Der Liberale üeobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ NeaÄi ll g, Denn. Gedruckt nnd herausgegeben von Arnold Pu»vell e, in der Sud 6ren Straße, Ecke der Cberru Allen Beh m' 6 geqcnüdcr Jahrg. 7, ganze Rnm. SA«. edingungen. Der Ulberalt zzcolmclucr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Luperial-Bogen mit schonen vettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ein T h aler des Zahrs, welcher in halbjährliche Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden KI sl> angerechnet. Für kürzere Zeit als K Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange nomine», wen sie einen Monat vor Ablauf des Lubfcriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Un terschreibern in hiesiger Ltadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. (L?-Briefe und Mittheilungen müssen postfre i eingesandt werden Zur !l»terkalt»na nn!> Belehrung. Die St .Httbertuskircho. Auf einem alten halb verfallenen Jagd- i schlösse lebte ein junger Mann, Namens Mornau, fast abgeschieden von den Men-! 'chen. Er stammte aus einem alten Ge- schlechte unv sei» Vater hatte ihm große Besitzung,» hinterlassen, aber nach den Zerstörungen deS dre Blgjähngen Kueges war ihm nichts geblieben, als wüste Län vereien, ein paar niedergebrannte Dörfer und Ruinen seines Stammschlosses. Der Fürst deS Landes, in w.lchem seine Guter lagen, war eist seit Kurzem mit den. Erb- Prinzen zurückgekehrt, und, bei dein b. sten Willen, fehlte es ihm an Mitteln, übe>all zu helf.n, wo Hülfe norh g war. Mor nau, der die letzten Feldzuge an der Seite des Erbprinzen mitgemaehl nnd sich omch Muth, Klugheit und Treue ausgezeichnet hatte, konnte demungeachret keine lung erhalten. Der Erbprinz hing mit großer Liebe an ihm; dieses Veihaltniß aber dem Kanzler ungelegen, und er wußte beim alten Fürsten Argwohn gegen Mornau und selbst gegen den Prinzen zu erregen. Dieser rieth nun seinem Freun de selbst, sich zurück zu ziehen, und warf ihm einen unbedeutenden Gehalt ans. Mornau wählte zu seinem Wohnsitze ein altes Jagdschloß an der Grenze des Für ftenthums, das einzige noch bewohnbare Gebäude, welches ihm von mehreren Hau sern und Schlossern seines VaterS geblie ben. Hier lebte er einsam, doch nicht un glücklich, denn seine Bedürfnisse waren wenige, und er besaß Hülfsmittel genug in sich selbst, um die Plagen der Langeweile und die Anfälle deS Trübsinnes abzuweh ren. Er beschäftigte sich häufig mit der Jagd, doch weniger aus Lust am Waid werk, als weil er dabei frei athmete unter Gottes blauem Himmel, und die Natur in! ihren mannichfachen Gestaltungen und in ! ihrem geheimnißvollen Leben und Wirken »ihn so unwiderstehlich anzog. Die Som mier-Monate gingen ihm auf diese Weise Worüber, und schon verkündigten die einsa- > Zeitlosen auf den Wiesen und die freundlichen Astern in seinem kleinen Gar ßen die Ankunft deS Herbstes. EineS A bendS strich er, in mancherlei Gedanken verloren, über die Grenze, und kam zu ei nem Hügel, auf welchem ein alte» Kirch lein aus Tannen und Hainbuchen mit sei nem gothiichen Thurm hervorragte. Mor nau war noch nie an diese TteUe gekom men und hatte noch nie von dieser Kirche etwaS geHort. Neugierig bahnte er sich einen Weg dnrch das wild verwachsene Ge st.üppe des Hagedorns, der ken und Stechpalmen, und trat in die Kir che. Durch die gelben, blauen und rothen Fensterscheiben deS Ehois schimmerte die Abendsonne und warf ein zauberisches Licht auf das Bild des Hochaltars, welches den heiligen Hubertus, knieend vor der wun derbaren Erscheinung deS KreuzeS, vor stellte. Die feierliche Stille umher und die magische Beleuchtung e> regte» sein Ge müth zur Wehmuth und Andacht, und er »vollte sich eben auf die Stufen des Altars niederlassen, als er das Rauschen eines Gewandes vernahm. Er nnwete den Blick nach der Seite, wo das