Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 01, 1847, Image 2

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    der Absicht, einen einige Fuß abliegenden
verwundeten Lieutenant zu durchbohren,
als Langsoi d il)m seine Pistole mit solcher
Heftigkeit in das Hal6»,enick warf, daß er
zurücktaumelte und dadurch dein Lieute
nant da 6 Leben gerettet wurde, der Helden
müthige Langford seines jedoch dadurch
verlor, oenn im Zurücktaumeln drehete sich
der Mexikaner und rannte dem armen
Langford die Lanze von vorne durch den
Kopf, daß sie hinter dem Kopfe wieder
herausdrang. Im Herausziehen der Lan
ze begriffen» erreichten 4 der Unsrigen. die
verwundete Kameraden abführten, den
Schauplatz, und erschossen den Mexikaner,
der todt über die Leiche Langford'ö fiel.
Woher der Wind weht. Im
Richniond Enquirer, Herr» Polk's Orga«
in Vu gittiku, stiide» wir eine» Artikel über
die Aiifstelliiiig des Generals Taylor als Ca»«
dibaten für die Prcsitenttttschaft, mit dem
Motto -
„Ihr habt," sagte GarurniiiuS an, Tage,
als ihn die Römer zum Kaiser ausriefe»,
„Ihr habt eine» nützliche» Befehlshaber ver
loren, und einen sehr schlechten Kaiser ge
macht." (Gibbon's Rom.)
Wir wolle» es dahingestellt sein lassen, i»
wie weit die Presidcutschaft der Vcr. Staa
ten mit der römischen Kaiserwürde zu verglei
che» ist ; „»ter Hrn. Polk's Administration,
der auf eigene Faust Krieg anfängt, seine Ge
neräle skearney »nd Stockro«) als Gouver
nöre eroberter Provinze« einsetzt, wenn auch
nicht, wie Nero, sein Rcirpferd zum römi
schen Senotor, doch dc» Siieator Bcnton
zum Ober General der amerikanische» Armee
machen wollte, unter Hcrrn Polk'S Admini
stration hat die Willkühi Herrschaft unseres
Presidenten wirklich eine gewisse Aehnlichkeit
mit der römische» Kaiser-Tyrannei erreicht!
Das aber dürfen wir nicht »»gerügt vorbei
gehe» lasse», daß ein Jünger des Polkrhums,
ein Vasalle des lameS K.Polk von Tcuncs
see, jetzt scbo» den» Volke der Vcr. Staaten
prophezeien will, cs würde General Taylor
ei» schlechter President des Landes
werden. Die Zkit wird lehren, daß Zachari
as Taylor einer der würdigsten Nachfolger
des Vaters des Vaterlandes, Georg Was
hingto», sein wird, welche dasselbe jemals ge
habt hat, je haben wird.
In dieser Feindseligkeit des PolkorganS
gegen den alten „Rauh nnd Rüstig" finden
wir aber auch cinc» Ausschluß, warum «nscrc
Regierung General Taylor gegenwärtig so
stiefmütterlich behandelt, warum sie dem al
ten Helden keine Tnippen sendet, warum sie
ihm die Möglichkeit abschneidet, weitere Lor
beeren zu erkämpfen, (Statt Post.
Pittsburg, d. IS. Ma,, Streit und
Balgerei » n einer Ä >rch e. In
der 2ten Baptisten Kirche a» der Graiitstra
ße kam es an, letzten Freitage zu einem sehr
ilnanständigkn und «»christliche« Auftritte,
Der Pfarrer TeaSdale ist feit längerer Zeil
in Streit mit seiner Gemeinde, nnd war zu
dem Endzweck einer Berathung über ihn eine
Versammliuig auf letzten Freitag angeordnet
Hr. Teasdale nahm dabei, ohne dazu aufge
fordert zn werde«, de« Vorsitz ei», worauf
abgestimmt wurdc, daß er die Versammlung
verlassen möge. Er weigerte sich dessen, wes
halb ihn ein Mitglied mit Gewalt fortschaf
fen wollte; ein Anderer stand ,hm bei, ein
Dritter wollte dem ersten Mitglied? helfen
u»d so kam endlich sich die ganze Versamm
lung in die Haare. Während der Zeit Halle
sich der Ehrwürdige Herr ans dem Staube
gemacht, li. die Ruhe ward wieder hergestellt.
