Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 06, 1846, Image 2

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    machte, daß er für diesen Augenblick kei
nes Wortes ferner mächtig war.
„Diese Blume ist zu gut für Dich!"
sprach Mustapha weirer, ohne die Verän
derung, die sich in Agostino's ganzem We
sen zeigte, nur im mindesten seiner Auf
merksamkeit zu würdigen. „Ich selbst,
als Eroberer und gebietender Herr, will
sie mir, so sehr sie mich entzückt, nicht zu
eignen. Sie ist würdig, in dem Harem
deS Großherrn als eine der vollkommen
sten Zierden zu glänzen. Der Beherr
scher der Gläubigen wird es mir Dank
wissen, wenn ich ihm nebst anderer kostba
rer Beute diese Perle sende. In den
nächsten Tagen segelt ein Schiff nach
Constantinopel ab, welches die sür den
Serail bestimmten Schätze mit sich führt,
und auf diesem soll die liebreizende Toch
ter des gefallenen Roccas ihrer künftigen
Bestimmung entgegen eile. Ich will
Dir erlauben, sie zu begleiten, vielleicht
gewährt Dir des PadischahS Freigebig
keit einen reichen Ersatz für das Opfer,
welches Du ihm zu bringen gezwungen
bist."
Ich will keinen Ersatz, erwiederte Ago
stino empfindlich, ich will den Lohn, den
ich mir ausbedungen habe, und der mir
von Dir selbst zugesagt worden ist. Du
wirst den Vertrag den wir geschlossen ha
ben, nicht verletzen, großmächtiger Herr!
Stets hört' ich von den Türken rühmen,
daß sie gewissenhaft ihr Wort halten;
willst Du der Erste sein, der einen Flecken
auf die Ehre seines Volkes
„Schweig, elender Giaur!" unterbrach
ihn Mustapha zornig. „Dir steht es
schlecht an, irgend Einen zur Rechenschaft
zu ziehen. Wie kann der Treue fordern,
der selbst die Treue brach? Wie kannst
Du auf die Heiligkeit des gegebenen Wor
tes bauen, der Du zum Verräther wardst
an Deinem Vaterlande und Deinen
Wohlthätern. Begnüge Dich mit dem,
was man Dir anö Gnaden zuwirft,mein
eidiger Hund! denn Du hast nichts bes
seres verdient, als den Strang."
Ha! rief Agostino knirschend und schlug
die geballten Hände vor die Stirn ist
dieß mein Dank für den großen Dienst,
den ich Euch geleistet habe ? Hätt ich Euch
meinen Arm nicht geliehen, Ihr läget
noch lange vor Nicosia 6 Wällen, und Du,
o Groß-Vezier, müßtest vor dem Zorne
des PadischahS stets bekümmert sein, den
Du jetzt vollkommen versöhnen kannst
durch diese glänzende Eroberung, die Dir
ohne meine Mitwirkung gewiß nicht ge
lungen wäre.
„Wenn der Verrath vollführt ist,"
antwortete Mustapha, „bedarf man des
Werräthers nicht mehr. Hast Du noch
niemals diese Lehre vernommen, kluger
Christ? Du schweigst. Nun so lerne sie!
heut von mir; sie ist von Werth ; nimm
sie hin als einen Beweis meiner Erkennt
lichkeit für Deine Dienste. Und nun be
gieb Dich fort, denn ich habe weder Zeit
noch Lust, Dir ferner Rede zu stehen."
Der Elende, der sich in seinen Erwar
tungen so sehr betrogen sah, und dem es
unmöglich war, seiner ohnmächtigen Wuth
durch Thaten oder Worte Luft zu machen,
entfernte sich, vor geheimen Ingrimm be
bend. Arnolde aber ward in ihr Gemach
zurückgebracht. Eine große Genugthu
ung war ihr in dieser Stunde geworden.
