Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 25, 1848, Image 2

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    Der Nivrralt ZSecovnvter
Reading, den 2S. Jannar
I?. vv. Xn. 441> Xoitli I'V'lirtli Lt.,
?liilmjels>tiis, j« c»ir t'nr rvvei
vin» k6vvrti«ement» aml«ubkeripliondi to tili«
per. '
?tchlb. ?i?illiam Slrong, voniEon
greß, erstatten wir unslrn Dank für interessan
te öffentliche Dokumente.
3. W., ein junger Mann in Cuni
ru Taunschip, welcher vor länger als zwei Jah
ren einen Thaler von uns lehnte und bis jetzt
das Wiederbezahlen vergaß, wird hiermit zum
Letztenmale aufgefordert binnen zwei Wochen
zu bezahlen, andern Falls hat er Unkosten zu
erwarten.
Fataler Unfall. —Äwei Knaben, Na
mens Valentin Slalder und John Döblcr, et
wa 10 und 8 Jahr alt, spielten gestern vor 8
Tagen in Hrn. Eberley'S Felde, an der Nord
feile dcrSladt mit einer Quantität von Ps'd
Pulver, was sie sich aus einem benachbarten
Steinbruche verschaft hatten, indem sie Squips
oder Schwärmer davon machten und anbrann
ten, als unglücklicherweise die ganze Masse in
Brand geriet!) und beide Knaben so sehr ver
brannte, daß Stalder am andern Morgen an
den erhaltenen Verletzungen starb.
ein schlechter Kerl
fand, wie es scheint, in der vorletzten Freitag
Nacht Vergnügen daran, 15 bis Lt> Schatten
bäume, die vor den neuen Häusern des Hrn.
D. Boas, in der Süd Jten Straße, gepflanzt
waren, zu zerbrechen und zu zerstören. Lolche
Schandstreiche verdienen exemplarische Ltrase.
Hr. B. bietet eine Belohnung von 5V Thalern
an sür die Entdeckung des Schurken, und der
Stadtrat!) soll noch st> Thaler, für denselben
Zweck hinzugefügt haben soll.
Das Wetter war während den letzten
Tagen der vorigen Woche ungewöhnlich mild,
besser für den März als für den Januar pas
send. Es scheint demnach fast, als ob diesmal
der Winter sehr gelinde vorübergehen wollte,
wenn nicht der Februar und März uns ihre
Launen noch suhlen lassen.
Der Vongreß. —Dieser Körper war vo
rige Woche kaum 5 Tage in Sitzung und wäh
rend denselben wurde nichts Wichtiges verhan
delt ; der Krieg bildet immer noch den Haupt-
Gegenstand der Debatten in beiden Häusern
und wird es wohl noch lange bleiben. Bis alle
Mitglieder ihre Meinung über denselben ausge
sprochen haben, mögen wohl noch einige Mona
te vergangen sein. Der Krieg äußert überall
seine Wirkungen, aber leider nirgends gute.
Unsere Achtbare
Simon Lameron spricht in einem Briefe die
Meinung aus, daß die beiden pennsylvanifchen
Negimententer. d>e sich jetzt in Mexiko befin
den, bald eine ehrenvolle Entlassung bekommen
werden. Sie sind auf weniger als ein Drittel
zusammengeschmolzen und von den Readinger
Artilleristen wird kaum mehr als der ste Theil
zurückkehren.
tLine alifgejchccheiie «s<>lil t von Common
Pleas, sür Berks tzaunty, wird am MenMon»
tage in, Februar im hiesigen Eourthause begin.
nen. Die überhäuften Lourtgeschäste machen
dies höchst nothwendig.
Tod eines Ccmgreß -'.Ncnnies. Der
Achtb. John W. Hornbeck, Representant sür
Bucks und Lecha Cauni», im Congreß, starb
am vorletzten Sonntag Abend, in seiner Woh
nung in Allentaun, im Alter von vierzig und
einigen Jahren, an der Auszehrung. Er hin
terließ eine betrübte Wittwe und eine große
Anzahl Freunde, sein frühes Ende zu betrauern.
iLin neuer Rechtsanwalt. Auf An
trag von Carl Davis, Esq., erhielt Zames
Gordon, Esq., in der letzten Court
Erlaubniß, als Rechtsanwalt in den verschiede
nen Courten von Berks Caunty zu prakiicircn.
