe Sehnen die zwei Deinesglei
chen zermalmen. Oeffne die Thür dort!"
„Herr! Herr!" schrie Hammer fun
kelnden Blickes, die Zeit Ihnen zu gehor
chen, soll noch kommen."
„Oeffne!" knirschte Walther und pack
'te mit Lcm-engrimm den Versucher an der
Brust.
„Ich will's; gnädiger Herr!" keuchte
Hammer.
~So mach', feige Schmeichelseele, die
nicht einmal den Muth hat ein grader
Schurke zu sein."
Die Thür wurde geöffnet, Walcher
stürzte in ein niederes, lampenhelles und
festes Kämmerchen ; hinter seinem Rücken
warf Hammer die Thür ins Schloß i er
war gefangen, sammt der seltsamen
Fremden.
Ein gräßlicher Schreck bannte zuerst
seinen Fuß, dann warf er sich auf dieThür
und machte ohnmächtige Versuche sie zu
erbrechen ; ebenso war das einzige Fenster
hoch und vergittert; nirgend ein Ausweg
zur.Rettung. Noch überlegte er mit Ernst
was zu thun sei, als sich die Alte gespen
st>g erhob, auf ein Flaschchen in einer ver-
borgenen Tasche deutete und mit kaum
hörbarer Stimme sagte: „Der große
Gott hat mich und Dich in die Hohle der
Gewalt geführt, verzage aber nicht, in z
dieser Viole ist ein Wasser, das Eisen und
Stahl wie Salz auflost. Du wirst flie
hen."
„Gott sei gedankt, und Sie?"
„Juditha wird bleiben. Ihre Kräfte
reichen nur noch auf kurze Zut. Setze
Dich und horch was sie Dir zu sagen hat,
bann flieh unverzüglich." In dein Wesen
JuöUhäs lag ML dunkle, geheimnißvolle
Feierlichkeit, die den Willen anderer gefu
gig macht. Der Jüngling wurde ruhig
und lauschte der Erzählung der Allen.
§* ' h
Es war Morgen. Im Vorsaale des
Schlosses Eberlstein ging ein jungerMann
in der l)<fligsten Unruhe auf und ab.
Lein Gesicht, zwar aufgeregt und über
wacht, sogar durch einige Schrammen ver
letzt, war schon und adelsprechend, sein
Wuchs hoch und untadelich, seine Haltung
stvkz. Sonderbar genng gegen dies 'Al
les stach ein verrwirrtes Haar und gewalt
sam zerschlitzte Bekleidung ab. Dieser
Jüngling war kein anderer als der glück
lich mit Hülfe JuvithaS entflohene Wal
lher. Kaum zu begreifen war die Kühn
heit dieses Flüchtlings, die ihn freiwillig
in die Gewalt dessen trieb, der ihn so ernst
lich verfolgte, ja nach dem Gefetz vei sol
gen durfte. Ein Kammerdiener strich er
staunt an ihm vorüber.
„Melden Sie mich," gebot er stolz.
„Der Teufel!" spottete der Franzose,
„sein Sie doch der Err Walthär? Mein
Gott und so derangir? Aussehen wie ei
ner der is gefalle in die Lpissebub?
„Wollen Sie mich melden oder nicht?"
„Warum nicht? ab Sie so viel Ver
langen sich zu präsentir wie ein Lotterpn
be, gehn mich gar nix an, Sie grob
Bauer."
