Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 27, 1846, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Eifer weiter frage, welcher unter den
Staaten ver Union der demokratischste sei,
würde ihm ungesäumt Neu Hampshire
genannt werden. Von der Liebe zur Frei
heit getrieben, ruft er dann aus : ..Beim
Himmel, Neu Hampshire soll mein künf
tiger Wohnort sein." Er geht dahin und
mit Hülfe des gesegneten Whigtarifs
erfreut sich seiner ehrlichen Hände Arbeit
solcher Aufmunterung, daß er die ersten
Hindernisse zu seiner Erwählung als Glied
der Legislatur überwindet und sich Eigen
thum im Werth von 100 Pf. St. erwirbt.
Er steht im Begriff seinen Sitz einzuneh
men. während ihm der Präsident die Fra
ge stellt: ..Sind Sie Protestant?" „Pro
testant ? Nein ; doch was hat das hier zu
schaffen?" „Das Gesetz sagt, Sie müssen
entweder Protestant sein oder auf Ihren
Sitz in der Legislatur Verzicht leisten. In
Neu Hampshire giebt eS keine andern Le
gislatoren. als Protestanten."
Was soll unser armer Isländer nun
thun? Als guter Katholik wird er gewiß
Ueber sein Amt als seine Religion aufge
ben und er verläßt wahrscheinlich, ekeler
füllt, daS demokratische N. Hampshire,
mit den Worten des Dr. Johnson als die»
ser aus Schottland ging; nemlich: „Es
ist ein herrliches Land, wenn man es im
Rücken habe." Ein. Republikaner.
Neu'OrleanS, 3. Jan. Mi
steriö s.—Donnerstag Nachmittag setzte
sich von dem Hause No. 170 Dauphin
St. ein Leichenzug in Bewegung und die
Nachbarn konnten auf keine Weise in Er
fahrung bringen, wer daselbst gestorben
sey. Auf ernstliches Dringen indeß pro
duzirten zwei Jndividnen, Namens Henry
Leach und Georg CampheU. einen Todten
schein, ausgestellt von einem hiesigen Arzt,
worin angegeben war, daß der Verstorbene
an den Folgen von Wunden gestorben sei.
die er durch Ueberfahren von einem Dreh
erhalten habe. Die Sache war aber ver
dächtig und der unlerdeß lierbeigekommene
Coroner ließ den Sarg öffnen, fand den
Schädel der Leiche gebrochen und andere
Wunden, die gewaltsammer Weise beige
bracht schienen- Der Verstorbene wieS
sich als OtiS Arnold aus. welcher seit eini
gen Tagen von einem Flatboote vermißt
wurde. Campbell und Leach wurden so
fort arretilt und examinirt. Bei Letzte
rem fand man Z 540 und eine Uhr, die der
Geschäfts « Compagnon Arnolds als das
Eigenthum des Verstorbenen erkannte.
Die Sache wird sich binnen einigen Tagen
wohl aufklären.
Lynch-Gese tz. —Veoman, ein be
rüchtigter Negerdieb in Florida, wurde
ohnlängst bei Albany in Georgien ergrif
fen. auf Habeas Corpus frei gegeben aber
sogleich auf's Neue festgenommen und nach
Florida gebracht. Auf dem Wege be
kannte er den ihn geleitenden Herren, daß
er zu einer organisirten Bande von Neger»
dieben und Mördern gehöre, daß er wäh
rend des Floridakriegs unter indianischer
Verkleidung sein Handwerk trieb, und daß
er und seine Genossen seitdem in den
Caunties Lowndes, Georgia und Jesserson
Neger bis zum Betrage von !Klo.ooo ge
stohlen hätten. Er bot Tlooo für seine
Freilassung, da er wisse, daß man ihn in
Florida ohne Weiteres hängen würde,
Nach seinem Eintreffen in Jefferson Ca..
Florida, versammelten sich 00 Bürger,
hielten eine Art Verhör und stimmten
über ihn ab. 67 entschieden sich fürHän«
gen. Demgemäß wurde Aeoman am 2.
Jan. hingerichtet.
Schreckliches Unglück m euier Mine'.
