Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 28, 1845, Image 2

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    Philadelphia, den SZsten Januar.
Mord von Andreas Tröger.
Es ist jetzt klar, das Tröger in voriger
Freitag Nacht ermordet wurde. Ein jun
ger Mann, Namens Hopper hat Tröger
am vorigen Freitag Abend zuletzt gespro
chen; Tröger erzählte ihm. er sei heute
mit seinen GypSsiguren ausgegangen, ha
be aber nur 62 (sts gelöst ; in Kensington
sei er zu einer Frau gekommen, die von 6
Kindern umringt gewesen sei, die um sie ge
spielt hätten, sie hätte ihm gesagt, sie sei zu
arm, ihm von seinen Figuren abzukaufen,
worauf er ihr 25 Cts. und 2 Gypsfiguren
geschenkt hätte, um ihr Caminbrett damit
zu zieren. Ein anderer junger Mann
wollte Tröger am Samstag besuchen, fand
aber Alles verschlossen. Das Gerücht ist
falsch, als habe man bei dem jungen An
dreas Mayhoffer, der bei Hrn. Blässi be
schäftigt ist, Trögers Uhr gefunden. Die
Uhr gehörte Hrn. Blässi und hat außei
dem zerbrochenen Zifferblatte keine Aehn
lichkeit mit Trögers Uhr.
Wir hatten auch nie Verdacht auf Hr.
Blässi und seinen verkrüppelten Arbeite»
gefaßt; Hr. Blässi war zur Zeit des Mor
de krank und ist es jetzt noch. Unmittel
bar nach der Entdeckung dcs Mordes gin
gen wir in die Behausung des Ermorde
ten, besichtigten den entsetzlich verstüm
melten Leichnam, mit blutigem Hemde im
Wette liegend, und sprachen nachher mil
Hr. Blässi über die schauderhafte Thal;
er selbst schien sehr angegriffen von diesem
Ereigniß zu sein.
Das Nerdict der Jury lautet: Tod
durch Wunden, beigebracht von einer Per
son oder von Personen. PH. Dem.
Wahrscheinliche Entdeckung
des Mörders von Andreas
Tröge r. —Am Mittwoch Morgen, den
22. Januar, begaben sich die Polizeibeam
ten mit dem Mayor Belsterling in das
Haus drs Hrn. Rapp, der eine Dreher
werkstätte in Front der Wohnung des
Ermordeten, schon längere Zeit gemiethet
hatte. Man untersuchte dort ein Fellci
sen von Earl Papenbe r g' eines
Drehergehülfen, dcr schon am Montag A.
bend, den 20. Januar arretirt und vor
läufig in Vehör gebracht wurde, da man
Werdacht gegen ihn hatte, indem er sich
nicht gehörig ausweisen konnte, wo er in
der Freitag Nacht geblieben sei.
In dem Felleisen fand man ein blutiges
Hemd und ein Beil, mit dem vermuthlich
der Mord begangen wurde, da es genau
in die Wunden dcs Gemordeten paßte.
Um 3 Uhr Mittags begann vor Mayor
Belsterling das Werhör. Dcr Coroncr
erklärte die Weise seiner Untersuchung des
Leichnams. Hr. Brightly erschien als
Anwalt des muthmaßlichen Mörders, Hr.
Kelly als Anwalt für den Staat.
Mehrere Zeugen gaben an, daß sie C.
Dodenberg bis 10 Uhr Freitag Nacht ge
sehen haben, nachher nicht mehr. Das
wichtigste Zeugniß ist das des Hrn. Rapp,
des Meisters von Papenberg am 21. De
zember 1844 bei ihm in Arbeit gekommen
sei; daß er am Samstag Morgen halb
nach 6 Uhr nach Haus gekommen sei und
der Erste an dcr Arbeit gewesen wäre.
Das Beil gehörte Hrn. Rapp, der blos
dies eine hatte und wenige Tage zuvor ei
nen neuen Stiel hineinpaßte. (Das Beil
wurde vorgezeigt, es war mit Blut be
sprengt.) ib.
-----SW-
Buffalo, den IBtcn Januar.
Eine arme deutsche Frau, Namens
Schiesling, Mutter von 0 Kindern, und in
ihrem 66sten Jahre, fiel am verflossenen
Samstag Morgen auf dem Seitenweg, an
der Ecke von Main- und Geneseestraße
und brach das Genick, was ihren äugen
blicklichen Tod verursachte.
