Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 19, 1846, Image 2

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    hat auch z. B. die ganze Lämmerhecrde
eineS meiner Gutsnachbarn gerettet, die
auf einer vom Stalle weit entfernten Hut
vom weißen Klee dick geweidet hatte. Als
der Eigenthümer zufällig hinzukam, war
der Schäfer in Ermangelung eines Tro
kars eben im Begriffe, die Lämmer abzu
schlachten, indem er sich nicht getraute, sel
be noch lebend nach Hause zu'bringen; je
ner ließ nun, obigeS Mittel von mir wis
send, sämmtliche Lämmer in einen nahe
liegenden Teich werfen, aus dem alle wie
der gesund herausschwammen.
Franz Delaussatt, Besitzer
von Bleiminen in der Gegend von Bee
taun, Wisconsin, wurde neulich von einem
Amerikaner, Namens Brues, auf schreck
liche Weise ermordet. Letzterer hatte sich
nemlich auf Delaussatt SLand eingedrängt,
und durch Einfenfung Besitz genommen.
Als Delaussatt dagegen remonstrirte, schoß
Brues zuerst auf ihn, und da der Schuß
fehl gieng, schlug er ihn mit dem Gewehr,
kolben nieder, und brachte ihm mit einem
Messer eine Anzahl Schnitte und Stöße
bei, so daß Delaussatt todt auf dem Platze
blieb. Der Verstorbene ist aus Coblenz
gebürtig, kam aber frühzeitig mit seinem
Vater nach Frankreich wo er eine ausge
zeichnete Bildung genoß. Seit 2 bis 3
Jahren hat er bei Beetaun Blei geför
dert, Schmelzereien angelegt, und bedeu
tende Geschäfte in diesem Artikel gemacht
—er war ein sehr geachteter Mann. Der
Mörder ist verhaftet.
Am 2ten Mai erschoß zu Neuport, in
Kentucky, ein Mann, Namens Johann
Treau, vorsetzlicher Weise ein Mädchen,
Magdalena Reibert, mit einer Pistole;
die Kugel fuhr ihr in dem Hinterkopf,
und kam zum Munde heraus. Treau
wünschte das Mädchen zu Heirathen, al
lein sie verlangte ihn nicht, worauf er die
grause That beging, und sich dann mit ei
nem Rasiermesser die Kehle durchschnitt —
seine Luftröhre war durch, so daß an kein
Aufkommen zu denken ist ; das arme Mäd
chen war auf der Stelle todt.
Postordnung im Westen.
In vergangener Woche traf daS Brief-
Felleisen aus dem Osten nicht ein und der
Postmeister in St. LouiS nahm daraus
Gelegenheit, sich selbst bis nach Vincennes
zu begeben, um eS wo möglich aufzufin
den, oder doch die Veranlassung jenes auf
fallenden Ereignisses zu ermitteln. Er
fand es indessen nicht vor, glaubt aber der
Ueberzeugung sein zu dürfen, daß es zwi
schen Vincennes und St. Louis gestohlen
sei. Tribune.
Mehrere Anhänger der homoopa
t h i sch e n H e i l m e t h o d e im S t aa
teNeu-Vork er suchten die Gesetzge
bung, ihnen einen JncorporationSakt zur
Errichtung eines medizinischen Justituts
in Auburn zu gewähren. Die Sache wur
de der Eommittee für medizinische Ange
legenheiten jur Begutachtung überwiesen, j
Diese hat nunmehr gegen Gewährung des
Werlangens Bericht erstattet.
TraurigesEisenbahn-Un
g l ü ck.—Am letzten Freitag Abend zwi
schen 4 und 5 Uhr rannte auf der Balti
more- und Ohio-Eisenbahn, ungefähr 27
Meilen von der Stadt, die Locomocive ei
nes TrainS mit Karren in Folge einer
Verletzung der Schienen von der Bahn,
wodurch die Karren mit so außerordentli
cher Gewalt gegen einander gestoßen wur
den, daß einer derselben total zerbrochen
und das Bein eines Breakmannes, Na
mens Webb, der Art gequetscht wurde, daß
dasselbe amputirt werden mußte. Der
Feuermann auf der Locomotive wurde ei
ne ziemliche Distanz geworfen, jedoch nicht
bedeutend beschädigt, während die Passa
giere in den Karren, ungefähr 2l)0, glück
lich aller Gefahr entgingen. Die Passa
giere collectüten zum Besten des verun
glückten Webb K5O. Eine edle,menschen
freundliche Handlung. B. Cores.