Sie konnte zwar darin keinen Trost für
ihren unermeßlichen Gram finden, aber sie
erkannte doch die Gerechtigkeit des Him
mels, die den Bösewicht nur selten die
Früchte seiner Schandthaten genießen
läßt. Auch war die Unglückliche ja jetzt
der Gefahr entronnen, eine Beute des ver
haßten Verräthers zu werden, der alle ih
re Lebensfreuden mit frecher blutbefleckter
Hand zerstört hatte. Zwar befand sich
die Arme noch in der Gewalt roher Bar
baren, und neue Stürme zogen drohend
gegen sie herauf; aber diese Ungewirter
waren noch nicht nahe, und sie dankte
Gott, daß er gnädig sie dem Augrunde
entrissen, an dessen Rande sie schon ge
standen. (Schluß folgt.)
MammutH-S ch w e in.—DerCo
lumbia Spy berichtet, daß Col. Daniel
Herr, von Columbia, ein Schwein in Be
sitz hat, welches in Hinsicht seiner Große
selten oder nie übertroffen worden ist.
Dieses ungeheure Schwein, dessen Ge
wicht auf 90(1 bis 1000 Pfund geschätzt
wird, wurde gezogen von Herrn John
Landis, von Manor Taunschip, und soll
am Bten nächsten Januar als Preis bei
einem Scheibenschießen in Columbia aus
gesetzt werden. Volksfreund.
Die Blattern. —ln der Stadt
Ppiladelphia sollen gegenwärtig die Kin
derblattern in einem ausgedehnten Grade
Grassiren, und immer weiter um sich grei
fen, besonders in den äußern Distrikten.
Wir sehen es berichtet, daß die Aerzte er
klären, daß die Blattern sich nie mehr bös -
artig erzeigt haben, als sie jetzt daselbst
thun. Es wäre daher allen zu rathen,
das geeignete Vorbeugungsmittel gegen
dieses große Uebel zeitig anzuwenden,
denn wir haben keine andere Versicherung
daß sogar wir auf dem Lande von dessen
Heimsuchung ganz verschont bleiben wer
den. ib.
Tod durch denßiß eines
Schweins. Das Weib von Joseph
Hill, Jahre alt, von Newton, Süsser
Eaunty, N. Jersey, wurde kürzlich von
einem Schwein in die Hand gebissen, wo
durch eine Wunde verursacht wurde, welche
sich entzündete, und trotz jedem angewand
ten Mittel verbreitete sich die Entzündung
über den ganzen Arm, und endlich erreich
te die giftige Materie ihren Leib und drang
in die Lebenstheile, worauf ihr Tod er
folgte. ib.
Ein RechtsfaU, der gegenwärtig vor
dem Ver. St. isnpreme Gerichte in Wash
ington verhandelt wird, erregt nicht wenig
Aufmerksamkeit. Es ist nämlich eine Fra
ge über die EonstitutionSmäßigkeit deö Ge
setzes, welches den im Hafen von N.Aork
eintreffenden Emigranten eine Steuer von
einem Dollar per Kopf auferlegt. Mel)
re Deutsche verklagten den
beamten. der dieses Geld einnahm, indem
sie behaupten daß das , StaatSgesetz. wel
ches dazu Befugniß ertheile, mit der (son
stitution der Ver. im Widerspruch
stelle. Vor den Staalsgerichten Neu
Äorks wurde der Prozeß gegen sie entschie
den, und sie haben nun an das Ver. St.
Supreme Gericht appellirt. Hr. David
Ogden eröffnete die Verhandlungen mit
einer Rede zu Gunsten der Emigranten,
worauf Herr Wivis Hall auf Seiten des
Staats folgte. Am Ilten December
sprach Herr John Van Buren (General
Attorney) mehre Stunden lang auf Sei
ten des StaatS, und an sollte Herl
Daniel Webster !xe Schlußrede der De
batten halten. Stjtg.
Whigthum scheint seinem Untergange
nicht ganz so nahe zu sein, wie es unsere
Gegner gerne die Welt möchten glauben
machen. Wir erwähnten vor wenig Ta
gerades Savannah wo binnen
Jahresfrist alle Locofocos durch Whigs
ersetzt wurden. Heute haben wir aufo
neue Gelegenheit, wichtigere und über
raschendere Resultate unsern Lesern vor
zulegen. In Indiana wurde ein Whig
zum Leut. Gouv«rnör an die Stelle von
Hrn. Jesse Bright. erwählt und in H r n.
