Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 10, 1845, Image 2

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    einander, daß ein egyptischeZ Maulthier
kaum seinen Weg hindurchfinden kann.
In der That, böte sich einem der Anblick
in Schottland oder Irland, dar man wür
de die Umgebung ohne Zögern für einen
ungeheuern ausgetrockneten Moorgrund
halten, in welchem die abgestorbenen Bäu
me modernd an der Sonne liegen. Die
Wurzeln und Aeste sind in den meisten
Fällen ganz vollkommen und an einigen
die Wurmlöcher in der Rinde leicht sicht
bar. Die zartesten Safthöhlen sowie die
feineren Theile des Innern der Bäume
sind ebenfalls unverletzt und vertragen ei
ne genauere Untersuchung durch Vergrö
ßerungsgläser. Das Ganze ist so fest
versteinert, daß man es unbeschädigt mit
Glas kratzen kann und der feinsten Poli
tur fähig ist. Rep.
Die "Point Coupe (Louisiana) Tribu
ne" Erzählt Folgendes:
Ein sonderbares Specimen des xenus
Iwmo kam neulich in unserm Caunty auf
eben so sonderbare Weise zum Vorschein.
Wir schreiten zu den Einzelnheiten.
Im Herbste 1834 sandte ein Herr von
Natchez seinem Plantagen - Aufseher in
diesem Caunty ein Faß, markirt "Oel,"
folglich glaubte man, eö enthalte Oel.
Man bohrte es an, aber statt des Walisi
sches fetten SafteS sprudelte die Oeffnung
sehr deliciösen Saft der Reben hervor.
Manch liebes Mal jubilirten nun einige
auserkorne lebenslustige Bursche um das
köstliche Faß herum, bis zu ihrem unaus
sprechlichen Bedauern nichts mehr hervor
rinnen wollte. Hierauf wurde vasFaß da
zu benutzt, Essig von vorzüglicher Quali
tät zn produciren, dcn im Laufe der Zeit
die Neger und Andere verbrauchten, und
dessen besondere Güte Veranlassung gab,
in dem Fasse nach Erschöpfung deS ersten
einen neuen Aufguß vorzunehmen. Die
alten Neger fingen jedoch zu erklären an,
daß zu viel "Mutter" darin sei. Man
schlug deshalb das Faß auf und Him
mel ! statt der Mutter fand man—ein
Kind! Ein wohl ausgewachsenes Neger
kind, mit 2 Köpfen, 4 Beinen, 4 Armen,
aber nur einer Brust. Es wurde nach dem
Doktor D—n geschickt, der die Scene als
höchst possirlich schildert, als er an Ort
und Stelle eintraf. Herangefahren, frag
te er, was es gebe. Die Antwort war
Verweisen mit dem linken Zeigefinger auf
das Faß diese moderne Pandorenßüch
se, begleitet von unterschiedlichen Hu! Ach!
Oh ! Eh! einem spasmodischen Aufsto
ßen des Magens und allen den gewöhnli
chen Anzeichen eines vomitirenden Uebel
btsindens. Etwa ein Dutzend kohlschwar
zer Söhne Afrika s die von dem vortreff
lichen Essig genossen, hatten sich umher
gruppirt und das Geseufze Aller lieferte
den unwiderleglichen Beweis, daß ihnen
ihr Supper.gar nicht gut behage.
Diese Entdeckung brachte mehre unse
rer Nachbarn zum Nachdenken und es ist
höchst ergötzlich zu sehen, wie eifrig sie sich
zu leugnen bemühen, daß sie jemals an
dem gedachten Orte ein Mahl eingenom
men oder von dem delikaten Weine geko
stet hätten. Sie sind sämmtlich Tempe
ranz-Leute, wenn wir ihnen Glauben schen
ken dürften. DaS Faß sollte mit seinem
Inhalte wahrscheinlich irgend einem Mu
seum zugeschickt werden, wurde aber falsch
addressirt. Das Kind ist ein Naturwun
der, das den Caspar Häuser tief in den
Schatten verdrängt und des sorgfältigen
Studiums wissenschaftlicher Männer wohl
werth ist.
