Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 20, 1845, Image 2

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    InOre gonist man bereits ans groß
artige Verbesserungen bedacht!— Dr. Mc-
Laughlin ist gegenwärtig damit beschäftigt
einen Canal um die Fälle deö Columbia'
Flusses beiWilliamette zu führen, der bei
einem Gefälle von 35 Fuß ungefähr eine
halbe Meile lang, und theilweise durch ei
ne Schicht harter Urfelsen gehauen sein
wird. Der Unternehmer denkt das Pro
jekt in zwei Jahren mir einem Kostenauf
wands von nur V 30.000 zu bewerkstelligen
Die Oregon Legislature ertheilte ihm ei
nen Charter für 50 Jahre. Trotz die,er
Zeit wird das allgemeine Interesse dennoch
hinlänglich durch die auf diese Weise er
leichterte Schifffahrt auf dem Columbia,
entschädigt werden.
Haiti.-" Ein in Boston von dor
angekommenes Fahrzeug hat neuereNacht
richten überbracht, woraus erhellt, daß der
bisherige President der Republik gestorbeu
und Louis Pierrat als sein Nachfolger in
dem nördlichen Theile des Landes ernannt
worden ist. Man hegt jedoch die Mei
nung, daß man im südlichen Theile nicht
mit Pierrat zufrieden sein wird, da er den
Mulatten nicht besonders gewogen und es
mit den Schwarzen halte. Rivera, der
frühere President Haiti's, treibt sich noch
immer an der südlichen Küste des Landes
herum, kann dort nach Belieben landen u.
hat unlängst sogar 10 gegen ihn ausge
schickte Kanonenböte weggenommen. Ri
vera hat versprochen, Haiti unter den
Schutz von England zu stellen, Fremden
das Recht dort Geschäfte zu treiben, zu
erlauben, und ihnen denßesitz vonGrund
eigenthum zu gewähren, wenn er wieder
zum Presidenten Haiti's erhoben würde.
Die Engländer suchen seinen Plan auf
alle mögliche Weise zu fördern.
Entführung.—ln Troup Caunty. Ge
orgien, ging unlängst ein verheiratheter
Plantagen Aufseher mit der I3jährigen
Tochter seines Prinzipals durch, wurde a
der zeitig wieder eingefangen u. festgesetzt.
Ein Yankee Witz. Ein Zlankee sagte
irgendwo: er wolle eher unternehmen, auf
einer Schindel über den Ocean zu schiffen,
aus Dunst eine Leiter zu machen, emen
Blitzstrahl durch einen Krabbapfel zu ja
gen, dieNiagara-Fälle hinunter zu schwim
men, den Erie See mit Schwefelhölzchen
in Feuer zu setzen, oder eine Weiberzunge
zum Stillstand zu bringen, als zwel jun
ge Leute vom Hnrathen abzuhalten, wenn
sie sich's einmal in den Kopf gesetzt haben,
ein Fleisch und Blut zu werden.
Reichthum der Wer. Staaten. Dem
Jahresbericht des Commissioners der Pa
tente entnehmen wir die folgenden kurzen
Bericht über den Umfang der Ernten der
vorzüglichsten Produkte dieses Landes.
Man muß sich wundern zu sehen, daß
der Baumwollenertrag einen untergeord'
neten Rang einnimmt. Obenan steht:
MaiS, türkischer Waizen oder Welsch
korn, wovon in 1844 nicht weniger
als 422 Millionenßuschel geerntet wur
den. Rechnen wir jedeö Büschel zu 25
Cents, so bringen wir den Werth dieser
Ernte auf 105j
Million Thaler.
Demnächst kömmt:
Heu, mit 17 Mill- Tonnen, zu 6
Thaler die Tonne 102
Dann:
W a i z e n, mit 95 Mill. Busch.,
zu 75 Cents per Büschel 7l^
Dann:
Baumwolle, mit 872 Mill.
Pfund, a 6 Cents s!^
Dann:
Ha fe r, mit 172 Mill. Büschel,
zu 20 Cents per Busch. 34
Dann:
Aartoff e l n, mit 100 Mill.
Busch., zu 20 Ct. per Busch. 20
Der Werth also von nur 6 der verschie
denen Produkte dieses Landes beläuft sich
auf die ungeheure Summe von nahe an
400 Millionen Thaler jährlich ! Bedenkt
man, daß die Ver. Staaten außerdem alle
möglichen Getreidearten - Taback. Zucker,
Hanf, Seide, verschiedene Oele, Stein- u.
