Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 21, 1846, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Die Pfcrdcdicbc cingcfangcn.—ln der
Anzeige der Pferde und Wagen - Dieb
stähle, das Eigenthum der Herren Biery.
Schöner, zc,. in unserm letzten Blatte,
bemtikren wir, daß die Gauner wach
sein müßten, wenn sie der Pferde - Versi
cherungS - Gesellschaft entgeh, n könnten,
welche, da Herr Biery ein Mitglied der
selben ist, sich der annahm. Wir
waren auch ganz recht in unserer Verum
thiiug. denn 13 Stunden nachdem sie den
Diebstahl begangen hatten, waren sie
schon festgenommen und befinden sich setzt
in dem Gefängnisse dieser Sradt. Eapt
EharleS Ritter, ein Glied der erwähnten
Gesellschaft, fetzte sich um ungefehr halb
8 Uhr zu Pferde, in Bethlehem gesellte
sich zu ihm, und um I Uhrdes
Nachmittags holten sie die Diebe in der
sogenannten Dutch Valley im St. Neu
Jersey, etwa 15, Meilen vom Orte des
Diebstahl, mit allem gestohlenen Eigen
thum ein. Andere Glieder der Gefell
schaft durchstriche» die Umgegend in den
Verschiedenen Richtungen, so daß im Fall
die Diebe irgend eine andere Richtung
eingeschlagen hätten, sie unfehlbar eben
sowohl ergriffen worden wären. Dieses
zeigt die Wichtigkeit für Pferdeeigner, sich
solchen Gesellschaften anzuschließen. Da
sich in beinahe jedem Gasthause der Ge
gend eine s!iste der Glieder der Gesellschaft
befindet, ist cö selten daß Diebe die Pfer
de Solcher stehlen, da sie in wenig Fällen
der gerechten Strafe entgehen.
Der eine der gefangenen Diebe heißt
Lafayelte Buchman, von Hannover Taun
schip gebürtig und etwa lUZahre alt, uud
der andere Lafayette Scherlock, dessen Va
ter 6 od«'r 7 Meilen von Easton wohn
haft sein soll, etivaS älter als Ersterer.
F. Bote.
Alleutaun, den !.',te» Juli. Unglück.
—Als am letzten Sonntag Heer Eharles
Witman, Stohrhalter von Ober Sauco
na Taunschip, dieser Eauntn, während er
im Begriff war nach dieser Stadt zu fah
ren, den Hügel bei Eberhards Bauerei,
ungefehr eine Meile von hier, herabfuhr,
kam das an einer Seite der Achse befestig
te Eisen, welches die Zunge hält, los, wo
durch die Pferde erschraken, das eine da
von zu schlagen anfieng, neben die Stra
ße rannte, wo das Fahrzeug umgeworfen
wurde, und dieselben sodann, nachdem sie
Herrn Witman eine Strecke geschleppt
hatten, davon liefen.' Die Pferde wurden
erst in dieser Stadl aufgefangen, nachdem
sie das Fahrzeug beinahe gänzlich inStük
?e zerrissen hatten. Herr Witman kam.
wenn man die Gefahr in welcher er war
in Betracht zieht, mit nur geringen Ber
letzungen davou. und seine Schwester, wel
che bei ihm war, wurde, wenn wir recht
berichtet sind, nicht im Geringsten beschä
digt. Alles zusammen genommen, kann
dies als ein sehr glückliches Davonkommen
betrachtet werden.
Ertrunke n. Am letzten Sam
stag ist ein bei Hin Edward Schreiber, in
Süd WheithallTauuschip, dieser Eaunty,
im Dienst gewesener Mann, in der Lecha,
unglücklicher Weise ertrunken. Nach voll
brachtet' Tagesarbeit ging er nach dem
Flusse, um sich zu waschen, lind da er nicht
sobald als man erwartet hatte wieder zu
rück kam, suchte man nach und fand die
Leiche im Wasser. Man vermuthet daß
er abglitt und in den Fluß fiel, und da er
nicht schwimmen konnte und niemand bei
ihm war mußte er ertrinken.—Dessen Na
me und genaues Alter haben wir nicht er
fahren können, er war jedoch noch ein
junger Mann.
