Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 11, 1845, Image 3

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    >daß in jenem neuen Gebiete die Sklaverei gar
nicht erlaubt werden soll—dagegen soll den Fa
rbigen gänzlich untersagt sein, sich weder als
Freie noch als Sklaven dort aufzuhallen. Ein
solcher Beschluß gehört zu den Seltenheiten in
einem neuen Territorium, da man bis jetzt im
Gebiete der Ver. Staaten bei der Bildung neu
er Territorien immer darnach strebte die Skla
verei gleich mit einzuführen. Man vermuthet
jetzt, daß es während nächstem Winter zur
Entscheidung kommen wird wem das Orregon-
Territorium gehört, doch werden die von der
provisorischen Gesetzgebung gemachten Beschlüs
se in jedem Falle Rechtskraft behalten.
Gchuylk'ill Äol)lc»l,andcl.—DasPottS
ville Journal sagtEs ist wahrscheinlich daß
mehr als K 1,000,000 in den Regionen ausge
geben wurden im laufenden Jahre, für man
cherlei Verbesserungen. Zum wenigsten sechs
hundert Häuser für die Miniers sind erbauet
worden, außer denen in den Städten. Die Fol
ge war eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit im
Handel und Geschäfte jeder Art waren in die
sem Jahre ungewöhnlich lebhaft. Während
der Bootzeit im nächsten Jahre können und
werden wir wöchentlich 40,000 Tonnen Koh
len zu Markte bringen—der Handel wird fort
während zunehmen um 2 bis 400,000 Tonnen
jährlich, und so werden Wohlstand und Geschä
fte der Region fortwährend steigen wie die Ver
schiffungen zunehmen.
LLine sonderharc u. traurige Geschich
te. —Hr. Horatio Lawrence, von Rye, West
chester Caunty, Neu Pork, wurde arretirt für
die Ermordung seiner Frau Phöbe, mit welcher
er im letzten Juni verheirathet wurde und die
man am Morgen des 17. Oktobers todt in ih
rem Bette fand. Ihr Tod war augenschein
lich verursacht durch einen Schnitt in ihren Arm
mit einem Rasirmesscr, wodurch die Hauptader
geöffnet und das Todbluten veranlaßt wurde.
Die Verwundung schien auf dem öbern Boten
geschehen zu sein, wo viel Blut war, auch ein
blutiges Rasirmesscr und Hammer gesunden
wurde. Die Treppe, Stube und das Schlaf
zimmer waren ebenfalls blutig, aber das Bett
nicht. Kein anderes Zeichen von Gewaltthä
tigkeit war an dem Körper zu finden und die
CoronerS Jury gab ein Verdikt von Selbst
mord ; demungeachtet wurde Lawrence verhaf
tet, auf Verdacht sie ermordet zu haben.
Traurige»? tLreiguiß. —Hr. Joseph My
ers, nahe bei Mercersburg, Franklin Caunty,
Pa,» wohnhaft, kam am 27. October auf fol
gende Art zu seinem Tode. Er warf Heu her
unter in der Scheuer, und als er fertig war
warf er die Heugabel herunter, wovon der Stiel
aufrecht stehen blieb. Er sprang dann selbst
herunter und fiel auf den Gabelstiel, der ihn ei
nige Fuß durch den Le>b drang. Er lebte nur
noch zwanzig Stunden.