Schrecklicher Schiffbruch. —
Die schwedische Kriegs - Sloop, Charlos
Krona, welche von Havana segelte und
für Schweden bestimmt war, sank am 3.
Mai in einem furchtbaren Sturme unweit
Matanzas, und 150 Personen fanden ihr
Grab in den Fluthen deS Meeres. Nur
17 von der Schiffsmannschaft retteten sich
auf Brettern undßalken und wurden von
der Barke Swan nach Philadelphia ge
bracht. Lieutenant Thersmeden ist unter
den Geretteten. K. K. Zeitung.
Caroline Frost verklagte in Lowell,
Mass«., einen gewissen Whielock Newton
wegen gebrochenen Eheversprechens und
verlangte 2000 Thaler Entschädigung.
Die Jury sprach ihr 2500 Thl. zu und
scheint besser gewußt zu habe», wie sehr sie
vom treutosen Liebhaber
worden, als sie selbst. Den armen New
ton hat ein kalter Fro ft geimgesucht. —
An demselben Orte verklagte Lucilla Pearl
ihren frühern Liebhaber Philander Ches
well, wegen derselben Todsünde, und er
hielt 200 t) Thl. Entschädigung zugespro
chen, um ihr gebrochenes Herz zu kuriren.
In Massachusetts läßt sich nicht spaßen.
> Die Ansiedler im westlichen Theile von
Texas kaufen sehr viele mexikanischeSchaa
se, um deren Zucht unter sich einzuführen.
!Ein Schaaf kostet 40 bis 50 Cents. Die
Mexikaner freuen sich sehr über diesen Ab
satz, da ihre Heerde» bis jetzt wegenMan
gel eineSMarktcs fast ganz werthlos waren
Am 18. April ist Miß Beard in De
catur, Brown Co., Ohio, vom Blitze er
schlagen worden. Sie stand in der Nähe
des FeuerheerdeS, als der Strahl sie traf.
Mord. Bei Columbia in Süd Caro
lina, hat ein Neger seine Frau ermordet.
Beide waren schon betagt und gehörten
verschiedenen Herrn an. Er spaltete ihr
mir einem Beile den Kopf und zeigte dann
seinem Herrn selbst die That an. Als
dieser Anstalten traf, ihn dem Gerichte zu
überliefern, entwischte er und ist noch nicht
ergriffen worden.
Selbstmord. — James Braden hat sich
in Palmyra den Hals abgeschnitten. Er
war ein fanatischer Abolitions - Prediger,
Gatte der bekannten Abbey Kelly und fr ü
her wegen seines verrückten Fanatismus
im Irrenhause.
Am 23. und 28. April haben sich in
Weston, Massachu., eine Mutter und ihre
Tochter entleibt. Die Tochter, Frau des
Hrn. Bingham,stürzte sich in den Mühl
bach, und die Mutter, Frau Hastinge, er
hing sich an der Treppe ihres Wohnhauses.
Der bekannte Georg Rottenstein, der
nach Unterschlagung von Geldern, die dem
deutschen Seminar zu Philppsburg gehol
ten, sich zum Methodismus bekehrte u. ein
Heiliger wurde, ist jetzt auf einer Mission
in Texas begriffen. Er schreibt von Gal
veston : "Tausende von Deutschen kom
men hier an, und Viele hungern für daS
Evangelium." Wir haben aus andern
Quellen vernommen, daß dies nicht der ein
zige Hunger ist, mit welchem manche Ein
wanderer dort zu kämpfen haben. (AdW.
In Boston gibt es einen Prediger, der
die fixe Idee gefaßt hat daß die Frau ei
nes andern Herrn sein Weib sei, als wel
ches er sie bisher mit aller Hartnäckigkeit
fester Ueberzeugung in Anspruch nahm.
Zuletzt fand man es für nothwendig, ihn
in's Irrenhaus nach Worcester zu bringen.