Die Febrnar-Jnterefsen. Wie es
scheint werden am ersten Februar Mittel ge
nug in der Staatskasse sein, um die dann fälli
gen Interessen von der Staatsschuld zu bezah
len, wenn man den Verhandlungen der Gesetz
gebung trauen darf.
Das Feuer im Einbe
rufung des Generals Scott scheint sich zu be
stätigen, aber die Ursachen welche dieselbe ver
anlassen find bloß dem hohen Rathe, nämlich
dem Presidenten und seinem Cabinet, bekannt.
Gestern vor acht Tagen soll eine Depesche von
Washington abgegangen sein wodurch General
Seott zurückberufen und Gen. Worth aus Ar
rest entlassen wird. Ein anderer Berich» sagt,
daß die Generäle Towson, Cushing und Butler
beauftragt wären, in Mexiko eiu Kriegsgericht
über Gen. Scott zu halten. Des wird wahr
scheinlich das Feuer sein, wovon Gen. Scott
voraussagte, daß es in seinemßücken ausbrechen
würd». President Polk und sein Cabinet schei,
ncn große Furcht zu haben, daß Gen. Scott zu
populär wird; ihr« Vorsichtsmaßregeln werden
jedoch etwas zu spät angewendet, und dasFeu»
er im Rücken wird ihm ebensowenig schaden,
aIS ihm das in der Fronte schadete.
Hr. Trist, der Friedenmacher, ist ebenfalls
zurückberufen, oder besser zu sagen ganz verab
schiedet worden. Wenn er zurück kommt fin
det er seine Stelle, als erster Schreiber im
Staats-Departement in Washington, durch ei»
nen Andern besetzt.
Whigs von Ohio
hielten vorige Woche eine Staate-Convention
in Columbus, bei welcher sie den Achtb. Sea
bury Ford als ihren Candidate» sür Gouver
nör ernannten. Die Convention hat in Betreff
dcr Presidentschast keine Erklärung gemacht.
Die Lokotokos von Ohio hielten neulich eine
Convention für denselben Zweck, und ernann
ten Col. Weller für Gouvernör. Hr. Weller
war früher Kommandcr eines Regiments in
der Schlacht bei Buena Vista, welchem Um,
stände er wahrscheinlich seine Ernennung ver
dankt.. Die Convention soll sich zu Gunsten
von Gen. Caß, für President, erklärt haben.
Scott und Freunde von
Ge». Taylor, in HarriSburg. hieltcn am vo
rigen Montag Abend eine zahlreiche Versani
lung im dortigen Courthause, bei welcher der
alte General als Candidat sür die President
schast empfohlen wurde.
Die Freunde von Gen. Scott hieltcn am dar
auffolgenden Abend eine Versammlung im sel
ben Lokale, bei welcher der Achtb. Ner Midd
leswarth den Vorsitz sührte und mehre Senato
ren aIS Dice-Prcsidenten dienten. Eine Reihe
Beschlüsse wurde angenommen, worin die Ver
dienste deS Helden von Vera Cruz, Cerro Ger
de :e. gehörig hervorgehoben und er als Candi
dat für die Presidentschast empfohlen wird» a
ber gleichzeitig wurde die Absicht ausgesprochen
der Ernennung beizupflichten, welche die Nati
onal-Convention zu machen für gut findet.
Tin vollblütiger Einer von
Gen. Taylor s Offiziere richtete neulich an den
alten General folgende Frage:—'-General, ei.
nige Leute sagen Sie wären ein Whig, und
Andere behaupten daß Sie ein Demokrat sind,
dars ich sragen was Lie eigentlich sind '/"
Worauf der General ohne Anstand erwieder
te : --Als Offizier der Armee, bin ich weder das
Eine noch das Andere; wenn aber außerdem
die Frage an mich gerichtet wird, so antworte
ich: ich bin vollblütiger Vvhig und noch
ein Viertel m«chr!''
Der paß, welchen President Polk dem ein
beinigen General Santa Anna gab, hat schon
viel Unheil angerichtet, und Polk selbst mag
jetzt wohl wünschen daß er denselben nie gege
ben hätte. Da eigentlich Niemand recht weiß,
wie und warum dcr Paß eigentlich gegeben
wurde, hat der Congreß neulich einen Beschluß
passirt, worin der President aufgefordert wird,
die Briefe welche er mit Santa Anna Wechsel,
le, dem Congresse vorzulegen, waS er aber rund
abgeschlagen hat. Der Congreß hat dies Com
plimcnt sehr übel ausgenommen und wird den
Presidenten dazu zu zwingen suchen.