15 Menschen begraben!!
Ein herzzerreißender Vorfall ereignete
sich am Montag den 12. Dieses, in einer
Kohlenmine bei Carbondale. Luzerne Ca.
Pa.. wovon der Honesdale. Wayne Caun
ty "Herald," publizirt in jener Nachbar
schaft. folgende Einzelnheilen liefert:
Am Montag fiel eine ungeheure Grund
masse, ungefähr 7 Acker in Ausdehnung,
auf die unterirdischen Arbeiter, in einer der
Kohlcnminen der Delaware und Hudson
Canal Compagnie, bei Carbondale- Der
Platz, wo sich dieser Vorfall zutrug, ist un
gefähr eine Meile von der Mündung der
Mine entfernt. Drei Personen wurden
herausgebracht, waren aber stark verletzt,
und eine derselben, ein Knabe, starb gleich
nach dem unglücklichen Ereigniß. Bei den
Andern ist noch Hoffnung zu ihrer Wie
dergenesung vorhanden.
Der verstorbene Knabe ritt zur Zeit des
Unglücks ein Pferd, und man glaubt der
selbe wäre durch die Gewalt der starken u.
nach der Mündung der Mine schnellanfen
den Luft getödtet worden, indem auch das
Pferd getödtet wurde. Die zwei andern
Personen, welche man herausgebracht, wa
ren ebenfalls durch die Gewalt der Luft
beschädigt. Ungefähr ein hundert und
fünfzig Männer, die eine kleineEntfernung
von der unglücklichen Stelle im Minnen
beschäftigt gewesen, sind glücklich davon
gekommen ; allein schrecklich zu erzählen,
fünfzehn Personen, die begriffen waren
die Mine "aufzupropfen" oder zu stützen,
wurden entweder augenblicklich zu Tode
zerdrückt, oder sind mit Mauer um
geben, ohne die geringste Hoffnung aus
ihrer jämmerlichen Lage befreit zu werden,
indem eS einige Wochen nimmt, um die
ungeheure Masse von Schiefer, ,c. welche
eingefallen, wegzuräumen; und sollten sie
setzt noch bei Leben sein, so werden sie ge
zwungen sein den schrecklichsten aller Tode
"den Hungerstod sterben zu müssen!
Wir sind mit den Namen der vennißten
Personen versehen worden, 14 von ihneen
haben Familien. Hier folgen sie :
Anthony Welsch, Mark Brennan. Wm.
Clines, Patrick Mitchell, Patuck Leonard.
Henry More, James M'Gath, Michael
Falin, Henry Derney, John Farrel, Pat
tick Walker. Peter Crawley. John Hosey,
Benjamin Williams, und ein Sohn der
Wittwe Brennan. Frei Heils Presse-
Diebstah l.—Eine farbige Weibs
person. Namens Ann Grub b. wah
rend sie am 10len Dieses in der Familie
des Hrn. P. Giassmeiyer in Pottsville
am HauSauSputzen beschäftigt war, nahm
sich die Freiheit eine 5 Thaler Note und
einen Fingerring wegzuputzen. Sie wur
de verhaftet und nach einer vorläufigen
Untersuchung vor Esq. Reed, in daS Or
wigsburg Gefängniß gesperrt. ib.
Mit Leidwesen haben wir erfahren, daß
am letzten Freitage die Herrn lere mi a
Heckman und David LeweS,
während sie in der West Delaware Koh
lenmine arbeiteten, durch die Entzündung
des Gases schrecklich verbrannt wurden.
DaS Feuer wurde mittelst ihrer Lampen
dem entzündbaren Gas mitgetheilt. Man
hofft jedoch, daß die Brandwunden nicht
lebensgefährlich sind. ib.
PittSburg, den 16. Januar.
Am Dienstag hielt der Coroner eine Lei
chenschau über den Leichnam eines Deut
sehen, der im Monongahelaftusse. an dei
Birmingham Dampfferry Landung an o
Land war gezogen worden. Sein Name
konnte nicht ermittelt merden. man ver
muthet aber, daß er in JohnStown, Pa.
wohnhaft war. da er eine Empfehlung von
dort an den Eigenthümer einer Rollmühle
in Birmingham in seiner Tasche trug
Eine seiner Wangen war etwas entstellt.