Das Publikum im Allgeminen mag viel
leicht denken, dies sei ein schlechter Witz,
aber es ist eine Thatsache. Das Kind wird
jetzt in Dr. Stone's Apothekerladen in
Woodville gezeigt, und wird wahrschein
lich während der ganzen Gerichtssitzung
ausgestellt bleiben.
Pranger und Prügelpfahl bilden noch
immer Strafinstrumente in Delaware.
Vorletzte Woche wurde Wm. Porter zu
New Castle des Pferdediebstahls schuldig
befunden, und seine Strafe lautete: 39
Hiebe auf den bloßen Rücken und eine
Stunde am Pranger. Von da wird er
nach New Brunswick, N. 1., geschickt, um
dort für ein ähnliches Vergehen vor Ge
richt gestellt zu werden.
Selbstmord. — Dienstag (d. 27. Mai)
Nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr erschoß
sich Hr. Wilson, ein junger Advokat, zu
Neu Vork im Park, zwischen City Hall u.
dem Armenhausgebäude an der Chamber
St. Seite. Der Unglückliche war ohnge
fähr 30 Jahre alt und im Kreise seiner
zahlreichen Freunde sehr geachtet. Man
wußte keinen Grund für die rasche That
anzugeben. Sie geschah, während an al-
lenSeiten andere Personen vorübergingen.
Cincinnati, 29. Mai.—Ein rätselhaf
ter Auftritt ereignete sich am Freitag A
bend ungefähr 7 Uhr an der Ecke der Vine
und achten Straße. Ein Buggy, in der
sich zwei Männer befanden, hielt plötzlich
im Vorübergehen an, einer derselben
sprang heraus, und hob ein etwa zweijäh
riges Kind, welches auf dem Trottoir her
umlief, in die Kutsche, sprang ihm nach
und fuhr alsdann im gestreckten Galopp
die Straße hinab. Die Mutter oder Wär
terin des Kindes, durch dessen Geschrei auf
merksam gemacht, rannte der Kutsche mit
! verzweifelndem Hülferuf nach, doch waren
die Räuber mir dem Kleinen ihrem Ge
sichtskreise schon an der nächsten Ecke ver
schwunden. Republ.
Veriniscbte S
Abbottstaun, 24. Mai. Feuer. Am!
5. Mai brannte in Neu Hannover, Ohio,
mehrere Gebäude ab. worunter sich auch
daS Wohnhaus. Stall und Werkstätte un
sercs frühern Nachbars, Thomas Jckes,
Sohn des Hrn. George IckeS, in dieser
Stadt, befanden Sein Verlust soll sehr
beträchtlich sein, indem er nur ein Gerin
ges von seinem Hausgeräthe auS den
Flammen rettete. Jntellig.
Schier zu wunderdarlich.
Im Schlüsse seiner Vorlesungen be
merkte Professor Bronson vorige Woche
zu Neu Vork, daß in einem Tropfen
Menschenblut, wenn mit einem Orhydro
gen Mikroskop etwa 20 Millionen Mal
vergrößert, alle Thiergattungen die gegen
wartig auf Erden leben oder je daranf
gelebt haben mögen durch alle die verschie
denen Schöpfungsstufen seit Millionen
vonJahren, zu sehen seien- In dem Blute
eines gesunden Menschen sei diese Thier
wclt ruhig und in sich zufrieden ; im Blute
einer kranken Person hingegen, rasend,
wüthend und mit einander in Raubkamp
fen. Dies bemerkte er zur Bestätigung
seiner Behauptung, daß der Mensch in sich
selbst alle Urstoffe oder Bestandtheile des
ganzen Universums habe. Es wurde wei>
ter behauptet, daß ein Tropfen Wasser,
z. B. aus einer Pfütze darinnen eine Äatze
in Fäulniß übergegangen und aufgelost
sei, alle Gattungen deS Katzengeschlechts
daS se auf Erden existirte und noch cristire,
in sich enthalte, welche ras ten und einan
der mit großer Wuth verderbten.
aus wird gefolgert,daß alleThiergattungen
aus ihnen ähnlichen Kreaturen zusammen
gesetzt sind ; und daß der menschliche Kör
per zusammengesetzt ist auS den Urstoffen
aller Kreaturen deS erschaffenen Thier
reichs. Fried. Bote.
