Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 04, 1845, Image 3

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    kann ein höherer Zoll auf diese Artikel gelegt
aIS der allgemeine Grad für Revenue nothig
macht, gleichzeitig die öffentliche Last vermeh
rend und vermindernd.
Ist es, weil Zucker und Eisen die Erzeugnis
se einiger reicher Pflanzer und Eisenmeister sind,
deren Zahl nicht Einer aus Tausend ausmacht,
von denen welche die Artikel verbrauchen und
aus den Taschen der Mittelmäßigen und Armen
die Steuern bezahlen die von einer freien Regie
rung erzwungen werden—und laßt mir nicht
sagen durch eine demokratische Administration —
um den Reichthum dcr Geldaristokraten zu ver
mehren ! Kann man glauben, daß Hr. Polk,
gebunden durch die vereinten Bande der Pflicht
und deS Interesses den großen Grundsatz des
Freihandels und unerschütterlicher Industrie
aufzuhalten, welche er durch einen langenCours
öffentlicher Dienste so tüchtig unterstützte, wür
de nun, wo er zu der höchsten Stelle erwählt
ist wozu Ambition oder Patriotismus nur stei
gen kann, seine politischen Grundsätze verläug
nen und jene populären Massen opfern, durch
deren freiwillige und ungebetene stimmen er
zur Macht erhoben wurde ? glaube das
Mährchen nicht." Zn seiner Antrittsrede legt
er sehr deutlich die Lehre nieder, daß Revenue
die Absicht aller Zölle auf Importationen ist,
und Beschützung nur z u s ä II i g.
Der Merkur macht einige Bemerkungen auf
M'Dussie's Brief und während er sein Miß
trauen von Hrn. Polk wiederholt, in Bezug auf
alle das was der Senator von ihm erwartet,
erklärt er seine Meinung, daß die Administrati
ons-Partei im Congreß nicht gesonnen sein wird,
so weit zu gehen als Hr. Polk. Es ist erklärt,
daß nur ein Weg übrig bleibt wodurch die Par
tei zum Merk gebracht werden kann—und die
ser ist, "daß die wahren Freihandel-Männer
sich vereinen in einem kühnen und
Unternehmen, und es zu einer Sache von
Leben und Tod für die Partei machen
ihren Glauben aufzuballen."
Dies ist eine deutliche Angabe. Die Admi
nistrations-Männer von diesem Distrikt und
Pennsylvanien wissen was sie zu erwarten ha?
den. Wenn sie nicht dnrch Schmeicheln zur
Ablegung ihrer Vorliebe für Beschützung zu be
wegen sind, wird man sie treiben. Süd
Carolina ist mit solchen Handlungen vertraut;
sie sind seine beliebte Zuflucht. Pennsylvanien
kann nicht erwarten den Zoll auf seinem Eisen
zu behalten. Nein, dcr Staat Süd Carolina
wird cs nicht erlauben. Da es "eine Sache
von Leben und Tod für die Partei" ist, wird
die Demokratie von Pennsylvanien die Noth»
wendigkeit einsehen auszugeben. Die Zucker
pflanzer von Louisiana müssen sich ebenfalls be
reit halten den schützenden Zoll auf Zucker aus
zugeben. ES ist in der That eine Sache von
Leben und Tod für sie, die Beschützung zu be
halten ; aber sür das Wohl der Demokratie, für
daS Wohl der Partei, müssen sie dennoch ein
willigen geopfert zu werden. Die Baumwolle
und Wolle Fabrikanten können natürlich keine
Barmherzigkeit erwarten. Es ist nicht demo
kratisch gute Preise sür die Wolle zu bekommen
—vielleicht nach John Randolph's Grundsatze,
welcher erklärte, daß er jederzeit aus dein Wege
gehen würde, um ein Schaaf zu stoßen.
Dcr Kampf zwischen den diversen Faktionen
der Partei über diesen Punkt, in der nächsten
Sitzung des Congresses wird einige entscheiden
de Sachen in sich begreifen. Es wird sich dann
entscheiden welche Faktion die herrschende ist.
