Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 03, 1844, Image 2

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    DerDiverale ZSrovschter
Reading, den 3. Dcc'bcr 1845.
Congreß versammelte" sich gestern In
Washington. Wir können bis morgen oder
den nächsten Tag die leyte Botschaft des Presi
denten Tyler an den Congreß erwarten.
Krankheit unseres TrägerS war die
Ursache, daß unsere Kunden in der Stadt den
Beobachter nicht zur gehörigen Zeit erhielten.
als am Istcn Mittwoch im
December, werden die Erwähler von sämmtli
chen Staaten der Union an ihren respektiven
Regierungssitzen zusammen kommen, um für
President und Vice-President zu stimmen. Die
von Pennsylvanien werden daher morgen in
Harrisburg sein und für Polk, Dallas, Texas
und Oregon stimmen.
tLin frommer Beschluß -Die Direkto
ren der Philadelphia, Reading und Pottsville-
Eisenbahn-Gescllschaft haben beschlossen, vom
Isten December d. I. den Lauf der Karrenzü
ge an Sonntagen einzustellen. Dieser Beschluß
wird im Allgemeinen den Beisall des Publi
kumS finden, aber den Neuigkeirsjägern und
olle Solchen die gewöhnlich an Sonntagen das
Depot belagern, wird eS nicht behagen.
Die Zeit sür den Abgang der Passagier-Kar
ren auf der Eisenbahn ist verändert; sie gehen
jetzt von hier nach Philadelphia um 10Z Uhr
Morgens und von hier nachPollsoille um 12Z
Uhr Mittags, ab. Unsere Leser, welche mit
unter auf der Eisenbahn reisen, mögen hiervon
Notiz nehmen, da sie sonst keine Nachricht von
der Veränderung erhalten, indem die Gesell,
schast ihre Anzeigen nur in englischer Sprache
veröffentlicht.
Heinrich «tlay seine Gesundheit
der äLmpfang der Nachricht von seiner
Niederlage. Das Louisville Journal er.
wähnt eines Gerüchts, welches dort verbreitet
war, daß der Achtb. Heinrich Clay, sehr krank
sei, und sagt:—Wir sind glücklich Hrn. Clays
zahlreiche warme und ergebene Freunde zu be
nachrichtigen, daß er sich nicht allein sehr guter
. Gesundheit erfreut, sondern auch denselben leb
hasten Geist zeigt, der ihn so oft auszeichnete in
mancher finstern und prüfenden Stunde wäh
rend seinem langen ereignißreichen öffentlichen
Leben.
Eine Anzahl Freunde, die Hrn. Clay vor
einigen Tagen besuchten, um ihm das Resultat
der Wahl anzuzeigen, waren erstaunt zu sehen,
mit welchem Frohsinn er die Neuigkeit aus
nahm, der beinahe Freude zeigte. "Meine
tzreundk," sagte er, "eS wäre unrecht für mich
zu sagen, daß ich nicht mißgelaunr bin—aber
ich bin eS hauptsächlich für Sie und unferLand
—was mich selbst betrifft bin ich von einer gro
ßen Bürde der Erwartung befreit. Ich war
zu jeder Zeit willig und bereit meinem Lande
zu dienen,selbst mit meinem Leben. Zch erlaub
te daß mein Name in dem letzten Kampfe ge
braucht wurde, weil es einstimig gefordert wur
de für die Union; und ich tröste mich mit der
Thatsache, daß ich unterstützt worden bin durch
einen so großen Theil der Aufgeklärten und Pa
triotischen der Nation. Nun hoffe ich den Rest
meiner Tage in Frieden und Ruhe zu leben."
In unserer guten Stadt Re.iding, die we
gen ihrer regulären Bauart und ihren schön ge
ordneten Straßen vor jeder andern Land-Stadt
Pennfylvaniens berühmt ist, hat eine Unan
nehmlichkeit, die man in vielen kleineren Gtäd
ten nicht findet und die schon lange die Beach
tung Derjenigen verdient, welche ihr abhelfen
können. Der schlechte Zustand der Fußwege
oder Pavements ist auffallend. Auf manchen
Stellen fehlen sie gänzlich, auf andern sind sie
ungemein schlecht und löchrig, und an noch an
dern sind die EinfassungS- oder Curbsteine so
hoch herausgestigen. daß Fußgänger, besonders
Fronde, Gefahrlaufen Arm und Beine zu bre.
chen, wenn sie an dunkeln Abenden über die
Fußwege gehen, wovon einige, so zu sagen, mit
tiner SteinfenS umgeben sind. Es wäre daher
gut, wenn die Hausbesitzer, welche die Fußwe
ge zu machen haben, diesem Uebel bald abHel
sen möchte«.
