Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 30, 1847, Image 2

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    Ver zuveralr Vecoviklyter
Reading, den Nov der 1847.
Iv (' Villi, Nc,. 44» n.»-tl. Lt.,
Der wild sich nächsten Mon
tag, den (5, December, versammeln. Eine be
deutende Anzahl der Mitglieder befindet sich
bereits in Washington und die übrigen werden
sich in wenigen Tagen dorthin begeben müssen.
Im Hause der Repräsentanten wird es wahr
scheinlich in den ersten Tagen der Sitzung ziem
lich rauh hergehen, bis der Sprecher und die ü
brigen Beamien erwählt sind, da die Whigs
eine kleine Mehrheit haben und ihre GegnerAl
les aufbieten werden, die Wahl eines Whig-
Sprechers zu vereiteln. Diese Sitzung wird ü
berhaupt sehr interessant werten und der mexi
kanische Krieg wird wohl den Hauptgenstand
Debatten bilden.
tLine »uihliche Zeitung.-Wir lenken die
Aufmerksamkeit unserer Leser, besonders Derje
nigen die der englischen Sprache mächtig sind
auf den Prospekt»? der Philadelphier
.Vcio«, welcher sich auf der andern Seite unse
res heutigen Blattes vorfindet. Wer eine gute
und wohlfeile englische Zeitung aus Philadel
phia zu haben wünscht, sollte für die
unterschreiben, die besonders während dem her
annahenden Kampfe sür die Presidentenwahl
Jedem nützlich sein wird. Es gibt viele Whigs,
sowohl in unserm als den benachbartenCaunties,
welche sogenannte neutrale englische Zeitungen
lesen und. sich dadurch oft Unwahrheiten auf
binden lassen; diese werden sicher wohlthun
wenn sie sich für ihr Geld eine gute Whig.Zei
tung anschaffen.
Die drei Millionen.— Wer »miß wo
die TA,olll),V<w hiugekommen sind, welche der
Congrcß'dem Presidenten verwilligte, um dasür
Frieden mit Mexiko zu kaufen? Wir haben
lange nichts davon gehört und glauben daß die
Sache ziemlich im Dunkeln liegt. Wenn sie
ausgegeben wurden für den bestimten Zweck, so
war es jedenfalls ein schlechter Handel für die
Der. Staaten, Der Congreß wir wahrschein
lich für die Aufklärung dieses Geheimnisses sor
gen.
Opfer des Kriegeö.-"E>"vonPuel'la,
Mexiko, erhaltener Blies, datirt den 30. Okto
ber, enthält eine Liste derjenigen von. den zwei
peimsylvanischen Regimentern die in, dortigen
Hospitale gestorben sind. Unter denselben fin
den wir die Namen der folgenden Mitglieder
von den Neadinger Artilleristen:
William Vanthiel, am Durchfall, Juni l I.
William Parterson, do Juni 17. j
Israel Kärcher, an Rheumatism, Juni
Christian Linderman, am Duchsall,Juni Al>.
Heinrich Kärcher, do do.
James Easton, do August I!>.
John Donelli) do Sept. 1.
Der Name von Carl Evans, von hier, der
in derCompagnie von Danville diente, findet sich
ebenfalls unter de» Gestorbenen.
Ernennung. —Die Whigs von Adams
Cauntv hielten neulich eine zahlreiche Vcrsam
lung, bei welcher sie Gen. Winnfield Scott als
ihren Candidaten für President ernannten und
gleichzeitig ihren Delegaten für die National-
Convention instrmrttn, dessen Ernennung nach
besten Kräften zu unterstützen.
Der Arieq. haben heute keine
neue Nachrichten vom Kriegsschauplatze und
unter den ältern finden wir wenig was uascrn
Lesern nicht bereits bekannt ist. Während der
ganzen letzten Woche haben wir keine Nachricht
auS jener Gegend erhalten und unsere Leser
werden uns daher entschuldigen wenn wir kei
ne liefern. Die Nachricht von Santa Anna's
Flucht nach Havanna, hat sich nicht bestätigt.
