Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 09, 1847, Image 2

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    Der Nlderalk
Readiug, den i». Marz 1847. I
li. 1' V l.>Il!li. Lmz. 15 our j
tui- pnxnii-iüir roooivii«!
ttb!t>o.V<'ll'l'l>'.li, !,t l,i» in ,1.5
(K>"Dcm Achtb. John Ritter, vom Eongreß i
und ebenso ten Herren John Baßler und I.
E. Myers, von der Gesetzgebung, tanken wir
sür wichtige öffentliche Dokumente.
Hülfe für Jreland. Am Dienstag
Abend den 2. März hielten die Bürger von Re
ading eine große Versamlungiiii hicsigenCourt
hause, bei welcher Dr. D- Luther den Vorsitz
hatte und David K. M' K ni g h t als Se
kretär diente. John S. Richards, Esq., Ad
dressirte tie Versammlung, erklärte ten Zweck
derselben u. schlug vor daß Committcen für
tes Straßen-Viereck angestellt werden möchten!
um Beisteuern zu sammeln, was
angenommen wurde. Das gesammelte Geld
soll hier für Brodstoffe verwendet nnd diese sol
len nach England geschickt werden. Die Com
mitteen erstatteten am Samstag Abend Bericht,
woraus hervorgeht, daß bis dabin etwa KBOO
gesammelt waren.
Die Arbeiter an dcr hiesigen Eisenbahn hiel
ten am Freitag Abend eine Versammlung und
sammelten ftittem unter sich K9OO.
zu erwar
ten war, wurtc Gouvernör Schunk bei der am
Donnerstage gehaltenen Staats - Eonvention
wieder sür dasselbe Amt ernannt. Beim ersten
Ballot erhielt er 100 Stimmen, was hinläng
lich genug war. Morris Longstreth, von Mont
gomery Eaunty, wurde beim oten Ballot als
Eandididat sür Eanal Commissioner ernannt,
indem er 83 Stimmen erhielt. Schunk und
Longstreth sind also die Männer welche wir be
siegen müssen. —Wunder ob die Lokosauchglau
bcn daß wir es können?
Die Hr,',l'jakrs-'N?al)l.—Nächsten Frei
tag über acht Tage, nämlich am 3tcn Freitage
im März, werten die Frühjahrs-Wahlen statt
finden. Unsern Freunden im Lande möchten
wir rathen denselben pünktlich beizuwohnen und
dahin zu wirken, daß in jedem Wahldisttikte
wenistens Einer von ihren Wahlbcamten er
wählt wird. Tie Wichtigkeit der nächsten all
gemeinen Wahl ist Jedem bekannt, und zeitige
Vorsicht könnte von großem Nutzen sein.
Die <sonstitntivn der Ver- Staa
ten« —Wir hüben schon vor cinigen Wochen
unsere Leser auf daS Erscheinen dieses für Je
dermann so nützlichen Wcrkchens aufmerksam
gemacht, unt möchten daher nun anzeigen, daß
dasselbe jetzt, elegant gebunden, in dieser Druk
kerei zu haben ist. Preis 50 Eent daS Erempl.
Diplomatische iL, ncniningcn. Am
letzten Tage der Congreßsitzung übersandte der
President dem Senate die solgenden diplomati
schen Ernennungen:
E. I. Ingersoll, Gesandter für Frankreich.
Hr. Hopkins, Gesandter für Portugal.
Hr. Todt, Gesandter für Brasilien,
welche wahrscheinlich alle bestätigt wurden, b>s
auf Hrn. Ingersoll, welchen der Senat
Col. Benron 101 l als Ober-Konmiandor über
die Armee in Meriko ernannt worden fein.
Partei-Verfolgung. Die Bürger des
10ten Gerichrs-Distrikts, söhne Unterschied ter
Partei) über welchen Richter White seit den
letzten 12 Jahren presidirte, hatten Bittschrif
ten an Gouvernör Schunk gesandt, worin sie
ihn baten denselben wieder zu ernennen. Aber
Richter White ist unglücklicherweise ein Whig,
was bei dem Gouvcrvernör mchr gilt als die
Gesuche seiner Mitbürger vom gcdachtcn Di
strikte, daher sollte cr auch einem ächten Loko
Platz machen. Die Bittsteller habcn sich nun
an den Senat gewendet, bittend keinen Andern
als Richter White zu bestätigen. Es steht zu
erwarten, daß das Gesuch beim Senat bessere
Beachtung findet, als beim Gouvernör.