Frecher und schändlicher Eml'ruch u.
Diebstahl.
In der Nacht vom 30sten auf den 3!sten
Mai verschaffte sich ein oder mehre Böse--
wichter Eingang in das Museum' Gebäude
der Missions - Gesellschaft der jungen
Männer in Bethlehem, dadurch daß sie
das Gitterwerk an den Fenstern zerbra
chen. Der Schrank in welchem sich die auS
ländichen Münzen, (unter denen mehre
sehr werthvolle waren) befanden, wurde
erbrochen und bestohlen, nebst V 2 50 aus
der Geldschublade. Der gesammre Werth
des geraubten Eigenthums beträgt etwa
30 bis 40 Thaler.
ES muß doch einer der aller nichtswür
digsten Schufte sein, der sich an solchem
Eigenthum vergreift, welches zu wohlthä
tigen Zwecken gesammelt und verwendet
wird, und das Publikum ist verpflichtet
alles aufzubieten, um den oder die Diebe
aufzufinden, dadurch daß man genau auf»
paßt auf die fiemden Münzen die zum
Wechseln oder sonst zum Verkauf angebo
ten werden. ib.
Lancaster, den 3. Juni.
Ein Weizenfeld in Brand.—Am Sonn
tag vor acht Tagen wurden ungefähr zwei
Acker schöner wächsiger Weizen in einem
Felde eine kleine Strecke östlich von dieser
Stadt, durchFeuer zerstört. Man glaubt,
. daß das Feuer einigen trockenen Stoppeln
durch Funken von einer Lokomotive mit
getheilt wurde. Es ist ein sonderbarer
Umstand, daß noch grüner auf dem Felde
wachsender Weizen durch Feuer zerstört
werden sollte. Volksfr-
Glückliches Entkommen.—Am Sams
tag vor acht Tagen, als zwei junge Man'
ner in einem Fahrzeuge über die Brücke
fuhren, welche nahe bei der Neuholland
Turnpeikstraße über den Riegklweg ohn
weit dieser Stadt führet, sprang das
Pferd, welches durch einen Papierdrachen,
den einige Knaben in der Nähe in die Luft
erhoben hatten, scheu gemacht wurde, eine
Höhe von einigen zwanzig Fuß über das
Geländer derßrücke hinunter auf denßo--
den. DaS Fahrzeug wurde zerbrochen
und das Pferd beträchtlich verletzt, aber
die jungen Männer, heißt es, entkamen
wunderbarer Weise unbeschädigt. ib.
Beraubung.- -Ein erst kürzlich vonßre
men angekommener Deutscher, Namens
Christanian Behmer, ließ am Samstag
vor acht Tagen seine Kisten und Koffer
nach dem SpeditionS Waarenhaus der
Herrn Bingham, in der Dock und Strat
ton Straße. Philadelphia, bringen, in der
Absicht in einigen Tagen mit seiner Fa
milie nach PittSburg zu reisen. Eine von
den Kisten enthielt Gold und Silber zu
einem großen Belauf, und diese hatte er
wiegen lassen. Als er am Montag Mor
gen hingieng wo die Kiste abgegeben wor
den war, um einiges Geld aus derselben zu
kriegen, fand er daß die Kiste sechzig Pfund
weniger wog, als dieselbe am Samstag ge
wogen halte, und als er dieselbe öffnete,
endeckte er. daß deutsche und französische
Geldmünzen zu dem Werth von 2(10(1
Thaler aus zwei in derselben befindlichen
Säcken entwendet worden waren. Es
befand sich noch mehr Geld in der Kiste,
welches, wie es scheint, der oder die Rauber
unberührt ließen. Der Beraubte zeigte
seinen Verlust bei der Polizei an. ob aber
diese im Stande sein wird die Diebe zu
entdecken und ihm wieder zu seinem ge
raubten Eigenthum zu verhelfen, ist sehr
zweifelhaft. ib.
