Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 21, 1847, Image 2

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    traten Nationen gerechten Grund zur Kl
age zu geben und auch wuklich keiner gege
den ist, so sind zugleich die liberalen Pri
vilegien für idre« Handel in den feindli
chen Häfen wahrend unserer miUlärischen
Occupation bewilligt.
Die Uneinigkeit mit der brasilianischen Re
gierung, welclie einmal die freundschaftlichen
Verhältnisse zwischen beiden Ländern zu brechen
drohte, wird höchst wahrscheinlich sehr bald bei
gelegt werden. Ich habe Nachricl't erhalten,
daß ein außerordentlicher Gesandter und bevoll
mächtigter Minister für die Ver. St. in Kur
zem von seiner kaiserl. Majestät erwählt wer
den wird; und es läßt sich hoffen, daß er bajd
kommen wird, wohl instruirt und vorbereitet,
alle zwischen beiden Regierungen etwa noch ob
waltenden Mißverhältnisse auf annehmbare
und für beide Theile ehrenvolle Weife beizulegen.
Es ist mein beständiges Strebe» gewesen,
die freniidschaftlichstttt Bezlthilnge» zu all de«
unabhängige,, Mächte» vo« Süd Amerika z«
hege» und zn pflege«, »»d diese Politik ist
mit den glücklichste» Erfolge» gckröxt wor
den. Es ist wahr, daß die Abmachung nnd
Bezahlung vieler gerechter Ansprüche vo» a
merikanischtn Bürgern au diese Natlone»
lange verzögert worde» ist. Das cigenthüm
liche Verhältniß, unter denen sie sich befindc»,
und der Wunsch von Sclten meiner Vorgän
ger und meiner selbst, ihnen die größtmöglich
sk Nachsicht aiigedkihtii zu lassen, haben es
bis jetzt verhindert, daß diese Ansprüche anf
eine Weise geltend gemacht sind, wie sie die
strengeGerechtigkeit erfordkrthätte. Die Zeit
ist getomen, wo sie endlich geordnet und ligui
dirt werden müssen - und die nöthige» Schrit
te dazu sind gethan.
Hier möchte es an seinem Platze sein, Ih
nen mitzuthelle», daß die Regierung von
Peru die beiden ersten Rate» der Entschädi
gung, jede zu dem Belaufe von 59,909 Tha
ler, und den größten Theil der fälligen Inte
ressen, gemäß des Vertrages jener Regierung
mit den Ver. St. vom October >»46, gezahlt
hat. Der General Anwalt dcr Ver. St. vol
lendete die Aucrkt»»tt»ig dcr Ansprüche unter
diesem Vertrage, und reichte scinen Bericht
ei«, zufolge des Acts vom L. August 1846 die
Summen, zu dcuen dicjcnigc», wclchc An
fpruch darauf macht», btrcchtigt sind, wcrdc»
ihnen vo» der Schatzkammer ausbezahlt wer
den.
Ich fordere deu Cougreß auf, die Anmerk
samkeit zeitig auf die gegemrärtige Lage unse
rer Bürger in China zu richten. Nach nn
serm Bei trage mit dieser Macht, sind ameri
kanische Bürger der chinesische» Gerichtsbar
keit nicht uiitcrworfc», sonder» stehe» unter
der Rechtspflege unserer Bevollmächtigten
daselbst. Von ihnen allein können unscre
Mitbürger vor Gericht gezogen und für Vcr
breche» bestraft werde»; vo» ihiie» köttue»
Krage», die das persönliche nnd Eigenthum-
Recht betreffe», entschieden werden, die sie
mit Bürgern oder Unterthanen auswärtiger
Nationen geschlossen habe». Die Kaiiffar
theischiffe der Vcr. St,, wclchc i» de» Häfc»
vonChina liegen, die für de» auswärtige»
Haiidel offen si»d, sttht» uuttr dtr ausschlitß
lichen Gerichtspflege dcr Bcaintcn ihrer Re
gierung.
Unsere Verträge mit der hohen Pforte,
Tripolis, Tunis, Morokko und Muskat ver
langen ebenfalls die gcnantfle Ucbersicbt nud
Bestätigung des Congresses, nothwendiger ist
es jedoch, daß hinsichtlich China's die erfor
derlichen Schritte zur Beflätigung des Ver
traze gethan werden.
