Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 21, 1847, Image 2

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    Der ZUderslt Veodntdter
Readtng, den 21. Septemb IBÄ7.
Demokralische Whig-Ernennungen.
Für <Zsc>uvernör:
General laineS Jrvin,
von Center Caunty.
Für ttanal Commifsioner:
Joscpv TT? Watton,
von Eunibcrland Caunti).
Fatales Unglück auf der Eisen'
bahn. —Hr. Basil Zones, ein Conductör auf
der Eisenbahn, verlor an, Dienstag Abend, na,
he bei'm hiesigen Fracht-Depot sein Leben. Er
war unter der Lokomotive beschäftigt den A
schenbehälter zu reinigen, als eine andere die
Bahn herabkommcnde Lokomotive in seinen Zug
rannte und denselben über ibn trieb, wodurch
er buchstäblich zerquetscht wurde.
Feuer ! --Am Samstag Nachmittag brau
te daS Wohnhaus des Hrn. H. Braun, We
ber, in der Nord 7. Straße, bis auf die Mau
ern nieder. Die Feuerspritzen waren prompt
auf dem Platze, aber wegen Mangel an Was
ser konnte daS Feuer nicht gelöscht werden bis
beinahe alleS Brennbare verzehrt war. Ein
Theil des Hausgeräthes wurde gerettet, aber
einige werthvolle Papiere sollen mit verbranni
sein. Man vermuthet, daß das Feuer durch
Funken von einer vorbeifahrenden Lokomotive
entstanden sei.
Friede, Friede ! —Die IN 'Neu Orleans
gedruckte spanische Zeitung, ?alnu, vom 7.
September sagt, sie habe spätere Nachrichten
von der Hauptstadt Meriko erhalten, und dar
aus ersehen daß bereits ein Friedens - Traktat
von den beiderseitigen Commissären unterzeich
uct worden sei. Gut, wenn'S wahr ist.
Whig Cannttt Convention.
Eine bedeutende Anzahl Delegaten hatte sich
am Samstage zu der bestimmten Caunty-Con
vention eingefunden, und fast alle Distrikte wa
ren representirt. Die Convention organisirte
sich durch die Ernennung folgender Beamten!
President Jfaae Bertolet, Esq.
Vice-Prcsidcnten Wm. Gaul, Jonathan
Haas, E>q., Dr. Wm.Palm, John Kroninger,
Benjamin Bauman, Samuel Addams, George
M. Dewees, Charles Trorell.
Sekretäre Wm. H. Seibcrt, Z. B. Bell,
Zfaac Hain, Daniel Kroninger.
Eine Comittee wurde ernannt um Beschlusse
nach den, Sinne der Versammlung abzufassen,
die wir nächste Woche publizircn werden.
Die gro
ße Gebäude, nächst dem Courihause das größ
te in dieser Stadt, ist nun beinahe vollendet u.
die verschiedenen wesigen Logen beabsichtigen in
Kurzem ihren Einzug in dieselbe.zu hallen. —
Das Gebäude ist über dem Keller vier Stock
hoch und ganz dem Zwecke einsprechend ausge
führt wofür es gebaut ist. Im ersten Stocke
befinden sich vier Räume, welche bestimmt sind
Etohr-Geschäfte darin zu betreiben. Der zwei
te Stock enthält einen großen Saal, der beina
he über das ganze Gebäude reicht. Der dritte
Stock enthält mehrere Raume, die groß genug
und geeignet sind sür die Zusammenkünfte klei
ner Gesellschaften, und der vierte Stock bildet
die eigentliche Halle, nämlich einen ungeheuren
Saal, der sich über daS ganze Gebäude erstreckt.
lLin neuer Patriot.—W. H. Polk, Bru
der des Presidenten, der sich als Gesandter am
Hofe von Neapel zwei Zahre in Europa her
umtritb, denn er war nur etwa zwei Monat
auf seinem Posten, kam vor Kurzem auf einer
Besuchsreise in Washington an, legte bald dar
auf sein Amt nieder und wurte von seinem
Bruder zum Major in einem Dragoner-Regi
mente ernannt. Deßwegen meinen nun die Lo
fvfoko-Drucker dieser Hr. Polk sei ein Patri»
o t, weil er seinen einträglichen Gesandtschafts
posten aufgab und nach Mexiko in den Krieg
zog. Ob sie auch wohl wissen wieviel die Ver.