!P o 6eigenem D i st r i k t giebt
>die Stimme des Volkes, Hrn' Ewing
Whig, zwölf Hundert Stimmen Mehr
heit als Longreß Mitglied. (D. Rep.
Whig Sieg in Indiana.—
Der Senat der LegiSlatur von Indiana
war fünf Tage lang m>t der Erwählung
eines Lieutenant Gouverneurs beschäftigt,
welche Stelle durch die Wahl von Lieut.
Bright zum V. Sc. Senator erle«
digt war. Die Partheien waren gleich
getheilt, und keine schien zur Nachgiebig
keit geneigt zu sein. Bei der 99 Ballotage
jedoch erhielt Herr G. S. Orth (Whig)
tl aus 48 Stimmen und wurde als ge
i'etzmäßig erwählt erklärt. ib.
Ealifornie n.—Es scheint keinen
Zweifel mehr zu unterliegen, daß der neue
V. Gesandte in Meuko, ausgedehnte
Instruktionen in Handen hat, mit dieser
Republik über den Ankauf von Ealifor
nien zu unterhandeln. Ziemlich authenti
sche Quellen versichern, daß er beauftragt
sei zehn Millionen Dollar Kaufgeld da
für zu bieten. Der N. U. Herald be
haupcet sogar, die Unterhandlungen seien
bereits so weit gediehen, daß Ealifornien
binnen sechzig Tagen den Ver. Staaten
angehöre. ib.
G e sch >v o r n e n' I a gd. Der
Scheriff von Neu Uork gieng mit seinem
Stellvertreter täglich auf dieGeschwornen-
Jagd für das Terhör von Polly Bodine
aus. Auf offener Straße griff man Leute
auf und transportirte sie in den Gerichts
saal, wobei ihnen im Fall deS Nichterschei
nens eine Strafe von V 25 angedroht wur
de. So fing der unlängst auch
einen armen Holländer in Chathamstraße,
und fragte ihn, kraft seineS Amtes nach
seinem Namen, den dieser anzugeben sich
weigerte. „Du willst mir deinen Namen
nicht sagen, he?" „Ne," erwiederte der
Holländer. „Mein Gott!" sprach Myn?
Herr, „ich habe ja nichts gethan," und fort
lief er in die Ehathamstraße, der Beamte
ihn dicht auf den Fersen.—Die Jagd wur
de durch den östlichen Broadway, die Di
visionsstraße und Grandstraße fortgesetzt
und von allen Seiten hörte der unglück
liche Flüchtling nichts als die schrecklichen
Worte: „halt ihn." „halt den Dieb,"
..fangt ihn." Endlich erreicht der Hol
länder doch seine Wohnung, eine kleine
Grocery in der Nähe der Docks, ergriff
eine Fleisckaxt und stellte sich drohend dem
Scheriff gegenüber. Die Parteien un
terhandelten, man unterrichtete den Flücht
ling von der Veranlassung seiner Ver
folgung und der arme Teufel mußte VZS
für seine Widersetzlichkeit gegen den Sche
riff zahlen. Cr war erst seil I Monaten
in Amerika. D. Trib.
Vor einiger Zeit wurde, wenn wir nicht
irren, zuerst in Rochester der Vorschlag
gemacht, eine Kettenbrücke über den Nia
gara unterhalb dem großen Fall zu bauen,
um den Verkehr zwischen Kanada und den
Vereinigten Staaten zu erleichtern und
namentlich die zu erbauenden Eisenbahnen
auf beiden Seiten in Verbindung zu set
zen. Dieser Vorschlag fand aus beiden
! Seilen deS Flusses vielen Anklang und die
Sache wurde vor das britische Ingenieur
Bureau in Kanada gebracht, um die Cr
laubniß zur Ausführung dieses Unterneh
mens zu erhallen; dasselbe sprach sich ab.r
entschieden dagegen aus, als höchst gefähr
lich in mililärischer Beziehung. Die rie
chen den Braken. Je enger die Kanadas
und die Vereinigten Staaten in Verkehr
miteinander gebracht werden, desto schnel
ler werden republikanische Ideen in den
ersteren Eingang finden. In mililäri
scher Beziehung kann wohl für die Herr
schast der Engländer in Kanada eine
Brücke nicht sehr gefährlich sein, da eine
Kellenbrücke in wenigen Augenblicken zer
stört werden kann. Wellbürger.
