Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 24, 1847, Image 2

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    rauf kam Netter John zu mir und sagte:
„Vetter Slick, haben Sie die Güte, und
kommen Sie einen Augenblick mit mir!"
Er ging gerade zwischen die seidenen Fen
ftervorhänge hinein, »vo die Büsche und
Vögel waren und die Swany stand, und
sagte : „Vetter Jonathan, haben Sie e6
denn nicht bemerkt, daß Ihre Strippen
unter den Stiefeln vorgerutscht sind?"--
„ES ist nicht möglich," sagt' ich, und guck
te nach seinen hinunter, nm zu sehen, wie
er sie an Halle, denn ich wollte
nicht wissen lassen, dast sie gleich vom An
fang an so gewesen waren ; aber genäht
will ich werden, wenn sie ihm nicht fest
unter dem Schuhen saßen- (Forts, f.)
A u ff a ll e n d e r Selbstmord
—Eine Frau, die in der Nahe deö Niaga
rafalls wohnt, erhielt zu ihrem Erstaunen
einen Brief von ihrem Manne, mit dem
sie bisher zufrieden und einig gelebt hatte,
worin er ihr unter Anden» anzeigte, daß
er den Entschluß gefaßt habe, sich zu er
saufen, weshalb er nie mehr nach Hause
zurückkehren werde. Der Brief wurde
von ihr mehrern Bekannten gezeigt, doch
herrschte allgemein die Ansicht, daß er nach
dem W.sten gegangen sein möge und blos
diesen Vonvand benutzt habe, um seine
Frau los zu werden. Am 25. Jnli hör
ten jedoch alle Zweifel darüber auf, denn
man fand die Leiche deö Vermißten un
terhalb der Fälle. Lebend wurde er zu
letzt am vorhergegangenen Donnerstag A
bend gesehen, wie er auf der Bath Island
Brücke über dem höchsten der Wasserstür
ze stand. Man vermuthet deshalb, daß
er sich dort bald nachher in das Wogenge
braus stürzte und über die Fälle in den
Schlund hinabgeschleudeit wurde. Die
Leiche trug Spuren au sich, daß sie über
die Fälle gekommen sei.
No ch m ehr Schlange n- Als
Hr. Heinrich Faust am Sonntag' den
'August, auf dem Wege nach der Kirche
war, tödtete er auf dem Lande des Herrn
Jacob W Werner, in Manheim Tauns.,
York EaunN). etwa Ruthen von der
Stelle, wo Herr Werner am 2-2. Juli ei
ner Schlange den GarauS machte, die 5V
Junge bei sich hatte, ebenfalls eine strei
fige Schlange; sie war ungefähr 4 Fnß
lang, und er zählte (i-t Junge, die sie bei
sich hatte. Er sagte dies dem Äohne des
Herrn Werner, welcher sogleich nach der
Stelle hinging, und noch 7 Jnnge mehr
fand, so daß diese Schlange 71 Junge im
Leibe hatte.
Das ..Rail Read Journal" gibt eine >
tabellarischeUebersicht aller amerikanischen <
Eisenbahnen. Darnach befinden sich in «
denV. Staaten 147 Eisenbahnen.von de !
nen 5392 Meilen beendigt, nnd im (Äe- '
brauch sind. Außerdem sind weinr.' 39. '
welche 25)57 Meilen messen, im Bau be- '
griffen, und 12. welche 715 Meilen mes >
sen, begonnen aber verlassen. Unter die
sen letztern befinden sich tvt Meilen in !
Alabama und Florida. Die längste El-
senbahn, welche einer Eompagnie gehört,
ist die von Savannah nach Macon. U>o '
Meilen lang, die nächste ist die Ballimo
re Ohio Eisenbabn, Auf den Eifenbah '
nen befinden sich 15 Tunnels, von denen
der längste in Brooklyn über H Meile >
mißt. 19 Bahnen haben geneigte Ebe !
