Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 20, 1847, Image 2

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    Neadnist, den 2l». Juli 1817.
Deiiiokratische Whig-Ernennungen.
Für cTi^lioeriiör:
(Hencral James Irvin,
von Eenler Caunty.
Für Caiial Conimisfioncr:
Jostp!) TN Zlatton,
von Eumberland Eaunty.
I!. I i.« nur niillinri/.c'd
I!l'.l<.X l!'l!l!< >l'.V'l'/llt, l'.!-! U.v
t'vl>nvvin<s eilio»:
' i'lnliulvli'lli-c —IV. Corner c>s l'iiinl nnil
(I'llk?!j>nut tSUVt!-.
Demofl'atlschc! Whig S.illliM' Vl.'r
fei IU ml II II g
Die demokratischen Whigs von Berks Eann
ty sind eingeladen einer ailgemeinen Cauii
l>« Versammlung beizuwohnen,welche gehal
ten werden soll im Eourthausc der Stadt Re
ading, am iNc>ntago de» 2. Auguft, um I
IIb» 'ii'aelmuttags, um Maßregeln zur Vorbe
»eitung aus die Herbst-Wahl anzunehmen.
Diller llutl?er,
Trorell»
Samuel S. Isachson
Becker.
Reading» Juli 2>>. Stehende Eomittcc.
"Readinger Vidier" erhalten wir
fast regelmäßig a ll e z w e i Wochen e i n mal,
was mag die Ursache sein?
Lmlgf»Uzereien. "Ein wahrschcinliel»
mit den Lokalitäten nichtganz unbekanntcrßur
schc, vcrgaß sich in der vorletzten Samstag
Nacht so weit, daß cr im Gasthanse des Hrn.
Roland, dahier, statt einem Fasse ein Bureau
anbohrte u. etwas über Hlin Cäsch heraus
zapfte. Er hatte mit einem Bohrer das Holz
rund um daS Schloß durchlöchert und dann
mit einem Messer nachgeschnitten, bis cr ohne
weitere Mühe den Schatz erreichen konnte. Er
hatte nebstdem mit zufällig bereitstehenden Uc
berrcsten vom Abendessen seinen Hunger gestillt
und dann ungestört mit seinem Raube das Ho
tel verlassen, wo cr, wenn nicht Kost und Logis,
doch Kost und und Geld gesunden harte. Ein
unerhört frecher Streich. Der Langfinger muß
gute Anlagen haben ein moderner chinderHan
nes zu werden.
In der Episcopal-Sonnkagsschule erbrach
ein Schurke die Kästen worin die Missionär-
Fonds ausbewahrt werden, und stahl aus den
selben ctwa 2 Thaler in Eeuts. In der vor
letzten MontagS Nacht wurden, wahrscheinlich
durch denselben Schurkcn, im Sonntagssehul
zniimer des Prcsbytericr-Vcrcins, das Pult des
Superintendenten erbrochen, und die Missio
när-Fonds daraus gestohlen. Reading wird
mit der Zeit alleEigcnschasten einer großen Eity
bekommen.
lenken die Aufmerksamkeit unserer
Leser aus die Anzeige des Hin. Hol)» (!. F.'.rr,
Uhren und Juwelenhändler, welche sich in ei
ner andern Spalte unseres heutigen Blalteobe
findet. Wer nach Philadelphia geht, um sich
Uhren oder Juwelen zu kaufen, versäume nicht
seinen Stohr zu besuchen, wo cr den größten
Vorrath von schönen und billigen Waaren fin
den wird.
(Ylvrrcicde Neuigkeit von Nen-
ga»; li»crn'»rtcte,
TVlxg-Gicg ! Beim zweiten Versuche zwei
Eougrcßiliänncr, für den Staat Neu-Hamp
fhire, zu wählen, am 5. d. Mts., waren die
Whigs so glücklich den Sieg davon zu tragen,
Arnos Tuck und Gen. Wilson find die erwähl
ten Candidaten; der Erstere ein Unabhängiger
und der Letztere ein Whig. Beide wurden von
den Whig'S und Unabhängigen unterstützt und
beide sind Gegner der Maßregeln unserer Na
rional-Negierung. Polk und sein Cabinet sind
untröstlich über diesen Verlust.