Dieses ist eine der vielen minder trau?
rigen Folgen einer schlechten Stadtpolizei.
Es ist wahr, das Wetter war in der vori
gen Woche sehr veränderlich, und das Eis
formirte sich rn sehr kurzer Zeit; wenn a
ber einer Polizeiverordnung gemäß die
Seitenwege vom Schnee gereinigt und mil
etwas Sand oder Asche bestreut würden,
dann würde Niemand fallen und sich Scha
den thun, allein mit unserem Wissen be
steht kein solches Gebot, und unser löbli
cher Stadtrath bekümmert sich wenig da
rum, ob eine arme deutsche Frau, die kei<
ne Gummischuhe kaufen und an den Fü
Ben tragen kann, den Hals bricht oder
nicht.
Auch fiel ein Mann (seinen Namen ha
ben wir nicht vernommen) am Samstag
Nachmittag, und soll das Rückgrad ver
letzt haben.
Noch ein dritter Unfall begegnete an
demselben Samstage Hrn. Wm. Harris,
doch war derselbe anderer Nalur. Er fuhr
mit einem zweispännigen Schlitten vor die
hiesige Glasfabrik und ging in dieselbe,
während er einem Knaben daS Halten der
Pferde übcrließ. Diese wurden scheu und
gingen durch. Sie liefen im gestreckten
Gallop durch die Niagara, Main- und
Commercialstraßen. An der Commerci
albrücke rann der Schlitten an und der
Knabe ward, anscheinend lebloS, zur Erbe
geschleudert. Die Pferde verfolgten in
dessen ihren unbändigen Lauf bis zur
Werfte, wo der Schlitten sich auShing,
wahrend die Pferde über die Werfte hin
absprangen und auch bald unter dem Ei
se verschwanden. Der Knabe erholte sich
schnell wieder, und hatte ausser leichten
Quetschungen keinen Schaden gelitten.
B. Wellbürger.
Olvuvernvr Tcbnnt'ö
Antrittö.Rede.
(Aus dein Phiadelphia Demokrat.)
Freunde und Mitbürger:—Zch erscheine vor
Euch in Gehorsam zu dem Willcn der Freimän
ner von Pennsylvanien, um das feierliche Ver
sprechen zu leisten was die Constitution vor
schreibt, und das Gouvernörsamt anzutreten.
Wenn ich die Interessen betrachte von unse
rer Republik, als eine unabhängige Souveräni
tät und ein Mitglied des Bundes der amerika
nischen Staaten— die vermehrten Verwandt
schaften über welche sie vorsichtige Verwaltung
übt und besonders gewichtigen Verbindlichkei
ten die sie in diesem Momente drücken, fühle
ich wie unvollkommen ich geeignet bin die wich'
tigen und verwickelten Pflichten, wozu ich bcr».
fen bin, zu erfüllen oder sie nur recht cinzuschn.
Zu Ihm, dcr sowohl über die Angelegenheiten
der Staaten, als die dcr Mcnschcn wacht und
dessen Gunst Licht und Kraft ist, blicke ich aus
wärts mit ergebenem Vertrauen, dass Er meine
Irrthümer beherrschen und meinen ehrlichen
Anstrengungen geben möge sür daS öf
fentliche Beste.
Glücklicherweise sind die Grundsätze, welche
die Regierung dcs Staates leiten sollten, schon
längst von unscrn republikanischen Vorvätern
erklärt und festgesetzt worden ; es find ihrer we
nige aber desto klarer. DaS gleichmäßge und
strenge GerechtigkcilSpflcge gegen Menschen von
allen politischen Parteien und allen religiösen
Benennungen ausgeübt werden; daß unser
öffentlicher Credit unter allen Umständen hcilig
gehalten werde; —das; die Freiheil der Religion,
dcs Wahlrechts und dcr Prcsse unverletzt blei
be;—das allgemeine Erziehung als unbedingt
nothwendig zur Fortdauer unserer Freiheiten
betrachtet werdedaß die abgesonderten Rech
te und Gewalten der Executive, der gesetzgeben
den und richterlichen Departemente der Regie
rung in ihrer gegenwärtigen Form unabänder
lich erhalten werden;-daß die Regierung red
lich und sparsam verwaltet werde und von al
len, welchen deren Leitung anvertraut ist, öfte
re und strengerere Rechenschaft gefordert werde;
—daß Unfug besonderer Art mehr durch allge
meine als durch specielle Gesetze bestraft und
verhütet werde; —daß die Erlheilung von aus
schließlichen Privilegien an einige Wenige, un
serem ganzen Systeme widerstrel't, dessen An->
ficht es ist, die Rechte aller Menschen gleichmä
ßig zu befestigen;—daß Menschen, welche sich
zu einem Gewinn vereint haben, sür alle deren
Vereins-Verpflichtungen eben so wie Andere,
persönlich verantwortlich gemacht werden; und
daß der Gehorsam eines öffentlichen Agenten
gegen den Willen seiner Konstituenten, unbe
dingt nothwendig für die redliche Verwaltung
dcr Regierung und die Erhaltung der Freiheit
ist.