Bon der Gesetzgebung.
Hatlisbnrg, Januar 17.
S c » a t.—Durch de» Sprcchcr und an
dere Mitglieder wurde eine große Anzahl
Bittschriften vorgclcgt. unter dicsc» ciue für
die Jntoiponruug dcr Mechauics Bank, in
Minersville. n»d eine für Jnkorpoririiiig ei
ncr T»r»pcit Company i» Plymoueh Taun
schip, Montgomcry Caunty.
Auf Autrag des Hrn. Small wurde ein
Beschluß ailgcuomnie«. die Miljz-Commitcc
iiistriiireiid zu unlersiiche» oh cs schicklich sei
das Milizcrerzire» aufzuhebcn, und ebenfalls
zn »»tkislichc» und zu berichte», welche wei
tere Alifmuutcr»»g nöthig ist für die Foiini
r«iig freiwilligcr Compagnicn.
He. Johnson übcrgab ciiic» vereinte» Be
schluß »iiscre Sciiatorc» im Coiiarcß instrui
rciid und die Rcpresc»la»lc» ersiichcnd, ihrcu
Eiustluß zn gkbrauche», »in eine ehrenvolle
Entlassung für die bcidc» pcniisylvanischc»
Regimenter Z» bewirken, die jetzt in Mexiko
sind. Der Beschluß wurde durch die Herren
Johnson uud Small u»lerstützc und passirte
die letzte tesnng.
Eine Bill, verlorene Willc» «ud Tcsta
mentc betreffend, »iid andere, nicht vo» allgc«
meiiicin Interesse, passirte».
H a Ii s.—Zahlreiche Bittschriften wurden
eingereicht.
Hr. Evans bot eine» Beschluß an, dicGe
richts Committee instiuirend, eine Bill für
die Abschaffung dcr Todesstrafe zu berichtc»,
welcher nur SZ gcgcn 38 Stimmen verwor
fe» wurde.
Eine Bill, worin für die Bezahlung der
Februar Interesse» gesorgt wird, ssie verwil«
llgt für de» Zweck) wurde anfge
iiommen nnd passirte die letzte Lcsnng
Folgcnde Bills wurde» anf dcm Platze vcr
lese» -- Ei» Zusatz zu dcr Akte die Einnah
me» der Republik zu vermehre»; ei»e Bill,
die für sofortige Vernichtung der Reliefiio
tk» sorgt; eine Bill, die das liegende Vermö
gen verheiratheter Franen vor den Schulden
ihrer Männer sichert; ein vereinter Beschluß
das öffentliche land belrcffcnd.
Um IS Uhr vercintcn sich bcidc Häuser in
Convention, »m kitte» Staats-Schatzmeistcr
z» crwählcn. Das Rcsnltat war wie folgt:
für Arnold Plumcr 75, für John Banks 5Z
Stimmen. Die tokos stimmten für A. Pli«'
»irr uud dl, Wkias für I. Bants; Hr. P
ist demnach crwählt.
Harrisbnrg. Januar 18.
Sena t—Die Sitzung dauerte nur drei
Viertelstunden, worin bloß eine Anzahl Bitt
schriften einkam, aber sonst nichts Wichtiges
verhandelt wurde. Der Senat vertagte sich
dann bis ei» Viertel vor 12 Uhr, mn alsdan
der Wiedereinsetzung des Gonvernörs btizn
wohnen.
Ha» s.—Hr. Fernen berichtete eine Bill,
die Readingtr Gas-Company zu inkorpori
ren; Hr. Smith de» Zusatz der Akte, welche
der Neu Dort und Eric-Eiscubahucompanv
erlaubt ihre Bahn durch Susguchanna Co.
zu lege», mit Veränderungen,
Hr. Eschclman verlas in seinem Sitze eine
Bill, die für Aufhebung des Milizexerzü en?
sorgt. Dcr Beschluß vou gestern, die Aufhe
bung der Todesstrafe betreffend, kam auf zur
zweite» Lesung. Hr. Evans unterstützte dc»>
selbe». Hr> Frick bot eine Verbesserung au,
alles nach dem Worte Beschlösse» ausznstrci>
che», »iid dafür hinzusetze» daß die Connnit
tee untersuche, ob es zweckmäßig sei das Ge
setz auftuhcbcn welches die Todesstrafe aufer
legt. Diese Verbesserung wurde mit 4li ge
geil 45 Stimme» a»gc«ommc».