Perl Asche Zc. Produziren, fügt man den
Werth der alljährlich gewonnenen Metal
le, Kupfer, Gold, Eisen, Blei, die reichen
Kohlengruben, den Ertrag des Walisisch
fangs, der ausgedehnten Baumwollenfa
briken und anderer nicht weniger wichtigen
Industriezweige hinzu, so wird man schwer
lich in Abrede stellen, daß 'Alleghenia' das
gesegnetste Land der Welt ist, und wird es
natürlich finden, daß die alte Welt nach
der neuen auszuwandern wünscht. (Cor.
Ein Engländer hat eine besondere Art
Mäntel erfunden, die man im Nothfalle
mit Luft füllen und als Böte benutzen
kann. Eine Probe derselben wurde kürz
lich von einer Parthie Herren bei Ply
mouthgemacht, welche auf ihren Mänteln
eine Spazierfahrt von einigen Meilen aufs
Meer machten, und nach ihrer Rückkehr
ihre Kähne über ihre Schultern warfen
und als Mäntel mit nach Hause nahmen.
Ein heftiger Sturm wüthete in der
Nacht vom 26. April auf dem Mississip
piflusse vom Cap Girardeau bis St.Louis-
Bäume am Ufer, wurden entwurzelt und
ins Wasser gerissen. Mehre Dampfböte
litten bedeutenden Schaden.
Eine Wechselzeitung sagt, daß es einen
Uankee gibt, der auf Reisen immer eine-
LädieS - Haube mit sich nimmt, damit er,
wenn in einem Hotel, wo er logirt, Feuer
ausbricht, sich mit der Haube inS Fenster
legen könne und rufen :.,eine Lady in
Noth!" -- Bankeewitz geht über AlleS.
Cincinnati. 8. Mai Ein empörendes
Vorhaben wurde hier vorgestern durch die
Polizei entdeckt. Eine Frau, an der Wa
ter- und Racestraße wohnend, wurde von
den Nachbarn seit den letzten acht Tagen
nicht mehr gesehen. Ihr Haus war wah
rend der Zeit immer verschlossen. Es
wurde der Polizei Anzeige gemacht, die die
Hausthür aufbrechen ließ. In einemZim
mer fand man die Frau betrunken liegen,
in einem andern ein'S ihrer Kinder, und in
einem dritten ihr zweites Kind, beide vor
Hunger schwach. Der Vormund dersel
ben lebt in Louisville und Ver
mögen der Kinder, welches i)t)0 Thaler be
trägt, zu verwalten. Man glaubt die
Mutter habe sie verhungern lassen wollen,
um Herrin ihres Vermögens zn werden.
Dampfboot - Unglück. Das Dampf
boot "Hard Times," welches am Freitag
Abend von Neu Orleans hier ankam, ran»
te ungefähr 15 Meilen diess.'its Louisville
in das Dampfboot ~Bob Letcher." Das
letztere sank ungefähr in neun Fuß tiefes
Wasser, und war mit Taback, Seilen u. s>
w. befrachtet. Boot und Ladung weiden
wahrscheinlich verloren sein. Kein Men
>schenlcben ging dabei veiloren. (V.Blatt.
Ncu-Berlin, den 9. Mai. Selbstent
leibung. - Es wird uns zur traurigen
Pflicht abermals einen Fall obiger Art
anzuzeigen. Hr. Thomas lungman, von
Miss! in bürg, in diesem (Union) Caunty.
ein Mann von unbescholtenem Rufe, an
dem man jedoch zu verschiedenen Zeiten
Geisteszerrüttung wahrgenommen hatte,
schoß sich am letzten Sonntag Abend mit
einem kleinen Taschenpisiol in den Unter
leib in der Absicht sich daS Herz zu durch
schießen. Er lebte noch bis Montag A
bend; sprach nach vollbrachter That ge
faßt und iuhig und gab an, fünf
Gründe zu diesem unheilvollen Schritte
gehabt habe, welche er jedoch nicht näher
angab. Der Verstorbene war ein eifriger
Besucher der Kirche u. religiöser Andachts
Uebungen, und soll, wie bekannt ist, einen
moralischen, nüchternen Lebenswandel ge
fuhrt haben, was dem Vorfalle ein eigen
thümlich trauriges Interesse beilegt.