Diefc find die leitenden Grundsätze, die ich
angcbe und von wclcheu ich mich bei Ausü
bung mciuer Amtspstichlcu, lcitcu lassen wer
de. Alle dicse Grnudsätze sind vou alter und
geprüfter Wahrheit, vcrwoben mit dcr Ba
sis unserer Regiciuugsweise, uud über ihren
Werth bedürsen sie keiner besseren Bestäti
gung, als auf jeder Seite der Geschichte un
seres Vaterlandes gefunden werden kann.
So weit hat die Wirkung unseres Systems
dic Fähigkeit der Menschen, sich sclbst zu re
gieren, erläutert und gezeugt, daß wenn ihneu
ihr eigenes politisches Geschick anvcrtraut u.
nicht durch schlechte Gesetze erschwert ist, fle
beständig »nd sicher in Erkenntniß und wah
rer Glückseligkeit vorwärts schreiten. Die
Zweifel, welche im Anfange über dieAngcmes
scnhcit eines solchen Systems gehegt wurde»,
ob allen Ereignissen, welche in den Angelegen
Heiken von Nationen vorkommen, dadurch
wirksam begegnet werden könnte, haben sich
durch gemachte Erfahrung gehoben. Die
praktischen Operationen dcr Regierungen dcr
Staaten und der Union bei Beförderung dcr
Wohlfahrt der Einwohner unseres ausgedehn
ten »nd sich noch jetzt aiisdehnendeu Landes,
habe» die Zwtckmäl-igkcit unseres Systems
vollkommen benrkundet. Dieses ist dirs Re
sultat einer natürlichcu Organisation, welche
aufdie Zustimmung dcsVolkcs gegründet ist,
durch welche dessen sonvcrainer Wille die to
talangkltgctthcitcn leitet, der ferner auf die
Staatsrcgieruug ausgedehnt ist und durch
eine wohldurchdachte uud glückliche Vcrbin
dnng der Regierung der llnion die nöthige
Leitung gibt. Die Fähigkeit der Mensch.»
sich selbst zn regiere», ist ferner durch den Frie
den, die Glückseligkeit >i»d den Wohlstand be
stätigt, welche ihre Regierung den Bürger»
dieser Staaten gesichert hat, »nd liefert uns
die feste Versicherung, daß in ihren Händen
die Wohlfahrt Aller, wie es seither geschah,
geschützt und befördert werden wird.
Mitbürger in dem Senate und dein Hause
der Repräsentanten!—Es war nicht meine
direkte Absicht in diesem Momente die öffent
lichen Fragen zu berühre», welches ich mir
für eine schicklichere Zeit bei Uebersendung
meiner Mittheilungen vorbehalten werde;
es g»ebt jedoch uuccr diese» Frage» eme» Ge
genstand vou solchem lebendige» Jntresse für
die Ehre »nd die de6Staacee,daß
er die früheste Erklärung meiner Ansichten
darüber fordert. Ich spule hiermit auf uiehcs
anderes an, als auf de» Zustand unserer
Staatsschuld
Wen» e>» ausgcjtichiitter Chararterziig
bei unser» Bürger» z» finde» ist, so ist es der,
nach Vcrhältniß ihrer Mittel zn lebcn uud
ihre Schulte» ehrlich z» bezahlt» ; uud gibt
es ei» gewisses Rcsultar iu der Wirknug »u
seres Rcprascnlativ-Systein.', so ist cS dieses,
daß dcr Character dcr Regierung, der des
Volkes l>i. Bei der Annahmt dieser Wahi
heit, welche ebenso einfach alszuvcrläßig ist,
so ist uuscre Pflicht »iitcr solche» Umständen
nicht allein dcuclich souderu auch biuteud uuS
vorgezeiehncr. Der Credit uusrreS Staates
muß wieder gewönne» werde». Wir si»d z»r
Erfülluug dieser Psticbt »icht allci» durch
nuseru Ncdlichkcitssi»» als Rcpräsc»ta»lc»,
soiidcr» auch durch die Grundsätze gesunder
Moral, durch uuseru aufrichtige« Stolz als
Peuiisi'lvaiiicr, uud durch uuscre Verbiud
ilchkcitcu gegen die llnion iu Aufrechchaltung
und Erhebung unseres Nattonal-CharakccrS,
fehr driugeud aufgefordert.