Staaten für diesen Patrioten bezahlen müssen?
Hr. Polk zieht den Gehalt aIS Gesandter für 2
Jahre und den Betrag für die Hin und Rück
reise das nette Sümmchen von einigen vierzig
Tausend Thalern l Der Himmel mige uns vor
viel solchen Patrioten bewahren.
Ein ernstes Wort an die Whigs.
—Unsern politischen Freunden möchten wir
heute zurufen: < Die Vvabl ist nahe!"—
Diese wenigen Worte sollten hinlänglich sein
Jeden an seine Pflicht zu erinnern. Wir ha«
ben unß besonders bemüht den Wahlkampf mit
möglichster Gelassenheit fortzuführen ; keine lär
mende Aufzüge wurden k»S jetzt von unserer
Partei verstaltet; unsere Freunde waren wenig
oder gar nicht mit öffentlichen Versammlungen
belästigt; sie hatten hinlängliche Zeit zur Erwä
gung, endlich aber nahet der Tag der Entschei
dung, wo jeder Whig seine Schuldigkeit thun
sollte, dem da» Wohl seine» Lande» und der
Triumph seiner Grundsätze theuer ist.
Die TVHigg in einer wüsten Rlemme.
—Unsere Nachbaren vom «Adler" spenden bei
nahe eine Spalte in ihrem letzten Blatte, um
unsere kurzen Bemerkungen wegen ihrem Arti
kel unter obiger Überschrift zu widerlegen. Das
ist wahrlich viel Lärm um eine Kleinigkeit!
Hätten sich die Herren die Mühe genommen ih
re Blätter vom Zahre 1838 zu lesen, so wür
den sie längst wissen, daß es kein so abscheuli
ches Unglück ist, wenn ein Mann die Wohlthat
der Gesetze benutzt, um seine Schulden zu be
zahlen oder, in andern Worten, Bankrott.macht,
denn dort steht eS denllichz "Wtiin ein Mann
in zu großer Geldverlegenheil ist u. seine Schul
den nicht Mehr bezahlen kann, so hat er ein
Recht die Gesetze zu benutzen."
Zu sagen daß Hr. Jrvin für das Bankrott-
Gesetz stimmte, war unnöthig, denn alle Blät
ter beider Parteien haben dies bereits gcsagt;
er wird es selbst nie läugnen. Daß er bis zum
Letzten sür dasselbe oder vielmehr gegen den W
iderruf desselben stimmte, mochte einen besondern
und, ohne Zweifel, einen guten Zweck haben,
den wir hier nicht erörtern können. Hr. Jr
vin ist ein Mann der für sich selbst denkt und
handelt, und unterscheidet sich dadurch von viel
andern Rcprescnlanten, die bloß mit ihrer Par>
lei gehen, und wenn auch Alles verloren geht.
Tie Behauptung des "Adlers,' daß der Ru
in des Landes, welcher in den letzten Jahren
vor 1841 so augenfällig war, durch die soge
naüte Ver. Staatel Bank hervorgebracht wur
de, ist ein Vers aus dem allen Liede, welches
die ganze Schaar der Lokofoko-Blätter jährlich
anstimmt, um den Schein aufzuhalten und
dem Volke weiß zu machen „daß sie allein die
Anti-Bank-Partei sind." Daß eine Bankan
stalt, mit beschränkten Mitteln, unter einem
Ltaats-Freibriese, auf den Credit der ganzen
Union einwirken kann, scheint unS ein Argu
ment gegen die gesunde Vernunft zu sein und
wir würden es nicht wagen dasselbe unsern Le
sern vorzulegen. Wir geben zu, daß unsere
Nachbarn vom „Adlers mehr Nachtheil durch
dieselbe hatten, aIS durch die Experimente der
Loko-Administration,denn Umstände ändern die
Sachen, aber wir wissen, daß dies nicht bei al
len LokosokoS der Fall war. »
Die Meinung deS „AdlerS i" „daß nicht
Alle schlecht sind welche daS Bankrott-Gesetz
benutzt haben," ist ein Geständniß daß auch
Hr. Palten zu diesen Ehrlichen gehören kau,
und wir in Gemeinschaft mit der Whig-Partei
glauben, daß er dazu gehört und folglich kann
von einer „wüsten Klemme" nicht die Rede
sein. Wir haben bessere Beweise für unsere
Behauptung aIS der „Adler" vielleicht glaubt,
wovon wir einS weiter unten folgen lassen.