Traurig.- Ein sjährige6 Töch
terchen deS Hrn. Beaty Cook früher von
dieser Stadt, starb am letzten Mittwoch,
bei seinen Verwandten nahe bei dieser
Stadt, dadurch, daß es vor einigen Wochen
einen metallenen Änopf verschluckte, der
seither trotz angewandter ärztlicher Mühe
nicht wieder entfernt werden konnte.
Feuer. Wie wir vernehmen brach
am letzten Freitage in dem Städtchen Mill
heim in Center Caunty, Fcuer aus. und
brannte eine große Scheuer des Herrn
Mohr sowie einen Stall des Hrn. Weiser
nieder. Verschiedene andere Gebäude
singen Fcuer, wurden aber noch zeitig ge
rettet. Man vermuthet daß ein junger
Mann eine brennende Cigarre in einen
der Ställe geworfen habe, wodurch sich
dieser Verlust ereignete. (A. u. Dem.
Schadenersatz. Bei der letzten Court
in Montgomery Caunty, wurde die Klage
sache von James Jones gegen die
delphia und Reading Eisenbahn Compag
nie entschieden und dem Kläger
Schadeneisatz zugesprochen. Der Kläger
verlangte 4.000 Thaler für die Zerstörung
seiner Mahlmühle, an der Valley Fortsch,
die am lOten April 1843> durch die Auw
ken einer Lokomotive entzündet und nieder
gebrannt wurde. Die Eisenbahn Compa
nie hat auf ein neues Verhör angelragen.
Plötzlicher Tod. -- Mor
gen, den W. April, ging Johannes Mies
semer auf ein Stück neues Land um Holz
zu fällen; als seine Frau ihn nicht mehr
hörte so schickte sie ein Kind um nachzuse
hen; das Kind fand ihn einige Schritte
von einem Baume, woran er gehauen hat
te. leblos auf der Erde liegend. EineCo
roners Untersuchung wurde gehalten, und
der Ausspruch der Jury war: Tod durch
einen Schlagfluß. Am Mittwoch darnach
wurden die sterblichen Ueberreste des Ver
storbenen bei dem Richsielv Versamm
lungshause (Zuniata Co.) zur Erde bestat'
tcn. Leichenteil : Sirach, C. 11. V- 28.
Vor der Criminal Courl der Stadt N.
Orleans wurde am 15. April, ein gewisser
Joseph Bischer eines Diebstahls eigener
Art schuldig befunden. Henry Johnsen
hatte von demselben vor Kurzen? in einem
Stohre an der Old Levee einen Rock ge
kauft für 8 Thaler» wofür er eine Bank
note in Zahlung gab und 2 Thaler zurück
erhielt. Am nächsten Morgen kam John
son wieder und behauptete aus Versehen
eine 100 Thlr. Note statt einer 10 Thlr.
Note bezahlt zu haben. Da Bischer hart
nackig leugnete, mehr als 10 Thaler em
pfangen zu haben, so ließ Johnson ihn
arretiren und klagte ihn des Diebstahls
an. Sieben der Geschwornen, welche Bi
scher schuldig befunden hatten, empfahlen
ihn indeß der Gnade des Gerichts.
Ein Geistesverrückter wurde in denWäl
dern bei Cartage (Illinois) gefunden, und
dem Scheriff zur Verwahrung übergeben.
Er wurde von einem Damfboote, daß
flußabwärts fuhr, anö Land gesetzt. Zn
seiner Tasche hatte er einen Schein für
Deck Passage von Point Pleasant. Ohio,
bis Louisville, auf M. R. Darlian lau
tend. ferner eine ähnliche Quittung für
Passage von Cincinnati nach Sr. LouiS.
Er lst etwa 6 Fuß 2 Zoll groß, hat hell
braunes Haar, und einen starken Musku
lösen Körperbau. Er scheint der arbeiten
den Klasse anzugehören, und hat ein Bun
del Kleidungsstücke, wie sie von denselben
gewöhnlich getragen werben. Er Halle ei
nige schwere Kopfverletzungen und es ist
möglich, daß diese die Veranlassung seiner
Geisteszerrüttung sind.
Lancastcr, de» 15. Mai.