Den ultra-südlichen Männern ist es allgemein
gelungen die Partei zu kontroliren; ihr Einfluß
war immer am Zunehmen, nachdem es verstan
den worden, daß "die Demokratie des Nordens
die natürlichen Verbündeten des Südens bil
det." Ob dieser leitende Einfluß sortdauern
soll, odcr ob die Bentonian Abtheilung dcr Par
tei über die Calhounitcn triumphirt, verbleibt
den Ereignissen der kommenden Sitzung des
Congresses zu entscheiden.
PennsylvanischeGesetzttebunft
Giyung 184(5.
dea Senats
1. Philadelphia, Stadt: W. A. Crabb,*
Charles Gibbons*
2. Philad. Cauiity: John Foulki od, Oli
ver P. Corina» sNacivl, H. L. Bcnncr.
3. Moutgomery: Joh» B. Slcriqire.
4. Cbester und Delaware: William Willi
am so n.^
5. Berts: Samuel Fegely.
6. Bucks - Heinrich Chapuian.
7. Laiicastcr und Libanon : Joh» P. Sauder
sou,6 A. Herr Smith.*
8. Schuylkill, Carbo», Mo»roe und Peik:
George Rah».
9. Northaittpto» ». Lecha: I. K. Heckma».
10. Gusquehauna, Wayne uud Wyoming:
W. H. Dimmick.
11. Bradford u»d Tioga : Damcl L. Schcr
wood.
12 tycoming, Clinton und Center: Joseph
F. Onay.*
13. Liizern »ud Columbia: Wm. S. Roß.
14. Northumberland nnd Dauphin: Bcn
jainiu Jorda».*
15. Miffliii, Juniata nnd Union- I. Wa
genscller.*
16. Pcrry und Cnmbcrlaiid: William B.
Anderson.
17. Dork: Adam Ebangh.
18. Franklin nnd Adams: Thomas Carson.'
19. Huiitiiigdon und Bedford : Joh» Mor
rison.*
20. Clearfield, J»diana, Cambria, und Arm
strong i William Biglcr.
21. Westmoreland u»d Somerset: Samuel
Hill.
22. Fayette und Greene - Charles Black.
23. Washington: E. G. Creacraft.
24. Allegheiiy und Butler : Charles C. Sul
George Varste.*
25. Beaver u»d Mercer: Robert Darragh*
26. Crawford und Veuango: James P.
Hoover.
27. Erie: James Dunlap,' sdie erledigte
Stelle von W. R. Babbitt zu besetze».)
28. Warren, Jefferso», Clarion, Potter und
McKean: Joseph L Gillis.
Haus der Rcprcsentanten:
Adams: John Brough.*
Allegheiiy: Alexander HilandS,* Daniel
M'Curdy,* T. I. Bigham,* H. M. Brak
kenridge.*
Armstrong: Finley Patterson.
Bedford: James BuruS, Geo. Chcstiiut.
Beaver : Robert M'Clelland, Thomas Ni
cholson."
Berks : Jacob Teiß, Michael Hoffman Hein
rich G. Stetler. Charles Levan.
Butler: Joseph Croß.
Burks: Robert James, Michael Worman,
Win. M. Armstrong.
Crawsord - Alexand. Power, Joseph Gray.
Center und Clearficld : James Bnrnsivc, S.
Worrcll.
Ehester, Win. Price,' Philip D. Thomas,'
George Ladlcy.'
Columbia : Thomas G. Fnnston.
Cumbcrland : A. H. Van Hoff, Joseph
MeanS.
Cambria: Michael Dan Maghcha».'
Delaware: John Larki», jr.'
Danphiu: Michael Keller, John C. Cunkcl.'
Eric: Lyinau Robinson,' John B. Johnsoii'
Franklin: John Stewart/ John MPo
meroi?.
Faycttc R. T. Gallaway, Alexander M,
Hill.
Greene: I. B> Bonghner.
Huntingdon : Alexander Gwin, Heinrich L.
Patterson.
Indiana: John M'Farland.'
Jcffcrso», Clarion und Veuango » Robert
Mitchell, Robert P. Barber.
Libanon- John Baßlcr.'
Vccha nnd Carbon: Jcsse Samuels, Rubeu
Strauß'
Liizern: William Merrisield, James S.
