Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 29, 1845, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    früh Morgens zwei solche Helden anfin
gen, und um 3 Uhr Nachmittags warder
heiße Kampf noch immer hin und her
schwankend; denn wer zuerst nachläßt
sei die Ursache welche sie wolle hat ver
loren und darf nie wieder auf das Mäd
chen Anspruch machen, die den Gebrauch
des abkühlenden Mittels versucht hat.
Ge he imni ß v o 11. —ln der Nähe
von Shanesville, Tuskarawas Co., Ohio,
eine kleine Entfernung von der Hauptstra
ße, wurden am LL. vorigen Monats, die
Ueberbleibsel eines menschlichen Körpers
gefunden, die von den Schweinen unter ei
nem umgestürzten Baumstamine hervor
gewühlt worden waren. Der Stiel einer
Schaufel, unter dem Baumstamme hervor
ragend, veranlaßte einen jungen vorüber
gehenden Mann, die Stelle genauer zu
untersuchen. Ein Arzt, der das Skelett
untersuchte, erklärte es als das eines juw
gen Mannes, und man vermuthet, daß der
Körper erst letzten Sommer daselbst ver
scharrt wurde, da sich noch mehre Perso
nen erinnern können, daß man vorigenJu
li die Stelle wegen des unausstehlichen Ge
stanks, der daselbst die Luft erfüllte, kaum
passiren konnte. Da seit eiller Reihe
von Jahren Niemand in dieser weiten
Umgegend vermißt wurde, vermuthet man,
daß es der Körper eines Krämers (Ped
lars) ist, der daselbst in Mörders Hände
fiel.—Verdacht soll auf verschiedenen Pe
rsonen ruhen, und allerlei Gerüchte in die
ser Beziehung sind in Umlauf; allein da
bis jetzt noch Alles bloße Muthmaßung zu
sein fcheit, glauben wir uns nicht berech
tigt, besagte Gerüchte mitzutheilen. Die
Schaufel, auf welcher die Buchstaben D.
M. eingegraben sind, mag vielleicht auf
die Spur des Mörders führen. (Vat.^fr.
Eine chinesischeZeitung publizirt folgen
de Artikel von Bombay:
Ein schrecklicher Norfall ereignete sich
am 14t. November zu Jndore. Mehre
tausend Brammen hatten sich im Pallaste
versammelt, um an dem Feste Gumputte
Geschenke zu empfangen. Während sie
in Masse eine Treppe hinabgingen, brach
dieselbe zusammen, und bei dem Sturze
und durch daS entstehendeGedränge büßten
194 Menschen ihr Leben ein.
Am 2. November wurde das Dorf Tan
keewall am Gambiaflusse, von einerSchaar
Affen, die sich etwa aus 230 belaufen moch
len, erstürmt; sie machten einen heftigen
Angriff auf die Einwohner, mit Knitteln
und Steinen, und ihre Absicht schien zu
sein, sich aller Lebensmittel im Dorfe zu
bemächtigen, sie bissen deßhalb tapfer um
sich. Allein die Einwohner setzten sich mit
Säbeln und Musketen zur Wehre und
trieben die Affen in die Flucht. Nun gab
es eine allgemeine Hetze; etwa hundert
wurden gefangen, und seitdem verkauft.
Bedauerlicher Vorfall. In Wayne
Caunty, N. Fl., siel neulich folgendes Un
glück vor: Bei einer Versammlung wa
ren viele Personen in der Straße versam
melt, die sich dadurch amusirten einander
die Hüte abzuschlagen. Ein Herr Geo.
Brown warnte sie, ihn fernerhin in Frie
den zu lassen. Einige Minuten nachher
schlich sich sein Sohn, Sterling Brown,
von hinten herbei, schlug ihm den Hut ab
und suchte dann zu entfliehen. Der alte
Mann verfolgte ihn, erwischte unterdessen
ein Stück Holz, warf es ihm nach und be
schädigte ihn oberhalb dem linken Ohre der
maßen, daß es in 12 Stunden seinen Tod
verursachte. Er hinterläßt eine Frau
und zwei Kinder. L. Pat.