Von da entschlüpfte er und die Aufseher
fanden ihn in einem Hotel wieder. Auf
dem Rückwege nachdem Irrenhause frag
te man ihn, ob er denn wirklich glaube,
daß die bewußte Dame seine Frau sei. Er
antwortete, daß er es bisher gemeint habe;
aber die ganze Schwierigkeit sei, daß sie es
glaube und ihn mit Gewalt haben wolle,
während es doch die Leute nicht erlaubten,
außer dieser Sonderbarkeit, die vielleicht
auch nicht einmal so sehr sonderbar ist, er«
scheint er ganz vernünftig.
Während deS verflossenen Monats A
pril trafen im Hafen von Neu Uork 0396
Emigranten von Europa ein.
tanien schickte 4980; Frankreich 108?,
meistens Deutsche; Bremen und Ham
burg 115.
Ein Mann, Namens Barron, in Nort
hampton, Mass., ermordete seine Frau, in
dem er ihr mit einem Hammer das Hirn
ausschlug ; dann suchte er sich selbst zu er
säufen, wurde aber aus dem Wasser gezo
gen und ins Gefängniß gebracht. Am
folgenden Morgen fand man ihn todt in
seiner Zelle hängen.
Oregon. Es wird mit Zuversicht be
hauptet, daß Lord Morphet Briefe der
hierher geschrieben habe, in denen er posi
tiv versichert, daß der Oregonstreit in Lon
don zu einem Vergleiche geführt habe, der
AlleS schlichten werde, sofern ihn die Re
gierung in Washington genehmigt. Ge
wiß ist, daß deßhalb von Kapitalisten und
einflußreichen Privatpersonen hier und in
England Correspondenzen unterhalten wer
den, um auf dieses Ziel hinzuwirken.
Das nach Liverpool abgesegelte Schiff
Sarah nahm von Neu Uork 3 Ballen ro
he Seide mit, die in Ohio gezogen wurde.
Das ist wieder ein neuer amerikanischer
Ausfuhrartikel.
Lancaster den lLten Mai.
Vomßlitz entzünde t.—Bei
dem Gewitter am vorigen Sonntag Nach
mittag wurde die Scheuer des Herrn Ja
cob Lichty, nahe bei der Conestogo und
ungefehr 1j Meile südlich von dem Lan
caster Courthause, von einem Blitzstrahl
getroffen, wodurch dieselbe entzündet wur
de und bis auf den Boden niederbrannte.
Es befanden sich eine Quantität Heu und
etwas Frucht in derselben, welche ebenfalls
von den Flammen verzehrt wurden. Die
in der Scheuer befindlichen Pferde wurden
gerettet, so wie auch der größte Theil der
Bauerngeräthschaften.
Brücken bei Harrisburg.
Der Harrisburg "Reporter" berichtet,
daß die Cumberland Valley Riegelbahn
Companie dasWiederaufbauen ihrerßrüc
ke über die Susquehanna bei jenem Orte
in vollem Ernste angefangen hat. Eine
große Anzahl Arbeiter sind daran beschäf
tigt. und man erwartet, daß die Brücke bis
den ersten nächsten October zum Ueberfah
>en bereit sein wird. Die alte Brücken
Companie ist mit Einrichtung ihrer Fäh
re bis nach dem im Flusse gelegenen Ei
land beschäftigt, aber man hört nichts von
dem Wiederaufbauen ihrer Brücke spre
chen.
Mormonen in Franklin
C a u n t y. Es wird gemeldet, daß ei
ne Anzahl Mormonen von Illinois zu
rückgekehrt sind, mit Sidney Rigdon an
ihrer Spitze, und sich in Greeneastle,
Franklin Caunty, Penn, und dessen Nach
barschafr niedergelassen haben. Sie sol
ien gesonnen sein eine Ansiedelung in der
Nachbarschaft zu bilden und mehrere Ma
nufakturen anzulegen. In Folge dieses
Zuwachses von Bevölkerung hat sich die
Nachfrage für Wohnhäuser in Greencaft
le sehr vermehrt, und Contrakte für drei
Big neue Häuser sind ausgegeben worden,
welche während diesem Sommer errichtet
werden sollen. L. VolkSfreund.