H a u s e i n b r u ch. Auch unsere
Stadt scheint von einigem des zahlreichen
Raubgesindels besucht worden zu sein,
welches sein Wesen in fast allen Gcgenden
unseres Landes treibt. Einige von diesen
Gesellen machten in der vorletzten Mitt
ivoch Nacht einen Versuch die Wohnung
von C. B. Grubb, Esq., in der Orange-
Straße in dieser zu berauben. Hr.
Grubb war zu der Zeit abwesend, aber
Hr.Schippen,einHausgenosse,der in einem
obern Zimmer schlief, eilte, als er unten
einen Lärm hörte, herunter nach der Srel
le und stellte sich zwei Schurken entgegen,
welche sich ganz bedachtsam solcher Artikel
bemächtigten, die innerhalb ihrem Erreich
waren. Hr. Schippen drückte ein Gewehr
auf oie Räuber ab, aber dajlelbe versagte.
Darauf ergriffen sie die Flucht; er ver
folgte sie und schlug einen derselben mit
dem Flintenkolben nieder. In dem Hand
gemenge erhielt Hr. Schippen eine ernst
liche Wunde in seine linke Seite von einem
Dolche in der Hand eines der Rauber.
bewirkten dann ihre ihre Flucht. Hr.
Grubb hat eine Belohnung von 75 Tha
lern auf die Ergreifung derselben gesetzt.
Aus H.wrlsburger Zeitungen ersehen wir,
daß an, Samstage vor acht Tage» dcsNachtiZ
die Wohnung deel Hrn. Michael Burke, in
jener Stadt, erbrochen und ein bedeutender
Betrag von Juwelierwaaren und Geld dar
aus geraubt wurde. Wahrscheinlich ist diese
Räiibcrci von den nämlichen Schurke» ver
übt worden, welche den erfolglosen Ra«bver>
such auf die Wohnung drS Hrn. Grnbb hier
in iaucajier gemacht hatten. Volksfr.
. Alleiitaiil, den 14. Mai.
Die Schuhmacher-Gesellen. In der
letzten Woche ist die Mehrzahl der hiesi
gen Schuhmacher - Gesellen auf den Ge
danken gerathen, dem Beispiele der Phi
ladelphia Schreiner - Gesellen zu folgen,
und für höhern Lohn auszutreten. Ob
die Gesellen nun wirklich zu wenig für ih
re Arbeiten erhielten, oder nicht, wollen
wir unseiseits nicht zu entscheiden suchen;
aber es wäre zu wünschen daß die Sache
bald, zur Zufriedenheit der Arbeitgeber so
wie der Arbeiter, beseitigt werden könnte.
L. Patriot.
Falsche Banknoten. Falsche 5- und
2t)Thaler Noten, vorgeblich von der Nort
humberland Bank, von Penn'a, sind hier
in Umlauf gesetzt worden. Sie sind von
den Noten einer andern, wahrscheinlich ei
ner Neu-Uorker Bank, umgeändert, und
sind gut zum Betrug geeignet. Die Un
terschriften der Beamten sind denjenigen
auf den ächtenNolen ziemlich ähnlich, aber
sie sind daran kenntlich daß man bei ge
nauer Untersuchung, finden wird, daß ein
anderes Wort am obern Ende der Note,
wo das Wort Pennsylvania steht, heraus
genommen und das Letztere darüber ge
druckt wurde. Das nämliche Verfahren
geschah wo „Bank of
in der Mitte der Note, und auch am Fu
ße derselben, wo das Wort „Northumber
land" steht. Man sei daher vorsichtig.(ib.
Ein Adler. Herr Jsaac H. Vechtel,
von Ober-Hanover, Montgomery Eaunt.
hat kürzlich, mit Schrot, einen Adler er
schossen, welcher 7 Fuß 4 und einen hal
ben Zoll zwischen beiden Flügel-Spitzen
maß. Hr. Vechtel hat denselben aufbe
wahrt und man kann ihn daselbst jeder
zeit sehen. Dies ist in dieser ganzen Um
gegend ein höchst seltener Vogel, der sich
wahrscheinlich verirrt hatte.
Cine Äkte,
die Bezahlung der Auditoren in Berks
Caunty regulirend u. für andere Zwecke.