Campbell.
Lancaster: Jacob G. Schinna»,' Thomas
D. Cochran,' Thomas B. Jacobs,' Chri
stian Bentz,' George Morrisoir.'
Lycoming, Clinton und Potter : A. A. Ste
wart, Timothy Jves.
Mifstin: William Wilson.
Moutgomery : Heinrich jDotts, Bcnj. Hill,
Bcujamiu T. Hallowcll.
Mercer: Dawson WadSworth, Thomas
Pomroy.*
Northnmberland : Edward, Bright.
Northampton lind Monroe: Hugh B. Hcin
lcin, George Bachnian, Peter Suydcr.
Perry. Elcazer Owen.
Philadelphia, Sradt. Charles B. Trcgo,'
Thomas G. Connor,' Bcnjam. Matthias,'
Thomas C Steel,' Win. W. Haley'
Philad. Caunty. Thomas H. Forsyth, Tho
mas Daly, David Bird, F. W. Weest,
Thomas S. Fcrno», John Klei», Joseph
Encii, John Rupert.
Schnylkill. Jaines Taggart, Geo. Boyer.
Somerset. Michael Zimmcrman.*
Snögiichanna und Wyoming. David Tho
mas, Schuyler Fassett.
Tioga. Joh» C. Knox
Washington. Daniel Rider, Richard Do
naldson.
Wcstmorcland. I. M. Bnrrell, G. R. Hay
makcr, James Clarkc.
Warre» »no M'Kcan. Saloinon Sartwell.
Wayne nud Peik. Richard Eldred.
Union nnd Juniata. John M'Crum,* Ja
cob M'Curlcy.*
Vork. James Starr, William M'Abce,
George S. Murphy.
Diejenigen die mit einem * bezeichnet sind,
sind Whigs.
Vom Auslande
DaS Dampfschiff Great Western kam am
Dienstag Nachmiltag in Neu Port an und
brachte 7 Tage neuere Nachrichten als die lctzt
erhaltenen. Dieselben sind jedoch wenig inte«
ressant für unsere Leser. Die Fruchtpreise wa
ren in England wieder gestiegen ; der Baum
wollenmarkt war dagegen schlecht und die Prei
se am Sinken. Es scheint daß die einsehen Rc
pealers nicht mehr einig sind und sich in zwei
Theile getheilt haben, unter den Namen ~alt"
und „jung" Ircland. Die Nachrichten vom
Mißlingen der Ernte, in vielen Ländern der al
ten Welt, werden immer trauriger, Die Nie
derlage der Russen in der Schlacht mit den
Circassircrn bestätigt sich.
Das Dampfschiff Great Britain ist am letz
ten Dienstage wieder von Neu Pork abgefahren
und wird erst im nächsten Frühjahr wieder si
lier den Ocean kommen.
Der Schneider Ulli) sein Schuldner.
Gegcn das Ende des vorigen Jahrhunderts
wurde cinQnäker Schncider in Philadelphia
durch einen Schnft »m eine» Anzug geprellt,
denn ein Genilrmau ist uur der, welcher den
Schneider nnd Drucker bezahlt. Der Quä
ker war arm nnd es war hart für ihn, aber
wie viele feines Gleichen mußte er cs geschc
hen lassen. Den Betrag schrieb er in sein
Buch und so war lue Sache bald vergessen.
Einige Jahre später sah er seine Bücher »ach.
Als ihm die Schuld »uscrS Helden anfs Neue
vorgeführt wurde, fiel ihm eiue Idee ei», die
keinem Vankie Schande gemacht hätte.
"Ich probire sie, sagte er z» sich selbst, viel
lcicht mag ich dcn Kcrl dainit fangcn und mci
ne Schuld bezahlt erhalten."
Augenblicklich schrieb er eine Anzeige nie
der die er in die Philadelphia Gazette cinrüt
ken ließ und die ungefähr so lautete: Wenn
I — C— den Herausgeber der Gazette vo»
seinem Aiisciitbaltsortc in Kcütmß sctzc» will
so kann etwas Vorteilhaftes hören. Dr»k
kcr in den angrenzenden Staaten wollen ge
fälligst eopiren.