Er mag 35 bis 40 Jahre alt gewesen sein.
Ein doppelgehäusige Uhr mir messingenem
etwas Geld und andere werth
lose Gegenstände fand man in seinen Ta
schen. Freiheils - Freund.
Die Nachrichten von den Mormonen
hinsichtlich ihrer Falschmünzerei bestätigen
sich- Sie müssen ungeheure Quantitäten
falsches Geld im Umlauf gebracht haben,
da man angiebt. e6 seien blos in einer
Woche in einer Mühle für Waizen übet
1500 Thaler verausgabt worden. Sie
hätten 3 verschiedene Arten des falschen
Geloes, was besonders aus mexikanischen
Thalern und Amerikanischen halben Tha
lern bestand, die so täuschend nachgemacht
waren, daß selbst die besten Kenner sie nur
durch Schneiden erkennen konnten. Die
Außenseite ist reines Silber. Auch meh
rerer grausamer Mordthaten sollen sie sich
schuldig gemacht haben. ib.
Eigenthümlicher Fall. Ein besonde
rer Fall ereignete sich am ersten Tage der
Gesetzgebung in Süd Carolina. DieCon
stitution dieses Staats erfordert, daß jedes
Glied der Gesetzgebung eine gewisse Sum
me Vermögen haben muß. Ein Hr. Stab
hart- ein Glied der Legislatur, verlor durch
Unglück einen Theil seines Vermögens,
so daß er nun weniger besaß, als das Ge
setz verlangte. Er wurde dadurch unfähig
seinen Titz einzunehmen, und sandte des
halb seine Resignation ein. Wer war
nun der Gesetzgeber, der Mann oder das
Vermögen. (D. Rep.
In Neu Uork scheint man gegenwärtig
darauf auszugehen, alte Schulden mit
Stockschlägen abzubezahlen.—Ein Hau
delsmann rief am Hause seines Schuldners
an und überreichte ihm seine Rechnung an
der Hausthüre. worauf der Schuldner ein
spanisches Rohr ergriff und den Schuld
forderer über die Schultern schlug. Als
dieser die Art Geld fühlte, mit welcher er
bezahlt wurde, entwand er dem Schuldner
den Stock und bezahlte ihm die Jntressen
durch eine tüchtige Prüge'.suppe.
Als vorige Woche einige der Arbeiter in
der Eisenerz Grube bei Trexlerstaun be
schäftigt waren, gab mit einem Male eine
Masse Grund nach und bedeckte zwei der
selben. Der eine, Namens Hisky. soll nur
leicht beschädigt worden sein, und der an
dere. Namens Schmidt, hatte ein Bein
auseinander und gebrochen, als er heraus
gegraben war. Friedens Bote.
Geheim nißvo ll.—Der „Charles
ton Patriot" vom 14ten Januar schreibt:
Am letzten Donnerstage, als zwei Män
ner in einem kleinen Boote den Cooper
River hinabführen, wurde ihre Aufmerk
samkeit auf ein am Ufer schwimmendes
Faß hingelenkt, und zwar in der Nähe von
Drum Island. Bei ihrem Annähren
fanden sie, daß es an einen eingeschlagenen
Pfahl vermittelst einer gewöhnlichen Kar
renkette befestigt war. Sie öffneten das
selbe, und entdeckten darin die Ueberreste
eines menschlichen Körpers, und einen
welcher die Hände enthielt.
Der Kopf fehlte. Die Gliedmaßen wur
den gestern nach der Stadt gebracht, und
die Jury sprach ein Verdikt in Ueberein
stimmung mit den bemerkten Umständen
aus. Sie konnte indessen nicht entschei
den, ob die Körpertheile einer schwarzen
oder weißen Person angehörten. (P. D.
Gewisse n s b i ss e.—Ein Schelm
schlich sich an einem Tage der letzten Woche
in die Office des Herrn Swift zu Mil j
waukie, während der kurzen Abwesenheit
des Eigenthümers, sah auf dem Counter
eine offene Geldbüchse stehen, nahm eine
Handvoll Noten, zum Betrage von 000
Dollars, aus derselben, und entfernte sich
ungesehen. Das Gewissen erwachte, und
nach einem mehrstündigen Besitze der ge
raubten Summe begab er sich zu dem ka
tholischen Bischof Dr. Henry, ihm sein
Verbrechen offenbarend, und ihm den
Betrag mit der Bitte, denselben Herrn
Swift wieder zukommen zu lassen, über
reichend.