Der Philad. "Demokrat" vom 28. v. M.
enthält eine, obwohl ungenügende, Antwort auf
den bezüglichen Artikel unseres letzten Blattes;
indem er nur den letzten Punkt beantwortet.
Er sagt: wenigstens würde Polk 10,000
Stimmen mehr in Pennsylvanien erhalten ha
ben, wenn die ungesetzlichen Stimmen, die von
den Aristokraten eingeschmuggelt wurden, nicht
mitgezählt worden wären.
DaS macht 3608 falsche Stimmen. Nun ist
aber zu ermitteln, unter welcher Partei diese
Aristokraten zu finden sind. — Doch halt
weiter unten nennt er sie gew e se n e Whigs.
Zu den gewesenen Whigs gehört bekanntlich
auch der Herausgeber des Demokraten; und es
ist dadurch deutlich von welcher Partei die 3008
ungesetzlichen Stimmen eingegeben wurden.—
Diesem Selbstgeständniß zusolge hat aber der
Demokrat einen RechnungSsehler begangen, best
die Polk-Mehrheit betrüge demnach nur 2004
Stimmen. Wir müssen übrigens gestehen, daß
wir in Betreff der Weisheit des Demokraten ge
irrt haben. Statt die Frage zu lösen, verlangt
er von uns solche Mittel dazu, mit welchen es
auch jeder Andere thun kann, der weiß daß 2,
mal 2 4 sind.
Nativismus und die Whig-Par'
große Anzahl der Lokosoko-Blätter
find besonders thätig die 'Neuigkeit zu verbrei
ten, daß die Whig-Partei durch ihre Niederla
ge bei der letzten Wahl völlig aufgerieben sei—
und nur in Gestalt der "Amerikanisch-Repub
likanischen" oder "Narive-Partei" wieder aus
kommen würde. Nur ein Mensch der nichts
von der Sache kennt, kann so etwas glauben.
Die letzte Wahl hat gezeigt, daß die Whig-
Partei der Union jetzt stärker ist wie sie jemals
war, und einen wohlorganisirten Körper von
anderthalb Millionen Mitglieder bildet, unter
denen sich die ersten Staatsmänner befinden.
Die Whig-Partei ist daher in sich selbst stark
genug gegen irgend eine ehrliche Opposition
das Feld zu behaupten, ohne die Benutzung
unerlaubter Mittel oder die Hülfe der Stative-
Partei. Sie wird daher organifirt bleiben und
weder ihren Namen noch ihre Grundsätze ver
läugnen, in der Hoffnung : daß die Wahrheit
mächtig ist und endlich siegen wird.
Wir wollen gar nicht widerlegen, daß sich ei
nige Whig-Blätter für eine Veränderung der
Naturalisations-Gesetze erklärt haben, was die
Lokos ausposaunen, dies kann aber für keine
Erklärung gelten, daß sie geneigt sind ihre Par
tei zu verlassen oder sie mit der Native,Partei
zu vereinigen. Alle besseren Whig-Blätter sind
entschieden dafür zu bleiben was sie sind und
vor wie nach die Grundsätze der Whig-Partei
zu vertheidigen. Wir kennen wirklich keinen
Whig, der etwas bei der Partei gilt, welcher
geneigt wäre die verhaßten Grundsätze der Na«
tives zu unterstützen. Mögen sich immer eini
ge bei der Partei befinden welche dem Nativis
mus zugethan sind, so sollte doch die ganzePar
tei nicht nach diesen Wenigen beurtheilt werden.
Was nun endlich den Haß gegen die Einwan
derer betrifft, der als ein Hauptgrundsatz der
Nativs gelten kann, so glauben wir, nicht ohne
Grund, daß sich derselbe weit mehr bei den Lo
kos wie bei den Whigs vorfindet.