"Nler weist wofür es gut isl. —Die Ver
suche welche seit letztem Herbste bis jetzt gemacht
wurden, Berks Caunty zu zerstückeln, scheinen
abermals gescheitert zu sein; wenigstens ist die
Hoffnung schlecht, daß bei dieser Sitzung unse
rer Gesetzgebung etwas der Art durchgehen
wird. Den Gegnern ter Maßregel wird dies
ganz recht se>n und die Freunde derselben mö
gen sich, wie gewöhnlich in solchen Fällen, mit
dcr Hoffnung besserer Zeiten trösten. Mir sa
gen "Wer weiß wofür es gut ist." Berks
Eaunty ist jetzt beinahe, wenn nicht ganz,schul
denfrei; der Caunty-Tar ist geringer als in
meisten andern Cauntics dieser Republik, und
wir haben gegründete Hoffnung, daß die Taxen
in wenigen Jahren noch um ein Drittheil ge
ringer werden. Dies sint, glauben wir, haupt
sächlich die Ursachen, warum die Mehrzahl ter
Bürger von Berks so stark gegen die vorgeschla
gene Theilung eiferte.
Die Whig Staats-Convention."
Heute ist ein wichtiger Tag für die WhigS von
Pennsylvanien, indem die Delegaten vom gan
zen Staate heute zu Harrisburg in Convention
versammelt sind, um einen Candidaten für das
Gouvernörs-Amt zu ernennen, dcr bei nächster
Wahl erwählt werden soll. Es würde schwer
sein vorauszusagen wer der ernannte Candidat
sein wird, da sich aus den voraus instruirten
Delegaten keine Mehrheit für Einen von den
in Rede stehenden beiden Herren herausbringen
> läßt. Viele Delegaten kommen uninstruirt
' nach der Eonvention, indem ihre betreffenden
l Eonstituenten das feste Vertrauen zu haben
! scheinen, daß sie für dcn populärsten Mann
! stimmen werten. Da die Whig-Partei von
Pennsylvanien bei der letzten Wahl siegreich
> war, so wird es ihr leicht sein,auch bei der her
annahenden das Feld zu behaupten, wenn sie
einig sind und ihren Grundsätzen treu bleiben.
Der Zufall, daß zwei verdienstvolle Männer
vor der Eonvention sein werden, deren beider
seitige Freunde Anstrengungen gemacht habcn
tie Ernennung ihres Candidaten zu sichern,hat
bei den Lokos schon die Hoffnung erregt, daß
eine Spaltung unter den Whigs entstehen tön
te, was ihnen natürlich den Weg zum Siege
bahnen würde. Sie mögen sich freuen so lan
ge sie können. Die Whigs wissen wohl genug,
taß sie nur vereint siegen können und sie wer
den im beginnenden Wahlkampse in geschlosse
ner Fronte gegen die polkische Anti-Taris-Par
tei kämpfen, was dieser alle Hoffnung zu siege»
vereiteln wird.
Frieden mit Nkeriev. F'st »' der
letzten Stunde der Sitzung dcs 29sten Con
gresses passirte die sogenannte 3 Millionen-Bill,
und zwar ganz so wie es der President habcn
wollte. Diese Bill, welche nun ein Gesetz des
Landes ist, gibt dem Presidenten die gedachte
Summe in die Hände, wahrscheinlich um von
Santa Anna Frieden mit Mexiko zu erkau
fen. Santa Anna ist Euier der größten Schur»
ken, swenn nicht der größtes welche Mexiko
aufzuweisen hat, doch ist er schlau genug sei
nen wahren Charakter zu verbergen und seinen
bessern Nebenbuhlern zum Trotz dcn erhabenen
Standpunkt zu behaupten, den sonst Nie
mand behaupten kann. Sein Einfluß scheint
selbst beim Congrcsse stark genug gewesen zu
sein, sonst hätte er die 3 Millionen nicht bekom
men, wcil Alle wußten, daß er sie mehr zu sei
nem eigenen als zum Nutzen Meriko's anwen
den wird. Untcr tcm Vcrsprechen Frieten zu
stiften, wurde ihn, von unserer Regierung er
laubt nach Mexiko zurückzukehren—unter dem
selben Versprechen wird er jetzt das Geld erha!,
ren. Er handelte treulos im ersten Falle und
was cr im letztern thut, wird die Zeit lehren.