Plötzlicher Todesfall.— AIS am letzten
Freitag Frau L e i b e r t. unweit Emaus
Lecha Eauuty mit Aehren Lesen im Felde
begriffen war, sank dieselbe plötzlich nieder,
und nachdem mau sie in ein Haus ge
bracht hatte, verschied sie in einer kurzen
Zeit. Allgemein wird geglaubt, daß ihr
Tod einzig und allein durch die sehr gro
ße Hitze, mit der wir an jenem Tage heim
gesucht wurden, herbeigeführt worden sei,
obschon sie ein ziemlich hohes Alter er
reicht hatte. L. Patriot.
Lancaster. den I lten Juli. —Eine Fak
tory niedergebrannt. Wir vernehmen,
daß die dem Herrn Ehristian Weber zuge
hörige Faktory in Earl Taunschip. in die
sem Eaunty. in der vorletzten Montags
nacht durch Feuer zerstört wurde. Diese
Faktory war kürzlich von Herrn Kepaer
mit neuem Maschinenwesen in Operation
gesetzt worden, und der Verlust, welcher
durch die Zerstörung deS Gebäudes und
des Maschinenwesens verursacht wurde,
ist sehr bedeutend. Das Feuer soll durch
Zufall entstanden sein.
Verhaftung von Dieben. -- Wir ver
nehmen, baß es dem Polizeibeamten Ge
org Hughes gelungen ist David Brown
und Simon Joel zu verhaften, welche an
geklagt sind Waaren zu dem Belauf von
ungefehr 6s) Thalern von Levi Summy
u. andern, in Neu Holland, in diesem (sa-,
gestohlen zu haben. Ein Theil von den
gestohlenen Waaren wurde in Dillersvil
le, ohnweit dieser Stadt, gefunden. Die
Angeklagten wurden vor den Alderman
Van Eawp gebracht, welcher dieselben
nach einem vorläufigen Verhör nach dem
Gefängniß schickte, um ihr Verhör bis
zum nächsten Termin der Court der vier
teljährlichen Sitzungen abzuwarten.
Simon Joel soll sich von der Gerechtig
keit von Carrol Caunty, (Md.) geflüchtet
haben, indem er vor'ungefehr drei Jahren
einen Diebstahl dort beging.
Seitdem ist Joel Joel, einer von der
nämlichen Bande, durch Robert M'Ean
ney, Eonstabel von Earleil, verhaftet
werden, wobei Herr Hughes ebenfalls be
hülslich war. Derselbe wurde am von
gen Freitag ebenfalls in das Lancaster
Gefängniß gebracht. L. Volksf.
Die englischen und französischen 810
kade-Geschwader vor Montevideo sind mit
einander zu Unannehmlichkeiten gekom
m.-n, welche ernste Folgen haben können.
Die enalische HandelSbrigg „Ringdove"
hatten sich mit Bruch der Blokade in ei
nen kleinen Hafen an der Küste von Bue
nos Ayres gewagt, und nahm dort, wo sie
sich vor dem Bereiche der Kriegsschiffe si
cher glanbte, Fracht ein. aber ein englischer
Kriegsschooner machte sie zur Priese und
brachte sie nach der äußern Rhede von
Montevideo, wo das Admiralschiff vor
Anker lag. Der englische Admiral be
gnügte sich damit, dem Kapitän der Brigg
einen Verweis zu g ben, die Brigg abe>
unbelästigt wieder zurückzuschicken. Da
mit war aber der französische Admiral des
Geschwaders nicht zufrieden.sondern schick
te sogleich eine Kriegöbrigg aus, welche
die..Ringdove" wieder fing und sie mit
ihrer Ladung nach Montevideo brachte.
Dort ließ er sie condemnircn und zum
Verkauf ausbieten. Wie diese Uneinig
keit ausgeglichen werden wird, muß man
erst noch erwaiten. A. d. W.
Harte Straf e. —Ein schwarzes
Mädchen von Il> bis Ii Jahren, welches
der Miß Ann Kelly zu Columbia, S. C .
angehört, wurde des Verbrechens, einZun
mer im dortigen Hause des Herrn F. Og
ler in Brand gesteek zu haben, überwiesen
und zum Galgen verurtheilt. Die Zeit
seiner Hinrichtung ist auf den ersten Frei
tag im Monate August festgesetzt.