Wir glauben, daß es die Absicht der Whig-
Partei ist lund bei Weitem die vernünftigstes
sich ruhig zu verhalten und abzuwarten was
Polk in Vereinigung mit den Abolitionisten be
ginnen wird. Die Zeit, welche so manches auf
klärt worüber sich Parteien streiten, wird auch
diese Sache bald aufklären und die heimtücki
sche, boshafte Beschuldigung der Lokosokos blos
stellen.
LLin Zeichen— Der Troy, N. Y, Whig
benachrichtigt uns, daß eine Anzahl Herren von
jener Stadt im letzten Frühjahr eine Gesell
schast bildeten, in der Absicht eine bedeutende
Fabrik zu errichten, die, wenn vollendet, Arbeit
für 30 bis 40 Menschen gegeben und jährlich
für H 150,000 Arbeit geliefert haben würde.—
Eine bedeutende Summe war bereits ausgege
ben für die Vollendung der erforderlichen Ma
schinerie. Seit der Wahl wurde eine Versam
lung der Stockhaltcr gehalten, welche entschied
alle weiteren Operationen einzustellen. Zwei
von den Stockhaltern sind Lokosokos, und diese
wurden eins, nur ein Fünftheil von dein zu
subscribiren, was sie vor der Wahl versprochen
hatten zu nehmen. Aus diese Art beglückt die
Erwählung des Hrn. Polk die Handwerker'.
>Lin anderes.—Nenyorker Blätter melden,
daß die Firma einer großen Ofenfabrik (Lock
wood, Smirh und Co.) von Troy, vor der Wahl
eine Bestellung erhielten für G 12,000 werth
von ihren Oefen. Gleich nach der Wahl schrieb
ihr Correspondent wie folgt: <-J„ Folge der
Erwählung des Hrn. Polk muß ich meine Be
stellung auf H 4,000 vermindern." Vor der
Wahl sagten die Whigs den Arbeitern, daß,
wenn sie Polk erwählten, diese Uebel über sie
kommen würden, aber sie wollten's nicht glau
be». Unsere Vorhersagungen sind so weit er
füllt und unglücklicherweise fühlen die Betro
genen jetzt die Wirkung.
Noch eins.—Ein Eisenmeister in Berks
Caunty der, nebenbei gesagt, ein tüchtiger Loko
ist und ohne Zweifel auch für Polk gestimmt
hat, hatte vor der Wahl eine Bestellung für
eine Quantität Pig.Metall erhalten, zu 828
per Tonne. Nach der Wahl schrieb der Bestel
ler, daß er jetzt nur K2O per Tonne geben kön
ne und noch lieber sehen würde daß er da 6 Ei
sen gar nicht zu nehmen brauchte.
Hüthct euch vor falschen Noten.—Ei
ne Note, die daS Ansehen einer Banknote hat,
wurde am vorletzten Mittwoch Abend in einen,
«pezereistohr in Philadelphia, einem Knaben
angepaßt. Die Vignette zeigt em Schiff »eine
Schaluppe und ein Dampfboot—an einem En
de ein Kind und am andern das Brustbild ei
nes Mannes. Der Staat in welchem die Bank
ist, ist nicht genannt, ebenso sind keine Datums
angegeben. Der lesbare Theil ist wie folgt
Die Mechanics und TraderS Bank verspricht zu
bezahlen David R. Porler oder Uebcrbringer,
fünf Thaler, auf Anforderung.—G. M. Teras,
! Cashier, I. K. Oregon, President. Die Nott
hat den Buchstaben Die Gravirung ist
sehr schön ausgeführt.