Dahin tänzelte der Beschuhte. Wah
rend Walther vor einem alten, halberbli
chenen Brustbilde eines Grafen v. Ebert
stein stand und dasselbe lange mit auffal
lendem, fast entzücktem Interesse betrach
tete, zeigte sich der Baron v. Düssing in
der Thür. Sein Blick kündete Unheil,
seine feine, bleiche Lippe zuckte, ein mattes
Roth stieg in das ode und vornehme Ge
sicht. „Soll ich auf einen Diener war
ten, bis es ihm gefällig ist mich bemerken
zu wollen?" rief er beißend. Walcher
wandte sich rasch. „Ah, es freut mich,
endlich die Ehre zu haben mit Ihnen re
den zu können. Die Noth treibt mich zu
einer Bitte. Der „schwarze Hanumr"
nämlich hält eine fremde, alte Zigeunerin
fest, die mir die evidentesten Beweise lie
ferte, daß ich, der rechtmäßige Erbe von
Ebenstem sei. Wollen Sie mir. Herr
Cousin, wohl nicht Beistand leisten die
Arme aus der Gewalt jenes Schurken zu
befreien? Sie ist krank und in diesem
meinem Schlosse soll sie ihre Tage beschlie
ßen."
Der Baron glich einem aufstarrenden
Leichnam. Sprachlos, ohne Athemzug,
mit klaffenden Lippen, verglich er unwill
kührlich den Jüngling mit dem über sei
nem Haupte Hangenden Portrait. Die
"'lVillig ZU loben und ohne Furcht AU tadeln."
Dienstag den I t. März, 1848.
Aehnlichk.it war frappant. Von dem
Portrait glitt das verglaset? Auge auf ei-.!
nen Finger der ausgestreckten Rechten u,
während die Kniezusammenbrachen, keuch
te er vernichtet: „Er ist's!"
„Ja, ich bin's!" jubelte der Jüngling.
„Herr! Herr bin ich im Schlosse meiner
Ahnen! Erholen Sie sich, Vetter. Wir
haben uns zwar nie geliebt, aber theilen
»vollen wir, wie Brüder. Für mich und
meine Therese ist die Hälfte der Güter
mehr als genug. Ermannen Sie sich.
Ach, wie betete ich an der Gruft meiner
theuren Eltern. Aller Haß, aller ist da
hin. Ersäuft im Meere meines Entzük
kens. Therese darf mein sein!"
„Ja, ja wohl!" ächzte der Baron und
wand sich aus den Armen Walchers; (wir
nennen ihn noch so.) ~Also Therese die
Ihrige? Gut, mein lieber Vetter! Ein
Himmelsgemüth, das Ihre. Die Hälf
te der Besitzungen, sagten Sie? In
deß Beweise?"
„O die habe ich in Händen ! Hier die
se Blätter, in denen meine Eltern mein
Signalement bekannt machten. Ich tra
ge zwei Familienmale ohnehin an meinem
Korper. Ferner diese Narbe, und diese
am Finger, dieJhre Unvorsichtigkeit selbst,
lieber Cousin, wie es hier angeführt steh',
mir beibrachte als Sie, ein Knabe, mich
einstmals auf den Armen trugen und in
ein Weinglas mit der Hand fallen ließen.
Hier auch die beschriebenen Kleidungöstük
ke, die ich, als ich geraubt wurde, getra
gen habe. Ferner weiß der Forster Guts
much mein Schicksal vom neunten Jahre
ab, wo er mich schlafend und von meinen
Räubern und derzeitigen Erziehern ver
lassen, nahe bei seiner Wohnung fand,
mic einem Zettel, der um Aufnahme bat,
in der Tasche. Noch bewahrt er diesen
Zettel der Juditha, irre ich nicht, unter
zeichnet ist. Eben diese Juduha ist in
Hammers Gewalt. Sind Sie überzeugt!
„Ich bin's. Bitte geliebtester Vetter,
sich hier als Herrn zu betrachten und mir
zu meinem Frühstück zu folgen. Dann
sogleich zu dem Bösewicht, dem Hammer.
Erzeigen Sie mir die Ehre, mein Graf,
und treten Sie voran." Also schmeichel
te der Baron, eine verborgene Holle im
Antlitz.
Der Freudetrunkene, von der Häufig
keit und dcm Gewicht der erschütternden
Ereignisse überreizte Jüngling folgte ah
nungsloö; schlürfte den'mit einem schlaf
macyenden Mittel geschwängerten Wein
seines Verwandten und sank in eine tiefe
Bewußclosigreit.