Der Staalsminifler Buchanan legt tincn
Ueberscblag der Unkosten vor, welche daraus
erwachsen werden, einen diplomatische Ge
sandtschaft an die päpstliche Regierung z»
schickt«; dtr gtgenwärtige politische Stand
der Dinge in den päpstlichen Staaten macht
es höchst nothwendig, so wit nnftr Handel
mit jenen Provinze» es erfordert, daß obigtr
Vorschlag in Ausführung gebracht werde
Vorschläge sind ebenfalls vorgelegt, um die
Ausstattttng und den Gehalt vo» Geschäfts
träger» bei dc»Republiken Bolivia, Guate
mala und Equador zu decke». Die Wichtig
keit, ei» freuiidschastlicheS Verhältniß mit al
len freie», «»abhättgige» Staate» zu unter
halte», veranlaßt mich, mehre Bewilligungen
für Missionen oder Gesandtschaften vorzu
schlagen.
Ich empfehle dem Tongreß ebeufalls, daß
eine Gcldbewilliqniig gemacht werde, welche
a» die spattischeßegicrullg a«6z»bczahle» ist,
n», es au die Beteiligten dcr Armistasache
zu vertheilen. Dieses ist «ach dem Vertrage
von 1796 unsre Schuldigkeit nnd wird als
höchst nöthig befuuden,indem diese Sache bis
jetzt sehr nachtheilig für den Handel dcr Ver.
Staaten gewirkt hat, und da die betreffende
Summe sehr gering ist, so ist es um so noth
wendiger, daß schuell gehandelt wird.
Einen umständlichen Bericht über den Zu
stand der Finanzen liefert der Bericht des Schat
zsekretärs. Im verflossenen mit dem 39sten
Juni 1847 beendigten Fiskaljahre betrug die
Einfuhr 146,554,638 Thaler; die Ausfuhr
158,648,622 Thal. Die Einnahme der Schat
zkammer betrug 26,346,799 Thl. und 37 Cts,
wovon 23,747,849 Thl 66 Cent von Zöllen
und 3,498,335 Thl. 29 Cent von dem Verkau
fe öffentlicher Ländereien und von verschiedenen
andern Zweigen 199,579 Thl. 51 Ct. komen.
Während fünf Monaten des letzten Fiskaljah
res war der Tarif von 1842 und während den
übrigen sieben Monaten der Tarif von 1846 in
Kraft. Zn den ersteren kamen 7.849,396 Thl.
99 Cent Zolleinkünfte, in denletzteren 15,995,
557 Thaler 76 Cent ein.
Während des mit dem I. December 1846
endigenden Zahres, als der Tarif von 1842 in
Kraft war, betrug die Einnahme 22,971.493
Thl. 3 Cent; während des mit dem 1. Decei».
ber 1847 endigenden Zahres, als der Tarifvon
1846 in Kraft war, betrug sie ungefähr 31,-
599,999 Thl. Die Ausgaben bis zum 1. Ju
ni 1847 betrugen 59,451,177 Thl. 65 Cent,
wovon 3,522,982 Thl. 37 Cent auf Abbezah
lung der Staatsschuld kommen. Bis zu dem
mit dem 39 Zuni 1848 zu Ende gehenden Fis
c.iljahre wird die Einnahme der Schatzkammer
etwa 42,886,345- betragen. Die Ausgabe, im
Fall Frieden mit Mexiko geschlossen werden soll
te, etwa 58,615,660 Thal. Am 1- dieses Mo
nats betrug die Staatsschuld 45,659,949 Th.
49. Seil dem 4. März 1845 hat sie sich da
her um 27,179859 Thl. vermehrt. Eine wei
tere Anleihe von 18,599,999 Thl. wird noth
wendig sein, um die Ausgaben bis zum 39.Zu
ni 1849 zu decken. Durch einen Zoll aufThee
und Kaffee kann die Anleihe auf H 17,999,999
und durch Contributionen in Mexiko noch wei
ter rcduzirt werden. Sollte der Krieg bis zu
jener Zeit fortdauern, so wird dadurch eineAn
leihe von 26 Millionen Thaler erforderlich sein.
Auch diese Anleihe kann durch Maßregeln in
Bezug anf Abgaben von Thee und Kaffee, und
Lantverkäufe vermindert werben.