Geeraub und Mord.—DerLiverpoolMer
kur vom 1. November gibt folgende Beschrei
bung von einem Seeraub und Mord, der auf
hoher See verübt wurde:
Die Pomona von Glasgow, eine schöne Kauf
manns-Brigg, von 320 Tonnen Last, unterße
fehl von Capt. Munro, war unglücklich genug
am letzten 29. Zuli, auf der Reise von Jamai
ka nach Europa, von einem Piraten-Schooner
überholt zu werden, unter spanischer Farbe,mit
einer Mannschaft von 150, mehrentheils Ne
ger und Mulatten. Es war ein schönes Fahr
zeug, mir einer großen Kanone auf dem Pivok,
zwischen Haupt- und Vormast. Capt. Munro
schien alle Gedanken aus Widerstand vergebens
zu halten und ergab sich aus Gnade, und das
Resultat war die augenblickliche Ermordung des
Capitäns und ersten Steuermannes, worauf
die des größten Theils der übrigen Mannschaft
folgte, außer denen die sich über Bord stürzten,
um den gräulichen Behandlungen der Barba
ren zu entgehen. Die wenig noch Uebrigen wur
den nach höchst unmenschlicher Behandlung mit
Stricken gebunden im Vordertheil des Schiffes
gelassen, von den Piraten, die, nachdem sie al
les geplündert hatten was ihnen gefiel, die o
bern Theile der Masten absägten, das Tackel
werk zerschnitten und die Brigg noch weiter be
schädigten. Das unglückliche Fahrzeug wurde
wenige Tage nach der Metzelei gefunden, zum
Theil mit Wasser gefüllt und dein Sinken na
he. Der zweite Steuermann und drei Matro
sen hatten sich, nachdem die Piraten fort wa
ren, losgemacht, und wurden in trauriger Lage
gefunden. Dies ist der dritte Seeraub, welcher
während 0 Monaten in den westindischen Ge
wässern verübt wurde.
—Die Pänkies machen
sehr bedeutende Geschäfte indem sie Welschkorn
ziehen und Besen davon machen. Die Boston
Bee sagt, Bescn-Welschkorn wird häufig erzeugt
und mit guten, Erfolg, i» einigen Oertern am
Connektikutslusse in Massachusetts. Das Er
zeugniß von einem Acker beträgt 800 bis 1000
Pfund, nebst 00 bis 70 Büschel Samen. Das
Stroh ist 1 bis 5 Cent, das Pfund, werth und
der Same, zu 33 Cent das Büschel, soll eben
so viel einbringen wie eine Haferernte. Zn
Northampton und dessen Nachbarschaft werden
nicht weniger als 1300 Acker mit Besenwelsch
korn angebaut, dessen Ernte an Stroh u. Sa
men Kloo,ooo werth ist. Der Same wiegt
gewöhnlich 40 Pfund das Büschel. Die Ver
fertigung der Besen in dem kleinen Städtchen
Hadley, in Massachusetts, wird auf 100,000
Thaler jährlich, berechnet. Ein Fabrikant ver
fertigte allein 80,000 Besen in einem Jahre.
Unvorsichtigkeit im Traume. Die
N. H). Tribune erzählt, daß ein junger Mann
von Troy kürzlich auf der Reife den Hudson
ftuß hinauf, Nachts im Schlafe aus dem Fen
ster des Dampfbeotes kletterte und nicht eher
erwachte bis seine Füße das Wasser berührten.
Da er so zu einer schrecklichen Wirklichkeit er
wachte und nicht zurück konnte, schrie er laut
um Hülfe, aber Niemand hörte ihn. In sei
ner Angst schlug er mit der Hand an das Fen
ster des Nebenkämmerchens, worauf dessen Be
wohner Lärm machte. Der Capitän glaubte
zuerst es sei ein Verrückter an Bord, ließ aber
doch das Boot anhalten, worauf dann der ver
wegene Nachtwandler glücklich auS feiner gefähr
lichen Lage befreit wurde.
Vorsicht.—Man sagt, dass die preussische
Regierung, um Unglücksfälle auf den Eisen
bahnen, so viel wie möglich, zu verhüten, eine
Schule in Berlin gegründet hat, zum Unterricht
in der Kunst eine Lokomotive zu lenken und zu
sühren; und eine Order ist erlassen worden,daß
von und nach dem 1. Januar 184 k kein Mann
mehr als Lenker einer Lokomotive auf den Ei
senbahnen des Königreichs angestellt werden
soll, der nicht in jener Schule gelernt und ein
Attestat seiner Tüchtigkeit erlangt bat. Es
wäre vielleicht wünschenswert!), wenn manche
unserer hiesigen Eisenbahngesellschaften Preus
sen's Beispiele folgten, was eine Wohlthat für
das Publikum sein würde.
