Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, October 21, 1845, Image 2

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    eS jedoch, daß ihre Antwort» den Antis
nicht genügt indem gleich darauf drei Hun
dert Mann Verstärkung nach Warfaw
beordert wurden.
Der Dampfer ..BoreaS" meldet die Be
satzung, von lZarthage am 30. September
durch Gen. Harb auS Hancock Co. und
die Concentration seiner Truppen auf die
fem Punkt. Es heißt seine Instruktionen
seien sehr ausgedehnt und bestimmt die
Unruhen auf jede Gefahr hin zu unter
drücken. Mehre Compagnien Miliz wa
ren von Quincy auf dem Marsch nach
Carlhage. Man erwartete ein Gefecht
zwischen einer Zahl Anti Mormonen und
einer Abtheilung des Posse von Scheriff
Backenstos, wenn beide sich einander
fen sollten. Deutsche Republikaner.
Mormone n. —Später, mit der La
Cleda eingegangene Nachrichten lauten da
hin, daß Gen. Harbin mit 200 Mann
öarthage genommen hat. Die Mormo
nen verschanzten sich im Courthanse.
Gen. Harbin schloß sie in ihrer Festung
ein und forderte sie binnen 15 Minuten
zur Uebergabe auf. Wirklich legten die
Mormonen auch die Waffen nieder und
ergaben sich als Kriegsgefangene. Der
General entließ sie jedoch später auf ihr
Ehrenwort. St. L- Trib. 2. Oktr.
I
Lancafler, den 14. Oktr.
Ein aller Verbrecher verlostet.
Am Donnerstag vor acht Tagen wurde
ein Mann, Namens Joseph Buzzard, von
dem Constabel Georg Hughes hier in
Lancaster verhaftet, auf die Anklage, ein
Pferd von Herrn David Harnisch, welcher
ungefehr zwei Meilen von Lancaster
wohnt, gestohlen zu haben. Buzzard ist
derselbe Kerl, welcher in 1830 bei der No
vember-Sihung in unserer Court auf zwei
verschiedene Anklagen für daS Stehlen
von zwei Pferden und auf zwei andere
Anklagen für Diebstahl überführt und zu
vierjähriger einsamer Gefangenschaft ver
urtheilt wurde. Zur Zeit als er der vbi
gen Verbrechen überführt wurde, war er
angeklagt ein Pferd von einem Manne,
Namens Schmcifer, in Pork Caunty. ge
stöhlen zu haben, für welches Vergehen
er abermals verhört wurde.
Buzzard wurde sogleich nach seiner Ver-
Haftung vor den Mayor dieser Stadt ge
bracht, woselbst man sechzig Thaler in No
ten auf verschiedene Banken in Neu Jer
sey, und sechzehn Thaler in klingender
Münze in seinem Besitz fand. Er wurde
von dem Mayor in das Gefängniß ge
schickt, um ein ferneres Verhör abzuwar
ten. Er war um 5 Uhr am Morgen des
obengenannten Tages mit der Nachtlinie
von Philadelphia hier angekommen, und
als er von dem Polizeibeamten HuMs
erkannt und verhaftet wurde, verleugnete
er seinen Namen und nannte sich Faust. —
Er hatte kein Gepäck noch einige Kleidung
bei sich, außer was er am Leibe trug; sagt
er wohne in Michigan und sei nach Lan
caster gekommen um Handwerksgeschirr
zu kaufen. Volksfreund.
Hamburg, den I I. Oktobe.r
Ertrunken. Am letzten Sam
stag ertrank ein Mann. Namens Heims,
von dieser Stadt, im Schuylkill Canal
Damm, 3 Meilen von hier.—Er arbeitete
am Canal, ging mit einem Fußboot auf
den Damm um etwas in Ordnung zu
bringen, kam zu nahe an den Schuß und
konnte der Gewalt des Wassers nicht mehr
entgehen. Das Boot überschlug und
gieng über den Damm hinunter, wodurch
derselbe ertrank. — Man konnte bis jetzt
seine Leiche noch nicht auffinden. Er
hinterläßt Kran und Kinder, um seinen
frühen Hintritt zu beweinen, die abwe
send bei ihren Leuten in Ehester Caunty
sein sollen. Schnellpost.