DaS Taylor-Fieber >si auch in Alt
Berks unter den Lokos ausgebrochen; die Loko-
Blätter von letzter Woche enthalten den Auf
ruf zu einer Taylor-Versammlung, welche am
Abend des 2. August im hiesigen Eourthause
abkommen soll. Der Aufruf ist von einer An
zahl Lokofokos unterzeichnet, unter denen sich
Einige der Einflußreichsten unter der Partei
befinden. Wir zweifeln, ob Polk oder Schunk
diesen Aufruf beordert hat.
Berichte vom Aric'g>>fchau
plahc find heute sehr kurz und wenig inte
ressant, weil wir während der ganzen Woche
fast nichts von dort erfahren haben. Laut den
letzten N.ichlichten, die bis zum M. Juni rei
chen, war Gen. Seott noch in Puebla und er
wartete Verstärkung, um den beabsichtigten
Angriff auf die Stadt Mexiko zu mache». Die
Mexikaner solle» jeden Eingang in die Haupt»
stadt stark befestigt haben. Gerüchte vo» einem
baldigen Frieden waren im Umlauf, in wiefer»
sie gegründet sind werden wir bald erfahren.
Wer'ö <Hlück Kaden soll. Unsere
Herren Kollegen vom Kutztanner «Geist der
Zeil" hatten vorletzte Woch» das seltene Glück,
daß ein Säckchen mit in ihre Druckerei
gcbracht wurde, was Niemand haben wollte:
ein Glück was nicht allen Druckern zu Theil
wird, leidcr war das schöne Geld aber nicht pas
sabel, da cS nur aus Ziun gemacht ist. Das in
Rede stehende Geld wurde am vorletzten Don
nerstage in einem verfallenen Brunnen dcsHrn.
Benjamin Kntz gefunden und besteht ans allen
verschiedenen Münzsortcn, von '.«»bis zn s>Cent.
Wie das Geld in den Brunnen gekommen ist,
bleibt ein Räthsel, da sich der Eigenthümer wohl
schwerlich selbst melden wird.
Feier deö 4ten Juli I 77<i.
Frei>vtlligc Tn »kspruchc.
James W. Holmes. Heinrich Elay, der
Vater des amerikanischen Systems, der reine
Patriot nnd größte Redner des Zeitalters. —
Sein Name wird nach Jahrhunderten geehrt
werden, nachdem die welche ihn verläumden in
Vergessenheit begraben sind.
Richard Fischer. Lieut. Wm. Wunder, cr
glüht vo» dem Geiste eines Patrioten. Im Re
volutionskriege seine Vorväter, in jenem von
IBIL sein Vater, und nun, im mexikanischen
Kriege er, dcr Sohn von Alt Berks, auf dem
Schlachtfelde, tapfer kämpfend für die Rechte,
Freiheit und Ehre unseres Landes.
Jacob K. Stcrrett. Der Achtb. James (soo
pcr, von Adams, seine eloquente Venbeidigung
der Whi^-Grundsätze, in der National- und
Staats-Gesetzgebung, und Arbeiten für die
Volks-Sache, habe» ihm starke Ansprüche an
dic Achtung der Whigs des Schlußstein-Staa
tes gegeben. Höhere Ehren erivarlen ihn.
I. Eckert. Die Lokos sagen, daß der Tarif
von '-IN den Preis der Bredstoffe lind anderer
Lebensmittel erhöbt habe. Wenn dies so ist,so
sind die Arbeiter und Handwerker dadurch be
nachtheiligt, der Lohn der Arbeiter kann nicht
steigen, außer unter cincm guten, stark beschüt
zende» Taris. Laßt uns de» Tanf von ' I'- wie
der haben, oder so bald als die Kartoffel-Fäule
in Enropa aufhört, wird die Ausfuhr von har
tem Gelde beginnen, der Bauer feinen Markt
und der Arbeiter feine Befchäftigung verlieren.
Aaron Albrecht. Möge der Ire Juli jedei
zeit im Andenken bleiben bei dem Volke dieser
Vereinigten Staaten, da cs der Geburtstag
wahrer Freiheit und Unabhängigkeit ist.
John E. Hook. Unser Land, blühend zufol
ge einheimischen Fleißes »nd ausländische», E
lend, und zum Troz der Lokofoko Mißregierung
Peter Hill. Amerikanisches Blut auf me
rikanischem Boden, die Frncht von Polk's Paß
an Santa Anna.
John Vanpclt. Heinrich Clay aus der
Waage gewogen und nicht zu leicht befunden;
sein Ruhm gehört seinem Lande, sein Name
der Welt.
