Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 14, 1845, Image 2

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    Gouvcrnörs Botschaft
an den Senat und das Haus der Repre
sentanten der Republik Pennsylvauien:
Mitbürger,-Der Termin, worauf meine E
rwählung als oberster exeeutiver Beamter dieser
Republik, durch die Constitution beschränkt ist,
nahet sich seinem Schlüsse und ich übergebe der
Gesetzgebung die letzte Jahres Botschaft welche
die Pflicht meiner Stellnng mir auflegt. In
Ausübung dieser Pflicht kann ich nicht unter
lassen Ihre ergebene Erkenntlichkeit, mit meiner
eigenen, anzusprechen, zu dem großen Stifter
alles Guten, sür Seine stete Sorgfalt ».Wach
samkeit über die Interessen und die Wohlfahrt
unserer geliebten Republik. Erhalten durch sei
nen väterlichen Arm, sind wir gerettet worden
von den allertraurigsten Verwickelungen u. Un
annehmlichkeiten, denen jemals ein Volk in
Friedenszeiten ausgesetzt war. Gutes ist aus
Uebel entsprungen —Sicherheit aus Gefahr —
Weisheit aus Narrheit-und Gerechtigkeit von
einem Geiste ungroßmüthiger Verleumdung.—
Die Wolken die seit mehreren vergangenenlah
ren an unsern Horizonte hingen, sind am Ver
schwinden, und der Sonnenschein des Glückes
beginnt nochmal unsern Pfad zu beleuchten.
Binnen zehn Tagen nach Antretung meines
Amtes fühlte ich mich durch das höchstePflicht
gesühl, der Gesetzgebung eine vollständige und
freie Angabe unserer Geldangelegenheiten mit
zutheilen Nach sorgfältiger Untersuchung fand
es sich, daß der Betrag der öffentlichen Schuld,
mit Einschluß der Ueberschuß-Einnahme von
den Ver. Staaten, etwas über dreißig Millio
nen Thaler war, und das Deficit im Schatze
während dem Jahre 1839, über die Einkünfte
auS allen Quellen, war etwa vier Mill. Tha
ler. Um diese Summe aufzumachen mußten
sogleichVorkehrungen getroffen werden,und,diese
beunruhigende Verlegenheit zu vermehren, kam
die große Handels Convulsion, welche jetzt ihre
Höhe erreicht hat, damals aber just im Beginn
war in ihren Operationen fühlbar zu werden
Seit mehr als zehn Jahren, die dieser Periode
just vorangingen, war der Staat Pennsylva
nien, wohlbekannt wegen seiner Pünktlichkeit
und großen natürlichen HülfLquellen, keine
Schwierigkeiten erfahren auf Günstige Bedin
gungen irgend eine Summe Geld zu leihen, die
er bedurfte, fein großes System der innernVer
besserungen zu erweitern und auszuführen.
Auswärtige und einheimische Kapitalisten
bewarben sich gleichzeitig um die Aufnahme sei.
ner Anleihe; sein Credit und seine Hülfsquellen
schienen keine Grenzen zu haben, ausser denen
worauf er sich selbst beschränkte. Er machte
große Anleihen für die Unternehmung oder Vol
lendung der verschieden Nerbcsscrungs-Linien u.