Am verflossenen 21. Juni verschwand
ganz geheiminßvoll ein gewisser Harricl
Ruloff nebst Frau und einem Kind von
Wansing. TompkinS Eaunly, N. Fl. Einige
Tage spater wurde Ruloss in Jchaca al
lein gesehen und man vermulhet, daß er
seine Frau und Kind ermordct habe. Der
Scherisf von TompkinS Eaunty hat eine
Belohnung von auf die Ergreifung
desselben gesetzt. In Jthaca nannte er
sich John Doe und man glaubl daß Ruloss
gleichfalls ein angenommener Name sei.
Er spricht gelaufig deutsch, woraus man
schließt, das; er ein Deutscher sei. Er ist
5 Fuß 7—B Zoll groß. stark gebaut, hal
breite Schüttern rothes Gesicht, breite
Slirne, die Angen ungewöhnlich weil von
einander, spricht schnell und gelaufig und
scheint eine sehr gute Erziehung genossen
zu haben. ib.
Halb ehrlich. —Vor einigen Ta
gen verlor der Clerk deS Dampfbootes
Uinted StateS eine Bricflasche mic zwei
hundert und fünfzig Thaler. Am fol
genden Tage osferirle er durch eins der
hiesigen Blarler eine Belohnung von fünf
zig Thalern für die Zurücker stättring der
selben. Am folgenden Morgen fand er
leine Bueftasche mit zwei hundert Thaler
vor seiner Thüre, nebst einem Briefe,
worin angezeigt war. daß das Gewisse»
dem Finder es nicht erlaube. alleS Geld zu
behalten und daß er bloß die angebotene
Belohnung herausgenommen habe, ib-
Vielweiberei-- Ein gewisser
NobertCre e. früher in dieser Stadl
und gegenwärlig in Clinton Caunty. Pa.
wohnhaft» machte vor Kurzem seine Er
scheinung dahier, und am 22sten Dec. wur
de er arrelirr und vor Esq. Wilson ge,
bracht, auf die Beschuldigung, daß er
zwei Weiber habe, die eine in Pottöville
und die andere in Clinton Co- wohnend.
In Abwesenheit eines wichtigen Zeugen
tur den Staat—um seine zweite Vermahl
lung zu bestätigen—wurde die Sache von
zu Tag bis zum 24sien aufgeschoben,
während welcher Zeil Cree im hiesigen
WachthauS verweilen mußte. 9iach ei
»em vorläufigen Verhör am genannten
Tage verlangte Esq. Wilson BürgschaftS
leistung zum Belaus von TIW sür seine
Erscheinung bei der nächsten Gerichtösit
zung für SchuylkiU Caunty.uird da er die
! angebotene Bürgschaft für unzulänglich
hielt, so verurtheilte er Cree nach dem
Gefängniß zu wandern.—Später apellir
te er sich aber an Escs, Reed, >v>'lcher die
offerirle Bail für sein Erscheinen bei der
kommenden Märzcvurt annahm, und er
befindet sich deshalb wieder auf freiem
Fuße.
Vor ungefähr 5 Jahren wurde dieser
Cree auf die nämliche Anklage verhaftet,
und während einer vorläufigen Unter
suchung vor einem unserer Friedensrichter,
verließ er die Osfice unter dem Vorwande
einen Advokaten herbeizuholen machte
sich aber unsicht b a r. F. Presse.
Libanon, den 2. I.umar.