nen mit stehenden Dampfmaschinen. Ei i
ne der theuersten Eisenbahnen ist die Re s
adinger. welche aus 93 Meilen 10,338.539 >
Thl. gekostet, aber anch eine der einträg
lichsten ist. H. Gazette. '
Ein Raubnest ausg estört. ,
—Schon seit 2 Monaten war eine freche ,
Diebesbande der Schrecken aller Kaufte» ,
te und Händler in Boston nnd der Um i
gegend. ohne daß man auf die Spnr kom j
men konnte. Zufällig entdeckte man vo l
rige Woche, daß in einem Hanse von l
Cambridge, dessen Miethsleute sich für l
einen Tag entfernt hatten und den folgen <
den Tag umziehen wollten, eine bedeuten
de Menge gestohlener auf '
dem Fußboden eines Zimmers ausgebrei
tet lagen. Die Polizei besetzte das Haus ,
und als den Abend drei Personen mir Kof <
fern ankamen, um die Waaren abzuholen. -
wurde der erste der das Haus betrat. Da >
nicl O'Brien, gefaßt. Die andern mach ?
ten sich davon und erreichten das Haus '
eines gewissen Gallagher. O Brien hat Z
schon öftere Bekanntschaft mit dem Zucht- t
bluse gehabt, und ist wahrscheinlich der >
Anführer einer größeren Bande.—Ei»er '
der entflohenen Diebesgenossen. Mcßeat
ty' sollte in der folgenden Nack)t arretirt !
werden, sprang aber ohne Schuhe u. Hut ,
aus dem zweiten Stockwerke und entkam.
In seinem und später in seines Vaters ,
Hause fand man eine Menge gestohlener <
Sachen. Auch in Gallagherö Hause fan- -
den sich gestohlene Juwelen. i
Ein wirksames
Ein Deutscher aus Philadelphia, der
sich in Germantann mit seiner Familie
aufhielt, versuchte dort zweimal sich mit '
Laudanum umS Leben zu bringen,
wurde aber durch ärztliche Hülfe und die '
Magenpumpe beide Mal gerettet. Das >
zweite Mal führ'e der Arzt seinem Pati ,
enten die Thorheit seiner Handlung zu ,
Gemüthe, und sagte scherzend, warum er ,
denn keine ordentlich geladene Pistole ge :
iwmmen habe, wenn er einmal seinem Le l
ben hätte ein Zeil setzen wollen. Da wär
, es doch mit eins vorbei.
Zwei Wochen später kam die Frau die
ses Mannes dem Doktor in's Haus ge
rannt und rief athemlos :
" Er hat 's gethan, Doktor» Jacob hat 's
> gethan!
Was denn? fragte der Doktor.
Akkurat, wie Sie's gesagt haben ;--mit
einer ordentlich geladenen Pistole. —in die
ser Minute-und jetzt ist er todt!
So war's, der Patient halte die Vor
schrift befolgt, und es hatte geholfen.
Der mexikanische Tarif.
Dem „N. O. Delta" wird aus Tam»
pico geschrieben, daß seit dem Isten Mai
75.999 Dollars im Hafen aufgenommen
sind, un» daß unsere Regierung mit weni
gen Modisicationen des Tarifs aus die
ser Quelle viel gewinnen könne. Doch
wenn wir erwägen, daß Tampico immer
der zweite Hafen Meriko 6 gewesen ist,
und in letzter Zeit selbst Vera Cruz über
holt hat, so können wir keineswegs zuge
stehen, daß die Erwartungen, welche Hr.
Walker erregte, gerechtfertigt sind. Sind
die Einnahmen von drittehalb Monaten
75.999 Dollars, so werden sie im Jahre
nicht einmal 359.999 Dollars erreichen.
Gesetzt Vera Cruz nehme selbst drei mal
so viel auf, so würde die Gesammteinnah
me aus beiden Häfen erst 1-499.999 Dol
lars erreichen.
Wo bleiben aber da die 15,999.999
Dollar auf welche das Gouvernement die
Einnahmen vom Tarif anschlug? Ein
Correspondent der „N. O. TimeS" versi
schert, daß unter einem verständigen Tarif
und einem erleichterten Handelsverkehr
die Einnahme leicht auf 5 Millionen ge
bracht werden könnte, daß aber unter den
jetzigen Umständen nicht 1 Million er'
reicht St. Pest.
M e n s ch e n d i e b st a h l in Penn
sylvanien.—Zwei Elende, Namens Walts
n. Miller, überredeten eine freie Schwar
ze. Marie Whitting. aus Ehambersbnrg'
Pa.. die den Haushalt für die beiden be
sorgte, sich auf der Reise durch Maryland
für eine auszugeben, um nicht
arretirt zu werden. In Baltimore aber
verkauften sie die Frau als Sclavin an
Hrn. Slatter. und führten sie in dessen
Haus mit der Lüge, daß es ein Wnrl>S
Haus sei. Slacter wurde bei der Sache
etwas mißtrauisch und erkundigte sich deö
halb bei der Schwarzen, deren Erzählung
ihn von dem Verbrechen der beiden Ver
käufer überzeugte. Sie sind in Baltimo
re arretirt. ib.