Während die A«fhebu»g der hindernde»
uud bcschrautr»dci« Zollaiisätzc des Akts vo»
1842 uud ihre Ergänzung durch vernünftige
Revcnuc Taxcu, die »ach Verhältniß »hrce
wirklichen Werthes a»f imporllrtc Artikel
gelegt wurde», die Staatseinkünfte vcrmchrt
und ttnscr» aueläudischeu Handel gehoben
hat, -sind alle große» Jnlercssen des Landes
gedeihlich vorwärts geschritten.
Die großc« uud mächtigen Jntcrcssen des
Ackerbaues, welche nicht nur zu sehr vcrnach
läßigr, sondern sogar thatsächlich »Itter dem
Protekcivsystcm zum Beste» andrer Jnteresi
se» übersteiiert wäre«, sind von jenen drücken
den Lasien befreit, uud u»sre Bauern uud
Pstanzer finden nuter einer gerechtere« und
liberalere Handelspolitik neue und gewinn
reiche Markte i» der Ferne für ihre vermehr
ten Produkte
Unsere Schifffahrt bcfindct sich im blühend
sten Zustande. Die Zahl der in ten Ver. St.
gebantt» Schiffe ist größcr gewcse» als sonst
während irgend einer Periode vo» qlc»chcr
Länge, Sowohl die, welche sie gebaut, als
auch die, welche sie führe», habe» gute» Ver
dienst gemacht. Sollte das Z.»hle»vcl hältniß
der Zunahme unsrer Handelsschiffe »och wach
sen nnd in Zukunft so groß bleiben, wie »»
verflossenen Jahre, so ist die Zeit lucht fer»,
wo uuser Touilengehalt und »nsre Handels
flotte bedeutender sciu wird, als die irgend
cuicr andern Nation.
Während Ackerbau, Handel nnd Schiff
fahrt sich erweitert und belebt haben, bemer
ken wir auch mit herzlicher Frende, daß n»ser
Maiinfakcurwlsen sich un blüdendsien Zu st au
de befindet Keine der schädliche» Wirkn»«
gen, welche in dieser Beziehung vielcrsclts als
das Resultat des durch den Ukt von 1846 be
gründeten Revenuesystems befürchtet wurde»,
hat sich als wahr bethätigt. Im Gegentheil,
die Zahl der Fabriken uud der Betrag des in
ihnen angelegten Kapitals hat sich rasch uud
kräftig vermehrt uud liefert deu zufrieteustel
leudeit Beweis, daß dcr amerlkanische Unler
nchmiiiigs- und Erfiiidttugsgclst in diese»,
Zweige dcr hcimischcn Industrie, iu Verbiu
duilg mit keinen andern Vortheilen, als de
nen, wclchc günstig und gelegentlich ans einem
gerechten Zollsysteme erwachsen, stark uud
kräftig gcuug ist, um jeder Conkureuz des
Auslandes siegreich entgegen treten und dabei
noch verdienten nud belohnenden Nutze» zie
he» z» können
Während das in den Fabrike» angelegte
Kapital unter dem nenen System gute und
gehörige Jnteresscn trägt, ist der Arbeitslohn
beim Fabrik-, Ackerbau-, Handels» u. Schiff
fahrtswesen gestiegen. Die arbeitende» Mil
lionen, deren täglicher Fleiß de« Bedarf vo«
Nahrung uud Kleidung und alle Bedürfnisse
und Bequemlichkeiten des Lebens schafft, er
halten höher« Lohn und beständigere Beschäf
tignng als l» irgend einem ander» Lande, oder
während irge»d einer früheren Periode unse
rer eigenen Geschichte.
In solch blühendem Znstande haben sich al
le Zweige iliisrer Jndnstrie bcfnnvc», daß kl»
Krieg l» Feindes Lande, der in derßegel ven
Nationalwohlstand zn vermindern pflegt,kei«
nen wesentlichen, hiudernden Einfluß auf un
ser,, gedeihlichen Fortschritt ausgeübt oder
unser» allgemeinen Wohlstand gehemmt hat.
Bei so znfrlcdenstelltndcn Beweisen von
Wohlfahrt und vo» der günstige» Operation
des Rcvtiiut-Akts vou 1846, kan» man nicht
anders, als zum Besten »iisres Staatswesens
den Rath zu ertheilen, dlesen Akt jden
Tarif von 1846) unverändert i n
Kraft zn !ass e ». —Es steht zu hoffe»,
daß forta» das Zollsystem, aus dem es hervor
gegangen ist. als die danerilde Laiidespolitik
betrachtet wird, «nd daß die großen, damit
verknüpften Interessen nicht wieder durch häu
fige uud bisweilen plötzliche Veränderungen
so ungerechter Weise beeiilträchtigt werde»,
wie es bisher der Fall gewese» ist.