PittSburg, d. 21, Mai. G e l bst m o r d.
—Am Dienstag Morgcn, «m V Uhr stürzte
sich Eiisabclh Richardson» ei» I7jähriges
Mädchen, von der Monongahcla Brücke ,n
den Fluß. Durch dc» »«cdern Wasserstand
stürzte sie mit solcher Gewalt auf de» Kopf,
daß sie augkiiblicklich todt war. Ihr Le,ch
na», ward sogleich herausgezogen, aber na
türlich blicbcn allc Versuche» sie zum Lebe»
zurückzubringen erfolglos. Sie war seit ei
nizer Zeit krank gewesen »nd dieses «hr erster
Gang in'S Freie. Der Coroner hielt eine
Leichenschau und die Geschwornen gaben ein
dcn Verhältnissen aiigemessenes Verdikt. Als
Ursache ihres Selbstmordes wird:hre Krank
heit und daher entstandene Melancholie an
gegeben
Am Dienstag fand mau dcn Leichnam enies
»e,igtl'or«cn Kindes, mit einem an oen Hals
befestigtenßackstcine »n Monongahela Flusse;
oberhalb Birmingham. Ma» halte nicht
d,e mindeste Spur, wer die unatürliche Mut
ter sein möchte.
Jene r.—Am Montag Mittag braute der!
Planing Maschine Schop des Herr» Morri
so« und Reed in Sandusky Slraße» Alleghe
ny ab. Das Feuer griff so schnell nm sich,
daß an ei« Rette» dieses Etablissements nicht
z» denken war. Die anstoßende Methodisten
kirche hatte bereits Fe«er gefangen» wurde
aber noch zeitig gerettet. Der Verlust der
Herr?« Mornson »nd Reed m»ß bedeutend
fein, wenn gle,ch sie 2000 Thaler Versiche
rung darauf haben. (Frech. Freund.
Lancaster, d. 2Z. Mai. General James
Irvin, der Whig Gouvernörs-Candidat, >
langte am vorige« Dic«stag hier an auf sei
nem Wege nach Philadelphia. Er verweil
te hier bis de» folgenden Tag. Viele unse
rer Bürger bekamen dadurch eine Gelegen
heit persönlich mit ihm bekannt zu werden,
und drückten ihr großes Vergnügen ans über
sei« schlichtes, einfaches Anißere, die Leutse
ligkeit seines Umgangs und die Offenherzig
keit, womit er seine politischen Ansichten aus.
spricht. Sie wurden durch den augenfälligen
Bewe»s übe» zcngt» daß Gcn. Irvin nicht der
stolze Aristokrat ist, wozu die Lokofoko Zei
tungen ihn machen wollen, sondern ein schlich- i
ter und freuudschaftlichcr Mann, mit den,
Jedermann leicht Umgang haben kaü (V F.
Zn Neu Hork langten am vorletzten SamS
rag« u. Sonntage mehr als 2000 Einwanderer '
an, deren Mehrzahl auS wohlhabenden Deut» '
schen bestand. ,
Ver D-lversle Weovarvtcr^
Ateading, de n R. Juni 1857.
Demokratische Whig-Ernennungen.
Für Gouvernör:
(Äeneral James Irvin,
von Center Caunty.
Für Canal tomnnssioner:
Joseph TV Mtton,
von Cumberland Caunty.
15. vv. ('.Vlili, 440 IViurtl, Lt.,
pkiwlielpliik», is our »utkori?c>6 for rooei
viiiF stlvortissmentv anä sukscriptinns to tliis pa
per.
VrtrnnEen. —Cin Knabe Namens Wil
liam Eppenheimer, von hier» ertrank am Frei
tag Nachmittag im Schuylkill Canal. Er war
zwifch 7 und 8 Jahr alt und mit einem kleine
ren Knaben nach dem Wasser gegangen, welcher
letztere am Abend allein zu Hause kam und erst
am andern Morgcn zu verstehen gab daß der
andere ertrunken sei. Am Samstag Abend
war der Körper noch nicht gesunden.