EinWolfgetödte t.—Am letz
ten Freirag Abend wurde ein großer Wolf
auf der Bauerei von Jacob Bamberger,
etwa 3 Meilen von dieser Stadt, in Süd
Libanon Tauiischip. erlegt. Man hörte
das Thier seit einigen Nächten durch Ge
heul jene Nachbarschaft beunruhigen. unS
am gedachten Abend wurde eö von eini
gen Knaben in einem Kalkofen nahe der
Behausung des Hrn. Bambergers. ent
deckt- Ein junger Mann, Namens To
bias Wilhelm, gerade anwesend, erschoß
den Wolf mit dem zweiten Schusse.
L. Demokrat.
„Wir bedauern (bemerkt das Dayton,
Ohio, Transcript.") daß der Präsident der
Ver- St- unsern Rath nicht befolgte, wie
er es hätte thun sollen, und die Erbauung
einer Eisenbahn nach Oregon anempfahl,
um damit daß ganze Territorium mit mei
sterhaften politischen Streiche zu nehmen,
statt deshalb zu Prügeln zu kommen, wo
zu er augenscheinlich geneigt ist. AllerUn
terschied zwischen dem Präsidenlen und
uns ist. daß wir dafür stimmen, den Och
sen beim Schwänze zu fassen, während er
geneigt ist» ihn bei den Hörnern anzu
packen. Unser Plan ist bei weitem der
leichtere Weg, ein so ungeschliffenes Thier,
wie John Bull ist. gefügig zu machen!
Der Kivernle ZZeovnfvler
Readinq, dentt. Januar
wir überzeugt sind/ daß unsere Leser
im Lande auch gern einen Neujahrs-Wunsch in
der Zeitung lesen, jo haben wir denselben heute
auf der ersten Leite einen Platz eingeräumt»
was wir auch in früheren lahren gethan haben.
kurzen aber richtigen Wand-Ka
lender findet der der Leser auf der gegenüberste
den Lette dieses Blattes. Er ist vollständiger
wie andere die in den hiesigen Zeiiungen gelie
fert werden, und man wird ihn in mancher
Hinsicht nützlich finden.
Wetter. —Lcarte Regengüsse haben
in der letzten Woche Lchnee und Eis in dieser
Gegnid ziemlich vertilgt und mithin auch der
Schlittenbahn ein Ende gemacht.
Vom CvUHreß. Von diesem Körper
haben wir heure nichtS zu berichten, aus der
einzigen Ursache weil in demselben nichts Wich
tiges verhandelt wurde. Der Lenat hielt vor,,
ge Woche zwei Feiertage, das Haus war mit
einem zufrieden.
Lkriegerisct).—Man sagt daß Col. Beu
len die Absicht habe dem Kongresse einen Por
schlag zu machen eine Armee von 2IW,«00 Mai.
zu eguipiren und auszurüsten, um sie im Noth
fälle bereit zu haben. Wir meinten Ban Bu
ren's "strhende Armee" sei mit dein Veto be
legt worden in 1840.
Furchtbares Dampfbvot-Nuglüek
—viele Renschen umgcl-'oiniiien l! Zn
der Nacht vom 18. Decbr. rannte das Dampf
bool Belle Zane, Capt. B»azier, auf der Fahrt
von Zanesville, Ohio, nach Neu Orleans, etwa
12 Meilen unterhalb der Mündung des White
River, auf dem Mississippi, auf ein Lenkholz
und stürzte um. Es war ungefähr 12 Uhr als
sich das Unglück ereignete und die Stacht war
bitter kalt. Bon ungefähr 90 Menschen die zur
Zeit an Bord waren, kamen mehr als 40 um,
einige die dem Ertrinken entgangen waren, fro
ren am Ufer kodt. Zur Zeit des Unglücks wa
ren nalürlich alle Passagiere in ihren Betten im
Schlafe, und das Umstürzen des Bootes war
so schnell, daß die welche sich reteten nur eine
Decke oder ein Paar Unterhosen erhaschen konn
ten, sie hatten keine Zeit zum Anziehen.