Vom Älttslande
Das Dampfschiff Caledonia kam gestern vor
acht Tagen in Boston an und brachte Nachrich
ten von London und Liverpool biS zum T"ge
seiner Abreise, dem 19. Oktober. Wir machen
davon folgende Auszüge :
Deutschland Berlin den 9. Oktober.—
Die Sitzung des Zollvereins hat sich vertagt,
ohne zu irgend einer Entscheidung zu kommen;
die Zölle bleiben daher unverändert. Preussen
hat sich bei der Sache recht mannhaft bewiesen
und trotz allen Widerstreben der südlichen Für
sten, seinen Willen durchgesetzt. Die neue Re
ligion erregt fortwährend Aufmerksamkeit Der
König hatte einen Disput mit den bürgerlichen
Autoritäten wegen dieselbe; sie gaben sich ein
ander Verweise and beide Theile waren unzu
frieden. Von der Constitution ist nichts wei
ter gesagt worden. Zn den benachbarten Kö
nigreichen gibts keine wichtige Neuigkeiten.—
Sachsen ist noch immer in großer Aufregung,
Schweiz —Genf, den 10. October. —Eini-
ge Starrköpfe in Zürich haben sich vorgenom
men den Ausländern die Handelsfreiheit zu ver
sagen, welcher sie sich bis jetzt in der Schweiz
sowohl als in andern Ländern erfreuten. Ein
solcher Vorschlag ist einfältig und eine Schande
für die Republik. Der Krieg zwischen dcr Je
suiten- und Radikalen-Partei wird noch nsrig
betrieben; aber glücklicherweise statt imt Sä
beln, Pistolen und Knitteln, wird er nur mit
Federn in den Zeitungen gefochten. Die Folge
davon ist, daß er wenig schadet.
Belgien. —Als das Fehlschlagen der Kar
toffelernte zuerst kund wurde, wurden große
Quantitäten aus den Ver. Staaten bestellt. —
Ein Theil davon ist bereits angekommen, aber
sie sind so schlecht von den Wirkungen dcr Lee
reise, daß die weitern Bestellungen widerrufen
sind. Einige Commissäre sind ernannt worden,
um der armen Bevölkerung Arbeit zu verschaf
fen und Mittel gegen die Folgen des Mißlin
gens der Kartoffelernte zu ersinMl.
Italien —Rom, den 6, October.—Zu Ri
mini, im Kirchenstaate, wurde dcr Versuch ge
macht eine Revolution aufzubringen. Einigen
politischen Flüchtlingen und Ausländern, meist
Polen, gelang es das Volk aufzureizen ; sie ge
wannen und behaupteten für eine Weile die
Oberhand. Ihr Triumph war aber nicht von
langer Dauer. Die Obrigkeit wirkte mit gro
ßer Standhaftigkeit und die Unruhstifter wur
den bald überwunden. Viele davon sind nun
im Gefängniß.
Frankreich—Die Nachrichten von der Ar
mee in Algier bilden den Hauptgegenstand der
Unterhaltung in Paris. Abd-el Kader dcr An
führer der Araber in den Gebirgen, hat wieder
«inen Sieg über die französische Armee errun
gen und die Franzosen sind gesonnen blutige
Rache zu nehmen und den erlitten Schimpf mit
' dem Blute ihrer Feinde abzuwaschen. 12,000
Truppen haben bereits Befehl erhalten sich nach
Algier einzuschiffen. Man wirb Abd-el-Kader
bis nach Moroeeo hinein verfolgen und jenes
Land für feine Beherbergung theuer bezahlen
lassen. Marschall Bugeaud, der nach Frank
reich zurückgekehrt war, in der Absicht Algier
nie wieder zu besuchen, hat sich bereits dorthin
eingeschifft, um den Oberbefehl wieder zu über
nehmen.
tLugland. —Die Fruchtpreise waren schnell
im Steigen. Der Eisenmarkt florirte und die
Nachfrage für Eisen war größer als der Ver
rath. Der Baumwollcnmarkt war in schlech
tem Zustande. Der Markt mit amerikanischen
Proviant war gut und die Preise am Steigen.
Nach Angabe der London Chronicle soll tue
Militärmacht in Canada bedeutend verstärkt
werden. In den Navy-Pards war es sehr leb
haft und kaum soviel Arbeiter aufzutreiben als
zum Bau und zur Ausrüstung von Kriegsschif
fen erforderlich waren. Wozu diese Kriegsrü
stungen gelten, wird die Zukunft entscheiden.—
Der berühmte Pusseyit, I. H. Newman, nebst
drei andern Geistlichen und Professoren am O
rial Collegium, sind förmlich von der anglika
nischen zur katholischen Kirche übergetreten und
man glaubt, daß noch andere geistliche Herren
ihrem Beispiele folgen werden.