Ein neuer Vertrag über Länderabtre
tung ist so eben zwischen den Agenten der
Ver. Staaten nnd den Stämmen der Pot
tawattanie -- Indianer abgeschlossen wor
den. der in den Besitz der Ver. Staaten
wiederum mehr als -l Millionen Acker der
schönen Läiidereien bringt, die nördlich von
der Missourigrenze, zum Theil im bestrit
tenen Gebiet und übrigens in lowa zwi
schen dem Mississippi und Mljjounslu>ie
gelegen sind. Desgleichen eine Million
Acker an den obern Zweigen des Osage,
südlich und westlich von der
von Missouri. DiePottawaltanie Ctäm
me werden dadurch in eine Körperschaft
oder Familie vereinigt und erhalten für
die Entschädigung eine halbe Million Ak
ker, die letzten Winter von den Kanzas
Indianern gekauft wurden, desgl.
Jahre lang, oder unter bestimmten Vor
ausfetzungen noch länger einen Jahrestri
but vvn nebst andern Unterstü
tzungen fürCultivation des Bodens,Schu
len u. f. w. Uncle -sam kommt bei sei
nen Landhandeln in der Regel nicht zu
kurz. A. d. W.
Der sprechende Telegraph.—Den Fort
schritten unseres Jahrhunderts sind keine
Schranken gesetzt. Mit dem Sprachor
gane der Menschen scheint genug geschehen
zu sein, und wir versuchen daher in die ro
he Materie, in den bisher geduldigen
Leben zu bringen, ihm Töne her
auSzulocken damit er ein Beförderer der
allgemeinen Neuigkeits - Klatsch - Wuth
werde. So belichtet der Charleston „Co
urier," daß ein Dr. Hume daselbst eine
Erfindung gemacht habe, wodurch der
magnetische Telegraph sowohl sprechen als
schreiben könne. Wie dies bewerkstelligt
werden soll, wird nicht angegeben, jedoch
ist auch diese Erfindung nicht unglaublich,
denn—dies ist ein großes Jahrhundert
und Amerika ein großes Land. Vielleicht
bring-m wir es noch dahin, daß statt jetzt
die Maschinen von Menschen gemacht
werden, der umgekehrte Fall eintritt, und
die Maschinen Menschen machen, trotz
dem auch jetzt schon Mancher nur maschi
nenmäßig gemacht worden zu sein scheint.
Treue eines Hundes. Ein Brief aus
dem Lager des General Taylor meldn
folgende Anekdote. Nachdem die vorge
fallene Schlacht vorüber war, fand man
auf dem Schlachtfelde einen Hund, der
neben dem Kölper seines getödeten Herrn
lag, und durch kein Locken zu bewegen
war, den Korper zu verlassen. In den
italienischen Kriegen, als Napoleon Ober
general war, kam eine ähnliche Scene vor.
Nach der Schlacht von Millesimo ging
Napoleon über das Schlachtfeld, und fand
einen braven Krieger, der todt da lag und
neben welchem sein Hund kauerte und
wimmerte. Napoleon vergoß Thränen
bei dieser Scene und sagte', dieser Mann
hat Verwandte. Freunde und Bekannte,
und in seiner Todesstunde ist nur sein
treuer Hund bei ihm. Dieser Hund wur
de später auf Kosten Napoleons gefüttert-
Pottsville, de» Iliteii Juli.