Nvm Congreß.
Dielcr Körper endigte seme Sitzung um l
Uhr am Donnerstag Morgen. Lieft Sitzung
war besonders wichtig, indem sie über Fragen
von ungewöhnlicher Willigkeit zu entscheiden
hatte. S>e zeichnete sich besonders aus durch
das unruhige wetterwendische Verfahren ihrer
Mitglieder, das bis zur letzten Ltunde fortdau
erte, und diesem Zusall allem mögen die Loko>
sokos zuschreiben und tie Whigs es danken, daß
einige von der Administratlon vorgeschlagene
Maßregeln nicht ausgeführt wurden. Lange
Reden nahmen den größten Theil der Zeit weg
und die Uneinigkeit unter den Mitgliedern der
Administratlons-Parlei war so groß, daß tie
Entscheidung einer Frage nie vorher zu bcstim
war war, indem sie täglich ihre Meinung än
derten Dies war denn auch die Ursache» daß
sich viel wichtige Geschäfte in den letzten Tagen
der Sitzung anhäuften und dann im Lturnie
durchgetrieben wurden. Unter dcn wichtigen
die während den drei letzten Tagen passirten,
sind folgende:
DieMillionen-Bill, ohne das sogenannte
Wilmotsche Proviso, wodurch die Sklaverei in
jenen Territorien verboten wurde, die durch den
l erwarteten Friedensschluß mit Mexiko den V.
! Staaten zufallen mögen.
Die Bill, die Beschäftigung v. Ariegsdanips-
schiffen betreffend, zwei davon, jedes von 2000
Tonnen Gehalt, sollen zwischen Neu York und
Liverpool laufen, 5 zwischen Neu York und N.
Orleans, eine unbestimmte Anzahl zwischen
! Panama und Oregon, und 4 von der größten
Sorte solle zum Kriegsdienste vewcndet werden.
Die Bill, welche die Ernennung zusätzlicher
und anderer Ossizire in der Armee autorisirt.
Die Bill,wodurch tie Unterstützung dcr Ar
men in Jreland bewilligt werden sollte, ist tod.
Die Bill für eine Zollauflage auf Thee u. Kaf
fee liegt auf dem Tische.
Non dcr Gesetzgebung.
Die durch die Gesetzgebung autorisiere Anlei
he, zur Bezahlung der Interessen von unserer
Staatsschuld, wurde prompt aufgenomen durch
folgende Banken, nämlich:
Bank von Pennsylvanien, Philad'a H 30,000
Bank von Nordamerika " 30,000
Farmers und Mechanics " 30,000
Harrisburg Bank 20,000
Farmers Bank von Lancaster 20,000
Philadelphia Bank 20.000
Lancaster Bank 15,000
Dauphin Deposit Bank 15,000
K 200,000
Diese temporäre Anleihe wuß den Bestimmun
gen de, Akte gemäß, nach 90 Tagen wieder be
zahlt werden, von dem Gelde was dann im
Schatze sein mag.
Die neue» ttauntiea —penn und Nla
dison. —Die Bill zur Errichtung von Penn
Eaunty, auS einen, Theile von Berks, kam am!
Montag« in, Hause vor und mit einer Stimmt
von 44 gegen 19 wurde dieselbe auf den Tisch
gelegt, wo sie wohl bis nächstes Jahr liegen
bleiben wird. Ein Versuch wurde im Hause
gemacht, dis Bill sür Madison Eaunty für die
dritte Lesung abzuschreiben, welcher mißlang.
