Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 07, 1845, Image 2

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    HarriSburg, den S!. December.
Gräulicher To d.— Ein Mann,
dessen Name uns nicht bekannt ist, wur
de in der vorletzten Samstag Nacht zu
Tode gebraunt, indem er in einen Kalk
ofen fiel, eine kleine Strecke unterhalb
dieser Stadt. Es wird vermuthet daß er
betrunken war, und indem die Nacht ziem
lich kalt war, so nahm er ein Brett und
legte es vor den Ofen, worauf er sich dann
legte, ohne Zweifel um sich vor der Kälte
zu schützen. Er ist allem Ansihein nach
auf diesem Brett eingeschlafen und wälzte
sich im Schlaf in den brennenden Ofen.
Vatcrl. Wächter.
Ein Kerl der als Herumläufer aufge
nommen wurde, erklärte daß er kein Mann
ohne Mittel zur Erhaltung wäre, indem
er so eben einen Stohr aufgemacht hätte.
Man fand nach Untersuchung, daß er den
selben, und zwar in der Nacht, mit einem
Hebeisen aufgemacht hatte, und zum Un
glück gehörte dieser Stohr einer andern
Person. ib.
Tod unter den Mrcressischen.
Die Philadelphia Vereinigte Staaten
Gazette berichtet auf Autorität eines
Freundes, welcher so eben von dem Mee
resufer in Neu-lersey zurück gekehrt ist,
daß das ganze Ufer für eine Strecke von
dreißig bis vierzig Meilen von todten Fi
schen bedeckt ist, welche von dem Meer
ausgeworfen worden sind. Sie sind von
allen Gattungen von dem kleinsten Barsch
bis zum größten Störfisch ; einige Rock
sische, die von vierzig bis fünfzig Pfund
wiegen, und köstliche Meersische. Viele
von den Fischen werden herausgespült,
ehe sie todt sind. So groß ist ihre An
zahl, daß der Berichterstatter schätzte daß
auf Leamings Beach allein bei zehn tau
send Büschel derselben liegen müssen.
Was sich unter den Fischen zugetragen
hat, können wir nicht sagen, indem wir
nicht wissen welchen ungesunden Einflüs
sen sie unten in den Meerestiefen ausge
setzt sind, aber etwas Ausserordentliches
muß sich zugetragen haben, das ein so
ausgedehntes Uebel verursacht hat. Kann
<S ein vulkanischer 'Ausbruch im Meer ge
wesen sein? Lanc. Volskf.
Die Antirentunruhen in Rensselear u.
den anstoßenden Caunties greifen immer
mehr um sich. Nicht allein daß die Ein
wohner, wie früher, den Rent zu zahlen
sich verweigern, wird auch noch mehrfacher
andern Unfug unter diesem Deckmantel
getrieben. Die Unruhestifter verkleiden
sich als Indianer, oder Hetzen und bezah
len andere dafür es zu thun, und als sol
che begehen sie was sie wollen, lynchen,
theeren und federn, und üben allerlei Ge
waltthätigkeiten aus. Die Schritte der
Regierung waren bis jetzt immer zu nach
sichtig, als daß sie das Uebel gehoben hät
ten, und es ist nun so weit gediehen, daß
im Laufe der letzten Woche in Columbia
Caunty und Rensselear Co. zwei Männer
von den verkleideten Indianer ermordet
wurden. Mehrere der Indianer wurden
verhaftet, und Gouv. Bouck hat eine
Proklamation erlassen, in welcher er die
Civil-Beamten, besonders die Scheriffe,
jener Caunties auffordert, die Gesetze zu
handhaben, und nötigenfalls alle Männer
über fünfzehn Jahre alt zu seiner Hülfe
zu rufen und sie zu bewaffnen, widrigen
falls sie ihre Stellen verlieren würden.