Allentaun, den 23. April
Allentaun Bank. John Rice —Hr.
Winder. Die Klagesache gegen Herrn
Winder, bezüglich auf die letztherige Al
lentaun Bank, durch eine Akte der letzten
Gesetzgebung nach Lancaster verlegt, soll
diese Woche, am Donnerstage anfangend,
daselbst verhandelt werden. Der Scheriff
von Lankaster erschien daher hier am letz
ten Sonntage mit einem Writ von Habe
as Corpus, um John Rice aus dem hiesi
gen Gefängnisse dahin abzuholen, und rei
ste am Montag Morgen mit demselben ab.
Gestern (Dienstag) traten ebenfalls bei
nahe alle Rechtsgelehrten dieser Stadt, u.
viele Zeugen ihre Reise nach der StadtLan
caster an. Wie sich die Sache enden wird,
ist noch schwer zu errathen. (L. Pat.
Unglück.—Am letzten Donnerstag Nach
mittag, (17. April) als ein junger Mann
in Harrisburg, Namens Moses Closson,
den Omnibus besteigen wollte als er im
schnellen Laufe war, siel derselbe und zwei
Räder gingen ihm über Brust und Leib,
welches beinahe augenblicklichen Tod ver
ursachte. St. Ztg.
Menschenverkauf zum Besten einer the
ologischen Anstalt. Im Savannah Re
publican vom 3. März ist nebst der An
zeige des Verkaufs einer Pflanzung, auch
folgende Notiz zu lesen:
ferner verkauft zur selben Zeit
und an demselben Orte, folgende Neger
sclaven, nämlich: Charles, Peggy,-folgen
sechs andere Namen welche auf den
Grund einer hypothekarischen Schuld, dem
Direktorium des theologischen Seminars
der Synode von Süd Carolina und Ge
orgien zugeschlagen wurden, und nun zu
deren Besten versteigert werden. —Baare
Zahlung muß geleistet werden.
(5. O'Neal, dep. Scheriff.
Ein Karrenzug in den Fluß gestürzt.—
Unlängst wurde ein Zug Lastkarren auf
der Wilmington und Baltimore Eisenbahn
bei Havre de Grace rückwärts in den Fluß
gestürzt. Der Jngenier war im Begriff
mit einem Zuge von 5 Lastkarren abzufah
ren und gab der Locomotive eine rückgän
gige Bewegung, als etwas an der Maschi
nerie zerbrach und der Zug lief rückwärts
in den Fluß, ehe derselbe angehalten wer
den konnte. Die Karren waren größten
theils mit Eisen und andern nicht leicht zu
beschädigenden Sachen befrachtet, und
ten nur wenig Schaden. Der Jngenier
sprang von der Locomotive, und es wurde
Niemand durch das Hinabstürzen ernstlich
beschädigt.
Feuer in Columbia. Der Columbia
"Spy" vom vorletzten Samstage berich
tet, daß am vorhergehenden Freitag Mor
gen, um ungefähr halb nach 1 Uhr, man
das große Främ Wohnhaus des Herrn
Henry Myerö, fen., daselbst, im Brande
entdeckte. Die Feuerleute fanden sich bald
darnach mit ihren Feuerspritzen ein, aber
wegen Wassermangel konnte nur eine der
selben in Thätigkeit gesetzt werden, und
das Haus wurde von den Flammen gänz
lich zerstört; die angrenzenden Häuser
wurden aber vor Schaden geschützt. Das
in dem Hause befindliche HauSgeräth wur
de größtentheils gerettet. Der Verlust
wird auf 1800 Thaler geschätzt, wovon
jedoch 900 Thaler durch Versicherung ge
deckt sind. Lane. Volksfr.