Abschnitt I. Sei es verordnet, durch den
Senat nnd das Haus der Rcprcsc»ca»te»
der Republik Peniisylvcuuen, in General-
Assembli) versammelt, uuo es lst hiermit ver
oerorduet durch die Autorität terselben, Daß
wo immer Anditoreu ernannt werden durch
die Waiseuconrl von Berks Cannty, oder
die Court von Common Pleas der ersagte»
Caunty, sollen sie berechtigt sen, jeder die
Summe von ei» Thaler f»»fz», Cent zu er
halten für jeden an welchem sie nothwew
digerweise de» Pflichte» ihrer Er»enn»»g ab'
warten. Vorbehalte», das; die Bezahlung
eines Auditors in keinem Falle die Snmme
von vier Thaler und fünfzig Cent überstei
ge» soll, ohne besondere Order der Court.
Abschnitt Daß immer durch Bltlschrif.
teil Anspruch bei der Court der vierteljährli
che» Sitzungen von Berts Cauuly gemacht
wird, für die Bildung eines neue» Tauu
fchipe, oder das Ansfiiide» uud Bestimmen
der Grenzen irqend eines Tauuschipö, die
drei unparteiischen Männer, ernannt durch
die »rsagte Court, auf irgend einen solchen
Anspruch, nebst allen Rechnungen und Ko
sten, von den ansprechenden Parteien bezahlt
werden sollen.
DerNlverale Zöeovaryter
Reading, den 2V. Zykai
V)"Aufforderling.—Chr istian Long,
Paul Rotherinel und Zohn Way -
a n d t, soder dessen Erben) welche bis jetzt ihre
Zettungen an Neff's Stohr, in Maidencriek
Taunschip, erhielten, ersuchen wir bald bei uns
anzurufen, wenn sie Unannehmlichkeiten und
Kosten sparen wollen,
—
Antrag von Charles Davio, Esq.
wurde csorven am letzten Mittwoch
zugelassen als Rechts-Anwalt in den verschie
denen Tourten von Berks Caunty zu prakrici
ren.
Batallion. Gestern und heute waren
und sind große Tage für unsere Stadt. Gestern
ererzierte das Iste Batallion des zweiten Regi
ments und heute wird daß 2te Batallion ähnli
che Manövers machen; das Freiwilligen Ba
tallion paradirt heule. Trommeln wirbeln—
Pfeifen schallen und wenn die Miliz-Männer
nicht die Vorsicht gebraucht hätten die Feuerge
wehre zu Hause zu lassen, so würde des Schief«
sens kein Ende sein. Die Mäd aus der Um
gegend haben die Freiheit beide Tage den Mu
sterungen beizuwohnen.
neue
Eisenschmelzc welche durch die Herren Eckert na
he bei Neading gebaut wird, ist jetzt ihrer Dol
lendung nahe und wird wahrscheinlich im näch
sten Zuli ihre Operationen beginnen. Sie ist
sür den Gebrauch von Anthracite-Kohlen einge
richtet und besonders bequem gelegen, um die
sen Brennstoff leicht zu bekommen, da sie am
Hügel, unterhalb der Eisenbahn und nur etwa
t<> Pard von derselben entfernt ist, so das; die
Kohlen, Kalkstein und daS Eisenerz mit leichter
Mühe in den Schlund des Ofens geschüttet
werden können. Eine bedeutende Quantität
Eisenerz, größrentheils von den Minen der Her
ren Oakeley und H e h n, im Bauche des
greisen Penn-Berges, liegt bereits bei dem Ofen
und eine Anzahl Arbeiter ist beschäftigt dieMa
fchinerie aufzustellen und alles was sonst noch
an der Schmelze fehlt zu vollenden.
Der Tchttylkill V. Sr.
Gazette meldet, daß die Arbeiten zur Erweite
rung und Vertiefung des Schuylkill-Eanals,
für die ganze Strecke von Philadelphia bis nach
Port Carbon, bereits in Contrakt gegeben sind.
Die Contraktoren von den Schleusen bei Fair-
Mount und Manayung haben die Arbeiten be
reits begonnen und die Gazette meint in weni
gen Wochen würde das ganze Schuylkill-Thal
von thätigen Händen so belebt sein, wie es zur
Zeit des Eisenbahn-Bau's war. Die Arbeiten
müssen bis zum nächsten I. April vollendet sein.
Das Wetter. Der liebliche Mai hat
uns für diesmal einen argen Streich gespielt.