Letzteres wurde beigefügt, da er vermuthe
te, dass der Schelm feine» Aufenthalt in Nc»
Dork genommen habe.
Der Redaktör war beauftragt, ihn nicht
mit dem Namen des Einsenders bekannt zn
machen, sondern ihn nur zu ersuchen, seine Ad
dreffe in der Office zu lassen. Der Quäker
erwartete inzwischen geduldig das Resultat
seines Kniffes, und bald wnrd« er vom Druk-
ker benachrichtigt, daß das resp. Jndivitunm
eingetroffen und in einem gewisten Gasthofe
zu trefft» sei. ,
Der Schneider machte augenblicklich seine -
Rcchnnng ans und vergaß nicht, von dein Ta-
ge, wo dieselbe fällig wurde, die Zlufeu beizu
fügen. Hierauf begab er sich zu einem Co»-
stabcl, dcr ih» mit euiem "Attachment" nach
der Wohiinng des Schwindlers begleitete.
Der Coustabel blieb eiue Strecke zurücr und
sollte aiif cl» gegebenes Anchen einschreiten.
Dcr Oiiäkcr zog die Schelle und als der
Wärter kam, ersuchte er ihn, seinem Herrn
zu sagen, daß ein Fremder ihn zn spreche»
wünschte.
Dieser befolgte das Gesuch uud bald schau
ten sich Gläubiger uud Schuldncr von Ange
sicht zn Augcsicbt.
~Wie gchc eS Dir?" fragte dcr Ouäkcr
gcmüthlich ~Kennst Du mich »och?"
~Jch glaube, ich habe nicht dic Ehre Ihrer
Bekantichaft," crwicderte unser Held höflich.
~Du cnnnerst dich vielleicht nicht, daß Du
vor cmigcii Jahrcu cincn Auzug vou ciiiciu
armen Gchncidcr kanftcst nnd vergaßest, erst
ihn zu bezahle» ?" fragte der Ouaker.
~Nichts dcr Art," crwicderte dcr Hcrr
leicht crröthciid. „,ch bin es nicht; Sie irr
ten sich in der Person.
~H.„ Joh», ich kenne dich zu gnt. Dn
bist es, de» ich zn sehen wünsche. Dn hast
ja in diesem Augenblick noch die Wcste an
wclche ich für dich machcc. Du kannst nicht
lcngncn, daß sie gut gemacht und von gutem
Zcngc >it; denn sonst würde sie nicht so lange
gehalten habcn."
„O ja!" sagte der Hcrr, nachdem er sich
plötzlich zu crlttncrn schlcn, „ich erinnere mich
jctzt des GcgenstandkS, dessen Sie crwähnen.
Ja wohl, ich beabsichtigte, ehe ich Philadcl
pbia vcrilcß, bci Ihnen vorzukommen uud dic
Sache zu bcrtchrigcn Sie köiincn sich dar
auf vcrlaffcn. Ich kam, um ciu bcdcut-cndcs
Bcsitzthum auzutrclcn, welches mir durch
Erbschaft zufiel. Lese» Sic die Anzeige, wcl
che mich von meinem Glücke »n Kenntniß
setzte."
Hier reichte er dcm Quäkcr eine Ncu Por
kcr Zcilung, in welchcr die Bekanntmachung
abgedruckt war, dcrcu wir oben erwähnte»;
der Ouäkcr bcrrachtclc dicsclbe cinigc Zc,t mit
Gleichiniith uud fuhr dann fort: ~Ja ich fc
hc Dciu Glück; aber mciuc Forderung ist ei
ne kleine nnd ich mnß ans ihrer attgeublierli-
Zahluttg bestchcu, chc Du iu den Bcsitz dnner
Güter trittst."
Hier gab er den Wink uud dcr Constabel
macbtc feine Aufwartung. Der Schwindler
crstanntc bc> dcm Auftreten dieses Mannes,
welcher bcrctt war, augtnblickilch cx officio
zu haudclu.
~Was ricf dcr Schclin ärgcrlich, ~Sie
habe» mich doch wohl nicht verklagt?"
"Das habe ich," erwicdcrtc der Quäkcr,
„und D» follccst dattlbar sc»,, daß es Dir
nicht schlimmer ergeht."