Amerikanisches Leben.— Am Mittwoch
den 2. d. M. verließen zwei Knaben, Na
mens John Robert und HoratioLyon das
Haus ihrer Mutter, im Städtchen Hyde
Park, und sind nicht wieder zurückgekehrt-
Der älteste hat Alles, was ihm über Wis
consin in die Hände kam, gelesen. Am
Abende, ehe sie verschwanden, kaufte die
ser (IL Jahre alt, der Jüngere ist 12 lah
re alt) eine Karte von Wisconsin und cin
Nerzeichniß der Straßenrouten. Man
folgte ihrer Spur bis nach Poughkeepsie,
konnte aber weiter nichts über sie ausfin
dig machen. Die verwtttwete Mutter bit
ter um gefällige Auskunft, wenn solche ge
geben werden kann, unter der Addresse: —
"Mrs. Jane Lyon at Poughkeepsie."(Wb-
Noch ein großes Feuer.—London in O
ber Canada ist am Sonntage den 13. Apr.
zur Hälfte niedergebrannt. Das Feuer
brannte über nahe an 30 Acker Grund u.
zerstörte 7 Block (Squärs) Häuser, von
denen der größte Theil neue und pracht
volle Gebäude gewesen sein sollen. Viele
haben auch da ihr Alles verloren, ib.
Die Mormonen. Das Warsaw Sig
nal sagt: Von einem Ehrenmanne haben
wir so eben vernommen, daß die Mormo
nen eine neue göttliche Weisung in Betreff
ihres Tempels erhalten hätten. Die Ar
beit am Tempel selbst, ist der Weisung ge
mäß, beinahe gänzlich eingestellt worden,
dagegen haben sich die Heiligen mit aller
Kraft und Eifer daran gemacht, einen
Festungswall um denselben zu bauen.—
Sechs Acker werden mit diesem Wall um
geben, und derselbe soll 1t Fuß hoch und
6 Fuß dick von soliden behauen?» Quader
Steinen aufgeführt werden. Hunderte
von Leuten arbeiten mit großer Thätig
an dieser neuen Narrheit. ib.
Todtschlag.—ln Chicago verlor ein In
länder, Namens Michael Fohey, in einer
Balgerei mit mehreren Norwegern seinLe
ben. Zwei der Norweger machten sich aus
dem Staube; zwei dagegen wurden in Er
mangelung von Bürgschaft eingesteckt.
Der Schooner Wabasch auf der Reise
nach Sault St. Marie, wurde auf dem
Huronsee, in der Nacht vom 4. d. M. um
geworfen und verlor seine Masten.
Dampfboot Explosion.— Ungefähr 10
Meilen oberhalb Madison, Ind..zersprang
ein Theil der Maschinerie des Dampfboo
tes Josephina auf dem Wege nach Cincin
nati. Ein Stück von der Maschine wur
de mit großer Gewalt durch die Cajüte in
eines der Schlafzimmer und dann in den
Fluh getrieben. Ein Passagier, Namens
James Ellis. von Allegheny Caunty Pa.,
durch dessen Schlafzimmer das Stück der
Maschine und der größte Theil des Dam
pfes ging, wurde so sehr beschädigt, daß er
am andern Tage in Madison starb, wohin
das Boot zurückkehrte. P. Cour.
Mer Dlderale Veodnchter
Reading, den 2S. April 18ÄS.
Lvo bleibt das Lvochenblatt der Deut»
schen SchnellpsstWir haben jenes Blatt
seit sechs Wochen oder länger, nicht mehr erhal
ten, und da wir die Bedingungen erfüllt haben,
unter welchen die Herausgeber ihr Blatt zusen
den versprachen, so möchten wir die Ursache sei
nes Ausbleibens wissen.
Verheerendes Aener in Reading
Ungefähr um 1 Uhr am Freitag Nachmit
l tag erscholl der Schreckensrus Feuer! Feuer i!
in unsern Straßen. Alles eilte bald nach der
Eisenbahn und es fand sich bald, daß die Dä
cher drei verschiedener Häuser, die von den Her
ren Joseph Allgaier, McForrell und I. Ritner
bewohnt werden, durch Funken von einer vor
beifahrenden Locomotive in Brand gerathen wa
ren, doch war glücklicherweise das Feuer schon
gelöscht als die Spritzen zur Stelle kamen.