Ich wünsche bei diesen Bemerkungen je
ooch nicht so verstanden zu werden- als
würde ich hiermit irgend eine Meinung
über die Frage der unmittelbaren Fähig
keit der Staats Schatzkammer, die Zah
lung der Interessen zu leisten, ausdrücken.
Diese Frage ist eine äusserst ernste nicht al
lein für den (sredilorcn, sondern auch für
den künftigen Charakter des Staates und
verlangt für ihre sichere Entscheidung, ei
ne sorgfältige Prüfung des Zustandes im»
seier Staatskasse, welche unsere zu hc ffcn«
de Einnahme und laufenden Verbindlich
keiten in sich schließt, welche Prüfung zu
halten, ich bis jetzt nicht die Milte! Halle.
Die Erwägung dieses ganzenGegeiistandcs
wird für mich cine der ersten und inleres
sanresien Amtspflichten sein, und ich wer
de mich lxeilen die Ansichten, welche sich
darüber mir aufdrangen, der Gesetzgebung
initzucheilen. Einstweilen, meine Herrn,
verftichte ich mich Ihnen, dem guten Wol
ke dieses Staates und allen seinen (sredi
loreu, daß von meiner Seite nichts unter
lassen bleiben soll innerhalb meiner con
stilnlionellen Kompetenz als Executiver,
um die zeitige, pünktliche und volle Be
zahlung aller Schulden Pennsylvaniens zu
sichern.
Ich gratulire, meine Herren, zu dem
allgemeinen Wohlstande unserer Bürger.
Es ist unmöglich die Verbreitung dessel
ben über unsern ganzen Staat ;u sehen,
ohne unsere unerläßlichen Dankverpflich
lungen gegen den Geber alles Guten an
zuerkennen.
Ein zeugungsreiches und gesundes Cli
ma —ein fruchtbarer Boden für Landes
Produkte und dabei noch ein Ueberflnß an
nützlichen Mineralien—eine rüsiige und
erleuchtete Bevölkerung—eine Regierung
von Seiten des Volkes selbst, welche der
Industrie, dem Unternehmungsgeist und
der Kunst eine angemejjene Belohnung
sichert, haben uns inmitten von mancherlei
schweren Prüfungen, durch seine wohlthä
tige Obhut emporgehaltcn, unter denen ein
älterer, aber weniger begünstigter Staat
erdrückt worden wäre.—Laßt und treu zu
und selbst sein, damit seine Segnungen
unter uns verbleiben mögen.
Fr an z R. Schu n k.
Harrisburg, Januar 21, 1545.
Chinesische Hund e. —In Hou
se-Park hat im Privathundehause der
Königin ein vom Capicän Rushbrooke
kürzlich mitgebrachtes Paar chinesischer
Hunde, jetzt fünf Junge, die ersten chine
sichen Hunde, bemerkt dcr „Globe," wel
che in England das Licht der Welt erblick
ten. ..Diese kleinen Hunde." setzt der
..Globe" hinzu, „sind nicht bloß
benschwarz, sondern sie haben zugleich
schwarze Lefzen und Zungen, was eine svn
derbare Wirkung macht. Die gewöhnli
che Größe des ausgewachsenen chinesischen
Hundes ist die eines Fuchshundrs; sie
sind vortrefflich zur Rallenjagd. sonst a
ber zur Jagd durchaus nicht zu gebrau
chen, da es ihnen fast ganz am Geruchs
sinne fehlt." N. V. Wochenbl.
Der Castuer sche Mord. Über
führung des P. W. Parke. Am 17.
