Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 06, 1847, Image 2

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    Achtung für den Fremden, so gefällig,
die Geschichte, die durch seinen Eintritt
war unterbrochen worden, von vorn an
zufangen. (Fortsehung folgt.
Die Oregon (5 r p e d i t i o n.
Briefe von den Sandwich - Inseln bieten
unS einigen interessante Einzelheiten über
die Seereise der Blig ..Henry" von Neu
buryport. Die Ankunft derselben auf
den Sandwich Inseln ward sogleich be
kannt. Die Brig segelte im Februar 1840
von Reuburnpvrr ab, war nach Oregon
bestimmt, und kam am Ilten Oktober zu
Honolulu auf den Sandwich Inseln au,
während welcher Zeit sie von sehr hefti
gen Stürme» litt. Die Brig erreichte im
Mai die Destarrow, bei St.
tharineö. und verließ diesen Platz am 3.
Juni, um ihr Reiseziel zu erreiche». Am
Cap Horn wurde daS Schiff von wüthen
den Stürmen überfallen und war schon
dem Untergange nahe. Herr Geo. Law
ton von Waltham und ein an Bord des
Schiffes befindlicher Passagir schreiben an
ihre Freunde, daß sie 3 Wochen brauchten
das Lap zu umsegeln, während welcher
Zeit durch die anhaltenden schrecklichen
Stürme die Segel und das Tackelwerk so
mit Eis bedeckt waren, daß man dieselben
nicht handhaben konnte- Am äußersten
Ende »es Eap's überfiel sie ein so heftiger
daß sie auS dem Course getrieben
wurden zum 54 Grade östlich und zum W
Grade südlich, wo sie nur 3 bis t Stun
den Tageslicht hatten ; 3 Tage u. 3 Näch
te befanden sie sich inmitten thurmhoher
Eisberge, durch welche daS Schiff kämpf
te. so daß sie die Hoffnung verloren, sich
noch herauSzuretten. Rachtem das Schiff
daS Eap passirt war, hatte es günstige
Witterung, und Paijagire wieMannschaft
langten gesund und wohlgemut!) am 11.
Oktober zu Honolulu an. fßost. Merk
Guter Grun d. —Kürzlich begeg
nete eine alte Dame einigen Herren auf
dcr Straße und redete diese mit einiger
Aengstlichkeit an. Ohne Zweifel hatte
sie eben die letzten Nachrichten vom Kriegs
schauplatze gelesen und war darüber
kümmert. Sie fragte nämlich: ..Glau
ben Sie, Freund, daß wirklich einige Ge
fahr da ist, Mexiko werde in die Union
aufgenommen werden?" ..Wahrschein
lich nicht, war die Antwort, obschon es
sehr zu wünschen wäre, daß die Ber. St
es in sich aufnehmen." „Nein, nein!
entgegnete die Dame, ich bin durchaus ge
gen den Entschluß, in irgend welcher Wei
se !" „Aber warum ?" ..Warum '<
Ach ich habe eine schreckliche Angst vor
Erdbeben, welche in Mexiko so hau
sig sein sollen, und möchte um's Leben
nicht, daß die auch nach den Äer. Staa
ten kämen!" Weltb-
General Tanlor und sei
ne Familie. —ln einem von Neu
Orleans an den „Neu Aork Mirror" ge
richteten Briefe heißt eö unter Andern :
„Man glaubt hier, daß Gen- Taylor
bald um den Rücktritt von seinem gegen
wältigen schwierigen Posten nachsuchen
werde. Er ist nun beinahe drei Jahre
lang abwesend, und beständig in dem Fel
de. Die 6 muß für einen alten Mann als
ein harter und langwieriger Dienst ange
sehen werden,—er ist jedoch eine zähe, ge
duldige und auedauernde Seele- Seine
Familie befindet sich nun hier, obgleich sie
ihre Wohnung zu Baton Rouge hat.