Diese Schritte werden wohl, wie schon öf
ter, die momentane Ruhe Herstelleu, auch
vielleicht die Mörder der gerechten Strafe
überliefern, allein das Uebel selbst kann
nur durch unsere Gesetzgebung gehoben
werden, und wir hoffen, daß diese in ihrer
Nächsten Sitzung die Sache zur Sprache
und wo möglich zur Entscheidung brin
gt» wird. Weltb.
Baltimore den Sisten Decemb.
Plötzlicher Tod. —Am Sonn
tag wurde ein alter deutscher Bürger un-!
serer Stadt, Hr. Joh. Salzwedel, bisher
wohnhaft in der Sharpstr. in
Garten plötzlich vom Schlagflusse gerührt
und war augenblicklich todt. B. C.
Verheerendes Feuer. Am
Sonntag Abend zwischen 8—!) Uhr brach
in einem Hause an der Ecke der South
und Prattstr.. Feuer aus, welches schnell
und mit solcher Gewalt um sich griff, daß
der ganze Block zwischen South- u. Com
mercestrn. mehr oder weniger zer stört wur
de. Einige Häuser sind total ruinirr, an»
dere theilweise beschädigt worden. Die
abgebrannten Häuser wurden von mehre'
ren Geschäftsleuten bewohnt, deren Ver
luste indeß mit wenigen Ausnahmen durch
Versicherung gedeckt sind. Der angerich
Me Schade«, beläuft sich auf circa 55,0V0.
Thaler. Das Feuer soll das Werk eines
Brandstifters sein. ib.
Trauriger Vorfall.—Am
Sonnabend Nachmittag wäre in der Ca
rolinestr- eine alte Frau, Namens Mc-
Donnel, beinahe zu Tvde verbrannt. Ein
von ihr zum Trocknen auf den Ofen ge
legter Haufen Holz fing nämlich an zu
! brennen und in dem Versuche, das Feuer
jzu löschen, griff dasselbe ihre Kleider an
und ihre rechte Seite wurde so schrecklich
verwundet, daß eS schwerlich ärztlicher
i Hülfe gelingen wird, die Unglückliche vom
> Tode zu retten. ib.
Ernennung für 1348. -
Neu-Vork "Tribune" sagt, daß die WhigS I
von Genesee und Uates Caunties, von!
Ledyard, Caynga Caunty, Fort Plain,
Montgomery Caunty, Westfieid, Chau
tauque Caunty, und in mehreren andern
Theilen des Staats, neulich Conventionen
gehalten haben, um Entscheidungen hin
sichtlich der in Zukunft zu befolgenden
Maaßregeln zu treffen. Bei jeder Con
vention wurden Beschlüsse einstimmig an
genommen, daß sie Whig Grundsätze und
den Whig Namen beibehalten, und sicb
von allen Verbindungen entfernt halten
wollen, die mit beiden unverträglich sind.
Die Whigs von Aates Caunty ernannten
Heinrich Clay als ihren Candidaten für
President in 1848. Ausserhalb der Stadl
sind, wie wir glauben, nur drei Whig
Zeitungsblätler in unserm Staate, welche
dem Nativismus das Wort reden. Zwei
derselben sind in Albany, und eine in Ul
ster Caunty—nicht eine nördlich oder west
lich von Albany. So ist es auch in Penn
sylvanien, wo wir einige Spuren von
NaliviSmuS in Pittsburg bemerken, allein
keine ausserhalb Philadelphia. In Ohio
neigt sich auch kein einziges Wbig Blatl
dem NativismuS zu, und der Senat hal
sich so eben mit 2t gegen 1 Stimme dage
gen ausgesprochen. So ist eS, mit Aus
nähme einiger großen Städte, durch die
ganze Union. Von ein tausend Whigblät
tern im Lande, huldigen keine zwanzig
dem Nativismus. Ruhige Ucberlegung
hat Tausende wieder zurück gebracht, wel
che bei den ersten Schmerzen über die er
littene Niederlage entschlossn waren zu
Reihen der Natives überzugehen. Die
Stadt Neu Volk, welche zuerst die Flam
me der Unduldsamkeit durch den fatalen
Irrthum bei unserer letzten Stadtwahl
anfachte, wird ihren begangenen Fehler,
so weit es nur irgend möglich ist, bei der
Wahl im nächsten April wieder gut zu
machen suchen. Man wird die große Zahl
der Whigs nie wieder in eine solche Falle
kriegen, als wie im vorigen Monat. Ein
Versuch der Art ist vollkommen hinreichend
für sie. Han. Gat.