Der Baron schloß das Zimmer, begab
sich in ein entfernteres und klingelte.
„Schafft mir den Schreiber Kelch herbei,"
befahl er.
Der Entbotene kam. Es war der schon
erwähnte Doppelgänger WalcherS.
„Monsieur Kelch, redete ihn der Baron
an, Sie haben zuweilen einige Keckheit
bewiesen; sie bedürfen ferner viel Geld,
und Sie sind drittens durch Beweise der
Veruntreuung, die ich gegen Sie in mei
ner Hand habe, vollkommen in meine Ge
walt gegeben. Eine Zahl Auswanderer
verlaßc Morgen diese Gegend um uachAu
stralien zu gehen. Haben Sie Lust mit
einer Summe von tausend Louisd'orcn,
durch mich versehen, sich dieser Schaar an
zuschließen ?"
„O Gaudium, warum das nicht? Rollt
auch graflich Blut in meinen Adern, denn
ich soll ein natürlicher Sohn Seiner Hoch
geboren, des verstorbenen Grafen Udo
sein, so rollt kein Gold in meiner Börse;
rief der Schreiber frech. „Der Henker
erhänge die Jungfrau Europa an ihrem
Schürzenbande; ich wandre aus: „Wo
mir s wohlgeht ist mein Vaterland!"
~Sehr wahr, jedoch fordre ich von Ih
nen, daß Sie sich für einige Stunden in
den Marderthurm sperren lassen und ver
tückt, ja wüthend stellen. Besonders in
Folge der Grille, daß Sie sich für den
rechtmäßigen Erben der Grafschaft Ebert
stein halten. Vermögen Sie das?"
„Für 1000 Louis? warum nicht?"
„Beginnen Sie; hier eist eine Flasche
Hochheimer. Frisch hinabgestürzt!"
Der Schreiber ließ sich dies nicht zwei
mal sagen. Bald glühte sein ohnehin
ausgetriebenes Antlitz; er begann wie ein
zu toben und spielte seine vor
geschriebene Rolle meisterhaft.
„Es lji gut, unterbrach ihn der Baron,
„heute Abend sollen in Jagerkleider
gesteckt werden und in der Dämmerung,
in diesem Zimmer, Ihr Talent zeigen.
Man wird Sie für Jemand anders hal
ten. Sie geben keinen Anlaß dem zu wi
dersprechen, sondern lassen sich auf den
Lärm den ich schlage, festmachen. Heu
te noch verschaffe ich Ihnen Pässe. Mor
gen reisen Sie; versteht sich mit t(>«><>
Louisd oren." ch
„Ich bin der Ihre, gnädiger Herr!"
schmunzelte der feile Knecht und entfern
te sich. (Fortsetzung folgt.)
V e I- ttl i s et' t e s.
Eine schreckliche Seen e. —
Der „National Intelligenter" enthält
Folgendes von «altillo, darir? den LB.De
cember: „Gestern ereignete sich die pein
luchste Scene, die ick biSjetzc erlebte. Ein
Soldat. Namens Victor Galbraith, ein
Trompeter inEapt. Mier's reitender Vo
lontair Compagnie, wurde erschossen, weil
er das Leben seines Eapicain's bedroht
hatte. Die Truppen waren alle aufgezo
gen. dieser schrecklichen Scene beizuwoh
nen. Der unglückliche Gefangene wurde
u»ter einer starken Wache vorgeführt.
Sechzehn Mann wurden beordert, eine ein
fache Linie zu bilden. Der Gefangene
setzte sich kaltblütig auf seinen Sarg und
sah seinen Erecutoren, die ungefähr acht
Schritte von ihm aufgestellt, festm's Ge
ficht. Sein Urtheil wurde ihm jetzt vor
gelesen, worauf er seinen Kopf zurückwarf
und zu den Leuten sagte: „Zielt gut. ich
bin bereit, zu sterben."