bezahlte die Interessen aus diese Anleihen durch
andere Anleihen. Angetrieben durch diese Ge
legenheit, vergessend daß der Tag jemals komen
würde, wo die Interessen bezahlt werden müß
ten, nicht durch Anleihen sondern durch Taren,
wurde ein Verbesserungssystem unternommen,
in Eanälen und Riegelbahnen, weit ausgedehn
ter wie nöthig, und weit über die Mittel zur
Vollendung. Derselbe verwegene Geist welcher
die Regierung belebte, hatte auch die Privat-
Bürger befallen und bewog sie sich in Unter
nehmungen einzulassen, die gleich verwegen und
unüberlegt waren. Binnen sehr wenigenlah
ren, unmittelbar vor dem Beginn meiner Ad
ministration, waren Banken erschaffen nach ei
ner Ausdehnung und mit einem Capital, unge
hört in dieser Republik in irgend einer früheren
Zeit. Diese Banken, cotrolirt durch Männer
belebt durch solche Antriebe, erplodirten sehr
bald und, was jeder vernünftige Mann hätte
voraussehen sollen, stürzten in ihrem Falle die
Geschäfte der ganzen Gemeinheit. Während
ungefähr zwei Jahren, nachdem ich die Ausü
bung der ereeutiven Funktionen übernommen
hatte, waren Banken, deren angebliches Capital
mehr als zwei Drittheile des ganzen Bank-Ca
pitals vom Staate ausmachte, und die mehr
als jenen Theil des Geldumlaufs lieferten, ge
zwungen ihr« Geschäfte aufzuwinden; und in
dem sie dies thaten, vertilgten sie nicht allein
diese beträgliche Summe von dem Capitale des
Staats, sondern verkrüppelten auch die übrigen
Banken, zwangen sie den Geschäftsleuten ihre
Gefälligkeiten zu enthalten und indem sie ihre
Schuldner zwang, die aus einer großen Klasse
von Männern in verschiedenen Betrieben des
Lebens begriffen, bestand, ihre Verbindlichkeiten
zu bezahlen, beinahe die große und blühende
Klasse der Geschäftsleute in allen Theilender
Republik erdrückte. Im Zusatz zu diesem be
unruhigenden Uebeln,sanken die Geldangelegen
heiten Europa's fast so tief als unsere eigenen ;
und auswärtige Capitalien, welche sonst Gele
genheiten suchten Einlagen in diesem Lande zu
machen, wurden veranlaßt ihre gewöhnlichen
Darlehen zurückzuhalten.
Während einer kleinen Periode vor dcm
Antritt meines Amtes, war nnser iniieres
Verbessern,ige System, uuläugbar «uvolleu
det. sehr weit ausgedehnt durch gemachte Ver
willigungen zur Ausführung der Nord« nnd
West-Bränsch nnd Erie-AuSdehnuug, des
WiSeoiiiSco-CanalS. Allegheny Fütterers n.
der GettySbnrg-Riegelbahn, nebst sichernng
der Interesse» aufgcinachte Darlehen auPri
vatgesellschafte». wclche mit der Ausführung
von Werke» beschäftigt wäre» die in die Ver
bkssernnge» des Staats führten. Der Betrag
welche» der Staat für diese und andere Ver«
besserniigt» bezahlt hat, die durchaus unei»
träglich wäre», ist beinahe »eun Milliouen
Thaler.
Die größten Anstrengungen waren erfor
derlich, um während den ersten zwei Jahren
eine hinlängliche Sninme zu bekommen zur
Bezahlung der Interessen anf die Staats
schuld, zur Deckuug der laufenden Ausgaben
der Regierung und znr Bezahln»«, der großen
Klasse eiiiheimischer Creditoren, natürlich und
billig verlangend für die Befriedigung ihrer
Anfordernngen an den Staat. Strenge Spar
samkeit war empfohlen und wnrde in alle»
ässentliche» Ausgabe» in Kraft gesetzt. D„
ausgedehnten Verbesserungs - Linien, welche
durch frühere A'Ueiht» einige Jahre früher
hätten vollendet sein können, wurden einge
stellt, iu Folge der Unfähigkeit des Staats
die nöthigen Fonds aufzutreiben; und end-
lieb blieben auch aus derselbe» Ursacht die
Interessen von der öffentlichen Schuld unbe
zahlt, da kei»e Zeit war einen Plau auswir
ken für Taxaufleguug der die erforderliche
Summe herausgebracht häne. Nicht «iu nn
ziger Thaler ist während meine Adminuistra
tion bezahlt worden für den Anfang irgend
neuer Werke. Die Umstäude waren schein
bar der Art, daß sie jedes derartige Unterneh
men verboten,wie ve> dienstlich es auch immer
an sich selbst sein mochte, und ich habe diese
Vtrhaleiingsregcl strenge beobachtet.