Eineverkleidete Gesandt
s ch a 112 t. Eine spanische Zeitung zu
Rio de Janeiro theilt folgende
sche Comödie mit: „Vor nicht langer Zeil
traf zu Rio de Janeiro eine „Wissenschaft
liche Commission" von den Ver. St. ein,
unter denen sich ein französischer Cavalier
befand, der vorgab, sie wären gekommen,
um die Ländereien der Flüsse Parana und
Paraguay wissenschaftlich zu untersuchen.
Von Rio de Janeiro begab sich die gelehr
te Commission nach dem Rio Grande, und
durchreiste das Land unter dem bescheide
nen Titel, den sie angenommen hatten.
Von da gingen sie nach Uragnay, und als
sie dort in der Provinz CorrienteS einge
troffen waren, warfen sie plötzlich ihre
Maske ab, und stellten sich dar als daS
was sie waren, nämlich nichts mehr und
nichts weniger, als eine Gesandt
schaft derVe r einigte nStaa
t e n. von dieser Regierung nach Paragu
ay abgeschickt, um die Unabhängigkeit vie
ser Republik anzuerkennen! —WaS wird,
—so fügt jenes Blatt mit einem Stoß
seufzer hinzu, - - was wird Präsivent Ro
saS zu dieser Contreband-Diplomalik der
Ver. St. sagen!"
Der Neu - York Herald bemerkt dazu:
Wenn auswärtige Völker alle HumbugS
und Geschichten glauben wollen, die ihnen
von jedem Reisenden, mit dem sie zusam
mentreffen, über die Ver. St. aufgebun
den werden, so können wir nichts dagegen
helfen. Im gegenwärtigen Falle ist es
schwer zu entscheiden» was man für ver
ächtlicher halten soll : den Humbug dieser
Plenipotentiaren Reise - Vagabunden, o
der die Leichtgläubigkeit, mit welcher ihre
absurden Mährchen verschlungen wurden.
Pottk-Vill«, den 14 Mai
Ertrank. Bei dem hohen Was
ser am Samstag Abend, um etwa 8 Uhr.
siel ein Jrlander Namens Thomas Gray,
in die Norwegian Creek an dem obern En
de der Stadt, während er im Begriff war
selbige vermittelst eines Fnßstegs zu pas
siren, und ertrank. Einige Personen wel
che Augenzeugen deS Vorfalls waren ver
suchten ihn zu retten, jedoch ohne Erfolg.
Gray wohnte eine Strecke oberhalb PottS
ville, und hinterließ eine Frau und acht
Kinder, deren einzige Stütze er war. Er
soll als er ins Wasser fiel in einem be
trunkenen Zustande gewesen sein. Sein
lebloser Körper wurde noch an demselben
Abend nahe bei Pitman'S Foundry, etwa
eine halbe Meile weiter unten, aus dem
Wasser gezogen und seiner Familie über
bracht.
Am nämlichen Abend etwa eine Stun
de später, ertrank ein anderer Jrländer»
Namens William Brennagan, ebenfalls
in der Norwegian, während er im Begriff
war ein auf dem Wasser schwimmendes
leeres Faß aufzufischen. Er war erst ei
nige Wochen in Porteville wohnhaft und
schien mit der Localität deS Wassers noch
unbekannt, ohnerachtet er durch die Bei
stehenden vor der Gefahr gewarnt wurde,
wagte er sich zu weit in daS Wasser und
wurde fortgerissen. Er war ledigen Stan
des und logirte an dem Gasthaus des Hrn.
Curry. Das Nachsuchen für seinen Kör
per blieb bis jetzt erfolglos.
Trauriger Vorfall. Am
Samstag Nachmittag ertrank ein 4 iähri
ger Sohn von John Jones, Constable von
Schuylkill Häven, in einem etwa 4 Fuß
ausgegrabenen Brunnen, welcher sich wä h
rend dem Regen mit Wasser füllte. Der
Brunnen welcher erst angefangen war, be
findet sich wie es scheint unter der Piazza
am Hause auf welcher das Kind spielte
und hinabfiel, und nicht bis zu spät ent
deckt wurde. Freil). Presse.