Ertrunke n. —Ein angesehner jun
ger Mann, Namens Jacob Heffner, ging
am letzten Freitag Abend zwischen 9 und
Uhr, in die SchuylkiU, eine kurze
Strecke oberhalb Herrn Schollenberger's
Mühle, um sich zu baden allein da er in
etwa 8 Fuß tiefes Wasser geriet!) und
nicht vermögend war zu schwimmen, er
trank er ehe ihm Hülfe gereicht werden
konnte. Etwa eine halbe Stunde dar
nach wurde sein Leichnam vorgefunden,
und dann seinen Verwandten in Rockland
Taunschip. Berks Caunty. für Beerdi
gung zugeführt. Der Verunglückte war
in seinem Wsten Lebensjahre, und wohnte
erst seit einem Jahre bei Herrn B. Wel
ler in dieser Stadt, wo er beschäftigt war
daS Wagnerhandwerk zu lernen,
j Feuer!—Am veiwichenen Samstag
, Nachmittag, um etwa 3 Uhr, gerieth ein
!Frähmhaus, in der George Straße hier,
in Brand, welches, nebst drei andern an
stoßenden Frähmgebäuden, zwei Stock
werk hoch, bis beinahe auf den Grund zer
stört wurde. Durch die vereinten An
strengungen der Feuerleute und einer An
zahl Bürger, wurde dem weitern Ausbrci
ten der Flammen Einhalt gethan, so wie
auch fast aller Hausrath der in den nie
dergebrannten Häusern wohnenden sami
lien gerettet. Dieselben waren bewohnt
von den Herren Nicholas Madary- Jacob
Ohlwein, John L. Mennig und Jsaac
Hjgliy, und daS Eigenthum der Herren
Clemens und Parvin. Der Verlust der
Eigenthümer wird ungefehr 6 bis 7 hun
Thaler betragen, welcher jedoch durch
Versicherung gedeckt ist Dem Nerneh
inen nach soll das Feuer durch ein Stück
angezündetes Papier, das den Schornstein
hinaufgezogen und auf daS Dach fiel.ent
standen sein-
Trauriges U n g l ü ck. Wir
bedauern zu vernehmen, daß Herr Salo
mon Schock, von Taunschip,
am letzten Montag Abend sein Leben auf
folgende Art einbüßte : Er saß auf dem
Wagen des Herrn EliaS Miller, und als
derselbe den "Sharp Mountain" unweit
Middleport herabfuhr, fiel Herr Schock
unglücklicher Weise unter den Wagen.
eiiiS der Hinlerräder passirte ihm über fie
Brust und beschädigte ihn dermaßen, daß
er in etwa (i stunden darauf den Geist
aufgab. Herr Schock war ledigen Stan
des und etwa :!!»> Jahre alt. (F. Presse-
Summe ven Windsor.
In Folqe öffentlicher Nachricht versaniel
tc» siel' die Bürger v. Windsor Taunsehlp am
Zvstcn Juni amEasthause von M. A. Sei
lers, um sich weqcn dein Vorschlag, ein »enet?
für Berte Eauntl) zu crbanen, zu
berahten. Auf Verschlag ward Herr Jacob
Reber, seil, zum Vorst!/ berufen, »nd die Hcr
ren B. Gertner und Andrea«? Keller zu
Schreibern ernannt.
Nachdem die Absicht und der Zweck der
Versammlung durch den Vorsitzer krönen
und von Vielen besprochen worden, wurden
die Herren M, A. Sellen-, Dan, Bauscbcr,
Mordecal Mciigcl, John Gchappel, Riiben
Gcbiffert, Jos. Menael, Peter Gchappell,
Michael Schmidt, Adam Grober, D.uuel
Kcrscbncr, Be»j. Hartman, Joseph Schmidt,
Pecer Schneider, Jacob Rolhermel, Abrah.
Schneider, jr>, Jeremias Focht, jr., Jacob
Adam, jr., John Rothcrinel, George Focbt.
Heinriib Adam, nnd Thomas Liickenbill zur
Conimittee ernannt, um die Gesinnung der
Versammlttng ausdrückende Beschlüsse abzn
fassen.
Folgende Einleitung und Beschlüsse wur
den eingebracht, verlesen und beinahe cin
stimmig angenommen :
Es >fi das anerkannte grosse Vorrecht des
freie» Volkes unseres freien Vaterlandes,
lsich in Primär - Versammlungen über jede,
»och so »»bedeutend scheinende, allgemeine
Angelegenheit zu berathen, und den Erfolg
dieser Berathung unverholen n. prompt den
Behörden, welche die Ehre haben zum Volks
, dienste berufe» zu sei», vorzulegen.
Es ist aber nicht n»r Necht, sonder» »ncr-
I läßliche Psticht der Bürger, dies Vorrecht
i slciffig auszuüben, um das richtige Verhält«
zwiscbe» dem Volk »»d seine» Beamte»
! nicht ans de» Augen z» verliere», den» "der
! Prcis der Freiheit ist immerwährende Wach
samkeit."
Eine sparsame und ehrliche Regierung ist
die Seele der Freiheit und geht durch alle
! Stufen der Virfassung; der Landwlrtb, das
! Taunschip, das Cauuty, der Staat nnd die
. Nation hängen davon ab. Verschwendung
ist nothwendiger Untergang. Mit Leldwcsen
fühlen die Bürger von Pennsylvamen die
drückende Last der Taren, herbeigeführt durch
gleichgültige Beachtung der Handlungen ih
rer früheren Gesetzgebung.