Fair. Die diesjährige Readinger Juni-
Fair fällt auf nächsten Freitag» wo nach alter,
herkömmlicher Manier die junge Welt sich belu
stigen wird. Die Wirthe und Stohrhalter ver
sprechen sich eine kleine Ernte bei der Gelegen
heit, besonders wenn daS Wetter schön und ü
berhaupt gut zum Ernten ist.
Ernteaus fast alle unfern
Wechselblättcrn finden wir Nachrichten in Be
treff der Aussichten für die nächste Eriue, die
sehr verschieden sind: namentlich lauten die von
benachbarten Caunlies nicht zum besten, woge
gen die vom Westen besser und mitunter ganz
gut find. Aus dem Ganzen schließen wir daß
der Ertrag der nächsten Ernte mehr als mittel
mäßig sein wird. Die seit Kurzem eingetrete
ne günstige Witterung kann nicht anders aIS
wohlthätig auf die Gaamenfelder wirken, was
auch in dieser Gegend das Ansehn derselben be
deutend verbessern wird.
Gen. James Jrvtn, unser Caudidat
für Gouvernör, kam am Freitage in dcn Ei
scnbahn-Karren von Philadelphia hier an und
nahm Logis in Hrn. Rapp'S Hotel. Während
seinem Hiersein besuchte er die hiesigen Eisensa
briken, und wurde von Vielen seiner Freunde
und Andern besucht» die alle höchst zufrieden
sind über fem gefälliges Benehmen, so ivic cs
jedem Biedermann geziemt und von jedem ge
bildeten Elsenmeister erwartet wird. Dcn Lo
kosokos bor sich dabei eine herrliche Gelegenheit
dar, den Mann zu sehen, der ihnen wöchentlich
als ein stolzer Aristokrat und Unterdrücker der
Armen geschildert wird.
Gcn. Irvin reiste gestern mit dem Karren
zuge von hier nach Pollsville, wo er sich eben
falls ein oder zwei Tage aushalten wird, auf sei
nem Wege nach der Heimath.
Kein den letzten Nach
richten von Mexiko, sind leider die Aussichten
für einen baldigen Frieden eben so traurig als
jezuvor. Der Kongreß hat das Anerbieten
Englands, durch Vermittlung Frieden zu ma
chen, zurückgeschoben. Santa Anna soll an
der Spitze einer Armee von 7000 Mann in
San Louis Potosi stehen, bereit von Neuem ei
ne Schlacht zu liefern. Die mexikanischen Zei
tungen fuhren eine höchst kriegerische Sprache;
wer zum Frieden räth wird als Verräther er
klärt und wer sich weigert die Waffen zu neh
men und gegen die Amerikaner zu fechten, soll
aIS Hochverräther bestraft werden. Am 15t.
Mai sollte wieder ein) Wahl für President von
> Mexiko stattfinden und man rechnete allgemein
auf die Wicdererwählung Santa Anna'S.
Der sogenannte "Gnerilla-Krieg" ist in Me-
I xiko jetzt in vollem Gange, scheint aber nicht die
erwünschte Wirkung zu haben, welche sich die
Mexikaner davon versprachen, indem die Her
ren GuerillaS sich gar kein Gewissen daraus
inachen sowohl die Mexikaner zu plündern und
abzuschlachten aIS die Amerikaner.
oder xoNVVK.Vk'I ist
der Namc der neuen englischen Buchstabir-Me»
tode, worauf wir schon früher aufmerksam ge
macht haben. Das fortwährende Streiten der
englischen Gelehrten und Büchcrschrciber, über
das Recht und Unrecht im Schreiben ihrer
Sprache, machte schon lange «in ncucS u. allge
meincs System nothwendig und das obener
wähnte scheint am besten geeignet zu sein dem
lange fühlbaren Bedürfnisse abzuhelfen. Das
neue System erfordert zwar ein Alphabet von
42 Buchstaben, beinahe doppelt so viel als das
alte, dennoch behaupten die Freunde desselben,
und sicher nicht ohne Grund, daß es für Dieje
nigen die eS einmal gelernt haben, leichter ist
Englisch recht zu schreiben, weil alle Buchstaben
dabei hörbar sind und immer gleichlautend blei
ben. Liebhaber deS neuen Systems mögen bei
uns anrufen und Proben davon im
Saa-on," welchen wir wöchentlich von N. Port
erhalten, in Augenschein nehmen.