Treffendes Mittel leimige Weiber
freundlich zu machen.
Ein reicher Pflanzer im Süden, der erst
vor Kurzem das hübscheste Mädchen in
der Umgegend geheirathet hatte, fand, daß
seine Frau, nachdem die Flitterwochen vor
über waren, an großer Langweile zu lei
den schien und bei weitem nichr mehr so
freundlich war als früher. Er sann auf
Mittel um diesen Uebelstand zu heben, u.
lud zu diesem Ende Gesellschaften ein.
Im Anfange so lange die Gevattern und
Vettern, etwas neues zu erzählen wußten,
half's, allein bald wurden auch die Ge
sellschaften langweilig und die junge Frau
eben so traurig wie zuvor. Halt, dachte
der Bauer, ich laße ein Pianoforte kommen
das wird sicher ein gutes Mittel gegen die
Langeweile meiner Frau sein. Er ver
schrieb ein kostbares Instrument von O
sten, auf dem sein jungesWeib vom Mor
!gen bis in die späte Nacht mit vielen Ver
> gnügen ihre zarten Finger übte. Allein
auch das wurde ihr über Lang zur Lange
weile, und ihre Traurigkeit stellte sich wie
der ein. Jetzt wure der junge Ehemann
mißmuthig und stellte seine Frau zur Re
de. Fragte ob sie ihn nicht liebe !c. „Ja
ich liebe dich antwortete sie. allein mein
jede Woche eine Zeitung, u.
hier habe ich gar nichts zu lesen." So
gleich bestellte der Bauer die Zeitung aus
der nächsten Stadt, und seine Frau ward
freundlich zur selbigen Stunde, und hal
nie wiederZLangeweile verspürt. Nehmet
Euch ein Beispiel daran !
Ein glücklicher.Schuhmacher. —Eine
Pottsviller Zeitung meldet, daß ein Schuhma
cher in Port Carbon, Schuylkilt Caunly, Na
mens Hoover, von einem Verwandten seiner
Frau in Deutschland, 1,500,000 Thaler geerbt
hat. Ein glücklicher Mann, wenn'S wahr ist.
VerZUVerale Beobachter
Reading, den 7. Januar
EvNgresz. —Dieser Körper hat im Gan
zen noch wenig gethan und einige der einsichts
vollsten Politiker wollen wissen, daß er wäh
rend der diesjährigen kurzen Sitzung auch we
nig thun wird. Der politische Stand beider
Häuser ist der Art, daß keine von den beiden
Parteien ihre Maßregeln recht ausführen kann.
Tie Wiederbelebung der Subträsury, der An
schluß von Texas, die Besitznahme von Oregon
und die Veränderung oder Aufhebung des Ta
rif?, sind die Haupt-Maßregeln der Lokosokos,
welche sie während dieser Sitzung durchzufüh
ren beabsichtigten. Die erste ist bereits glück
lich durch das Repräsentantenhaus gekommen,
was ihr Schicksal im Senat sein wird, wissen
wir noch nicht. Die beiden andern werden viel
besprochen werden und Ursache zum Zeitvergeu
den geben. Die letztere wird, dem Anschein
nach, vielleicht gar nicht berührt werden; und
so wird der 4te März herankommen bevor et
was Wesentliches gethan ist. Wie wir ver
nehmen, be.ibsubtigen die Lokos jetzt ziemlich
moderat zu bleiben, aber im nächsten Congresse,
wo sie eine Mehrheit in beiden Häusern erwar
ten, soll das Ding recht losgehen und mit ein
mal durchgeführt werden.