Januar wurde die Untersuchung gegen die
ses Individuum zu Belvidere in Neu-Jer
sey, beendigt. Während der Dauer der
selben wurden mehr denn Zeugen ab
gehört, und am obenbemerkten Tage sprach
die Jury nach einer Berathung von (i
Stunden, das "Gültig" über Peter W.
Parke, für den an John Castner be
gangenen Mord, aus. Der Ausspruch
der Jury verursachte dem Gefangenen we
nig Gemüthsbewegung, obgleich die Ge
schworenen kaum ihre Gefühle zu unter
drücken vermochten. NächstenMonat wird
man ihn nach Trenton bringen, um von
der alsdann dort sitzenden Supreme-Court
sein Urtheil zu erhalten.
Dies ist die ste Untersuchung in dieser
traurigen Geschichte, in wecher zwei der
Mörder überführt wurden. Das Verhör
von Abner Parke wird am letzten Dien
stage im nächsten Fcbrruar beginnen und
man glaubt, daß er schwerlich freikommen
werde. Unabh. Demokrat.
Nlverale VeovatMer
Reading, den 28. Jannar
Acbrb. John Ritter erstatten wir
abermals unsern Dank, für die Ucbcrfcndung
öffentlicher Documente.
Herren, Fegely vom Senat, und
Zanderfon vom Hause der Representantcn,
danken wir für die uns zugesandten Ercmplare
von der Znaugural-Addresse des neuen Gou
vernörs.
LLrneiniuiigcn durch de» Gouvernör.
—l?csse Miller von Perry Eaunty, lctzhin
Canal Eommissioncr, als Staats-Sckrctär.
A Rane von Philadelphia, als Ge
neral Staats-Anwalt.
Dcr Staatssekretär hat Henry Petrikin als
deputirten Staatssekretär ernannt. Dcr neue
Gcncral-Anwalt ernannte William D. Kelly
und Franz Wharton, Esgs., als seine Deputir
ten sür die Stadt und Caunty Philadelphia.
Wcgen der Aemteraustheilung mag es wohl
einige schiefe Gesichter geben, wie es gewöhnlich
der Fall ist, wcnn die Laibe und Fische ausge
theilt werden.
Ernennung für Assembly. Die Dele
gatcn-Convcntion unscrcr politschen Gegner, die
sich am Samstage hier versammelte, hat G.
D. Stettler von Douglaß Taunschip, zum
Eandidaten für die Asscmbly ernannt. Es ist
nicht unwahrscheinlich, daß ein oder zwei Kan
didaten von derselben Partei, auf ihre eigene
Faust, gegen den regulär Ernannten laufen
werden. Je mehr, je besser.
Wir sind autorisirt zu melden, daß Zacob
Hoffman, Efq,, von dieser Stadt, bei der
morgenden Wahl ein Eandidat sür die Assem
bly sein wird. Wir benutzen diese Gelegenheit
unsere Freunde im Eaunty zu ersuchen morgen
an die Wahl zu gehe» und von ihrer treuen
Anhänglichkeit an Whig-Grundsätzen erwarten
wir, daß sie a l l e sür Hrn. Hossman stimmen
werden, da er der einzige Eandidat unserer Pa
rtei ist, und blos seinen Namen für das Wohl
dcs Ganzen hergibt. Es ist bei den Lokofokos
gebräuchlich in solchen Fällen immer für ihren
Mann zu stimmen, und wir sehen nicht ein
warum es die Whigs nicht auch thun sollten.
tLinc —Die Bürger
von Readmg, ohne Unterschied der Partei, hat
ten am Donnerstag Abend eine zahlreiche Ver
sammlung im hiesigen Eourthause, um sich we
gen Errichtung einer "National-Gießerei" bei
dieser Stadt, zu besprechcn. Dr. Isaac Hie
ster hatte den Vorsitz über die Versammlung,
deren Zweck deutlich erklärt und ernstlich be
sprochen wurde, Einige zweckmäßige Beschlüsse
wurden angenommen und die nöthigen Eom
mitleen ernannt, um den Eongreß auf die Be
qumlichkeiten aufmerksam zu machen, welche
Reading für die Errichtung dcs gedachten Na»
tionaliverkes darbietet.