Taschen-Dieb. —Als am letzten Don
nerstag Abend, während den Uebungen der
Sonntags Schul Union, in dem Museum
zu Philadelphia, Herr JameS Roney von
dieser Stadt in der Vorhalle daselbst
stand, vermißte er auf einmal sein Taschen
buch, enthaltend R4OO in Geld und eine
Anweisung von über 300 Thaler. Er
drehte sich sogleich um und arretirte einen
jungen Mann auf die Anklage ihm solches
entwendet zu haben, und um die nämliche
Zeit siel es auf den Fuß eines nahestehen
den Knaben. Einßeamter, Namens Jack
son nahm ihn sodann in seinen Verwahr
und lieferte ihm in das Wacht-Haus ab.
Am folgenden Morgen wurde er vor den
Mayor gebracht, allwo er seinen Namen
als Henry Marlin angab, von wo er, da
er die verlangte 4(100 Thaler Bürgschaft
nicht leisten konnte, in das Gefängniß ab
gesandt wurde. L. Patriot.
Gewaltthätigkeiten in Nauvoo. —Das
Warsan? Signal sagt: „Letzten Sonntag
ging ein Mann, Namens Hyde, von Fort
Madison in Geschäften nach Nauvoo und
wurde daselbst wegen einer Aeußerung ge
gen die Heiligen auf's schändlichste mißhan
delt. Seinen Wagen und Pferdegeschirr
riß das Volk in Stücken und er selbst
wurde unter empörenden Beleidigungen,
mit Korh beworfen, aus der Stadt gesagt.
Schändliche Betrügerei.—ln Boston
kamen kürzlich vier- bis fünfhundert ir
ländische Emigranten an und erkundigten
sich unverzüglich nach ihrer Landung, wo
sie die Agentur des Stadt Aqueduckts und
der großen kanadischen Railroad finden
könnten. Niemand vermogte ihnen darü-
ber Auskunft zu ertheilen und es stellte
sich endlich hervor, daß über ganz Irland
große Anschlagszettel undßekanntmachun
gen verbreitet wurden, es könnten eine gro
ße Anzahl Taglöhner zu gutem Lohn für
obige Arbeiten hier Beschäftigung finden,
und dieselben seien sehr gesucht.
Es unterliegt kaum einen Zweifel, daß
dieser elende Streich von den Agenten der
Passagierschiffe entweder von hier oder
von England ausgeht, um die armen Zr
länder zur Reise zu locken, und sich selbst
durch dieses Sündengeld zu bereichern.
Deutsche Republikaner.
Pottsville, den 7. Juni.
Betrübter Vorfall.—Es wird unS heute
zur schmerzlichen Pflicht den Tod von
Dr. C. Berryman, von dieser Stadt zu
melden, welcher durch einen traurigen UN'
fall herbei geführt wurde, wovon folgen
des die nähern Umstände sind. Dr. B.
in Gesellschaft eines andern Mannes, des
sen Namen wir nicht in Erfahrung brin
gen konnten, fuhren am vorigen Mittwoch
Nachmittag in einem Dierborn Wagen bei
"Jrischtaun" nahe Port - Carbon, eine
kleine Anhöhe herab, als das Pferd scheu
wurde und davon lief. Im Laufen rann
te das Pferd mit dem Wagen gegen eine
Fenß, wodurch Dr. B. mit solcher Gewalt
auf den Boden geschleudert wurde, daß
man ihn besinnungslos aufhob und er am
nächsten Morgen um etwa !(1 Uhr an den
erhaltenen Verletzungen starb. Dr. B.
war ein Engländer, mochte ungefähr 38
Jahr alt sein und hinterläßt eine
beugte Gattin und 3 unmündige Kinder
seinen frühzeitigen, traurigen Tod zu be
weinen. Freih. Presse.
Bekanntmachungen.—Als Beweis, daß
ausgedehnte Bekanntmachungen von Nu
tzen sind, dient Folgendes, von einem
Kaufmann in Philadelphia an den Her
ausgeber des "Germantown Telegraph"
geschrieben. Geschäftsleute dahier und
sonstwo, leset und ziehet Nutzen daraus. —
Der Schreiber sagt :
"Ich habe, seitdem ich meinen Stohr im
letzten September eröffnete, etwa 300
Dollars für Bekanntmachungen bezahlt,
und die Folgen davon sind, daß wir in einer
Woche so viel Geschäfte thun als mein
Vorgänger oder irgend einer meiner Nach
barn in demselben Geschäft, nach dem
langsamen Grundsatze: Pence ersparen
und Pfunde verlieren, in einem Monat
that oder thun, und ich habe sede Ursache,
mit meinen Bekanntmachungen in Ihrer
Zeitung zufrieden zu sein, da ich eine An
zahl Kunden von Germantown, Mont
gomery- und Bucks Caunty erhalten habe.