Zwischen dem Herzoge Wellington, Führer
des Hauses der Lords, und Sir Robert Peel,
Führer des Hauses der Commons, sind Zwiste
entstanden. Beide haben der Königin ihre Re
signation angetragen, die aber vorläufig nicht
angenommen wurde. Die Angelegenheiten Ir
lands bilden hauptsächlich den Zankapfel.
Tod durch 251 itz. —Lucian Roubieu wur
de am LO. October nahe bei Neu Orleans vom
Blitz getödtet. Dcr Alban,), Georgia, Patri
ot, vom 22, October sagt, daß die Akademie in
Bainbrldgc, Deeatur Caunty, vom Blitz ge
troffen wurde, welcher einen Sohn des Herrn
Zöhn Harrell tödtete. Die sämmtlichen Schü
ler wurden durch den Knall betäubt. Die E
lektricität fuhr über ein kleines Mädchen, ver
brannte ihre Kleider und riß die Schuhe von
ihren ohne sie weiter zu beschädigen.
Fortschritte dea üativwuilw Im
ganzen Staate Pennsylvanien standen bei letz
ter Wahl die Stimmen für Canal-Commissio
ner—Für Morton, Native, 22,938, für die an
dern Candidaten 21 1,481. Mehrheit über die
Natives 188,543, etwa einer aus zehn im gan
zen Staate, oder einer zu dreißig außer Phila
delphia—es sind nur 0078 Natives im ganzen
Staate außer Philadelphia, und 1110 von die
sen sind in Dauphin, 2109 in Laneaster. In
zwei und zwanzig Caunties scheinen sie ganz
unbekannt zu fein,
Traurige!', tLrcigniß. Der Louisville
Courier vom 28. Oktober sagt, wir erfahren
aus dem Batceville, daß bei dem Herablassen
des neuen Dampfbootes Zoan von Acre, vom
Stapel, zu Paducah, Kentucky, das Boot aus
der Bahn schlüpfte und den Steuermann nebst
noch vier andern Männern tödtete. Alle Bö
te im Hafen hatten ihre Flaggen zur halben
Höhe als das Dampfboot abfuhr.
Schneller Tc>d. —Leopold Herweg, dcr be
kannte Violinist, starb plötzlich am vorletzten
Samstag Abend in Boston. Hr. Herweg lei
tete die erste Overture beim Concert der Phil-
Harmonic-Socität, in Boston, am Samstag
Abend, kehrte aber wegen einer kleinen Unpäß
lichkeit früh nach feiner Wohnung zurück. Er
erholte sich jedoch bald wieder und schien wie ge
wöhnlich gesund und munter zu sein, bis halb
II Uhr, als er einen zweiten Anfall hatte, der
mir seinem Tode endete. Er war seit einiger
Zeit mit einer Herzkrankheit behaftet.
Tampfbo 0 t-itollis, c>» —zu' anz, g VNen
schen umgck'omine».—Das Louisville Jour
nal vom 30. October sagt—Von Passagieren
des Dampfbootes Mail, welches gestern Abend
hier ankam, erfuhren wir, daß das Dampfboot
Plymouth, nach St. Louis bestimmt, mit einer
großen Anzahl Passagiere, nahe bei Shawnee
raun, von dem Dampfboote Lady Madison am
Montag Abend überrannt wurde, was in we
nigen Minuten daS Sinken dcr P. veranlaßte.
Von den Kajüten-Passagieren ging keiner ver
loren, aber man vermuthet, daß 20, oder mehr,
Deckpassagiere ertranken. Durch das Deck dcr
Kajüte wurde gleich ein Loch gehauen und meh
re Passagiere die sich durch Besteigung von Ki
sten ze. über dem Wasser erhalten hatten, wur
den auf die Art gerettet. Das Boot ist gänz
lich verloren ; nur die Maschinerie mag gerettet
werden.
Flucht de» von
!?auvoo. —William Smith, von der Fanulie
des Patriarchen, ist von Nauvoo geflohen. Die
St. Louis Blätter vom 25. October publizirten
seine Addresse, eine gläubige Warnung sür die
Heiligen dcr letzten Tage, gegen die Ungerech
tigkeit der Aellesten, welche ihn aus dem patri
archalischen Stuhle jagten, wovon er der einzi
ge rechtliche Besitzer war. Er räth zum Frie,
den, zur Liebe gegen alle Menschen und Wie
derherstellung des Zutrauens zwischen den Mor
monen und ihren Nachbarn. Er erklärt sich
gegen die Auswanderung nach Oregon und ver
spricht fernere Enthüllungen von dcr Lasterhaf
tigkeit der Aeltesten. William ist jetzt in St.