Der Eigenthümer empfing sein Geld
zurück, ließ aber 50 Dollars zur Verwen
dung für wohlthätige Zwecke in den Hän
den des Geistlichen. >b.
Charles M C l u r e. Esq.. letztheri
ger Staatssekretär unter Gouv. Porler's
Verwaltung, halte am 10len DieseS das
Unglück in Pittsburg sein Leben einzubü
Ben. Er kehrte spät in der Nacht nach sei
nemKosthatisznrnck. und wollte sich ohnc
Licht zu Bette begeben, siel aber eine hin
tere steige herab und zerbrach sein Ge
nick. Hr. M Clure hinterläßt eine Fa
milie in CarliSle, um seinen Verlust zu
betrauten.
Vom Auslände
Engl a n d. Resignation des Pecl-Mi
»isteriuinö ! Ungeheure Aufregnug!! Mit
dem am vorlltzleu Toütage >» Neu-Dork an
gekommene» Packelschlfte "Liberty" vo» Li
verpool sind die neuesten Nachrichlc» vou Eu
ropa erhaceii, deren außerordentliche Wichtig!
keit stch an«? der Ankundlgnng entnchmc» läßt,
daß da 6 Ministerium Peel'», am li. Dezeni
her rcsignuc hat! Die Vcraulassung hierzu
war die Opposition Welliugcon'6 gegen die
Hi'cihandelöpolitlt—die Aufhebung oder Mo
distkaiioii der Korngesetze—Peel'6 Die Kö
nigin nahm die Resignation der Minister ans
der Insel Wight, wo sie angenblictlich rcsi
dirt, cutgegcn, hat gleich darauf die Sitzung
des Parlaments vom 16. bis zum st>. Dezbr.
verschoben uud den Lord I. Rüssel von Edin
burg nach der Insel Wight bcschltde», um
illiter dessen Leitung ein neues Ministerium
zn organisircn, in welchem, allen Gcrnchleu
zufolge, Lord Palmerston. das Sekretariat
der auswärtigen Angelegenheiten erhalten seil
Die vorerwähnte Nachricht ist wichtiger,
wie irgend eine, welche hier wohl seit iv lah
ren vo» England eingegangen ist. Die Auf
regung darüber ist >» England ungeheuer;
die Märkte siud dadurch bedeutend erschüttert
und eine totale Veränderung der politischen
Verhältnisse hervorgerufen worden. Die
London "Sun" bemerkt im Hinblick auf A
merita: "Der Fall des Peel Ministeriums
wird die übelste Nachricht für Herrn Polk
sein, welche er seit seiner Inauguration erhal
ten hat. Die syrische Affaire machte eine»
bedeutenden Eiudrnck in Amerika uud hat den
Charakter Palmerston's als den eines ent
schlösse»?» »iid vo» ächtem Natioiialtiscr be
seelten ManneS, bezeichnet. Hr. Polk wür
de sicherlich lieher irgend einen ander» Mann,
als diese» Lord, welcher seit de» Tage» Ca»
ningS der einzige Minister ist, der in seinem
Auftreten in den auswärtigen Angelegenhei
ten des Landes, stecs die Ehre des Landes be
hauptet hat, im Mittisteriuin sehen." Hur
»ach zu folgern, dürfte den Angelegenheiten
zwischen Ver. Staaten nnd England eine
ganz iiene Wendung bevorstehen, welche we
niger friedlicher Natur, wie unter Robert
Peel, sei» möchte.
Der Preis der Baumwolle ist gestiegen.
Preußen. Der König hat eine CabinctS-
Order erlassen, welche die Veröffentlichung
von Bltlschrifte» u»d Memorialen an thn
verbietet, weil» sie nicht von den darauf gege
benen Antworten begleitet siud.