Anfangs erfreute er uns mit sehr angenehmen
Frühlingswetter; bis zum letzten Mittwoch
war die Hitze fast zum Unerträglichen gestiegen,
aber nach einem Gewitter am Mittwoch Abend,
änderte sich das Wetter, es wurde kalt und
unfreundlich und während den drei folgenden
Tagen war ein geheizter Ofen die angenehmste
Gesellschaft im Zimmer, welche aber viel Leute
entbehren mußten. Ein anhaltender Regen am
Samstage war ein Segen für Felder und Wie»
sen, welchen es bereits an Feuchtigkeit fehlte.
Eisenbahn-Unfälle werden bald so
häufig, daß sie mit der Zeit zu den gewöhnlichen
Tagesereignissen gezählt werden und nicht mehr
als Seltenheiten gelten können. Vor einigen
Jahren waren die Unglücksfälle auf der Bahn
zwischen hier und Philadelphia höchst selten, a
ber mit dem Zunehmen der Geschäfte scheinen
sich auch die fatalen Vorfälle zu vermehren.
Das hiesige B. und S. Journal vom letzten
Samstage sagt:—Mir hören fast täglich von
irgendeinem Eisenbahn-Unfalle, wodurch Men
schen umkamen oder für den Nest ihrer Tage
verkrüppelt wurden. Am Donnerstag Morgen,
als die Readinger Passagier-Karren auS der
Broadstraße fuhren, wurde der Bräkmann, I.
Shedaker, zwischen den Karren gefangen und
furchtbar zerquetscht. Zwei andere Unfälle sol
len am Freitage bei Pottsville geschehen sein.
Einer Frau wurden beide Füße abgefahren und
eine andere Person wurde gefährlich beschädigt.
Am Samstag Abend fand bei Port Clinton ei
ne Collission statt, wobei ein Brokmann augen
blicklich getödlet wurde. Einige andere Unfälle
längs der Linie sind berichtet, die im Anfange
der Wosse geschehen sein sollen.
Freigelassen und wieder eingesteckt.—
Georg Peacc, welcher des Mordes von Wm.
Palmer angeklagt war, welcher vor einiger Zeit
bei Valley Fortsch ermordet wurde, ist in der
Court von Ehester Caunty freigesprochen wor
den. Kaum dem Gefängnisse entgangen, wur
de er auf eine Anklage für Diebstahl U.Brand
stiftung wieder in daS ScheriffS Hotel einquar»
tirt. Er soll Handwerks-Geschirr gestohlen und
dann da»HauS in Brand gesteckt haben, um
die That zu verheimlichen.
> Bon Nach den letzten Nach«
richten, die mit dem Schooner Creole in Neu
Orleans ankamen, hatte Merico am 22. April
noch keinen Krieg gegen die Ver. Staaten er
klärt. Ueber die Angelegenheiten der merica«
nischen Regierung mit der unsrigen verlautet
nichts weiter; die Verhandlungen werden in g«
heimer Sitzung fortgeführt. Depeschen vonGal«
veston waren in Vera Cruz angekommen, deren
Inhalt zwar Niemand genau kennt, doch war
das Gerücht in Merico allgemein, daß fic ein
Anerbieren von der texanischen Regierung ent
hielten, den Anschluß an unsere Union abzu
lehnen, wenn Merico die Unabhängigkeit von
Teras anerkennt. Es war im Vorschlag, daß
die gegenwärtige Administration von Meric»
eine allgemeine Begnadigung sür Santa Anna
und seine Mischuldigen ausgeben sollte.
Die Küsten-Flotte der Ver. Staaten ist im
Golf von Merico angekommen und hat am 13.
April bei Vera Cruz Anker geworfen; gleich
tig kam die Barke Anabuac von Neu Pork dort
an, welche General Almonte, den gewesenen
mexikanischen Gesandten in Washington, a»
Bord halte. Der Kommandör der Flotte sand
le einen Offizier an die Behörde von VeraCruz,
welcher mir aller Achtung freundlich empfangen
wurde. Mit Ausnahme des diplomatischen
Verkehrs stehen unsere Verhältisse mit Merico
»och immer aus dem alten Fuße.