John Baner. Ich bin ein alter Stumpen
von einem Whig und habe 1«; Eprossen von der
rechten Lorte gezeugt, während den letzten 37»
Jahren, und hoffe mit Hülfe mei»er Jungen
unsere Grundsätze über daS ganze Land erhoben
zu sehn.
I. Knabb. Uoiigli n»<! l!<>!><!v. 'l'!,«
v»t vl" li»' NM: 110 luin <?» t „>» ->,vr.
ick nrmie«! lui« k»NsU>ll °
liot ; lul« i>s> IV>Il<;
lurk lichtn le> t iliv v;
lurnc>ck lii« eo:>t« ol'unmv I^inncrm-!; n,»! l,!i>!
cul)>,aMl li,« ,>l' iliL Xmcriiuii
pOttple.
A. Puwelle. Die Besil)ützung deS cinhei
iuischcn Fleißes, die Freimänner der Union ha
ben ein Recht sie von ihrer Regierung zu fordern
Ein Gast. Ritchie von der Washington U
nion. Das Geschnatter einiger Gänse rettete
einst Rom. Der Lärm einer ändern kann Polk
nicht retten.
W. B. Smith. WhigS vom Schlußstein-
Staate, sammelt euch wieder an de» Stimm
kästen, wie ihr im letztcn October gethan babt,
und chr werdet einen Sieg erringen über Loko
sokoismus, durch Erwählung von Gen. James
Irvin und Joseph W. Patton.
John Parvin. General Irvin, den Inte
ressen Pennsylvanicns immer getreu, während
er im Eongrcß war, hinlänglich gccigncr sür dcn
Posten; das Volk wird in ihm eine» dcr besten
Gouvcrnöre finden, die wir jemals hatten.
T. Wykiiff. Bcschützung deS amcrikanischen
Fleißes, das Geburrsrccht der amerikanischen
Handwerker; sie werden ihr Geburtsrecht nie
verkaufen für ein so schlechtes Gericht von Loko
soko Vorspieglungen und Versprechungen.
E. D. Braun. Die Offiziere und Gemcinen
von unserer Freiwilligen-Armee in Mexiko, e
del haben sie ihrem Lande gedient, obwohl sie
dtirch die National' Exekutive und deren Eabi
net sihleeht behandelt und vernachlässigt wur
den, werden ihre Mitbürger sie nicht vergessen,
nnd wenn sich eine Gelegenheit darbietet sie nach
Verdi enst ei! ipsange».
L. Simpso». General Irvin, nicht aristo
kratisch, genug in seinen Manircn Subsistenz
zu gebe», um dcn Anführern der sogenannten
'iDcmokratic" zu gcsallcn; das Volk wird ihn
erwählen im Vorzug zu de». Manne der seil 4»
Jahren vom Ertrag seiner Aemter lebte, für des
sen Unterhaltes H6oUooTaren bezahlen mußte.
Curtis Fösig, Irvin nnd Widerruf!
'l'li' N lrvcmil;» i"ii«v tlio li-rttlo crv,
t« ve'on>>nn« Bs>rin^,
William H. Seibert. Die LokofokoS: eine
unehrliche, feile knechtische Mannschaft; ein
stimmig im Schlechten, emsig im Unheil, ver
lchieden in Grundsätzen, standhaft in Schmei
chelei, Schätzer für Freiheit aber Sklaven der
Gewalt; sie nennen sich selbst die demokratische
Partei, führen aber die hervorragendsten Föde
ral-Grnndsäbe aus; ploklamiren sich immer als
die einzigen Freunde deS Volkes, zeigen sich aber
einförmig aIS die hartnäckigen Feinde ihrer
theuersten Interessen.
David Fox. Gen. Janics Irvin, unserEan
didat für Gouvcrnör, er besitzt ein reines Herz,
gesunden Verstand, liberale und große Ansich
ten aIS Staatsmann; seine Erhebung auf den
Gouvernörsstuhl wird sich als ein Segen für
unsere Republik ausweisen.
Peter Steas. In '44 paradirten die Loko
fokos mit Fahnen für Polt, Dallas, Schunk
und den Tarif von '42. Werden sie ini näch
sten herbste mit denselben Fahnen paradircn?
Es ist zweifelhaft.
Earl Derrick. Der Lokofoko-Glaube von der
Konstitution ist enthalten in dieser ei nsachen
Proposition: "daß alles gesetzlich ist was der
Executive gefällt, und allcS uuconstitutionell
was anders ist."