Was will aber der „Adler" mir der Versich
rung sagen „daß sich die demokratische Partei
wohl hüten werde je einen Mann aIS Candida
ten aufzunehmen der daS Bankrott-Gesetz ge
nommen hat ?" will er unS vielleicht einen Bä
ren aufbinden? Wer mit dem Treiben und
Handeln jener Demokraten bekannt ist. wird
wissen daß sie schon Männer von mehr ver
dächtigern, Charakter aIS Candidaren ausgestellt
hatten, zum Beispiel so einen der K40,00(1 mit
dem Benefit bezahlt und noch dazu einige Li)
oder 3i) Tage ini Huntingdon Caunty-Gesäng
nisse gebrummt hatte, und wer bürgt unS dafür
daß sie's nicht künsiig wieder so machen we> d,n ?
Joseph W. Patton.
Herr Patton, der Whig-Candidat für Ca»
nal Commissioner, hatte vor einigen Jahren
das Unglück in seinem Geschäfte zu falliren —
aber als ehrlicher Mann bezahlteer feineSchul
den und rettete dadurch seine Ehre und guien
Ruf. Die Loko-Drucker benutzen diesen Um
stand um Hrn. Patton zu verläumdcn und un
ter dem Volke die Meinung zu erregen, daß er
seine Pflichten nicht erfüllte. Aber ihre Ver
läumdungen werden kräftig widerlegt durch Ei
nen von ihren politischen GlaubenSbrüdern, ei
nem respektablen wohlhabenden Bürger, dessen
Name im ganzen Staate wohlbekannt ist. Im
folgenden Schreiben beschreibt er alle Umstände
von Patton's Bankrott und seinen Anstrengun
gen, alle seine Verbindlichkeiten zu erfüllen. —
Wir finden diesen Brief in einem Extra vom
HarriSburg Telegraph, mit neun andern von
Patton's Gläubigern, welche alle sein ehrliches
Verfahren bestätigen:
HarriSburg. Sept. 2. !547.
An den Editor deS Pennsylvania Telegraph :
Mein Herr—lch habe erfahren, daß Jo
seph W. Patton von einigen seiner politischen
Gegner beschuldigt wird seine Gläubiger durch
das Bankrott-Gesetz betrogen zu haben. Glau
bend daß die Beschuldigung ungegründet
ungerecht Ist, und weil ich genaue Kenntniß v.!
der Ursache seiner Geldverlegenheiten habe, so
erachtete ich ich eS für eine Handlung der Ge
rechtigkeit gegen Hrn. Patton, folgende Angabe
zu machen i
Zn 1831 hatte ich ein Drittheil von einem
Eisenwerke in Cumberland Caunty, welches
Hr. Patton da» vorhergehende Zahr verwaltet
hatte. Hr. Patton, obwohl ganz ohne Capi
tal, wurde bewogen durch die Bitten und libe
ralen Versprechungen der Unterstützung vom
Eigenthümer der zwei andern Drittheile, ;wel
cher sich gern seiner Dienste in der Verwaltung
der Werke sichern wollte) mein Znteresse zu kau
sen für K22.75V» mit dem Verständniß mein
Theil von der auf den Werken haftendenSchuld
zu bezahlen. Eine Weile nach dem Kaufe ent
j deckt« er, daß der Eigenthümer sehr in Geldver«
. legenheit war und vielleicht ihn selbst mit dar»
» in verwickeln und ihn hindern möchte für da»
, Eigenthum zu bezahlen. Er sprach den Wunsch
aus zu verkaufen, fand aber keinen Käufer. —
' Ich rieth ihm fortzufahren und sein Beste» zu
5 thun. Im nächsten Zahre fallirte fein Genos
se und von jener Zeit an trieb Hr. Pation die
, Werke allein fort, unter vielen Schwierigkeiten
und Verlegenheiten, biS zum Zahre 1835, wo
er fallirte. Zch sagte ihm dann, wenn er mir
' eine Bilanz von etwa K 430, unbezahlte Znte»
t ressen, bezahlen wollte, so wollte ich daS liegen
- de Eigenthum zurücknehmen und ihn ganz frei
, geben, was er aber nicht konnte.
