Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, October 14, 1845, Image 2

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    fluthete die Ufer und schwemmte jedes >
Hälmchen GraS fort das noch auf den nie- '
dern Feldern lag Bernard war fast der
einzige Bauer in der Gegend, der jeneS '
Jahr Heu von seinem Wiesenlande bekam, i
Der Rath wurde von nun an auf daS
Sorgsamste aufbewahrt und immer pünkt- .
lich befolgt, und dadurch wurde Freund >
Bernard im Laufe der Zeit einer der reich- l
sten Bauern im Lande.
Washingtons Grad.
Es gereicht dem Volke der Ver. Staa
ten nicht sehr zur Ehre, daß eS das Grab
seines ersten Wohlthäters so sehr in Ver
fall gerathen läßt. Es sind unS von
glaubwürdigen Männern, die dem tugend-
haftesten Mann, den die Nation je gehabt
hat, den schuldigen Tribut bezahlen woll-
ten, Beispiele erzählt worden, die uns in
das größte Erstaunen versetzt haben. Der
Weg nach Mount Vernon soll nämlich so '
schlecht sein, daß der Reisende Gefahr
läuft, Wagen und Achse zu zerbrechen, da
man allenthalben über ungeheure Stein
haufen hinweg zu passiren hat. Zudem
ist auch, vielleicht absichtlich, keine AuS
sicht zur Abhülfe dieses Uebels vorhanden.
Jeder anschwellende Gießbach wäscht diese
Steinmassen im Frühjahre noch mehr auS,
und in wenigen Jahren wird der Weg fast
gänzlich unfahrbar werden. Wenn nun
ein Reisender nach vielfachem Hin- und
Herschmeißen endlich nach dritthalb Stun
den an der Ruhestätte des Vaters des
Vaterlandes angekommen ist, so kann er
für sein Vieh auch nicht einmal ein Bün
del Heu bekommen, abgesehen davon, daß
für ihn selbst eben so wenig etwas zu ha
ben ist, so daß ihm höchst prosaisch zu
Muthe werden muß, dafern er sich nicht
vorher in Alexandria gehörig verprovian-
tirt hat. Aber nicht genug, daß er weder
für sich selbst noch für sein Vieh dort et
was bekommen kann, man verwehrt
ihm sogar, letzteres aus dem dicht dabei
stehenden Brunnen zu tränken, bei Stra>
fe, in die Ungnade des jetzigen Besitzers
dieser heiligen Stätte zu verfallen. So
muß der Wallfahrer denn, nicht blos
höchst prosaisch, sondern auch höchst är
gerlich gestimmt, seinen Weg nach des
großen Mannes Grabe antreten. Aber
wie und wo soll er es finden? Kein Steg
führt dahin, keine leitende Spur verkün
det die Nähe von des großen Helden
Asche! Alles ist verfallen! Die Bäume
liegen die Kreuz und die Oueer und schei
nen den Wanderer mit Gewalt von wei
terem Vordringen abhalten zu wolle«.
Hat er sich dann endlich durch dieses na
türliche wenn nicht absichtliche Ver
hau und Labyrinth von Bäumen hin
durchgewunden, so steht er zuletzt freilich
vor der Gruft Washington S und seiner
Martha; aber auch vor einer Gruft, wo
Spinneweben, Schwalben mit ihren Ne
stern, und waS sie begleitet, so wie aller
lei Ungeziefer Hausen. Ist das wohl im
Einklänge mit der Achtung, die das ame
rikanische Volk vor seinem größten Wohl
thäter hegt? Wahrlich! bei so bewandten
Umständen ist es Niemanden zu verden
ken, wenn er eine Wallfahrt nach Mount
Vernon scheut; ist es nicht zu verwundern,
warum es so viele seit langen Jahren in
Washington ansässige Bürger und Be
amte giebt, die niemals auf dieser heiligen
Stätte gewesen, während der in Was
hington ankommende Fremde es sich zur
ersten und heiligsten Pflicht macht, eine
Pilgerfahrt dahin zu unternehmen.