Samuel Lindenmuth. General Taylor, der
Voiks-Candidar für die Presidentfchaft; soll
ten die Lokofokos Macht genug austreiben einen
Mann in Opposition gegen ihn aufzustellen, so
werden wir einen andern Buena Vista Sieg
haben in
Joseph Siegfried. Die Whigs sagten, wenn
Polk erwählt und Teras angefil'lossen würde,
würden wir Krieg mit Mercko haben. Teras
wurde angeschlossen und wir haben den Krieg.
Dieser Lokosoko Plunder kostete dem LandeTan
sende von Menschen und Millionen Thaler.
E. Weiß. Scott, Taylor und Beschützung
des amerikanischen Fleißes.
Georg E. Addams. General Taylor, seine
Tapferkeit, Standhaftigkeit und Ausdauer auf
dem Schlacht fei de, gebe«? überzeugenden Beweis
von seinen Fähigkeiten für das erste Amt in der
Gabe des amerikanischen Volkes.
W. B. Smith. Gen. Irvin, der lebenslan
ge Freund deS Arbeitsmannes, der Fabrikant,
Müller und Bauer, er kennt die Bedürfnisse
des Volkes etwas besser als Lawyer Schunk,
der Aemterhalter von 40 Jahren.
I. E. Schwalm. Gen. Winsield Scott,
möge er das 7lste Jahresfest amerikanischer
Unabhängigkeit, mit seiner tapfern Armee in
den Hallen der MontezumaS feiern; sie haben
die amerikanischen Waffen wieder mit Ruhm
bedeckt.
A. B. Elauscr. Gen. Wmsield Scott, der
Amerika's, ein Patriot und Philantro
pisi ; »iögen wir heute, am Geburtstage ameri
kanischer Freiheit, seine vielen Verdienste recht
schätzen; sein Name ist eingeflossen in den
Herzen seiner Landoleute; wir begrüßen ihn als
Öderhaupt
Jacob Lebo. Laßt das Volk von den nörd
lichen Staaten fest auf den Stern sehen, der
immer fest auf dem Felsen republikanischer
Grundsätze stand, und einen solchen Mann als
Gen. Scott sür President erwählen.
Daniel Weüly. General Scott, der Held
von zwei Kriegen, Ehre dem Ehre gebührt, und
möge er als President erwählt werden.
I. L. Rahn. Alt Zack, er hat die Lokofokos
bereits in Eonfussion geworfen. In 1818 wird
er ihnen "ein bischen mehr Gräp" geben.
William Hantfch. Das Muß von unseres
Landes Glorie—gefüllt durch General Jackson,
ausgeleert durch President Polk.
Ein Gast. Ein Paß an den General des
Feindes. Ein Meisterstreid) im Kriegführen,
zuerst entdeckt durch Eolouel Polk.
N?ajvr Jack Dowtting, der Vielen
unserer Leser noch von früher bekannt sein mag,
hat nach mehrjährigen Stillschweigen wieder
von sich hören lassen, in einem Briefe an den
National Jntelligenzer, und da seine Briefe
gewöhnlich viel Laune und Wahrheit enthalten,
haben wir folgenden Auszug davon übersetzt.
Der Major sagt:
Als ich in des Zimmer kam,
lag cr aus einem Bette, uni zu ruhen und sah
so rnundct aus als ciue Raccc die durch vier
zig Alilöther gezogen worden. Aber so bald
er mich sah sprang cr auf, gukte so ziemlich
wiid a»S »ud, sagte cr, «'Major Doiviuug,
wie gchtS Euch? Ich dachte Euch nicht so
früh zurück zu sehn von Mexiko. W,e gehen
die Dinge jctzt dort?"
Well, sagte ich, Coloncl, sie gehcn fast gar
nicht. Sie warten sür »ichr Hülfe. Scott
und Taylor werden beide zu roth und ver
drießlich, wen» sie /»st daran denken daß Ihr
sie dort mitten in das Mexiko hincingcpuseht
habt und na» keine Hülfe schicken wollt, daß
sie ihren Weg wieder hiiiausfechlen können.