Noch einige unbcdculcnde Geschäfte wur
de» vorgenommen, als die Harrisbnrger Lä
dies i» so großer Anzahl hereinkäme», daß es
den Herren Gtsctzmachcrn gar wuudersaiii
vorkam nnd sie es für raihsan, hielten sich zn
vertagen, bevor etwas Scbljinmcrcs daraus
entstand, bis »m 12 Uhr Mittags.
Die Wiedereinsetzung des Goiivcrnöis
fand zur bestimmte» Stunde statt, und später
wurde» keine Geschäfte mehr verrichtet.
Harrisburg, Januar Ii).
Se na t.—Die Geschäfte dieses Körpers be
trafen ausschließlich Lokal-Angelegenheiten die
für unsere Leser ohne Interesse sind.
Hau s.—Dcr Beschluß, die Aufhebung dcr
Todesstrafe betreffend, wurde besprochen, verän
dert und angenommen.
Hrn. Hill's Beschluß, den mexikanis. Krieg
betreffend, passirte in Committee des Ganzen
und wurde dann bis Montag verschoben.
Harrisburg, Januar 20.
Sena t.—Hr. Richards verlas eine Bill,
zur Jnkorporirung der Jefferson- und Phönix
ville Turnpeik Comp.
Eine Bill zur Regulirung der Wahldistrikte
wurde ausgenommen und passirte die letzte Le
sung, ebenso Bills sür die Jnkorporirung der
Potlstaun und Boyerstaun Turnpcik-Conip.
Haus. —Eine förmliche Fluth von Bitt
schriften für verschiedene Lokal-Zwecke, kam ein.
Verschiedene Lokal-Bills wurden von Mitglie
dern in ihren Sitzen verlesen.
Inattnural - slddressc
voll Fr <1 »Iz N. Sch u»! k.
verlesen am I8tc» Januar 1848.
Freunde u»d Mitbürger!
Jildem ich vor Euch er
scheine, »n> de» feierliche» Eid der Treue ge
gen die Constitiltio» und mein Gclöbniß der
acwisstichafte» Erfüllung der Pstichlc». wozu
mich die Stimmen des Volkes berufen habe»,
zu erneuern,—benutze ich Eure Anwefeuhnr,
um gegen Euch und durch Euch gegen meine
Mitbürger im Staate meinen Dank ausz»-
spreche» für die Gunst, woinit sie meine Be
mühungen zur redliche» Erfüllung der mir
ai>vertranteil Amtspflichtc» betrachtet habe».
Die wirkliche Erfahrung, welche ich vo» de»
nianiiigfaltigc» n»d vcrwickclstnPstichlc» des
höchste» vollzitheudc» Beamten des Staates
gewonnen habe, vermehrt das Mißtrauen,
welches ich stets in meine Fähigkeit fetzte.die
selben so z» erledige», um de» öffentliche«
Vcifall z» verdiene», und nöthigt mich, um
eine Fortdauer derselben Nachsicht zu bitte»,
welche ma» mir bisher so großmüthig zuTheil
werde» ließ.
Bei der Bildung unserer Negierung wur
de die politische Gewalt i» ihr einfaches Ele
ment aufgelöst. Es ist die Gewalt des Vol
kes. durch den Ausspruch seines Willens in
freien und gleiche» Wahlen, zu herrschen;
und diese hat zur Grundlage die großeGruud
wahrhcit, daß der Mensch zur Sclbstrrgic
r»ng fähig ist.
Bei Ablesung des feierlichen Schwures,
welchen die Constitution von Allen verlaugt,
die mit dem übertragene» Willen des Volkes
ausgerüstet sind, ist es am rechte» Orte, die
Griiiidsätzt. woraiif sich unsere Negierung
stutzt, ins Gedächtniß zn rnfcn —anf daß ihr
Geist und ihreßedcntuiig erkannt, ihrWerth
gewürdigt, nnd die Verbindlichkeit, sie mit
»nermüdlicher Wachsamkeit z» bewahre»,
vcrwu klicht werdeu möge.