Während er das Eigenthum hatte bezahlte er
" die Interessen von derKaussumme saußer K 15»)
' und KS7SO von der Hauptsumme, und einen
l Theil der Schuld, welche bei seinem Kaufe dar
auf haftete. Sein persönliches Eigenthum wur
, de für den Nutzen anderer Gläubiger verkauft
und das liegende Eigenthum wurde von mir aus
der Scheriffs-Versteigerung gekauft für ungc
fäkr zwölf Tausend Tbale» weniger
al» er mir dafür bezahlen sollte, Zn
1339 bezahlte er mir die Zntercssen» welche zur
Zeit fällig waren aIS er fallirte, und ich fagtt
ich wollte ihm einige Zeit ein Release geben weki
er es wünschte. Es scheint, daß weil dieJudge
ments noch immer unbefriedigt waren, er es
für nöthig erachlete den Betrag von von zwölf
Tausend Thalern zu berichten in seiner Angabe
von Verbindlichkeiten, obwohl ich ihn nie gesor«
dert hatte sie zu bezahlen. Hr. Patron war
jung und eisrig» und leicht zu verleiten eine Ge
legenheit zu benutzen, als ich und er dachten in
d r Welt zu steigen. Unglücklicherweise kam
es ganz anders heraus aIS er erwartete, da er
in» Geschäft trat. Hr. Patron kam mit mir
zu leben seit beinahe zwanzig Jahren, aIS jun
ger Mann, und bals mir seit mehreren Jahren
die Eisenwerke, Mühle und Bauerei betreiben.
Ich kann aufrichtig sagen, daß ich
Mann in meinem Geschäfte Halle rnil welchem
ich besser zufrieden war und ich gebe mit.Ver»
gnügen dieseS Zeugniß von feinem Fleiße, sei
ner Nüchternheit, Ehrlichkeit und Eigenschailen
zum Geschäfte. H. Hai dem an.
Demokratische Einigkeit. Der
am vorletzten Samstage von unseren Lokosoko-
Freunden formirte Wahlzettel scheint nicht so
ganz den Ansichten de><Demokratie zu entspre
chen, aIS sie es -vünschen möchte. Die Kutz
tauncr Lokofokos sind besonders schlecht damit
gepließt und der «Geist der Zeit" spricht seinen
Unwillen in sehr harten Worten darüber aus,
weil man, den Candidaten für die Assembl» die
Verpflichtung aufgelegt hat, gegen jede Thei
lung von Berks Caunty zu wirken. Dies ist
höchst kränkend sür den ~Geist" und seine be
sondern Freunde, und eS würde unS gar nicht
wundern wenn sie sich unabhängig erklärten u.
ihren eigenen Wahlzettel formirten. DaS ist
nun einmal so der Welt Lauf, die Kleinen müs
sen thun waS die Großen haben wollen.
Herr Drucker!
Wenn so gut sein wollen,
so rücken Sie folgendes Gespräch in Ihr wer
the» Blatt
Ich war in einem Gasthaus und hörte ein
Geplapper, da habe ich denn eine We,le zuge
hört. Da w.iren der Fritz und der Stoffel recht
daran : S'vffel. Well, Fritz, warst du an der
Delegät-Cunvenschen?
Fritz. Jo, ich war. Ich war en Delegät
an seller Cunvenschen.
Stoffel. Well, Fritz, du bist n kluger Mail,
nau, waS ist die Ursach, daß ihr aus DunkelS
war't?