Allentaun, den 15. October.
Selbstmorde. Gestern machte Herr
Peter Leienberger, ein geschätzter Einwoh
ner von Nord'Wheithall, in einem Anfall
von Milz Krankheit sein em Leben dadurch
ein Ende, daß er sich erhing.
Am nämlichen Tage erschoß sich Herr
Peter Schneider, ein hochbejahrter Bür
ger von demselben Taunschip sF. Bote.
Wilkeöbarre, den 9. October.
Ungl ü ck. —Am letzten Sonntag
fiel Herr H e n r y M e n i ch von Ha
nover Taunschip von einem Kastanien
bäume und wurde so durch den Fall be
schädigt, daß er bald darauf den Geist
aufgab. Herr Menich war ein alter An
siedler in dem Wyoming Thal und seine
wohleingerichtete Farm zeigt von seinem
Fleiß und seiner deutschen Abkunft. Er
war ungefähr 60 Jahre alt und von Al
len, die ihn kannten, geachtet und geliebt.
Wächter.
Pittsburg, den 7. Oktr.
Gestern wollten die hiesigen Baum
wollfabrikanten ihre Arbeiten wieder be
ginnen, und hatten deshalb am Morgen
zur Arbeit geläutet, wozu sich auch in ver
schiedenen Mühlen eine Anzahl einfand.
Allein es währte nicht lange, so rückte ein
Theil der unzufriedenen Arbeiterinnen in
Begleitung von einem Trob' Buben an,
um die in den Gebäuden Befindlichen her
auszufordern und erschrecklichen Lärm zn
inachen. Dies dauerte bis nach dem Mit?
tagessen, als die zur Arbeit Geneigten wie
der in die Fabriken wollten. Sie wurden
geschlagen und auf sonstige Weise mißhan
delt, und geschimpft. Die Wuth und Un
verschämtheit einiger dieser Weibsleute
> ging so weit, daß sie den Mayor der
Stadt und die zum Ordnunghalten her
beigerufenen (sonstables mit Steinen ge-
worfen und anderweitig insultirr haben;
ja einen der Constableö schleiften sie im
Koth herum. Einer der Fabrikbesitzer,
welcher sein Thor aufmachte, um seine Ar
» beiter hinein zu lassen, wurde ebenfalls
von den Furien geschlagen und tüchtig
ausgeschimpft. Als der Spektakel nicht
enden wollte, gaben die Fabrikanten end
lich ihre Arbeiten auf und schlössen ihre
Fabriken wieder. Wie wir hören, wollen
sie so bald nicht Wieden aufmachen—wohl
schwerlich dürften sie während dieses Win
ters den Versuch machen, da sie nicht ge
sonnen sind, das Zehn Stunden System
anzunehmen. FreiheitS Freund-
Der Niverale ZScovarhter
Neabinq, den 21. Dctvber
Da,» ste Heft der ist
endlich bei uns angekommen. Tic respekliven
Abonenten, weiche dasselbe noch nicht erhalten
haben, ersuchen wir, es bei uns abzuholen. Die
jenigen welchen das Iste Heft noch fehlt, inüs
' sen noch etwas Geduld haben, da die zweite
Auflage davon noch nicht gedruckt ist.
Fair (Jahrmarkt.)— Nächsten Mon.
tag, den 27. Oktober, findet die hiesige Herbst-
Fair statt, waS für Viele ein VergnügungStag
ist und wo gewöhnlich Diele vom Lande herein,
kommen, um Theil daran zu nehmen. Unsere
Slohrhaller haben für diese» Tag eincn beson
dern Verrath neuer und schöner Waaren ein
gelegt, die Wirthe haben ihre Schenkstuben und
Tanzböden aufs beste eingerichtet,um ihre Gäste
gut zu bedienen, die Fidler Kaken ihre Bögen
gestrichen, um den Tänzern tüchtig aufzugeigen
und die ZcitungS-Drucker, wclche gewöhnlich
nichts vom Vergnügen und nur wenig vomVcr
dienstc bekommen, haben eine Partie «'Resäte"
zubereitet, die sie am Fairtage bereitwillig für
"Baargeld" verkaufen werden.