Ich bin entschlossen, den Ballen in Be
wegung zu halten durch liberales Be
kanntmachen, welches der einzige Weg ist,
gute Geschäfte zu verrichten." (Nat. Ztg.
DerNiverale Beobachter
Reading, den Juni 1843.
Achtb. John Ritter erstatten
wir unsern Dank für wichtige öffentliche Doku
mente.
Plötzlicher Tod. Georg Meck, von
hier, siel am Dienstag Nachmittag hier auf der
Straße um und war todt. Er war etwa 50
Zahr alt, ein Tagelöhner von Geschäft und vor
her nicht krank. Er wurde vom Schlage ge
rührt.
Fenerlarm. —Vorigen DonnerstagAbend
wurden die Bürger von Reading wieder durch
Feuerlärm erschreckt und unsere immer thätigen
Feuerleute in Bewegung gesetzt. Was eigent
lich veranlaßte haben wir nicht erfahren. Das
Feuer schien weit von der Stadt zu sein.
Neue tLrfinVung.—Aus <<Geist der
Zeit" ersehen wir, daß Hr. Daniel Gro
ninger, in Taunschip, eine neue
Erfindung im Kutschenmachen ersonnen hat,
die dem Publikum sehr nützlich sein wird. Sie
besteht in einer elliptischen Feder und einerVor
richtungen an der Achse. Die Erfindung ist ein
sicheres Schutzmittel gegen alle Unfälle die vom
Durchgehen der Pferde entstehen können.
Unser Land. —Nach den von allen Ge
genden einlaufenden Nachrichten zu urtheilen,
war das Geschäftswesen unseres Landes lange
nicht in so gutem Zustande als eben jetzt. Ar
beiter werden überall gesucht : Eisenwerke und
andere Fabriken mehren sich mit jedem Tage
und neue Häuser wachsen auf als ob sie durch
ein Wunder hervorgezaubert wären. Hieraus
folgt von selbst, daß die Anforderungen für un
ser Eisen und andere Fabrikate stark sein müs
sen und daß der Handel im In- und Auslande
demnach in gutem Zustande ist.
Unsere politischen Gegner, die gern an Allem
Schuld sein wollen was gut ist, suchen auch
aus den oben erwähnten Umständen polirisches
Capital zu machen und schreiben die Besserung
der Zeiten auf Rechnung der Wahl des Herrn
Polk. Wenn sie sich ein wenig besinnen, wer
den sie ihren Irrthum selbst einsehen. Die Ad
ministration des Hrn. Polk steht gegenwärtig
noch größtentheils unter der Leitung von Whig
j Maßregeln, weil er (zum Glück für daS Land)
seine eigenen noch nicht in Anwendung bringen
konnte. Der Tarif von 1842, den die Whigs
aufgebracht und bis jetzt erhalten haben, ist die
einzige Ursache von dem Guten was wir jetzt
haben. Was Polk mit dem Schutz-Tarif im
Sinne hat, geht aus seiner Antritts Rede her
vor ; dort hat er es mit deutlichen Worten nie
dergeschrieben und es bedarf keiner weitern Er
klärung. Was die Whigs vor der Wahl vor
aussagten : "Das President Polk den Tarif
aufheben werde," steht daher noch immer fest;
was noch nicht geschehen ist, mag mit der Zeit
geschehen, und eS unterliegt keinem Zweifel,daß
es sicher geschehen wird, sobald der President
Macht genug hat, seinen Willen durchzusetzen.