Die Bill für die Jnkorporirung der Readin
ger Lpar-Anstalt, ging im Hause mit 38gegen
25 Stimmen verloren.
Eine Bill zur Jnkorporirung der Philadel
phia, Reading und Pottsville Telegraph-Ge
sellschaft, wurde in beiden Häusern verlesen.
Der Gouvernör hat eine Anzahl Bills unter
zeichnet, auch die welche die Lecha Eauntyßank
todt macht.
Die Haupt-BerwillignngSbill
Folgendes ist die Verwilligungs-Bilt für das
gegenwärtige Jahr so wie sie bereits im Hause
der Representanten passirt ist:
Für Gouvernörs-Gehalt K3OOO
" Staatssekretär do. 1269
Oberausseher dcr Volks-Schulcn 500
Gehulfs-Lekretär 1006
General-Auditor 1400
General-Landmesser 1200
General-Anwalt 300
General-Adjudant 300
Schatzmeister 1400
Schreiber im Staats-Departement 3000
" General-Auditors Amte 4500
" Schatzmeisters " 3200
" Landmessers " 4100
Bibliothekar 500
Für zufällige Ausgaben im Erecutiv- und den
Slaats-DeparrementS:
Botschafter 080
Schreibmaterialien 450
Postgeld 1200
Brennmaterialien und Lichter 00
Die Amtsstube zu reinigen ?e. 25
Für zufällige Ausgaben in der General-Audi
tors Aiiirstube:
Botschafter 220
Postgelt 400
Schreibmaterialien 220
Brennmaterialien und Lichter 75
Verschiedenes 130
Für zufällige Ausgaben in der Schatzmeister's
Amtsstube:
Postgeld 300
Schreibmaterialien 150
Brennmaterialien und Lichter 00
Verschiedenes 20
Nachtwächter 305
Für zufällige Ausgaben in der General-Land
messers Ämtsstube:
80l schafter 300
Postgcld j>»
Schrcibmatcrialien 200
Brennmaterialien und Lichter 75
Verschiedenes 70
Für Bezahlung der Mitglieder der Ge
setzgebung. Schreiberlohn und zufäl
lige Ausgaben eingeschlossen 70,000
Für öffentliche Diucterarbeiten 20,000
" Publizirung gewissr Gesetze 100
" Verlheilung der Gesetze 700
Staats-Bibliothek 000
Für Ausbesserungen dcs öffentlichen
Grundeigenthuiiis 200
Für Wasser sür die öffentlichen Gebäude 1,840
Verschiedene Ausgaben 2,000
Für Reparaturen an den Staats-Ea
nälen und Eisenbahnen fürs laufen
de Jahr 208.525
Für Bauen und Ausbessern derßrüc
ken ,c., übcr Eanäle !e. 15,000
Für ordinäre Ausgaben nach dem Ist.
December 5,0,000
Für Gehalt der Kollektoren, Waage
meister !c., zufällige Ausgaben in
ihren Amtsstuben und Gehalt ter
Schleusenwärter 34,000
Für Canal Eommissioners 3,285
Für Sekretäre und Schreiber in ihrer
Annsstube 1,000
Für Botschafter 300
iLchreibmaterialien und Anzeigen 200
Verschiedenes 150
Schadenersatz durch die Canal Coin
missioners verwilligt 25,000
Für Volks-Schulen 200,000
Für Peusionen und Jahrgehalte 35,000
Zufiuchtshaus 4,000
Blinden-Anstalt 9,000
Taubstummen-Anstalt 11,000
Oestliches Zuchthaus 8,000
Westliches do. 0,000
Geschenke an entlassene Sträflinge 000
Gewisse Ansprüche 1,120
Zinsen auf Schuldscheine an einhemi
sche Ereditoren 5,800
Richter-Gehalt (dem Gesetz gemäß)
Zinsen von Anleihen wofür der Staat
Bürge ist 30,000
Bilanz schuldig an Patrick Hays 924
" " James Piper 15
Für nothleidende Familien der Frci«
willigen 3,000
Für Ausgaben der M'liz 12,000
Von» Kriegsschauplätze.
(Aus der Stadt-Post, im Auszugc.)