Dt«? V)al)l. —Tie Wahl ist vorüber und
im hcutigen Blatte finden unsere Leser den rich
tigen Bericht von derselben, so weit es Berks
Caunti) angeht. Man wird finden, daß das
ganze Aenitcrjägcr-Tickct. mit Ausnahme des
Candidatcn für Recorder, mit einer mäßigen
Mehrheit erwählt wurde. DaS Uebel, was
wir schon oft gerügt haben, erneuerte sich leider
auch wieder bei dieser Gelegenheit—beinahe die
Hälfte der Whigs von Berks Caunty blieb zu
Hause, wahrscheinlich in üblen Meinung, daß
es nutzlos sei zu stimmen, weil ikre Gegner zu
überlegen wären.—Em Blick aus daS Resultat
der Wahl wird ihnen jctzt zeigen, daß sie mit
etwas mehr Aufmerksamkeit auf ihre Pflicht
wenigsten!? einen Re Presen kanten für die Assem
bly hätten wählen können, der dort unfehlbar
mehr Gutes für das Caunty ausgerichtet haben
würde als die vier Patrioten welche jetzt dort
hingehen, auszurichten fähig sind. Doch das
Uebel ist nicht mehr zu heilen, aber wir wollen
hoffen, daß unsere Freunde eine gute Lehre dar
aus ziehen und in Zukunft thätiger sein werden.
Wir geben nachfolgend einen kurzen Bericht
von dem Resultate der Wahl in einigen andern
CauntieS, so weit wir dieselben erhalten haben:
Philadelphia Stadt - daS ganze Whig-Tik-
ket ist erwählt, über die Lokos und Natives.
Philadelphia Caunty—das ganze Loko-Ticket
sür die Asscmbly ist erwählt, über die Whigs
und Natives.
Ckester Caunty—Whig-Ticket ist mit einer
ansehnlichen Mehrheit erwählt, mit Ausnahme
des Prothonotars.
Delaware —Whig-Ticket erwählt.
Montgomery -keine genaue Berichte, wahr
scheinlich waren die Lokos siegreich.
BuckS—ging für die Lokos, wie gewöhnlich.
Lecha —es scheint daß die Whigs eincn Re
prefentanten für die Gesetzgebung erwählt haben
Northanipton—-das sogenannte Volks-Ticket
siegte über die regulären Loko Ernennungen.
Monroe—Volks-Tickct ebenfalls siegreich.
Schuylkill—die Lokos haben beide Canida
ten sür die Assembly erwählt.
Libanon—Whig-Ticket siegreich.
Lancastcr —do. über Lokos und Natives.
Vork —die Lokos siegten, wie gewöhnlich.
Adams—das volle Whig-Ticket erwählt.
Dauphin—Whig - Senator, ein Represen
tant, <i-cheriff und Caunty Schatzmeister sind
erwählt, den Rest haben die LokoS.
, Franklin—Das ganze Whig-Ticket erwählt.
luniata, Mifflin und Union—Das Assem
bly-Ticket für diesen Distrikt ist erwählt. In
Union daS ganze Whig-Ticket.
Bcdford —Lokos siegreich.
Westmoreland —do. mit kleiner Mehrheit.
Alltgheny—das Whig-Ticket ist erwählt, ü
ber die Lokofokos und Natives.
ist total geschlagen bei dieser
Wahl, sie werden in der nächsten Gesetzgebung
einen Senator haben und nichts weiter.