Der Ämterhalter Candidat.
! Es ist zum Erstaunen welche warme Freun«
! de Gouvernör Schunk hat —unter den Aemter«
- Haltern. Sie betrachten ihn als ihren fähigen
Representanten Bein von ihrem Bein und
Fleisch von ihrem Fleische. Wenn er siegt—
so sind sie sicher, wenigstens für die drei kom
menden Jahre. Wenn er fällt, so fallen ihre
' sieben Grundsätze, 5 Brode und 2 Fische!
Dies ist nicht alles. Ein anderer Grundsatz von
großer Wichtigkeit ist mit diesem Wahlkampfe
verbunden. Sie behaupten daß einige Leute ge
boren sind, Aemter zu füllen —daß es ihr Recht
ist und die Psticht deS Volke» sie wieder zu er
wählen, bis es ihnen gefällt sich zurückzuziehen
von der öffentlichen Krippe. Sie sagen: "Wir
sind die Pensionäre der Partei, haben gefochten
> ihre Schlachten, verloren dcn wenigen Charak
ter» Energie und Ehrlichkeit die wir hatten, bei
unserm Ausstuge inS Leben, und nun, da wir
auSgeworen oder zu träge sind uns selbst zu er
' nähren, ist eS eure Pflicht unszu unterhalten."
° Aemterhalten ist ihr Hantel, Handwerk oder
Geschäft. Daher blicken sie voll Schauder auf
° das Vorhaben des Volkes, Männer frisch aus
' seinen Reihen für die Aemter zu wählen, und
gegen alle solche Ideen der Orthodox,Aemter-
Halter feierlich zu protestiren.
> Für Schunk haben die Aemterhalter und al
len Hunkers die aller-unbegrenzteste Ehrfurcht.
. Er ist ein Mann nach ihrem Herzen,ist ergraut
im Dienste und kennt ihre Rechte. Auch brau
, chen wir uns nicht zu wundern, daß er mit so
, ausgezeichneter Achtung behandelt wird, wenn
. wir einen Blick aussein vergangenes Leben wer>
- sen. Er begann Geschäfte (denn Aemterhalten
ist sein einziges Geschäft) im frühen Leben —
der Harrisburg Jntclligcnzer meint in 1814 o
der 1815, als Schreiber in der Land-Office, und
diente in jenem Departemente zwei oder drei
Jahre. In 1810-17 wurde er als Gehülfs«
Schreiber deS Representanten-Hauscs ernannt»
und in 1818-19 wurdc cr als oberster Schrei
ber des HauscS erwählt und diente als solcher
biS zum Zahre 1833, mit Ausnahme eincsein
zigen Jahres. In 1838 wurde er zum Sekre
tär der Republik ernannt, durch Gouv. Porter,
und blieb in jenem Amte bis 1842. In 1844
wurde er aIS Gouvernör von Pennsylvanien er
wählt und wird in diesem Amte bleiben bis
zum Januar 1848, wann das Volk ihm erlau
ben wird sich in seine originelle Unbedeutenheit
zurückzuziehen. Die ganze Geschichte seiner öf
fentlichen Dienste und der Bezahlung dafür,
mag in der Kürze angegeben werden wie folgt:
Für 2jährige Dienste als Schreiber in
der Land-Office, jährlich K 2,000
Für 2jährige Dienste aIS Gehülfs-
Schreiber deS Representanten-Hau
ses» KIOOO !ährlich 2,000
Für neunzehn Jahr Dienste aIS
oberster Schreiber des HauseS, zu
H2OOO jährl. mit Accidenzien, 38,000
Für 4jährige Dienste aIS Sekretär ter
Republik und Superintendent der
Volksschulen, H 2500 jährlich 10,000
Für Stägige Dienste als Schreiber deS
Hauses in 1843, H 3 0 t ä g l ich 150
Für 3jährige Dienste aIS Gouvernör
von Pennsylvanien, 3000 jährlich 9,000
870,1 Stt
Hieraus wird man sehen, daß Hr. Schunk
biS zum Schlüsse seiner gegenwärtigen Dienst
zeit nur frei),, U'id dreißig latir in Aem
tern war, während welcher Zeit er daS hübsche
Sümmchen von sieben;ig Tausend 1 Hun
dert und fünfzig Tkaler auS dem öffentli
chen «Schatze zog (Sporteln ,c. nicht mitgerech
net!) Der sängt an zu fühlen daß ihm das
Aemlerhallen gut bekömmt. Kein Wunder,
daß die Aemterhalter aufgebracht find, weil das
Volk beschlossen hat, ihn von der öffentlichen
Krippe zu treiben.