Kaum waren einige der Spritzen fort, als
der Ruf von neuem erscholl. Es fand sich bald,
daß das alte Akademie-Gebäude, was von der
Eisenbahn-Gesellschaft als eine Arbeits- und
Maschinen-Werkstätte benutzt wurde, auf die
selbe Art in Brand gerathen war. Das trock
ne Wetter beförderte den schnellen Ausbruch
des Feuers und der starke Ostwind fachte es zu
einer solchen Glut an, dass an Rettung des Ge
bäudes gar nicht zu denken war, was denn auch
mit ten beiden angebauten Schopps, in kurzer
Zeit vollends abbrannte. Die wcrthvollsten
Sachen und Geräthschasten, die sich in dem G
ebäude befanden, wurden gerettet, da aber der
Platz ringsumher voll Bau- und Brennholz lag,
theilte sich das Feuer bald demselben mit, und
mit der größten Anstrengung gelang es nur et
wa die Hälfte davon zu retten.
Unsere immer thätigen Feuer-Compagnien
waren zeitig auf dem Platze und thaten alles
Mögliche das Feuer zu dämpfen. Der starke
Wind machte das Feuer um so gefährlicher und
trieb nicht allein Rauch und Funken sondern
sogar brennende Schindeln und Spähne über
einige Vierecke fort, wodurch selbst Leute die
einige Straßen weit entfernt wohnen, veranlaßt
wurden ihre Habseligkeiten einzupacken. Zwi
schen der 3ten und 4ten Straße waren wirklich
Häuser von dem weggewehten Feuer angesteckt,
nur der steten Wachsamkeit und der Vorsicht,
die Dächer der in Gefahr stehenden Häuser mit
Wasser zu begießen, haben wir eS zu verdanken,
daß nicht der ganze südwestliche Theil von Re
ading ein Raub der Flammen wurde.
Den größten Verlust bei dem Unglücke leidet
die Eisenbahn-Gesellschaft und er mag mehrere
Tausend Thaler betragen; außerdem wurden
keine Häuser beschädigt, nur ein paar Ställe
wurden abgerissen, um dem Feuer die Nahrung
zu nehmen. Das größte Glück beim Unglück
war, daß nahe bei der Akademie keine Häuser
standen.
D>e Lokomotive welche das Feuer verursach
te, ist ganz neu und für die Heitzung mit An
thracite Kohlen eingerichtet; unvorsichtigerweise
war Holz hineingeworfen und da der Schlot
nicht mir einem sogenannten
versehen ist, entstand das Unglück.
Der Eisenbahn-Gesellschaft mag dieser Ver
lust zur Warnung dienen; und vielleicht dazu
dienen, daß sie das Fahren mit Dampf, durch
die Stadt, einstellt oder darnach sieht, daß mehr
Vorsicht dabei beobachtet wird. Es geht, wenn
mau nur will !
Feuer in den Bergen. Der Never«
sink-Berg, in der Nachbarschaft dieser Stadt,
gerieth am Freitag Nachmiktag ebenfalls in
Brand, durch Funken von derselben Locomotive
welche hier das Feuer veranlaßte. Der bren,
nende Berg gewährte gegen Abend von der
Stadt aus ein recht imposantes Ansehen, aber
ein Gewitter, von starken Regen begleitet, das
Abends über diese Gegend zog, löschte das Feu
er aus.
TrlrgrilM ist der Titel ei
ner religiösen Zeitschrift, die der Ehrw. A. Leik
kinson, in Neu V»rk, herausgibt, wovon wir
einige Nummern erhalten haben. Solche die
am Lesen derartiger Blätter Vergnügen sinken,
können dieselben bei uns einsehen.
Deutsch-lutbcrische Synode.—Die jähr
liche Synode der dcutsch-cvangelifch-luthcrischen
Prediger in Pennsylvanien und den benach
barten Staaten, wird sich am Trinitats-Sonn
tage, den 18. nächsten Mai, in dieser Stadt
versammeln.
Gen. Jackson und der «tommodore. —
General Jackson hat sich geweigert den Sarco
phag anzunehmen, welchen Commodore Elliot
kürzlich von Malta mitbrachte, und der, wie
man vermuthet, ursprünglich für die Gebeine
eines sirischen Königes ober Kaisers bestimmt
war. Es scheint uns etwas absurd einen le
benden Menschen mit einem Sarge zu beschen
ken, gerade als ob man ihn gern IoS wäre.