Wenn daher das Volk der Ver. Staaten
Mount Vernon nicht zu seinem gemein
samen Eigenthum zu machen sucht, so
wird man über kurz oder lang vergessen,
wo die Asche deS großen George
Washington ruht!
National Zeitung.
Superiorsee. Das schnelle
Steigen des Verkehrs auf dem Superior
see kann mit Recht eines der Wunder un
serer Tage genannt werden. 1842 glaub
te die amerikanische Pelzcompagnie, daß
der Schooner Wm. Brewster verfaulen
würde, ehe er seine Kosten auf dem Su
periorsee bezahlen könne, und ließ ihn deS,
halb in den Eriesee zurückschaffen. Als
die einzigen amerikanischen Fahrzeuge blie
ben damals nur die Brig Astor und der
Schooner Algonquin aiHdem Superiorsee
zurück. Aber so schnell hat sich die Wich
tigkeit dieser Region gesteigert, daß die
auf diesem See befindliche Flotte jetzt aus
den Schoonern Napoleon (einem großen
Fahrzeuge von 180 Tonnen Gehalt, mit
Kajüten- und Staatszimmern, so eben in
Sault vom Stapel gelassen,) Algonquin,
Swallow, Uncle Sam, Merchant, Chip
pewa, Ocean und Free Trader besteht.
Der Propeller Jndependence ist fast schon !
über die Fälle gebracht, und das Dampf
schiff Julia Palmer nebst dem Schooner '
Mechanic sollen über die gebracht !
werden, so daß für die Geschäfte des näch >
sten Jahres eine Flotte von 11 Fahrzeu
gen bereit steht. Die Brig Astor, welche
voriges Frühjahr verloren ging, war daS
erste amerikanische Fahrzeug auf dem Su- !
periorsee. Sie wurde im Sommer 1835 '
erbaut. !
Hr. Reuben Rowley, ein ältlicher !
Herr von Wrentham, Mass., verließ sei >
nen Wohnort letzten Freitag Abend, um
über Stonington nach Neu Tlork zu ge> i
hen. Er hatte in seinem Taschenbuche
H 27,80 t) in Massachusettsnoten, für die
er hier in Neu-81ork Stocks aufkaufen
wollte. Auf der Fahrt an Bord des
Dampfschiffes Massachusetts war Herr
Rowley unvorsichtig genug, sein Geld vor
den Augen Anderer hervorzuziehen und
mehrmals zu überzählen. Einige Zeit
nachher trat ein fein gekleideter Mann zu
ihm, der sich für einen Bekannten von
ihm ausgab und sich Hr. Southgate
nannte. Rowley kannte ihn nicht; da
der Fremde jedoch sehr gesellig und zuvor
kommend war, so ließ er sich in ein länge
res Gespräch mit ihm ein. Während
dieses Gesprächs bot Southgate seinem
neuen Freunde eine Pfirche an, deren er
mehre in seiner Hand hielt. Rowley
nahm und aß. Kaum hatte er sie jedoch
genossen, als er sehr heftige Schmerzen
im Magen fühlte, die ihn zwangen, unter
Deck zu gehen und sich nieder zu legen.
Als die Schmerzen nachließen, siel Row
ley in einen tiefen Schlaf, von dem er erst
eine Stunde, nachdem das Boot am Wharf
angelegt hatte, wieder erwachte. Beim
Erwachen entdeckte er auch sogleich, daß
sein Taschenbuch mit allem Gelde fort
war. Er zeigte die Sache sogleich der
Polizei an und hoffentlich wird der psis
sige Dieb nicht Zeit genug gehabt haben,
sich mit seiner Beute inSicherheit zu brin
gen. Hr. Rowley ist ein reicher Mann,
scheint aber für die Diebe der Jetztzeit
nicht klug genug. Das Betäuben der zu
Bestehlenden durch Eßwaaren oder Ge
tränke kommt jetzt häusig vor und man
hat Ursache sich zu hüten und sehr vor
sichtig zu sein, wenn fremde Personen
mit zuvorkommender Höflichkeit Speisen
oder Getränke anbieten. Das gestohlene
Geld bestand in zehn K5OO Noten auf die
Suffolk, Merchants und Shawmut-Ban
ken von Massachusetts, der Rest in SlOO,
H>lo und K 5 Noten auf andere Banken
von Massachusetts und Neu-Uork. Hr.