cm cj'plodirtcr Humbug. —-
Vor einigen Wochen erschien in den Zeitungen
die Neuigkeit, daß mehrere der kleinen Fürsten
Deutschlands Anstalten machten, ihre Verbre
cher und Armen nach den Ver. Staaten zu er
portiren. Diese Neuigkeit war auf eine amt
liche Mittheilung des Ex-Eonsuls L i st an un
sere Regierung gegründet, und schien daher kein
Mährchen zu sein. Eine Anzahl der rechtlich
gesinnten Deutschen in Neu Pork war darüber
aufgebracht, trafen Anstalten die Wahrheit der
'Angabe zu erforschen und womöglich die Aus
führung eines so schändlichen Planes zu verei
teln. Eine besondere Eommiltee wurde ernannt,
welche ein Schreiben an den Staatssekretär
ausfertigte und denselben um Auskunst wegen
der obenerwähnten Mittheilung ersuchten. Die
Antwort deS Staatssekretärs ist seitdem kund
geworden und es ergibt sich, daß durchaus kein
Schreiben der Art in jenem Departemente er
halten wurde. Das Ganze mag daher für ei
nen explodirten Humbug gelten.
K irctien-Ttatistik.
Ein Freund hat uns folgende Statistik von
Todesfällen, Consirmationen und Taufen ein
gehändigt, welche im verflossenen Jahre 1844
in der hiesigen dcutsch-lutderischcn Rt»cl?e,
in der dcutsch-rcfo» ttiirtcn und in der tLl
sc.sscr Rirchc vorkamen :
isci)t >Rirci)e.—Gestorben 60 Er
wachsene, wovon 44 männlichen und lii weib
liehen Geschlechts waren; Kinder starben 97 ;
confirniirt wurden 64 ; getaust 249, nämlich :
123 Knaben und 126 Mädchen.
Zxcformirte 2vircl)e. —Gestorben 8V Er
wachsene—4l männlichen und ZU weiblichen
Geschlechts; Kinder starben 4V; confirnurt
wurden 50 ; getauft 11V.
tLlsassel' Rircl)?.—Gestorben 99 Erwach
sene—s 9 männlichen und 49 weiblichen Ge
schlechts ; Kinder starben 45 ; confirmirt wur
den 88; getauft 203.
Eine englische Zeitung meldet, daß Gouver
nör Porter die kürzlich in dieser Caunty ange
kauften Eisenwerke wieder an die Herren M.
und H. Robinson, von der Manada Furnäß,
verkauft habe, zu demselben Preise welchen er
dafür bezahlte, mit Vorbehalt des Rechts in
dem Cornwall Erzlager. Wahrscheinlich be.
absichtigt.der Gouvernör nochmal auf Aemter
zu fpekuliren, waS, wie er aus Erfahrung wis
sen wird, bequemer ist wie das Geschäft eines
Eifennieisters. Es sollte uns gar nicht wun
dern, wenn er sich in den Ver. Senat herein
zubringen versuchte und es auch ausführte.
Wm. H. Polk, Esq., der jüngere Bruder deS
erwählten Presidenten, befindet sich bereits auf
einem Besuche in Washington. Ein dort gegen
wärtiger Aemtersucher schreibt, er sei ein schö
ner aussehender junger Mann wie sein Bruder
—etwa 35 lahr.'alt, beinahe 6 Fuß lang, ge-
angenehm in seinem Benehmen, mit
schwarzein Haar und scharzen Augen. Man
vermuthet, daß dieser neuentdeckt« AdoniS die
Stelle von Bob Tyler einnehmen und als Für
sprecher der Aemtersucher dienen wird.