Der deutsche BnudeStag wollte sich An
fangs Jannar versammeln. Als Hauptge
geustäude seiner bevorstehenden Berathung
macht man die Gtändeversammlungen zn den
Regierungen und eine Revision der Censnr
gesetze namhaft.
Em Brief aus dem Harz enthält folgende
Stelle: ~D>e Auswanderungen von unfern
Bergen nach Texas sind in neuester Zcit so
zahlreich geworden, daß mehrere Dörfer gänz
lich verlassen stehen. In weniger als drei
Monaten haben mehr als 6i)t>ti Personen er»
Land verlassen, das llebcrstnß an Mienen von
Eisen, Blei nnd Merkur hat uud die uur Ar
beit verlangte», »m reichen Ertrag zn sichern,
nm das Glück i» einer Ferne von Mei
len zn snchcn."
I» dein kleinen Städtchen Saniter spren
ßjsch Polen) ist am Ende November v. I. ei
ne Jnsnn cktion ans gebrochen, bei welcher
ein Angriff auf ein Magazin gemacht wurde,
worin die Waffen der Landwehr aufbewahrt
sind. Anch ging das Gerücht, daß iu Pose»
eine gelegte Mine entdeckt worden se>, welche
fast schon das Pulvermagazin erreicht hatte.
Die Insurrektion in der Provinz Posen
sollen von einer propagandistischen Gesell
in Brüssel angestiftet worden sein. Die Be
hörde» geben sich alle Mühe die Uuruhe» zu
dämpfen.
Laut der London Post hat das britrischeVolk
abermals Hoffunng die königliche Familie »m
einen neue» Sprößling vermehrt zn sehen. —
Es ist hiermit dem briltischen Volke die trö
stende Bcrnhigiing gegeben, daß, wenn auch
die Kartoffeln niisjrathen sind, doch die Pflan
zung der königlichen Kinder unerhört gnt ge
deiht.
ES wird behauptet, daß der Hauptzweck,
weßhalb Kaiser Nikolaus von Rußland »ach
Rom gereis't ist, in der Absicht liege, die
Verschiedenheit der griechische» nnd römischen
Kirche wo möglich anSjngltjchcn nnd ihre
Wiedervereinigung herzustellen. Man fügt
jedoch hinzu, daß es nicht allein religiöse An
gelegenheiten seien, welche den russischen Kai
ser nach Italien gebracht hätten. Nachrich
ten ans englischen Zeitungen zufolge, sollen
die seither zwischen den russischen n»d römi
sche» Regierungen bestandenen religiöse» Zivi
stigkliteu bereits beilegt fei».
Revolutionäre Bewegungen in Frankreich.
Laut der N. Port "Snn" wnrde in jener
Stadt eine bedeutende Anzahl Briefe für dort
sich aufhaltende französische Flüchtlinge em
pfangen, worin dieselben aufgefordert werden,
sofort nach Enropa zurückzukehren nnd sich
mit ihren dortigen Freunden gegen die gegen
wärtige Dynastie Fraukreichs zu vereinigen.
Die nene Allianz zwischen tomS Philip n.
England, die thörigten Machinationen in ?l
frika?c. hahen in ganz Flankreick den lante
steii Unwillen hervorgerufen. Die Erbitte
rung der französische» Journale gegen Gnizot,
weil er die Ehre und Interessen Frankreichs,
den Händen Englands überliefert, soll außer
ordentlich heftig sein. B C.