?l iegelbah » - ll n g l n ck. Lancasier,
d. Aug. Wir vernehmen, das; am vo
riger Mittwoch ein Mann, Namens Samuel
Erbe ii, tili Jngenier auf einer Lokoiuotive,
auf der Niegeibahn einiqe Meilen östlich vo»
dieser Stadt schwer verletzt wurde, indem ihm
ci» Lei» an zwei Stellen zerbrochen wurde
und er »och auderweitigeii <ischadcn erhielt
Die tokomotive, welche von der Bahn ab
sprang, wurde ebenfalls beschädigt.
S ch e ii ß l i ch e r Mo r d. —Ein Brief,
datirt zu Deposit, Pa., am 6. Aug. meldet,
daß am vorhergehenden Sonntag in Scott
Tauuschip, Wayne Cauiily, eine scheußliche
Mordthat an Frau Williams, etwa 56 Jah
re alt, Gattin des Ehrw. Giuschani Willi
ams, begangen wurde. Sie hatte am Mor
gen jenes Tages ihre Wohnung verlasse», um
einer Soiiutagsschule in der Nachbarschaft,
blos I j Meile vo» ihrer Wohiiuug entfernt,
beizuwohnen Als sie durch den Wald ging,
wurde sie von einem Teufel iu Menschenge
stalt angefalle», seitwärts von der Strasse gc
worfen und gewürgt bis sie todt war. Die
Quetschungen, die man an ihrem Körper
fand, keße» keinen Zweifel übrig, daß der
Unmensch seine teuflische Absicht ausgeführt
hatte. Er wurde durch das Geräusch von
dein Fahrzeuge des Hrn. Williams gehört,
welches bald vorbei kam n. nach dem Schnl
hause ging mit einem Theile der Familie und
zwei Schwestern der iiiiglneklichen Frau Wil
liams, welche wenige Tage zuvor vom Staa
te N P. gekommen wäre», um ihre Schwe
ster und Verwandten zu besuche» Als die
Familie bei ihrer Ankunft im Schnlhanse
Fran Williams dort nicht traf, wurden sie
um dieselbe besorgt und gingen mit mehreren
andern zurück, um sie anfznsuche». Sie fan
den ihren Leichnam eine viertel Meile von
dein Schulhausc, einige Fuß abwärts von der
Straße, hinter einem Baumstamm liegend.
Ihre Kleider waren zerrissen und der Leicb
»am trug »och andere Merkzeichen, daß ihr
Too durch Erdrosseln verursacht worden sei.
Als ihr Mörder das Annähern des Fahr
zeugs hörte, verließ er sein Schlachtopfer,
ging ungefähr eine halbe Meile weit fort, in
der Absicht zn entfliehen, kehrte aber zurück,
und wurde von seinen Verfolgern ergriffen.
Er gestand die That und seine Absicht ein,
lind sagte, er sei zurück gekommen, nm ;» se
hen, ob die Frau todt sei, wenn nicht, seine
erste Absicht zu vollenden. Er gab seinen
Namen an als John Bell, ein Engländer,
kürzlich aus dem peüsvlvcniischen Zuchthause
entlassen. Er sitzt jetzt im Gefängniß zn
Honesdale, nm fein gerichtliches Verhör «b
zuwarten, und hoffentlich wird er sriuem ver
dienten Lohn nicht entgehen. (t. Volkes.
S a m u e l S c ii d d e r, vo» PrattSville,
N. V., der den Butterhaudel in's Großar
tige trieb, mehre Banken und Handelshäuser
durch falsche Zahlanweisiittgen »m bedeuten
de Gummen beschwindelte und vor einigen
Monaten durchging, ist in Ohio festgenom
meu worden uud befindet sich jetzt als Arre
staut auf dem Wege nach Neu Pork. Die
ser Spekulant betrog die Prattsville Bank
um 39.009 Thaler; die Kingston Bank um
3,099 Thaler ; die Delaware Bank um 13,-
000 Thaler; und verschiedene Haudelöhäu-
- ser um etwa 29,999 Thaler. Sein Prozey
wird eint zweite Monroe Edwards - Scene
liefern.