"Treten sie näher," lud ihn hieraus dcr
Scbuldncr ein, da cr sich so gesange» sah, ~so
will ich Sic bezahlen, weil ich mnß."
Die Drei traten hierauf ms Hans uud dcr
Schuldner zahlte den ganzen Betrag derNech
nniig. Dcr Schncidcr fchricb dic Ouiltnug
nnd übcrrcichte sic mit viclcm Danke. Seine
Gcfuhlc mag sich jcdcr selbst schildern. Dcr
Schiildner übersah die vcrschiedcncn Punktc,
nnd als cr au dcn lctztcn „für Bekanntma
chung" kam, änßcrtc cr: ~Ha, was ist das?
~Für Bekanntmamiing." „Das ist ein
, kurioses Conto iu einer Gchneidcr.Rcchnuug,
Sic bktrügcu mich!"
~O ncin," crwicdcrle der O.uäkcr kalt, „das
ist allcs in der Ordnnng. Ich bclastctc Dich
mit dcn Kostcn dcr Anzeige, wclche Dn mir
so cbcn zcigtest."
Hicr brach dcr Schwindler nntcr Flnchcn
in die Worte ans: „Sie wollen doch wohl
nicht sagen, daß Sie die Anzeige einrückt»
licßc»
„Sicherlich !" sagte der Quäker mit einer
Kälte, die »nr zum Zorne reizen konnte.
„Sie sagen darin eine Lüge!" erwiederte dcr
Schclin.
„Ncberzcuge mich davon nnd ich bin bcrcit,
meinen Fehler cinzngestchen," war die Ant
wort des Quäkers.
„Sic sagcn darin, daß ich etwas zu meincm
Vorthcil höre» sollte, wenn ich mich hicr cin
findcn würde."
„Dn irrst dich. Es heißt darin, daß Dn
etwas VorthtilhafteS hören solltest, »nd ist
es nicht cin Vortheil für einen armen Schnei
dcr, wcnn er eine Schuld eiiikollcktirc» tan ?"
"Trcffe ich Sie auf der Straßc, fo wcrde
ich Sic dafür braun, blan nnd schwarz schla
gt» l" fügte dcr Schwindlcr in voller Wuth
Hinz».
"O, wo»» Du das beabsichtigst," sagte dcr
Quäker, „so gehe» wir am veste» gleich in den
Hof nnd mache» diese Sache auf dcr Stelle
ab.
Dcr Schuft war durch die Kälte des Ouä
kers gauz außer Fassung gebracht uud stand
wie verstcimrt da. Beim Wcggchen gab ihm
dcr Schncidcr noch dcn gnten Rath auf den
Weg, für den nächsten Anzng Kleider, wel
chen er brauche, gleich ehrlich zn bczahlcn, da
ihn dann scin Gewissen nicht bcschwcren und
sein Schlaf ruhiger und erquickender sein
werde.
Ein Bauer trieb einen Esel vor dcm St.
James Thore in London vorbei, nnd da der
selbe sehr störrig war, so schlug cr öfters der
be anf ihn los. Ein Lord, wclchcr eben die
Straße hernnter kam nnd dieses sah, schalt
dcn Kcrl, daß cr mit dem Esel so grausam
umgehe. Dcr Baucr sagte hierauf: „Nm
Vcrzcihnng, mein lieber Herr, hätte ich gc
wnßt, daß mcin Escl cinen Frcnnd bei Hoft
hat, so hätte ich ihn scho» längst höflicher be
handele."
In Frankreich wüthet an einigen Orten ei
ne neue Art Krankheit, welche die Aerzte
Pellcgra nciinc», und cine Hautkrankheit cin
Ausschlag ist, der gewöhnlich mit Wahnsinn
und Tos endet! Im südlichen Frankreich soll
diese Seuche zahlreiche Opfer hinraffe», nnd
die Aerzte noch auf kein Mittel, ihr zu sten
eru, mit dem Kopfe gestoße» fe»n.