Man spricht viel von folgender tragischen
Anekdote, welche die Folge der furchtbaren
Charakter Entschiedenheit des russische« Kai
sers entwickelt: Es ist eine bckannte Sache,
daß es in der russische» Flotte viele Seeleute
gibt, die Israclitt» sind. Bei ei»cr »e»l>-
Musterung der Flotte dnrch den Kaiser
erregte besonders zwei Matrosen seine Auf
merksamkeit, da sie mehrere schwierige Manö
ver mit großer Präcision ausfnhrren, nnd
dabei nngewöhnllche Gelenkigkeit nnd Ver
wegenheit entwickeltcn. Dem Kaiser gefiel
dies so sehr, daß er Einen von ihnen augen
blicklich zum Capiiän erhob, den Andern zum
Lieutenant. gibt jedoch eine Ukase, die
dem Inden verbietet ein Epaulette zu trage»,
und der Admiral der Flotte, welcher nebe»
dem Kaiser iland und wußte, daß die Beför
derten Jude» wäre», theilte diese» Umstand
dem Kaiser mit. ~Pah!" ruf der Kaiser,
~daS hat nichts zn sagen sie solle» uaiür
lich aiigeublieklich zur griechischen Religion
ühertreten" Als dies den beiden jungen
Männer» mitgetheilt wurde, ergriff sie Knm
mcr nnd Verzweiflung über den Gedanken,
Ehre und Beorderung nntcr so verhaßten
Bedingungen zn erhalten. Da sie wußten,
daß der Willt'deS Kaisers unabänderlich sei,
so baten sie nm Erlaubniß mehr noch von ih
rer Kunstfertigkeit z>igen zn dürfe», weil sie
noch mehr zn leisten im Siande wären. Ale
ihnen dies gestattet war, stiegen sie anf den
Topmast hiuanf, nmarmce» sich, schlangen fest
die Arme nm einander, stürzten sich ins Meer
und verschwanden für immer. Welche Wir
kung dicse Selbstaufopferung anf de» Kaiser
gehabt hat, wird uicht angegeben.
Cinelniiall de» 15. Januar.
Batchelder, der junge Manu von refpek
tabler Familie ans Philadelphia, der wegen
Anklage in den Laden der Herren Hopper nnd
Wood einqeblocbeii zn feiu, gefangen sitzt,
scheint kein Nenliiig m diesem Industriezwei
ge. Man fand ILO Thaler hei seiner Ver
hafrnng bei ihm. Ein Herr von Lawreiicc
burg, wo sich B. einige Tage aushielt, hat
jenes Geld als einen Theil der Summe von
36» Thalern erkannt, die ihm zn jener Zeit
dort im Hotel gestohlen wurde», (Volksl'l.
Die Gesetzgebung vo» Georgie» hat sich
vertagt ohne einen Ver. St Senator erwählt
zu haben.
Pellnsissvauische Oc! etzgel' 11ng.
Freitag den 16. Jannar. Sena r.—Der
Gonvernör übersandte eine Botschaft in wel
cher er anzeigte, daß er die Bill zur Inkorpo
rirnng der nördlichen Freiheiten Gas Com
panie unterzeichnet habe.
Eine Menge Bittschrift», für neue Caun
ties und eine Eiseiibahu von Harrisbnrg »ach
PittSburg, kamen ei«.
Hr. Hccfman übergab eine Bittschrift für
die Widerrufung des Freibriefes der Lecha
Canuty Bank.
Hr. Luay, von der Conüttee über Straßen
bcricbtctt rine Bill die taneaster n. Litiz Turn
pcik-Companic betreffend.
Hr. Snllivan, von der CorporationS-Coin
iniltec, berichtete eine Bill znrlueorporirnng
der Concstoga Dampf Mühle» Companie >»
Lancaster Cannlv.
Hr. Rah» übergab eine Znsatz Akte zn ei
»er Akte welcher die Farmers Bank v. Sehn
ylkill Caiiiily iiicoi porut.
Der Senat verordnete, daß man nächsten
Montag zur Wahl eines Staats Schatzmei
sters schreite, worauf folgende Herren ernannt
wm de».
Hr. Fegely ernannte I. R Snowdeii.
Hr. Gibbons Ner Middleswarth.
Taris-Btschlüffe —Auf Vorschlag deSHru.
Sanderso» schritt der Senat zur Erwägung
der Tarif-Beschlüsse, welche soda»» einstim
mig passirtk».
Ha» s.-AufVorscblag des Hru.Cochrau
wurde» UM» Exemplare des Berichts der
CommissionerS des Wahnsinnige,>-AsylumS
zum Druck verordnet.
Hr. Hill übergab einen Beschluß, daß man
Tax auf Steinkohlen lege.
Dieser Beschluß leitete zu einer heftigen
Debatte in welcher die Herren Magehan.Hiil
Bnrrell, Bnrnsite. Kunkel, Haley. Bigham,
Theil nahmen. Der Beschluß winde aber
endlich verändert und der Comiiilltee über
Mittel nnd Wege üoergeben.