Taxhezahler nehmet Obacht. Unser
Staatsschatzmeister hat am 2. Juni ein Zirku
lar an die Eomissioners der verschiedenen Caun
ties dieser Republik erlassen, worin er sie auf
daS Gesetz von letzter Sitzung, das Auflegen
und Eintreiben der Staats-Taren betreffend,
aufmerksam macht und sie auffordert dasselbe
in Kraft zu setzen ; wenigstens sollen sie dahin
wirken, daß die rückständigen Talen von 1641,
'42, '43 und '44 bezahlt werden, welche noch
ein nettes Sümmchen von K 545,530 50 betra
gen. Der 1. August, an welchem Tage die halb
jährigen Interessen von der Staatsschuld wie
der fällig werden, rückt schnell heran, und da
der Staats-Schatz zu der Zeit unfähig ist eine
so große Anforderung zu decken, so sollte die
Ermahnung des Schatzmeisters nicht unbeach
tet bleiben, und wer sich wegen Bezahlung der
Staats-Taren im Rückstände weiß, sollte ohne
Verzug abbezahlen, da eS darauf ankömmt die
Ehre und den Credit des Staats zu retten.
tLin neuer Thurm.—Wir sahen kürzlich
den Plan zu einem neuen Thurme, welcher auf
die hiesige katholische Kirche gebaut werden soll,
die jetzt im Bau begriffen ist. Dies wird den
Bürgern von Reading gewiß angenehm sein,
da jener Theil der Stadl besonders einer sol
chen Zierde bedarf. Der Thurm wird 85 Fuß
über dem Dache der Kirche hoch und, im Ver
hältniß mit derselben, im gothischen Style ge
bauet werden. Der Plan dazu ist von Herrn
N> Lebrun, Architect in Philadelphia.
HeinrichVlay.—Obwohl Heinrich Elay
nicht als President erwählt worden ist, hat er
doch das Vergnügen zu sehen, daß seine Freun»
de ihm noch immer treu bleiben und bereit sind
ihn in Allem beizustehn. Während dem letz»
ten Wahlkampfe hatte Hr. Clay für seine zahl
reichen Correspondenzen eine enorme Summe
Postgeld zu bezahlen, außerdem war er durch
Bürgschaften und andere unverdiente Unfälle,
welche ihm zur Last kamen, in so große Schuld
gerathen, daß er wirklich in Geldverlegenheit
war. Eine Anzahl seiner Freunde, namentlich
solche die vermögend genug waren, hatten Mit«
leid mit ihm und machten eine Summe Geld
zusammen, die hinlänglich war die Schuld zu
bezahlen, zu welchem Zwecke sie auch verwendet
wurde. Außer dieser Freundschastsbezeugung
erhält Herr Clav fortwährend Geschenke von
Silbergeschirr ,c., von Freunden nnd Freun
dinnen.
Diese seltene Anhänglichkeit an einen besieg
ten Candidaten, erregt Aufsehen und viele Lo
kofokos spötteln darüber, daß die Whigs einem
Manne anhängen von dem sie eigentlich doch
nichts mehr erwarten können. Dies mag wohl
sein daß die Whigs nichts mehr von ihm er»
warten können, da er in seinem hohen Alter
wohl nicht zugeben wird nochmal als Candidat
für President aufgenommen zu werden, warum
sollten die Whigs aber nicht dankbar sein für
das was er gethan hat? Es war eines Theils
die Absicht der Whigpartei Hrn. Clay aus Er»
kenntlichkeit für geleistete Dienste mir der Pre»
sidentenwürde zu beehren, wobei sie die Ueber»
zeugung halte, daß Keiner besser geeinet war
als er, jeneS Amt zu bedienen; da nun aber
dieses Vorhaben vereitelt ist, kann man es ihr
doch wohl nicht verargen, wenn sie ihren Günst
ling ehrt und ihm Geschenke macht.
Verheerendes Feuer in Quebec?,
Nnter-Canaba."Am vorletzten Mittwoch
Morgen um 11 Uhr brach in einer Gerberei in
Quebeck, durch das Zerspringen eines Kessels,
Feuer aus, welches rasend um sich griff und
furchtbare Verheerungen anrichtete. DasFeu
war nicht zu meistern und brannte bis Mitter«
nacht, wo dann endlich durch daS Aufsprengen
einiger Häuser das weitere Fortschreiten dessel»
ben verhindert wurde—nachdem es sich etwa
eine Meile lang ausgedehnt hatte. Von 1500
bis 2000 Häuser u. 1 Kirche wurden in Asche
gelegt, wodurch etwa der dritte Theil der Ein
wohner Quebecks obdachlos wurde. Eine bedeu»
lende Anzahl Menschen kam dabei ums Leben,
deren Zahl von Einigen zu 100 angegeben wird.