Iu Ncu Orleans sind Nachiichtcu vou
Tampico vom 8. Fcbr., von Vera Eruz Vom
Lttii, und von Mexiko vom 29. Ja»., cingc
troffcn. Sie bringen Nachiichtcu von höch
stcr Wichtigkeit. Die Einnahmt von Eh><
huahua wird selbst von mexikanischen Blät
tcrn eiii.qcläumt, aber nicht bestätigt. Das
Treffen war bei Passo del Nortc am Rio Gr.
100 Mexikaner solle» todt auf dem Platze ge
blieben ftiii. Oberst Pnce'S Abtheilung I'c
stand aus >OOO Mau».
Minder erfreulich sind die Berichte von dcr
Armee am Golfe. Der Schiffbruch der Ou
diaka wird bestätigt. Die auf dein gestrande
te» Schiffe gewesenen Truppe» sind vou Lou
isiana. Kaum gelandet, ward sie vou >OOO
Mexikaner» nnter Ge». Eos umzingelt und
aufgefordert, sich als Kriegsgefangene zu er
geben, und weil sie sich weigerte», dies zu
thun, soll es zum blutige» Kampfe gekommen
fein, der bis 10 Uhr Nachts dauerte. Der
Ausgang dieses Kampfes ist nicht bekannt.
Gen. Pillow's Brigade ist übrigens von
Tampico aufgebrochen, um den Schiffbrüchi
gen zu Hülfe zu eilen. Gen. Cos hat, in
Erwartung eines EntsatzungsversucheS dcr
Bedrängten von Tampico ans, ein ziemlich
starkes Obscrvatlouscorps auf der Straße
von Tuspan nach Tampico avanciren lassen.
Die Artillerie-Compagnie unter Eapitän
Mag'.nda, die am Bord des DampsbooteS
Uiidiiie, de» Schiffbrüchige» z» Hülfe gesandt
wiirdc, scheint wirklich vo» den Feinden abge
schnitten, und grsaiige» gcnome» worden scin.
Auch bcl Saltillo habe» die Uusrigen eine
Schlappe erlitten. Ein Vorposten, aus 80
Mann Kcntncky n»d Arkansas Cavalerie, nn
ter Capt. Casstne M. Clay, soll von dem me
xikanischen Generale Minon umzingelt, und
das ganze Corps, sammt tcn Majoren Bor
land und Gai.itS, die sich bei demselben be
sau tcn, zn Gcfaugciicu gemacht worden sei»
Lieut. Rilchik, dcn Gen. Scott mit wichti
ge» Depeschen uuccr Bedcckung von 10 Dra
gonern an General Taylor absandte, wnrde
anf dem Zuge nach Victoria von dcn Mexi
kanern angefallen nnd gctödtet. Nach einer
Nachricht, sinv die 10 Dragoner die er bei
sich halte, ebenfalls gefallen, nach einer andern
Nachricht sind sie in Victoria glücklich ein
getroffen. Die Dcpcschcn aber, die den gan
ze» Plan dcs Anschlages anfVera Crnz ent
hielte», fielen in die Hände der Feinde.
Lieut. Buller, von den Ohio Freiwilligen,
wurde in Chickivom von dcnFeinden ermordet,
Gcn. Scott war im Begriff, sich unverzüg
lich nach der Insel Lobos, 75Meilen nördlich
von Vera Cruz, ciiizuscbiffcn. Der Angriff
anf Vera Cruz sollte jede,,falls in dcn ersten
Tagn, des März gemacht werde». '
Oberst Harncy, de», das Kriegsgericht ei
ne» schärft» Verweis zucrkante, ist von Ge».
Scott vollständig begnadigt, uud wieder in
sein Commando ci».iefttzt worden.
Die TranSporlschiffc Gtatcsman, Tatha
riue und Prciitice, mit de» Freiwilligen von
Mississippi und Neu Jork a„ Bord, hatten
bei Tampico geankert. Die Mississippi Frei
willigen litte» sehr durch Krankheiten.
Sauca Ana soll von Sa» Luis Potosi nach
Tula, anf der Hcrliraße nach Tampico vorgc
rückt sein. Ein Angriff anf Tampiro steht
in Aussicht. Die Gcsctzgcbuuq des Staats
Vera Cruz hat ein allgcniei»es Aufgebot zur
Vertheidigung der bedrohten Hauptstadt des
Staates erlasse» Tausende sollen sich nnter
den Fahne» La Vega's aesammelt habe».