Dieser wichtige politische Grundsatz, wel
cher vorher »ur tbeilweise entwickelt war,
wurde durch uusre republikanische» Väter
zum Gtiitzwcrk geschriebener Verfassungen ge
macht, welche die Regierungs-Gewalte« bc
stimmten und einschränkten, und die Pflich
te» der mit der öffentliche» Verwaltung be
auftragten Beamte» vorschriebe». Dies ist
die belebende Kraft unsres ganze» Svstems.
Dadurch wird Lebe» und Freiheit der Erwerb
u»d Geuuß des Vermögens uud gute» R»
fes geschirmt. Zudem das anzeborue uud
ausschließliche Recht des Volkes zur Einset
zung einer Regierung für seine» Fritdeu.stin
Heil und Glück auerkaut wird—sind zugleich
Religionsfreiheit, freie uud gleiche Wahle»,
das Verhör durch Geschworene, allgemeine
Erziehung, Freiheit dcr Presse und alle wc
sentlichen Schntzwchre» dcr religiösen, poli
tische», bürgerliche» nnd persönlichen Rechte
gesichert. Diese demokratische Regieruugs-
Gewalt ist die Bürgschaft der Freiheit iu al
len ihren Forme» ;—»nd keine andere politi
sche Fnndainciital-Gewalt wird in diesem tan»
de anerkannt.
Der wohlthätige Einfluß dieser Staatsein
richtiittgt» ,st crteiintlich i» den Belohnun
gen, welche der Gewerbsteiß »»d Uilteriiehin
»iigsgeist unter n»s so erstaunlich schncll sin
der. Alle,» mit der Zunahme des Reichthums
bringt» Ursache», die der Menschc»»at»r an
geboren sind, Ungleichheit in dessen Verthei
luiig hervor. Die Väter unserer Regierung
sahen die Folgen davon voraus, und daß dir
Grüttduna einer bleibende» Aristokratie dar
aus entstehen machte. Sie trafen weise Vor-
kchrunge» dagegen, denn sie schafften nicht al»
lcin die Rechte dcr Erstgeburt n»d bevorzug
ten Erbfolge ab. und erlicßc» «iiscre Geset
ze gleicher E» bscbaftstheilung, nnd sie sicher
ten »ns, ihren Nachkommen, anch das gleiche
Rccht der Erwerbung, Behauptung und Be
schirmung des Eigenthums, indem sie es zu
einem Haupt Artikel der Constitution machten
Dennoch übk» auf die politische Gesellschaft
die verschicdciie» Vermögeiisumstäute des
Volkes ei«?» l'tdc»rc»den Einfluß aus, und
müssen dies immer thnn. Kapital nnd Ar
beit, wenn ma» sie besonders betrachtet, ha
ben «uischciücnd vci schicdclic Jntcrcssc» :
n»d dcnnoch unterstützc» uud bclcbcn dicse
Kräfte, wcun ma» ihre Thätigkcit «»«in
schrättkt waltkn läßt, uiitcr dcm heilsame»
Einfluß unsres Systcme.klnauder gegenseitig.
Dicjcnigcn. welche das Eine otcr das Andc
rc rcprcsciitircn, wcrdc» im taufe der Dinge,
ihre Stcilniig vertausche». Arbeiter werde»
Capitaliste», nnd Kapitalisten wcrdcn Arbci
lcrund dicsc ruhige», friedliche» nnd gleich
macbcndcn Revolutionen werden stcts vor sich
gchen; kcinc dicfcr Kräftc foll übcrwicgcn o
dcr die andere »achthcilig bchcrrschc», sonder»
der» bcidc sollcn in volltonimcncr Eintracht
zur Bcfördcrung dcs allgcniciiic» Wohles
beitrage».