Louis, unter dem Schutze seiner Freunde.
Ein moklfeilco Frübfsltck. —Ein Sohn
Erins zu Schenektady, Neu Pork, hörte auf ei
nem Dampfboote das just nach Buffalo fahren
wollte, die Glocke zum Frühstück läuten Der
Geruch des Mahles veranlaßte ihn an Bord zu
gehen, und den Capitän folgendermaßen anzu
reden : "Sure, Captin, Lieber, was rechnet
Ihr einem armen Manne, aufeurem eleganten
Schwan von einem Boote zu reisen?" "Nur
ein und einen halben Cent die Meile und ge
funden," antwortete der Capitän. "Und es ist
die Kost welche Ihr zu finden meint, schür ?"
"Za, und wenn du mitfährst so geh herunter
zum Frühstück." Pät wartete nicht bis ihm
dies zum zweiten Male gesagt wurde, sondern
setzte sich aIS er herunterkam in die Kajüte und
genoß ein gutes Frühstück, worauf er wieder
aufs Verdeck kam und den Capitän ersuchte
das Boot anzuhalten. «'Warum willst du daß,
ich das Boot anhalten soll '/" frug der Eapitän.
„Wie weit sind wir just gekommenfragte
Pät. „Nur etwas über eine Meile." Pät
gab darauf dem Eapitän zwei Cent und sagte,
er glaube er wollte nicht weiter mit ihm gehen,
da Zudy mit dem Frühstück auf ihm warte,
weil sie nicht wisse, daß er draußen gefrühstückt
habe. Der Spaß war so gut daß der Capitäu
die Cents nahm, das Boot anzuhalten befahl,
Pät ans Land half und ihm sagte, wenn er je
wieder Lust haben sollte den Weg zu reisen, wol
le er ihn mit Vergnügen mitnehmen.
Vermischtes
Texa s.— Folgender Brief von einem Of
fiziere der ObservacionS-Ai mee des Generals
Taylor, an den Herausgeber des N. O. Pi
cayuuc, beweis'!, daß die arme» Soldaten ge
»>ig z» kämpft» habe», wen» auch iucht gera
sc mit Mexikanern:
Corpus Christi, Texas, 30. Sept. 1845.
Florida mag das Land der Verheißung
sei», aber Texas ist das Land des Gewürms.
Bei Reinigung deS Bodens, um nie,» Zelt zu
errichten, tödtele »ch eine Wasser-Mockasstn-
Schlange; gegen 3 Uhr Morgens wurde ich
vom Gebell meines Hundes geweckt - er hatte
so eben eine Klapperschlange ans dem
meines Nachbars gejagt, als das Rassel» »nd
Gebell mich weckte, 9 Rassel» erbeutet. Ich
legte mich und als der Tag an
brach, blitzten die Augeu einer gelbhalsigen
Eidechs, pflsfig vom O.uerholzc meines ZclteS.
Ich sprang auf, ergriff meine» Stiefel, »m
die Eidechse zu werfe» —da fiel aus dem Sti
efel eine Tarantel heraus ; erschöpft von Furcht
uud Ermüdung sank »ch aufknie» Stuhl zu
rück ; kaum hatte ich Platz genommen, als ich
mich gezwungen sah, eiligst meine Position zn
ändern, da auch vo» Hinte» ein Scorpiou
gcstochc» hatte!
Außer obigen Unfällen verlor der Offizier
cliitil werthvollc» Hund durch ciue» Haifisch.
Der Hiittd war aus einem Boote über Bord
gesprungen, um seinem Herr» aufs Land zu
folge», als sich das gefräßige Ungeheuer sei
ner bemächtigte.