Das Danipfboot Diamont,welches kurz nach
dem Unglücke vorbeifuhr, nahm 1K von den un
glücklichen Passagieren mit, die sich ans Ufer
gerettet hatten, und landete sie zu Napoleon,wo
sich bereits mehrere Gerettete versammelt hat
ten. Der Capitän und die Mannschaft rette
ten sich, von den Verunglückten sind weiter kei
ne Namen bekannt als Hr. Bowen, von Zanes
ville, Frau und Kind,dem auch der großteTheil
der Ladung gehörte, welche meist aus Proviant
bestand. Boot und Ladung sind total verloren.
Jonrnalistik.^^valKalla.—Wir ha
ben das t>te oder Januar-Heft dieser beliebten
Monatschnft erhalten. Wir haben schon
über den Werth derselben gesagt und wollen
daher hier nur bemerken, daß dieselbe bei uns
für Liebhaber zur Einsicht bereit liegt.
Die Zsiene. —Dies ist der Titel einer neuen
deutschen Zeitung wovon wir die erste Nummer
erhallen haben. Sie wird in Bethlehem, Pa ,
von Herrn Held gedruckt und von Dr. Hübner
redigirt und wird alle zwei Wochen erscheinen.
Ihr Inhalt ist theils religiös, theils weltlich
und sie empfiehlt sich sowohl durch ihr hübsches
Ansehn als ihren zweckmäßigen Inhalt Wir
wünschen Glück zu dem Unternehmen.
Kirchliehe Statistik
In Laufe des verflossene,! Jahre«! 1845
sind au Todesfälle», Taufen und Konfirma
nonen. i» den nntcn benannten Geinklnden
vorgekommen:
Lutherische Kirche.
Es wurden begraben 281 Erwachse»
und 349 Kinder,
getauft 253,
koufirmirt 77.
Dcuksch Ncformil te Kirche.
sGcmkittde de 6 Ehrw. I. C. Bnchcr.i
Begraben !5V Erwachsene,
nnd 233 Kinder,
getauft 23t>,
koiifirmirt 43.
Elsasser » Kirche.
(Gemeinte des Ehrw. William Pauli.)
Begraben 25» Erwachsene,
iiiid 21l Kinder,
qetanft 26»,
konfirmirt 19 >.
Am Morgen des >B. Dee. brach in einem
altklizFrämhaiise zu Rochester, N V . Fliier
a»6 Das Gebäude war vo» zwei Wittwe«
bewohnt, und 3 Kinder dcr Witlwe Robin
son, 8, S nnd 3lahre alt, fanden einen schreck
licheii Tod in den Flammen. Sie schlicfe»
im ober» Theile des Hansee.
Einnahmen nnd Ausgaben
des Staatsschatzes von Pennsylvanien, für
das Zahr, welches um 3(1 November 1845
endigte.
tLinnahmen.
Ländereien - - . 812,457 66
Auktions-Erlaubnißslheine - 18,9(10 99
Auklions-Abgaben - , 71,248 03
Tax .Ulf Bank-Dividente - 86,675 88
Tax auf (Zorporations-Stock 80,14? 50
Tax auf liegendes und bewegliches
Vermögen 1,318,332 02
Winhshaus-Erlaubnißscheine 36, 112 65
»Ltohr-Erlaubnißscheine - 72,908 17
Kiümer-Erlaubnißscheine - 1,427 89
Mäklcr-Erlaubnißscheine - 1,712 59
Pamphlet Gesetze - - 99 45
Miliz-Ltrasgelder - - 7,838 18
Tax auf Wxits zc. - - 30,829 19
Tax auf gewisse Aemter - 2,596 13
Tax auf Neben-Erbschasten , 33,650 89
Canal- und Eisenbahn-Zölle - 1,154,591 55
Canal-Strafgelder u. Verkäufe
von öffentlichen Eigenthum 5,639 4g
'Aufreibung von Freibriefen - 1,600 09
Tar auf Anleihen - - 55,788 59
Anleihen - . , 2,159 99
Dividende - - « 1,199 09
Aufgelaufene Interessen - 2,335 06
Zurückbezahltcs Geld - 8,577 34
Heimfälle - - , 909 81
Gebühren der Sekretärs- u. Ge-
BB5 65
Verschiedenes - - - 1,458 95
83,919,962 34
Bilanz in der Scliatz
kainer am 1. De