Ordnung regiert die U)elt !—DaS Lou
lsville Journal sagt: als Hr. Benton kürzlich
in dieser Stadt war, erlaubte er sich einige bit-
tere Bemerkungen über Gen. Scott, wegen der
Einnahme des CastellS San Juan de Uloa,—
Er sagte, daß die Manier der Einnahme ein
grobes Vergehen gegen alle bestehenden Kriegs
gebräüche sei—daß kein anderes Beispiel in den
Urkunden zu finden sei, wo ein General ein
Castell zur Uebergabe gezwungen habe durch die
Drohung cine Cily zu zerstören! Wir würden
uns daher nicht viel wundern wenn President
Polk das Kastell San Juan de Ulloa wieder
zurückgebe an seinen alten einbeinigen Freund
und dann dem Gen. Scott Befehl ertheilte das
> selbe nach der bestehenden Regel zu erobern.
"Ordnung regiert die Welt," so denkt viel
leicht Col. Benton, wahrscheinlich darum, weil
es ihm nicht gelang General-Feldmarschall zu
werden. Was vermag die Eitelkeit nicht!
Der Paß. —Obwohl die Reisenden in A
merika der Mühe überhoben sind, sich zur Be
gleitung einen Paß zu verschaffen, der in Euro
pa ein unumgängliches Bedürfniß ist, so ist er
doch seit dem Beginn deS mexikanischen Krieges
mehr in Gebrauch gekommen. President Polk
gab seinem Freund« Santa Anna einen Paß,
womit er durch Sturm und Wellen, Kanonen
und Haubitzen frei biS nach Vera Cruz kom- ,
men konnte und indirekte Erlaubniß hatte die
Kinder Jonathans anzugreifen und zu erschie» <
Ben, wovon er auch Gebrauch machte. Dieser 1
Paß halte die verderblichste» Folgen. DaS
Volk wird nun dem Beispiele deS Piesidenten
folgen, das heißt, ihm und seinem Gefolge, am
4. März 1849 auch einen Paß ausfertigen,
womit er frei durch alle Gegenden passiren
kann, wo WhigS und ächte Demokraten woh
nen, von Washington biS Tennessce.
DaS Volk von Pennsylvanien steht auch im
Begriff dem Gouvernör Schunk einen Paß zu
geben, welcher im nächsten Januar geltend sein
wird, nur weiß man noch nicht wo Hr.Schunk
seine Heimath aufschlagen wird, da er bis jetzt
keine eigentliche Heimath hatte, was bei allen
Aemterjägern von Profession gewöhnlich ist.
Die Washington "Union," das Organ der
Polk-Administration, hat sich kürzlichverlauten
lassen, unsere Regierung beabsichtige das Eigen
thum der mexikanischen Kirchen in Beschlag zu
nehmcn, und ist dadurch fast in Verlegenheit
gekommen, da ein solches Unternehmen überall
beim Volke schlechten Beifall findet. Hr. Polk
und fein Kabinet mögen sich wohl diese Idee
in die Köpfe gesetzt haben, denn von ihnen kann
man Alles erwarten, obwohl die Union jetzt
sagt, daß keiner von den KabinetS-Mitgliedcrn
für den Plan stimmen wollte.
Neue fajfche Noten —Falsche H!t Noten
auf die "Mechanics-Bank von New Ark, Neu
Jersey," sind in verschieden Gegenden im Um
lauf. Das Ansehen der Noten ist dunkler und
die Linien stärker ausgedruckt, Buchstabe 7>,
zahlbar an Zohn Ogden, unteschricben Mat
thew W. Tay, Cafsirer, Joseph A. Halsey,
President. Die Unterschriften sind gravirt und
mir einer Feder nachgeschrieben. Man hüte
sich vor denselben.