Ver Alvern le ZSeovnrhter
Neadiug, den 2Ä. August 17.
/ Demokratische Whig-Ernennungen.
Für Gouvernör:
General James Jrvin,
von Center Caunty.
Für Canal ton, missioner:
Jositpt'i TV Zlatton,
von Cumberland Caunty.
L. Lsq. i« our autlwri^ecZ
at ins ossiees in tkv
—?<. >V. Lorner of l'kirä anä
Lkestnut strot«.
Taunschip-Committeen wel
che den Platz wo sie ihre Delegaten-Wahl hal
ten im Beobachter bekannt zu machen wün
schen, mögen ihre Anzeigen während dieser
Woche, entweder gelegentlich oder in portofrei
en Briefen, einsenden.
Whig Caunty Committee«.
Die folgenden Herren sind ernannt als ste
hende Whig - Committee und Correspondenz-
Committee für Berks Caunty, für das begin
nende Jahr zu dienen, nämlich:
Stehende Committee.
Diller Luther, Heinrich Rboads,
Karl Trorell, Georg W. AddainS,
Horatio Trerler, Heinrich S. Kupp,
James V. Lambert.
Corre6po»denz-Fom mittee.
Samuel Bell, David F. Gordon,
Zsaac Eckert, John R. Van Reed,
John S. Richard?, William M. Baird,
Jacob Marschall, William Feather,
William Palm, Andreas M. Dehart.
Die Nummer SS.—Die heutige Num
mer schließt den Sren Jahrgang des "Liberalen
Beobachters." Wir glauben kaum, daß irgend
ein teutsches Blatt in Pennsylvanien mit grö
ßeren Widerwärtigkeiten zu kämpfen hatte als
der "Beabachter," dennoch ist eö unS gelungen
denselben während den letzten acht Jahren re
gelmäßig erscheinen zu lassen. Unsere W>der
dersachcr waren anfangs Viele, und einige da
von, die wir namentlich angeben könnten, hat
ten es sich sogar in den Kopf gesetzt, das; in
Berks Caunty, dem Capitol der Lokofokos von
Peiisylvanien, durchaus keine deutsche Whig-
Zeitung bestehen dürste. Sie werden nun aus
Erfahrung wessen daß eine solche bestehen kann,
und wir geben ihnen die Versicherung daß sie
noch fortbestehen wird, da die Zahl ihrer Freun
de noch immer zunimmt.
Unseren wahren Freunden, die unS während
den vergangenen 8 lahren so thätig unkerstütz
ren, daß wir unser mühseliges Geschäft fortset
zen konnten, erstatten wir bei dieser Gelegenheit
unsern Dank; den saumseligen Kunden, die sich
auch wohl zu den Unterstützen! deS Beobachters
zählen mögen, von unS aber nicht dazu gezählt
werden, weil sie zu lange das Bezahlen verges
sen, erinnern wir ernstlich, daß wir nicht län
ger warten können—und wenn sie fortfahren
unsere Gesuche unbeachtet zu lassen, so müssen
wir ihuen den Mann mit dem Stabe schicken,
wo denn die Zeche viel theurer werten wird.
Nächsten Samstag haben die Bürger
v. Reading ein nettes Schauspiel zu erwarten,
nicht etwa einen CireuS oder eine Menagerie,
sondern eine Schaar von Aemterhaltern und
Aemtersuchern, die sich bei dem zu haltenden
Erntefeste einfinden wird. Es mag den Lokos
zweckmäßig scheinen ein solches Schauspiel an
zustellen, doch glauben wir schwerlich, daß es
den Ansichten der g a n z e n Partei entspricht,
wenn ihre Candidaten so kurz vor der Wahl
Reisen machen, um Stimmen zu betteln.
liOV«II
Bei einer Versammlung der demokratischen
WhigS von der Stadt Reading, welche am
Samstag Abend am Gasthause von Joseph
25relsford gehalten wurde, wurde ein
Hz keacj)' Clubb organisirt. Eine Committee
von fünf wurde ernannt, um Beschlüsse und
Regeln für den Clubb abzufassen und an die
Versammlung zu berichten. Nachdem der Be
richt der Committee einstimmig angenommen
war, wurde beschlossen, haß eine zweite Ver
sammlung gehalten werden soll, beute Abend
de» 24sten August, um 7j Uhr, am Gast
hause von Edward Witman, Ecke der öt. und
Fränklinstraße, um die Beamten de? ClubbS
zu ernennen :c. Die demokratischen Whigs
von der Stadl Reading, sind ernstlich ersucht
derselben beizuwohnen.
tLrtrank. —Ein schwarzer Knabe, Namens
Georg Maxwell, ertrank ani vorletzten Soütag
Abend beim Baden in der Schuylkill, nahe bei
der Pennstraßen-Brücke.