Seine unverheirathete Tochter ist ein schö
nes, gebildetes und interessantes junge 6
Frauenzimmer, welche unter den Fashio
nabels im heiteren St. Charles Hotel gro
ße Aufmerksamkeit auf sich zieht. Des
alten Krieges Privatvermögen ist durch
sein langes Entferntsein sehr verringert
worden. Er war einmal in guten Um
ständen,-aber erkaufte unglückliche» wei
se eine Baumwoll Plantage an dem M,s
sissippi, wovon ein großer Theil einstürzte.
Dieser Umstand und das Mißrathen der
Aerndte während mehrerer Jahre haben
ihn gewissermaßen in Verlegenheit gesetzt,
und erheischen seine Anwesenheit, Auf
merksamkeit und Sorgfalt. (Nat. Ztg.
Der Uork ..Republican" meldet folgen
de Unglücksfälle: Am 13. März spielte
ein II jähriger Knabe, Namens George
Schuyler, unweit Liverpool, in diesem
Caunty. mit einem andern Namens Ja
codS, am Hause des Hrn. Joh. Schroll.
Die Knaben waren bis zum Hausgang
gekommen, in welchem ein geladenes Ge
wehr stand- Jacobs, welcher nicht wußte
daß daS Gewehr geladen war, nahm das
selbe auf, und, um seinen Spielkameraden
zu schrecken, zielte er auf ihn, spannte den
Hahn, und drückte ab- Die Ladung fuhr
dem jungen Schuyler in den Unterleib,
und er blieb auf der Stelle todt -- Herr
Johann Repman. von Vorkhaven. in die
fem Caunty. machte nur Hrn. W. Köhler
einen Jagdausflug auf eine der Inseln im
SuSquehanna Flusse. Als sie auf ihrer
Rückkehr wieder daS Ufer erreicht hatten,
und Herr Repman aus dem Boote stieg,
ging seine Flinte, welche auf dem Boden
deS BooteS lag. und stark qeladen war,
durch irgend einen Zufall IoS. und der
Schuß fuhr die rechte Seite; er
starb etwa eine Stunde darauf.
Der Baltimore „Democrat" vom 25st.
März meldet, daß Montag Abends vor
her eine Anzahl gut gekleideter Herren,
welche sich ein Geschäft daraus gemacht
! haben sollen, in den verschiedenen Läden
östlichen Gay Straße unbedeutende Arti
kel zu kaufen, mit falschen halben Tha
lern zu bezahlen, und den Wechsel in gu
ter Münze zurückzunehmen, verhaftet, und
in s Gefängniß abgeführt worden sind-
Die Polizei entdeckte bei späterer Nachfor
schung die Kosthäuser der Angeklagten.
Ein gewisser Braun und seine Frau wohn
ten in einem sehr respektabel» Hause im
obern Theile der Stadt, und in ihren Ziin
mern fand man über UM Thaler dieser
falschen Münzen versteckt.
Wei blicher Patriotismus-
Ein in Kensington wohnhaftes !7jähri
geS Mädchen wurde vor dem Richter Kel
ley in Philadelphia gebracht, auf einem
Writ von HabeaS Corpus, der auf Ansu
chen ihres NaterS erlassen worden war.
um sie zu verhindern mit Eapt. Barnard's
VolNgeur Compagnie nach Mexiko zu ge
hen. DaS Gesetz gestattet eine Wäscherin
für sede W Mann, allein auS dem Zeug
niß ergab eS sich, daß das Mädchen noch
nicht majorenn war. und eS wurde daher
der Aufsicht ihres NaterS wieder überge
ben. Da sie sich weigerte nach Hause zu?
rückzukehren, schickte der Richter sie in'S
Gefängniß. Han. Gazette.