Canaleö, der berüchtigte Guerilla Häuptling
soll am 4. November in Eeralvo gestorben sein.
Furcktbares Unglück.-Ltttt Men
schen nmgekvnttnen!
Am vorletzten Sonntag Morgen gerieth der
Propeller „Phcnix," auf dein Michigan-See,
in Brand, wodurch 2ttl> Menschen ihr Leben
einbüßten. Das Feuer brach unterm Verdeck
aus und da daS Boot mit Passagieren, meist
deutsche Einwanderer, angefüllt war, wurde
die Verwirrung so groß, daß an kein Löschen zu
denken war. Viele stürzten sich in'S Wasser
und Andere rannten blindlings in die Flamen
und kamen dadurch um. Es war eine herzzer.
reißende Scene. Viele Passagiere erreichten
die Böte und wurden gerettet. Der Capitän
des Dampfbootes lag zur Zeit krank und ent
kam mit knapper Noth. Die, welche sich in
die Böte gerettet hatten, wurden bald von dem
Dampfboote „Delaware" aufgenommen, das
eben noch zeitig genug kam das Trauerspiel mit
anzusehen. Das Boot ist total verloren.
Sell, Whig, ist als Ver. Staaten-
Senator, von Tennessee, erwählt worden.
Der nächste Presldent.-De Frage:
Wer wird der nächste President sein? regt sich
bereits unter beiden Parteien. Verschiedene
Staatsmänner werden als Candidaten vorge
schlagen und zur Zeit wo die National-Conven
tionen stattfinden, wird sicher kein Mangel an
Candidaten sein.
Die Whig-Partei, die die größten und vor
züglichsten Staatsmäner in ihren Reihen zählt,
könnte füglich die größte Anzahl Candidaten
aufstellen, wird sick aber auf eine kleine Anzahl
beschränken und wahrscheinlich nur höchstens
3 Candidaten vor die Convention bringen,näm
lich Scott, Taylor und Clay, vorausgesetzt,
daß der Letztere einwilligt als Candida! vorge
bracht zu werden. Jeder dieser drei Herren
hat hinlängliche Ansprüche für die President
schast und nach der Ernennung wird sich die
Partei fest um ihn vereinigen. Der unglückli
che Ausgang der letzten Presidenten-Wahl soll
te den Whigs zur Warnung dienen, bei der E
rnennung ihrer Candidaten sür President und
Vice President vorsichtig zu sein.
Unsere politischen Halbbrüder, die Lokosokos,
sind auch nicht im Presidentenmachen und
haben bereits eine Reihe Candidaten ausgestellt,
die sich gewaschen hat; d»« bekanntesten davon
sind Buchanan, Dallas, Caß, Benton, Walker
und der "ehrliche alte Schunk.'' Der Hervor
ragendste von Allen scheint James Buchanan
zu sein, dem die füd l i ch e n Lokosokos
besonders anhängen als einen tüchtigen Ver
fechter ihrer Interessen, der Sklaverei und des
Freihandels. Jimmy Polk wird gar nicht als
Candida! mehr erwähnt und es scheint daß er
seiner eigenen Parlei verleide! ist, die ihm am
Ende seiner Dienstzeil entweder einen Gnaden
gehal! aussetzen oder als ein gebrauchtts Werk
zeug in die Rumpelkammer senden wird.
Wie sich die Dinge aber auch gestallen mö
gen, werden unsere Gegner doch mir ihrer gan
zen Reihe von Candidalen !ies im Hinler
grunde bleiben müssen, wenn wir einen Scott
oder Taylor ins Feld stellen. Männer die im
Kampfe für das Volk, und nicht allein für ih
re Parlei, berühmt wurden, werden vom Volke
nie vergessen werden, besonders da ihre Thaten
ten noch srisch im Gedächtnisse sind
Die cinemß
erichte von Washington betrug die National
schuld am I. November 1847 845,122,423
93, wovon die gegenwärtige Administration
nur K27,333,K24 31 gemacht haben soll. Es
mag erfreulich sein sür das Volk, zu erfahren
daß die Schuld noch nicht größer ist und daß
President Polk mit 27 Millionen Thaler 18
Monate den Krieg mit Mexiko führen konnte;
aber wir fürchten Nachwehen kommen zuletzt. —
Die Ver. Staaten haben unbeschränkten Cre
dit, und wenn am Ende die Rechnungen einge
hen, wird der wirkliche Betrag der Schuld os- j
senbar werden und sicher bedeutend höher sein.