Geräusch herkam, und sah eine junge Dame von ed ler Gestalt in Trauer gekleidet, die sich von einem Grabmahl erhob, ihren Lchleier fallen ließ und aus der Kirche ging. Mor nau wußte nicht, was er von der Erschei nung denken sollte. Er ging zum Gra be, welches folgende Inschrift hatte: "Hier harrt fröhlicher Urstedt, Ernst "von Rothegg, der unter Bernhaid, "dem Tapfern Weimarer, »ühmlich "gefallen." Während Mornau diese Worte laS, kam ein alter Klausner aus der Sakustei her vor. Eine schwere Zeit schien ihm Haupt haar und Bart früh gebleicht zu haben, und seinem tiefgesnrchten Antlitze war der lange Schmerz eines trüben Lebens sicht barlich eingedrückt. Verzeiht, sagte er zu Mornau, ich muß die Kirche schließen. Wie ihr wollt, guter Bnider, nur sagt mir erst, wessen ist dies Gradmahl? Ihr könnt doch wohl lesen? Die von Rothegg wohnen in der Nähe ? Ihre alte Burg liegt eine Viertelstun de von hier, ihr Geschlecht ist ausgestor den. Bei diesen Worten drückte der Einsiedler die Rechte fast krampfhaft an seine Brust, als wollte er einen stechenden Schmerz zerdrücken. Mornau schaute ihm gerührt ins blei cher gewordene Antlitz; dann hub er mit schuchtei ner Stimme an : Ich sah vorhin eine junge Dame bei diesem Grabe beten. Ist sie vielleicht Nein, nein, unterbrach ihn der Klaus ner. Geht und betet auch, damit der He,r Euer Herz vor schlimmer Neugier beirahie. Mornau hatte weder den Muth wieder zu fragen noch länger zu bleiben ; er ent fernte sich mit langsamen Schritten aus oer Kirche und erschöpfte sich auf dem Heimwege in Muthmaßungen und Träu mereien. Am andern Morgen sprach ganz uner wartet der Erbprinz bei ihm ein. Mornau äußerte seine Verwunderung über diesen Besuch, und der Prinz erzähl te : er treibe sich seit ein paar Tagen auf der Jagd herum, habe sich über die Gren ze verirrt und aufder alt"n Burg Roth egg eine Herberge gefunden. Die Zeh rung war freilich ctwas theuer, setzte er halblächelnd hinzu, ich mußte mit meinem Herzen bezahlen. Mornau bat um den Schlüssel zu die sem Räthsel, und erfuhr, daß auf Rechegg eine Frau von Sarnen lebe mit einer Enkelin, Marie von Sarnen, und dieses ! holdselige Wesen sei das einzige unter al- len Weibern des Erdbodens, die er je lie- ben könne und lieben werde. Mornau dachte augenblicklich an die Erscheinung in der St. Hubertuskirche und sein Herz schlug etwas unruhig. Im Verlauf des Gesprächs erfuhr er, daß der i alte Fürst dem Prinzen eine Heirath vor geschlagen habe und ohne Zweifel sehr ernstlich darauf bestehen werde. Und was gedenken Eiv. Durchlaucht zu thun? fragte Mornau. Was ich muß, entgegnete der Prinz, denn in der That bin ich willenlos. Ma rie oon Sarnen ist ein edles Mädchen, und wenn nur meine Hand der Preis ihrer Lie be sei» kann, so finde ich ihn eben nicht zu hoch. Mornau erschrak ob dieser Rede, denn er kannte den Ungestüm des Prinzen und den unbiegsamen Sinn des alten Fürsten. Er sprach mit Wärme und tiefer Be wegung von den Folgen eines solchen Schrittes; allein der Prinz fertigte ihn kurz mit der Antwort ab: meine Elter mutter war auch nur eine Ritterstochter, und bestand darauf. Mornau sollte ihn nach Rothegg hinüber begleiten, wo er sich auf den Mitrag eingeladen habe. Mornau fügte sich dem Wunsche des Prinzen, und die alte Frau vou Sarnen empfing ihre Gäste nicht ohne sichtbare Verlegenheit. Marie erschien nicht bei Tische. Sie sei unwohl, sagte die Groß ! Mutter, allein der P> inj sowohl, als sei» Begleiter, erriethen leicht den Gründ des Vorgebens. Beim Abschiede ergriff der Priez die E delfrau und drückte sie mit Wärme au sein Herz. Sie sollen bald erfahren, sagte er, daß ich Ihre Enkelin nicht nur liebe son dern auch ehre. Mornau errieth nur zu wohl den Sinn dieser Rede, und auf dem Rückwege ver suchte er noch ein Mal den Prinzen auf andere Gesinnungen zu