G r ä ß' l i ch e r M o r d. —Bei Washiug
to», Franklin Ca»nty, Mo., drang letzten
Mittwoch Nachts, zwischen 12 nnd l Uhr,
ein der Madam McDonnald zugehöriger Ne
ger in das Hans eines Deutschen, Namens
Wilhelm Ticma»», wahrend derselbe i» Ge
schäfte» »ach St. Louis abwesend war. Er
ergriff zuerst einen Knaben, ungefehr 7 Jah
re alt, de» er zwischen seine Knie »ahm, »m
ihm die Kehle abzuschneiden; der Knabe
machte jedoch eine plötzliche Bcwegnng nach
unten, in Folge dereu das gegen ihn erhobene
Messer ihm über die Auge» iu die drang. Der
Neger ließ ihn für todt liege», ergriff da»»
die Miitter bel de» Haare», schleifte sie z»r
Thür hliiaiis, »nd lödtele sie mit einem star
ke» Prügel. Ranb soll die Veranlassung zn
der schrccklichc» That gewesen sein. Der
Knabe wird, wie man hofft, wieder anfkom
nic«. Der Neger ist im Gefangnisse, aber
die Volkswitth ist stark gegen ihn, daß ihm
vermuthlicb dcr Garaus gemacht wird, bcvor
er vor Gericht kommt.
Zweißich t e r !! Das Lonisville
Journal erzählt? I» der Nahe vo» Ba. ds
cauii wurde i» Folge eines Streites der Rieh
cer Gaitder von seinem Stiefbruder, dem
Richter Braun erschosscu; er erhielt mehre
Schüsse aus einer Rcvolving - Pistole »nd
starb bald darauf. Alte Mißhclligtctteii führ
te» dieses tragische Ende herbei.
Der Galgen ist unter de» Cherokese »
ei» wohlbekanntes Werkzeug der Gerechng
kcit, wie folgender Bericbt des „Cherokee
Advokatc" nachweist: „Die Hinrichtung im
Saline Distrikt am 2Z. Febr. soll einen fei
erliche» Eindruck gemacht haben. Eine gro
ße Versammlung von Zuschauer» war a»wc
scud. Unter dem Galgen wurde dem Deliiu
gueiitcu sei» kleines Kind gereicht. Er »ahm
de» Säugling i« sci»c Arme, starrte fei» zar
tes Gesicht mit dem traurigste» Ausdrucke i»
seine» Züge» a». gab ihn der Mutter zurück,
»ud erklärte sich bereit für de» Henker. In
wenige» Augenblicke» befand sich feine Seele
>» der Ewigkeit. (Stsztg.
Der Paß' von Rinconado (Widder-
Horn) ist in der Geschichte des merikaiiifche»
Freiheitskampfes berühmt. An diesem Passe
schlüge» vor mehr als 20 Jahre» 4vl>U Mexi
kaner ei» spanisches Heer vo» 4i>,<><><> Man»
zurück. Der Paß wi»det sich für ciuc halbe
Meile zwischen mehre tauscud Fuß' hohe»
Felsciiwäiidc» hindurch. Ebcuso wurde auch
im Jahre 1«23 bci Agua Nueva (frisches
Wasser) eine blutige Schlacht zwischen den
Mexikanern uud Spanier» geschlagen.
Während eines heftigen Sturmes am 2».
v. M. in Nc» Orleans, trieb die schwedische
Barke Coriiegie gegen ein Boot, das mit Le
bkiismitttl» belade» war, und Ii) Pcrsoueu
am Bord hatte. Das Boot wurde fast gänz
lich zertrümmert, u»d 4 der auf ihm besiudli
che» Personen schwer beschädigt; 2 Neger,
die sich gleichfalls am Bord befunden hatten,
werden vermißt, uud sind wahrscheinlich er
trunken. Stadt Post.
Neu Vork, d. 29. März. —Das Rekruti
ren für die Ver. Staate» Armee geht hier
sehr lebhaft vo» Statte», u»d j»uge kriegs
lustige Mäuiier lassen sich zahlreich anwer
ben. Mehre Compagnie» für das ueue Re
giment sind bereits vollzählig. Die hiesigen
Rekriitirofflzicre habe» vom Kriegsdeparte
meitt Befehl erhalte», alle neue i» Dienst ge
nommenen Soldaten sogleich »ach Point Isa
bel z» schicke», weü sie auch zur Orgaillslruug
vou Compagilicu »och «icht vollzählig sind.
Damit soll dem Tr»ppei»ua»gel am Rio
Grande, welcher deshalb eintrat, weil Ge».