I» Tampico ist ein Courier von Comodo
re Com,er an Ge». Scott angelangt, n», vo»
diesem die Verhalcnngsbefchle für dcn An
griffanfVera Cruz vo» dcr Seeseite, zn em
pfangen In Tampico glaubte ma», daß
Anna.sobald »»sere Armee sich zum An
griffe bei Vera Cruz versammeln werde, mit
seiner Haiiplarmee in Texas einfallen werde
um so uilscrcr A> mce i» de» Rücke» zu komeu.
Vou BrazoS Santiago, 5. Febr. Geu.
Worths wird in wenigen Tage» mit seine»
Truppe» von der Müntnug dcs Rio Grande
in die Nal'e von Tampico einschiffen. Die
Truppen sind mit Proviant für 70 Taqc
vcrschen. Ge». Butler hat ossiciclle Nach
richt erhalte», daß die Mexikaner eine» neu
e» Angriff auf Saltillo beabsichtige»; er hat
sich deßhalb an Gen. Taylor gewandt der ihm
> s Regimenter von Moncerey zuschickte. —8»
> Dragoner, befehligt von Cass. M. Elan, wnr
> de» durch Gcn Mino», bei Enearation, 45
Meilen südwestlich vo» Saltillo, zu Gefan
genen gemacht sam 23. Januar.)
Ueber den Tod des Lieut. Nitckic verlautet,
daß derselbe in ter Nähe vou Victoria als
er sich für eiueii Augenblick vou sciucr Man
schafft enfcrnt hatte, durch einen reitenden
Ranchcro mit dem Lasso gefangen, in'S Ge
büsch glschleift nnd dann ermoldtl nnd be
raubt wurde. Dergleichc» geschieht oft.
Am 26. la»r hatte ma» i» Camargo die
Nachricht, daß Canales nnt seiner Bande in,
49 Mcil. eiilferiicen Aloamas stehe nnt einem
Zuge Packthiere tie vo» Camargo »achMou
terey aiiterwegs sint, austaure.
Tampico, 8. Febr. Einer dcr Haiiptleu
te vo» de» gkschkitcrtc» toiilsiaiiaFretwilllgeii,
Lewis, ist hier angelangt. Er hat de» 3ö
Meile» lange» Weg über Nacht z» Fuß zu
rückgelegt. Vo» ihm hört ma», daß Gen,
Cos erwa 98« Manu mit 4 Geschütze» bei
sich habe. Gen. Pillow ist mit einigen Re
gimentern zur Unterstützung derSchiffbrüchi
gcn abgegangen.
Mexiko.— Der Versuch, für 15 Million,
das Kirchtiicigeiilhuin zu verpfände», ist a»
dcr beharrliche» Weigerung dcr Geistlichkcit
verunglückt. Das Gefecht bc, El Passo dcl
Nortc fand am S 6. Dec. statt. Die Mexika
ner unter de» Gen. Vidal und Anco Ponse
machtcn Mit SOO Rcilcrn dcn Angriff, wur
dcn aber geschlagen nnd sammclken sieh erst
,» den 40 Meilen entfernten Carrizal. Am
S7sten »ahliici, dle Amerikaner n»ter Oberst
Doniphan vo» Passo Besitz.
Am 6. Febr. wurde iu Tampico James D
Bowliu vo» Marylaiid dnrch eine» Mexika
ner ermordet. Ei» gewisser Gräber vo» Pen
sylvanit» soll den Mörder gednnge» habe».
Das I. Peiilisylv. Freiwilligen Regiment
hielt vor den 30. Januar aus der Rhede von
Brazos an. Sie beklagten sich über schlech
te Kost und den fast gänzlichen Mangel an
Arzneien für etwaige Kranke.