Wen, Taylor.^Dieser alte ehrlicheHau
degen scheint es mit den Lokos ganz verdorben
zu haben, weil er jüngst in einem Briefe sagte:
I"Jch habe nie für eine» Presidenten gestimmt,
hätte ich aber in 1844 stimmen können, würde
Hr. Clay meine Stimme bekommen haben."
Diese Erklärung gilt ebensoviel als wenn der
alte General gesagt hätte 'iich bin ein Whig,"
und die Lokos vergessen darüber gern Alles was
er gelhan hat. Die bestehenden Loko-Taylor-
Vereine lösen sich nach und nach aus und bald
wird von oben herab die Erklärung kommen,
daß Alle Taylor-Lokos aus der Partei gestojjen
werden sollten. Wir haben nichts anders er
wartet.
K ohlen-Transport."Der Betrag von
Kohlen welcher über die hiesige Eisenbahn lran
sportirt wurde, während der Woche die am 25.
November endigte, war wie folgt-
Tonn. Cent'r.
Von Port Carbon 8,287 13
" Pottsville 3,521 8
« Schuylkill Häven B,k>öl 14
" Port Clinton 2,ti»t) W
Zusammen für die Woche 23,1 <ll
Vorder in diesem Jahre 1,233,406 17
Zusammen 1,256,567 17
Schönheiten der Subträsury. Der
- Washington, Nord Carolina, Whig sag', ein
neulicher Vorfall im Aoilhause zu Beausord, in
diesem Staate, zeigt die Schönheiten der Ope
ration der vortrefflichen Lokofoko-Mafchine
der Subträsury z
Der Einnehmer zu Beauford erhielt Befehl
die vorräthigen Fonds in feinen Händen, 700
Thaler betragend, an den Einnehmer zu Wil«
mington abzuliefern. Der billigste Transport
der sich darbot, war mit der Stätsch; aber es
war nicht rathsam das harte Geld, die einzige
Curräncy welche die Subträsury anerkennt,
ohne Beschühung zuschicken, und der Beauford
Einnehmer mußte daher einen zuverlässigen
Mann dingen dasselbe nach W'lmington zu be
gleiten, und die Kosten der Fortschaffung dieser
700 Thaler, betrugen etwaS über 50 Thaler.
Wäre dies miserable Subträsury-Gesetz nicht,
so hätten die Fonds durch irgend eine Bank zu
Neubern überbeacht werden können, ohne einen
Thaler Kosten sür die Regierung.
Schaudert,after Mord- Eine der ab
scheulichsten Mordthaten wurde am vorletzten
Samstag Abend nahe bei Camden, Neu Jer
sey, verübt. Hr. Jzry Roberts, ein respektab
ler und allgemein beliebter Mann, der etwa 7
Meilen von Camden wohnte, verließ Cooper's
Ferry um ungefähr 6 Uhr an jenem Abend,
er war am Tage mit Landesprodukten auf dem
Philadelphia Markte gewesen, und um 7 Uhr
fand man ihn nahe bei der CooperScriek-Brücke
3 Meilen von Camden, todt in seinem Wagen,
Sein Schädel war zerschmettert und der Kör
per mit einer Büffelhaut bedeckt. Hr. Amos
Rudrow, der vorbei kam, fand den Wagen an
die Fens gebunden, und als er bei der Unter
suchung desselben fand daß Roberts ermordet
war, spannte er die Pferde ab und brachte die
Nachricht nach Camden, worauf sich sogleich
eine Anzahl Bürger, in Begleitung de? Coro
ners nach der Stelle begab und die Leiche mit
nach Browning's Ferry brachte. Bei der Co
roners-Untersucdung und aus andern llmstän-!