Fritz. Well, Stoffel. deS will ich dir sage,
wann du en Demokrat bist.
S. Bischur, Fritz, ich bin; du kannst's
wisse daß ich bin, ich krig der Adler, den lts' ich
nau schon äbaut schon die zwanzig Johr!
F Well, dann will ich dir's sage: in der
Stadt sin die Leit' zu g'fcheit, do kenne mir net
thu wie mer wolle, aber im Busch, so wie ans
DunkelS, do hol's Mehner dumme un enfäliige
Leit, do kenne iner thue wie mir wolle.
S. ist deS recht, die Leit' so zu fule?
F. Stoffel, ich will dir sage, e» ist demo
, kralisch!
S. Well, Fritz, wie so?
F. Well, Stoffel, ich kann dir sage, daß
der Adler so sagt: daß Alles demokransch ist,
waS die Pärlhi thut; für was heeßt's sunst
- Demokratische Pärthi?" wann du's so net
glabst, do leS e'mol selber.
S. Werriwell, Fritz, ich will dir just sage,
die Pärthi is mir bald verleed.
" F. For was? mir gefallt sie änvhau noch
recht gut: Die Leit im Land ihune alleS waS
mir sage, un sell i» demokratisch» oder kurzweg:
wann mir nur die Woll hen, der T .... l mag
die Schoos hawe.
S. Nau will ich dir eppes sage : ich meen,
die Demokrale thun zu verdollt wüst lüge! Ich
will dir sage, ich hab uf Epper recht gut Acht
gewe, nau schon e par Johr, do hen sie g'saat,
daß der Polk en besserer Tarifmann wär, aIS
der Clay l un sell war en dicke Lüg. Dernoh,
aIS der Tarif verännert war daü hen sie g'saat,
daß der neu Tarif die Frucht hoch det halte l -
un sell iS noch en verdolltere Lüg und 'neSchand
dazu. Un noch Eens, Fritz, will ich dir sage:
wie viel Leit hen der Pärlhi geglabl un hen ihre
Weeze net verkaafl wie er H 2 war, un wie viel
Leit henkaast aIS der Weeze so hoch war, un
hen g'glaabt er wird -noch viel Höger, un waS
ist er nau '/ un wie viel Leit hen ihr Hab und
Gut verlöre darch seller Humbug? Fritz, ich
will dir sage, ich Habs auSgefunne, seller Hum
bug un glaab ich will for Jrvin stimme.
F. Ich net.
S>. Well, ich will.
F. Dann bist du'n Federallst!
S. WaS bist'n du ? Fritz, ich denk «in brit
ischer Tarifmann? Ich will dir sage, Fritz,
felle Demokrat« thun zuviel so öffentlich lüge:
die dumme Leit thun'» a sel>ne; wann ich schon
dumm bin, ich kann doch so viel sehne.
F. Well, ich geb net uf, Stoffel, der Na»
nie Demokrat gleich ich so gut,
S. Ich thu ab, Fritz, awer wann Eener
en Dtinokrat will sein, derf er net so verdollt
lüge, sell i» net demokratisch.
F. Sell macht nichts auS, wann'» just De
mokrat heeßt, dann binn icv zufriede, un waü'S
auch e bisset dunkel guckt!
Ich will Dir sagen, Herr Drucker, daß ich
nicht länger bleiben hab können, das Gespräch
zuzuhören. D. Iv.
Ein Reisender.
Vom Kriegsschauplätze.
Unsere Nachrichten vom Kriegsschauplätze
sind in I't neuer als die welche wir vorige
Woche bereits lieferten! sie bestätigen nur
jene Berichte und liefern mehr Einzeluheite»
von den Schlachten in der Nähe der Stadt
Meriko.
Der Verlust unserer Armee an Todte» und
Vtrwiindtleii soll beinahe !lvv betragen.—
Der Verlust der Mexikaner a» Todte» und
Verwundete» wird auf 6VOV angeschlagen,
worunter sich >5 Generäle und bohe Offiziere
befinden. Beinahe Mexikaner sind ge
f.niaen genommen und unter diese» befinden
sied die Geu. Blanco, Garcia, Mendoza, u.
der bernchligte Guerilla Häuptling SalaS.