bringen. Aber seine Bemühungen blieben fruchtlos. Der Prinz schüttelte lächelnd den Kopf, und als sie an einen Scheideweg kamen, reich te er seinem Begleiter die Hand mit den Worten : Auf baldiges Wiedersehen ! und sprengte rechts in den Forst. Mornau sann lange nach, ob er kein Mittel finden möchte, daS unglückliche Vorhaben des "willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 2t. April, Prinzen zu vereiteln; aber es zeigten sich von allen Seiten unübersteigliche Hinter nisse oder ungewisse Folgen. Traurig langte er in seinem einsamen Walde an und brachte eine schlaflose Nacht hin. Es trat jetzt eine stürmische Regenzeit ein und Mornau konnte mehrere Tage lang seine Wohnung nicht verlassen. End lich klarte sich der Himmel wieder auf und sein erster Gang war nach der Hubertus kirche. Er wußte selbst nicht, was ihn dahin zog; es war in seiner Seele ein dunkles banges Ahnen. Er fand die Kir che verschlossen und sehte sich auf die Stu fen am Eingange. Jetzt vernahm er in der Nahe ein Geräusch und erblickte durch das entblätterte Buschwerk einen jungen Mann, der sein Pserd am Zaume führte und den W.'g verloren zu haben schien. Wohin geht der Weg nach Rothegg, frag te der Reiter einen Holzhauer, der eben durch den Wald ging. Mornau erkannte an der Stimme einen Jagdjunker vom Hofe seines Fürsten einen Nessen des Kanzlers. Diese Reise nach Rothegg kam ihm mehr als verdächtig vor, und er zwei felte keinen Augenblick, daß das Verhalt niß des Prinzen verrathen sei, und der alte Fürst gewaltsame Maßregeln ergreifen werde Sein erster Gedanke war, das unschul dige Opfer einer thörichten Leidenschaft zu retten, und er beschloß des andern Ta ges nach Rothegg zu gehen und zu thun und zu rathen, was Klugheit ihm einge ben werde. Es war bereits Nacht, als er nach Hause kam sein alter, treuer Die ner überreichte ihm ein Handbrieflein, wel ches ein fremder Bote während Mornau's Abwesenheit überbracht hatte. Darin stand Folgendes: „Der wackere Mornau wird ersucht, sich „diese Nacht mit dem Glockenschlage „zwölf in der St. Hubertuökirche ein zufinden. Es gilt eine Ritterthat, ! „und da läßt er gewiß nicht auf sich ~warten." Mornau las das Brieflein zwei und drei Mal, und wußte nicht, wie er das Ge heimniß deuten sollte. Am wahrschein lichsten däuchte ihm, daß die Frauen auf Rothegg seines Raths und seiner Hülfe begehrten, und um keinen Verdacht zu er regen, ihn zu so ungewöhnlicher Stunde an einen so ungewöhnlichen Orr beschie den hatten. Er säumte auch keinen Au genblick der Einladung Folge zu leisten, gürtete sein gutes Schwert um, und als die Glock»- vom Thurme der Hubertuskir che Mitternacht verkündete, trat er ins Portal. Ringsum herrschte schauerliches Schweigen, kein Laut war zu hören, und die ewige Lampe warf einen zitternden Schimmer auf das dunkle Grabmahl des Ritters von Rothegg. Mornau stand ei ne Weile ohne Bewegung ; da trat der al te Klausner vor ihn und sagte mit zittern ' der Stimme: um Gott und aller Heiligen willen beschwöre ich Euch zu thun, was von euch gefordert werden wird. Ihr ret tet einen Engel und wendet von euch selbst schreckliche Gefahr ab. Mit diesen Wor ten verlor sich der Klausner hinter das Grabmahl und in demselben Augenblicke öffnete sich die Thür der Sakristei ein Knabe kam mit Licht und zündete die Ker zen auf dem Altare an. Gleich darauf folgte ein Priester, zu heiliger Handlung gekleidet. Mornau war von all den selt samen Eischeinungen ergriffen, allein sei» Much wankte nicht. Vier Gewaffnete mit blanken Schwerte» traten zum Por tal herein und winkten Mornau, ihnen zum Altare zu folgen. Er stutzte einen Augenblick und zuckte unwillkührlich nach dem Griffe seines Schwertes; aber schnell faßte er neuen Muth, ließ das Schwert in der Scheide und folgte den Männern zum Altare. Vier andere Gewaffnete kamen aus