Der diesjährige Wahl,
tag war besonders schön; daß Wetter war an
genehm und lieblich, und es schien fast als ob
der Himmel besondern Wohlgefallen an der
Wahl der Bürger Pennsyvaniens habe.—Die
Sonne, wclche seit mehreren Tagen hinter trü
ben Regenwolken versteckt war, ging am Dien
stag Morgen bald aus dem Nebel hervor und
lächelte während dem ganzen Tage freundlich
auf die Erde, bis sie Abends durch den freund
lichen Vollmond abgelöst wurde, der mit seinem
Glänze selbst noch die Nacht zur Tageshclle er
leuchtete. Die Bürger Pennsylvamens hatten
daher volle Gelegenheit ihr constitutionellcsßccht
auszuüben und Niemand kann sich entschuldi
gen, daß er durch schlechtes Wetter vcrhindcrt
wurde am Stimmkasten zu erscheinen. Bei
alle dem war die Zahl der eingegebenen Stim
men doch verhältnißmäßig gering, sowohl in un
serm als in andern Caunties, so weit wir ge
hört haben. Hieran ist wahrscheiulich der Ma
ngel an Aufregung schuld, die dieses Jahr sehr
gering war. So viel wir wissen sielen nirgends
Eccesse oder Ruhestörungen vor, selbst in Phi
ladelphia, dem Sitze der Roudies und Mobilis
ier, ging die Wahl ruhig und mit mehr Ord
nung vorüber wie es seit vielen lahren der Fall
war. Die verschiedenen Parteien waren zwar
thätig, überschritten aber die Regeln der Ord
nung nicht, was gegen alles Erwarten war.
tLine Schanvlichl^eit. —In dcr vorletz
ten Woche wurde nahe bei Norwich, Chcnango
Cannty, Neu Pork, ein schändlicher Streif
verübt. Zwei maskirte oder verkleidete Män
ner stiegen in das Haus der Frau Burdu-r,
durch las Fenster des Schlafzimmers, knebel
ten sie und trugen sie in eine Wiese, etwa 7«)
Ruthen vom Hause, wo sie nach langein Su
chen gesunden wurde. Sie war mit dem Rük«
ken in einen kleinen Graben gelegt, ihre Hände
dicht auf dem Rücken zusammengebunden, ein
Stück Tuch, dicht zusammcngewunden u. dann
sorgfältig genähet in dcr Form eines Eies, etwa
5» Zoll lang, in ihrcn Mund gesteckt so weit es
ging, so groß daß der Mund dadurch zur äu
ßersten Weite aufgesperrt wurde. Ein zusam
mengefaltetes Tuch war über ihren Mund und
Nase gebunden, um den Knebel festzuhalten,
ihre Schürze war über die Augen gebunden, so
daß sie nichts sehen konnte, und dcr Körper
nebst dem Hintcrtheile des Kopfes, lagen im
Wasser. Ueber ihren Körper waren drei große
Blöcke Holz, etwa sechs Zoll im Durchmesser,
gelegt. Man fand sie ganz bewußtlos und sie
blieb cs auch noch einige Stunden.
Die KerlS welche sie so mißhandelten, waren
so vermummt, daß sie dieselben nicht erkcnncn
konnte. Ihre Mutter und einer ihrer Brüder
sind verhaftet worden, auf Verdacht, in dcr
Schandthat bcthciligt zu scin. Die Bürger in
der Umgegend sind thätig die Verbrecher aus
zufinden und wo möglich sie der Gerechtigkeit
zu überliefern. Man vermuthet, daß Frau B.
im Besitz von Geheimnissen ist, die zu dem Ver
brechen Anlaß gaben, und die, wenn sie offen
bar werden, furchtbare Verbrechen enthüllen.