Eine in den Anale» dieses Landes äußerst
ungewöhnliche Begebenheit ist wohl eine Aus
wanderung wegen Hniigersnoth. De»»och
findet eine solche gegenwärtig in Süd-Caroli
na statt, wo man als Folge dcr inißrathene»
Welschkorn-Eriite wirklich Hungersnoth be
fürchtet nnd deshalb schon Hnnderte die Wan
deriing nach de» westliche» Staaten angetre
ten haben. Das Nebel ist indeß bei Weitem
nicht so ausgedehnt als mau zuerst erwartete,
uud selbst, wenn die Welschkor» - Ei iicc in
Süd-Carolina gänzlich mißglückt wäre, so
wiichs in andcrn Staaten genng um de» Aus
sall, freilich z» ctwas höherc» Preise», zu
decken. Ans den Eisenbahnen, wclche mit
Süd-Carolina in Verbindung stehen, sind dic
Frachtpreise erniedrigt worden, um die Zu
fuhr vo» Lebensmitteln zn erleichtern. sC.
Für Schafzüchtcr. Im Monat Angnst
und Scpccml'cr lcgc eine Fliege, welche für
die Schaft fchr lästig ist, Eier in deren Na
senlöcher, welche ausgebrütet wcrdcu sollcn,
und dic jnngcn Würmer steigen herauf bis iu
deren Köpfe, wodurch sie natürlich in große
Noth versetzt werden nnd öfters dcr Tod hcr
beigcführt wird, »m die Ausführung derfcl
bcn zu bcwcrkstclligc». Das belle Mtttcl,
nm dem llcbel vorzubeugen, besteht darin, daß
man die Nascn der Scbase thccrt. Dies be
wirkt man nun am besten dadurch, daß man
Theer m Tröge legt, worin man Salz gestrcnt
hat, dadurch wird das Schaaf vo» selbst die
ses Theere» bewirke». Odcr man nchmc cin
starkes Brctt, bohre in dasselbe Löcher, etwa
?. bis 5 Zoll tief, Ihne ecwas Salz in die Lö
cher nnd beschmiere sie oben und an den Sei
ten mit Theer, nnd wiederhole dies wöchent
lich cinmal Die Schafe leiden außerordcnt
lich, wcnn sie von dicsem Nebel befallen wer
den, so daß sie öfters wie unsinnig herumlau
fen und ihre Naseu au den Boden stoßen, uni
das Nebel zn entfernen. - Das Mittel, wel
ches hier angegeben, schadct dnrchans nicht
der Gesundheit des Schafes, im Gegentheil,
es ist gut bei Verkältuiigcu u. andcru Nebeln.
Schiffbrüche.—Der jährliche VcrliistGroß
briltamcnS durch Schiffbrüche, wird durch
fcbnittlich auf 610 Schiffe, l 6.000 Mcnscheu
leben und 2 Millionen Pfund Sterling an
geschlagen.
Beklaqenöwevth. —Zu Fort Pickering
bei Memphis, Tenn., spielten drei Kna
ben von 7 bis 8 Jahren, Namens John,
OSceola und Tecumseh, Sohne der Herrn
Turley, Morris und Nevill, mit einander
an einer abhängigen Stelle, als eine Erb
masse sich losloßte, herabstürzte und die
Armen unter dem Schutte begrub.
Schulwesen. Der Staatssekretär
welcher ex officio Superintendent der öf
fentl. Lehranstalten ist, hat an die Direk
toren der Distrikt Schulen eine offizielle
Mittheilung erlassen, welche sich auf die
Anstellung von guten Lehrern bezieht,
und die Nothwendigkeit einer Gehaltser
höhung als erforderliche Bedingniß in
Anregung bringt. P. Demokrat.
Verlieiratliet.
—tnrch den Ehrw. Hrn. W»>. Pauli, am 2i
sten Oecobcr, Herr Martin E Stauffer vou
Earl, mit Miß Anna Zinimcrman, von Lan
castcr Canncy.
—am 25stcn, Herr Jsaac Bern mit Miß An
na Gickcr, von Bern.
—am Lasten, Herr William Sehnltz mit Miß
Catharina Derr, von Cumru.
--Ebenfalls, Herr William Schreiner mit
Miß Catharina Vodcr, von Union.
—durch den Ehrw. Hrn. I Miller, am 26.