der Sakristei hervor und in ihrer Mit te wankte eine verschleierte Jungfrau. Ei ner der Verkappten führte sie an Mor nau's Seite und sagte mit dumpfer Stim me : Ihr werdet Euch hier trauen lassen, oder Euer Leben ist dieser dunkeln Stunde verfallen. Wer will mich zwingen, rief Mornau und zog sein Schwert. Die Jungfrau stieß einen Schrei aus und rang die Hän de. Da siel der Schleier von ihrem Ant litz, und Mornau erkannte Marie von Sarncn, die er am Grabmahle gesehen. Bleich, bebend, fast besinnungslos stand die schöne Jungfrau da und lehnte sich auf Mornau. Einige Äugenblicke herrsch te Todtenstille. Da tönte vom Grabe her ein tiefes Ach! und Mornau gedachte des Klausners und seiner Worte. Ja, ich will Dich retten, du Fromme, Reine, rief er ernst, faßte die Hand der Jungfrau und wendete sich zum Priester mit den Wor ten: Ehrwürdiger Vater verrichtet Euer Amt. sSchluß folgt.^ Sitten der Baml'iicaner. Die Bambucaner in Afrika Heirathen mehrere Weiber, je nachdem ihr Vermö gen groß ober klein ist; doch braucht man eben nicht sehr begütert zu sein, um hei rathen zu können ; es ist hinreichend, wenn ! der Neger für seine Braut ein Tuch, ein Halsband, zwei Pataken, (spanische Pia ster) und einen Korb voll Hirse, giebt. Um diesen gewöhnlichen Preis kann Je mand sogar eines Königs Tochter kaufen. Die Hochzeit bedarf keiner Feierlichkeiten, und man weiß sich dabei ohne Marabuts (Geistliche) gut zu behelfen. Das We sentliche ist die Uebereinstimmung der Par teien und das Heirathögeschenk. Sobald der Vertrag geschlossen, geht das Weib in die Hütte ihres ManneS, nimmt ein we nig Wasser, beugt sich und schüttet es ih rem Manne über die Füße, welche sie so dann wieder abtrocknet. Dieses kleine Zei chen von Unterwürfigkeit ist die einzige Spur von Ceremonie, die in Bambuk bei der Verehelichung üblich Wer mehrere Frauen hat, muß auch mehrere abgeson- derte Kammern haben, und damit die Ei fersucht ke'nen Zwist unter ihnen stiftet, sorgt jed>- Frau nur für ihre eigenen Kin der. Sie lösen einander ab und jede Frau > hat ei.ie Woche, wo sie ihrem Manne das Essen zubereitet. Er ißt zwar nicht mit ihnen, allein er besucht sie nach der Reihe, jede in ihrer Wohnung. Es ist eine Klugheits Regel der Män ner, keiner ihrer Frauen den Vorzug ein zuräumen. Wenn sie ihnen Geschenke machen, so theilen sie solche in gleiche Thei le, und geben nie einer Frau, ohne zugleich den andern auch zu geben. Jede Frau ge nießt ihr Eigenthum für sich; die arbeit samste ist die reichste; die geschickteste bei der Goldwäsche besitzt das meiste Gold, doch darf die Reiche keinen größern Prunk damit machen, als die Andern; dieß giebt der Mann nicht zu; steht ihr aber frei, sich und ihre Kinder mit ihrer Habe güt lich zu thun. Die Frauen und Mädchen in Bambuc ergeben sich dem Ersten, dem Besten; die Mädchen entehret nin solcher Umgang nicht. Die Untreue der Frauen fällt auf den Mann zurück, will er sie rächen, so kann er seine Frau verstoßen, jedoch muß er die Kinder behalten. Er varf auch im Bentabe (in der Versammlung) seine Klage anbringen, und die Versammlung pflegt dann zu beschließen, daß der Ehe brecher dem beleidigten Manne einen Och sen bezahlen oder zum Besten dieses Letz tern ausgeplündert werden soll. Auf eine andreArt wird der Ehebruch nicht bestraft und diese Strafe hindert die Frau nicht, sogleich wieder einem andern und vielleicht weniger strengen Manne zu folgen. Eine Tenfelsl'eschivörung. Der Unfug einer solchen fand unlängst in der Nähe einer Residenzstadt in Deutschland statt. Ein alles Weib, das jedoch bereits den strafenden Händen der Gerechtigkeit überliefert wurde, war die Veranlassung dazu. Sie hatte sich einen dummen, verliebten Bauernjungen zum Opfer ihrer Betrügereien ausersehn. Un ter den steten Versprechungen, daß er viel Geld und dadurch endlich