iL in wichtige»- Fang. Der Baltimore
Patriot meldet, daß am vorletzten Samstage
eine Französin Namens Amelia Suitzer, alias
Klotz, dcr Name ihres vorgelichen Mannes,
dort verhaftet und in Sicherheit gebracht wur
de. Der Koffer des Franzosen, dcr sie begleite
te, ist in Befchlag genommen. Derselbe ent
hielt beinahe ein Büschel Briefe, deren Datums
durch niedrere Jahre zurücklaufen. Diese Brie
fe sind meist in französischer, einige aber auch
in hcbräifcher, spanischer, italienischer, deutscher
und andern Sprachen geschrieben. Bei der
theilweisen Untersuchung fand sich, daß eSCor
reSpondenzen mit den berüchtigtsten Dieben in
den Hauptstädten von Europa und Amerika
sind, umständliche Beschreibungen von großen
Räubereien geben, die besten Mittel angeben
die Entdeckung zu verhüten ic. In dem Kof
fer, von dein sie gar nichts wissen wollte, sai,d
man HlOOO in amerikanifchen Goldstücken und
ein Miniatur-Bild des Cardinals Richelieu, in
Gold eingefaßt. DaS Geld wurde in einer Bank
deponirt und die Briefe dem französischen Con
sul übergeben. Man erwartet wichtige Auf
schlüsse, vielleicht die Entdeckung einer dcr aus
dchntesten Räuberbanden, wen» die Briefe erst
übersetzt und durchgelesen sind.
Georgia'.Wahl.—Wir haben zwar
noch keine Vollständige Berichte, aber doch ge
nug, zu wissen daß der Whig-Gouvernör mit
einer schönen Mehrheit erwählt ist. Zn der
Gesetzgebung werden die Whigs bei vereinter
Stimme eine Mehrheit haben.
Die National-Gießerei.— Am vor
letzten Montag Abend wurde hier wieder eine
zahlreiche Versammlung an Hrn. Schuler'S
Gasthause gehalten, um die Errichtung dieser
Anstalt zu besprechen. Jacob Hoffman, Esq.,
und Col. John E. Meyers hielten bei der Gele
tzenheit zweckmäßige Reden. Unsere Bürger
scheinen gesonnen zu sein, diese wichtige Sache
in allem Ernste zu betreiben. Das ist recht.
Der Winter hat sich bereits bei uns ge
meldet. An mehreren Tagen der letzten Woche
war eS ziemlich kalt und das Wasser Morgens
mit Eis überfroren. Gestern war eS gelind.
lLtwaa Nmea. Der Name President,
sagt die i.'ogan Gazette, ist durchaus zu altmo
disch geworden für die zurückweichende Demo
kratie. Hr. Polk wird jetzt "Sovereign der
Vereinigten Staaten" titulirt l durch die Wa
shington Union. Sovereign! Sovereign!!—
Wie wundervoll demokratisch klingt dies!
Wie wird dieser hochtönende Titel, welchen
die Monarchen dcr alten Welt sich anmaßen,
dem republikanischen behagen? Man sagt im
mer, das Volk der Union sei «sovereign" und
der President, als Beamter, nur dessen Diener,
doch hier scheint es umgekehrt zu sein. Wahr
scheinlich wird der President nun auch bald die
Titel '«Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster
>e." bekommen, welche andern Sovereignen bei
gelegt werden.
Die TVasset't-'iir. —Ein Korrespondent des
Hartford Courant schreibt von Braitleboco,Vcr
mont, dem Sitz der Wasserkur-. —Dcr Cours
den wir durchzumachen haben ist, zuerst schwit
zen in einem nasien Tuche, des Morgens; von
dem nassen Tuche werden wir in ein kalt Bad
gestürzt, für ungefähr 15 Minuten gerieben u.
dann geben wir unS an um drei biS vier Mei
len vor dem Frühstück zu gehen; um 11 oder
12 Uhr bekommen wir ein Sturzbad, wo das
Wasser 15 bis 2li Fuß tief aus alle Theile des
Körpers herabstürzt; wir werden wieder gerie
ben und gehen; um 5 Uhr ein Hüftbad und
Abends ein Fußbad. In den Zwischenzeiten
lausen wir und trinken Wasser, bis zu dreißig
Gläser per Tag.