Von unserer Armee haben wir seit letz
tem Montage nichts erfahren. Man vermu
thet daß Gen. Scott jetzt in der Hauptstadtist.
Die August-Wahlen. Das Resul
tat der August-Wahlen ist eine Probe von der
mächtigen Popularität unserer National-Re
gierung, die wahrscheinlich durch den Krieg mit
Meriko so stark wurde. Die Wahlen waren
meist in den südlichen Staaten, welche dem
Kriegsschauplätze zunächst liegen, und dennoch
hatten die WhigS in denselben dieSmal mehr
Glück alö in früheren lahren. Wir gaben vo
rige Woche Berichte von dem Ausgange der
Wahlen, so weit wir sie erhalten hatten, und
geben sie heute mehr vollständig und besser:
Lcnnessee.—Der Whig-Gouvernör ist mit
einer Mehrheit von 190 V bis 2099 Stimmen
erwählt, über den gegenwärtigen Gouvernör
Braun, welcher in ISIS mit 1599 Stimmen
Mehrheit erwählt wurde. Für den Congreß
find WhigS und 3 Lokos erwählt —Whig-
Gewinn 1. Die Whigs haben eine Mehrheit
in der Gesetzgebung.
Rentucky.—ln Folge von Uneinigkeit un
ter den Whigs, gelang eS den Lokos in einigen
Distrikten ihre Candidaten für den Congreß zu
erwählen ; die Delegation besteht aus S Whigs
und 4 Lokos. Die WhigS haben eine starke
Mehrheit in der Gesetzgebung.
Indiana. —Nach den letzten Nachrichten
besteht die für den Congreß erwählte Delegati
on aus 4 Whigs und 9 Lokos—Whig-Gwinn
2. Einige meinen daß 3 WhigS erwählt sind.
!7o»d-ttaroli»a. —6 WhigS und 3 Lokos
sind für den Congreß erwählt —welches einGe
winn von drei WhigS ist.
Alabama. —2 Whigs sind für den Congreß
erwählt —Gewinn 1. Der Loko-Candidar für
Gouvernör wird kaum Stimmen genug haben,
um erwählt zu sein.
lowa wählte 2 Lokos für den Congreß.
Wenn die Whigs im Süden so gute Ge,
schäste machen, so haben die Freunde der Nati
onal-Administration im Osten wenig Gutes zu
erwarten.
lLtwas Unerbörtes.—Staune nicht, lie
ber Leser, ein Unglück hat sich in unserer guten
Stadt zugetragen, worüber manchen Leuten die
Haare zu Berge steigen. Am vorletzten Sam
stage fand in der Nordwest-Ward eine beson
tere Wahl statt, um die durch die Resignation
des Hrn. H. H. Mühlenberg erledigte Stelle
im Selekt Council zu füllen. Unsere Lokosoko-
Freunde hatten alle nöthige Vorkehrungen dazu
getroffen und wahrscheinlich die Kanone schon
geladen, um den gewissen Sieg zu beschie
ßen. Sie hatten ihren Candidaten regelmäßig
ernannt und träumten nicht von einer Nieder
lage, besonders weil es '«nicht regnete." Aber,
o unerhörtes Mißgeschick! Sie hatten diesmal
die Rechnung ohne den Wirth gemacht, denn
beim Abzählen fand es sich, daß ihr Candida!
9 Stimmen zu wenig hatte, um erwählt zu fein.
Hr. Jacob Allgaier (Whig,) erhielt 89 und
Hr. Asaph Schönfelder (Loko) 89 Stimmen.
Wenn wir bedenken, daß in jenem Stadnhe!le
der City-Clubb sein Hauptquartier hat und
daß alle hiesigen Loko-Drucker in demselben woh
nen, sc kann dies Resultat doch wohl als ein
Beweis gelten, daß der Glücksstern der Lokoso
koS in Reading am Untergehen ist.