Das Ariegaficber in de» brittischen
Cslonie».—Der Trenton, Canada, < Globe"
sagt, indem er von dem Kriege wegen Oregon
spricht: dies ist nicht das Zeitalter, wo könig
liche Herrschast durch blinde Gewalt auszudeh
nen,es muß durch Verwegenheit geschehn. Mag
die Mutter-Regierung die Verhältnisse Cana
da's bedenken, sollte unglücklicherweise zwischen
Großbrittanien und den Ver. Staaten Krieg
ausbrechen. Nova Scctia, Neu Braunschweig,
Prinz Edwards Inseln und alle andern nord
amerikanischen Proinzen haben mehr oder we
niger zu Sir Robert Peel zu sagen, bevor er
mit den Ver. Staaten Krieg anfängt. Der
Globe mag nicht ganz Unrecht haben.
Brudermord.—Abraham P. Scudder,ein
Kaufmann in Hoboken, Neu Jersey, wurde in
vorletzter Woche durch seine Schwester, eine
Wittwe Pennoyer, vergiftet. Er war zur Zeil
krank u. seine Schwester, welche seine Aufwär
terin war, wußte ihm das tüdtliche Gift beizu
bringen. Als sie den plötzlichen Tod ihres Bru
ders verkündete hatte Niemand Verdacht, und
die Coroners-lui y war bereits wieder entlassen,
als man eine goldene Uhr und eine Summe
Geld vermißte, wovon man wußte daß sie der
Verstorbene kurz vor seinem Ende gehabt hatte.
Der Coroner ließ sie dann genauer untersuchen
und man sand nicht allein die Uhr und daS
Geld sondern auch Arsenik-Pulver in ihrem Be
sitze. Eine Postmortem-Untersuchung über den
Leichnahm bestätigte den Verdacht; man fand
das Gift in seinem Magen. Die Mörderin ist
sür weiteres Verhör eingesteckt worden. Der
Ermordete war ein 45iähriqcr Wittwer und
hinterließ einen 16jährigen Sohn.
Selbstmord. —Frau Pennoyer, die oben
genannte Gistmischerin, wurde um ungesähr 6
Uhr am Dienstag Abend todt in ihrer Zelle ge
sunden. Sie hatte sich mit ihrem Schawl um
den Hals, am Ofenrohr ausgehängt, das etwa
7 Fuß hoch über den, Boden war. Alle Ver
suche sie wieder ins Leben zu dringen, blieben
erfolglos. Das war dem Scheriff die Mühe
und dem Caunty die Kosten erspart. Wenn eS
Polly Bovine auch so gemacht hätte, so hätt«
Neu Port viel Geld sparen können.
lLi» Man» durch eine» Ilvallfiscl) ge
tödttt.—Ein gewisser Snow wurde nahe be»
Provincetaun, Massachusetts, von cinem Wall
fische auf folgende Art getödtet. So bald wie
man den Wallfisch entdeckle, machten sich zwei
Böte, eins mit 4 und daS andere mit 5 Perso
nen, auf die Jagd hinter ihn und es gelang bei
den Böten ihre Harpunen in seinem Wanste zu
befestigen, worauf der Wall fisch sich drehte, daS
Boot mit den 4 Personen angriff, es zertrüm
merte und Snow auf der Stelle tödtete, die ü
brigen fielen ins Wasser. Das andere Boot
lößte seine Leine und es gelang demselben die
andern Personen vom Ertrinken zu retten, als
der Wall fisch sich auch hinter sie machte, aber
mit harter Anstrengung gelang es ihnen in Si
cherheit das Land zu erreichen, wobei der Fisch
sie immer dicht verfolgte, so weit es die Tieft
des WasserS erlaubte. Dies ist daS Erstemal,
daß ein Wallfisch an unserer Küste ein Boot
angegriffen hat.
Schlossensturm. De Kalb Caunty in
Georgien, wurde kürzlich von einem furchtbaren
Schlossensturme heinigesucht. In einigenThei«
len der Caunty waren die Klumpen so dick wie
Gänseeier. Welschkorn, Baumwolle und an
dere Früchte haben bedeutenden Schaden gelit
ten; Bäume wurden ihrer Frucht und Blätter
beraubt, und an einigen Orten lagen die Kör
ner in den Bergschluchten 4 Fuß tief.
lLine Mördgefchichte. Ein Herr Coit.
von Otselic, Chenango Caunty, N. Dort, wur«
de am 6. Mai von ZameS C. Griffin ermordet.
Eoit hatte Griffin» Frau verführt und lebt«
mit ihr. Griffin mackte sich mit einer gelade«