den ergibt sich, daß der Verstorbene 1 Meile
von Camden in den Kopf geschossen und dann
die Pferde eilig nach dem Platze getrieben wur
den wo man sie fand. Man vermuthet daß
der verstorbene eine bedeutende Summe Geld
bei sich hatte und Raub die Ursache des Mor- j
des war. Die Verwandten des Ermordeten
baben eine Belohnung von K5OO aus die Ent
deckung und Verhaftung des Mörders gesetzt,
der Gouvernör von Neu Jersey PSOO und die
Behörde von Camden G2OO.
Feuer. —Der Norristaun Herold vom letz
ten Mittwoch sagt:—Am Freitag Abend um
I» Uhr wurde die Oelmühle des Hrn. Georg
Zink, in dieser Stadt, gänzlich durch Feuer zer
stört. Ein Mann und ein Knabe schliefen in
der Mühle und das Feuer griff so schnell um
sich, daß sie mit knapper Noth entkamen —der
Kntibe ließ seine Kleider zurück. Es waren zur
Zeit 300 Gallonen Oel und 400 Büschel Lein
saamen in der Mühle, was mit zerstört wurde.
Hr. Zink hat seine Mül>le zu Thaler ver
sichert. was hinlänglich sein wird seinen Verlust
zu decken. Man vermuthet daß das Feuer an
gelegt wurde.
Spar^assen-R^ul'. —Der Boston Travel
ler beschrribt das Unglück von Blatt Bissel, ei
nes Bauern zu Kent, in Connecticut, welcher
um 2200 beraubt wurde, die schön in ein Fäß
chen gepackt in einem Orhost voll Hafer ver
steckt waren, das in seinem Holzschoppen stand',
der erste Raub in jener Gegend, obwohl es be
kannt war, daß 12 bis 15000 Thaler hartes
Geld seit den letzten 15 lahren in dem Hause
verborgen waren. Dies ist ein neuer Beweis,
daß es immer noch Leute gibt die große Sum
men hartes Geld unbenutzt liegen lassen aus
Furcht daß sie eS verlieren könnten. Hr. Bis
sel mußte für diese Thorheit theuer bezahlen,
was Andern zur Warnung dienen wag.
Vom Kriegsschauplätze.
General Scott faf-t am Schlüsse seines of
ficielle» Berichts die Ergebnisse der Gefechte
in und um Mexiko folgeilderuiaße» zlifame».-
Ganzer Verlust der Ailiertkaiier an getöd
tete», Verwundete» und Vermißte» 5,7u5
Mann, darunter 585 Offiziere, und zwar am
19, und 30. August gklödtet >57, darunter >4
Offiziere, verwundet 877, darunter K 6 Offi
ziere, vermifzt und (wahrscheinlich gelödtec)
58 Mann; am 8. September gecidtet 157,
darnnter 14 Offiziere, verwundet 6Z, darun
ter 49 Offiziere, vermißt IS Mann; am >2.,
15. und >4. Sept. gecödtet 150 Mann, dar
unter XI Offiziere, verwundet 71)5, darunter
68 Offiziere, vermißt 29 Mann. Es geht
hieraus hervor, wie brav sich die Offiziere be
nommen lind mit gutem Beispiele vorgegan
gen sind, indem sie 15 Prozent des Verlustes
ausmachen.