Hülfe für die PittSbnrger.^Das
Unglück was die blühende «Stadt Pittsburg be
troffen, erregt allgemeines Mitleid und von allen
Gegenden fließen den Nothleidenden Unterstüt
zungen zu. Der Mayor von Pittsburg hatte
bis gestern vor 8 Tagen bereits Kl 1,202 96
auf solche Art erhalten, und nach den seither in
viel Städten ausgemachten Unterstützungen zu
rechnen,niag sich die Summe jetzt wohl ausbei
nahe H 200,000 belaufen, ohne die Verwilligung
vom Staate. Lebensmittel und Kleidungsstücke
werden fortwährend von den naheliegenden Or
ten nach Pittsburg gebracht. Unterstützungen
an Geld sind von einzelnen Personen schon viel
eingegangen und man hat Grund zu hoffen,daß
die Abgebrannten mit der Zeit beinahe, wenn
nicht ganz, so viel erhalten werden, als nöthig
ist ihren Verlust zu decken.
Bei einer Versammlung der Bürger von un
serm Nachbar-Cauuty Lancaster wurve beschlos
sen, daß die Caunty Comniissioners GSOW für
die Abgebrannten in Pittsburg, aus der Eaun
ty-Kasse, verwilligen sollten. Das war lobens
wert!), aber die Coiiimissioners haben den Be
schluß mit ihrem Veto belegt, nicht weil sie ab
geneigt sind dicVcrwilligung zu machen, sondern
nur weil sie keine Gewalt zu haben glauben,einen
solchen Griff in die öffentliche Kasse zu thun.
Krieg und Kriegsgeschrei. Nach
den Zeitungsberichten von Merieo, Brasilien u.
England zu urtheilen, kann man sast nicht uni
hin zu glauben, daß Onkel Säm bald mit ei
nen oder dem andern von diesen drei Ländern
Händel bekommen würde. Mexico ist mit dem
Texas-Anschlüsse nicht zufrieden, Brasilien wird
grob und vergißt die Achtung gegen andere Na
tionen, und England macht Miene uns den
Besitz des Oregon-Territoriums streitig zu ma
chen. Unter solchen Umständen wird es bald
Zeit für Bruder Jonathan, daß er sich seinen
Wamms auszieht,um mit John Bull zu boren.
England hat die Ver. Staaten aber schon so
oft gedroht, ohne einmal einen Angriff zu wa
gen, und so wird auch jetzt der gedrohte Krieg
in Rauch aufgehen.
tLine neue Partei. —Die sogenannten A n
ti-Rentleute, welche während dem letzten Win/
ter im Staate Neu Pork ihr Unwesen trieben,
haben, so wie voriges Jahr die wüthenden Na
tives in Pennsylvanicn, eine besondere Partei
formirt und treffen Anstalten bei der nächsten
Herbstwahl den Kampf gegen die beiden andern
Parteien zu wagen. Sie haben bereits in Al
ban») eine Zeitung, die ihre Grundsätze verthei
digt, und man erwartet daß sie bis zur Wahl
ziemlich mächtig sein werden.
Studenten-Aufruhr. —Unter den Stu
denken der Virginia-Universität, in Richmond,
fand kürzlich cin wüthender Aufruhr statt, der
so stark wurde, daß daS Militär einschreiten
mußte, dämpfen. Uneinigkeiten zwischen
den Studenten und Professoren waren die Ur
sachen und das Ende davon war, daß an 500
Mann Militär in die Universitäts-Gebäude
einquartirt wurden. Viele Studenten haben
die Stadt verlassen und man glaubt, daß die
Professoren resigniren und somit die Universität
vorläufig aufheben würden.
Mag da» wob! wahr sein? Es ist
nicht allgemein bekaüt,sagt der London Punsch,
und die Sache sollte der ganzen Welt kundge
than werden, dast die Bibel worauf Hr. Polk
den Presidenten-Eid schwur, sehr schön gebun
den war für den Zweck, in die Haut eines Ne
gers. Das scheint unglaublich.