Aus eine», Br»cfc von San Lnis Potosi
vom S. Jan. verlantet, St. Anna habe dem
mexik. Coiigresse dringend die Versetzung des
KirchcnelgciithuiiiS empfohlen, nm 20ta„seiid
Thaler zur Führnug des Krieges erheben zn
können. Bis zn», LI. Jan. hatte die Com
niittee des mexik. Eongreffes, der die Frie
deiisvorschläge unserer Regierung zugewiesen
waren, noch keinen Bericht erstattet.
Von dcr Armee des Westen. Am 17teu
Nov. ertheilte Oberst Price iu Santa Fe a»
Oberstl. Mitchell Befehl 100 Mann auszu
wählen, die zunächst iu dcr Richtung vo«
Chihnahna abmarschircn lind wo möglich ei
»e Commnnikalio» mit Gcn. Wool eröffnen
sollen. Die so anSgewählte» Truppen erhiel
te» den Name» „Chihna Rauchers."
Nach Abmarsch der Truppen, am 4. Dec.,
herrscht» die gewöhnliche Monotonie, als
13. Dec. der Befehl zur Verstärkung der ?
theilung des Oberste» Doniphan anlangte
Major Clark mit IVO Mann wurde sof
abgeschickt, denen Anfange Januar noch
dere Trnppen folgten. Am 30. Nov. I«
trat die Cirqmt-Courl in Santa Fe in S
zuug. Die Verhandlungen werden in enj
scher nnd spanischer Sprache abgefaßt.
Mexiko. In der Hauptstadt erhebt
die Stimme der Geistlichkeit zu Gunsten
Fl ictcus. Ei» Bruch zwischen dcr Ge'pli
kcit »ild der Regierung stand in Aussicht.
Viicara«, 6. Febr. Die Revolution
gcn die mexikanisch gesinnte Rcgiernng
beendigt und zwar zum Nachtheile derselb
Tampico, 10. Febr. — Gestern früh la
ten die Lonistaucr Freiwilligen hier an. E
warcu vom anstrengenden Marsche ganz
schöpft nnd hatten einige von der Partie ,
tcrwcgs gelassen. Am ersten Morgen na
dem sich die Schiffbrüchigen an das fand
Ufer gerettet hatten, erschienen merikanis
Bauen, nnd Fischer bei ihnen, die sich s
Fremde ausgaben und ihre Dienste anböte
aber wahrscheinlich auch gleichzeitig denGt
Coß von vein Vorfalle Nachricht gaben.
Nachmittage kam cm Parlamentär des G
Coß in e Lagcr, sie znr Abgabe ihrer °löas
auffortcrud, ,ntcm sie sich doch nicht würd
durchschlagt» können, denn Gen Coß all«
habt ittvt) Man» bei sich. Oberst Russy
bat sich bis nächste» Tag Bedenkzeit, welch
anch gewährt wnrte. Sobald die Nacht ei
brach, ließ de Russy dlc Laqcrfcuer anzüiidc
die Soldaten sich alles Gepäckes entledige
und trat dann in aller Stille den Marsch na
Tampico an, ohne einem Feinde zu begegne
Die Einschiffung dcr Trnppen nach der I
sel Lobos währt noch immer fort. Eini
wollen wisse», daß die Rüstungen zuvördei
nicht Vera Cruz, sonder» Tuspaii »iid da,
der Statt Meriko oder Sa» Luis Potosi g<
tcn. li, Matamoras traf ma» Anstalten <
»cm allciifallgen Angriffe der Mexikaner z
begegnen.
Von Brazos, IS, Febr. Die hier stat
onirtc» Truppen werden in drei Tagen a
marschiren. Der Bericht des Geu. Mino
gibt an, daß die Zahl dcr von ibm zu Gcfai
gencn gcmachicn Amcrikancr sich a»fB2 M.,
beläuft. Em Mexikaner, der sich bei de
Gcfaugciicn befand, wurde von seinen tandi
lcnlc» crmordct, weil sie ih» für einen Spio
oder Wegweiser der Uusrigen hielten.