IS Kanonen »nd eine Menge anderer Waffen
wurde» erbeutet, ebenso die ganze Feldequi»
page und mehr Munition als Gc». Scott ge,
braucht habe» soll, so lange er in Mexiko ist.
Die Aahl der Mexikaner welche unter Va
leniia und Santa Anna kämpften soll SO.Ovl)
aewesen sei», wogegen Gen Scott nur 6000
aiifsttlle» konnte. Wenn man betrachtet
welch eine überlegene Macht von frischen
Truppen liier von 6000 Mann, die von lan
gen Märschen u»d viele» Aiistrkngunqen er
schöpft waren, besiegt wurde», so muß man
sowohl die Kriegskunst der der Anführer als
die Tapferkeit der Soldaten bewundern. Die
Mexikaner flohen in großer Unordnung und
in solcher Eile, daß fle >hre Waffen von sich
wai f.n, um leichter fortzukommen. Mehre
re hatte» keinen Schuß gethan.
Gen. Valeneia entfloh mit zwei Compag
nien »ach Toluko und erklärte sich gegen San
ta Anna.
Ge». Scott wurde während der Schlacht
durch eine Cartetschenkugel am Beine, unter»
halb dem Knie, verwundet.
Der Platz wo die Schlachte» geschlagen
wurden, soll nur 4 Meilen von der Stadt
Mexiko entfernt sein. Die Schlachten dau
erten fast unuuterbrochtn vom 17ten bis Li
sten August.
Am 21 bat Santa Anna um einen Waf
ftiistillstaud, der ihm bewilligt wurde und die
darauf bezügliche» Artikel wurde» am SSste»
vo» de» dazu angestellle» beiderseitige» Com
missloners unterzeichnet; wie lauge derselbe
dauern soll, ist unbestimmt.
Die FriedeiiS-Uttlerhandlnngen zwischen
Hrn Trist und den mexikanische» Commissi«
oiiers wurden gleich eröffnet, ob sie von gutem
Erfolg se,n werden, muß die Zukunft, lehren.
ParedeS nnd Bustamente sollen sich auf
verschiedenen Wege» der Hauptstadt nahen ;
beide mit einer bedeutende» Macht und voll
vo» tödlichem Haß und Rache gegen die A
mcrikaner.
Der Trupp Dcsertöre und anderer Ans
länder, welche gegen die Amerikaner fochten,
72 an der Zahl, wurden gefangen genommen
nnd ei» Kriegsgericht war bereits in.Sitzung
um sie zu verurteilen.
Man befürchtet daß St. Anna de» 'Waf
fenstillstand, nur benutze» wird um neue
Schurkenstreiche zu ersinnen, nnd daß dem
nach »och ein furchtbarer Kampf zu erwar
ten steht.
tLin Omen.—Am Samstag Abend wurde
eine demokratische Ann Schunk-Layior
Versammlung im hiesigen gehal
ten, der eine große Anzahl prominenter Demo
kraten beiwohnte. Dr. H. H. Mühlenberg hat
te den Vorsitz. DaS will thun in Alt Berks,
so kurz ror der Wahl.
Wechsel in Aemtern.
Dieses ist einer der Haiiplgruiidsäye ächter
Demokratie. n»d wurde >» das demokratische
GlaubenSbekeniitniß aufgenommen, als Tho
mas lefferson dessen anerkannter Apostel
war. Sein Zweck ging dahin, die Verdor
benhkit zu verhüte», die aus erblichen
AmlStiiikünfte» eiilsprtiigt,—und die Greuel,
die ans dem Gcnuß lebenslänglicher Aemter
hervorquelle». Unsere Väter wurden durch
erbliche Aemter, die für hungrige Schmarot
zer brittische Freigebigkeit geschaffen w»r>
den, in dem Mörser der Unterdrückung zer
stampft, und mit ihrem Schweiß »nd ihrer
Arbeit mußten sie dieselben ernähren. Ver
dienst, Kenntnisse lind Fleiß wurden bei Sei.
te gesetzt, um für teute zu sorge»,welche nichts
davon besaßen, und welche mit Verachtung
der tage ihrer Unterstütze?, es sich wohl sein
ließe».
