Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 26, 1844, Image 1

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    Neavi ns, Venn. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e l! e, in der Süd «ten Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' s Wirthshaus. Hof qeqenübt^
Jahrgang K, ganze Anmmer 273.
Beding UNg e n. Der Alderült erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Supepias-Rogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Sllbscri'vtions-iNreis iff El n Tl>a l e r des melier in balbiäbriaer Vor»
de- Zahreö nicht bezahlt, werden M5O angeregt Für kürzere Zeit...s o Monat wir!. k-in und et",ige Ä!ndi
we.si-e.nenMonatvorAblauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbarangenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern
,n hiesiger 5-tadt wird d.e zettung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch d.e Post oder Trager, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen p ostfrei eingesandt werden.
Weibliche Standhaftigkeit,
oder
Geschichte der Herzogin von C.. .
(Von ihr stlb>i beschrieben.)
(Fortsetzung.)
Morgen, antwortete der Herzog, bekom
men sie Nachricht von deinem Tode.
Gerechter Gott! und wie kannst du?
Dein Tod ist schon in der ganzen Nach
barschaft bekannt, alle meine Bedienten
sahen dich während deiner Lethargie.
Ach! brach ich weinend aus, lebe ich denn
nur für dich ? Ich sehe das Ganze, Ent,
setzliche meiner Bestimmung! Noch ist
dir nicht alles klar, antwortete der Herzog ;
wisse daher, daß in diesem Schlosse unge
heure Gewölbe sind, der ganzen Welt un
bekannt, in die nie die Sonne drang.
Ach mein Gott! so bin ich denn ganz ver
loren, unwiederruflich verloren. Nein,
antwortete der Herzog, dein Schicksal
hängt noch von dir selbst ab, und du
sprichst dir selbst das Urtheil. Ich kann
im Augenblicke die Dienerschaft wecken und
sagen daß du nur in einem tiefen Schlafe
warst ; der Brief an deinen Vater ist noch
nicht abgesandt, ich kann dich wieder vor
zeigen und selbst dir verzeihen. Alles was
ich von dir verlange ist nur ein einziges
Wort. Ich habe dir gesagt daß ich ein
Opfer haben muß nenne mir nur dei
nes Liebhabers Namen und du sollst in dei
nen Rechten wieder hergestellt, und dem
Leben und der Welt wiedergegeben werden.
Was verlangst du von mir ? Eine Per
son deiner Rache zu übergeben, die (ich
wiederhole es nochmals) dich nie beleidigt
hat. Ich wäre wahrlich des Lebens nicht
werth, wenn ich niedrig genug wäre ein
zuwilligen. Bedenke wohl, antwortete
der Herzog, indem er einen schrecklichen
Blick auf mich warf, eine nochmalige ab
schlägige Antwort verdammt dich unwider
ruflich zu deiner dunkeln Wohnung; von
wo dich nichts retten kann. Morgen müs
sen entweder deine Eltern deinen Verlust
beklagen, oder sich über deine Besserung
freuen; der morgende Tag muß dich ent
weder dem Leben und deiner Tochter wie
dergeben, oder dich auf ewig vom Tages
lichte verbannen und lebendig in ein schreck
liches Grab verschließen. Kurz, morgen
erscheinst du entweder in vollkommener Ge
sundheit in diesem Schlosse, oder dein Be
gräbniß wird darin feierlich begangen.
Ich wünsche daß du es wohl überlegen
mögest ; laß diese Gelegenheit vorbeistrei
chen u. nicht die entfernteste Hoffnung auf
Vergebung bleibt dir übrig; umsonst wür
dest du hernach zu erbitten suchen was ich
nicht im Stande wäre zu gestatten.—Bei
diesen entscheidenden schrecklichen Worten
stand ich erschrocken auf und rief, mit ei
nem wilden Blicke nach der Thür gerichtet
aus: Was, bin ich denn von der ganzen
Welt verlassen? Ach mein armes Kind!
wie soll ich leben und mir nicht vergönnt
sein dich zu sehen? Meine lieben Eltern,
morgen werdet ihr meinen Tod betrauern !
Mein Kind! Ach laß mich mein Kind noch
einmal sehen! Sprich nur ein einziges
Wort, und in ein par Augenblicken sollst
du es in deine Arme schließen. Mein Herz
schien nun zu brechen, ich war einen Au
genblick still Ich dachte der Graf von
von B. ist in der Entfernung und bleibt
ein Jahr aus; in der Zeit kann ich ihm
leicht alles wissen lassen damit er auf sei
ner Huth sein kann und ohnedem wür
de ein offenes Geständniß meine Unschuld
an den Tag bringen. Doch augenblick
lich fiel mir die Grausamkeit meines Ver
folgers ein und überwand leicht diese kur
ze Versuchung. Was gab mir Gewiß
heit, daß mein Geständniß mir Freiheit
oder mein Kind wiederschaffen würde!