Die Bürger der mexikanischen Provinz
Vncatan scheinen die Feindseligkeiten ge
gen die Ver- Staaten nicht zu billigen.—
Der dortige Cangreß weigerte sich die ver
langten HülfS Truppen zu stellen.
Der Klverale ZSeovarhter
Reading, den IN. Mai L 846.
Deiiiokralische Whig-Ernennung.
Für Canal Fommissioner:
James M. Power,
Ton Mercer Eauntt?.
Heule, morgen und über
morgen werden wichtige oder trübe Tage für
unsere Stadl sein. Staune nicht lieber Leser,
wenn wir etwas Schlimmes erwarten, denn
nach der Bestimmung unseres Kriegs-Rathes
werden an den gedachten drei Tagen die dies
jährigen Hauptererzicien der Miliz stattfinden,
aus den Comnions, oberhalb Reading. Da ein
Krieg mit Merico den Ver. Staaten droht, ist
zu erwarten daß die Milizmänner viel militäri
schen Takr zeigen und die Herren Offiziere ein
Talenl einfallen werden, was man sonst nur
bei wirklichen Helden findet. Unser militäri
scher Nachbar von der der natürlich
mehr vom Kriegsdienste verstehen muß als wir,
hat einen Plan von dem Manöver erhalten u.
liefert darüber folgende Beschreibung:
"Das 2te Regiment wird allein zwei Tage
für sich gebrauchen und jeden Augenblick Zeil
benutzen, der gesetzlich erlaubt ist. Der Colo
ne! hat den Capitans besohlen ihre Leute mil
blinden Patronen zu versehen, für ein Schein-
Gefecht. Capt. Drenke! s Compagnie wird die
Oregon-Armee vorstellen und im Grävcl-Loche
Posto fassen, aus demselben verlrieben u. heim
geschickl werden. Der Rest der Armee wird
dann die linke Flanke besetzen, links seuern und
ein« allgemeine Bewegung zur Verfolgung und
zum Rückzüge machen. Schnappshändler sind
ersucht zu Hause zu bleiben, da alle die durch
irgend etwas außer durch Pulver und Blei fal
len, werden verhaftet und ins Gefängnis; ge
schickt werden."
Unsere Leser werden nun wohl einsehen daß
das Ding ernstlich gemeint ist, da sich die Mi
lizmänner aber schon seit mehreren lahren ab
gewöhnt haben mit Schießgewehren zum Erer
ziren zu kommen, so wird für Aerzte und Chi
rurgen wenig zu thun sein. Die Liste der Tod
ren und Verwundeten nächste Woche.
Mehr Eisenwerke.— Wie wir hören
sind di« Herren Seyfert, M'Manus und Hun
ter gesonncn hier zwei neue Eisenschmelzen zu
errichten, in Perbindung und für den Bedarf
der Rollmühle der erstgenannten Herren. Sie
beabsichtigen ebenfalls noch eine Rollmühle zu
erbauen, für die Verfertigung von Eisenbahn«
Schienen.
Ein Hr. Doughty, von Ehester Caunty, ist
im Begriff hier eine neu« Eisenschnielze zu er
richten, für die Anscrligung verschiedener Guß
waaren. Der für den Zweck angekaufte Platz
ist in der Chesnutstraße, nahe bei Hrn. Lauers
Brauerei. Es scheint, daß die Vorzüge welche
Reading darbietet sür di« Anlag« von Eisen
werken immer mehr unternehmungslustige Her
ren aus der Ferne herbeizieht, was die Erwar
tung immer mehr rechtfertigt, daß Reading bald
die bedeutendste Fabrikstadt im Staate werden
wird. Wir wünschen Glück zu allen Unter
nehmungen wodurch das Loos der Arbeile ver
bessert wird.
Äirchen-Einweilinng.— Die Einwei
hung der neuen katholischen Kirche, welche we
gen eingetretener Hindernisse um zwei Wochen
verschoben wurde, wird am nächsten Sonntage
bestimmt stattfinden. Berühmte deutsche und
englisch« Redner werden zugegen sein, was eine
große Anzahl Zuhörer herbeiführen wird. Für
das Nähere lese man die Anzeige in einer an
dern Spalte.