Rowley hat H3OOO Belohnung auf Er
greifung deS Diebes, der als ein junger
Mann dargestellt wird, gesetzt.
Eine ungewöhnliche Anklage wegen
Bigamie wurde am Montage gegen James
Kanevan, einem Polizeibeamten der 4ten
Ward, von den Verwandten seiner ersten
Frau Emma Mathilda Gallon, mit der
ihn der Prediger Dr. Chase am 29. Juli
1841 kopulirte, erhoben. Vor etwa 15
Monaten kopulirte ihn derselbe Prediger
mit der Frau, die jetzt mit ihm lebt, die
sich jedoch weigert, ihren Familiennamen
zu nennen. Er dielt mit der letztern in
No. 35 Cherry St. Haus. Sie ist ins
Gefängniß gebracht, weil sie durchaus
nichts gegen ihn bezeugen will. Sollte
sie dabei verharren, so kann die Klage
nicht vor sich gehen, da daS Gesetz der er
sten und allein gesetzmäßigen Frau nicht
erlaubt, gegen ihren Gatten zu zeugen.
Neu-Vork St. Z.
Ruhestörun g.— Ein gewisser Dr
Baker, des MordeS eines Mannes, Namens
Bates, angeklagt, überwiesen und vor Ge-!
richt zum Tode verurtheilt, wurde in dem
Gefängniß von Clay Caunty, Kentucky,
festgehalten, um die Wollziehung seines
Urtheils zu erwarten. Einige seinerFreun
de jedoch hielten daS Urtheil für ungerecht,
versammelten sich, erbrachen daS Gefäng
niß und befreiten ihn. Auf den Bericht
! hin, beorderte Gouvernör Owsley den Ge
neral Dudley, die Miliz aufzurufen, und
sich nach dem Orte zu verfügen, woselbst
sich einzelne Bürger angemaßt hatten, dem
i Gesetze Hohn zu sprechen, und diese, sowie
den Befreiten gefangen zu nehmen und den
Gerichten zu überliefern. Ob dieß ohne
Widerstand oder gar Blutvergießen gesche
hen konnte, müssen unö die nächsten Nach
richten beweisen. Rep.
> Logan, Hocking Co., Ohio. —Ueber die
> Ursache der ruhestörenden Austritt in obi-
gem Platz, vernehmen wir, daß sich da
! selbst eine Bande von Pfrededieben und
, Räubern angesiedelt hat, die so stark ist,
um den rechtlichern Einwohnern Trotz zu
bieten. Ein Mann Namens Matheney,
der Anführer der Bande, ging so weit, das
Leben eines respektabeln Bürgers Namens
Nelson, zu bedrohen und ihn bewaffnet auf
der Straße anzugreifen. Nelson schmet
terte ihn mit einem Prügel nieder und
schlug ihn beinahe auf dem Platze todt.
Hierauf versammelten sich die Bürger und
beschlossen auf jede Gefahr hin, die zu der >
Bande gehörigen Individuen auö ihrer
Nachbarschaft zu verlreiben. Als Beweis,
das; eö ihnen Ernst sei, rissen sie 4 Hau
ser der letztern nieder, zerstörten sie bis auf
den Grund und behandelten solche derPfer
dedicbe, welche ihnen zufällig begegneten,
gerade nicht sehr glimpflich. Ueber das
Ende oder den Fortgang der Sache haben
wir noch keine weitere Berichte. Natür
lich ist die Aufregung in der ganzen Um
gegend sehr groß. ib.