Unser Canutv hat grosse Summen zu öf
fentlichen Gebäuden verwendet—wie zweck
mässig, ist schr problematisch,—nnd beabsich
tigt neuerdings Gebäude zu errichten, die für j
jetzt, »ach unserer Ansicht, nicht unumgäglich
nöthig sind; daher
Beschlossen, Dass wir mit Bedauern die
Zustimmung einer unlängst gehaltenenGränd- >
>üry in Berks Cannty, zum Ne»ba» eines
Gefängnisses, vernchmen, da doch die Zeiten
jetzt nicht die günstigsten dazu sind, weil
Istens, die Staats nnd Cauuty-Taxr» be
reits schwer genug sind:
Ztcns, weil das Hanpt-Erzcngniss des Land
manns, der Waizeii, niedrig im Preise steht:
StenS, wcil wir, in einem Kriege verwickelt,
leicht noch direkten, Tax a» die Union ausge
setzt sei» kö»»e» ;
4ten6, weil die nbelverwendNen grosse»
Summen bei dem Erbau eines schr sehlervol
len Courthanses noch zu »en im Andenken
der Gciikratio» sind, um ctwas Arhnliches
zu wage» ; —die alteiiSpcknlanten leben noch.
S. Beschlossen, Dass wir die Nichtsankci
oniriliig dieser verderbliche» Maßregel von
der Conrt erbitte».
5. Beschlossen, Dass wir unsere Mitbür
ger im Cannry zu glcichcin energischen Vor
treten anffordern.
4. Beschlossen, Dass unser jetziges Gefänq
niss, uiisercr Mciiiuiig »ach, »och überstiisstg
gut ist, und wir es ganz und gar «iiiiöthlg
erachten, ei» Zuchthaus in Berks Caunty,
anf Kosten dessen guter Bürger zu errichte»,
weil wir schoii zwei im Staate haben.
5. Daß wir die nächste Grändjury eis»
che«, die Sache wohl zu überlegen, cht ste da
rüber Bescheid gibt.
6. Beschlossen, Daff wir die Herren Re
dakteure aller Zeitungen im Cauuty höflichst
ersuchen, diese Verhandlungen aufzunehmen,
lletcrzeichuet vou de» Bcainttii.
Ver V-ivera l e
Reading, den 21. Juli 18Ä«.
Demokralische Whig-Ernennung.
Hur Caual (sc>»tt»iiss,ottcr:
James M. Pmver,
Von Mereer Cauntj).
Delnokraltsche Wt? ig - aui! ty
VersammSttug!
Die demokratischen Whigs von Berks Carin
ii) siiid eingeigten ciiior allgemciiit» (taun-
sammUnig beizuwohnen, welche am
Anglist lstk.
Uli Courlhause zu Reading gehalten werten soll,
um 1 j l!hr den Zweck Äiaß
regeln anzunehmen zur Vorbereitung für näch
ste Herbst-Wahl, Aus Verordnung von
David F. Gorton, John S- Richards,
James Everhart, W>». H. Seibert,
Wm. P.Uni, Heinrich Rhoads,
Charles Trorell, Daniel Bieber,
William W. Weber.
Juli 21. Stehende Eommitlee.
(Ertrunken. junger Mann Na
mens Edmund Kerper, ertrank am vorletzten
Sonntag Morgen bei Birtsborough, in diesem
Caunty, als er sich in der Schuylkill badete.
Er war ungefähr 20 Jahr alt.
Todtlicbe Scl,lägerei James D -
vine und John Donnohue, zwei Irelanter, die
am Schuylkill Eanal, K Meilen oberhalb Rea
ding, arbeiteten zankten sich am vorletzten
Freitage; es kam zu Schlägen, Doüohue schlug
Tivine mit einen, Pickstiele und verwundete
ihn, woraus dieser ihn mit einer eisernen Tri»
den Hirnschätel zerschlug, was ohne Zweifel sei-
Tod zur Folge haben wird. Divine hat Reiß
auS genommen, wie man glaubt, nach Albany,
wo Verwandte von ihm wohnen.
Vvltt <svttgreß. "Brittische Ta
rif-Bill" findet im Senat starken Widerstand.