Und es schciut inir, Eolonel, Ihr halt' zuviel
zurück in dem Bisiieß. Wem» Ihr ihnen
nicht Hülfe sclnckt zicmlich bald, so wcrdcn
die vcrdolltc» Guerillas nuscrc llciue Armee
auffressen. Wie, Colone!, sagte ich, wenn
dieser Krieg anfgekonunen wäre zur Zeit des
alten Generals, meines FicundcS Hickory,
er würde die Mexikaner halb zu Tod gewippt
haben bei der Zeit. Aber hier ist 'n Br> es
von Scott, Euch zu fagen was er von der
BiSucß denkt. Ich koninie auf Post-Eile
thu zu hriiigcu. Er sagt er wollt uichc stär
ten von Pucbla, bis Ihr lhin mehr Männer
schickt, den Platz von alle denen zu uchmeu
wo heimkommen.
Dti President »ahm de» Brief, las einige
Zeilen, warf ihn auf deu Tisch »ud sagte
~Es ist kein juhs; Scott mag knurren und
hruniiiic» so viel cr Lust hat, es ist kei» juhs.
Dieser Krieg ist ein (Souccrii vou mir selbst
aufgebracht, für iiieiu eigen juhs will
ihn inanätschen wie'S mir gefällt. Major
Dowiiing, saqte er, es ist Rieft» in allcnDi»
gen. Ich will nicht, daß die Mexikaner so
schnell gewippt wcrdcn, besonders wenn dicse
ufgestärletcn Generals alle die Glorie davon
bekommen. Als ich aiiSfand das Taylor zu
groß aufschwoll, meinte ich ihn zn stoppen in
Moiitcrcy und ein Theil von seiner Glorie
abznzich» auf Scott. Aber der Taylor ist
ein starrköpsiger Kerl, ein gefährlicher Man.
Er überschritt seine Psticht nud stolperte fort
zu jenem Siege bei Bueua Vista, der Alles
iu Flammen setzte. Ich werde es ihm nichl
so bald übersehen. Wenn der cigebildete
Tsehäp sich dort hätte nur vom Santa Anua
eiu bisse! wippen lassen, wir würden in kurzer
Zeit Friedcii dctommc» haben, da ich und der
Santa Anna dir Dinge alle arräuscht hatten,
die Bisiieß nsznwilite», aus solchem Weg,
daß jcder vo» n»s cm ncttcs Sümmchc» da
bei gemacht hätte. Aber muß mir dcr Vcr
dollte Taylor nm sich schlagcn nur haiic» mit
seiner Handvoll ungelchrlcr VolunteerS, dic
>ch für so harmlos hielt als eine Heerd von
Schaafcn, und durch den traurigen Plunder
bci Bncna Vista machen daß alles Fett ins
Feuer stoß.
"Well, dann, Scott hat sich nicht vicl bcs«
ser behav'd. —Er hat die Mexikaner zu stark
gewippt, bei weircin, uud bläst sich auf l» de»
Augen des Volkes das es'ne Schand is. Ich
dachte wenn ich Col. Bcnton hätte dort hin
schicken könne», cr würde bcidcu die Glorie
weggchascht habe», n»d sie gesettclk habcn.so
daß sie unschädlich wnrdcn. Zlber der schcl
mische Scnat wollt'S »»ch nicht thun lasscn.
Daß war zn bäd, Major, wenn die beiden
Gcncrals alle Glorie ans sich zogen, dic mir
zngehörte, daß dcr Seuat mir wollte nichts
ihn» lasscn. sic abzusetzen. Aber ich will ih
»cii n isse» lasscn, daß Inng Hickory ebsowe
nig zn bicrcn ist.wie alt Hickorywar. Ich hab
Hrn. Trist hiiianSgcschickt, »ach dcn Dingc»
zn schcn, daß die Armeen nicht schncllcr vor
aiigehn, de»» ich will daß Scott nnd Taylor
die Mexikaner nicht schncllcr lcdcrn solle» als
rathsai» ist. Alle Glorie die ans dem Kriege
entsteht gehört eigentlich mir, nnd ich will
sic auch habcn."
Aber, sagt ich, Coloucl, Ihr werdet mehr
Lcntc hinschicken, wollt Ihr nicht? Oder was
wollt Ihr thun? Wie wollt Ihr dic Bisiieß
ufwlnvcn?
„Ich biu zu müde," sagte er, „um den A
bcnd über mcinc Pläne zn sehwätzcn. Avcr
cs hat kcin Noth oaß Ihr glcich »ach Mcxi
ko ziirückgcht. Hr. Trist ist dort n»d ich kan
ihm trancn nach dcn Gachcn zn guckcn, und
Ihr lscbumpt bcsscr mit nur ins Boot am
Morgen und nchiuc ciiicu Tripp hiuiluucr
„ach Ostcu und wir köuncn nach Plcsicr übcr
das Ding schwätzen."