Der Kaiser von China hat ein Edikt
erlassen, durch welches er seinen Untertha
nen erlaubt, die christliche Religion anzu
nehmen und frei auszuüben, auch den
Franzosen gestattet, in den fünf Hafen,
welche dem auswärtigen Handel nach den
neuesten Verträgen geöffnet sind, Kirchen
und Schulen anzulegen und in der franzö
fischen Sprache Unterricht zu ertheilen.
Ein neuer Gegenstand für eine Predigt.
Dr. Linsen, Professor einer neuen the
ologischen Lehre in Schottland, verkündete
beim Schlüsse einer Predigt, daß er den
selben Abend einen dritten Vortrag abzu
halten gedachte und zum Gegenstande die
ser Rede, die Gedanken und Verrichtung
gen Jona's im Bauche deS Walisisches,
gewählt habe.
Neu - Orleans. Ein junger Mann,
der sich sür einen Taucher von Profession
ausgab, ertrank kürzlich in der Nähe des
Dampfboots Vazoo Belle, am Fuße der
Common Straße liegend. Er hatte es
unternommen einen großen eisernen Kes
sel, der von Bord gefallen war, wiederzu
schaffen, und tauchte deshalb unter um ei
nen Haken zum Heraufziehen daran zu
befestigen. Man sah ihn seitdem nicht
wieder.
Baltimore, 9. Oct.— Lufterscheinung.
Am vorgestrigen Abend, zwischen 8 und i)
Uhr, wurde am Himmrl ein Heller Licht
streifen gesehen, welcher sich beinahe ganz
von Osten nach Westen ausdehnte. Aber
gläubige prophezeihen jetzt allerhand Un
glück.
Gefährlicher Fall. —Vorgestern siel in
der Calvertstraße, ein Baugerüst plötzlich
zusammen, wobei drei Arbeiter bedeutend,
jedoch glücklicherweise nicht lebensgefähr
lich verletzt wurden. Das Gerüst war 35
Fuß hoch und es ist wirklich merkwürdig,
daß die darauf Beschäftigten nicht bei dem
Falle Hals und Bein brachen. Cor.
Sonderbar.—Das Sandersville Teles
cop Georgiens erzählt, daß vor
einiger Zeit bei der großen Dürre, derO
hoopie bis auf eine kleine Stelle völlig
ausgetrocknet gewesen sei. Zu diesem klei
nen Platze hätten nun die Waldbewohner
meilenweit aus der Umgegend für Wasser
wallfahrten müssen. Einst habe ein Jä
ger der zufällig des Weges gekommen, ne
ben der kleinen Tränke 7 große Schweine,
einen jungen Stier, einen ausgewachsenen
Hirschbock und eine große Rasselschlange
todt gefunden.
Viele Bauern aus der. Umgegend, seien
hernach auö Neugierde auch hingegangen,
und hätten gemeint, daß die Schlange die
übrigen Thiere gebissen und dann selbst
umgekommen sei. Die größere Wahr
scheinlichkeit sei jedoch, daß sich die Thiere
sämmtlich zu Tode getrunken.
-
Landwirthschaft. Vänkies haben be
kanntlich schon seit längerer Zeit einen ge
lungenen und sehr gewinnreichen Versuch
gemacht, das sogenannte Besenkorn im
Großen zu bauen. In Ohio wurde unter
andern eine große Strecke Land damit be
stellt, und ein Bänkie begab sich mit der
ganzen Ernte und aller Maschienerie zum
Besenfabriziren nach England, wo er ein
> ausgedehntes Geschäft damit treibt. Aus
einer Correspondenz des Reporters ersehen
wir, daß der Versuch damit jetzt auch im
' Staate Missouri nachgeahmt wird, wo ein
! Bauer in Salina Caunty 115 Acker da
mit bepflanzt hat. Bei der Reife wird
der Kopf mit der Rispe anderthalb bis 2
Fuß lang abgeschnitten, im Schatten oder
im Ofen getrocknet und dann in Ballen
' wie Hanf verpackt. Das beste Land soll
anderthalb Tonnen per Acker liefern und
die Tonne in Neu Flork mit Hl3O bis 40
> bezahlt werden! Ein guter Prosit für
, den Bauer, der freilich bei einem ansge
i dehnteren Anbau der Pflanze bald bedeu
, tend verkürzt werden dürfte.