Heuer i» Frederick, Das
Waisenhaus, welches mit der St. John's Kir
che in Frederick, verbunden ist, wurde am vor
letzten Mittwoch Abend gänzlich durch Feuer
zerstört. Der Baltimore Patriot sagt—eS war
nur mit großer Anstrengung, daß die u.
das darangrenzende Gebäude, welches von den
barmherzigen Schwestern bewohnt wird, geret
tet wurden. Der Verlust wird aus!K2»i>i> be
rechnet, soll aber durch Versicherung hinläng
gedeekt sein. Man glaubt, daß eS das Werk
eines Brandstifters war, und eine große Be
lohnung wird für die Entdeckung desselben an
geboten. Dies Verbrennen von Waisenhäu
sern, während die Kinder schlafen, ist eine Ver
feinerung dcr Brandstiftung, welche eine Herz
losigkeit zeigt, die zu den größten Lastern fähig
wäre. Es steht zu hoffen, daß der Schuft der
es that, entdeckt und bestraft werden wird.
—das unentbehrliche Kleidungsstück
sür Viele der amerikanischen Schönen, scheint
auch selbst bei den Wilden in Afrika uicht un
bekannt zu sein. Ein Offizier von der ameri
kanischen Marine beschreibt die Damen von A
rim und sagt, sie wären ungewöhnlich groß
und stolz auf breite Hüfte, und um diese
Zierde zu bekommen, bedienten sie sich, gleich
seinen schönen Landsmänninnen, der Bustels
zur Aushülfe, und diese sind so groß, daß die
kleinen Kinder auf den BustleS ihrer Mütter
reiten. Wer sagt noch daß die Bustles nicht
ein händiger und nützlicher Artikel sind /
Doppelmord.—Der Licking Valley Regi
ster liefert folgende Einzelheiten von einerTrau
ergefchichte, die sich vor wenigen Tagen inGrant
Caunty, Kentucky, ereignete.
Ein schauderhafter Doppelmord wurde am
letzten Sonntag Abend auf dcr Bauerei von
Lewis KcndaU, Efq., in Grant Caunty, ver
übt, durch einen Neger Namens lilson. Die
Herren O. P. Hogan und Hayden Kendall
hörten ein Geräusch in der Küche, welches ven
einem Gesecht zwischen lilson und einem an
dern Neger entstand, und gingen hinaus sie zu
besänftigen. Als sie für diesen Zweck die Thür
öffneten, ergriff Jilfon ein Schlachtinesserdas
händig lag, und augenblicklich versetzte er Bei
den eine tödtliche Wunde in die linke Brust. —
Dies geschah so schnell, daß keiner der Unglück
lichen eine Idee davon hatte bis er den kalten
Stahl in der Brust suhlte. Der Mörder floh
dann sogleich nnd ist leider bis jetzt noch nicht
cingcsangen. Eine Belohnung von P2OO wird
sür seine Verhaftung angeboten. Hr. Hogan,
welcher voriges Jahr Grand Cauntn in derGe
setzgebung representirte, und Hr. Kendall, eben
falls ein werthvoller Mann, leiden noch ohne
Hoffnung zu ihrer Genesung.
siichuiig.—Ein CorreSpondent in Har
risburg schreibt: —Eine Sache von etwaS son
derbarer Natur, kam am letzten Dienstage vor
unsere Court. Ein Mann, Namens Root woll
te einen Knaben auf die Probe stellen und steck
te 12j Cents in eine Westentasche, als einen
Anbiß für ihn ist erst etwa 10 Jahr alt)
welche er stahl. Root klagte und die Grand
Jury fand ein Bill! Der Anwalt des Verklag
ten, John Kunkel, Esq., hielt eine erfolgreiche
Vertheidigungsrede. Er wählte zu seinem Ter
te die kräftigen Worte "führe nns nicht in Ver
suchung." Einem allen Herrn gefiel dies so
gut, daß er sür Hrn. Kunkel eincn kostbaren
Stock mit einem Goldknopfe bestellt hat, wor
auf die Worte -Führe unS nicht in Versuchung'
gravirt sind. Die Jury krackte ein Verdikt von
nicht schuldig" ein. Der Richter machte bei
der Gelegenkeit einige Bemerkungen, die weder
der Grand Jury, dem Kläger und noch weni
seinem Anwalt gefallen mochten.
Vom Auslande
Das Dampfschiff Great Britain, welches an,!