Tue Pennsylvauier von, l Rc.iimente, wel
che unter Obersi-Lieuteiianc Blact'6 Befehle»
l die langweilige Belagerung von Pucbla aus
gehalten, haben S 8 Tage lang bei schmalen
Rationen, Mangel an Wasser u»d häufigen
Gefechten steh ihrer Haut gewehrt. Sie ha
ben sich des ehrenvollen Auftrags Pnebla zu
vertheidigen ruhmvoll entledigt. Die Ein
schließung Pucbla'6 begann tainit, daß eine
Abtheilniig Lanzcureiter sich näherte und einu
ge Hundert Maulesel forttrieb. Eine Ab
theilung freiwilliger Fuhrkncchte verfolgte
diese Räuber unter Anführung des Capitä»'
Bronough Laneirs überfallen und größten
theils niedergemacht, unter den Geköderten
befinden sich eben dieser Capitä» und Lieute
nant Sparry ; vermißt werden die Prlvanrs
Steinbar und Langstatt, welche gefangen sein
sollen Die Mexikaner drangen sodann >»
die Stadt, begittge» mehre Räubereien, töd
tete» verschiedcne nnscrer Lence und suchten
die Eiuwohuer aufzuhetzen. Die ganze Gar
nison befiand nur aus 600 waffenfähigen Leu
ten. und konnte bei dieser Sebwäche nur hin
ter Vcrschanzungeil sich mit Erfolge verthei
digen, da der Feind anßer einer Masse Pö
bels, mehre Tausend Soldaten zählte. Vom
15 Nov. bis l. Oct. winden vom Fciiidc täg
lich Angrifft auf die feste Stellung im Klostcr
San John, welche die Unsrigen einnahmen,
vorgenomen, aber fiecs mit bede>lte»dcn,Ver
lust auf Seite» der Feinde zurückgewiesen.—
Eine Anffordernng Santa Anna s Puebla
zu räumen, wurde mit Verachtung zurückge
ivicseii.
Am >5. Ott. verließ SaiitaAnna Pnebla,
und die Belagerung wurde durch einige ande
re Generäle unter beständigem Feuern fort
geführt. Am 12. fing der Feind an, sich zu
rückzuziehe», und auf Befehl des Obersten
Schleids machte der Oberst Lieutenant mit 2
Compagnien, Herrons und Hills, einen Aus
fall; jener sollte den Feind im Rücken fassen,
während dieser ihn von der Front angreifen
sollte. Cap. Herrons geriet!) jedoch nnter ei
nen Hänfen Lanciers, denen er trotz seiner
tapfern Gegenwehr nnterlege» sein würde,
wenn ihn nicht grade ,m rechten Anbenblicke
der Oberstlientenant Black zn Hülfe gekomen
wäre, worauf dann der Feind nach allen Rieh
tiing hin auseinandergesprengt, floh. 15
Mann von Herrons Lenken starben den Tod
der Tapfern und 4 wurde» schwer verwundet.
Der Oberstl. Black rühmt auch noch beson
ders die Dienstleistungen des Capl. Small u.
seines Adjuvanten, des Lieut. Wälder, der
mit >6 Mann eine Brustwehr tapfer verthei
digte, wobei ein Gemeiner, Namens Surick,
blieb. Der Oberstl. ertheilt der Ausdauer,!
dem Muthe und der aufopfernden Hingebung
der Offiziere und Soldaten während der 28-
Belagerung die größte« Lobeserhe
! blmgcn. Mit Gen. Lane trafen im Ganzen
5500 Mann in Puebla ein.
Nachdem Gen. Rea aus Puebla vertrieben
worden war, zog er sich, hart verfolgt durch
Ge» La»e, nach Atlisko zurück; die mexikan.
Macht zerstreute sich theils fcboii unterwegs,
und Atlisco wurde fast ohne Widerstand mit
Sturm von Gen. Laue eingenommen. An
der» Tags ging's wieder hinter den Feind, der
sich i» der Riebt, i, ig nach MalamoraS zu
rückzog.
j Am 5« Oer. waren sämmtliche Compagni
en des l steil Pciiiis Regiments »ach Perote
zurückgekehrt; ei» Theil sollte wieder »ach
Puebla ziirücktehrcii. Der mexit. General
Hereva, welcher sieb als Kriegsgefangener in
Perote anfhält, ernährt sich dort mir Zigar
ren machen.