Arieg mit Nlerico. Nach den letzten
Nachrichten von Mexico wird es höchst wahr
scheinlich, daß Streitigkeiten zwischen unserer
jener Regierung am Entstehen sind. Signor
Guevas, Minister der auswärtigen Angelegen
heiten von Mexico, hat die Gouvernöre der ver
schiedenen Departemente benachrichtigt, daß al
le freundschaftlichen Verbindungen zwischen den
Ver. Staaten und Mexico aufgehoben sind, in
Folge der Passirung der Texas-Beschlüsse durch
den Congreß. Unser dortiger Gesandte, Herr
Schannon, wurde ebenfalls gleich von dem Zu
stande der Dinge schriftlich benachrichtigt und
die Gesandten von Spanien, Frankreich und
England erhielten am nämlichen Tage Briefe,
worin ihnen angezeigt wird, daß Mexieo gegen
die Texas-Annexation protestirr.
Unannehmlichkeiten '"it Brasilien,-
Hr. Weiß, Gesandter der Ver. Staaten, in
Brasilien, hat einen Bericht an das Staats-
Departement in Washington erstattet, worin
er einer groben Beleidigung erwähnt, die ihm
selbst und der Mannftbast der Ver. St. Fre
gatte Raritan, von den Brasilianern zugefügt
worden. Die Fregatte hatte ein Sclavenschiff
aufgejagt, daß ausser einer Ladung Neger auch
etwa H 20,000 Specie an Board hatte, und als
sie mit demsemselben dem Lande nahe kam, um
ringten brasilianische Fahrzeuge, die stark
bemannt und bewaffnet waren, die Fregatte,
und nahmen ihr das Sclavenschiff weg. Ans
Ansuchen unseres Gesandten und des Consuls
in Rio Janeiro, bei der Regierung von Brasi
lien, hat sich dieselbe geweigert irgend eine Ge
nugthuung zu leisten oder sich wegen der unge
rechten Handlung auch nur zu entschuldigen.—
Hr. Weiß verlangt Verhaltungs-Befehle von
unserer Regicgierung und wünscht eine Einbe-
rufung von seinem Posten. DaS Letztere wird
ihm wohl verweigert werden, weil noch von kei
ner Seite Krieg erklärt ist. In Washington
soll bereits ein Kabinetsrath wegen der Sache
gehalten worden sein und man glaubt fast, daß
die für den Golf von Mexico bestimmt« Flott»
nun nach der Küste von Brasilien segeln wür
de, um unsere Flagge und unsern Handel dort
zu beschützen und, wenn s nöthig ist, zugefügte
Beleidigungen zu rächen.
Ein anderer Bericht sagt, daß die Brasilianer
alle ihre Schiffe ausrüsten und nicht übele Lust
zu haben scheinen mit Onkel Säm Krieg zu be
ginnen. Die Offiziere und Mannschaften un
serer Kriegsschiffe werden täglich von ihnen ge
neckt und insultirt, worüber die Franzosen und
Engländer in ihr Fäustchen lachen. Da mags
leicht eine kleine Balgerei absetzen.
Rirchenbau. —In Eincinnati, der Königin
des Westen, sind gegenwärtig 12 Kirchen im
Bau begriffen, namentlich 4 Presbyterianer, 3
Methodisten, 2 Katholische, 2 Babtisten und 1
Bethel. Hiernach zu urtheilen muß Eincinna
ti stark an Größe zunehmen.
Blitzschaden und knappes tLntkomen.