Kein Wunder also, daß die Demokratie
sich bestrebte dieses Ueberbleibsel tyrannischer
Aristokratie aus unserer Regierung zu ver
nichte». Der Grundsatz ist der Quelle wür
dig, woraus er floß. Die tokofokos haben
dieses als eine ihrer Hauptlehren frecher
Weise in Anspruch genommen, weil sie den
Namen der Partei führen, die jenen Grund
satz zuerst aufstellte. Die andern tehreu der
alten Jeffersonischen Schnle sind alle eben
falls ai'.gkiioinnik» worden, nnd sind ~, jener
Partei alleiu in der That vorhan
den. Was den Beamten Wechsel betrifft,
so lasset uns einmal die Aufrichtigkeit oder
die Ehrlichkeit der tokofoko Partei in der
Ausführung dieser Lehre untersuchen.
Francis R. Schnnk fing schon im
Jahr 1808 an, die Brüste der Schatzkamcr
auszusaugen. Er hat seit jener Z„r bis auf
den heutigen Tag fortwährend die Aemter ge
wechselt (mit Ausnahme weniger Monate,
als er von Go»v. Porter als dessen Staats
sekretär wegen seiner Unfähigkeit den Abschied
bekam;) er lebte während j:.„r ganzen Zeit
wohlgemuth und guter Dinge, ohne daß er
eine eiuzige Handlung verrichtete, oder eine
einzige Maßregel auf s Tapet brachte, welche
sciut» Namen so berühmt machte, wie den
> eines milttlmäßigen Bierhans-Demagoge«.
! Seine greundc vermSge,, >,, s»j„km ganze»
Leben keine That aufzuweiftn, die etwa« An
deres als Schwachsinn, Unwissenheit und
Dummheit verriethe. Sein ganzes Verfad«
re» ist, w„i» er die Macht dazu hatte, darauf
hinaus gegangen, die Thatkraft des Volke«
zu lähmen, dessk» Unternehmungsgeist zu er
sticken, und ihm die Thore des Reichthums
! zu verriegelu.
Solcher Art ist der Amt Wechsel de«
Francis R. Schuiik und dessen Wirkungen.
Er verlangt noch immer eine Fortdauer dieser
Art Amtwechsel. Das demokratisch?
annehmen.
Gonv. Schunk'e Staat-setretär betrieb
den Amtwechsel als Geschäft ebenfalls bei
Zeiten. Er hat diese» demokratischen Grund,
satz seit viele» Jahren ausgeführt, er hat sich
zur Demokratie und Amtwechsel bekannt, und
dafür gesorgt, daß er sich selbst die fettesten
Brocken von den Aemtern sicherte. Er ist
jetzt der eigentliche Gouvernör, ei» tokofoko
vo» der schwärzesten Farbe, der die Fortdauer
eines solchenAmtSwechsclS inbrünstig wünscht.
Wir erwarte» mit Zuversicht, daß das Volt
auf seine flehentlichen Bitten im nächste«
Oktober erwiedern wird:
~Othello, dein Geschäft isk aus "
James R. S » owde » »st ein ande
res Beispiel des tokofoko AmtSwechsels, Ei
ne» in der Gesetzgebung wechselte er mit
dem Staacsschatzintistcr-Amk, welches er wie«
der, l»achdem er, »in sich aus der Klemme zu
ziehen, v,m>o Thaler geborgt, und außer
dem »5.000 Thaler gebettelt hatte, de
ren Bezahlung er dem gegenwärtigen Staats
Schatzmeister überließ.) mit der Münze der
Ver. St. in Philadelpbia wechselte. Dort
wird unseres Bedünktiis seinem Wechseln »in
Ende gemacht werden, durch veu Sieg reiner
demokratischer Grundsätze in der bevorste
henden Presidenttnwahl. V. Wächt.
Schrecklicher Mord bei
P i t r s b u r g. Dort ist wieder ein
schrecklicher Mord, welcher am vorletzten
Freitage stattfand, verübt worden. Am
Morgen fuhr Hr. Morrison von Mifflin
Taunschip nach Pittkdurg auf den Markt.