Scott de» größten Theil de» Truppe» zur Ex
pedition gegen Vera Cr»; an sich zog, schleu
nigst abgeholfe» werde». V. St. Zt.
I » dia » i fehe Stämme. Folgen
des ist die Liste der indianische» Stämme, mit
denen die Ver. Staaten seit der Unabhängig
keits - Erkläriiiig Verträge abgeschlossen ha
ben. Das erste Büilduiß wurde uu Jahre
177« mit den Delawares, und das letzte im
Jahre 1844 mit de» Ehoetaws eiiigegaiige».
Seit dieser Zeit schloß man mit de» Ueberle
benden von mehretn dieser Stämme Verträ
ge ab, wonach sie ihre» ursprüngliche» Bo
de» verlasse», und über de» Mississippi wan
den, mußte» :
I Apalach,eolas; Belautfeeteas; Caddoes;
Cahokias; Chayeniies; Cherokees; Chicka
faws; Chippewas ; Choctaws; Camaiichcs;
Creeks; Crows; Delawares; El Rivers ;
Floridas; Foxes; Hiiukpapas; Illinois;
Joways; Kansas; Kaskasias; Kickapoos;
Mahas; Mandans; Menomonees; Mia«
mit«; Minnetarees; Missouris; Mttcbiga
mias; Vkohawks; Munstees ; Muscopees;
Opallalas; Omahas; Oiieidas; Osages;
Ottawas; Ottoes; Pawnees; Peorias;
Pliiakcshaws; Ponearars; Ponears; Pot
tawatomies; O«apaws; Riearas; Saee;
Semiiio les ; Senakas ; Siebe» Natione»
vo» Canada; Shawnees; Sionrs; Sioux;
Sechs Nationen vo» Ne» Vort; Caynpas ;
Scnecas; Oneidas; Oiioildagas; Mohawks;
Tiiscaroras; Stoekbridges; Tamarois; Tee
to»6 ; Tiiscaroras; Weas; Winiiebagoes;
Witchetaws; Wyandots; Vanctons u»d
Vaiictonies.
Die ganze Anzahl der Jildianer, welche sieh
ilitttrhalb de» gegenwärtige» Grenzen der
Ver. Staaten befinden, wird auf weniger als
ZKVMI) aiigeschlaae«. Vo» diese» besteht,
hauptsächlich im Südwesten, ein sehr großer
Theil aus Mischlinge«, so dass die Indianer
in wenigen Generationen eine nnterschiedene
Raee zu bilde» ailfhöre» dürfte». sNat. Zt.
Verdienter toh ». —Abraham tevy,
küiits Hcrma» Boiidey, der am letzte» Fretta
ge in de»! Packetschiffe Priiice Albert vo»
Londo» in Nc» Jork ankam, w»rde bei seiner
Ankunft auf de» Wunsch des österreichischen
iSenrral-Consnls i» Ne» Jork, Uiignst Bel
niont, von der Polizei verhaftet. Es hat
dieser Levy in Wien einen Comis der Ban
gniti s Rothschild z» einem großen Diebstah
le veranlaßt, und dann mit demselben den
Ranb getheilt. Die ursprünglich gestohlene
Siiittme belicf sich auf SiI,MV Guldeu, mit
deren Hülfe sich LcVi) über England nach te»
Ver. Staate» flüchtete. Mail fand bci llii
siichnng seines Gepäckes bei ihm iO.'io öfler
reichlsche Dnkate», >li<> Soilvercigiis, 7.? t)
Pfd. Sterling in Noten der Bank von Eng
land. und Z österreichiscbc Staatsschnldschci
ne. Der Verbrecher wurde bis auf Weite
res ins Gefängniß gebracht.—Der junze Co
iiiis, der den Raub begangen, nnd mit dem
Levy fodauu getheilt hatte, war aus freie»
Stücke» »ach Wie» zurückgekehrt, hatte fem
Verbreche» eingeliante» »nd feinen Theil des
Raubes de» Hr». Rothschild zurückerstattet.