Unsere Staats-Crinale.
Durch den bedeutenden Handel der dieses
Jahr ausunsernStaats-Canälen betrieben wird
sind die Einnahmen an dcn Zollhäusern bedeu
tend höhcr als sie in früheren Zähren waren.
Auf den westlichen Canälen sollen die Böte in
Reihen, von unabsehbarer Länge, fahren, alle
mit doppelter Mannschaft und doppellen Pfer
den versehen, um ohne Aufenthalt gehen zu
können. Dies rege Treiben wirkt wohlthätig
auf die Gtaats-Kasse und der Zuwachs der
Einnahmen aus dieser Quelle ist höchst erfreu
lich. Die folgende Tabelle zeigt die verhältniß
mäßige Vermehrung der Ennahmen sowie die
Verminderung der Ausgaben in diesem, gegen
die voin vorigen Zahre, auf der Delaware Ab
theilung des Pennsylvania-Canals:
Einnahmcn biS zum I. Mai '47 K 23,123 20
" " '46 7,985 18
Vermehrung der Einnahmen 15,138 02
Ausgaben bis 1. Mai 1847, mit
Einschluß aller Repraturen 4,750 00
Ausgaben bis 1. Mai 1846, mit
Einschluß aller Repraturen 20,472 03
Verminderung der Ausgaben 15,722 03
Aus dem vorhergchcndcn ergibt sich eineVer
mehrung der diesjährigen Einnahmen über die
vorjährigen, biS zum Monat Mai, auf diejer
Abtheilung» von H 30.860 05. Dabei ist aber
zu bedenken, daß der Canal im vorigen Jahre
durch die Überschwemmung viel gelitten harre,
und daß daher die Ausgaben im vorigen Jahre
bis zum Mai, die diesjährigen um K 15,722 03
überstiegen haben. Die Vermehrung der Ein
nahmen auf der Delaware-Abtheilung mag als
Verhältniß für alle übrigen öffentlichen Werke
dienen. Da unsere Eanäle dieses Zahr viel
früher eröffnet wurden»?alS die Neuyorker, so
zogen sich die Geschäfte vielmehr als srüher aus
die Pcnnsylvanischcn.
Vom Kriegsschauplätze.
(Aus der Stadt-Post, »n Auszüge.)
Tampieo, den 6. Mai. Gestern traf
hier eine Post von der Hauptstadt Mexiko
ein. Obglcich ich keine der mit derselben an
gelangten Zeiruiigk» gesehen habe, so höre ich
doch, daß seit dem Aalle von Vera Cruz und
der Schlacht von Cerro Gordo ,m Innern
des tandes der Kriegsinuth auf's Nene ange
schürt worden »st. Von allen Geilen eilen
die Männer zu den Fahnen, «in uns jeden
Zollbreit Landes streitig zu machen. Die Re
gitrung hat Jedem Hauptmauus Rang ver
sprechen, der 25 wohlberitteue Männer in
den Guerilla Krieg fuhrt; außer dem regel
mäßigen Golde ist diese» Führer» auch die
ganze Beute versprochen, welche sie den Uns»
rigen abnehmen.
Ist diese Nachricht, die ich von einem Me
xikaner erhalten habe, begründet, dann hat
der Gnerillakrieg ,n allem Ernste angefangen.
Für eine kurze Zeit mögen wir einen heißen
Strauß zu bestehe» haben; endlich aber wird
dieses ga »z e fchö u e La » d unser
werde «, —unser, durch das Recht der Er»
obernng.
Der Bürgermeister und vier Stadt-Räthe
des benachbarten Altamira wlirde» von Capt.
Wyse gefangen hierher gebracht, weil diesel
ben Handeleleiile nnd Viehhändler verhin
dert hatten, den hiesigen Markt zu besuche».
Weuu nicht einige unserer Offiziere wenig
stens reich »ach de» Vcr. Staaten zuriickteh«
re», so ist es nur ihre eigene Schuld. Au
Gelegenheit, sich Schätze zu sammeln, fehlt
es ihnen uicht. So erhält z. B. der Kom
maudant dieses Platzes, außer seinem
Gehalte als Oberster, 200 Dol
lars monatlich, der Polizei - Commissär, au
ßer seinem Gehalte als Major der Armee,
Ivo Dollars monatlich, u. s. w.