Etwa nm 5 Uhr am Morgen, rappelte der
Prcsidcnt an »iciiicr Thür nnd wickle mich
ans cincm gcsnndcn Schlafe, und als cr ans
fand daß ich nicht ans war, sagte er, „Major
Ihr müßt schmärt scin odcr Ihr kommt zu
spät, dciin wir sind ab nm scchs."
Ich war äbaut das Schncllste auf nnd ge
dreßt, nnd trat hinaus, uud in fäkt da war
eine Viertelnicilc von Soldalcn, reaty uns
»ach dem Boot zn eckorten. Und hinniiner
ginqcn wir durch ganze Straßcn gefüllt nm
Männern, Wcibcrn, Bubcn und Mäd, vo»
allcii Sortcn nnd Größen, cinigc lanftud und
orängcnd, andere schreiend nnd Hurrah rn
fcnd, uud in wenigen Miiuiten waren wir an
Bord des DampsbootS, die Bell ging, der
Stienier puffte, und ab gingen wir ans den
Sund, Couneclieut zu.
Der President hatte eine kleine Stube für
sich allein nnd machte inieh gleich mit hincin
gchn, cr fctztc sich ans cincn bcqncmcn Stuhl
uud lcgtc die Füße auf einen andern, und er
sagte, „Major, ich bin froh wicdcr aus dem
Gedränge zn sein; wir wollen einige Stun
den Rnhc und Bequemlichkeit genießen ans
dieser Rcise. Dies Presidentsein, Major,
ist mächtig harte Arbeit, aber ich qleichs doch.
Ich hattc glorrciehc Zcilcn davon in Ncn
Vork Jctci mann lics mir nach nnd cs schien
mir als ob sic glanbtcn ich hätte Alles gese
hen. Ich fühl, als ob ich ein ganzes Jahr
gclcbc hätte in diese,, drei Tage», uuv ich
glaube nicht daß je ein Mann so vicl Ehre
erhielt in so kurzer Zeit, in dicscm Landc.<-
Wcll, sagte ich, Eolonel, es scheint mir
bcdancrswcrch, daß Ihr dcn Leuten in Bal
timoree gesagt habt, am andern Tage, Ihr
wollt Eneh ziirnckzichn wenn der Teriiun zn
Ende ist. Ihr könnlct zwci Tcrminc gehc»,
als cs der alte Hickory that, j»st so gm als
nicht, Ihr seid so populär.
Hier gab cr mir cincn Rippenstoß uud cinen
leichte» Wink und sagte, „Major, vcrstcht Ihr
das nicht? Ihnen sagen daß ich keinen andern
Termin aushalten würde, ist just der rechte
Weg sie um so cisrigcr zu machen mich zu be
halten. Wißt Ihr nicht daß Anthony sagte,
Eäsar hätte dreimal die Krone verweigert, just
um so sicherer zu sein sie aus sein Haupt zu be
komme. Und seht just nur, wies Santa Anna
nun in Mexiko macht. Wenn cr ziemlich »ie
deregereiint ist, im Winde zittert u. nichts hat
zu stehen, scndct cr seine Resignation ein, mit
einer langen patriotische» Spietsch über den
letzten Tropfen feines Bluts zu vergießen für
sein Land, und alle so was, und das Volk wei
gert sich feine Resignation anzunehmen, und
ruft: „lange lebe Santa Anna und fortgeht
cr und trommelt eine andere Armee auf.
~Aber die Wahrbeit zu sagen, Major," sag
te cr, „als Ich in Baltimore die Bemerkung
inachte, hatte ich so'n kleinen Nosehen von Zu
rückziehen. Unsere Partei war so zerrissen, die
Zukunft sah zicmlich duukel auS und ich fand
den mexikanifchcn Krieg etwas lästig. Taylor
und Scott machen so manchen Plunder, daß
ich dann wirklich einige NosihenS zum zurück»
zieh» hatte, wenn dieser Termin auf ist. Aber
bis >eh »ach Neu Port kam schienen die Dinge
glänzender auszusehn. Ich bin populär, Ma
jor und ich weiß daß ich's bin. Ich würde mich
nicht wundern wenn die Whigs noch sür mich
hcrauskämcn. Sie schienen sehr närrisch über
mich zu sei» i» Neu Pork; und so war Jeder
mann ; selbst dic Marktweiber nahmeil mich
bei dcr Hand, nannten mich jung Hickory und
gabcn mir Lotts vo» Obst. Da scht Ihr dc»
den Peinäppel auf dem Tische > sagte er, „der
wurde mir im Fulton-Markte gegeben, als wir
am Samstage herüber gi»gen nach Brooklyn.