Der N?eg wie die Mäd draua iinlvc
sten keuren thun. Eine western Zeitung sagt,
daß die Ankunft von 41 Mädchen, auf einmal,
im lowa-Territorium, gryße Sensation erreg
te. Wir glauben es. Aber wir wollten nur
erzählen auf welche Art die Liebschaften ange
sponnen und die Mäd geheuert werden Man
sagt, daß es auf gefchäftsartige Weise geschieht,
ungefähr wie folgt: Wenn eine Bootladung
Mädchen der Landung nahet, machen die jun
gen Männer, schon vom Lande aus, ihre
Vorschläge kund, indem sie durch Sprachröhre
den Mädchen etwas zurufen, ungefähr wie
folgt: <-Du, Miß, mit dem blauen Band am
Hute, willst Du mich nehmen?" "Hallo da,
Mädchen »iit dem cinanion-farbigen Schawl,
wenn'S Dir gefällt wollen wir unS verbinden?"
Unter der Zeit sind die Mädchen ans Land ge
kommen und werden im Gasthause kopulirt.
Die Paare ordnen sich von selbst, nachdem der
Squeir auSruft, >'fortirt euch! sortirt euch!!"
Ein große» Land, der ferne Westen
Den VänkieS in den Neu England Staaten!
scheint nichts willkommener zu sein als der jähr
liche Dank« und Bettag; nicht weil sie so über-
aus fromm sind und gern.beten, sondern nur
weil sie gern gebratene Welschhahnen und an
deres Geflügel essen und dazu den Bettag am
geeignetsten halten. Die Quantität Geflügel,
welche die Pänkies jährlich an diesem Tage ver
zehren, übersteigt alle Begriffe. Zur diesjähri
gen Feier des Bettages in Massachusetts, wur
den von den verschiedenen Gegenden nicht weni
ger als 09,010 Pfund Geflügel nach Boston
gebracht.
Neniftkeitsbrocken.
Die Tochter des Hrn. Wm. Coonrod, un
gcsahr >2 Jahr alt, wurde kürzlich vomßlitz
getroffen, bei Louic-ville, Kentucky, und auf
der Stelle getödtet.
Hrn. Clay's Mehrheit über Polk in Mas
sachusetts, ist grösser als die des Lelttern in
de» Staaten Pennsylvanien, Neu Jork und
Virgil, >en zusammen.
Der untere Fußboden der katholischen Kir
che in Wocmsocket. Rhode Jslant, brach am
vorletzten Sonntage durch und senkte den
grössten Theil der Gemeinde in den Schul
raui» unter derselben. Niemand wurde da
durch getödtet oder beschädiget.
Em Knabe von etwa zehn Jahren, einzi
ger >Lohn der Wltlwe Child, von Auqusta,
Maine, zersprengte ein Blutgefäss, indem er
die Kuuststneke der Cirkuörcicer nachahmen
wollte, und starb bald darauf.
Es ist merkwürdig, dass unter alle» Perso
nen die in Baltimore für nnqesctzliches stim
men verklagt sind, nnr n» Whig',st! Dieser
wurde am vorletzte» Donnerstage verhört und
ehrenvoll entlassen.
Anti-Sklaverei. -Die Liberty-Parte, hat
eine Organisation in Virgizuen nnd bei der
letzten Wahl hatten sie eine bcdeutcndcStun
me iu wenige» Ca,,,,lies.
Dick, der Neger welcher Frau Turner er.
mordete, wnrde am vorletzten Dleuflage in
Lcxington, Kentucky, gehangen.
Die erste Sägemühle die in diesem Lande
qcbauet wnrde. wovon man einige Nachricht
hat, war in dem Städtchen Port, Manie, im
Jahre 1030.
Die Damen von Riehmond, Virgi,neu,ha
be» Anstalte» getroffen zur Errichtung einer
Statue vo» Heinrich Clay, in jener Stadt.
Ein ächter Whig.—Die Angusta Chronic
cle vom 5. November sagt, Purnel, von
Sumpter Caunty, Georgien, der auf seinem
Heimwege war, ritt gestern vv Meilen den
Staat zu erreichen um zn stimmen, uud es
frckec uns, dass er »och zeitig genug ,» dieser
Stadt ankam, »im seine Stimme fürs Whig.