Kurz nachdem ich die ereculive» Pflichte«
des Staats übernahm, wurde ich überzeugt
daß der Aufschub des bösen Tages, wo Zu
«lncht zn Taxen dnrch die allcrwichtigsten
Pstichlverbindlichkeitkii gefordert werden
würde, nicht länger mehr möglich war.
Schmerzlich wie die Zuflucht war, fühlte ich
wie tief die Ehre des StaaleS verwickelt war,
und empfahl eine Taxlegung, welche eine»
hinlänglichen.Fond aufbringe» sollte zn» Be
zahlnng der Interessen von der öffentliche»
Schuld, und legte die Einzelnheiten der Ge
setzgebung vor. Ich tiiig diese Empfehlung
anf das Griistlichste vor, und sie erhielt bald
die Geiichiniguug der Gesetzgebung.
Der Gouvernör gibt den Belauf des unter
den erlassenen Targesetzen erhobenen Betrages
von Taxen an, der in die Staatc-Schatzkamer
bezahlt wurde, wie solgt:
Assessirter Betrag:
Taren für IS4I T416,7V5 V 5»
" 1842 «59,512 47
" 1843 968,7113 4»
" 1844 W8,708 4U
Ganzer Betrag assessirt während
den vier letzten lahren l2
Empfangener
Betrag für 1841 H NN,2!)2 75
" ' 1842 48ti,6.'j5 8S
" 184!j 55Z,!111 38
" 1844 751,210 01
5-1,825,050 0l
Ausstehender Betrag von Taxen
am 1. Dee. vorigen Jahres 81,188,674 II
Unterworfen etwaigen Erlassungen, Collekti
onen ie., welche zu 10 Prozent geschätzt werten
mögen. Die Bilanz wird im lausende» Jahre
verfüglich sein. Von den in der Schatzkammer
erhaltenen 8751,210 während dem letzten Fis
eal-Zahre, wurden bloß H 143 090 00 von dem
in 1844 fälligem Tax einbezahlt, so daß allein
vom letzten Jahre noch etwas über GBOO,OOO
ausstehen. Die Einnahmen aus dieser Quelle
mögen daher zu ungefähr H 1,200,000 ange
schlagen werden.
Durch die Akten, welche bisher zur Hebung
der Taren pafsirt wurden, wird nacl) d.Schäc
zung von 1843 die Summe von T 1,450,000
für den Staatsschatz jährlich gewonnen. Die
Schätzung von 1843 war jedoch beträchtlich
unter der von 1842, werden also sämmtliche in
1844 bestehende gesetzliche Verordnungen stren
ge ausgeführt werden, so kann zum Wenigsten
der Betrag von !K 1,500, 000 hiernach jährlich
erhoben werden; eine Summe, wclche im Ver
ein mit den andern Hülfsquelle» des Staate?
hinreicht, sowohl die ordinären Ausgaben der
Regierung zu bestreiten, als auch die jährlichen
Interessen auf die Staatsschuld zu decken.
Der Gouvernör empfiehlt zur pünktlichen
Eintreibung und Hebung der Taren noch ein fer
neres Gesetz, welches Tareollekroren oder ande
ren damit betheiligten Beamten wirksameStra
fen auferlegt, im Falle einer Vernachlässigung
ihrer Pflichten ; er sagt, daß diese Klasse von
Beamten eben so wenig Recht zur Sympathie
hätten, als andere executive Beamten.
Der ganze Betrag der Siaaiölchuld ist ge»
genwärtig:
Fnndirte Schuld in
Stocks zu 0 pEt. H 4,370,016 21
" 5 34,721,534 46
" 4 j 200,000 00
539,222,450 67
Anleihe Relit-Ausga
be, nach der Akte v.