Der ZUversle Veovachter
Reading, den IA. October
lL?"V. L. Li-q. Is our kut,kori-!e<l
at In» vffii.es in tliv (
I>tnla3elpliik— VV. Corner of l'liirä
Okestnut strets. >
Vork—l6o Nassau strevt.
IZiUUinnre—3. L. (Corner ofßaltimore Lal
vvrt strets.
Loston— 6, Ltato stroet. l
rcsp Unterschreiben, in Virgins«
ville diene zur Nachricht, daß ihre Zeitungen
bis jetzt regelmäßig jeden Dienstag Morgen von '
hier nach Hamburg abgingen. Ihr unre- >
gelmäßges Ankommen muß daher die Schuld >
des dortigen Postmeisters sein. Um diesem Ue- ,
bel abzuhelfen werden wir dafür sorgen, daß
der Pack von jetzt an jeden Donnerstag Mor
gen direkt von hier abgeschickt wird, in der Mail
für Featherolfsville. i
Tod durch Wasserscheu. Wahr
scheinlich werden sich unsere Leser noch erinnern
daß ein kleiner 7jähriger Sohn des Hrn. Willi-
am Pahn, dahier, von einem Hunde des Hrn. >
Daniel Engel gebissen wurde, von dem man ver- !
muthete daß er toll war. Da man vielleicht /
nicht glaubte daß der Biß gefährlich sei, wur- !
den keine besondere Mittel gegen die Wasserscheu <
angewendet; die Wunde heilte, der Knabe war >
gesund und besuchte die Schule wie gewöhnlich, l
bis am letzten Dienstage, wo er über Unwohl
sein klagte, was aber wenig beachtet wurde. — !
Aber am Mittwoch zeigten sich unverkennbare
Spuren der Wasserscheu ; schauderhafte Zuckun
gen stellten sich ein und erneuerten sich bei je
dem Versuche Wasser zu trinken. Alle ange
wandten Mittel waren vergebens und
tag Morgen endigte der Tod seine Leiden.
Ä?vrd- —Ein Mann Namens Löffel wur
de am Freitag Morgen in das hiesige Gcfäng
gebracht, angeklagt einen gewissen Enos Row
ermordet zu haben. Beide waren Einwohner
von Amity Taunschip, dieser Caunty und leb
ten schon einige Zeit in Feindschaft, die davon
herrührte, daß Lcffcl den Row für eine Schuld
verklag t hatte. Gestern vor acht Tagen trafen
sich Beide lm Stohr des Hrn. Klein, nahen
dem "Gelben Wirthshause" und fingen an sich
zu zanken. Row nannte Löffel einen Räs
kel und Betrüger, wodurch dieser aufgebracht
wurde, ein Fünfpfundstück ergriff und es Row
mit solcher Gewalt vor die Stirne warf, daß
dieser besinnungslos zu Boden stürzte. Row
wurde gleich nach seiner Wohnung gebracht,
sein Hirnschädel war zerschmettert und er starb
am andern Tage. Löffel wurde verhaftet und
vor den Friedensrichter ParkS gebracht, der ihn
erst aus Versehen auf Bürgschaft frei ließ;
s ihn dann aber wiederverhaften und durch einen
Constabel nach Reading bringen ließ. Beim
nächsten Termine unserer Court wird er sein
Verhör erhalten.
Selbstmord. M"" hat uns berichtet,
daß ein siebenzigjähriger Mann, irgendwo in
Lancaster Caunty, vorige Woche Selbstmord
beging, indem er seine Taschen mit Steinen be
schwerte und sich dann ins Wasser stürzte. Nä
here Einzelnheiten sowie den Namen deS Un
glücklichen, haben wir nicht erfahren, wollen
daher auch die Wahrheit der Erzählung nicht
verbürgen.