Gerade dieser freie» »>nd uatürlichc» Vcr
schwistcrung vo» Arbcit »iid Capital, unter
dcm lcircndc» Einfluffcreligiöser »iid bürger
licher Freiheit, müsse» wir die beispiellosen
Fortschritte der Civilisation und Bildung,
das Aufblühen der Wissenschaft »nd Knust
beimessen, sowie die glänzende» Belege, wel
che rings um uns die Wahrheit beurkunde»,
daß dcr Mensch fähig ist, scinc geistige» »ud
moralische» Eigenschaften zn veredeln. In
dessen ist es eine nichtzuverhehlente Thatsa
che, daß die, durch dic wcise Politik unseres
Systcms so wohlthätig und gcrcchc vcrschwi
stcrccn Jncci cssci! sich nicht immcr mit jener
Gleichheit begnügen, welchc in dcr That d,e
bcste Sichcrhcit für bcide ist. Das Capital
suebt mit ttnermudlichcr Bcharrlichkcit vo»
dcr Gesetzgebung stcts dic Ei lheilnng beson
derer Schutzwehre» und unaufhörlicher Vor
rcchle zu erlangen. Wcn» man dicse zugibt,
so zcrflöil man alsbald das Gleichgewicht
zwischcii dicscn Kräftc», welches die Regie
rung standhaft zu behaupte» bcstrcbt fciii soll
te, uud man bcnachthciligt dic Bürger, indem
ma» einerseits Uiite» trückling «nd anderer
seits Abhängiakeit herbeiführt.
Anf solche Weise wird die schöne Ordnung
dcs ganze» Systems gestört uud die Gruud
lagen, worauf sich dicses stolze Regieruilgs.
Gcbä»dr erhöbe» hat, so daß cs dir Bcwuu
dcruttg der Well crriiigt». übcr dcrciiSchick
sal gcbicttt, wcrdcn uutcrgrabcn. Dieser
schädlichen Ipirksamkeit des Capitals ciitgc
gc» z« arbcitc», »nd dasselbe in dic, von der
Coilflittttlou vorgrschriebcnc» billigcu Grcu
l zcii z» vcrwkisc», ist dic hohc und gcbictcri-
I chc Pflicht jcdcs Bürgcrs und gauz beson
ders Dcrcr, dcncn dic Obhut übcr das öffcut
lichc Wohl voii Amtswcgcn anvertraut ist.
Diircbd, iingcn vo» der Kraft dieser Ver
l'indlichkcit, «nd mit dcm bcstcn Vorsatz alle
Grundsätze unsrer Regierung zn behaupten,
beharre ich auf den Ansichtcn, welche ich die
Ehre hatte iu meiner ersten Juaugural Ad
drcsse zu verkündige». Ich benutze diese Ge
legenheit, »in «och hiuzuzufügc», daß ich cs
für ciiic Ucbcrtrcl»iig der Constitlitio» oder
für offenbar »»weise >i»d staatsverde, blich
halte, we»» die mit übcrtragencn und be
schränktcn Gcwaltc» a»ögc> üstctc» Bcamtc»
des Volkes versuche», eine öffentliche Schulr>
zu veranlasst» ohne reichliche Miltcl für dc
reu Bezahlung innerhalb ciuer billigt» Zeit
vorzukehrt»; —wtiiii sie Verträge in Gestalt
von Gewaltverleihiliigk» a» Einzelne ab
ichlicßc», wodurch dic Nachwclt gcbliiidc»
wcrdc» soll ; wcn» sie ohne Einwilligung dcs
Volkes d. RegicruugucucGcwaltcu bcilcge» ;
wen» sie übcrtragcneGcwaltc»,dic vom Volks
abhänge», ane dcm Bcreichc sciiics leitenden
willen Einflusscs rückcn ; wcun sic irgend ei
ne Gewalt dcr vollzichcndcn, gcsctzgebciidc»
oder gerichtliche'» Behörde» vermehre» oder
vcrmindcrii. Diese Ansichtcn sind »ur ei»
Wiederhat! der öffeiitlichc» Mcin»«g in Bc
ziig auf die Grundsätze dcr Regierung, welche
Meinung stcts dcucn vorauseilt, die da sich
das Anschc» gcbc», dcr Urthcilskraft dcs
Volkes z» mißtrauc» »ud au dessc» Fähigkeit
zur Sclbstrcgiriiiig zu zwcifcl».
Mit dein ernstlichen Wunsche, die erhabene
Feierlichkeit meiner Stellung vollkommen zu
würdigen, und im Gefühle meiner Abhängig
keit von unserem himmlischen Valer, rufe ich
ihn demüthig an um seinen Beistand, auf daß
feine Kraft mich stärken und seine Weisheit
mich leiten möge in der Erfüllung aller Pflich
ten deS hohen Amtes wozu ich berufen bin;
aus daß ich stets dic Verantwortung derer, de
nen das Volk einen Theil feiner Oberherrlich
keit übertragen hat, erkennen, und die mir er
theilte Gewalt gebrauchen möge zu dem einzigen
Zwecke, das öffentliche Wohl zu befördern, alle
theuren Grundsätze der Freiheit unverletzt zu
bewahren, und zur Befestigung der Grundla
gen, worauf sie ruhen, beizutragen.