In Tampico herrscht eine gefährliche Sti
mmung zwischen unsern Offizieren und Solda
ten einerseits und deu Herren Mexikanern.
Die schönen Genoritas, in deren schwa.zeu
Attgen unsere Krieger mehr Gnade stnden,
als den Herren Gemahlen, Brüdern und
Väter» angenehm ist, sollen die Schuld da
von trage«.
i Die Zeitungen der Hauptstadt Mexiko vom
> bestätigen das schon früher erwähn«
te Gerücht, daß der englisch, Gesandte in
Mexiko seine Vermittelung zu einem grie
' denefchlusse mit deu Ver. Staaten der Regit
> rung vo« Mexiko angetrage« habe.
Das Dampfschiff Fashion langte am I7ten
Mai mit weitere» Nachrichten von Vera
i Cruz und Jalapa in N. Orleans an. Eben
, <o brachte die Fashion den General - Major
Patterson und mehre der bei Cerro Gor«
, do verwundeten Offiziere, sowie auch 4 Tapi»
räne der Alabama Freiwilligen. Endlich be«
' finden sich Trophäe» vo» dem Schlachtfelde
i von Cerro Gordo und Vera Cruz am Borde
des Dämpfers; diese bestehen in Fahnen,
Kanone«, kleineren Waffe» u. s. w. Mehre
- Freiwillige» - Regimenter, deren Dienstzeit
> abgelaust« war, waren in Vcra Cruz eiuge«
, troffen, um sich »ach de» V. St. euiz,»schiffen.
General Worth sollte am 17 Mai seinen
Einzug Puebla halte». Man glaubte
nicht, daß unsere Armee an diesem Platze auf
l Widerstand stoßen werde. Wahrscheinlich
° rüctte iinscre Armce, obgleich in verminderter
, Anzahl, von Puebla nach der Hauptstadt vor.
Diese Armcecolonne, welche dnrch die Rück.
kehr mehrer Freiwilligen Regimenter, sowie
r dnrch die Garnisonen von Jalapa, Peeote
i Puebla geschwächt ist, dürfte höchstens 6000
Mann stark in der Hanptstadt eintreffen.
Die G „ erillas fügen unser» Truppen
> nur wenig Schaden zu, wahrscheinlich sind
. sie damit zufrieden, ihre eigenen Landöleute
. berauben zu könuen.
, Jalapa, den 11. Mai. Gen. Worth
wird wahrscheinlich gemeinschaftlich mit Ge».
' Oiiitman. an, nächste» Freitage in die reiche
- »nd wohlbevölkert, Stadt Puebla einziehen.
. Niemand rechnet ans Widerstand, im Gegen»
> thcilc follcii die achcb. Bürger jener Stadt
, der Ankunft unserer Armee mit Sehnsucht
entgegensehen, weil sie von ihr Schutz gegen
die Horden von Räubern u. Bettlern erwar
ten, die sieh „ncr in jener Stadt hernmtreiben.
lieber Santa Anna hat man die widerfpre»
chciitste» Gerüchte; «iir dari» sind allc einig,
daß er noch immer in oder be» Orizaba steht.
' Er hat zu wiederholte» Male» gedroht, De.
ra Ernz, ja selbst unsere Stadt angreife» zu
> wolle« ; dabt, macht er so tolles Zeug, daß
' mau ihu wohl nicht nur Unrecht für verrückt
° hält. Am Wahrscheinlichsten ist, daß er fei«
> »e Leute bei sich behält, damit sie ihn selbst
! schützen; möglich, daß er im Falle emcr be«
soiidkrs günstige» Gelcgc»hc,t irgend einen
- Handschl.ig beabsichtigt. Gcn. Scott wird
- u, wenige» Tagen mir Gen. Twiggs von hier
' »ach Pucbla aufbrcchc». Seine weiteren
l Bcwcguugcn werden von den Umständen be
dingt werden.