KeinNativt, abcr cin Amcrika
n e r. Mit tiefem Bedauern ssagt die Nor
folk New Era vom 9. verkündei, wir
den Tod eiues Rtvolutionshelten, des Anto
nio S. Bilisoly, der un Lebe» vo» Alle» die
ihn kannten, geliebt und geehrt war. Er be
schloß heule Morgeu in einem Alter von 8L
Jahren seine irdische Laufbahn. Bilisolv
war ein Col sikancr vou Geburt, aber eiu A
inei ikancr von Herze». Er befand sich mit
dem Graft» von Grasse bei Vorktauu, und
machte alle Schlachte» der Freiheit mit, durch
deren glückliche» Ausgang wir eine Nation
wurde». Möge er i» Friede» ruhe»!
Bekanntlich liefdasatlantlscheDampfschiff
Great Britain, ehe es m de» Haftn vo» Bo
ston kam, in die Bncht vo» Naiituckec, vor
geblich wegen Mangel an Kohlen ; »u» heißt
es aber, daß dies hauptsächlich geschehe« sei,
um einige Frucht- u»d Mehlspek»la»te» au'S
taud zu setze» um lhueu so eiucu Vorsprung
zu gewahre». Die Sache sollte gena» iiiiter
siicht, uud der Capitäu für solche uiibcrufeuc
Verfahruugsweifr zur Rechenschaft gezogen
werden.
! Berlin, (Canada), d. 16. Oct. Tod durch
ciue Katze— Am letzten Samstage kam ein
Kind des Hru. Joseph Jacksou i» Wilmot,
ungefähr 8 Monate alt. nm sein junges Le
be», indem während der kurzen Abwesenheit
der Mutter die Katze sich demselbe» auf das
Gesicht gelegt hatte, so daß es erstickte. Als
die Mutter zur Thür hereiu kam, lag die
Katze »och darauf, das Kiud abcr war todt,
oder wcuigstcus war ihm das Athmen ausge>
gange». Hätte die Mutter Besonneuheit ge
habt, sie hätte es Vielleicht wieder zum Leben
bringen könne», wenn sie deinselbeu wieder
Athem ciiigcblaseu hätte. D. Ca».
Eisenniincn i» Canada.—Die von der Re
gicrnng ausgesandtcn Geologe», (Logan nnd
M'Naughton), habe» im Taniischip M'Nab
am Otawafliiffe, eine der beste» Eiseiimiiic»
der Welt entdeckt, uud die sich durch eiuige
der anstoßenden Tannschips erstreckt. Herr
Loga» behauptet, daß Canada einige Fuß un
terhalb der Kohlen-Rtgiou liege. ib.
Californie». Die "Washington Uuiou"
veröffentlicht einen ihr mitgetheilten Auszug
aus einem zu N. Jork empfangenen Privat.
Briefe, welcher Aufschlüsse über »eue englisch
französische Umtriebe gegen die Ver. Staa
te» 1» dieser Richtung enthält, die viel
Glaublicbkeit für sich habe». Es heißt:
"Aus eiucr glaubwürdige» Quelle habe ich
das wichtige Gerücht erfahre», daß mau im
Gebiete Califorilien mit der Bildung einer
uttabhäiigige« Regierung nmgeht, zn welchem
Vorhabe» England und Frankreich ihren
Schutz angeboten haben. Diese Nachricht
wurde mir durch cin Handelshaus als politi
sches Geheimniß mitgetheilt; in Betracht der
Wichtigkeit desselben ermangele ich jedoch
»icht. es ihnen sofort mitzutheilen."
Eiu anderer Brief bestätigt dies Gerücht,
uud meldet ferner, daß Amerikaner und an
dere Ausländer mit bei diesem Unternehmen
betheiligt sind. Es wird bestimmt versichert
daß England und Frankreich dem Projekte
Vorschub leiste» werden, unter dem ausvrück
licheu Vorbehalt, daß keiue Verbindung oder
Vereinigung mit de» Ver. Staaten jemals
stattfinden soll.
D a 6 w e i b l i ch e schwereGe»
sä) ü tz. —ln der großen Waffen und
Rüstkammer der weiblichen Kriegs und
Zeughäuser, von den leichten Lanzen.