Franz N. Schuub'.
Harrisburg. Januar 18. 1848.
Vom Kriegsschauplätze.
Endlich fchcint d,e lange Rnhe unsrer Ar
»nee wieder durch einige Thätigkeit nnlcrbro
chc» zu wcrdc», j»dc»i ciue Abtheilung Be
fehl j»m Ausbruche erhalle» hat, »m die bis
jctzt noch unbkfetztcn Plätze des Landes zu be
sctzcn. Scithcr waren mir Züge zwscheu der
Hauptstadt uud Vera Cruz zu berichte»
Die Guerillas w»> de» indeß scharf niederge
halte», nnd die Befehle, sie als Räuber, und
Dicjcnigcn welche ihiic» irgend Borsch,ib lci
stc», als Rattbgcnosskn zu behandeln, schci
»cn sehr zweckmäßig. Ebe» so frirde»för
dernd werde» sich gewiß die Maßregel» crwci«
fe», wodurch die Zahlung der Stenern nnd
Abgabe» zur amerikan Kasse angeordnct wor
dc» ist. Extraordinäre Kriegs-Contribntio-
Ntii wären vielleicht noch wirksamer. Es
heißt: daß Befehle von Washington erlasse»
siud, die Müiizn in Meriko, Zacatecas, Gu
adalaxara, Duraugo u. s. w. in Opcralio» zn
setzen um amerkan. Geld zn prägen. !
Neuerdings lanchen anch wieder Gerücht«
von Fritdcils-Uttlci Handlungen anf, die ab«?!
sehr grhrim'bttrikbe» werde». !
Sa»ta Aiuia soll sich in Acapulco «ach St.
Blas eingeschifft haben. In Jalapa ist ein.
Soldat der Comp. D. des 9. Infanterie Re»
gimnitk, Namens Reinolds, gehängt worden,
weil er eine m.xikan. Frau ermordete.
Am 21. Dccbr. ging eine Expedition nach,
Cholnla ab, »», ciilige mexikan. Offiziere zu
fangen. Es entspann sich dabei ein Schar
mützel nnd ctliche Mexikaner wurde» gelödtet
und vcrwliudct. Eine Gucrilla-Baude, wel
che auf Cape eint» Angriff versuchte, wurde
blutig zui ückgcscblagc».
Dcr frühere inexika». Gonvcrnör von Pu»
ebla, Jzniizca, hat a» Col. Childs mehrere
amerika». Gcfa»gc»c «ach Zaealtan zurück»
gcschickt.
A» dcr Bar von Tampico ist die Brigg
Rupert, wclchc mit Bauholz für das Gou«
vcrncmciit nach Pcnfacola l'cstimmt war, to
tal gcschcitcrt. Bürgerfr.
Detroit. Michigan. Ein fchaudervol
lcr Mord wurdc hicr kürzlich a» ciuemDent»
jchrn, Namcns Bcrnhard M ehr, tincin bie
der» nnd brave» junge» Ma»e aus Sachsen,
vcrübt. Harmlos gi»g er Abends 7 llhr mit
cinigni Frcnndc» ans scincm Kosthanse nach
dcr Stadt. An dcr Cathcdralc bcgcgncn ih
nen drei andere junge Männer, von denen
einer ruft: ~t?O<1 clkirn ilie Dmcchmen!"
Mehr antwortkte: - Ach, fcid dach still, ihr
scid Dcnlschc wie wir!" Darauf tritt ei
ner dcr drci vor ihn hin, Bcidc wcchseln eini
gcWortc, gchcn dann auscinandcr uud Mehr
stürzt nach nur zwci Schrillt» lcblos »jeder.
Er war mil ciucn, Mcsser trstochc». Dem
thätigcu Eifcr eines audcru Dcutschc», des
Depuiy Schei iff Rcno, gclang cs dcs ander»
Tages, den Mördcr zur Haft zu briiigcn nnd
dicsc Bcstie ist leidcr! auch ci» Deutscher,
Namcns Joscph Rabcmachcr, aus Westpha
le». Mich. St. Z.