Die hiesigen Loko-Blätter sind untröstlich ü»
ber dieS une>wartete Mißgeschick. Ter 'Adler'
meint "die Demokraten hätten sich von den
Whigs im Schlafe fangen lassn." Ein schö
nes Copliment. DaS müssen nette Demokraten
sein, die beim Regen zu Hause bleiben und beim
Sonnenschein schlafen. So geht's wenn die
Stadt kein« Nachtwächter hat.
Henry Clay in Philadelphia.^
Am vorletzten Samstag Nachmittag traf, per
Telegraph, in Philadelphia die Nachricht ein,
daß der Achtb. Henry Clay auf dem Wege sei
nach jener Stadt, und als AbendS der Karren
zug ankam, hatte sich eine solche Masse Men
schen zu seinem Empfange versammelt, daß die
Karren nicht ohne viele Mühe in daS Karr
haus gebracht werden konnten. Der Enthusi
asmus des Volkes übertraf alles der Art was
man in Philadelphia noch gesehen oder gehört
hat. Etwa um 19 Uhr erschien die Masse wie
der vor dem LogiS des Hrn. Clav, von einem
herrlichen Musikchore begleitet, und als dies ei
nige Stücke gespielt hatte, hörte daS Rufen
nicht aus biS Hr. Clay auf dem Balkon erschien
und eine kurze Rede hielt, wonach sich Alle in
bester Ordnung nach Hause begaben. Hr. Clay
blieb über Sonntag in Philadelphia und setzte
am Montag Morgen seine Reise fort nach Cap
May, um dort die Seebäder zu gebrauchen,zum
besten seiner Gesundheit, was eigentlich der
Zweck seiner Reise war.
Denkt daran !—daß die Kosten von Hr.
Polk's Administration, während den letzten 3
Monaten H 22,475,525 betrugen—waS jähr
lich 99 Millionen ausmacht. Denkt daran!-
daß die National-Regierung täglich H259,9V0
.spendet, weil Teras angeschlossen worden und
Hr. Polk die Herrlichkeiten eines Krieges haben
wollte! Denkt daran, ihr Stimmgcber! bevor
ihr euch entschließt wen ihr als nächsten Presi
denten unterstützen wollet. Denkt daran, ihr
Pennsylvanier, bevor ihr euch entschließt für
die Wiedererwählung einesGouvernörs zu stim
men, welcher Hrn. Polk'S amtliche und uncon
stitutionelle Handlungen gut heißt!
Hütet Euch!— Der Harrisburg Tele!
Graph sagt Wir warnen die Wh'gs du«
den ganzen Staat, auf ihrer Huth zu fe n W
gen Berichte, Zirkulare und Händ.BillS, welche
von den Lokosoko-Pressen herauskommen und,
alle Arten gewissenloser Lügen und Verläum»!
düngen verbreiten gegen unsere Candidaten für
Gouvernör und Canal Lommissioncr. Wir
haben bereits Kunde von einer splendiden Auf
lage solcher Schriften, die jetzt im Entstehen
ist, womit der Staat überschwemmt wertes
so«, während den noch übrigen Wochen vor desi
Gouvernörs-Wahl. Sie werden in Deutsch
und Englisch gedruckt und durch bezahlte Agen
ten im Geheimen verbreitet werden.
Unsere Freunde in Berks Caunty mögen sich
besonders hüten vor solchen Irrwischen, denw
wir zweifeln nicht, daß one bedeutende Anzahs
davon ihren Weg in dasselbe finden wird.
Wer ist Gen. Jrvin Wie desperat
es uni die Aussichten der i.'okosokos bestellt fein
muß, zeigen am besten die vielen Ränke wozu
deren Drucker und Anführer ihre Zuflucht neh
men. Zu den Neuen geHort auch Hie Aufstel,
lung und Beantwortung der obigen Frage.
Zum Spaß geben wir nachstehend die Frage
mit der Antwort, so wie sie in den Loko-Aei
tungen finden:
IVcr ist Gcneal Irvin?