Stockdegen und Dolchen der Reden, bis
zum schweren Geschütz der Thränen Nier
undzwanzig pfünder und Ohnmachten, ist
keine Waffe so unheilbringend, als jene
Art Geschütz, welche man in den früheren
Kriegen „Kammergeschütz" nannte, wel
ches in dein Zweikampf der Liebe und Ehe
Schmollen genannt wird. Weinen und
mit den niedlichen Füßchen stampfen sind
blos daS Ober und Untergewehr der Frau
en ; Schreien. Zanken, in die Haare sah "
ren u. s. W.ist kein Belagerungsgeschütz;
Krämpfe, Ohnmachten, Migraine, das
sind die Mauerbrecher, Feldschlangen und
Karthaunen ; aber Schmollen, Schmollen,
daS ist die Aushungerung deS Feindes.
Ein schmollendes Frauenzimmer ist eine
immerwäl)rende Dachtraufe, welche endlich
den härtesten Gedulvstein aushöhlt.
»I« » » IM»
Verheirathet.
durch deuEhrw, Hrn. C. Miller, am >9
kr» Octob., Hr. Niuben Drexel nur Miß Lu
is.» Adam, beide von Neadi»g
—durch den Ehrw Hrn. Jacob Miller,
am I. Nov.» Herr Rubeu Serbe vo» Ober»
Heidelberg, nuc Miß Louisaßoone von Unter
Heidelberg.
—am 2te», Herr William Steinmetz von
mit Miß Eachariila !ebo v.Ereler,
durch den Ehrw. Hrn. Win. P.Ulli, am
2, Nov.. Herr Heinrich KlohS niit Miß Lo
vinia Ningler, beide von Exetcr.
—durch de» Ehrw, Hrn Jsaac Röller, .im
23. Oclobcr, Herr James Rorhärmel, von
Wuidsor. mit Miß Pollp Schmidt vonMai
dencnet Taunschip.
—2Bstcn, Herr Mm. Hoch von Ricbm d,
mir Miß Sara!) Bieber von Maxatawuy.
—am 2. Nov, Herr David Rhode vo»R»S>
combmanor, mit Mi>; Elisabeth Frey von
Zllbany.
—durch de» Ehrw. Hrn I. t. schock, am
SV. Oct., Herr I. F. Bcllcmere von Phila
delphia, mit Miß Sarah Ann Horf vo» hier.
Star b.
!—am SZ. Octob,, in Elsaß Taunschip, Mar-
Igarctha Schneider, Wittwe des vcrflorbcnc»
Samuel Schlieider, im üsflen jebcnsjahre.
—am 2ö. Oct,, hier, Geo. Christoph Nciin
hart, im t'iZsten Jahre seines Alters,
-am 25 Oet., m dieser Stadt, Mary Ann,
Töchterchcn von L. Mark, im St, Lebensjahre.
Hinterlassenschaft des verstorbenen
Jacob Tveichler.
Nachricht wird hiermit gegeben, daß die
Unterzeichnete» als Administratoren von der
Hinterlassenschaft des verstorbenen Jacob
T r e i ch l er, letzthin von WashingtonTaun
schip, Berts Caiinty, ernannt worden sind. —
Alle welche noch auf irgend eine Art an die
besagte Hinterlassenschaft schuldig sind, wer
den hiermit aufgefordert innerhalb 2 Mona
ten abzubezahlen —und Solche, welche noch
rechtmäßige Forderungen an dieselbe haben,
belieben ihre Rechnungen innerhalb besagter
Zeit, wohlbestatigt, einzuhändigen an
Saral) Treichler, Washingt. Tsch.,
Administratorin.
Samuel Trcichler, Hereford,
Amon Schulh, Douglaß, M. Caty,
Administratoren.
November 11. Vm.
Bärgenö! Bärgenö!
Neue Herbst- und Winter Güter.
Die Unterschriebene» sind just von Phila
dclphia zurückgekehrt mit den folgenden:
per V>n'd.