Lankastcr, den 18. Jan. —Naubversuch.
—Am. vorigen Dienstag Abend, gleich nach
6 Uhr. traten zwei farbige Männer in die
Wohnung der Hannal) Simpson» die un>
veU)eirart)et ist und in der Sud Ouienstr
in dieler Stadt einen kleinen Laden hält.
Sie thaten cil6 ob sie einigeArtikel kaufen
wollten ; einer ergriff die Gelegenheit da 6
Licht auszulöschen, worauf der andere sie
niederwarf, ihr mit den Fußen auf die
Brust sprang und sie ziemlich hart beschä
digte. Es gelang ihr jedoch sich loszuwin
den und die Thür zu erreichen, als auf das
von ihr elhodene Mordgeschrci die Nach»
barn zu ihrer Hülfe herbeieilten. Den"
schwarzen Bösewichten gelang es aber zu
entwischen. Sie wurden erkannt als
seph und John Thompson. Am folgen
den Morgen wurde Joseph Thompson in
der Nähe von Strasburg, auf Verdacht
festgenommen und nach Lankaster gebracht-
Er gestand die That ein und gab an wo
sein Mithelfer zu finden sei. Dieser wur
de nun ebenfalls ergriffen, und beide sitzen
nun im Gefängniß, um bei der nächsten
Mayors (Zourt ihr Verhör zu bestehen.
Ein Mann erstickt und verbrannt.
Am vorigen Mittwoch wurde durch den I
Coroner Jacob Weitzel!, jun. eine Todten
fchau gehalten ;über die irdischen Ueberre
ste von Joseph Pererman, welcher amMvr
gen jenes Tages oben auf dem Äalkofen
des Herrn David Harnisch, in Manheim
Taunschip. etwa zwei Meilen von dieser
Stadt, todt gefunden worden war. Der
Verstorbene war nicht bei völlig gesundem
Verstände und irrte in der Stadt und der
Nachbarschaft umher; und da es am
Dienstage sehr kalt war. legte sich, wie eM
scheint, der unglückliche Mann währenW
der Nacht auf den kurz vorher angebrann
ten Kalkofen, als eine warme und behag
liche Ruhestätte, nieder, wurde aber durch
die empoisteigenden Dünste erstickt, und da
das Feuer im Ofen weiter aufwärts stieg,
geriethen seine Kleider in Brand, wodurch
sein Körper in eine braune geröstete Mas
se verwandelt wurde. Der Ausspruch der
Coroners Untersnchung war den obigen
Thalsachen gemäß. (Volksfreund.
PoltöviUe. W Januar.— Riegelbahn-
Unglück.- - Am letzten Freitag Abend kam
ein Mann, dessen Name uns nicht bekannt
ist, nahe bei Neu Philadelphia in diesem
(Zaunty. um sein Leben, dadurch daß er
während er auf der Riegelbahn aufwärts
ging, von einem Karrenzuge welcher durch
eine Lokomotive rückwärts geschoben wur
de, umgeworfen und buchstäblich entzwei
geschnitten wurde. Wie es scheint hatte
er einen Regenschirm aufgespannt, was
ihn verhinderte vor sich zu sehen, wodurch
dann daS Unglück entstand.
Falales Unglück. Am vorigen Frei
tage fiel »in etwa 3 Jahre alles Mädchen
des Hrn. C. O. Jackson, von hier, unge
fähr 3 oder 4 Fuß hoch von einem Fenster
auf den Boden in die Stube herab, und
beschädigte sich so sehr am Kopfe, daß eö
nach einigen Stunden schrecklichen Leidens
staib. Den Schmerz der Eltern bei dem
Verluste ihrer einzigen Tochter, auf eine
so trauriege Art, kann man sich leicht vor
stellen. Freih. Presse.
In St. George Caunty. Maryl'd. starb
ein Pflanzer, der in seinem Testamente
seinen 5l) Negersklaven die Freiheit schenk
te, so wie den ganzen Ertrag aus seinem
Eigenthum? ihnen überließ. Es haben
sich leider zwölfGefchworne gefunden, die
den Verstorbenen für verrückt, und das
Testament für ungültig erklärten.
Lokofoko Haushalt. Die Schatzkam
mernoten sind gegenwärtig auf den östli«
chen Märkten für 98j Procent zu kaufen.