Langfknftereieu. Benneville Yerger
wurde am vorletzten Sonntage durch Constabel
Greth verhaftet, auf die Anklage der Frau Ma
ria Rherer, daß er bei ihr eine Kiste erbrochen
und zu zwei verschiedenen Zeiten 50 Thaler dar
aus gemauset habe. Perger mußte 200 Tha
ler Bürgschaft stellen, vor der nächsten Court
zu erscheinen.
Caroline Kohl, ein junges 15jähriges Mäd
chen, wurde am Donnerstage durch Constabel
Hoch, in Cumru Taunschip, wegen Langfinge»
rei arretirt. Sie war eine Zeitlang als Magd
bei Hrn. Gault, in dieser Stadt gewesen, war
am Mittwoch auf Besuch zu ihren Eltern ge
gangen und hatte einige Kleidungsstücke nebst
einer kleinen Summe Geld mitgenommen, was
alle der Familie Gault gehörte und bei der Ar
retirung in ihrem Besitz gefunden wurde. Bei
dem Verhöre vor Friedensrichter Betz gestand
sie den Diebstahl, sagte aber, daß sie von ihrer
Mutter dazu beredet worden sei. Sie wurde
in des ScheriffS Kosthaus gebracht, um bei der
nächsten Court verhört zu werden.
Die Sams
tag Abend wurde hier, am Gasthause vonWm.
Schüler, eine zahlreiche und respektable Ver
sammlung gehalten, um sich wegen Errichtung
dieser Anstalt, bei Reading, zu besprechen. Ei
nige Redner hielten zweckmüßige Reden über
' den Gegenstand, bei welchem unsere Bürger
' alle interessirt sind. Das schlechte Wetter stör
te zum Theil die Versammlung, da das Haus
nicht groß genug war die Menge zu fassen, was
unS und viel Andere abhielt des Versammlung
beizuwohnen.
ist die allgemeine Wahl. Ein gro
ßer Tag für Alle, die an demselben zu Aemtern
erhoben und dadurch für ihre Mühe und Ko
sten belohnt werden. Das Aemtersuchen ist
eine Art Hazardspiel; Alle setzen ein um Viel
zu gewinnen, doch geht der größte Theil gewöhn
lich leer aus. Die heutige Wahl, obwohl sie
im Vergleich mit der vorjährigen, von geringer
Bedeutung ist, hat doch eine bedeutende Anzahl
Aemterjäger auf die Beine gebracht, welche heu
te vom Volke die Entscheidung ihres Schicksal»
erwarten. Wir wünschen den Gewinnenden
Glück und den übrigen Muth ihre Niederlage
zu ertragen; vielleicht kömmt auch für sie bald
die Zeit zum Steigen.
Wir haben uns während den letzten Wochen
ebenfalls mit der heutigen Wahl beschäftiget u.
bemüht unsern Lesern deutlich zu machen waS
dabei gewonnen oder verloren werden kann,wie
es Partei-Drucker gewöhnlich zu thun pflegen.
Unser Streben hat heute sein Ziel erreicht und
in wenigen Tagen werden wir erfahren was
wir gewonnen haben; wie daS Resultat aber
auch ausfallen mag, müssen wir als Republika
ner damit zufrieden sein.
Brtfe nach oft ha
ben wir angezeigt, daß für Briefe nach Europa
die durch die Post befördert werden sollen, daS
Postgeld bis zur Seeküste bezahlt werden muß,
demungeachtet kommen im hiesigen Postamte
noch immer Briefe ein die nach Europa addres«
sirt u. nicht bezahlt sind. Es scheint den Leuten
zu händig zu sein, Briefe durchs Fenster zu wer
fen, sie können's aber noch bequemer haben und
eben so weit kommen wenn sie gar nicht schrei
ben. —Das Porto für einen gewöhnlichen Brief
kostet nur 5 Clnt, und die gesunde Vernunft
muß Jeden überzeugen, daß diese Kleinigkeit
baar bezahlt werden muß, sonst bleiben solche
Briefe unbesorgt liegen.