Schwarz». blauschwarzeTucheTl>2Z vis4,oo
Olivfarben und braune " 873,50
Blau »nd unsichtbar grüne 1,12 " >,50
Schwarz französisch Tuch 1,75 7,50
Schwarz ». blauschwarze Casi'S »7 " 1,50
SattinectS l>llt Arte» ». 27 " 87
Gewürfelte, gestreift u. schlichte
Kciltiickii Jeans 27 " 62
Vorzügliche Bieber-Tuche 1,25 " 37
Pilot " 62
Ebenfalls, ei» sehr groß «nd wohlausge
suchteeZlssortcmcnt von schlicht »»d gestreiften
Sati» nnd Seide-Velvet Westen, Halsbin
den, Cravatten, Handschuhen, Hosenträgern
?c. Zt., welches gewiß alle wohlfeiler verkauft
als a» irgend einem ander» Hanse in dieser
Stadt, bei und Z^aiguel.
Nov. 11 No. 6, Goldne Kugel Stohr.
Eine wohlscile Lot Güter
von der Alictiou.
Nun am Eröffnen eines großen und allgemei
nen Assortiments Hartwaaren, von jeder Be
nennung, wozu die Aufmerksamkeit der Käufer
besonders erbeten wird, da die Güter zu sehr
niedern Preisen verkauft werden. Sie sind zu
niedern Preisen eingekauft und werden U'obl
ftil verkauft ain Hartwaare und Eisen-Stohr
von Franklin Alillcr,
Ecke der Penn und 3ten Straße.
Reading, November 11. 3m.
Einheimische Güter.
Die Unterschriebenen sind just zurückgekehrt
von Philadelphia und eröffnen heute die größte
und wohlfeilste Auswahl von „einheimischen
trocknen Gütern« jemals zu Verkauf eröffnet
in Reading, bestehend zum Theil aus—
Blauen, braun und grünen Doe Skin.
Gebleicht und ungebleichten do.
do. do. Moslin.
Kattune und Bett-Sitze.
Bett- und Schürzen-Kelsch.
Bett-Barchend.
Russische und Tisch-Decken.
Rothe, gelbe und weiße Flannelle.
Balzorine Prints.
Schlichte und gewürfelte Halbleinen,
Huckaback Handtücher.
Mariners Hemden.
Doppelfaltig gebleichte Betttücher.
Wollene Tischdecken.
Französische Oel-Sitze «.
Wozu die Aufmerksamkeit des Publicums er
beten wird, bevor sie sonstwo kaufen, da sie es
zu ihren größten Vortheile finden werden.
und Raiguel.
Nov. 11. Gold»» Kugel Stohr. >
Marktpreise.
Wöchen t l i ch beri ch tigt.
Artikel: per Read.jPihla
Waizen Bsch. 1 08 1 12
Roggen 70 74
Welschkorn .... « 52 SV
Hafer 35 LS
Flachssaamen . . . l 1 2« 1 23
Kleesaamen . . . . ! << 4 5V 5 25
Timothysaamen . . j 3 00 3 00
Kartoffeln « 45 60
Salz I 40 35
Gerste « 00 02
Roggenbranntwein . Gall. LS 20
Aepfelbranntwein . </ 20 28
> Leinöl 80 80
flauer (Weizen) . . Bär'l. 550 550
do (Roggen) . . « L 00 3 88
l Schinken Pfd. 10 10
l Schweinefleisch ... « 6 8
! Rindfleisch 5 k
Unschlitt « 0 «
> Faßbutter ,1 10 12
Alatf. 400 525
Eichenholz 3 00 4 00
Steinkohlen .... Tone 3504 50
G>)ps 5 00 4 75
Cdward M. Clymcr,
Advokat (I^.a>v^er,)
Amrssiube im 2ten Stock über D. X. slv
iner'a Ecke der Sten und Pennstraße.
Eingang von der Pennstraße.
Reading, November 4. 1845. IZ.
An die freien und unabhängigen Enväh
ler von Berks Caunty:
Freiiilde und Mitbürger,
Ich erstatte Euch meine dankba
re Erkeiiittllchkeit u»d herzliche» Dank, für
die Ehre, die Ihr mir durch Erwählung zum
Recorder vo» DicdS für Berts CaiitttyZer
wiese» ; Ihr habt mich durch diese Güte un
ter große Verpflichtungen gestellt Ich wie
derhole jetzt das vor der Wahl gegebeneVer
spreche«, daß ich die Amtspflichten treu »nd
zuEiirer völlige» Zufriedenheit ausüben werde
Ich verbleibe ehrerbietigst Euer Freund
und verbundener Mitbürger,
TV, Tysc»,.