4. Mai
Interessen tragendKl,l7s,o6o 00
6 171,736 00
5 91,542 00
Betrag im Umlauf K 1,488,178 00
Schuldige Bilanz an einheimi»
fche Creditoren, auf von dein
General-Auditor ausgestellte
Eertlfikate 104,384 93
Die Summe betragend von .H 40,835,013 6»
Der Zuwachs der Staatsschuld, seit ich die
Pflichten des Gouvernörs-Stuhles übernahm,
ist leicht einzusehen, wenn man die seitherige
Anschwellung der Interessen auf die Staats
schuld betrachtet, welche sich belaufen zu
510,362,186 00
Der Betrag von garantirten In
teressen an Privat-Companien 144,340 00
Der Betrag für die Vollendung
der angefangenen Staatswer,
ken, von jener Zeit begonnen 4,500,000 00
Belaufend zu K 15,006,526 00
Die jährlichen Interessen auf die fundirte
Staatsschuld zahlbar an die Bank von Penn
sylvauien, abgerechnet derJnteressen auf ausge
stellte Certificate, beträgt H 1,747,020 12; fäl
lig auf den 1. Februar und 1. August, von
welchen die Summe von K 873,515 06 am er
sten nächsten Februar zahlbar ist. Wenn eS
festgesetzt werden sollte, daß die Interessen auf
die Jnreressen-Certifieate aus den Isten Februar
bezahlt werden sollten, so wäre die weitere
Summe von K 97,883 84 erforderlich.
Die Einnahmen in der Schatzkammer, wäh
rend des letzten FiSkal-Zahres, endend mit dem
30sten November letzten JahreS, mit einer klei
nen disponiblen Bilanz von dein vorhergehen
den Zahre, waren H 2,511,237 03
Die Ausgaben während dersel
ben Periode, waren mit Ein
schluß der vernichteten Relief
noten 1,647,385, 15
Eine Bilanzinder Schahkamer
an dem T«ge zurücklassend von 663,851 88
Gleichfalls war in der Eanal«
Schatzkammer an dtinTagt ei»
nc disponible Summe von 39,497 00
Die Einnahmen während des
Monats Dezember betragen,
ohn« die noch daraus zu be«
streitenden Ausgaben 139,631 23
In Zusatz zu welchen die Einnah
men im gegenwärtigen Mo
nat, srei von Ausgaben, ge
schätzt werden mögen zu 120,000 00
Ein Betrag in der Schatzkam
mer bis zum 1. Februar an
häufend von ungefähr 963,030 11
Diese Bilanz schliesst die Suine vonKsoooo
Reliefnoten in sich, welche der Staats-Schatz
meister vom 31. Dezember von der Vernichtung
zurückhielt, und welcke wenn nothwendig, von
der Gesetzgebung zur Zahlung der Interessen auf
die Staatsschuld verwendet werden mögen.
Aus diesen Angaben wird es Jedermann klar
werden, daß der Staat dieses Jahr im Stande
sein wird, seinen Verbindlichkeiten nachzukom
men, welches unfehlbar den öffentlichen Credit
wieder heben und den Staat Pennsylvanien in
seine alte achtunggebietende Stellung zurückfüh
ren wird.
Der Bericht der Canal-Eommissioners zeigt
die in 1844 kollcktirten Zölle auf den öffentli
chen Staatswerken, welche sich zu H 1,167,603»
42 belaufen, und einen Zuwachs über die Zölle
von 1843 von H 172,199 19 ergeben. Die dem
Schatze verbleibende Bilanz über die Ausgabe
betrügt H 629.658 82 im letzten Jahre.
Der Bericht des Staats-Schatzmeisters zeigt
ausführlich den Zustand unseres Finanzwesens.