—Die Hägerstaun, Maryland, News sagt,
daß während einem Gewitter, das am vorletzten
Donnerstage über jenen Ort zog, das Haus von
F. Poung durch den Blitz getroffen wurde, wo
von die Bewohner zur Erde geworfen, eine Wie
ge mit einem Kinde und der Ofen umgeworfen
wurde. Glücklicherweise erhielt keiner weitern
Schaden als eine derbe Erschütterung, wovon
sich Alle bald erholten. Das Haus wurde be
deutend beschädigt, da vom Dache und Fußbo
den viel verbrannte.
einea Heiratbs-Versprechena.-
Zn der Court von Prinz George's Eaunty, in
Virginicn, wurde kürzlich ein Prozeß wegen
angeblichen Bruch eines Heiraths-Versprechens
entschieden, in welchem eine Wittwe, Namens
Manning, Klägerin gegen John Palmer war
und nicht weniger als 10,00 t) Schadenersatz
verlangte. Während der Untersuchung wurde
bewiesen, daß Palmer die Schöne besuchte, für
Küsse Karten spielte und andere kleine bei sol
chen Gelegenheiten übliche Zeremonien machte,
um ferner, zu beweisen wie sehr er sich bemühte
ihre Gunst zu gewinnen, daß er eine Freundin
der Klägerin in seinen Plan zu ziehen suchte u.
ihr einen Sack Wolle zur Belohnung versprach,
wenn sie ein gutes Wort für ihn einlegte. Aber
ungeachtet alle dieser Umstände, konnte die Ju
ry doch nicht einsehen, daß die Lädy wirklich so
viel werth war, und sprach sich zu Gunsten deS
Verklagten aus. Das war ungalant.
tLin neuer Propkct.—Ein Gerücht sagt,
die Mormonen würden bald einen neuen Pro
pheten bekommen. Brigham Young sagt, daß
er kürzlich eine Unterredung mit Joe gehabt ha
be, der ihm seine Absicht erklärte Orson Hyde
zu seinem Nachfolger zu ernennen, gemäß den
Verordnungen im Buche des BundeS. DaS
Warsaw Signal meint, Hyde würde ein tüch-
tiger Prophet werdcn.
Schlecht Neuro für die )?änkiea.—ln
England will man elektro-magnetische Uhren
erfunden haben, die fortwährend gehen ohne
Aufziehen. Ein Schreiber im Politechnic
Review erzählt, daß man eine derartige Uhr in
seinem Visitenzimmer aufgestellt hätte und be
schreibt die Einrichtung derselben, welche sehr
einfach ist. Die Triebkraft wird von den äu
ßern Seiten des Gebäudes durch zwei Dräthe
nach der Uhr geleitet und kostet nur ungefähr
kl 75. Die Uhr ist an sich selbst sehr ein
fach, hat drei Räder und weder Federn noch
Gewichte. Solche Uhren sollen sehr regelmä
ßig gehen und da sie so wohlfeil sind, könnten
sie an manchen Stellen den jetzt so häufigen
Pänkee»Uhren nachtheilig sein.
Aemter, verwilligungcn und Gekalte
—Das Folgende ist eine Angabe von den durch
die zweite Sitzung des 28sten Congrefses ge
machten Verwilligungen, neugebildeten Aem
tern und Gehalten der Beamten:
Civil- und diplomatische Agent
schaften §1,270,954 S 1
Revolutions und andere Pensi
onäre 2,255,000 00
Erhaltung der Armee 3,919,765 3»
Erhaltung der Leemacht 6,850,789 68
Zur Unterstützung des Postde
partements 5,166,000 00
Unterhalt des Jndian-Depart. 1,059,50? 74
Unterhalt derMilitär-Akadem. 138,049 00
Marine Pensionäre 60,000 00
Festungswerke 800,000 00
Territorial-Verbesserungen 50,000 S 0
Verschiedenes 144,025 67
Zusammen T 24,275,088 90
Neue Aemter und Gehalte davon: Zwe
Schreiber des Bareaus für Construktion, Aus-j
rüstung und Reparaturen im Nävy-Departe
ment, Gehalt Hl2OO jeder, und ein Schreiber
mit PlOOO Gehalt. Ein Schreiber im Provi
ant und Kleider-Bureau desselben Department»,
Gehalt 81200. Ein Commissioner, in China
zu wohnen, Gehalt H5OOO. Ein Sekretär und
chinesischer Dollmetscher, ebenfalls in China zu
wohnen, Gehalt H 2500 jährlich.
wir hören hat sich unser Stadtrath
dazu verstanden den Abgebrannten in PittSburg
die Summe von PIOOO zu verwilligen.