Neberfchwemmung nnd LebenS
verlnst. — Pottsviller Blauer liefern ein trau
riges Bild von der lleberschwemmung, welche
durch die Regengüsse am vorletzten Samstage
dort veranlaßt wurde. Die Norwegian Creek,
welche durch Poltsville fließt, schwoll so schnell
und stark, daß einige Personen darin ertran
ken, deren Namen rc. in einer andern Spalte
näher beschrieben werden. Die Canalschleusen
bei Port Carbon und Mount Carbon sind sehr
beschädigt. Die meisten Brucken längs der
Mill Criek und Mine Hill Eisenbahn wurden
weggeschwemmt und einige Schleusen am Ein
fluß der kleinen in die große Schuylkill total
zerstört. Dieser Unfall wird ohne Zweifel den
Verbesserungen am Schuylkill Canal viel hin
derlich sein und dieselben wohl erst im nächsten
August vollendet werden.
Das Wetter war seit einigen Wochtn in
dieser Gegend überaus fruchtbar, aber für die
gewöhlichen Feldarbeiten durch die anhaltenden
starken Regengüsse, fast zu naß. Die Wiesen
prangen im schönsten Grün und die Saamen«
Felder haben ein vielversprechendes Ansehen.
Wenn die Witterung währenddem Sommer
günstig ist und die Frucht nicht durch Unwet
ter leidet, so gibt es «in segenreicheS Jahr.
Krieg, Krieg!
Älutiges Gefecht zwischen unfern und
den meficanjsche» Truppen—ameri»
ka,nsche Offiziere und Soldaten sind
durch die Ä?«ffei, der Mericaner ge«
fallen—eine Anzakl davon ist aefan,
gen genommen ,c.ü >
Von unserer Arme« in TeraS sind ansang»
voriger Woche traurige Nachrichten eingegan.
gen, die seirdein hauptsächlich das Tagesgespräch
bilden. Die Reibungen zwischen unsern und dtn
inerikanischen Truppen, wovon schon früher ge
sagt wurde, haben ein mehr ernstes Ansehn be«
kommen. Blut ist wirklich geflossen und ame
rikanische Bürger sind im Kampfe für ihr Va
terland gefallen! Der Krieg mag daher nun
als angefangen betrachtet werden, obwohl er ei
gentlich noch nie erklärt wurde.—Der Weg zur
friedlichen Beseitigung der Streitfrage zwischen
den beiden Republiken ist versperrt und sie wird
nur durch Blut entschieden werden können.
In allen Theilen der Union hat die letzte
Nachricht vom Rio Grande große Aufregung
erzeugt und in der Meinung, daß es unfern Le
sern angenehm sein wird etwas Näheres darü
ber zu erfahren, haben wir heule viel Raum
für den Zweck benutzt.
Der Baltimore "Deutsche Correspondent,"
vom letzten Dienstage sagt:
Am Donnerstag Morgen, den 23. April,
brachte ein Mexikaner die Nachricht in Taylor»
Lager, daß eben 2000 Feinde Anstalten träfen,
um den Fluß, ungefähr 20 Meilen auswärt»
von hier, zu kreuzen. Am Nachmittage sandte
der General die Capitäne Härder und Thorn
ton mit zwei Compagnien Cavalleri«, ungefähr
63 Mann in Allem, ab, um die angegebene G
egend zu recognosciren. Am Freitag Morgen
wurden sie von einem Haufen im Hinterhalt
liegender Feinde überfallen und Lieut. Kane u.
l 3 der Cavalleristen gelödtet. Capt. Tl-ornlon
wurde vermißt und 43 Mann nebst Eapt.Har
der zu Gefangenen gemacht. Am Samstag
Nachmittag sandten die Feinde einen schrecklich
verwundeten Soldaten ins Lager, der die Nach
richt von dem eben erzählten Vorfalle überbrach
te. Die Anzahl der im Hinterhall liegenden
Feinde soll sehr zahlreich gewesen sein und un«
ler dem Commando von Colon. Canales und j
Carabajal gestanden haben. Mitlerweile de« >
kommen die Merieaner von Matamoras u.s.w. I
fortwährend Verstärkungen und gehen ohne
Zweifel damit um, Gen. Taylor vonPoint Zsa- I
bel, wo so eben 300 Munitionswägen angekom
men, abzuschneiden. Gen. Taylor soll nur sür
IN Tage Provisionen im Lager haben u. Point
Isabel nur von 9» Artilleristen,2V
250 bewaffneten Treibern und ungefähr 150
Bürgern beschützt sein, welches die traurige Er«
i Wartung rechtfertigt, daß ohne zeitige Hülfe au»
dem Innern von Texas, die dortigen Vorräthc
in die Hände des Feindes fallen.