Dieser Beamte schätzt die Einnahmen d.Schatz
kammer, für das laufende Fiseal-Zahr, endend
mit dem 39. November 1845
auf H 3,005,000 00
Bilanz im Schatz
am 30. Novein
ber 1844 K 663,851 88
Bilanz in der Ea
nalschatzkamer
am selben Tage 39,497 00
F704,347 88
Macht den ganzenßetrag v. 83,708,343 88
Ferner schätzt er die Ausgaben
des Staates für dieselbePe«
riode, einschließlich der In
teressen der Staatsschulden,
auf 3,061,013 56
Bleibt also eine Bilanz in der
Schatzkammer am 30. Nov.
1845 von H 647,335 32
Der Gouvernör verbreitet sich hiernach
noch etwas über den glücklichen Austand der
Schatzkammer nnd kömmt sodann auf die in
Philadelphia während den Monaten Mai n
Juli letzten Jahres vorgefallenen Unruhen;
dabei empfiehlc er dringend der Gesetzgebung
für die richtige und baldige Bezahlung dee
dabei aiifgeiufcne» Bürger-Militärs zu sor
gen. Weiter empfiehlt er ein besonderes De
partement in Verbindung mit den Zuchthäu
sern für wahnsinnige Verbrecher. Die Eou
solitiiiiiig der Staatsschuld hält er für eine
sehr zweckmäßige Maßregel, da dadurch viel
Arbeit und manche Geldauslage dem Staate
erspart würde. Für die innere Ansstattung
des executiven Zimmers meint der Gonver
nör. sollte etwas gethan werden, so wie für
d Verschönerung der Uingebuug des Capitols.
Weiter empfiehlt er die Tuinberland Val
lay Eisenbahn - Compagnie, deren kostbare
Brücke über den Susquehanna River kürz
lich niedergebrannt ist, der Unterstützung der
Gesetzgcbttttg, nm sie in den Stand zu setzen,
die Brücke wiederaufzubauen, welches Unter
nehmen etwa K9O/>OO kosten werde. Der
Staat eignet selbst Stocks zum Betrage von
870,000 in dieser Compagnie.
Den Bericht des Gtncral-Snptrintendenl
über das Schul - System bittet der Gonver
uör die Gesetzgebung, besonders zu beachten.
Ueber den Bericht des General Adjutanten
bemki tt er, daß das Miliz System sich jetzt
dnrch sich selbst in seinen Ausgaben und Ein
nahmen erhalte, und uicht wie früher, durch
die Staatskasse noch besonders unlerstützt
werden müsse; dies sei eine gute Folge der ge
genwärtigen strengen Eiulreibung der Miliz-
Strafgelder, uach einer iu letzter Sitzung der
Gesetzgebung passirten Akte.
Das Voluntär - System, dessen Wirksam
keit erst in letzterer Zeit sich zum Wohle der
Bürger so wohlthätig gezeigt habe, empfiehlt
er ganz besonders der Aufmerksamkeit der
Gesetzgebung nnd wünscht, daß znr Förderung
und Ermttiltkruiig desselben, Alles gethan
den möge, was Umstände und Klugheit erlau
ben.
Ferner berührt er nur kurz den Verkauf
der Hauptlintk der öffentlichen Werke, wel
che gemäß einer Akte vom 29. April 1844,
durch besondere angestellte Comissioners am
20. Jannar, öffentlich zum Verkauf ausgebo
ten werden soll; im Falle sie zu dem stipnlir»
ten Preise uicht Kaustirbhaber fände, so hält
der Gouvernör es für das Beste, die weiter»
Verkaufsversttche vor der Hand beruhe» z»
lassen und keine nue weitere Verordnungen zu
passire».
Die Delaware Caual Eompanie konnte
nach einer Akte vom 13. April 1844, ihre
Stocks nicht verkaufen, uud so steht es der
Gesctzgeb»i»g auheim, darüber zu verfügen.