Ticket tinzugebtn.
In der Mormonen-Stadt Nauvoo stand
bei letzter Wahl die Stimme 2000 fürPolk;
S für Clay.
Die erste Babtistenkirche in Aocbester wur
de vorige Woche vo» Dieben hrimgcsncht.—
Sie erbrachen Schränke, Koffer :c., fanden
aber nichts zum stehlen.
Die Whig-Partei von Ohio hat sich dafür
erklärt, de» Ex-Go»ver»ör Thamas Corwin
als Senator ,n de» Congress zu senden.
Eine Gesellschaft von sieben Jägern tödtete
in Oak-tibl'e.hoh Cannty. Mississippi, ,n ei
ner Woche hundert und fünf Hirsche. Von
diesen wurden nenn und sechzig von drei Jä
gern allein geschossen.
Gouvernör Porter überböte».—Eine An
zahl Personen sind in Baltimore sür illega
les Stimmen bestraft und eingekerr worden,
und fast so schuell wie sie verurtheilt werden,
pardouirt sie Gouv. Thomas.
Jacob Cline, ein respektabler Bürger vo»
Pickaway Tannsehip, Pickaway Cannty, O
hio, bcging am 7. November Selbstmord,in
dem er sich mit einer Büchse dnrch die Brust
scboss. Er war zwischen sechzig und stebeuzig
Jahr alt.
Eine Zeit,mg von Neu Vork sagt, dass
President Tyler gesonnen ist e,i,c Reise nach
Europa zu machen, »ach dem nächste» 4ten
März.
Gen. Andreas Jackson beschenkte am 29.
Oktober Gen. Armstrong, seinen alten Mit
soldatt», mit dem Schwerte was er bei Ne»
Orlens gewann.
Der neuerwählte Vice-President von Tex
as, K. L. Anderson, diente seine Zeitals Lehr
ling zum Schuhmacher-Handwerk.
Ein Hr. Emerson, vo» Malde», jetzt in
seinem 85ste» Jahre, machte im vergangenen
Jahre 891 Paar Schuhe, und wie es scheint
wird er im gegenwärtigen Jahre 900 Paar
mache». Wenige könne» das.
Der letzte Lokosoko-Caudidat für Gouver
nör i» Ohio, hiess Tod—die Whig-Blätter
frage» daher jetzt: ~O Tod, wo ist wohl dem
Sieg?"
U»te» im Osten soll ein Man» wohnen,
dessen Hände so kalt sind, dass jedesmal das
Wasser friert, wenn er sein Gesicht wäscht.
Im Wisconsin-Territorium ist das Wet
ter so schön wie im Mai und die Einwohner
haben so grosses Vertrauen auf die Fortdau
er desselben, dass sie anfangen neue Backstein
Häuser zu bauen.
Ein Drucker im fernen Westen, dessen
Haus eine halbe Meile von jedem ander»
entfert ist, und dessen Schild an eiiitmßaum
aste häugt, macht bekannt, dass er einen Lehr
ling verlangt und sagt dabei: "Einer vom
Lande würde den Vorzug habe».''
Der Natioiial-Jnttlligknzer enthält einen
Vorschlag die Erwählerstimmen vo» Illino
is u»d Michigan zu verwerfen, weil ihre
W>»hl gesetzwidrig ist.
! In Oberlin, im Staate Ohio, ist eine
l Erziehungsanstalt, für beide Geschlechter.
Jünglinge und 188 Mädchen erhal
lten von 1l) Professoren Unterricht in allen
Die Mädchen sollen sich
besonders durch Kenntnisse in der griechi
schen und lateinischen Sprache auszeich
nen ; ob die jungen Herren ebenso wesent
liche Fortschritte in der Kochkunst und im
Nähen gemacht haben, ist nicht erwähnt.