Er ließ seine Frau und seine Tochter Sa'
rah. 25 Jahre alt. zu Hause zurück.
Während deS Nachmittags bekam Frau
Morison epileptische Anfälle, denen sie
seit Jahren unterworfen war. und wäh
rend dieses Zustandes schlug ihre Stief'
tockter Sarah so lange mit einem Kuittel
auf sie. biS sie todt war Sie warf den
Leichnam in'S Kamin machte Feuer da
rum. und unterhielt dasselbe so lange, bis
derselbe bis auf ivenige Knochen zu Asche
verbrannt war. Sarah flüchtete sich dann
in den Wald. Am nächsten Morgen kam
eine Verwandtin und ein Nachbar in'S
HauS, und waren erstaunt. Niemanden
anzutreffen und Alles in größter Unord'
nunq zu finden. Der sonderbare Geruch
ließ sie elwaS Ungewöhnliches vermuthen.
Man rief die Nachbarn zusammen, such,
te und fand endlich die Tochter, die dann
auch sofort ein vollständiges Bekenntniß
ablegte. Sie gab als Grund für den
Mord ihrer Stiefmutter an. daß die Fa
milie in Uneinigkeit gelebt habe, und daß
sie die Ursache derselben gewesen. Sarah
Morrison soll nach der Aussage der Nach
barn zu Zeiten geisteskrank gewesen sein.
Sie wurde verhaftet und nach dem PittS
burger Gefängniß bebracht. Horoner
Richardson hielt einen Jnquest und die
Jury gab ein den Umständen angemesse
nes Verdikr.
Blitzschade n.--Bei dem Gewit
ter am st.n September Abends wurde die '
Scheuer des Hrn. D. B. Lindemurh, in
Ost Donegal Tauns.. Lancaster Caunty,
vom Blitz getroffen, wodurch dieselbe in
Brand gerieth und bis auf den Boden
niederbrannte. Mehre Pferde und einige
Stücke Rindvieh kamen in den Flammen
um. Die in der Scheuer aufbewahrte
Heu- und Frucht Erridte ging ebenfalls
in den Flammen auf. Wir vernehmen,
daß die Scheuer nicht versichert war.
Eine andere Scbeuer, vier Meilen von
Elisabethtaun, und eine andere in der Nä
he von HummelStaun sollen am nämli
chen Abend vom Blitz entzündet und ein
geäschert worden sein.
Selbstmord. Der „Columbia
Spy" berichtet, daß ein Mann, NamenS
Henry Brubacher, der auf dem zwischen
Marictle und der Codorus Eisenschmelze
laufenden Damxfboote angestellt war. in
der Nacht am 6. Septemb. im Hause von
Herrn Jacob Purkypile in Marietta, in
einem Anfalle von Geistesverwirrung sei
nem Leben dadurch ein Ende machte, daß
er sich die Kehle durchschnitt. Hr. Bru«
bacher soll früher ein Wirthshaus in Neu
Holland. Lancaster Caunty, gehalten ha
ben. L. Volksf.
An Kranke und Leidende.
ES kann mit Wahrheit behauptet werden, daß
Woctor Swaxne's
Zusammengesetzter Wildkirschen- Syrup
nun schon länger aIS 10 Zahre in den Net.
Staaten allgemein im Gebrauch ist» ohne Fehl
jeden Husten von nicht zu langer Dauer heilt, .
und daß Tausende, die stufenweiS unter den
verdeckten Aanfällen der Auszehrung dahinsan«
ken, durch dieses Mittel wieder hergestellt wur
den, und nun lebende Zeugen von der wunder
vollen Heilkraft desselben sind.
Brauchst in Krankheit du und Leiden
Swayn'SWildkirsch«:—sicherlich
Führt sie zu deS Leben» Freuden
Und entreißt dem Tode dich.
Der Meatvillr «Crawford Demokrat" ix»
zeugt über diese Arzenei folgendes, «Wir kön
nen Dr. Swaye't Wildkirschen Eprup a!« das