Zufolge einer Akte vom 7. März 18 >3, er
hielt die Erik Sanal-Companie eine» Frei
brief nnd den Besitz eines Theils der öffentli
chen Werke, von dem Orte New-Castle bis
an den Hafen Erie, nnter dem Vorbehalt,
daß sie das ganze Werk vollende. Am letzten
18. December, erhielt ich von besagter Com
panie Nachricht nnd die gehörigen Beweise
daß das Werk für dir Schifffahrt vollendet
und für Frachtböte in schiffbarem Zustande
sei, demzufolge gab ich die Anweisung der
Erie Companie den Besitz der Beaver-Abthei-
Innq abzutreten, vom Beaver River bis
New-Eastle.
Die Distrikt - Court der City und Cannty
Philadelphia, welche Gerichtsbarkeit über
alle Forderungen, die Summe von hundert
Thalern übersteigend, ausübt, uud welche wäh
rend der letzten 10 Jahre äußerst geschäftig"
in Schlichtung der »n ihre Gerichtsbarkeit
schlagenden Prozessen war, wollte ich ach
tungsvoll der Gesetzgebung empfehle» uud
dieselbe um erneuerung der Conrt in ihrer
wohlthätigen Wirksamkeit, ersuche».
Die Streitigkeiten wegen dem Druck der
öffentlichen Dokument, glaubt der Gouvernör
»nn beseitigt und hofft, daß die Conlrahen
ten, die ihre eigenen Preise letztes Jahr mach!
te», nun zufriedku sein nnd die Staatskasse!
nicht mehr mit Excra Fortcruugcu in Zu-!
kiiilft belästigen werden.
Der Gouvernör bezieht sicb nun in langen
Bemerkungen auf die Tarif Akte von >842.
Er wünscht daß die Gesetzgebung die Consti
tiientkn des Volkes von Pennsylvanitn »n
Congrcß instruiren möchten, in verkennendem
Falle nicht für die Aufhebung des Tarifs vo»
>842 zu stimmen, sondern blos einige Modi
fikationen in demselben zn nuterstützen.
Endlich spielt der auf seine öf
tere Anwendung der Veto-Gewalt an und
glaubt, wie er hätte vernehmen können, daß
das Volk dieselbe nicht mißbilligt habe
Es wird mir Vergnügen gewähren, fährt
er fort, in den wenigen nnn übrigen Tage»
bis zu», Ende meiner Administration, mit
Ihnen bei Annahme solcher Maßregeln, wel
che sie für die Beförderung der öffentlichen
Wohlfahrt für zweckmäßig erachten, mit Ih
neu gtincinschaftlich zn wirken; ich zweiste
nicht, daß wir in diesem Sinne nicht völlig
harnioiiiren sollten.
Mit Gefühlen ungewöhnlicher Selbst;»
friedriiheit ziehe ich mich »nn vo» den Sorgen
meines Amtes zurück und danke herzlich dem
Volke meines GebnrtSstaateS für die nur von
ihm gewordene seitherige Untcrstütznng wäh
rend der verwickeltsten Schwierigkeiten, die
ich während meiner Administration zu beste
ht» hatte.
Mein Vertrauen ist wahr geworden; der
Tag der Wiedergewinnung des öffentlichen
Vertrauens und Credits ist uahe, und jeder
treuherzige Pennsylvanier mnß sich frenen,
daß der einzige Schmachsiecken, welcher Peu
lylvanik» je besudelte, seit der Landung des
Gründers an ten Ufern der Delaware, »nn
wieder abgewaschen ist.
David R. Porter.
Executive Amtsstube,
Harrieburg, Januar 8. IB4Z.
Allentaun, Januar den 3ccn 1845.