Die Committee über Mittel nndWege be
richtete eine Bill znr Bezahlung der luteres
s.-ii auf die StaatS-Schuld, welche am ersten
nächsten Febrnir fällig werde» Die Bill
passii te gleich darauf.
Die Gerichrs-Comittee berichtete eine B>ll
zur Vcrmindkluug der Taxen in Norrhamp
ton Caunty.
Hr. Schinna», vo» der Comittee nm Bills
zn vergleichen, machte riucu Bericht von ver
schiede»?» B>ll6 welche sie dem Gonvernör
zur Genkhmiailiig vorgelegt hahc».
Hr. Larkin berichtete ci»e Bill gewissePfei
ler im Delaware Flusse betreffend.
Hr. Hill übergab eine Bill für die Vcrnich
tuna eines HeirathseoutrakteS.
Hr. Bighai» ühergah eine» Beschluß, wel
cher »iisere Rcpreseulaiiten im Congreß er
sucht gegen irgend eine Erhöhung des Por
tos zn stimmen.
Der Gonvernör übersandte eineßotsebaft
worin er berichtet, daß er die Bill betreffend
einer Gas Companie, in Philadelphia Caun
ty, unterzeichnet habe.
Orego ».—Die Beschlüsse i» Betreff des
Oregon Gebiets kamen wieder vor, nnd dit
Zlbändernng pafsirte, welche »nsrre Repre«
sentanteii im Congreß anweist, für Nachricht
an England zu gehen,zu stimmen.
Hr. Brackeiiridge überreichte eineAbände
rnng welche erklärt daß unser T'lel zum Ore
qon Gebiete klar ist—welche auch angenom
nieil win de. Die fernere Erwägung der Be«
schlüsse wurde dann verschoben.
Die Herren MiddleSwarth nnd Sncwden
wurdkn als Candidarc» für Staats Schatz
meister ernannt.
Samstag, den 17. Januar. Ha u S.—Der
Schreiber des Senats überbrachte die Be
schlüsse in Betreff des Tarifs, welche gestern
im Senat passn teil. Hr. Stewart, v.Frank
lin, Hot einen Beschluß an, dass die Halle des
Sonntage! geschlossen werde, welcher mit SL
gegen 47 Stimmen angenommen wurde.
Hr. Trego hoc eint» Beschluss an, welcher
den General Auditor ersucht, das von
dem Betrage der ausstehenden Schnlt-Certi
fik.ite in Kenntniß zn setzen, welcher passirte.
Hr. Starr Hot einen Beschluß an, daß d»e
Coittmiltec über Mittel u»d Wege dieZweck
mäßigkcit untersuche, einen Tax anf Dampf
böce. Lokomotive, Polikutsche» zu lege», wel
cher angenommen winde.
Hr. Cochean übergab etliche Bittschriften
von Laneastrr C.uinti', für Schadenersatz.
Hr. Coniirr übergab einen Beschluß, wel
cher der Comuuttee über Mittel uud Wege
aiiemempfichlt die Zweckmäßigkeit zu unter
snche», einen Tax ans geistige Getränkt zu
legen Pafsirt.
Hr. Bnrnstde, von der Gerichts Committe
machte einen Beucht gegen das Gesuch von
Bürgern von Hnntingdo», um Schwarzen
das Stimmrecht z» erlauheu.
Hr Boguer übergab eine» Beschluß, wel
cher die Committee über Uusittlichkeit iiistlu
irt die Zweckmäßigkeit zn untersuchen, Nie
manden z» erlauben geistige Getränke in ge
ringerem Maße als ci» Quart zu verkaufen,
welcher verworfen wurde.
Hr. Cochran »hergab einige Privat-Bills.
Auf Dorschlag wurde der Beschluß für den
Ankauf von Purdons Digest in Erwägung ge,
»ommen.
Hr. Trego bot eine Abänderung an, welche
die Vorsitzer der stellenden Comimtteen persön
lich verantwortlich macht sür die Zurückerstat
timg der Bücher, welche angenommen wurde.