N e » O r l e aus, d, l tt. März. Gou
veruör Johusou hat beschlösse», keine Frei
willige einzuberufen, da er sich nach de» neu
tsteii Nachnchlen vom Rio Grande nicht für
dazu berechtigt glaubt; es schnitt uns, als
hatte dcr Gouvernör ganz recht gehandelt;
denn erstens wäre es nicht möglich gewesen,
die Truppen zeitig genug zu sammeln und
hinüber zn schaffen, um dcr drohende» Ge
fahr des Augenblicks zn begegnen, und dann
ist der liuaiichoristrcc Aufruf des Oberste»
Tiiltis a» de» Gouvernör vou Louisiana für
lOMl) Maü ebenso lächerlich, als dessen Re
quisition vom Presidenten für sv,oul> Man
Guter Pla».—Unsere Regierung soll
beabsichtige«, die merikanischeu Häfeu zur
Einfuhr uud Ausfuhr für alle Artikel zu er
öffnen, Kriegsmaterialien allein ausgkiiomc»,
Sie wird zu diesem Behufe Zollbeamte einset
zen und Ane- nnd Einfnhrzöllec erhebe» las
se». Wird dieser Pla» i» Ausführung ge
bracht, (es ist dies, glaube» wir, ei» Theil
des voiiHrn. Calhonii ». Evans im Senate
empfohlenen Planes,) so müssen die Einnah
men dcr Zollhäuser Von Matamoras, Tainpi
eo, Vera Cruz, Laguua «ud Tabasco eine«
westiidlicheu Theil «iiserer Oceiipacioiiskoste»
decke». St Post.
Vereitelung der VUI zum Verlauf
der Staats merke.
Es gelang der Lokofoko Minorität, indem
sie ein höchst faclionshaftcs und unverant
wortliches Verfahren befolgte, am Samstag
den 13. März im Hanse der Reprcscntaittcn
die Passirnng der Bill zn vereiteln, welche
Vorkehrungen für den Verkauf der Staats
werke traf. Diese Bill wurde im Naehmtt
tag jenes Tages liiirer Berathung genoinmc»,
worauf die Lokofoko Mitglieder sogleich eine
Folge vo» facnonshaften Bewegungen anfin
gen, welche zur Absicht hatten, die Verhaiid
lnligcii jenes Körpers zu verzögern, so daß
eine schließliche Entscheidung über die Maß
rcqel durch die Ankunft der zur Vertagung
der Gesetzgebung bestimmte» Stunde würde
unmöglich gemacht werden. Als daher die
Ja's undNeins über den ersten Abschnitt der
Bill aufgerufeu wurden, stand jeder Lokofoko,
als fein Name ausgerufen wurde, a»f, und
verlangte, daß er vom Stimmen entschuldigt
werden möchte, worauf zwei andere Mitglie
der von der Partei sich erhoben,nnd die Ja's
und Neins über diesen Antrag forderten.—
Durch solche Ausflüchte erreichten sie ihre»
Zweck, und die Bill ging verloren. Die Har
risburg,,Union," das Organ der Lokofoko-
Partei, fieiiet sich über das Verfahren der
Lokofoko Mitglieder, und würdigt ihr faeti
i onshaftes Verfahre» mit dem Namen
„Standhaftigkett."
Wenn daher das Volk diesen Mühlstein
von seinem Nacken abzuschütteln wünscht
! wenn es sich von dem Heer von Aemterhal
!tern, die länge de» Staatswerken stationirl
! sind, um seine Habe aufzuzehren, z» befreien
j wünscht; wen» es die Staatsschuld zn einem
lenkbarenßelanfvermintert zn sehen wünscht,
nnd gesonnen «st dem Auflegen von Staats
taxe» Schranken zu setze», so muß es den
Whig Caiidi datcn seine Umflntzniig geben.