Reading, Oktober 28. 3m.
Herbst und Frühling
sind die ci»;igen zum
Pflanzen der Stauden u. s. w.
Der Unterstrichene bedient sich daher
dieser Gelegenheit, bekaimrzuinachen daß er zum
Verkauf hat: vorzügliche Aepfelbäume, 0 bis
12 Fuß hoch, Aprikosen, 4 bis S Fuß hoch,
Kirschen, 8 biS 12, Pflaumen, 0 bis 10,
Ebenfalls große Schatten-, Zier- und Zm,
mergrüwßäume, von allen Verschiedenheiten,
nebst einer großen Verschiedenheit frischer u. im
merblühender Rosen, Reben, Stauden, kraut«
artige Pflanzen, Gewächshaus- und Garten-
Pflanzen, Erdbeerenpflanzen, englisch und tür
kischen Rabarber, Spargel-Wurzeln, Garten»
und Blumen-Saamen:c.
Alles obige und noch viel waS hier nicht be
nannt ist, ist gezogen und wird verkauft in der
Baumschule, nahe bei der Rollmühle und Her
ren Eckert's Eisenschmelze, bei
Nuchae! Häuser.
N. B. Alle Bäume, Pflanzen, Wurzeln :e.
sind versichert wirklich daS zu sein wofür sie ihr
Name ausgibt,
Reading, October 21. 3m.
K »A r t e.
tLvre und Handel!, süd-westliche Ecke
der Arch und Vierten Straße, Philadelphia,
benachrichtige» achtungsvoll ihre Freunde und
Kunde», daß sie jetzt erhalten ihr Assortemciik
von folgenden
.Herbst - Gütern:
LupiriS Thibet McriiioTiich aiiSqcs.Schatten
Ombrc Französische T"ch Mäntel,
Prächtige Casimirs,vo» ganz ncliemAusthu
Schattin? Casim. und Mosliu de Laines,
Ottoman Casimirs zu mäßigen Preisen,
Prächtige Seiden von Herbst-Stylen,
Wechselbare Armure Seiden,
Schlichtfarbige Poult de Soic,',
Farbige Gro'de Nap's u. Marseilles.
Scha w l s ?c zc
B—4 Royal Mecklin wollene Schawls,
Gefärbte Easimir und Thibet-Schawls,
Mode-farbige Thibet->Lchawls, seide Franzen
Prächtige seiden >i-chawlS, fchattirte BarS,
Ertra Größe schwarz Ottom.seid. Schawls
Schatten-gestreifte Thibet-Schawls,
Terkerri lange Schawls,
Französische Blänket Schawls,
Casimir schawls für Quäker, Liüen
Eämbrik Tücher, Handschuhe zc.
E. und L. ziehen vor sich an guten Waa
re» zu halten und zu mäßigen Preisen, für
Baargeld zu verkaufe». Wir haben zu allen
Zeiten ein volles Assortement von brauchba
ren Gütern, Tuchen, Casimirs, Westenzeu»
gen, Moslittt», beim Stück oder der Vard ;
BlänketS, Güter von freniidliehem Stvl, je
der Beneniing, und alle Arten Stapel-Güter.
N. B. Ein liberaler Abzug wird den Kä
ufer» iin Grossen erlaubt.
Philadelphia, Okt. 7. 2M.
Calvin Blythe,
Rechtsanwalt, at
Wird in den verschiedenen Courten der City
und Caunty Philadelphia prakliziren.
Seine Anitsstube ist in No. 35 Süd vierte
Straße, zwischen Chestnut und WalnutL traße.
Philadelphia, Sept. 30. 1845. 3Mt. '
Auf dem Brandplahe in der Stadt Neu
«Nork sind gegenwärtig beinahe 1000 Arbeiter
mit dem Wiederaufbauen der Häuser beschäf
tigt. Jener Stadttheil wird bald verjüngt auS
dem Schutte hervorgehen.