Das Hau? bildete eine Committec des Gan
zen, über Beschlüsse in Betreff der Verbesserung
des Ohiostusses, welche unsern Representanten
im Kongreß anempfehlen für eine derartigeDers
willigung zu stimmen. Diese Beschlüsse passir«
ten die dritte Lesung.
Oregon.—Das Haus schritt dann wieder
zur Erwägung der Oregon-Beschlüsse.
Hr. Kunkel bot eine Abänderung an, daß
dieses Haus volles Zutrauen in die Achtb. Si
mon Eameron und Daniel Lturgeon, unser«
Senatoren im Kongreß, hat, welche mit 27 ge
gen 24 Stimmen verworfen wurden.
Nach dieser Stimme haben die Freunde der
Senatoren entschieden, daß die obigen Herren
kein Zutrauen verdienen.
Hr. Kunkel bemerkte, daß er nicht für diese
so veränderten Beschlüsse stimmen könne. Diese
Beschlüsse sind jetzt so verändert, daß sie daS
völligste Zutrauen in den Presidenten Polk auS
sprechen. Hr. Kunkel sagte, er könne daher
nicht für dieselben stimmen, denn er habe nijht
das mindeste Zutrauen in den Presidenten, und
verwieß die Herren auf den Elektionicr-Bri'ef
des Herrn Polk und die jetzige Botschaft des
Presidenten, welche deutlich beweisen, daß man
ihm kein Zutrauen schenken kann.
Er wäre für das Oregon-Gebiet und würde
zu jeder Zeit für dessen Besitznahme stimmen,
aber er könne nicht für das Zutrauen in Herrn
Polk stimmen.
Hr. Brackenndge stimmte mit Hrn. Kunkel
überem, und meinte es wären jetzt bloße Partei
Beschlüsse. Hr. B. befürchtete keinen Krieg u.
!gab der Mehrheit im Hause eine drrbe Vorle-
I sung.
Mit einstimmiger Bewilligung wurden, auf
Vorschlag des Herrn B>gham, die Wor
te "und Senat" eingerückt, worauf die Be
schlüsse mit li" gegen 24 Stimmen angenom
men wurden. Vaterlands-Wächter.
Montag, den Iv. Zanuar. Das Hauptge
schäft war heute die Wahl eines EtaatS-Schatz
meisterS. Beide Hauser kamen m der Represen
tanten-Halle zusammen, der Sprecher des Se
nats hatte den Vorsitz über die Convention, die
Herren Faulkrod, vom Senat, und Burnside,
vom Hause waren die Zähler; das Resultat
war wie folgt:
James R. Sooden, Loko hatte 83 Stim.
Ner Middleswarth, Whig <' 48 "
Parkhurst Lherlock, Nariv " l "
James R. Snowden hatte eine Mehrheit al
ler Stimmen erhalten und wurde demnach als
richtig erwählt erklärt.
Im Hause kamen zahlreiche Bittschriften
ein; unter denselben eme von 110N0 Damen
von Philadelphia unterzeichnet, bittend für eine
Veränderung der Leieenz-Gesetze, daß der Ver
kauf geistiger Getränke nur mit Zustimmung
der Einwohner des betreffenden Distrikts er
laubt werde.
Der Sprecher legte den Zahns-Bericht der
Beamten der Pennfylvanifchen Blinden-Anstalt
vor—ebenfalls eine Mittheilung vom General-
Auditor, eine Angabe von de» zufälligen Aus
gaben jenes Departements enthaltend, ebenso
eine Antwort jenes Beamten in Betreff der in
1842, '43 und '44 ausgegebenen Certificate für
Interesscn die auf die fundirte Schuld der Re
publik fällig waren.
Eine warme Debatte entstand wegen die Er
wägung der Tarif-Beschlüsse. Einige Herren
wollten dieselbe zwei Wochen hinauszuschieben,
andere wollten es gleich thun: endlich wurden
sie über den Aufschub von einer Woche einig.
Im Senat kam eine Botschaft vom Gou«
vernor ein, worin er anzeigt, daß er Geo, Dik
kenfon zum Gehülfs,Richter von Elk Caunty
ernannt habe.
Hr. Hoover, von der Committee über inlän
dische Verbesserungen, verlas die Bill, nebst ei«
nigcn Abänderungen, welche der Baltimore und