Die Whig-Senatoren vertheidigen den Tarif
von I>-<l2 durch eloquente Reden und die Lokos
wagen nicht etwas dagegen einzuwenden. Die
Bill war während der ganzen Woche unter Be
rathung und bis zum Freitag Abend war noch
nicht darüber abgestimmt worden.
Beide Häuser haben Beschlüsse passirt sich
am 10. August zu vertagen. Das Volk wird
gern Amen dazu sagen.
Die in der Klemme.
dem Passiren ter i'Brittischen Taris-Bill" im
Representanten-Hause sind die Lokos in einer
schlimmen Klemme; —sie sehen ein daß der un
vermeidliche Sturz ihrer Partei nahe ist und
wissen kein Mittel das llebel abzuwenten, was
sie durch eigene Gchuit hervorgerufen haben. —
lieberall halten sie Verlammlungen und remon
striren gegen den Mann ihrer Wahl und seine
Sippschaft, die sie durch List, Betrug oder
Tummheit in Aemter gebracht haben. Hier,
wo ihnen die Whigs bei ter Versammlung ihre
Sünten vorwarfen, können sie auf folchemWe
ge nichtS bewirken, daher wallfahrten sie jetzt
! nach Washington, um vom großen Ansührer
! die Gnade zu erbitten, daß er den Taris und ih
!re Partei nicht kaput macht. Es wird wahr
scheinlich vergebene Mühe sein.
Vom Auslande
Das Dampfschiff Eambria, welches aniFrei
tag Nachmittag in Boston ankam, brachte uns
wichtige Nachrichten vom Auslande, wovon wir
folgendes entlehnen :
Die Korn-Bill ist am 25. Juni im Haufe
. ter Lords pajsirt; die eirische Eoereiou- oder
Zwangs-Bill, siel am nächsten Morgen mit 73
Stimmen im Hause ter Commons durch. Irc
land war wieder in großer Aufregung, einige
gefährliche Aufstände waren vorgekommen,
i Eardinal Feretti ist als Pabst erwählt, unter
dem Namen IX. Er ist 54 Jahr alt.
Sir Robert Peel und alle übrigen Minister
haben resignirt und ein neues Ministerium ist
ernannt worden. Zn England herrschte große
Freude über die glückliche Beseitigung der Ore
gon-Frage; R. Peel sprach in seiner Abschieds-
Rede eine volle Stunde über die guten Verhält
nisse zwischen England und den Ver. Staaten.
Alle Augen sind jetzt auf den amerikanischen
Eongreß gerichtet, die Entscheidung über dieTa
ris-Frage erwartend. Der Baumwollen-Markt
war lebhaft und die Preise im Steigen.
Das Wetter H'N sich hier außerordentlich
verändert. An einigen Tagen de« vorigen Wo
che war es unangenehm kalt, wollne Kleidei'
kamen wieder in Gebrauch und geheizte Oesen
waren hin und wieder anzutreffen. Das Wet
ter ist überhaupt mehr dem April als Juli äl,n
lich und die Nähe der Hundstage nur im Ka
lender zu benierken.
Die Freunde des Tarifs. —Ton je,
her und noch jetzt waren und sind die Whig»
die wirklichen Freunde des Tarifs. Sie erklär
ten sich als solche in 1844 u. die neulich einge
gebene Stimme im Songreß, bei der Passirung
des neuen Tarifs, zeigt deutlich, daß sie ihre!
Grundsätze noch nicht geändert haben. Es ist
nicht bloß der Süden gegen den Norden, son«
dern vielmehr sind es die Lokofokos gegen die
Whigs (die Eongressglieder von Pennsylvania
bilden jedoch eine rümliche Ausnahme.) Zun
besseren Beweise von den Gesinnungen der Con>
greßmänner lassen wir hier eine Tabelle folgen,
worauf die Stimmen, wie sie von allen Mit
gliedern eingegeben wurden, genau angegeben
. sind
Für gegen.