Sie feuerten, er siel sogleich, durchbohrt
von drei Kugeln. Nach einigen Minuten
jedoch richtete er sich wieder auf, stützte
sich auf den Ellbogen, fragte um einen
Trnnk Wasser, welcher ihm gereicht wurde,
dann sagte er. tödtet mich sogleich und en
der mein Elend.
Jetzt traten vier Leute, welche ihr Feuer
zurückgehalten, hervor, richteten die Oeff
nung ihrer Flinten wenige Zoll von sei
nein Körper, feuerten, und zerschmetterten
ihn beinahe. Wirklich, er war der mu
thigsteMann der mir vorgekommen. Ei
mge von den Offizieren wurden durch die?
sen Anblick sehr gerührt.
Eine seltene T i !ch g e s e ll
schaf t. Die Baltimore Vun vom 16.
sagt: Heute werden folgende Herren beim
Präsidenten Polk zu Mittag speisen:
Henry Clay, Dan. Webster, I. C. Ca!
Horm. John Bell. I. I Erittenden, und
ungefähr 40. weitere Repräsentanten cch
ler Parteien und Staaten der Union.
S ch l a u. —In Boston stehen mehre
re Kaufleute mehr als im Verdacht, daß
sie ihre eigenen Handlungen um Kleinig
keiten berauben und dann der Polizei, an
zeigen daß sie bestohlen worden seien, nur
um auf diese Weise in den Zeitungen er
wähnt zu werden. Sie wissen nämlich,
daß sie nur dann auf Erfolg rechnen kön
nen. wenn ihr Name oft und stets in den
öffentlichen Blättern zu finden ist.
Eine schreckliche Mord
that wurde einige Tage zurück bei der
Jndiancreek. in Washington Caunti) na
he beim Merrimac Fluß im Staat Mis
souri begangen.
Es scheint, daß eine Frau Wright eini
ge Bemerkungen über einige junge Man
ner in der Nachbarschaft gemacht hatte.
Drei derselben gingen in das Haus und
fanden Frau Wright allein, — sie schlugen
sie unbarmherzig und ließen sie halb todt
auf dem Boden liegen- Sie verließen nun
das Haus, kehrten aber bald zurück und
fanden Herrn Wright daselbst. Als die
ser sie kommen sah, nahm er eine Flinte
und ging hinaus, ihnen entgegen, als ei
ner von lhnen Namens Patton einen
Stein aufnahm, nach Herrn W. warf
und ihn niederstreckte. Alsdann schlugen
sie so lange auf ihn los' bis er tod war.
Hierauf schleppten sie den Körper eine
Streck in den Wald, bedeckten ihn mit
Gesträuch und Laub und verbrannten ihn.
Ungefähr eine Woche nachher wurde er
gefunden, so schrecklich verbrannt, daß
man ihn beinahe nicht erkennen konnte.
Frau Wright wurde ein oder zwei Tage
Laufende Nummer s».
nachher auf dem Boden liegend, gefunden,
kaum am Leben.
Einer von den drei Männern wurde
gefangen, aber Patton und der andere sind
noch in Freiheit. Beo. a. O.
Unter den Milleriten in
diesem Staate herrscht wieder große Auf«
"ttung, sie hallen in Le Roy, Genesee
Caunly.eine "verlängerte Versammlung."
Sie wollen die Irrthümer entdeckt haben,
welche Hr. Miller in seiner früheren Rech
nung gemacht habe uno sie sind nun ganz
gewiß, daß den nächster Mai der Welt
der Untergang bereitet sei.