Sebneid ab Major, helft Euch selber; cs ist '»
neißer. Und hier ist ei» Papier mit vorzügli-
Taback,<' sagtc cr, „dcr mir zur sclbe» Zcit gc
schcnkt wurde. Ihr geht dcn Peinäppel und
ich den Taback, und dann wollen wir wicdcr
ein wenig mehr vom Kriege plaudern."
Just als wir wieder recht im Gange waren
riefen sie: uliuienl tliv lxutt i!>r to
Mt l!,r So muß ich meinen
Faden für jetzt hier abschneiden; aber vielleicht
werdet Ihr wieder von mir hören.
Ener alter Frennd,
Major Jach Dowiiiiig.
Vom Kriegssckanplatze.
(Aus dcr Stadt-Post, im Auszugr.)
Die Barkc „Parthtou," die am 2li v. M.
Vera Cruz verließ, langte am 4. Juli in N.
Orleans an. Ein Passagier dieses Fahrzeug
geS versicherte dein Herausgeber des N. O.
National, daß iu Vera Cruz die Nachricht
eingetroffen sei, viele der Soldaten von Ge».
Scott's Armee seien in Pnebla von den Mt«
xikaner», die ihucn vergiftete Milch und gei
stige Getränke verkaufte», vergiftet worden.
Bennruh i g e n d e N ach rich t e »
v o n T a m pico. I» Neu Orleans sind
Nachrichten von Tampico vom 27. v. Mrs.
cingctroffe». Dieselbe» enthalten die Bestä
tigung früherer Gerüchte, daß die bisher in
Mexiko gefangene» Amerikaner, die Majore
Games und Btrlaud, Capt. C. Clay und ih
re llmilücksgefährteu, endlich i» Freiheit ge
setzt, nud unter eiuer starken Escorte, ma»
sagt von 9l>o Man», nach Tampico gesandt
worden sind. Als die Gefangenen 151 Mei
len von Tampico entfernt waren, winden sie
sammt ihrer Escorte von Gen. Urrea ange
halten. Letzterer rüstete sich in dcr Gegend,
wo cr sich damals aiifhiclt, zn einem Angrif
fe ans Tampico.
I» Folqe dlcscr Nachrichten wurden drei
Compg. des 11. Ittfanterie Rcgimciites, die
ans der Reife nach Vera Cruz ,» Tampico
eiiigclaiifkn waren, zur Besatzung der Stadt
mitbeordcrt.
Dic nächste Post wird iinS Knude bringen,
ob dcr Angriff unterblieben, oder die Gefan
gcncn cudlicb iu Tampico unter lhrerEscorte
eingetroffen sind.
Verdrehung des Negi ern » g 6-
o r g a u s.—Die Washington das
Nkgierimgsorgau, bemüht sich, die Wider
setzlichkeit gegen den Krieg mit Meriko mir
dcr Wiversctzllchtcit gcgcn den letztcn Krieg
mit England zn verwechseln, nnd dadurch die
Gcgner des >etzigc» Krieges bci dem Volke
l» ein gehässiges Ucht zu stelle». Sie ver
gißt dabei, oder will es vielmehr nicht wiffen,
daß die Männer, welebe den Krieg mit Me
xiko am wärmsten mißbillige», dcn vorigen
Kricg ans das cifrigstc vertheidigten nnd un
terstützten. Calhonn, Btuton, Elay, Lavlor
und andcrc nnferer ausgezeichnetsten Staats
männer nnd Generäle, welche den vorigen
hervorbrachrcn n»d leitete», da sie denselben
für eine» Krieg der Nothwendigkeit «ud
Gruutsätze betrachtete», habcu den gegenwär
tigen Kampf mit Mexiko nachdrücklich für
glcieh uiigercizt uud unnöthig erklärt.