Die Schlittenbahn ist bereits bei unS wieder
verschwunden und das Wetter mehr dem Märj
wie dem Januar ähnlich. j
Postamts Xeform - Sill. — Unter den
wichtigsten Bills von allgemeinem Interesse, die
jetzt im Congresse vorliegen, ist auch die oben
genannte, welche von Hrn. Harbin entworfen
worden ist und hauptsächlich eine Verminde
rung des Postgeldes für Briefe, Zeitungen !t.
zum Zweck Hai. Die Haupt-Verordnungen
sind ungefähr folgende:
Briefporto, für jeden einfachen Brief, der
nicht über fünf hundert Meilen weit gesandt
wird, 5 Cent, für eine weitere Entfernung 10
Cent; für doppelte Briefe doppeltes Porto;
für dreifache, dreifaches Porto; und für vierfa
che oder Briefe die eine llnze wiegen, vierfaches
Porto, und für jede zusätzliche halbe llnze Ge
wicht wird einfaches Porto zugerechnet. Und
diese Preise werden verdoppelt, wenn dasPost
geld nicht vorausbezahlt ist. Zeitungen könen
in dem Caunty in welchem sie gedruckt sind,
portofrei versandt werden ; wenn sie nicht mehr
als 125 V Quadratzoll groß sind und nicht über
IM» Meilen weit gesandt werden, oder zu ir
gend einem Postamte in dem Staate in dem
sie gedruckt werden, sollen sie >1 Cent kosten und
wenn sie 250 Quadratzoll oder weniger, größer
sind, j Cent mehr. Zeitungs-Herausgcber mö
gen ihre Blätter durch Privat-Träger senden,
wenn sie wollen. Doppeltes Porto sür alle
Blätter, welche an Personen gesandt werden
die keine Unterschreibe»' sind oder an Aettungs-
Händler. Für ein Pamphlet von 16 Seiten,
V bei 1l) oder 60 Quadratzoll groß, im Staate
in welchem es gedruckt wird, 1 Cent; für 1«0
Meilen oder weiter aus demselben, 2 Cent,und
mehr in Proportion zur Größe. Der Presi
dent, die Er-Presidenten, Mitglieder beider
Häuser:e., sollen freie Correspondenz haben.
750, MW Thaler sollen verwilligt werden zum
Unterhalt der jetzigen Postruten und Erweite
rung derselben, wenn es nöthig ist. Nach fünf
lahren soll für alle Correspondenzen der De
partemente, außer dem Postamts-Departement,
das gewöhnliche Porto gerechnet werden.
Die öffentlichen Kändereien.—Nach ei
nem neulichen Berichte deß Schatzsekretärs sind
die Landverkäiise noch immer am Zunehmen
und betrugen während dem dann endenden
Zahre 1,747,158 Acker, das vorhergehende
Jahr um 141,804 Acker übersteigend. Die
Verkäufe bestanden aus kleinen Unterabthei
lungen an verschiedene Individuen —mehren-
theils in Lotten von 100, 80 und 60 Ackern—
welche die Käufer zu ihrem eigenen Gebrauche
benutzen wollten, um sie gleich zu bewohnen u.
urbar zu machen. Das verkaufte Land ist aber
nur ein kleiner Theil von dem was zu derselben
Zeit im Markte war, 6,693,368 Acker wurden
zum Verkauf ausgeboten,in Zusatz zu dem wae
noch von früheren Verkaufen vorräthig war»
von welchen noch große Quantitäten unverkauft
waren. Dies ist ein Beweis wie stark die Be
völkerung im fernen Westen zunimmt.
Oregon.—Wenn die folgende Angabe von
Auswanderern aus den Ver. Staaten nach O
! regon nicht übertrieben ist, so könnte man die
lFrage über den Besitz desselben bald als ent
schieden betrachten. Der Neu Orleans Pica
yune sagt, "Es scheint nach den letzten Nach
richten von jenseits der Felsengebirge, daß die
Emigranten aus den Ver. Staaten, aus mehr
als zwei tausend Personen bestehend, sich selbst
eine Regierung sormirt haben, indem sie ihre
gesetzgebenden Beamten erwählten, ihre Cour
j ten errichteten, und andere erforderliche Aemter.
Schulen, Kirchen und Mühlen sind errichtet
worden; Bauereien sind unter Cultur und Fi»
schereien eingerichtet worden. Geld ist nach
'Neu Pork geschickt worden, um eine Drucker
presse und eine Dampfmaschine anzukaufen.