PittSbmg, 16. Nov. Einbruch. 2»
der letzte» Dienstag Nacht wurde das Haus
des Hl Ii Doiiaghlit i» der 9te» Ward vo»
Diebe» erbrochen, und 8V Thaler in Papier
geld nebst einige» Münzen ans dem Bnrca»
»tttweiidet. Am Samstage wurde ein Mann
Namens Fidell verhaftet, i» dessen Besitz man
eine tzs Note fand, welche z« de» gestohlenen
gehören soll.
Den 19. Nov. Ei» Viehhändler, Na
mens Parry, von Ohio, wnroe vorgestern im
hiesige» Theater nm 900 Thaler bcstohlen -
Er wird sich in Zukunft hüten, so viel Geld
an dergleichen Orten in der Tasche bei sich zu
führen.
Ein Deutscher in der Pennstraße, PittS
burg, soll vor einige» Tage», durch cl»c» am
drl'nDnttschcn, nm sttoThaler bcsiohlen wor
den fein. Name» nennen dich nicht! F
Ei» in Charlesio» cittgtla»fe»e6 Fahrzeug
bringt die Nachricht daß das Transportschiff
Empire, welches Trnppe» von Nc» Vork
»ach Vera Cruz bringen sollte, bei Abasco
verloren gegange» sei. Bemannnng uud
Truppe» wurde» gerettet, »ur der am Ruder
befindliche Matrose verlor sei» Lebe».
Eine scbrccklichc Begebenheit hat sich kürz
lich zu Damicle i» der Türkei ereignet. Ar>f-
Effeudi, Gouveruör jener Stadt, hat >» sei
»cm Garce» zwei gezähmte Krokodille. Eins
dieser Thiere, welches vo» einem Neger oft
gereizt wnrde, nahm auf einmal seine natür
liche Wildheit Wiederau, warf sich auf de»
zwölfjährigen Goh» des Go»ve'.»örS n»d
verschlang ihn in einem Angenblicke.
Neue Erfindung. In Paris hat man
Ocfe» crf»»de», durch welche vermittelst einer
erfiiiderifchc» Maschinerie zugleich mit der
Wärme Licht in eiucni Zimmer verbreitet
werden ka»». Es wird nämlich ans dcuKoh,
le», welche ma» brennt, gleichzeitig das Gas
eiitwickelt, »»d so gcwliliit man durch eine ei
genrhümliche Vorrichtung Feuer uud Licbl
a»s demselben Oft». —.Der Apparat soll anch
bei ander» Oefe» angewandt werden kbiine»
und es sind damit Versuche gemacht, die voll>
komme» gelange».
liidiaillscher KaiiibaliSinttS. Bei der
letzte» Versam»il»iig der Akademie der Wis
senschaften illid Künste, erzählte Professor
Shepherd, der kürzlich die Knpferreglonen
des Sttpcriorskt'S »ntersuchte, einen Fall des
entsetzlichsten Kaiilbalismns, der nnter den
Ojlbbeway Indianern deS LeeS
vorkam. Shepherd ging häufig zn Fuß al
lein »»d nubewaffuct au der Hütte eines In
dianers vorbei, der sei» eigenes Weib »»d
seine beiden Kinde'.- anfgefresse» hatte. Die
persönliche Erscheinung des Ungeheuers war,
wie leicht zu denken, über alle Beschreibung
furchtbar.
Er berichtet ferner ciiien Vatermord nnter
demselben Indjancrstamme. Die Eltern wa
reu alt, schwächlich n»d unfähig geworden,
sich selbst zu criiähre». Deßhalb nahm sie
der Sohn mit sich i»s Cauoe sammt seiner
geladene,, Büchse, ruderte sie iu den See hin
aus, erschoß den Vater nnd warf ihn über
Bord, die darüber erschrecke»? Miitter
sprang ins Wasser »ud schwamm »ach dem
Ufer. Der Unmensch folgte ihr aber nnd er'
schoß sie, als sie eben das Ufer erstieg.
Schauerliche Geschichte eines
Schlffdluchs.