Um die Elnkünflc zn vergrößern, ohne die
Tarifakte von 1846 zu verändern, empfehle
ich nochmals, daß ei» geringer Ei » fuhr
zoll aufThee u»d Kaffee gelegt
wird; die Ursache, warum ke»» Zoll auf ge
nannte Artikel im Tarif vo» l »46 gelegt w«r
de, hört jetzt auf, wen» das Land i» Krieg
verwickelt ist, weil ma» gezwungen ist, alle
Quelle» zu öffne», »in d,e Unkosten decken z»
könne» auch lst Jedermann verpflichtet fem
Antheil an den Unkosten zu tragen, anf diese
Art würde es selbst der Aermste »«cht verspü
re», »nd gerade diese Artikel würde» eine aii-
sehnliche Summe clubringeii, die sich jährlich
cnif etwa 2 Millionen Thlr. belaufen würde.
Sollte der Tongreß in diese nieine Vor
schläge, hinsichtlich des Tarifs aufThee und
Kaffee eingehen, so wird nicht nur die Staats-
oder Kriegsschuld baldigst und leicht getilgt
werden, so«dern der Credit wird dadurch be
deutend gehoben, und die Anleihen »in so viel
leichter bezweckt werde«.
Der Tongreß hat daher zu entscheide«, ob
die Staatsschuld jährlich ohne den Zoll auf
Thee uud Kaffee zu legen, um 8 Millionen
vergrößert werden soll, oder ob es besser sein
wird, durch de» Zoll a»f obige Artikel jähr
l,ch 5 Millionen abzuzahlen, und so znletzt die
aa»ze Schuld zu tilge». li»Zusatz z» diesem
könnte der Tongreß de» Preis des öffeiitli
che» Landes bedeutend herabsetze», wovurch
dann durch schnelle» Verkauf eine jährliche
Snmme vo» einer halbe» bis zu einer ganzen
Million Thaler in die Schatzkammer fließen
würde, dies würde in Verbindung mit den 3
Millionen Zoll auf Thee und Kaffee einen
Tilgnngsfond bilde», der das Land bald von
aller Natioualschuld befreien würde. Jedoch
sollten diese Akten oder Gesetze nicht länger
gültig sein, als bis die Schuld abgetragen »st.
Nachdem der President der Zweckmäßigkeit
des „Waarenlager-Systems," der Operation
des Uitterschatzkammer-Systems Erwähnung
gethan, empfiehlt er eine Modifikation des
letzter» an. um bestehende Mängel zu beseiti
gen, und dann die Erricbtu»g einer Aweig
inünze in der Stadl Neu Pork.
Iu Bezug auf die öffentlichen Ländercie»
bemerkt der President, daß etwa ivMillio».
Acker besichtigten Landes für das Jahr >B4B
zum Verkauf bereit sind und daß es zu dcn
billigflmöglichstc» Preisen zum Verkaufe feil
geboten werde» sollte. Auch wird eine weite
re Ausdehnung des Vorkaufsrechtes uud ü
berhaupt eine Begünstigung solcher Ansiedler,
die sich auf unbebaute» Laudstrcckeu nieder
lassen, angerathen.
Die Aufmerksamkeit des Coilgresses wurde
in der letzten und der vorletzten Sitzung auf
die Wichtigkeit der Errichtung eines Terri
torial-Gonvernemknts über unsere Besitzun
gen in Oregon gelenkt, nnd es ist sehr zu be
dauern gewesen, daß noch keine Gesetzgebung
gewesen ist-
Unsere Bürger in jenen fernen Regionen
bleiben ohne Schutz unsrer Gesetze und ohne
verhält,lißmäßige Regierung.
Diejenigen Bewohner Oregons, welche vor
Feflflelluiig der Grenzen sich dort niederge
lassen, habe» aus ihrer Mitte eine vorläufige
Regierung errichtet. Abgesehen davon, daß
der Fortsetzung eines solchen Gouvernements
jede rechtliche Grundlage abgeht, ist es anch
gar nicht im Stande, Rechte nnd Eigenthum
gebührend zn schützen nnd jenen Bürge»»die
Rechte und Privilegien zu sicher«, zu denen
sie als Ver. St. Bürger berechtigt sind.
ie sollten das Recht zustimmen haben,
in der Terrirorial-Gcsctzgtbttng uud im Con
gresse vertreten sein und sich aller Rechte nnd
Privilegien erfreue», deren die übrigen Bür
ger der Ver. St. Territorien theilhaftig ge
wesen nnd sein werde».