Man sagt, daß sich nur wenig briltische An
siedler unter dem Traktate für den gemeinschaft
lichen Besitz des Territoriums, dort befinden;
daß es der Pelzhandel allein ist, der sie dort
hinzieht, während die amerikanischen Bürger,
die dort hin kommen, sich meist mit dem Land«
bau beschäftigen.
Eine Zeitung von Delaware gibt folgende
Beschreibung von einer Kirche und Kirchenge,
meinde in jenem Staate, die wohl zu den Sel
tenheiten gehören mögen:
An Cantwell's Brücke, einem kleinen hüb
schen Dörfchen an der Peninsular-Straße, un
gefähr zehn Meilen von Smyrna, ist ein Quä
ker Bet- oder Mieting-Haus, von Backsteinen
erbaut, daS nur 12 Fuß lang und breit ist.
Klein wie es ist, hat es doch von außen und in
nen alles Ansehen was größere Gebäude der
Art haben. Die Gemeinde besteht nur aus ei
nem Manne, einem respektablen Quäker-Bau
er, der regelmäßjA zweimal wöchentlich sich dort
einfindet und die gewöhnliche Zeit darin sitzt.
Der ist wenigstens sicher, daß ihn Niemand
drängt oder seinen Platz besetzt.
lLin Gkelet gefunden. —DaS Gerippe ei
! neS Mannes wurde kürzlich in den südlichen
Gebirgen bei Carlisle, Pa. gefunden. Von dem
Ansehen der Kleider, die um dasselbe hingen ist
es wahrscheinlich, daß es ein Jahr dort gelegen
haben mag. NichtS hat sich seitdem ereignet,
was Auskunft geben könnte wer die Person
war. Man vermuthet, daß eS «in in den Ge
birgen verirrter Jäger war, der aIS ein Opfer
der Kälte fiel.
(Eingesandt.)
Wichtige Anzeige.
Meine ausgezeichneten.wunderthuenden
von mir selbst fabrizirten Pillen, welche
in allen Gegenden der Welt den besten
Erfolg hatten und die größten Wunder
wirkten, bei Menschen und Vieh. Diese
Pillen kann man mit Recht die Ausge
zeichnetsten nennen, die bis jetzt verfertigt
wenden sind. Allen Kranken welche mit
folgenden Uebeln belastet sind, können auf
den besten Erfolg und eine baldige Ge»
nesung hoffen, wenn sie früh genug ange
wendet werden. Kreuzschmerz, Ohren'
zwang, Epilepsie, Nasenbluten, vertreiben
den Wurm am Finger, befördern den
Haarwuchs, vertreiben Blatternarben, die
Wasserköpfe, heilen den Staar im Auge,
geben Tauben das Gehör wieder, helfen
Stumen zum Englisch sprechen ; auch hei»
len sie mit den, besten Erfolg erfrorne
Füße und bringen den verlornen Verstand
wieder. Auch bei der Auszehrung eines
Geldbeutels, wenn sie auch Jahrelang ge«
wüthet, werden sie ihre wnnderthuende
Kraft zeigen. Alien Pferdebesitzern sind
meine durchaus nur allein wirksammen u.
ausgezeichneten Pillen zu empfehlen, wenn
dos Alter des Pferdes sein 86stes Lebens'
jähr noch nicht überschritten hat. Für
Hirschleibige, Schlappohren. Zugscheuen.
Blinden, Spatlahmen vortrefflich, beför
dert den Haarwuchs, bringen verlorne
Hufeisen nnd Zähne wieder.
Preis per Baxe l Thl. 50 Cnt.
Dieselben sind unverfälschr nur allein in
der Sauerkrautstraße zum Schild der
goldenen Bleikugel zu haben.
Binniez u h a u s e.
Professor und Doktor der Pillenkuren.
Attest und Danksagung.