Man wird sich erinnern, daß wir kürz»
lich einen Artikel mittheilten, worin vor
ausgesetzt wird- daß der große Komet, wel
cher zu Karl dessen Zeit Jedermann sol'
chen panischen Schrecken einjagte, dieses
Jahr wieder sein Erscheinen machen wer»
de. Sollte sich wirklich dieser Großvater
aller Kometen wieder zeigen, so können
wir uns auf einen großen Milleriten
Scandal gefaßt machen; denn wenn die
Beschreibungen nicht übertrieben sind,
welche die Historiker von diesem Kometen
machen, so muß er entweder ein gewaltig
großer Kerl sein, oder der Erde so nahe
kommen» daß eS nicht zu wundern wäre,
wenn es Leute genug gäbe, welche ein sol>
cher ungebetener Gast mit Furcht und Ent«
setzen erfüllen würde. Bei seinem letzten
Erscheinen hat dieser Komet dem Monde
an Größe und Glanz nur wenig nachge»
standen und was das Sonderbarste
war manchmal gar keinen Schweif ge
zeigt und dann wieder eine solche mächtige
Ruthe, daß Jedem das Lachen verging,
wenn er nur an einen Schlag von dersel
ben dachte. Buffalo Weltbürger.
Teras. Indianisches Ge»
112 e ch t. Wir erfahren von Herrn P.
Bremont. daß eine diebische Parthei von
den Comanches. welche wahrscheinlich von
den mexikanischen Grenzen zurückkehrten,
vor einigen Wochen aus dem Camp vom
Capt. Gillet am Seco 12 Pferde gestoh»
len. Lieut. Cozzens ging mit 12 Mann,
um diese Indianer zu verfolgen, und hol»
te sie n.ich «1 Tagen nahe den obern Ge
wässern des NueceS c:n. Dieselben such»
ten Verstecke im Dickicht, allein der uner»
schrockene Cozzens drang sogleich hinein u.
überwand sie nach einem kurzen aber ver,
zweifelten Gefechte Mann gegen Mann.
Sieben der Indianer wurden getödtet,
einer schwer verwundet, und der Rest,
muthmaßlich 5, oder 6. entkamen auf der
Flucht Zwei der Rangers wurden da'
bei getödtet und einer schwer verwundet,
sowie auch Lieut. CozzenS mit einem Pfei»
le in der Seite schwer verwundet wurde,
und ebenfalls einen Hieb in den Arm em
pfing. Sämtliche gestohlene, sowie 8
oder 10 den Indianern gehörige Pferde
wurden genommen. Dieses ist gewiß eins
Ser brillantesten Gefechte, die an unsern
westlichen Grenzen seit des verzweifelten
Gefechtes des Col. Hays mit den Coman
ches an den Ufern des San Saba statt
gefunden.
—Wir hören durch einen Herrn, der
kürzlich von Bexar ankam, daß eine blu»
tige Schlacht vor wenigen Wochen zwi«
schen einer Abtheilung Comanches und ei
ner kleinen Jagd Abtheilung der Delawa
re Indianer stattgehabt, worin die Letzte
ren mit einem Verluste von 25 oder 30
Kriegern besiegt worden waren.
-Galveston Zeitung.
Spätere, wicktigeNachricht
von Mittel Amerik a. —Vor»
gestern trafen in Neu York spätere Nach»
richten von San Juan ein. Am 24- Ja
nuar hatten die Central Amerikaner das
von den Engländern an der Mosquito
Küste besetzte Fort genommen, und die Of
fiziere gefangen nach Granada geführt.
Man fürchtet. England werde dies für ei
ne Kriegserklärung ansehen. In diesem
Schiffe traf auch ein Courier mit Depe»
schen an unsere Regierung ein» welche den
Vorschlag zu einem Anschlüsse von Cen»
tral Amerika an die Ver. Staaten enthal»
ten sollen. D. Republikaner.
Der Einsturz ein erStadt
befürchtet. Das Mississippi Ufer,
auf welchem die Stadt Helena. Arkansas,
steht, soll einen baldigen Einsturz drohen,
durch welchen der arößte Theil der Stadt
einer sicheren Zerstörung entgegen ginge.
Elnabgeschmack t e s G e r ü ch t,
welches die N. V- Sun verbreitet, sagt,
die Mormonen hätten sich mit verschiede»
nen zahlreichen Jndianerstämmen verbün
det und beabsichtigten so bald aIS möglich
den Staat Missouri anzufallen, und zu
erobern.