27. September Liverpool verließ, kam am vor
letzten Montage bei Neu Pork an. Es hatte
eine sehr stürmische Fahrt, verlor den Vorder
mast und mußte bei Holmes Hole anhalten, da
fein Kohlen-Vorrath ausging. Es brachte acht
Tage neuere Nachrichten als die letzterhaltenen,
England.—DaS Mißlingen der Kartoffel-
und Frucht-Ernte bestätigt sich ; der Ertrag der
Frucht-Ernte »st gering und die Qualität ist
schlechter wie gewöhnlich. Man sieht einer
Theuerang entgegen und erwartet Ersatz aus
den Ver. Staaten und Canada. Der Eisen
markt war lebhaft, in Folge der großen Ansor
derungen für dasselbe. Der Achtb. LouiS M'-
Lane, unser neue Gesandte am englischen Hose,
soll in seinen Geschäften gute Forlschritte ma
chen. Der elektro-magnetische Telegraph zwi-
Liverpool, Birmingham, Manchester und Che-
ster war beinahe fertig. Zwischen England u.
Siam, in Btavia, ist ein Handels-Vertrag ab»
geschlossen, mit wichtige« Privilegien sür Engl.
Irland.-—Die eirische Collegial-Bill soll
in alle ihren Eigenschaften wieder aufgeweckt
werde», die eirisch-tatholischrn Bischöfe gegen
die Maßregel. Es scheint daß 17 dieser Pre
latcn gegen und 9 zu Gunsten dcr Bill sind.
Frankreich.—Die Jesuiten von St. Acheul
welche auf Befehl ihres Superiors aufgelöst
wurden, haben ihre Gebäude, welche sie an den
Thoren von Amiens hatten, verkauft. DieS
wichtige Etablissiment, welches früher LUV Stu«
denken enthielt, ist durch die Damen du 800
Pasteur gekauft worden, als ein Zufluchtsort
für bußfertige junge Frauenzimmer.
Spanien.—Die Königin und ihre Mutter
sind in Madrid angekommen, und obgleich die
Stadt ruhig war, befürchtete man doch neue
Aufruhr-Ausbrüche.
Schweiz. —Die Schweiz gleicht einem rau
chenden Vulkane, eine Erplosion ist zu erwarten.
Sachse». —Der König von Sachsen hat die
Stände-Versammlung Mit einer Rede eröffnet,
worin er seinen Unwillen über die neulichen re
ligiösen Unruhen aussprach.
Preussen. —Die preussische Regierung ke
irachlet den neuen Reformator Ronge noch mit
so mißtrauischen Augen wie früher. Bei seiner
neulichen Durchreise durch Mannheim wurde
ihm nicht erlaubt in der Stadt zu übernachten.
Oesterreich. —Ein Vertrag zwischen Oe«
sierreich und dem dcutschcn Zollvereine, wird
demnächst geschlossen werden.
Ungar»—Ober und Nieder Ungarn haben
im Ansänge des Monats August beide viel von
furchtbaren Ucberschwemmungen gelitten. Bei
nahe eine Million Einwohner sind jetzt allen
Schrecknissen der Hungersnoth ausgesetzt, in
Folge dieses furchtbaren Unglücks.
»W> »
Verheirathet.
—dnrcb den Ehnv. Hrn. I. Miller, am 10.
Oktober, Herr Daniel Erlin von Philadelp.,
mit Miß Lovina Ulrich von Slauchkurg.
—am l2teu, Hr. Bciijamin Hilbcrt mit Miß'
Catharina Boycr, beide von Exeter.
—am nämlichen Tage, Herr Sage Lane von
Colekrootbale, mit Miß Hanna Jones von
Maideneriek.
durch den Ehrw. Hrn. Wm. Pauli, am 7.
Occok , Hr. Jacob Nienninger mit MiAMa»
ria Klein, von Maidene» »et.
—am 9ten, Herr Johannes Moore mit Miß
Lusetta Ulrick, von Cumru.
—am I2tcn, Herr Johannes Foreman mit
Miß Catharina Lieder, von Pottstaun.