Beim Abgange dieser Nachricht waren zwölf
Leichen aufgefunden. Ein Anzahl Kranke auS
den, brennenden Distrikte, wurden zur Sicher»
heit in das Hospital gebracht, da aber diefeö
Gebäude auch bald in Brand gcrieth und zer
stört wurde, kamen die Meisten seiner hülfiosen
Bewohner darin um. Die Noth der Abge»
brannten soll gross sein; sie leiden besonders
Mangel an Nahrungsmitteln. Der ganze Ver»
lust wird verschieden angeschlagen zu VI,000,»
000 bis GZ,000,000. Die Bürger haben 7000
Pfund zur Unterstützung der Leidenden unter»
schrieben. Die Provinzial Regierung hat 2000
Pfund für die nöthigen Bedürfnisse geschickt,
der katholische Bischof von Montreal, daS Se
minar und Hotel Dieu jedes 500 Pfund, und
Lord Metcalfe, der Gouvernör, soll ebenfalls
500 Pfund beigesteuert haben. Im dortigen
Haftn verbrannten 18 Schooner und ein neueS
Schiff.
tLin Anderes. Am vorletzten Sonntag
Morgen brach in den Ställen der Enipire Om»
nibus-Linie in der IBten Straße, Neu Vork,
Feuer aus, und zerstörte dieselben nebst dem
Wagenhause, mit Pferden und seiner
Anzahl Kutschen. Das Feuer theilte sich den
benachbarten Främhäusern mit und sechzig biS
siebcnzig davon brannten ab. Etwa 100 arm«
Familien haben dadurch all ihr Eigenthum und
Obdach verloren. Der angerichtete Schaden
wird aus K 200,000 angeschlagen. Das Feuer
war das Werk eines Brandstifters. Hr. Pal»
mer, einer der Abgebrannten, welcher zwischen
20 und 830,000 bei dem Brande verlor, bietet
eine Belohnung von G5OO für die Entdeckung
deS Schurken an.
Noch ein Feuer.—Der Lancaster "Era
miner" vom letzten Mittwoch sagt—am letzten
Mittwoch wurde die Scheuer von R. S. M'Zl
vaine, Esq., in Paradiek Taunschip, an der
Eisenbahn, nahe bei Kinzer's, durch Feuer
zerstört, daS durch Funken von der Lokomotive
entstanden war. Die Flammen theilten sich
der Scheuer des Hrn. Lytle, in der Nähe, mit,
welche ebenfalls bis auf den Grund niederbraü»
te. M'Jlvaine's Scheuer war ungewöhnlich
groß und von besondern Werthe; sie wurde in
1834 durch den StaatS-Taxator auf E3OOO
geschätzt,
112 Sonderbares vorurtheil.—Der West
' Ehester Recorder publizirt einen Bericht von der
> Untersuchung von Jabez Boyd, welcher der Er«
, mordung von Wesli) Patton angeklagt ist,
' was wir berits vorige Woche berichtet haben.
! Die Untersuchung war vor einem Friedensrich«
- ter und das Resultat war der unumstößliche
- Beweis, daß Boyd der Mörder ist. Er wurde
» wieder eingesteckt, sein Verhör vor der August-
Court abzuwarten, aber wegen den sond«rbaren K?"This paper has a larger circulation than
any English Newspaper published in Berks co. '
tEF"V. B. Palmer. Esq., at his Real Eastale
and Coal office, No. 59 Pine street, below 3id.
two squares South of the Merchants Exchange !
Philadelphia, is authorized to receive subscrip
tions and advertisements for the LIBERALE BE- '
OBACHTER, and give recipts for the same. Mer- '
chants, mechanics and tradesman generally 1
may extend their business by availing them
selves of the opportunities for advertising '
which his agency affords. 1