A. u. ». Wclt.
Die Londoner Handelszeitung vom 2.
v. M. sagt in einem größern Artikel über
den Handel verschiedener Länder:
"Die Baumwollen-Fabrikation nimmt
in Amerika reißend schnell zu; es ist deß
halb nicht mehr als vernünftig und natür
lich anzunehmen, daß die Amerikaner im
Laufe der Zeit die Baumwolle, die vor ih
ren Thüren wächst, selbst verarbeiten wer
den, statt sie erst über das Weltmeer zu
senden, damit man dieselbe dort für sie
verarbeite. Schutz z-ölle mögen
diese Periode b e sch le u nig e n,
indem sie diesen Gewerbszweig aus seiner
Kindheit weit schneller heranreifen machen,
als Eoncurrenz allein vermöchte; und
wenn auch eine solche Maßregel mit den
abstrakten Lehren der Handelsfreiheit nicht
übereinstimmen, so glauben wir doch, daß
die Amerikaner äußerst thöricht
wären, wenn sie ihre eigenen Quellen nicht
zu ihrem besten Vortheile benützten."
Als der Schreiber obigen Artikels den
Sieg des Freihandels-Candidaten erfuhr,
muß er zu dem Schlüsse gekommen sein,
daß wirklich ein großer Theil der Ameri
kaner äußerst thöricht ist. (ib.
Nach dem Jahre 1850 verliert in
Mexico jeder Mann, der nicht lesen
und schreiben kann, das S timmrecht.
Es wäre zu wünschen, daß solche Unwis
sende nie und nirgends das Stimmrecht
besessen hatten. ib.
Meadville, Pa. den 22. Octob. :
Trauriges Ereigniß.—
Freitag vor acht Tagen gieng Herr
Kelsey von Hause, in der Absicht, einen
Nachbar zu besuchen. Er kehrte weder
am Abend noch am nächsten Morgen zu
rück, worauf seine Frau unruhig wurde,
und einige der Nachbaren eine Nachsu»
chung anstellten,die ihn auch bald eine klei
ne Strecke von seinen Hause fanden. Er
hatte sich den Hals durchschnitten, hielt
das Rasiermesser noch in der Hand, und
lebte noch nach unsern letzten Berichten.
Der traurigste Theil dieses Vorfalls
bleibt noch zu erzählen übrig. Wie wir
vernehmen so gieng ein Gerücht im
Schwünge, daß er zur Begehung dieser
raschen That durch Zweifel an der Treue
seiner Frau verleitet worden sei. Diese
Nachricht versetzte seine Frau in die größ
te Unruhe, und sie sagte zu mehreren Per
sonen, daß sie diese Beschuldigung gegen
ihre Keuschheit nicht überleben werde.
Sie hielt nur zu gut Wort. Am Mor
gen des 15. wurde sie vermißt, und kurz
darauf unweit ihrer Wohnung todt ge
funden ; sie hatte mit Gift ihrem Leben
ein Ende gemacht.
Lancaster 26. November
Zu Tode gebrannt!
Der "Columbia Spy" von vorigem
Samstag belichtet, daß ein junges Mäd»
chen, etwa II Jahre alt, welche im Dien
ste des Herrn John Haldeman stand, nahe
bei Bainbridge, vor einigen Tagen zu Tode
gebrannt wurde. Sie hatte früh Mor.
Gens auf dem Heerde in einer der Stuben
ein Feuer angemacht und sich dann vor
demselben zum Schlafen niedergelegt.
Ihre Kleider fiengen Feuer und waren
ihr beinahe vom Leibe gebrannt ehe sie
aufwachte und ihre gefährliche Lage ge
wahr wurde. Einige Personen im Hause,
die durch ihr Geschrei aufmerksam gemacht
wurden, eilten zu ihrer Hülfe herbei und
löschten das Feuer an ihren Kleidern aus.
Die Hülfe kam jedoch zu spät und sie starb
wenige Stunden darnach. Ihr Körper
war mürbe und braun gebraten.
Dergleichen Unglücksfälle ereignen sich
heut zu Tage sehr häufig, und der obige
traurige Fall sollte Frauenspersonen deren
Geschäfte sie oft in nahe Berührung mit
dem Feuer bringen, zur Warnung dienen,
sich sorgfältig zu hüten, daß ihre Kleider
nicht von dem Feuer angezündet werden.
Lancaster V. Freund.
Feuer! Feuer!!
Am vorigen Dienstag Abend, etwaS
nach 7 Uhr. als manche von den Häusern
in unserer Stadt, wegen der Erwählung
von Polt und Dallas, illuminirt waren,
u»d die Prccessioa der Freunde vo» die»