Am letzten Sonntag acht Tage wurde
Hr. John Rice.früher Präsident der ver
unglückteu Northampton Lank, in das
hiesige Gefängniß gebracht, um bei der
nächsten Court sein Verhör für das Zu
rückhalten werlhafter Papiere, u. f. w. zu
erhallen. Herr Samuel Mayer, Depu
lirter Scheriff, begab sich schon vor unse
rer letzten Lourt mit einem Verhafts-Be?
fehl gegen Hrn. Rice nach Neu Vor? ;
Hr. Rice bezeigte sich auch ganz bereit
willig mitzugehn. wodurch er die Wach
samkeit des Scheriffs von sich ablenkte u.
ehe dieser daran dachte, wieder entwischt
war ; also zu seinem Verdruß fand er, daß
er eS mit einem alten Bank Präsidenten
zu thun hatte, welcher ihm aucfinanzirte,
und ihm weiter nichts übrig blieb als un
verrichteter Sache zurückzukehren, mit dem
Trost jedoch, daß er nicht der einzige ist.
der Uhrsache hat, Hrn. Rice's Geschick'
lichkeit im Finanziren zu bewundern. —
DaS zweite Mal als Hr. Meyer für ihn
gieng, glückte es besser, und mit Hülfe ei
nes Polizei Beamten von Neu Aork, wur
de Hr. Rice, diesmal arretirl; und ob
wohl er Mordjo ! schrie als sie auf die
Straße traten, wahrscheinlich in der Ab
sicht einen Zusammenlauf zu verursachen
um Gelegenheit zum Entwischen zu bekom
men, doch hieher in s Gefängniß gebracht.
Santa Anna verbann t.—
Mit Vergnügen werden unsere Leser, die
schon von diesem despotischen und gewalt
anmaßenden Individuum gehört haben,
die Nachricht vernehmen, daß dem Präsi
denten Santa Anna, der sich zum Allein
Herrscher von Mexico aufwerfen und die
Republik stürzen wollte, die Armee den
Gehorsam aufgekündigt hat, so daß ihm
nur 2500 Soldaten blieben, mit denen er
nach den letzten Nachrichten, die bis zum
!3. December laufen, bei Queretoro stand.
Seine Helfershelfer und der Interim's.
Präsident Canalizo sind iu Mexico in's
Gefängniß geworfen und Santa Anna
von der neu organisirten Regierung als
ausMexico verbannt erklärt worden. Gen
Herrera, der der provisionelle Präsident
soll ein braver Mann sein, sowie das neu
gebildete Cabinet aus tüchtigen Männern
besteht. Beide Häuser des (Kongresses
sandten sich einander Beglückwünschungen
über den glücklichen Ausgang dieser wich
tigen und fast blutlosen Revolution.
Das Volk in der Stadt Mexiko zer
trümmerte wüthend die Monumente und
Bildnisse Sa nta Anna's, dos Monument,
welches aber dem begrabenen Bein Santa
Anna'S errichtet war. wurde gleichfalls
zertrümmert und der einbalsamirte Fuß
auf den Straßen herumgestoßen. (P-Dem.
Selbstmord. Am letzten Don-
nerstag erhing sich Hr. John Binder, ein
respektabler Bürger von Neu Hanover
Taunfchip, mit einem Strick an
einem Sparren auf dem Speicher seines
Hauses. Er soll einige Zeit an Gemüths
krankheit gelitten haben, welches als Ur
sache zur Begehung dieser raschen That
betlachtet wird.
Der Verstorbene war ungefähr in dem
50stcn Jahre seines Alters, und befand
sich in guten Umständen. Er hienterließ
Weib und Kinder, und wurde am letzten
Samstag beider Lutherischen Kirche im
Schwamm beerdigt, bei welcher Gelegen»
heit der Ehnv. E. Miller predigte.
Bauern Freund.
Die Sache des Rebellen Dorr.