Die Lokofokos werden die Gewalt, ihre amts
hilngrigen Banden—ihre Feldwebel und gie
rige» Häscher längs den Canälen »nd Rie
gclwege» a»f Kosten des Volks z» besolde»,
niemals aufgebe», bis die Verwaltung dieser
Werke ihre» Hände» vo» dem Voike entris
se» und de» Whigs übergebe» wird. Da»»
werde» sie ganz bereitwillig sein, dieselben
verkaufe» zu lasse», uud die Whigs sind ver
pflichtet, de» Verkauf zu bewirkt», sobald sie
die Gewalt dazu habe». Möge das Volt
über diese» Gegenstand gehörig nachdenken.
t Volksfremid.
tLine .'frage für Debatten-Schulen. —
Wann zeigte der President das größte Verlan
gen "den Mexikanern zu helfen?" —War es
als er Santa Anna und Almonte wieder zu
ihren Räthen und ihrem Lager zurückkehren
ließ, oder als er vorschlug Taylor und
vo» der Armee zurückzurufen ?
Seil einige» Tagen habe» wir angenehmes
Frühlings Wetter. Es war auch Zeit.
WerZZeovnc vter.
Reading, den April 1847.
Demokratische Whig-Ernennungen.
Für Gouvernör:
(General Imneö Jrvin,
von Center Caunty.
Für Caiial Commissione»-:
Aostp») TT? Mtton,
von Cumberland Eaunti).
l>.. . X<>. 4 1t) ?>li»>li l<'s»irtb Bt.,
pluluilslplim, is our n>ck>iori?.<z6 tnr roeoi
vinA -ulvvrtisomönw mir! «übsoriptic.n-j w liiis pk-
Em Anei bieteu
Da die herannahende Wahl von ungewöhn
licher Wichtigkeit ist und einen hitzigen Kampf
verursachen wird, so ist es nöthig daß die Zei
tungen mebr verbreitet werden. Um dies zu
bewirke» erbieten wir uns hiermit, den Beob
achter an einzelne Unterschreiber, von nun bis
zum Isten November, für den geringen Preis
von fünfzigEent, zu schicken. Wer einen
Pack von sechs Unterschreiber sammelt und Hl!
baar einsendet, soll 7 Zeitungen erhalten. Be
stellungen ohne Geld werden nicht beachtet
(K5"Da durch das neue Postgesetz Viele un
serer Leser wiederum verbunden sein werden sür
ihre Zeitungen Postgeld zu bezahlen, so ersuchen
wir Alle, welche ihre Zeitungen billiger durch
Privat-Gelegcnheiten erhalten können, uns da
von zu benachrichtigen, und wir werden nicht
ermangeln die nöthigen Veränderungen in der
Versendung zu machen.
Die Nachrichten von der Armee,
in unserm heutigen Blatte, sind höchst interes
sant und wir empfehlen sie Alle» zur genauen
Durchsicht. Man wird finden daß der alte
Gen. Taylor nicht allein allen drohenden Ge
fahren entgangen ist, sondern auch wieder einen
glänzenden Sieg über die Mericaner errungen
hat. Dies ist ein unerwarteter harter Schlag
für President Polk und seine Allürten—Sekre
tär Marcy soll vor Schreck seine Hosen wieder
zerrisse» haben!
tLrneniiling durcl) den General-An
walt. Glancy Esg., von hier,
zum deputirten General Anwalt für Berks Eo,
Daö leidige Ziehe». Unsere Stra
ßen waren wahrend der letzten Woche überaus
lebhaft, obwohl das Wetter unangenehm und
die Straßen schmutzig waren. Wägen und
Karren mit Hausgeräth beladen, fuhren nach
allen Richtungen und noch viel mehr fleißige
Menschen trugen die beweglichen Gegenstände
von einem Platze zum andern. Alle dies ver
ursachte der erste 'April und daS mit demselben
verbundene leidige Ziehen. Das Ziehen ist
und bleibt immer eine unangenehme Lache für
die welche ziehen müssen. Es ist unangenehm
für die Leute von einem Platze zum andern zu
ziehen, und noch unangenehmer ist eS für die
welche den Beutel ziehen, daS heißt, bezahlen
müssen am Isten April. Zu dieser letzteren
Klasse gehören wir selbst. Gleich viel andern
Leuten, hatten wir am ersten April bedeutende
Zahlungen zu machen, und daher nichts Gutes
vom Ziehen —es sei den, daß unsere saumseligen
Kunden unserm Beispiele folgen und endlich
auch mal den Beutel ziehen und uns das Geld
ziehen lassen lassen, was wir schon längst hätten
haben sollen, wozu sie während den gegenwär
tigen Courtwochen die beste Gelegenheit haben.