Die Zahl der nach jenem Gebiete ausge
wanderten Bürger ist im vergangenen Jahre
sehr angewachsen und es »»terliegt keincin
Zwcif.l, daß in der »ächsien Zukunft ihrcA»-
zahl in hohem Grade zunehmen wird.
Ich empfehle ferner, daß Bewilligungen öf
fentlichen Landes nuter sehr liberale» Bcdi»
gliugkn alle» Bürger» der Ver. St., welche
nach Oregon eingewandert sind oder einwan
dern werden innerhalb einer gewissen Zcic ge
macht werden, eine solche Vergünstigung ha
ben diese kühnen, unternehmendc» Bürger
verdient. .
Nachdem der President anf den Bericht d
Kriegsfekrctärs Bezug genommen, bespricht
er die Angelegenheiten der Jndianerstäminc
nnd die glorreichen Operationen unsrer Ma
rine im Kriege mit Mexiko. Außer dcn vier
vom Congresse authoristrtcn Kl iegs-Dampf
schiffc» sind noch fünf andere erbaut worden,
welche zwar Eigenthum der Schiffsbaun
bleiben, aber »iiter der Oberaufsicht der Re
gierung stehen nnd von Marine-Offizieren be
mannt sind. Diesen sollten noch mehre bei
gefügt werde», «m einerseits die Postverbin
duilgt» an den Küstenstrichen der Ber. St.
sowie mit ander» Länder» z» erleichtern nnd
andrerseits durch sie die Seemacht zu verstär
ke». Auf den Bericht des Gene, al-Postmei
sters Bezug genommen. Derselbe gibt die er
frenliche Auskunft, daß die Einkünfcc bei dem
wohlfeilen Porto bereits alle Ausgaben des
Post-Departements decken uud kein weiterer
Znschnß von Seiten der Schatzkammer noth
wendig sein wird. Der kürzlich von der eng
lsscbe» Regierung in Beziehung anf das
Postwesen ergriffenen Maßregeln, in Folge
deren die durch amerikanische Dampfschiffe
dorthin gebrachten Briefe doppeltem Porto
»»te'worfen sind, wird dann erwähnt, und
auch auf die vou unsrem General Postmeister
gleichfalls gemachten Porto Erhöhungen auf
Bricfe, die mit englische» Dampfschiffe» hier
her gebracht werde», hi,«gedeutet. Sollte un
ser Gesandter lu Loudou die hierüber obwal
teudeii Schwierigkeiten zwischen dcn beiden
Regierungen nicht beseitigen können, so wird
dem General - Postmeister von Seiten des
Congresses weitere Macht in Betreff der Por
lobcstlnnnungri» crthcilt wcrdc» müsse».
I» Erwägung des gcgcnwärljgen Zustan
des uuseres Landes, wird es hoffentlich wohl
nicht für unpassend erachtet schließlich
die weisen und ermahnenden Worte des er
ste» und größte« meiner Vorgänger in seiner
Abschieds - Adresse an seine Mitbürger ins
Gedächtniß zurückzurufen.
Der größte und beste aller Männer, der
seinen, Vaterlands so lauge gedient und so in
nig geliebt hat, hat mir ernster Besorgniß die
«nsrer Unjo» drohende Gefahr vorhergesehen
Parteien 'durch geographische Grenzen als
nördlich nnd südlich, atlantisch und westlich
zu bezeichnen, wodurch übeldeukende Mä»uer
de», Glaube» Eingang verschaffen könnte»,
daß ein wirklicher Unterschied zwischen Lokal-
Jnreresstu und Ansichten Vorhände» sei. Er
hat ernstlich dagegen gewarnt.