Loko. Whig. Loko.' Whig,
Maine l>
Neu Hampshire 3
Vermont g
Massachusetts v
Rhode Eiland 2
4
Neu Jork 16 4 12
Jersey 2 2
Pennsylvanien 1 11 12
! Maryland 1 I z
l Delaware z
> Virginien 14 1
j Ic'ord Carolina tt
Süd Carolina 7
Mississippi 4
Louisiana !i ,
Texas 2
Ohio 12 L
Georgien ü >»
Alabama 1
Indiana 5 2
Illinois S
.Kentucky !j -7
Tennessee <» S
Missouri 4
Florida I
Zusammen 113 1 18 77
Nach Ueberlesung der obigen Tabelle wird eS
nicht schwer sein tue Freunde des Schutz-Tarifs
von den Feinden desselben zu unterscheiden. Es
war ursprünglich die Whig-Partei welche den
sans ins Leben rief, und sie ist hauptsächlich
noch die Partei welche lhn zu erhallen strebt. —
! Der Tarif bildete seit 1842 die Hauptader deS
! Gelchäfrsweleno, besonders in Pennsylvanicn
und andern östlichen Fabrik-Staaten; seine
heilsamen Wirkungen sind bei allen Klassen
j fühlbar, daher kömmt es auch daß jetzt Alle
! vereint sür einen Zweck wirken. ES ist übrigens
zu bedauern, daß Pennsylvanien und N. Dork
st<l) in '44 von ränkevollen Politikern betrugen
ließen und ihre Erwählerstimmen für einen'An«
ti-Taiis-Presidenten eingaben, was jetzt wahr
scheinlich den Verlust des Tarifs zur Folge ha
ben wird. Wir bedauern sehr daß sie sich so
durch ihre Anführer betrügen ließen.
Zuwachs vvn heilsa
men Wirkungen des Tarifs offenbaren sich auch
in unjercr und vielleicht mehr als an
manchem andern Orte. Seit dem Jahre 1842
einem Zeitraume von nicht länger als 4 Zahr,
sind ohne Zweifel mehr neue Gebäude in Rea«
ding aufgeführt wordeil als in den zwanzig vor»
hergehenden Jahren» denn im gegenwärtigen
Jahre werden allein mehr als neue Gebäu
de aufgeführt und wie viel noch wegen Mangel
an Backsteinen nicht gebaut werden können ist
unbekannt. ?ieading, das früher von fernwoh
nenden Leuten nur für ein alt-deutsches Dorf
gehalten wurde, hat durch diesen Zuwachs viel
an Bedeutung gewonnen und der Ruf von sei
ner roniantisch-schönen und gesunden Lage, den
ausgedehnten Eisenwerken sc., zieht Fremde von
allen Gegenden herbei, die hier entweder einen
angenehmen Aufenthalt oder einträgliche Be
schäftigung finden; und trotz der starken Ver
mehrung der Häu>er sind die Wohnungen doch
noch immer rar und die neuen Häuser meistens
schon verlehnt ehe die Mauern dazu aufgeführt
sind. "Wo lst eine Stadt in Pennsylvanien,
welche Reading in dieser Hinsicht gleichgestellt
werden könnte'/
Die hiesige Eisenbahn-Gesellschaft, die durch
ihre Operationen und besonders dadnrch'daß sie
einigeHunderl Arbeiter in ihren Werkstätten be
schäftigt, viel zur Vergrößerung unserer Stadt
beiträgt, hat jetzt ihre Haupt-Operationen auf
die Nordseite gerichtet und wird aus dem neu»
angekauften Platze binnen wenigen Jahren ein
neues Vorstädtchen entstehen lassen; vorläufig,
läßt sie zwischen der Eisenbahn und Bten Stra
ße ein großes Lagerhaus, 120 Fuß lang 85 Fuß
breit, aufführen, dessen Bau ziemlich schnell vor»
anschreitet Der Bau der übrigen Gebäude,
welche sie aufzuführen beabsichtigt, werden wohl
wegen Mangel an Backsteinen bis nächstesJahr
zurück bleiben müssen.
Wirkungen der Hitze. Tie groß«
Hitze am vorletzten Freitage und Samstage hat
nachtheilig auf die Gesundheit der Menschen ge
wirkt und die durch dieselbe verursachten Todes
fälle waren nicht selten. Philadelphier Blätter
melden nicht weniger als 11 Todesfälle von der
Hitze. Die Pottsville Freiheits-Presse sagt daß
in Schuylkill Caunty am Freitage 3 Männer
todt niederfielen. In Lancaster wurde ein srem«
der dem Anschein nach ganz gesund gewesener
Mann todt auf der Straße gefunden. Nahe bei
Birdsborough in diesem Eaunty, fielen 3 Jre
länder todt nieder. Man wird wahrscheinlich