auch seine Grete Laufende Nummer SÄ. bekommen werde, ließ er sich zu einer Teu felsbeschwörung gebrauchen. Er durfte l 1 Tage hindurch nichts als Brod und Wasser genießen, durfte diese Zeit über sich niemals waschen und mußte die Nägel an Händen und Füßen ungestört wachsen lassen. WaS aber schwieriger als dieses auszuführen, war, daß er 11 Nächte hin durch zwischen und I Uhr auf eine ver rufene Haide beim Dorfe zu gehen und folgende Ingredienzien mit sich zu nehmen hatte. Im Mund eine Hauswurzel, in der rechten Tasche eine todte Maus, in der linken einen todten Spatzen, am Rücken das Fell v. einer frisch geschlachteten Katze und auf der Brust einen Hasenfuß. Zit ternd und bebend versorgte sich Hans mir all' diesen Gegenständen und halb ohn mächtig betrat er in der ersten Nacht die Haide. Da ihm jedoch in dieser sowohl als in den folgenden nichts zu Leid geschah, so faßte er bald mehr und mehr Muth und trat in den spätern Nächten schon um vie» leS beherzter seinen Weg an. In der letz ten Nacht war ihm zur Bedingung ge macht, sich Thaler Silber zu verschaf» fen u, dieses Geld in der rechten Hand frei vor sich hinzuhalten, bis in die Mitte der Haide zu gehen und zu rufen : "Komm ! Komm ! —Komm !" Wenn dann der Bö se wirklich vor dir stehen wird sagte die Al« te, so bleibe ruhig und sag' deutlich: "Nimm ! Nimm ! Nimm !" und wenn er dann das Geld wirklich genommen hat, so bleib eine Weile still und sprich dann beherzt: "Gieb! Gieb! Gieb!" und er wird dir dann geben mehr als du brauchst. Hans studirte sich alles wohl ein und ging zum I Iten Mal auf die Hai de. Die Nacht war stürmisch und finster und ihm pochte das Herz wieder gewaltig. Er brachte das "Komm, Komm, Komm !" kaum über die Lippen, als schon eine hohe Gestalt vor ihm stand und ihm das Geld aus der Hand nahm. Statt dem "Nimm, Nimm, Nimm," und "Gieb, Gieb, Gieb'' kam nichts weiter über seine Lippen, als ein unaufhörliches: "Auweh, au weh!" welches sich verdoppelte, als die hohe Ge stalt ihm mit kräftiger Hand ein paar tüchtige Ohrfeigen gab und mit tiefer Baßstimme rief: "Pack dich nach HauS, tu dummer Kerl." Schreiend und heulend lief HanS, nach Hause, war lange nicht zu beruhigen und konnte erst spät zur Erzählung des Vor gefallenen bewoqen werden. Das Frühstück deoKalsers von China Ein Schreiber der "Rcveille" sagt,daß das Frühstück des Kaisers von China be« stehe aus Katties oder Pfund Fleisch wovon 6 KaltieS in Suppe sind: Schwei nefett I Katty; 2 Schafe; 1 Hund; 2 Eulen: Milch von ttt) Kühen; I Katty Butter und 7t> Päckchen Thee. Die Kai' serin erhällt nur 10 Kalties Fleisch, wo» von ll) Katties mit Gemüse gekocht wer den ; 6 Stück Geflügel; 6 Ratten ; I En te ; Milch von 25 Kühen; 10 Päckchen Thee, und I l Krüge Springwasser. A n e c d o t e. -Ein berühmter Ban quier, welcher große Teiche besitzt, lies't in einem Berliner Blatte, daß jemand das Mittel entdeckt habe, durch Einstreuung eines bloßen Pulvers in jedem Teiche Fo rellen zu erzeugen. DaS Pulver selbst ko» stete nur zwei Louisd'or, und eö sei der Erfinder bereit, diese Summe sofort zu rück zu erstatten, so fern daö Mittel nicht von einem erwünschten Erfolge begleitet sei. Der berühmte Banquier, dem nach den Forellen bereits der Mund wässerte, hat nichts Eiligeres zu thun, als einen Doppel-LouiSd'or einzupacken, und sich die neue Entdeckung auszubitten. Nach ei nigen Tagen kömmt der Louisd'or zurück mir folgenden Worten : "Es thut mir leid. Euer Wohlgeboren das Mittel nicht sen» den zu können. Die ganze Anzeige be traf überhaupt nur eine Wette. Ich hat« te mit einem Freunde gewettet: man kön» ne das unsinnigste Zeug drucken lassen, eS fänden sich allezeit Esel, die es glaubten. Euer Wohlgeboren sind bereits der Sie ben und Zwanzigste. Hochachtungsvoll. ,c.
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