cember 1844, 8663,851 88
Nicht nutzbare Depo
siten in der Verei
nigten St. Bank 289,990 00
943,851 88
83,953,914 22
Austgaben,
Seffentliche Verb.sserungen 8661,340 66
Negierungs-Ausg.ibcn - 239,394 29
Mi!iz-?lusgaben - - 18,831 92
Pensionen und Geschenke - 41,858 29
Mildthätige Anstalten . 14,643 35
Volksschulen « - 234,331 88
Anleihen - - . 26,933 91
Znteressen auf Anleihen - 1,789,990 39
Versilberungen von Interessen 29,125 42
Einheimische Kreditoren - 8,953 99
Vernichtete Relief-Noten - 85,999 99
Schadenersatz auf d. öffent.Werken 26,303 49
Revenuc-Eommissäre - 2,236 82
Besondere Com,,ossäre » 1,907 28
Staats-Bibliothek - « 4,340 09
Oeffentliche Gebäude n. llmgebung 1,137 86
Zuchthäuser - - - 13,972 99
ZustuchtshauS - « - 4,000 09
Flüchtlinge fortzubringen - 71194
'lücholson Ländereien - - 222 59
Heimfälle - - » 799 72
Pliiladelphier Aufstände - 45,252 32
«-tadt Pitlsburg - - 39,000 09
'Nachlaß im Sraats-Tax - 17,685 89
Prämien auf Leide - 18 99
Verschiedenes - - » 4,927 87
33,289,028 13
Bilanz in der Schatz
kainer am 1. De
cember 1845 8384,886 99
Nicht nutzbare Depo
siten in der Verei.
Staaten Bank 289,000 00
664,886 09
83,953,944 22
Arrest eiueS achten Schurken.^
Der Lancaster "Examincr vom letzten Mittwoch
sagt:—Ein Mann Namens Lcvi Zell, wurde
am 15. December hier verhaftet, beschuldigt un
ter falschem Vorgeben von Jacob Buschong, in
Reading, 8400 erhoben zu haben. Bei der An
klage vor Aldcrmann Van Eamp, wurde das
Geld ausgeliefert und an Buschong zurück
bezahlt, worauf er entlassen und am 16. wie
der verhaftet wurde, indem er zweier Fälschun
gen auf die Lancastcr Bank beschuldigt war—
eine sür 8150, ausgestellt von Samuel Davis,
und endossirt von Zell; die andere von Jacob
Smith ausgestellt und endossirt wie die erste.
Dies sind nicht die einzigen Beschuldigungen der
Art, die aller Wahrscheinlichkeit nach gegen Zell
kommen werden. Man hat ausgesunden daß
eine Note von 8400, von Friedrich Sims aus
gestellt und durch Zell endossirt, der das Geld
dafür aus der Farmers Bank in Reading, zog.
Ebenfalls eine andere Note 8800, von irgend
einer Person der.n Namen man sich nicht erin
nert, u. endossirt wie d. übrigen,durch Zell,wo
für das Geld aus der obigen Bank erlangt wur
de; diese Noten waren beide gefälscht. Des
gleichen eine Note für 85000, neunzig Tage
nach ihrem Datum zalbar, ausgestellt auf die
Western Bank von Philadelphia, unterzeichnet
von Elhan Baldwin, James Black und Zohx
Stewart, und endossirt von Zell, wurde der Li
banon Bank zum Einfordern übergeben. Zell
gab vor, daß die Personen, deren Namen auf
der Note stehn, in?!. Jersey wohnen, man hat
keinen Zweifel daß es nicht Fälschung ist. Eben
falls eine andere Note für 85000, an Georg F.
Miller in Schäffersraun, Libanon Taunty, ü
bergeben, ausgestellt auf die Kensington Bank,
90 Tage nach Data zahlbar, unterzeichnet und
endossirt wie die letztgenannte Note für densel
ben Betrag; diese Note war Miller zur Sicher
heit gegeben, damit er eine andere von 83599
für Zell endossiren möchte. Diese Note ist oh«