Ve, aCrnz, dcn 7ten Mai.—Morgen
früh geht eilt Wagenzng »ach Jalapa ab. der
Saula Ailiia gewiß eine willkommene Beute
wäre. Es ist derselbe ungewöhnlich groß «.
werrhvoll: Vierhundert Wägen mitVorrä«
tl?cn aller Art, nnrer ihnen eine halb, Milli
on Dollars, »>»d wcuigstcnS 1000 Packthiere
bilden diesen Zng. Eintausend Soldaten,
unter ihne» uugcfahr ZOO Dragoiier, welche
Ge». Scoct hierher nach Vera Ernz znrück«
gesandt hat, gehe» als Bedeckung nur. Es
ist zitmzich gcwlß, daß Santa Anna über den
Werth dieses Zuges wohl »iiterrichtel ist,
«nd, wcii» cr irgend die Mittel dazn besitzt,
cinc» Angriff auf denselben versuche« wird.
Hoffenrlich wird aber Ge». Scott dem Z«ge
eiiie Verstärkung tnlgrgcnsende», und damit
die richtige A»tu»sr desselben in nnserem
Haiiplqnarlitrt sichern. Ei» solchcr Faiig
würde die Merikaner für Alles, was sie feit
de», Anfange des Krieges verloren haben,
reichlich enlschädigk».
V e r a C r u z» d. 9. Mai —Eine Schwa«
dro» Dragoner, die eben von Jalapa hier ein
trifft, bringt die Nachricht, Santa Anna sei
Mit s bis 6000 Man vo« Orrzaba aufgcbro«
che», um eine» Angriff auf Vera Cruz zu ma
chen Es gibt Leute, die tiefen, Gerüchte
Glauben schenken, ja sogar versichern, er ste
he bereits inerhalb IZ Meilen v. der Sradt.
Ich sah heute aus öffentlichem Markte ei
ne» nnserer Offijicre cine wohlgekleidete Me»
xikaiierin aufs Gröblichste beleidigen. Ein
anderer Kerl warf heute Abend einen Stand
um, a» welchem eine niedliche Creolin Cigar»
re» »nd sonstige Kleinigkeiteu verkaufte.
Vor S Minute« führte die Polizei einen an
dern Soldare» unter meinem Fenster vorbei,
die sich AehiilieheS hatte zu Schulden koilie»
lassen. Obgleich solche Sachen nicht grau
sam und empörend sind, wie das Verfahren
der Mexikaner gegen uusere Leute, so schän
den sie doch dcn amerikanischen Charakter.
Vera Crnz, den 11, Mai.—Alle Lente, die
noch »«cht acclimalistrr sind, befinden sich heu
te in banger Gorge. Das Vomito sgel
be Fieber) hat seine Erscheinung gemacht.
Zwe, Personen stnd während der Nacht ge
storben. Eine Französin u. ein Hr. Smith,
ein Marketenver des pennsylvauische» Regi
meiilS. Beide wäre« uoch vor zwei Tagen
im besten Wohlbefinden.
Mexik o. —Die „Neu Orleans Picayu«
ne" hat Nachrichten von Mexiko, die vis
zum 29 April reichen, erhalten.
Santa Anna beschwor in einem Briefe von
Orizaba den Presidenten Anaya, nicht an der
Rcltnng der Republik zu verzweifeln, die
Hanptstadt z« befestigen, >i«d die ganze Be
völkeriing derselben znr Vertheidigung des
heimischen Heerdes und der Altäre, unter die
Waffen zu rufen
Santa Anna soll in Orizaba ein forcirteS
Anlehen von 16,000 Doll. erhalten haben. —
Nichtsdestoweniger verlangt er vo» der Re
gierung ln den kläglichsten Worten, sie sollte
ihn, Geld zusende«
Die Rtgiernttg hat eine« Befehl erlassen,
i« welchem de« Mexikanern geboten wird,
Santa Anna als Oberbefehlshaber aller Ar
meen der Republik anzuerkennen. Ein siche
res Zeiche», daß dieselben wenig tust dazn ver
spüren, sonst bedürfte es keine solche Befehle.
Die Zeitungen der Hauptstadt verlangen,
daß Eanalizo für sein feiges Betragen bei
Cerro Gordo, vor ein Kriegsgericht gestellt