Reading. — An irgend einem schönen
Frühlingstage, deren wir in diesem Jahre noch
wenig hatten, zeigt sich der Eifer zur Ver
größerung unserer Stadt. Trotz dem Mangel
und hohen Preise der Baumaterialien sieth man
doch in allen Richtungen daß Anstalten getrof
fen werden zur Aufführung neuer Gebäude,
wenn auch nur vorläufig erst die Keller ausge
mauert werden können, denn Backsteine sind
um keinen Preis zu haben. Viele Gebäude,die
im Spätjahr begonnen und berechnet waren
daß sie vom 1. April an bewohnt werden könn
ten, sind in Folge der ungünstigen Witterung
noch unvollendet und die beabsichtigten Bewoh
ner mußten irgend ein Unterkommen suchen, so
daß mehrere Familien in einem Hause wohnen
und einige noch ohne Wohnung sind.
Die Hauptgebäude welche im gegenwärtigen
Jahre aufgeführt werden, sind das neue Ge
fängniß und die Prcsbyterianer-Kirche, in der
Süd sten Straße, nahe der Franklin. Das
erstere wird von Sandsteinen und die letztere
von einer Art grauen Granit aufgeführt wer
den, welcher einige Meilen von hier gebrochen
wird. Allem Anschein nach wird die Zahl der
neuen Häuser in diesem Jahre die voin letzten
Jahre übersteigen oder wenigstens derselben
gleichkommen. Wer sagt noch, daß Reading
nicht eine schnell wachsende Stadt ist?
Telhstmord —Ein Mann, Namens A«
mon, wohnhaft in Robefon Taunfchip, beging
am MontageSelbstmord, indem er sich erhäng»
te. Die Ursache und nähere Einzelheiten ha
ben wir nicht erfahren.
Organisation unserer Stadt--
brigkeit. —Die erwählten Mitglieder bei
Zweige unseres Stadt-Raths versanmiel
sich um 10 Uhr am vorletzten Freitag Morg
Nachdem sie durch den Achtb. Z. Pringle !
neS gehörig vereidet waren schritte» beide
Wahl ihrer Beamten. Der besondere R
wählte Heinrich Nagel als President und
L. R.eitttioyer als Schreiber. Als Presid
des gewöhnlichen Raths wurde Sr
nerund als Schreiber Z. Tyson erwä
'Am Samstag Abend versammelten sich
Räthe wieder, um gemeinschaftlich die übri<
Stadt-Beamten zu wählen und das Resui
der Wahl war wie solgt:
Hoch-Constabel «nd Marktmeister —I o l
Boye r,
Hoch-Constabel und Rathsbote —I o h n
M orris.
Sachwalter —Z ames Do n a gan, Es.
Regulatoren—M. S. Reichert und «I
ter Meffert.
Tax-Collet'tor—C hristian Schultz.
Straßen-Commissioner—Z ohn Fr i 11,
Gassenmeister—H einrich Baum a n.
Nach einer ron beiden Zweigen genehmig!
Verordnung wurde der Gehalt der Bcam,
festgesetzt wie folgt -
City-Schatzmeister, jährlich H 25 l
Sachwalter " IVO
<, Taxeollekror .1 Prozent v. Dubl.
Hoch-Constabel und Marktfchreiber 175 l
Do do Bote L<>o i
Straßen-Conmiissioiler, täglich 1 ,
Ober-Regulator « 2 i
Gehülfe j
Straßenkehrer, jährlich 25 <
Schreiber des besondern Raths do 25 i
do gewöhnlichen do 25 (
6Ä"Den Eity-Freibrief werden wir einrück!
so bald es der Raum erlaubt. Er wird une
fähr 7 Spalten füllen.