-ebenfalls, Hr. Jacob Pc,fcr nur Miß Su
sanna Kissinqer, von Readinq.
—durch den Ehrw Hrn. E. Miller, am sten
Oct., Hcrr John Miller mit Miß Catharina
Wciß, beide von Earl Taunschip.
durch den Ehrw. Hrn. F. Waage, am Zten
Ocrl'., Hcrr Johann Frey mit Miß Maria
Friedrich, beide von Hereford Taunschip.
Starb.
—am «t». October, in Richmond Taunschip,
am Sticksluß, George William, Söhnchen
von David Boycr, im 2ten Lebensjahre.
am « October, in Elsaß, Heinrich. Söhn«
che» vo» Casimir Schcp, 1 Jahr u. U Tg. alt
—am 1 1 Oct., in Cumru Tannschip, Barba
ra Fischer, Gatt», von John H. Fischer, ge
borne Lickti.', im 47sie» Lebensjahre.
—am 12. Oct., in dieser Gcadt, Eva Fricker,
Wittwe des längst vcriiorbenr» Anton Frik
kcr, »n dem hohcn Alter von etwa 102 Jahren.
Herbst mm Frühling
sind die einzige»» Zalirazeittn zum
pflanzen der Stauden u. s. u?.
Dcr Unterschriebene bedient sich daher
dieser Gelegenheit, bekanntzumachen daß er zum
Verkauf hat« vorzügliche Aepfelbäume, 6 biS
12 Fuß hoch, April-'osen, 4 bis 8 Fuß hoch,
Kirschen, 8 biS 12, Pflaumen, V bis 10.
j Ebenfalls große Schallen-, Zier- und Im
mergrün Bäume, von allen Verschiedenheiten,
nebst einer großen Verschiedenheit frischer u. im«
«»erblühender Rosen, Ranken, Stauden, kraut«
artige Pflanzen, Gewächshaus- und Garten-
Pflanzen, Erdbecrenpflanzcn, englisch und tür«
tischen Rabarber, Spargel-Wurzeln, Garten«
und Blumen-Laamen »e.
Alles obige und noch viel waS hier nicht be«
nannt ist, ist gezogen und wird verkauft in der
Baumschule, nahe bei der Rollmühle und Her
ren Eckerl'S Eiscnschmclze, bei
Michael Häuser.
N. B. Alle Bäume, Pflanzen, Wurzeln lt.
sind versichert wirklich daS zu sein wofür sie ihr
Name ausgibt.
Reading, October 21. 3n>.
Schcriffs Verkäufe,
von liegendem Eigenthum.
Der Scheriff von Berts Caunty zeigt an,
daß er das folgende Eigenthum an den dabei,
veiianntcl» Tagen und Plätzcn öffentlich ver
kaufen wird, nämlich:
Am Skfle» Oetobr., am Gasihause von H.
H. Maurer iu Friedensburg, eine Wohnung
und ein Strich Land in Richmond Tannschip,
cnthaltcnd 50 Acker.— Eigenthum von John
L e i s.
Am 29. Oeto., am Gasthaus» von John t.
Jägcr in Lcesport, Maidcncr»ek Tannschip,
eil» Haus und Lotte Grund, im genannte»
Tannschip, > Ackcr groß. Eigenthum von
Jacob B a r l et.
Am nämlichen Tage, am Gaflhause von
Aaron Albrecht, in Langscbwamn, Tannschip,
ein Strick Land von 1t) Ackcr und lZö Ru«
then. Ebenfalls, ein anderer Strich Land
vo» « Acker und 20 Ruthen. Ebenfalls, ei
ne Wohiilinq, Wirthshaus nnd Stohrstand,
nebst 4 Acker nnd 24 Rnthen Grund, alles
in Langschwain Tanuslhip- Eigenthum von
David Schultz.
Am 3». Oktober, am Gasthanse von Jsaae
Poder, in Oley Tannschip, eine Wohnung
und Strich Land, gelegen in Peit Taunschip,
enthalte,id 142 Acker. -Eigenthum von Phi
lip Motz.