In der Nacht vom 20. April kam Hr. Tak
let in dem Damxfboote "Mammouth" aus dem
L.iger in Port Labaca an und brachte in Depe
schen von Gen. Taylor an den Gouv. vonTeras
die Requisition um 40 Jäger-Compagnien, jede
00 Mann stark, 20 davon mit Pferden zu ver»
! sehen. Das Dampfboot Augusta sollte am letz«
ten Montag Abend den BrazoS St. Jago mit
I Depeschen an die Gouvernöre von Louisiana,
! Mississippi und Alabama verlassen, um sofort
8000 Milizen nach dein Kriegschauplatze abzu«
> senden
Gen. Taylors Werke, Matamoras gegenüber
würden bis zum Morgen des 28. Aprills vollen
det gewesen sein, bis wann auch das Bombar
dement der feindlichen Stadt beabsichtigt wur
de. Capt. Catlet berichtet, daß er nur mit
Mühe mit seinen Depeschen den
den Merieanern entgangen wäre und dabei den
abgelegensten Weg hatte wahrnehmen müssen.
In Galveston hat die Nachricht die größteAuf»
regung hervorgerufen und schon am nächstenA«
bend gingen in dem nach Point Isabel zurück
fahrenden Dampfboore 200 Freiwillige nach
j dort ab. Während dem rüstet man sich in al«
Theilen von Texas, noch ehe die offizielle Pro
klamation deS Gouvernörs erfolgt, und die beste
Aussicht ist vorhanden, daß Gen Taylor sehr
bald Hülse wird Die Freiwilligen organisiren
sich ohne Zögern und Gen. Hunt gedenkt mit
! einem ansehnlichen Haufen derselben in Kurzem
nach Corpus Christi, wie es Gen. Taylor be
stimmt, aufzubrechen.
Capt. Catlet erließ einen Brief an die Bür
ger von Galveston, worin er versichert, daß alle
Verbindung zwischen dem Lager und Point Z«
sabel abgeschnitten und nach dort die erste Hülfe
abgehen müsse. Der Brief schließt mit denWor«
ten : ~Der alte General ist so kalt
wie eine Gurke und hat seine Position so ver
stärkt, daß ihm nach meiner Ansicht nichts vom
Fleck bringen kann, wie Aushungerung.«
Der Rio Grande ist von den Ver. St. Fahr
zeugen total blockiit. Ein mexicanischerSchoo
ner, der trotz der Aufforderung, mit seinen für
die feindliche Armee bestimmten Provisionen so
fort wieder umzukehren, und sich dessen weiger
te, wurde konfiscirt und verkauft.
Dem N. O. „Tropik" wird in einem Schrei«
ben, datirt St. losephs-Eilad, Texas, den 28.
April, mitgetheilt, daß die Occupations-Arinee
von 10,000 mexikanischen Truppen umringt
sei. Heute, den 28 April, wird Gen. Taylor
inö Gefecht ziehen. Seine ganze Streitmacht
wid sich kaum auf 3000 Mann belaufen. Sein
Wahlspruch ist: Sieg oder Tod! Die
Ver. St. Truppen brennen vor Begierde zum
Kampfe.
In einem Schreiben von Brazos St. Jago,
wird die vorherige Angabe von 10,000 Trup
pen auf 2500 reduzirt, die aber aus den Tap
fersten der Armee in Matamoras bestellen und
unter dem Commando der tüchtigen Offiziere
Canales und Earrajabel stehen sollen. Der
Feind hat sich in den Chapparellen fest postirt
und an einen Rückzug Gen. Taylor's ist wegen
der Oede der Steppen nicht zu denken. Gen.
Taylor'S Position, so heißt es in dem Schrei
ben, ist äußerst günstig und er kann sein« Stel
lung gegen die ganz« vereinigte mexikanische Ar-