Die Supreme Court der Vereinigten
Staaten, vor welche die Sache deß Tho
mas W. Dorr gebracht wurde, der mit
Gewalt der Waffen die Regierung von
Rhode Eiland übern Haufen zu werfen
luchte, und für welches Verbrechen ersetzt
im Zucht Hause jenes Staats schmachtet —
hat einmüthig entschieden, daß sie kein
Recht besitze den Gefangenen der Gewalt
von Rhode Eiland zu entrücken und ihn
vor jenes Tribunal bringen zu lassen. Ob
die Lokofokos, welche ein so großes Mit'
gefühl für den Aufwiegler Dorr gezeigt
haben, mit diesem Ausspruch des obersten
Rechtstribunals des Landes zufrieden sein
werden, oder ob ihr nächster Schritt sein
wird die Anti Rent'Banditen von Neu«
Tlork zu mustern und sie nach Rhode Ei>
land zu marschiren um die Thüren von
Dorrs Gefängniß zu sprengen bleibt noch
zu sehen. Nolksfreund.
Anklage für Sklaven Entführung.
Miß Delia A Webster, wclche eine An»
verwandte des Achtbaren Daniel Webster
sein soll und als Schullchrerin im Staate
Kentucky wohnte, wurde angeklagt in der
Enrführuna von Negersklaven behülflich
gewesen zu sein und in das Gefängniß ge
seht. Ihr Verhör fand zu Frankforr
Statt, und am INen vorigen Monats
wurde ihre Sache nach einer geschickten
Vertheidigung ihrer 3 Advokaten. Herren
Leslie Eombs. Johnson und Schy. der
Jury übergeben, welche die ganze folgende
Nacht mit der Ueberlegung derselben zu«
brachte und am folgenden Morgen mit ei'
nem Verdikt von "schuldig" in die Court
eintrat. Die Dauer ihrer Gefängnißstra
fe wurde von der Court auf zwei Jahre
b stimmt; aber in Rücksicht auf ihr Ge
schlecht haben die Mitglieder der Jury ei
ne Bittschrift an den Gouvernör für ihre
Begnadigung unterschrieben, welche er ihr
auch ertheilt hat.
Das Verhör des Ehnv. Herrn Fair»
bank. eines Methodisten Predigers, welcher
mit Miß Webster des nämlichen Verbre
chenS angeklagt ist. wurde wegen der Ab
wesenheit eines wesentlichen Zeugens biä
zum Mälz Termin der Court aufgescho
ben. ib.
>:
Das Warsaw Signal bestätigt die
Nachricht, daß Lyman Wright und seine
Mormonenban.de in der Nähe der Han
delsstation öd Meilen oberhalb Praire du
Chien mit den Händlern und Indianern
in Kampf geriethen. Es ergiebt sich hier
aus. daß Wright mit seinen Leuten, auS
Mangel an Lebensmitteln von den Händ
lern Mehl auf Credit kaufen wollte. Als
die Händler dirs nicht thun wollten, beab
sichtigten die Mormonen es mit Gewalt
zu nehmen, woraus sich ein Kampf ent»
spann, in dem die meisten Mormonen ihr
Leben sollen eingebüßt haben. Frei. F.
Luke Thevenin, welcher am 2. Mai
dieses JahreS den Sekretär des spanischen
Consuls, Herrn F. de Paulo Mas zu N.
Orleans erstochen, wurde Donnerstag vor
Richter Canouge gebracht und autworte»
te auf die Frage, ob er zur Untersuchung
bereit sei, „Nein." „Er sei König von
Frankreich und Herzog von Burgund, u.
könne nur von einer Pairs Jury gerichtet
werden; das Gericht, vor dem er stehe,
habe keine Jurisdiction über ihn." Er
wurde in seine Zelle zurückgeführt und daS
Gericht ernannte eine Committee von drei
Aerzten, um von Zeit zu Zeit den Gefan
genen zu besuchen und zu bestimmen, ob
dessen Verrücktheit wirklich oder nur an
genommen ist. Ersteres indessen scheint
außer Zweifel zu sein.
Ein Opfer des Fanatismus.-
- In Ncn'Vork hat sich ein Schuhmacher,
Namens Kearncy, in ciucm Anfallt von reli»
giösein Wahnsinne, hervorgerufen durch de«
Milleriten-Pfaffen. den Hals abgeschnitten.