Die Administration nnd die Kon
mandvre der Armee.
Es war schon lange die unverkennbare 'A
ficht unserer Natianal-Regierung, die beid<
tüchtigen Generäle Scott». Taylor aus dej
Wege zu schaffen, oder sie doch wenigstens
zu stelle», daß sie i» 1848, wenn Einer davo
als Eandidat für die Presidentenwürde vor da
Volk kommen sollte, dem i.'oko-Eandidaten wl
nigcr gefährlich sein möchten. President Pol
würde schon längst beide ihrer Aemter entsetz
haben, aber dazu sehlt ihm erstens die Gewa
und zweitens hätte er das Volk zu fürchter
welches die Tapferkeit höher schätzt als er selbj
Aber was dcr President nicht aus gerademWi
ge erlangen kann, sucht er auf Umwegen zu bl
wirken; —das Verfahren >es Representantei
Hauses gegen Gen. Taylor, welches ohne Zwei
sel von ihm oder seinem Cabinette angestifte
war, war der erste Versuch, und die wiederhol
ten Anforderungen an den Senat, die Ernen
nung eines General-Lieutenants zu genehmigen
war der zweite. Beide Versuche sind, so zu sa
gen, ganz mißlungen und was der nächste sei,
wird werden wir mit der Zeit erfahren. Ei,
altes Sprichwort sagt: "Republiken sind un
dankbar," dies bewährt sich hier aber nicht.—
Das Volk, die eigentliche Republik, schätzt und
ehrt die Tapsern und wird ihnen den Lohn nich
schuldig bleiben, aber unser Lokofoko-Presiden
blickt sie mit scheelen Augen an und befürchte
die Dinge die da kommen werden.
Die Lokofokos haben bereits begonnen G>si.
Zrvin, den Mann der aller Wahrscheinlichke/
nach der nächste Gouvernör von Pennsylvanie,
sein wird, zu verleumden. Die Beschuldigung
gen welche gegen ihn gebracht werden,sind, das
er für einen Tax auf Thee und Kaffee und dai
Bankrott-Gejetz stimmte. Zn diesen Beschul,
digungen mag so viel Wahres sein als in de,
feierlichen Versicherung war, welche sie in '4-i
dem Volke gaben: <'Daß Hr. Polk ein Freund
des Tarifs von 1842 fei, daß er unser Besitz
recht vom ganzen Oregon-Gebiete behaupten u.
daß er Teras anschließen würde, ohne einen
Tropfen Blut zu vergießen oder auch nur einen!
Thaler für die Annahm« zu spenden."
General Irvin und die leidenden Zr
lander, —Als Beweis von dein Werthe und
Wohlthätigkeitssinne des Gen. Irvin, sagte
!ein Mitglied der Convention, daß unker seinen
! neueren guten Thaten auch die sei, -<daß er 50
Bärrel Welschkornmehl, von ihm selbst gezo»
gen, für die nothleidenden Zreländer gab."—
Diese Handlung zeigt dem Volke eine von den
guten Eigenschaften imCharakter unseres Can«
didaten. Wunder ob die Lokos nicht etwas"A«
ristokratischeS" darin entdecken? Vielleicht sa«
gen sie es hätten litt),statt 50 Barrel sein sollen.
lLin Zeichen. —DieLycoming Gazette,einS
der einflußreichsten Lokosoko-Blätter im nördli»
chen Pennsylvanien, begrüßt die Wieterernen,
nung des Gouvernörö Schunk mit folgenden
kaltblütigen Worten:
/'Wenn die Ernennung von Gouv. Schunk
nicht besonders annehmbar ist, so
lassen wir sie passiren, sagen nichts davon und
warten fürkünstige Enthüllunge n."
Dies ist wahrscheinlich etwas von dem don«
nernden Beisall, welcher überall die Ernennung
des Hrn. Schunk begrüßte.
Beraubung eines Unte> schastk'mäerers.
—Sin Brief im Handels.lournal zu Detroit,
meldet, daß IL Meile» von Logansport, Zndi»