Octob. Herr Johann Van Pelt vo» der Gi
braltar Furnäß, mit Miß Liicctta Dchart
vo» Ciimrii.
—durch de» Ehrw. Hrn. A. T- Gaißenhainer
am 22. Oct., Herr Johann Endlich mit Miß
Emma N. Miller, beide vv» Rcadiiig.
durch dcu Ehrw. Hru. I. Miesse, am 19.
Oct., Herr Johannes Paff mit Miß Susan«
na Fridrich, beide vou Heidelberg.
Star b.
—am 20. Sept., iu Chauibcrsbnrg, Franklin
Cannly, George Zacharias, früher von Berks
Cannty, im 74stc» Lebensjahre.
—an, iL. Octob., in Womelsdorf, Cathari
na Rcinhold, Gattiii vo» Jesse Neinhold; 58
Jahr, 9 Monat und 25 Tage alt.
—am Lüst. Oct., i» dieser Stadt, Snsa»»a
Rhein, Gattin vo» Damcl Rhein, im 64stcn
Jahre ihres Alters.
—am 15. Oct., i» Ciimr» Tannschip, Maria
Feigel, Wittwc von Pctcr Feige!; 9V Jahr,
7 Monat und 2 Tage alt.
—am 24. Octob., in Maxatawny Tannschip,
Sarah Biehl, Wittwc von Geo. Bichl, >m
7östen Jahre ihrcs Alters.
Cdward M. Clymer,
?ldvokat
Amtsstube inl Lten Stock über D. X. Lly
mer's Stohr, Ecke der sten und Pennstraße.
Eingang von der Pennstraße.
Reading, November 4. 1845. 11.
An die freien und unabhängigen Erwäh
ler von Berks (saunty:
Frenildt uud Mitbürger,
Ich erstatte Euch meine dankba
re Erkenntlichkeit uud herzlichen Dank, für
die Ehre, die Ihr mir durch Erwählung zum
Recorder vo» DicdS für Berks Cannty er
wiesen ; Ihr habt mich durch dicse Güte nn
ter große Verpflichtungen gestellt Ich wie
derhole jetzt das vor der Wahl gegebeneVer
sprechen, daß ich die Amtspflichten treu und
zuEurer völlige» Zufriedenheit ausüben werde
Ich verbleibe ehrerbietigst Euer Freund
und verbundcncr Mitbürger,
Zohn Tyson.
Reading, Oktober 28. »m.
Marktpreise.
Wöchentlich berichtigt.
Artikel: per Read.sPihla
Wenzen Bsch. i 02 iO7
Roggen 70 7L
Welschkorn .... " 52 55
Hafer " 32 34
Flachssaamtn ... I 20 l 20
Kleesaamcn .... 4 50 5 00
Timothysaamen .. I '< 3003 00
Kartoffeln " 40 60
Salz l 40 35
Gerste „ 60 02
Roggenbranntwein . Gall. 25 24
Aepselbranntwein . 20 "dg
Leinöl 80 80
Flauer (Weizen) . . Bar'l. 5 50 550
do (Roggen) . . I 00 3 50
Schinken Pfd. 10 10
Schweinefleisch... " 0 8
Rindfleisch << 5 6
Unschlitt « 6 0
Faßbutter 10 12
Hickoryholz Klats. 4 00 525
Eichenholz 3 00 4 00
Steinkohlen .... Tone 3504 50
Gyps 5 00 4 75
derbst und Frühling
sind Vie einzigen Jaln,Zeiten Alim
pstaiizc» der Standen u. f. rv.
Ter l.lntcrfcl?ricb>ene bedient sich daher
dieser Gelegenheit, bekanntzumachen daß er zum
Verkauf hat: vorzügliche Apfelbäume, 0 bis
12 Fuß lio.b, Aprikosen, 4 bis 8 Fuß hoch,
Kirschen, 8 bis 12, Pflaumen, 0 bis 10.
Ebenfalls große Schatten-, Zier- und Im
mergrün Bäume, von allen Verschiedenheiten,
nebst einer großen Verschiedenheit frischer u. im,
nierblühender Rosen, Reben, Stauden, kraut
artige Pflanzen, Gewächshaus- und Garten-
Pflanzen, Erdbeerenpflanzen, englisch und tür
kischen Rabarber, Spargel-Wurzeln, Garten-
und Blumen-^aamen:c.