So tief nnd feierlich war er von der Wich
tigkeit der Union nnd ber harmonischen Er
haltung aller ihrer Theile überzeugt, daß er
iu jener Adresse zu seine» Mitbürger» sagte:
„Es ist vo» »ttgcmciuer Wichtigkeit, daß ihr
gehörig de» »»ermeßliche» Werth eurer na
tionale» Union für euer Gesammt- uud ludi»
viduelles Glück erachtet; daß ihr eine herzli
che. augeboruk und nuveränderliche Liebe für
sie heget; daß ihr ench daran gewöhnt, von
ihr als dem Palladium eurer politischen Si
cherheit nnd eures Glückes zu reden, daß ihr
für deren Erhaltung mit ängstlicher Besorg
niß wacht, Allem den Rücken wendet, was »nir
den Verdacht errege» könnte, daß sie nnter
irgend einer Bedingung aiifhörei» sollte und
daß ihr mit Verachtuug auf jegliche» Schat
tc» eines Versuchs hiublickt, einen Theil «n
seres Vaterlandes vou dem übrigen zu tren
ne» oder die heilige» Bande, welche jetzt die
verschiedene» Theile z»samlne»halte», —z»
schwächen."
Nach dein Verlauft eines halbe» Jahrh,,,,-
> derts fallen diese Ermahnungen anf uns mit
> aller Kraft der Wahrheit. Schwer ist es»
> de» unermtßliche» Werth uuserer glorreichen
Union ronföderirtcr Staaten zu bestimmen,
> d en, wir so sehr unsern Wachsthum an Be»
r völkerung, Reichthum und Allem, was uns
> zu einer großen und glücklichen Nation ge
> macht, schulde». Wie gering sind alle nnsre
! Meinungsverschiedenheiten in Betreff weni
ger wichtiger politischen Fragen, im Verglei
che mit der Erhaltung der Union, »nd wie ge
wissenhaft sollten wir alle aufregenden Gegen»
> stände vermeiden, die uns in streitende Par«
. teien entzweie» nnd trenne«, die uns durch
> geographische Grenzen abschueidc», wodnrch
lisic geschwächt oder gefährdet werde» mag.
l Jiirem ich de» Segen des allmächtigen Re
genten des Universums für Ihre Berath«,» j
ge» anrufe, wird es mir zur höchste» Pflicht
. wie z»r alifricktigen Frende gereichen, mit
Ihnen für die Förderung der Ehre und des
Gemeinwohls nnfers gemeinsamen Vaterlan
' des zn wirken.
112 Washington, den 7. Dee. 1847.
James K. Polk.
D. ivtrn a M e r.
Reading, den SA. Deeber 1847.
I'. Ntt. 449 IVyrtk k'nurtl. Lt.,
lB vur »utlmriiiod lnr reovi
vinA k(lvertiLsment3 siicl «übisoriptivns to tkik pa»
p«r.
Ehristtaft. —Dieses ftohe Fest, das von
allen christlichen Benennungen dcr ganzen be
kannten Welt gefeiert wird, fällt aus nächsten
Sa»ist.,g. Es ist vorab ein Fest dcr Kinder,
welche sich der guten Gaben freuen, die ihnen
von den Eltern an diesem T.,ge beschert werden,
' aber auch die Erwachsenen pflegen sich an die
l sein Tage zu freuen u. des Guten viel zu genie
ßen, was die Zeitungs-Drucker entbehren müs
! se», wenn die versprochenen Welschhahnen aus
bleiben und kein Geld da ist, andere zu kaufen.
Das Wetter war während letzter Woche
bei uns so wankelmüthig wie die Launen des
April's eS nur immer bringen können. Wäh
rend 7 Tagen hatten wir alle Sorten Wetter,
starke Regengüsse, Nebel, Sturm, kalien Nord-
und warmen Südwind, etwas Sonnenschein
> und endlich auch eine Kleinigkeit Schnee und
Frost. So launiges Wetter ist höchst unan
genehm für die Menschen und noch unange
nehmer für die Straßen, welche den Durchfall
davon bekommen haben und nur «nir guten
Stiefeln trocknen Fußes zu passiren sind.
Es ist in der That auffallend, daß bei uns
der Winter diesmal so lange ausbleibt, wäh
rend man im Süden und Westen sich über des
sen zu frühe Ankunft beklagt, und namentlich in
Cineinnati am letzten M'ttwoch schon 18 Zoll
tiefer Schnee lag.
Zahlreiche Nachkommenschaft.^
Hr. Zacob S. Schumacher, früher von Mont
gomery Caunty, starb am 19. November in
Waterloo Taunschip, Ober-Sanada, im 94sten
Lebensjahre. Seine Nachkommenschaft beläusr
sich auf 229 Personen, nämlich: 6 Kinder, 42
Enkel, 165 Ur-Enkel und 7 Ur-Ur-Enkel.