1. Ein aristokratischer Eisenmeister.
2 Der Vater deS Bankrott-Gesetzes.
3. Der Vertheidiger d. Ta,es ausThee u.Kassee
4. Der Verläumder von Gen. Zackson. '
5. Der Freund von Thaddens Steven«. ,
K. Der Unterstützer des Schwanhagel-KriegeS
7. Der Vertheidiger der Gettysburg Eisenbahn^
8. Sin Anbeter der Ver. Staaten Bank. j
9. Der Trompeter seiner eignen Gutthaten. !
10. Ein alter Anti Krieg Föderalist.
Es erfordert wirklich mehr als gewöhnliche
Frechheit, einem Manne der so unbescholten
vor dem Publikum steht, alö irgend einer seiner
Verläumder, aus einmal IV ungerechte Beschul
digungen oder Lügen vorzuwerfen, die längst
als unwahr bewiesen sind. Das alte Prinzip,
"daß eine wohlbehauptete Lüge so gut ist aIS
die Wahrheit," scheint von den Lokos noch nicht
aufgegeben zu sein, und der tesperare Stand
ihrer Sache treibt sie,irgend etwas zu thun,um
denselben zu verbessern, gleichviel ob die ange
wandten Mittel ehrbar sind oder nicht.
D,iS Stimmrecht der Freiwillige».
Die Blätter unserer Oppositions-Partei ent
hielten schon seit einigen Wochen Artikel mit
obiger Ueberschrist, worin ein langes und Brei
tes geschwatzt wird über das Stimmrecht der
Freiwilligen von Pennsylvaiiien, d>e sich jetzt in
Mexiko befinden und wahrscheinlich bei nächster
Wahl auch noch dort sein werden. Sie ver
sprechen sich eine starke Stimme von dort,
Gouvernör Schunk, welche wir ihnen gar nicht
mißgönnen wollen, da wir voraus wissen daß
sie klein genug ausfallen wird. Fast der drit
te Theil von unfern Freiwilligen hat keinStiin
recht und wenigstens die Hälfte von den klebri
gen gehört zur Whig-Partei. Aber eS lohnt
die Mühe nicht, viel Worte darum zu verlieren.
Wir glauben nicht daß die Constitution v Pen
sylvanien denßürgern im Auslande dasStiin«
recht zusichert, selbst dann mcht wenn sie im
Dienste der Ver. St. dort sind. Wir betrachten
Meriko als ein fremdes Land und nehmen da
her an, daß unsere Armee sich im Auslande be,
findet, das, obwohl sie es erobert hat, doch
nicht alö zur Union gehörend betrachtet werden
kann.
ist vag 25este/ —Wenn die WhigS
eine Wahl gewinnen, so werden fie auch von
den Lokosokos beschuldigt: "Daß sie mit ihrem
Gelde Stimmen gekaust haben." Wenn dieS
wirklich wahr wäre, so machen eS die WhigS
doch noch besser aIS die Lokos, denn diese kaufen
ihre Stimmen mit Versprechungen, welche nir
erfüllt werden. Was mag nun wohl das Be
ste sein? Solche die sich kaufen lassen (wenn
es solche unter den ?okos gibt,) werden sicher
das Geld den Versprechungen vorziehen.
Verbesserungen im Zrirunggwescn.—
Der „Allentauner Friedens-Bote« erscheint seit
mehren Wochen in vergrößertem Format und
ist jetzt die größte deutsche Zeitung in Lecha Co.
Der Pittsburger „Freiheits-Freund«' hat sich
vor einigen Wochen ein neues Kleid angeschafft
und dadurch ein viel schöneres Ansehn erhalten.
Der Herrisburger "Vaterlands-Wächter ist
uns in vergrößertem Fermate zugekommen und
wird künftig mehr Neuigkeiten liesern.
Wir wünschen unseren Herren College» ge
bührenden Ersatz sür ihre Mühe und Kosten.
Furchtbare Collisfion zur See^-
Hundert zwei und siebeuzig Mensche»
ertrunken! —Um 1 Uhr am Montag Mor
gen, den 9. August, rannte das Schiff Cha
nunga, von Liverpool nach Boston bestimmt,
auf das schwedische Schiff Iduna, welches von
Hamburg nach Nach Neu Pork fahren wollte,
und LUV Personen an Bord hatte. Der Stoß
war so heftig, daß daS schwedische Schiff 39
Minuten nachher sank. Der Capitän des eng
lischen Schiffes ließ sogleich seine Bote ausset
zen zur Rettung der Unglücklichen, und es ge
lang 34 Personen zu retten —172, unter wel
chen fich auch der Eapitän befindet, ertranken,
i Von den Geretteten sind 12 Passagiere, di,.ü.