Am 24. Oktober verließ der Schooner
Caroline, Capt. Smith die Mündung des
Flusses, nach Bath bestimmt.
Am 26sten erhob sich ein fürchterlicher
Sturmwind, welcher einige Tage lang
dauerte und am Listen war das Schiff in
32 Grade nördl. Breite ein totales Wrack'.
Alle Mundvorräthe und alles Wasser war
verloren gegangen. Am 3. Nov. fingen
sie während einem Regen Wasser genug
auf, welches sie 24 Stunden erhielt. Von
dieser Zeit an bis zum Ioten hatten sie
keinen Tropfen Wasser und nichts zu es
sen, und es waren von der ganzen Mann
schaft nur noch vier übrig, nämlich der
Capitän, ein Jrländer Namens Braun.
Horace Smith erster Steuermann, und
ein Knabe Namens Hugh Rose. Alle
fühlten sich dem Tode nahe und man kam
darin überein zu Würfeln, welcher von
ihnen sterben solle, um das Leben der Ue
brigen zu fristen Das Loos traf den
Jrländer. welcher ungefähr 175 bis 180
Pfund wog und ein starker Mann war,
allein dieser war bewaffnet und drohte den
Ersten zu erstechen der sich ihm nahen
würde, um das tödtliche Vorhaben auszu
führen. Der Capitän ging sodann in die
Kajüte zurück, glaubend daß sie alle ih
rem Ende nahe wären. Der Knabe Rose
erklärte sich alsdann zum sterben bereit
und der Gedanke schien Braun ein glück
licher zu sein. Er faßte den Knaben mit
desperater Gewalt um den Leid und woll
te ihm eben mit dem Messer die Gurgel
durchschneiden, als Capt. Smith hinzu
sprang, eine Axt ergriff und ihm dieselbe
lzweimal m t übernatürlich«'? Kraft in den
Kopf trieb, daß er todt zu Boden stürzte.
Nachdem Braun todt war. ließ ihm der
Capilän eine Ader und bereitete ilin ;u.
Er schnitt das Fleisch in kleine Stücke
welches zum Trocknen auf das Verdeck
gelegt wurde. Das Blut wurde zum
Trinken gebraucht und sie hatten noch ei
ne kleine Quantität als sie aus dieser
fürchterlichen Lage gerettet wurden, das
selbe war jedoch schwarz und klebrig ge
worden.
Am Morgen des lZlen kam die Brigg
Tampiko. Capt. Browu in die Nähe und
nahm die drei Unglücklichen an Bord.
Der Capitän und Steuermann wurden
nachher auf den brittischen Schooner
! Splendid übertragen, mit welchem sie in
l der vorigen Woche in Philadelphia anka
mcn. Rc)se blieb auf der Brigg Tampiko.
Die Füße des Capitäns und seine Fin
gernägel waren durch die gräßlichen Lei
den ganz schwarz geworden und haben bis
setzt noch ihre gewöhnliche Farbe nicht
erlangt. F. Presse.
Schreckhafte Mordthat.
—AUentaun, den 22. Nov. Am letzten
Dienstag Morgen wurde der todte Kör
per einer Frauensperson, zwischen 25 und
3l) Jahre alt, in dem Delaware Canal zu
Port Pleasant aufgefunden. Bei der
Untersuchung fand man Spuren von Ge
waltthaten an ihrem Körper. Sie hatte
eine schwere Wunde am Kopfe, eine ande
re am hintern Theil des Kopfes und Hal
se, das Genick war entzwei, auch befand
sich eine Wunde in ihrer Seite, die sie au«
genscheinlich durch einen Tritt von einer
Person erhielt. Ihr Anzug war sehr nett.