Alles obige und noch viel waS hier nicht be
nannt ist, ist gezogen und wird verkauft in der
Baumschule, nahe bei der Nollmühle und .Zer
ren Eckert's Eisenschmelze, bei
Ilucliael »Ganser.
N. B Alle Bäume, Pflanzen, Wurzeln ze.
sind versichert wirklich das zu sein wofür sie ihr
'Name ausgibt.
Reading, October 21. 3,,,.
KKrte.
tLvre und Landell, süd-wcstliche Ecke
dcr Arch und Vicrtcn Straße, Philadclphia,
benachrichtige» achtimgevoll ihre Freunde nnd
Ä»ndcn,daß sie jetzt crhaltcn ihr Assortcmcnt
von folgcndcn
.Herbst - Gütern:
LnpinS Thibct Merino Tuch.auSgcs.Schattcn
Ombrc Französische T»ch Mäntcl,
Prächtige Casimirs,von ganz ncnemAiischn
Schattirtc und Moslin de Laines,
Ottoman Casimirs,zu mäßigen Preisen,
Prächtige Seiden von Herbst-Stylen,
Wechselbare Armure Seiden,
Schlichtfarbige poult de Soies,
Farbige Gro'de Nap'S u. Marseilles.
S cl' a w l s zc
B—4 Royal Mecklin wollene Schawls,
Gesärbte Casimir und Thibet-Schawls,
Mode-farbige Thibet-Schawls, feide Franzen
Prächtige seiden Scbawls, schattirte Bars,
Extra Größe schwarz Ottom.seid. Schawls
Schatten-gestreifte Thibet-Schawls,
Terkerri lange Schawls,
Franzosische Blänket SchawlS,
Casimir Schawls für Quäker, Linen
Cämbrik Tücher, Handschuhe zc.
E. und L. zicheu vor sich au guten Waa
rcn zu halten uud zu mäßigen Prcisc«, für
Baargcld zu verkaufe». Wir habe» z» allen
Zciten ein volles Assortemcnt von branchba
!ren Güter», Tiichcn, Casimirs, Wcstciizcu
gcn, Moslincn, bcim Stück odcr dcr Vard;
BläiikctS, Güter vo» frcnndlichcni Styl, jc»
der Bencnnng, nnd allc Arten Stapcl-Güter.
N. B. Ei» libcralcr Abzug wird denKäii
fcrn i>n Großen erlaubt.
Philadelphia, Okt. 7. 2M.
>
! alle unsern Freunden welche
die City besuchen, am Stohr der "Peking Com«
' pany" anzurufen und einen Vorrath von ihren
wohlschmeckenden Thce'n einznkausen.
Die Peking Tbee-Conipany,
No. Sud zweite Straße,
Zwischen der Markt und Chestnut,
UlM.idclM.i,
Hat fortwährend auf Hand und zum Verkauf,
im Großen und Kleinen,
Eine Verschiedenheit von
ansgesncht frischen Tbee'll.
zu niederern greifen,
gemäß ihrer Quaiität, als sie an irgend einem
andern Stohr in der City gekauft werden kön
nen.
allein Tbee wird an diesem Hanse
verkauft, und mehrere Verschiedenheiten welche
sonst nirgends zu bekommen sind. Einiger Thee,
der nichtchinlänglich zur Zufriedenheit ausfällt,
kann zurückgebracht und umgetauscht werden,
oder daS Geld wird zurückgegeben.
Die Bürger von Berks Caunty sind höflichst
eingeladen bei u»S anzurufen.
G. Hiebe»
Agent der Peking Thee-Company.
Philadelphia, Sept. 30. 1845. 11.
Calvin Blythe,"
Rechtsanwalt, at I.axv)
Wird in den verschiedenen Courten der City
und Caunty Philadelphia praktiziren.
Seine Amtsstube ist in No. 35 Süd vierte
Straße, zwischen Chestnut und Walnut Straße.
Philadelphia, Sept. LO. 1345. 3Mt.