Es ist wohl außer Zweifel, daß jeder Bürger
von Reading die Vortheie einsieht die sür das
allgemeine Wohl aus der Aussührun dcs Pla
nes erwachsen würden, und wir wünschen auf
richtig, daß der Kongreß die Sache recht cinfe«
hen und das Gesuch genehmigen möge.
IVicdcr ciii chrlichcr Subträsurer. —
Der Schreiber dcs Reprefentanten Hauses, ein
gewisser M'Nulty, von Ohio, hat ein Loch in
seine Kasse bekommen, wenigstens fehlen in
derselben etwa wovon er nicht sagen
kann oder will, wohin sie siel) verirrt haben.
Sobald der Kongreß von der Sache Kunde be-,
kam, wurde M'Nulty durch den Stabträger
arretirt und vor das Haus gebracht, wo er be
hauptete das, er keinen Thaler veruntreuet ha
be, daß sein auszahlender Clerk wissen müsse
wo das Geld hingekommen sei ?c. Er wurde
weiter in Verwahrung gehalten und vom Hau
se einstimmig seines Amtes entsetzt. Alle Ge
rüchte, daß er Geld ausgeliehen oder deponirt
habe, sind ungegründet und da sc ine Bürgschaft
nur HW,U»U beträgt so wird wohl das Ende
vom Liede sein, daß die Negierung die andern
verlieren muß M'Nulty ist ein Lo
kofoko und war bei der letzten Wahl ein Can
dida! für Congreß, doch wurde die ehrlicheHaur
besiegt und es war seine Absicht seinem Gegner
den Eitz streitig zu machen, was er aber jetzt
wohl vergessen wird. Er soll dem Spiele und
Trünke ergeben sein und es ist wahrscheinlich,
daß er das fehlende Geld verspielt hat. Er ist
jetzt dem Gerichte übergeben und die Untersu
chung wird daS Weitere lehren.
Naturalisations -zGefetze. —
Der Senat der Ver. Staaten hat eine Com«
Mission erlassen an William B. Reed, Samuel
Badger und John M. Lcott, Esqs., oder jede
zwei davon, um sich über drei Beschlüsse zu be«
rathen, die der Rechts-Committee vorliegen—
Die Beschlüsse fordern eine Untersuchung der
Zweckmäßigkeit emerVeränderung derEinbstrqe
rungs-Gesetze. größere Vorsicht fordernd, Betrug
und Gewaltthätigkeiten bei den Wahlen -u ver«
hüten, die Zweckmäßigkcit den Courten Gewalt
zu geben faljche Papiere abzunehmen und für
nichtig zu erklären, und die Einführung auslän,
bischer Verbrecher in die Ver. Staaten zu ver
hüten. Die Commissioners kamen am Dien,
stage zum ersten Male in der Grand,Zury
Llube der Ver. St. Courtzusammen und wer
den ihre Sitzungen von Tag zu Tag fortufet,
zcn, bis sie den Zweck erreicht haben wofür sie
ernannt sind.
Es ist demnach leicht möglich daß auf diese
Art ein Plan für die Veränderung dcr Natu«
raliiatioas-Gesetze aufkömmt, aber wahrschein
lich doch nur ein Plan, dcr die Gesetze dahin
beschränken, daß betrügerischer Weise keineßür«
gcrscheine an Personen ertheilt werden können,
die nicht dazu berechtigt sind. Irgend ein an,
tercr Plan würde schwerlich im Congresse aus«
genommen und noch wcnigcr genehmigt werden,
was natürlich geschehen muß, wenn er Gesetzes
Kraft erhalten soll.
Es scheint fast daß einige der hochweisen
Herren in unserer Gesetzgebung mehr Lust zum
Spaß- als Gesetzmachen haben. Wir haben
bereits vorige Woche gemeldet, daß im Senat
ein Beschluß durchgegangen sei, am 3ten März
die Sitzung zu schließen—das Haus mochte
einsehen, daß der ernstliche Wille des Senats
nicht in dem Beschlusse enthalten war, und um
dem Senate nicht nachzustehn, passierte dieses
einen Beschluß die Sitzung schon am 10. Fe
bruar zu beschließen. Diese Beschlüsse sollen
wahrscheinlich dazu dienen, dem Volke zu zei
gen wie patriotisch die Herren Gesetzmacher ge
sonnen sind, aber viel Leute halten sie nur sür
Spässe, wofür das Volk theuer bezahlen muß.