Sie hatte in ihrer Tasche ein fein leine
nes Tuch, einen silbernen Fingerhut, ein
Paar Scheeren, und 50 Cents. Sie hat
te Moracco Stiefeln oder Gaiters an, u.
einige Kleider waren mit den Buchstaben
R. B gemerkt. Niemand in der Nach«
barschaft wollte sie kennen. Es wird ge
glaubt daß die Mordthat entweder ober- <
halb oder unterhalb auf dem Canal be
gangen wurde, daß der Körper bis nach
Port Pleasant auf einem Canalßoote ge
führt, und dann in s Wasser gcworfen
wurde. Hoffentlich wird man alle mög»
liche Anstrengungen machen, damit der
oder die Thäter die gerechte Strafe erhal
ten. Patriot.
Zu T ode g e br a n n t. Neu
lich wurde ein etwa eilf Jahre altes Töch
terlein des Herrn Heinrich Deidler, von
Earl Taunschip, Lancaster Caunly, da
durch daß seine Kleider Feuer fingen, so
schwer verbrannt, daß es einige Stunden
darnach starb. L. Volkes.
Mine r a l Reich t h u m vo n
Lanca st e r Ca u n ry. Es scheint
als ob Lancaster Caunty bestimmt wäre
eben so berühmt zu werben wegen seinem
Miniral Reichthum, als es bisher ausge
zeichnet gewesen ist wegen der Menge
und Vortrefflichkeit seiner landwirth.
schaftlichen Erzeugnisse.
Wir vernehmen, daß neulich reiche La
ger von Eisenerz ohnweil Marietta. in
diesem CaunN)' entdeckt worde n sind, und
daß die Herren Haldeman in Verbindung
mit andern unternehmenden Männeln be
absichligen vier Eisenschmelzen nebst Ei
senhämmer und RoUmühlen in der Nähe
von Marielta zur Fabncirung von Eisen
zu errichten.
Auch zu Safe Harbor. wo die Conesto
go in die Slisquehanna mündet, sind
reichliche Lager von Eisenerz schon vor ei
niger Zeit entdeckt worden. Eine Eisen
schmelze ist deselbst im Bau begriffen und
beinahe vollendet; auf diese sollen auch
andere folgen, so bald sie errichtet werden
können. Durch diese Werke wird die Ge
gend schnell ausblühen, denn einige vier
zig Wohnhäuser sollen bereits zum Bau
unter Contrakl gegeben worden sein.
Auch ist eine neue Eisenschmelze im
Bau begriffen auf dem Lande des Herrn
Henry Ccmtiin, auf dem Kastanienberg,
ohnweit Columbia.
Die von Herrn Ford in der Nähe von
der Stadl Lancaster errichtete Eisenschmel«
ze soll, wie wir vernehmen, in einigen
Wochen in Gang gesetzt werden.
Aber nicht nur Eisenerz ist in großer
Menge in dem Boden von Lancaster Caun
ly vorhanden, sondern derselbe scheint auch
reich an Blei zu sein. Vor einiger Zeit
meldeten wir, daß ein Lager von Bleierz
auf dem Lande des Herrn Schenk, an der
HarriSburger Turnpeikstraße, etwa sechs
Meilen von dieser Stadt, entdeckt worden
sei. Wir vernehmen nun. daß auch auf
, dem Lande des Herrn Christian Schirk,
ohnweit Elisabethtaun, ein Lager von
Bleierz neulich entdeckt worden ist.
Schon vor manchen Jahren ist auch
Kupfererz in Lancaster Caunly gefunden
i worden, und wie wir berichtet worden sind,
etwas Erz gegraben worden; aber wahr-
scheinlich aus Mangel an gehöriger Sach
kenntniß ist das Geschäft nie in einiger
Ausdehnung betrieben worden. Es könn
. te leicht sein, baß bei vermehrter Einsicht
und Erfahrung im Bergwerkwesen die
. früher entdeckten Lager von Kupfererz in
. unserm Caunly mit Vortheil bearbeitet
! werben könnten. L. Volksf.
Wie wir aus dem Littelstaun „Weekly
Visiter" vom 20- Nov. ersehen, ist dem
daselbst wohnenden Hrn. Wm. Duttero.
> am letzten Donnerstag Abend ein ernstli
. cher Unfall begegnet. Er war in Begriff