Daß die Pillen des Hrn. Dr. Binniezuhau»
se die Bellen sind, kann ich bezeugen, und füh
le mich verpflichtet, demselben meinen hcrz«
lichste» Dank abzustatten. Im Utzte» Krie
ge, ivelclu» die Ver. Staaten gegen die I»di,
a»rr in Florida führten, wurde mir mein lin
kes Be»» durch einen Schuß vom Leibe ge
trennt. Ich war so zu sage» »nr ei» halber
Mensch in diesem Momente. Ich ließ die be
rühniteste» Doktoren rufe», d,e sich zu selbi
ger Zeit in unserer Gegend befanden, aber ich
hatte nicht das Glück, daß mir einer helfen
konnte; Jeder gab mich verloren. Ma» sag
te mir, daß ich statt des abgeschossene» Beines
ein hölzernes an den Platz bekäme; indem
mein mir abgeschossenes Bc,n erst acht Tage
später gefunden wurde, welches 600 V>nds
zurnckgeschltudei t worden war. Ich erfuhr
durch Zufall von Ihren a»?gezc>chnete» Pil
len, kanfte zwei Boxen voll und nahm diesel
ben ein; aber nicht nach der Vorschrift: nur
eine halbe Pille dreimal täglich, »ein, iu der
Hitze meiner Krankheit verschluckte ich die
Pille» sammt de» Boxe», und schlief ruhig
darnach ein. Aber Wunder, o Wunder!
Beim Erwacht» fand ich nicht nur mein ver
lorncs Be»» gesnnd am Leibe, sondern auch
derselbe Stiefel, der sich sonst daran befand,
war an demselben. Ich sprang vor Frenden
anf und fühle seitdem so gesund wie ein nngc
borues Kind. Ihr gehorsamer Diener
B. Schmierkäse,
7-ipfnndiger Artillerist.
Sumnytaun den 1. Januar, 1845.
Unglück durch Schießgewehr.
Am letzten Samstag Nachmittag er
eignete sich folgendes traurige Unglück in
Ober Hanover Taunschip.
Edward Brey, der Sohn des Herrn
George Brey, von erjagtem Taunschip,
lud eine alte Muskete, wie es scheint, ziem
lich hart, um auSzuNnden ob sie zum
Schießgebrauch noch dienlich sei. Er
stand im Schmiedschap legte an und drück
te los. Die Erschütterung war so stark,
daß der Lauf sich vom Schaft trennte zu
rück stieß und dem Unglücklichen unter
halb dem linken Auge mit solcher Heftig
keit in den Kopf drang, daß er niederfiel
und in wenigen Minuten seinen Geist
aufgab. Er brachte sein Alter auf 22
Jahre und etliche Monate.
Daß doch alle die mit Schießgewehr um
gehen mehr vorsichtig sein möchten !(B F.
Erfroren. Aaron Kaufman,
besser bekannt als Doktor Kaufman, ein
Sohn von Valentin Kaufman von Ober-
Bern Taunschip, dieser Caunty, in seinem
Elsten Lebensjahre, wurde am Dienstag
Morgen letzter Woche unweit Schärtels
ville, in erjagtem Taunschip, entseelt ge
funden. Eine Coroners Jury gab die Ent
scheidung "Erfroren." Am letzten Don
nerstag wurde seine Leiche auf dem Fried
hofe der Michaels Kirche beerdigt, bei wel
cher Gelegenheit der Chrw. C Schmidt,
von Kutztaun, zu einer großen Volksver
sammlung redete, und nachher bei abge
haltener Wahl, als Prediger angenommen
wurde. H. Schnellp.
Sunburi), am 1. Januar 1845.
Merkwürdige Rettung. —
Vor einigen Tagen wollte eine Nichte von
C. Bower, Esq. von dieser Stadt, ein
junges Mädchen von etwa 14 Jahren, den
Eimer in den Brunnen hinablassen, glitt
aber aus und siel mit dem Eimer hinun
ter. Im Fallen hatte sie jedoch daö Seil
ergriffen, und hielt sich daran mit dem OCF"This paper lias a larger circulation than
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chants, mechanics and tradesman generally
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