Wichtige Erflndnng." Ein gewisser
. Gargent, in Bangor, Maine, will eine Bor
richtung an Eisenbahnkarren erfunden haben,
- mittelst dcr dieselben augenblicklich zun,
stand gebracht werden können. Er wird näch
stens ein Patent auf seine Erfindung nehmen.
Wenn sich dieselbe als tüchtig bewährt, so sollte
sie den Namen '«Lebensretter" erhalten.
Galvesion Zeitung.—DaS erste Exeinp-
lar einer neuen deutschen Zeitung, welche obi-
gen Titel führt, ist uns während letzter Woche
zugekommen. Dieselbe wird von Hrn. G. H.
Bühler, in Galveston, Texas, gedruckt und wö
chentlich zweimal herausgegeben, für den jährli
, chen Subseriptionspreis von. 86. Wir wün
. schen ihr das beste Gedeihen.
Gen. Taylor in Neu Orleans.—
! Der Empfang des alten "Rau und Rüstig" in
Neu Orleans, soll überaus prachtvoll gewesen
sein und alles der Art übertroffen haben, was
man jezuvor in jener Stadt gesehen. Es wä
re ein vergeblicher Versuch hier eine ausführli
che Beschreibung davon zu geben, weil sie meh
> rere Spalten füllen würde. Als am 2. De
cember das Dampfboot "Mary Kingsland,"
welches den General an Bord hatte, sich dem
Landungsplatze näherte, war das Ufer deSMif
- sissippi, so weit das Auge reichte, mit Menschen
übersäet, von dcn zahlreichen Schiffen im Ha-
sen wehten die Flaggen aller Nationen, Kano-
nendonner, Musik und ein unaufhörliches Hur
, rah-Zauchzen erfüllten die Luft. Die Straßen,
' Dächer, Masten und Verdecke waren von fro
henMenfchen angefüllt u. an dem auf demPla»
ce d'Armes errichteten Triumphbogen glänzten
> die Worte "Willkommen ' und "Buena Vista"
im Sonnenschein. Während alle diesem fro
hen Treiben stand Er, dem alle dieser Enthusi
' asnius galt, still aber sichtbar erfreut und tief
ergriffen, und mochte in dem Augenblicke wohl
alle Gefahren und Mühseligkeiten des Krieges
vergessen haben. Unter dein Triumphbogen be»
willkommte dtr Mayor von Neu Orleant de«
alten General mit einer zweckmäßigen Redeidie
derselbe auf ebendieselbe Art erwiederte. Die
Absicht der den General
in Prozession nach der Cathedral-Kirche zu be
gleiten, wurde total vereitelt, da Alle sich herzu
drängten, um denselben die Hand zu reichen.
In der Kirche angekommen, welche schnell
mir Menschen überfüllt war, hielt der Bischof
Blanc eine Rede, worin er die Charakterzüge
des Generals und namentlich seine bei allen
Gelegenheiten bewiesene Bescheidenheit erwähn»
te und mit dem Wunsche schloß, daß ein ehren
voller Friede bald den Krieg.mit Mexiko endi»
gen mochte. Der General antwortete darauf
auf gleiche Weise.
Von der Kirche ging der Zug nach dem St.
Charles Hotel, wo dem General durch den Gou»
vernor von Louisiana ein Ehrensäbel überreicht
wurde. Der alte General war sehr gerührt
über die vielen Ehrenbezeigungen, die ihm wäh»
rend seinem zweitägigen Aufenthalte in Neu
Orleans zu Theil wurden, daß erFreudenthrä«
nen weinte. Am 5. verließ er Neu Orleans
und fuhr mir dem Dampfboote nach Memphi»,
in Tennessee.
Anfang der Schreckenszeiten!
Vorigen Donnerstag traf hier durch den Tele«
graph die Nachricht ein, daß die folgendenßan»
ken, wenn nicht gebrochen, doch in ziemlich wak»
kelndem Zustande sind, nämlich:
Die Lank zu Lewistaun, Pa.
Uanii of Luscjuvhauuu zu Montrose.
" liank <zs Hlidälotcnvn, zu M-ddletaun, Pa.
" NononZuliela Lank, zu Braunsville, to.