Auch Capt Heady von Kentucky wnrde vo
zwei Tage» »acb dein Eomniando des Majo
Borland durch eine Abtheilung mexik. Ran
chcros gefangen genommen. Ihre Zahl wir
auf 95 angegeben. Das Lager derselben wnr
de in der Nacht umzingelt, nachdem sie dnrc
einen Marsch von 40 Meilen erschöpft warei
Ei» späterer Bericht vom L 7. Febr. au
Sa» Luis, bestätigt, daß eine beteiiteiite A><
zahl mcxik. Truppen von dort »ach Tanq»
de la Vera, wo Gen. Mino» seine Gesänge
neu machte, abmarschn r sind, sie führte» l>
schwere Gcscbützc mit sich. Zwei Tage spä
ter sollte eine andere Abthnluna marschiren
! und bald darauf der Rest dcr Truppe» Sa»
Luis verlasse». Hiernach wäre ei» Haupt
Uschlag in dcr Richtung von Saltillo in Ab
> ficht. Andere glauben, die Truppen gingt!
! »ach Vera Cruz.
Hkcttinkeits-Brvckt'n.
j?ientist—ter launige Zeitungschreiber von
Kentucky, sagt:—Presitent Polk konnte seinem
Freunde Lanka Anna einen Paß geben in den
Hafen von Vera Cruz. Wie betaurenswerth
ist es, daß er seinem Freunde Ritchic nicht auch
einen Paß geben kann in die Halle des Ver.
Staaten Senats.
ln Wisconsin sind iiiitcr den Stockbridge
Indianern Felndseligkeiten ausgebrochen.—
Die eivliisirleil unter denselben wollten vom
I ihren wilden Brüdern die Zahlung von Tai
ren erzwinge», wnrden aber mit bewaffneter
Hand daran verhindert. Sie verstärkten sich,
uiid erhoben die Steuern mit Gewalt; da
zogen den wilden Indianern 5» Oncida In
dianer zu Hülse u»d „ahmen de« civilisirteu
Indianer» das confiscirte Eigenthum wieder
ab. So stehen die Sache» gegenwäriig.
»«würdige Gesetzgeber. Iu
den Straße» von Jcfferso», Mo., boxten sich
am 13 v. M. die Herreii White ii»d Sagers,
zwei Glieder der Gesetzgebung. Der Spre
cher des Hauses stand dabei, schaute zu und
hielt mit Wort und That Andere ab, d«e
Kämpfer zu trenne».
In St. Clair Caunty, Alabama, ermorde»
te ein gcwisscr Jones, der erst seit drei Wo,
chc» vcrhcirathct war, sein Weib. Er mach
te nicht einmal den Versuch zu eutstiehe»,
wcßhalb mau glaubt, daß er die Unthat »n
Wahnsinne begangen habe.
Eligli s ch e, französische und
amcrika n i s cb e Mora l l rä c. Die
Zahl der Verbrecher, die alljährlich in London
gestraft werden, beläuft sich auf ungefehr 63,
000; >n Paris, das eine ungefehr halb so
zahlreiche Bevölkerung hat, wurden im Jah
re 1845 nur 16,046 Verbrecher bestraft; in
Neu Dork aber, dessen Bevölkerung höchstens
halb so groß ist, als die von Paris, wnrde»
im letzten Jahre mehr als 16,000 Personen
wegen Polizcivergehtn gestraft. Es scheint
somit, daß Neu Vork an I m in o r a l i t ä t
eines zahlreichen Theiles seines Einwohner
London und hauptsächlich Paris übertrifft.
DiebeStGe wisse ii haftigkei t.—
In Boston wurde vor einigen Tagen einem
jungen Herrn ein neuer, werthvoller Ueber«
rock gestohlen. Tags darauf fand der Bestoh»
lene ciiien Zettel, in welchem ihm der Dieb
versicherte, er hätte den Rock nur ans Man»
gel an Kleidung gestohlen, sende ihm densel»
übrigens hiermit zurück nud bitte sich dafür
werthlose, abgetragene Kleidnngsstücke ans.
Der Bestohlene war so großmüthig, der Bitte
des bescheidenen Diebes zu willfahren.
Ein Philosoph im Armenhanse. —Zin Ar«
»icnhanse zu Neu Dort ist seit mehren Wo»
che» ein gelehrter Deutscher, Dr. Heidelberg
früher Prediger, dann Professor an den Uni«
versttälttt Berlin und Halle, Schriftsteller,