Kurze Sitzungen der Gesetzgebung sind zwar
zum Nutzen für den Staat, weil dadurch Ko
sten erspart werden, wenn aber viel Geschäfte
vor derselben sind oder die vorliegenden zu lang,
>am betrieben werden, so müssen die Sitzungen
lange dauren. Man sagt, daß die letzte Sit
zung die kürzeste gewesen sei die seit vierzig
lahren gesessen, und doch vertagte sie sich erst
am Ende April. Wenn der diesjährigen Ge,
schäste so viel sind, wie die des letzten, woran
wir nicht zweifeln, so würde eine zu frühe Ver
tagung zu weiter nichts führen als zu einer be
sondern Sitznng, ausgenommen die Herren Ge
setzgeber wollten recht fleißig sein und die gan
zen Tage ihren Geschäften widmen, wozu noch
schlechte Aussichten sind.
Peimsylvamsche Gesetzgebung.
Montag, Januar 20. Hau s. Bittschrif
ten waren an der Tagesordnung und eine qro
ße Anzahl kam ein in Bezug auf Leizensgesetze,
entlaufene Sklaven, gegen den Anschluß von
Texas und zahlreiche andere Gegenstände.
Auf Vorschlag von Hrn. Sanderson wurde
ein Beschluß angenommen, eine Liste von den
Begnadigungen fordernd, welche Gouv. Porter
während feiner Administration ertheilte.
Hr. Porter, von der Eommittee für Pensio
nen, erstattete einen Bericht, worüber langeDe,
batten entstanden, und zuletzt blieben die Pen,
sionsgesetze unverändert.
Sena t. Nach Annahme einer Anzahl
Bittschriften für verschiedene Gegenstände, hielt
der Senat ereeutive Sitzung und nahm die Er
nennung des Richter Burnside, als Richter der
Supreme-Court, in Erwägung. Ein Vorschlag
wurde gemacht die Erwägung aufzuschieben,
weil eine Eommittee eben die Verminderung der
Richter der Supreme-Eourt berathe. Der Vor
schlag gab Anlaß zu langen Debatten wurde a,
ber zuletzt angenommen.
Beide Häuser gingen darauf in Convention
für die Wahl eines StaatS-Schatzmeisters,und
das Resultat war wie folgt:
James R. Scbnowden hatte 71 Stimmen.
John Gilmore " 48 «
Joshua Berhal (Nativ) t) "
James R. Snowden (Loko) wurde demnach
als richtig erwählt erklärt.
Januar 21. Die Einsetzung des neuen Gou«
vernörs war das Haupt-Thema des Tages und
außerdem kam nichts Wichtiges vor. Die An«
tritls-Rede dcs Gouvernörs findet sich in einer
andern Spalte.
Januar 22. Haus. Auf Vorschlag deS
Hrn. Cummings wurde die Committee von We
ge und Mittel instruirt zu untersuchen ob eS
zweckmäßig sei einen mäßigen Zoll auf Antra
eite-Kohlen zu legen, um einen Sinking-Fond
zu bilden zur Tilgung der Staatsschuld.
Eine Bill für die Ernennung eines Repor
ters von den Ehescheidungen der Supremecourt
wurde zur zweiten Lesung aufgenommen und
lange bestritten.
Der Senat nahm Privatbills in Erwä
gung und einige davon passirten, unter diesen
war eine für die Verlängerung der Zeit die
zweite Spur von der Schuylkill Valley Eisen
bahn, von Middleport nach Tusearoras zu vol
lenden, und eine Bill zur Zncorporirung der
Willow-Grove Turnpeik-Äesellschast.
Dcr Bcschluß unsere National-Represcntan
ten instruirend für eine Straße von der Cum«
berland Straße nach dem Eriehafen, zu stimen,
pafsirte nach bedeutenden Debatten die Com»
mittee des Ganzen.
Dcr Beschluß, die Rechts-Committee instrui»
rend eine Bill zu berichten für die Aufhebung OSThis paper has a larger circulation than
any English Newspaper published in Berks co.
B. Palmer. Esq.; at his Real Eastale
and Coal office, No. 59 Pine street, below 3id.
two squares South of the Merchants Exchange
Philadelphia, is authorized to receive subscrip
tions and advertisements for the LIBERALE BE
OBACHTEU, and give recipts for the same. Mer
chants, mechanics and tradesman generally
may extend their business by availing them
selves of the opportunities for advertising
which his agency affords.