Ei» st a r kes Zeich e n.—Der Har
risbilrger berichtet, daß be, der
Versaininluiig, welche vo» dcn dcmokratischc»
Freunden des Generals Taylor am Abend
vom Samstag vor zwei Wochen in jener
Stadt gehalten wnrde, Beschlusse, die zu
Gunsten vou ~Schuiik nno Longstrclh" vor
die Vcrsainmlttug warcu gcbracht wordc»,
vo» General Simon Camerou widcrsprochcn
»nd vou der Vcr>amml»uq verworfcn wordcu
sind. Dicscs hat natürlich den Freunden vo»
Schunk Anstoß gegeben nnd einen offenen
Brnch i» der Partei vernrsacht, der nicht so
leicht wird geheilt werden kann. sVolkSf.
E m pöre » der M o r d.—Eine gräßli
che Schandthat wnrde vorletzte Woche in der
Naehbarfthaft von West llnity, Williams
Caunty, Ohio, vcrübr. Ei» Herr Lchamp
vermißte vorigen Sonntag seinen s>ährigen
Knaben und stellte deßhalb in Bcglcituug sc>-
uer Nachbar» Nachforschiiugeu iu dcr Uiuge
ge»d au. Naehdeiu diese drei Tage laug ver
geblich gewesen, siel Verdacht ans ciiicu 17-
jährigcn jungen Man», Namens Dav. Hck
kcrlhorn Bci näherem Verhör gcstano d,e
scr cm, daß er de» Kiiabc» ,» dc» Walo ge
lockt, nno daselbst vcrgislctcS Zuckerwei k ge
gebcn habe, woran er bmueii einer Viertcl
sinnre gcstorbcn sc, ; hicrauf habt er dcn
Leichnam in cincm hohlen Banm versteckt.
Er selbst sci dazu von einciii angeblickien
Wahrsager Namens Andreas F. Lvler, der
sich seit einigen Tagen in der Umgegend auf
hielt unter Drohungen nnd Versprechungen
zur That verleitet worden ; von diesem Man
ne habe er auch das Zuckcrwerk erhalte». —
Mehre Kiiidcr scieu früher sehou auf ähnliche
Art »ms Lcbcn gekonimcil, daniii Tyler nnter
den, Vorgebe» des Zaubers feiuer Kunst, de»
bekümmerten Eltern den Platz aiidknten kön
ne, wo die Lcichname ihrer Kinder z» finden
feien »nd dadurch aus feinem Geschäft dcsto
mehr Geld zn machen.
Nach dltscm schrecklichen Bekenntniß wur
de Tyler gleichfalls unverzüglich verhaftet.
Beioe befinden sich in dcr Cannty Jail. Ty
ler hat ein Weib nnd zwc« Kinder in Mor«
gan Canntv, Ohio, ist ctwa 95 Jahre alt ».
Von dnnklcr Gesichtsfarbe nnd Haar.
Dcr Leichnam dcs jungen Schamp wnrde
richtig a» dcii bezcichnclc» Orte gefunden.
Deutsch. Rtpiiblik.
Allciitaii», 13. Juli. Ei n Sch l o >se n
wetter, wie selten ein solches erlebt wird,
Zog am letzten Dienstag Nachmittag, von
Doiincr, Blitz und Sturm begleitet, über un
scre Stadt. So viel wir wisse» beschränkte
sich das Wetter beinahe einzig auf die Stadt,
wie der Fenerregen ans die Städte Sodom
nnd Gomorra. Der an Gartengewächsen
und Obst angerichtete Schaden ist bedenkend,
iu manchcn Gärten ist jede Spnr von Vege
tation vernichtet. Alle Fenster auf dcr Nord
scite wui dcil dcrb mitgenommen nnd wo der
Wind freieSSpicl hatte klimperten die Schei
ben so gewaltig in die Stube» hinein, als
sollte «ieht eine einzige verschont bleiben.
Die Schlosst» sielen in solchcr Mcnge, daß
dieselben an manchcil Grellen, wo sie zusam
men gcschwcmmt warcn, über drei Fnß dick
lagen, nnd man konnte am letzten Freitag
(ma» bcdcnkc die große Hitze) dieselbe» noch
in Mcnge finde» ; sie wäre» vo» dcr Größe
ciucr ausgcsehältcu Hickory»»!;.
ließ auch iu dcr Eiitdach»»g eiiligcr Scheuer»
»nd dcr Eutwiirzclimg viclcr Bäume seine
Spuren zurück. Auch dcr Regen bewies sich
dabci nicht blöde, denn cr tröpfelte so herz
haft herab, daß niiscrc Straßen nud viele
Gärte» förmlich übcrschwcmmt waren. Da
zu zuckten die Blitze ihre Zick-Zacke und der