Der Betreff des gegenwärti
gen Schutztarifs sagt die Washington "Union,"
das Munstück des Presidenten: —Die Zeichen
der Zeit gefallen unS. Wir sind stolz zu sehen,
wie die republikanische Presse sich zu dem wah
ren Prinzip politischer Sparsamkeit hält, und
hervortritt das Land von einem ungerechten un
gleichen und drückenden Tarif zu retten. Lasset
alle Zweifel wegen den CourS der Administra
tion beseitigt fein. Alle ehrbaren Anstrengun
gen sollen gemacht werden den Tarif zum Re
venue-Fuße zu reduziren.
Bürger v»n Pennsylvanien was denkt ihr
von einer solchen Sprache ? Die Meinung die
ser Worte ist deutlich, und kann nicht miß
verstanden werden. Den Tarif welchen Tau
sende Beschäftigung und Brod verdanken, neilt
die Union "ungerecht, ungleich und drückend,"
aus keiner andern Ursache als der z weil er dem
Presidenten in Gemeinschaft mit einigen südli
chen NullyseierS, denen brittisches Interesse nä,
her am Herzen liegt wie das Wohl ihres Lan
des, nicht gefällt. Lies ist aber nichts mehr
als wir erwartet hatten. Vor der letzten Pre
sidentenwahl proklamirten die Lokofoko-Blätter
in allen Gegenden wo sie eS für zweckdienlich
hielten, daß ihre Partei zu Gunsten deS Tarif»
sei, und wohl mancher ehrliche Mann wurde
dadurch verleitet mit ihnen zu stimmen, wenig
stens verführten sie so viel damit, daß eS genug
waren ihre Pläne zu erreichen. Zetzt, kaum
ein Jahr nach jener Zeit, verrathen sie sich selbst
und verkünden laut, daß sie den Tarif wieder
hinbringen wollen wo er vor 1842 war. Wer
erkennt hieraus nicht den schändlichen Betrug
und die Heuchelei jener Partei, deren sie sich bei
der letzten Wahl schuldig machte ?
dritte Heft dieser Zeit
schrift, für den Monat September, ist unS zu
gekommen. Der Inhalt derselben ist sehr un
terhaltend und interessant. Sie enthält die No
vellen - „Der arme Psarr-Vikar von Wiltshire
und die Verklärungen,'< von Zschokke, Gedichte,
Buntes!c. Freunde schöner Literatur mögen
gefälligst bei uns anrufen und dieselbe in Au
genschein nehmen.
Maryland-Wahl.- Vollständige Be,
richte von allen Caunties in jenem Staate sind
eingekommen, welche folgendes Resultat zeigen :
Von den sechs Mitgliedern für Congreß haben
die Lokos 4 und die Whigs 2 erwählt. Die
Gesetzgebung steht wie folgt—HauS der Dele
gaten 43 WhigS und 39 LokoS; im Stnat sind
14 WhigS und 7 Lokos.—Vereinte Whigmehr
heit ll.—Dieses Resultat war nicht unerwar
tet, doch wird es künftig sein Gutes haben. —
Die Whigs haben es lediglich den NativeS zu
verdanken, daß vier ihrer Candidaten für Con
greß besiegt wurden —und sie mögen froh sein»
daß es nicht noch schlimmer auSfiel.
Verbindung deo stillen Meerea mit
dem atlantischen Ocean.—Der Neu York
Herold sagt, wir erhielten die Grenada Chrom«
cle vom 6. September, welche Nachrichten ent
> hält die höchst interessant sind für die ganze
. Welt. Während in Europa Anstrengungen
> gemacht werden einen Canal vom atlantischen
. Ocean in das stille Meer zu graben durch den
; Isthmus von Panama, oder vermittelst einer
5 Eisenbahn die Verbindung zwischen beidenMee»
ren über Land herzustellen, waS bedeutend viel
kosten würde, scheinen die Amerikaner jetzt daS