" krie Lunk, zu Erie, do.
vrancli Lank, zu Williamsport, do.
" I lOsx- I)<.laxvarc! Rrillgc
in Lambertville, Neu Jersey.
rviltvi» zu Trenton.
Alle ?iotcn von den obigen Banken werden
von den Brokern in Philadelphia nur mit be«
deutendem Abzug eingewechselt.—
Wir halten eö daher für unsere Pflicht, die Le
ser des Beobachters zeitig davon zu benachrich»
tigen, um sie vor Schaden zu bewahren.
Med» Schrcckeiigzeirci, vie wohl»
thätigen IVirkimgen des Larifo non
1845!— Die Eigenthümer der Covington-Si»
senwerke, in Baltimore, haben Bankrott g,»
macht. —Es war eins der größten Eisenwerke
in jener Gegend und beschäftigte mehr als 1999
Arbeiter, die durch diesen Unfall alle brodlo»
geworden sind.
mehr!—Die Verwalter der hiesigen
Eisenbahn-Geselschaft haben vorige Woche ih»
ren Arbeitern angkündigt, daß nur Diejenigen
noch ferner Beschäftigung erhalten können, die
für zehn Prozent weniger Lohn arbeiten wol»
len. Gestern Morgen gaben deßhalb sämmtli
che Arbeiter ihre Arbeit auf, und zogen mit krie
gerischer Musik durch unsere Straßen.
Mehr N)ccl?sel.—Das Dampfschiff Brit,
tannia hat T 355,999 vom ächten Stoff mit
nach England genommen. Herrliche Zeiten.
Zoll auf Thee und Raffte.—Den Mei
sten unserer Leser wird es noch bekannt sein,
daß die Lokos von Pennsylvanien während dem
letzten Wahlkampfe einen Versuch machten, eS
Hrn. Zrvin als ein Verbrechen anzurechnen,daß
er für einen Zoll auf Thee und Kaffee gestiint
habe (was übrigens gar nicht wahr war,) jetzt
nimmt sichPresident Polk die Freiheit in seiner
Botschaft einen solchen Zoll zu empfehlen, und
das ganze Heer der Pennsylvanischen Lokosokos
muckst nicht —ja es unterliegt keinem Zweifel,
daß Alle, die im Cengreß sind, dafür stimmen
werden, wenns erfordert wird, nur weil Herr
Polk es haben will, der ke i n Whig ist, und
daher ein Recht hat einen Tar aufzulegen, der
am drückendsten auf die ärmere Klasse füllt. —
Dies ist wieder ein treffender Beweis von der
Ehrlichkeitsliebe unserer Gegner.
Nicht wahr. —Der Editor des Bostoner
Atlas schreibt von Washington : Er wisse von
zuverläßiger Autorität, daß die Angabe unge
gründet sei, daß der Achtb. Z. Q. Adams sich
für die Besitznahme von ganz Mexiko erklärt
habe. Die falsche Angabe ist bereits durch vi«»
le Lokosoko-Zeitungen passirt, und galt als ein
Wunder, daß ein Whig, und noch dazu ein so
berühmter Staatsmann, andere Ansichten hat
te aIS Heinrich Clay.
Laurenz Tearney -Welcher am 3. De
cember in Easton hingerichtet wurde, weil er
durch Zeugniß überführt war, seine Frau er
mordet zu haben, hat einige Wochen vor seinem
Tode eine Art Bikenntniß oder vielmehr eine
Erzählung seines Lebenlaufs niedergeschrieben,
welche jetzt in den Zeitungen veröffentlicht wird.
Aus dieser Erzählung geht hervor, daß Tearney
und seine Hälfte schon feit vielen Zähren dem
Trünke ergeben waren, und trotz mehrerer Ver
suche einer Reform zur Mäßigkeit, immer wie
der in die alte Gewohnheit zurückfielen. Er
gibt in seiner Erzählung zu verstehen, daß seine
Frau in betrunkenem Zustande ins Feuer ge
fallen und auf die Art ihren Tod selbst verur
sacht habe. Er behauptet standhaft seine Un
schuld und behauptete sie bis zum letzten Au
genblicke seines Lebens—sebst dann noch, aIS er
durch den ihm begleitenden Geistlichen daran
erinnert wurde, daß sein Ende nahe sei und
daß er aIS Lügner nie in den Himmel kommen
könne.—Doch er mußte die Straf« leiden, «el«