Hatte ich nicht im Gegentheil alle Ursache
zu vermuthen daß der Herzog von meinem
Widerwillen gegen sich überzeugt, den
Plan den er zu seiner Rache gelegt hatte,
nicht aufgeben oder höchstens nur theil
weise mildern würde. >
Das Schwankende dieser Zweifel füh
lend, konnte ich verleitet werden den Ge
genstand «einer Zuneigung seiner Furie
Mer Liberale Beobachter
Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^
auszuliefern? Alle diese Betrachtungen
drangen sich mit erstaunlicher Geschwin
digkeit in mein Gedächtniß. Der Herzog
der mich wankend glaubte, drang aufs neue
in mich und setzte hinzu : Es ist bald Tag
und daher Zeit daß du bestimmst ob ich die
Dienerschaft wecken und ihr sagen soll daß
du lebst, oder ob ich dich zu deinem Grabe
führen soll —rede—willst du den Urheber
aller deiner Drangsale und meines Un
glücks und Jammers aufopfern ? Ich er
hob meine Augen gen Himmel, nahm al
le meine Standhaftigkeit zusammen und
antwortete: Ich kann nicht. Wie, Un
glückliche ? frug der Herzog.— Nein, wie
derholte ich, höre auf es zu erwarten; denn
nie, nie werde ich ihn nennen! Was,
ziehst du deinen Geliebten deinem Kinde
und deiner Freiheit, deinem Leben vor ? -
Ja, der ganzen Welt. Nun so zittere,
der Augenblick der Rache ist da ! Als er
das sagte griff er nach meinem Arm ; über
alle Beschreibung erschrocken riß ich mich
von ihm los, lief nach der andern Seite
des Zimmers und hielt mich mit den Ar
men am Bettpfosten fest. Ich verlor da
bei meine Nachthaube und mein Haar flog
los um meinen Nacken. Der Herzog stand
indem er mich verfolgte einen Augenblick
stillschweigend da, riß mich sodann mit Ge
walt los und führte mich vor einen Spie
gel : Geschöpf, sagte er,
beschaue zum letztenmal eine Schönheit,
welche von nun an in ewigen« Dunkel be
graben bleiben muß; öffne deine Augen
und sieh dich selbst an, sei du selbst nicht
grausamer als ich bin ; denke an deine Ju
gend, deine Schönheit, und erbarme dich
deiner. Noch kannst du dein Schicksal
ändern und dich retten ! Ich konnte mich
nicht zurückhalten einen furchtsamen, kla
genden Blick auf den Spiegel zu thun,
doch ich schloß meine Augen gleich wieder,
und fühlte Thränen über meine Wangen
laufen. Wohl, sagte der Herzog, bleibst
du unerschütterr? Ach! antwortete ich,
hast du nicht schon fruchtlos mir angebo
ren, mir meine Tochter wieder zu geben?
kaum hatte ich dies gesagt, als er m>t un
beschreiblicher Wuth mich in seine Arme
nahm und zum Zimmer hinauseilte.
Ich machte nicht den geringsten Wider
stand, denn der Schrecken hatte mich sprach-
und bewegungslos gemacht. Nachdem er
mich durch zwei oder drei Zimmer geschleppt
hatte, ging er mit mir die Hintertreppe
hinunter in einen Hof, an dessen Ende ei
ne Thür war, die er öffnete; nachdem wir
durch dieselbe gegangen waren, fand ich,
daß wir in einen Garten traten. Da der
Tag eben anbrach sagte der Herzog zu
mir: es ist das letztemal daß deine Augen
das Glück dieses Anblicks genießen.—lch
siel auf meine Knie und rief mit erhobe
nen Augen aus: Ach Gott! der du mei
ne Unschuld kennst, willst du es denn zu
lassen daß ich lebendig begraben werde, und
deinen Himmel nicht mehr anschauen soll ?
Der Herzog ergriff mich und schleppte mich
etwa 3l) Schritte weiter zu einem Felsen,
woselbst nachdem er einen Schlüssel hinter
einen ungeheuern Stein gesteckt hatte, sich
unversehens eine Art von Fallthür öffne
te.—lch bebte zurück. —Der Herzog hielt
inne: du haft noch, sagte er, einen Au
genblick übrig ; dieses, dein Grab, ist erst
halb offen. Bereue oder beweise wenig
stens deine Willigkeit dazu durch ein auf
richtiges Geständniß, und ich bin noch be
reit dir zu verzeihen; du denkst vielleicht,
fuhr er fort, daß in dem Augenblick da
ich zur Vollziehung meiner gerechten Rache
gekommen, ich aus Furcht der Folgen für
mich selbst, sie nicht vollziehen würde;
hintergehe dich nicht selbst, alles ist reich
lich durchdacht, es ist für alles gesorgt und
und nichts kann mich hindern.
Darauf sing er die schreckliche Erzäh
lung an, was er für Vorbereitungen ge
macht habe; er sagte mir er habe sich eine
Wachsfigur angeschafft, die einem weibli'
chen Leichnam vollkommen ähnlich sähe,
welche er in mein Bett legen werde, und
daß unter dem Vorwande, eine fromme
Handlung zu begehen, er mit Beihülfe
"IVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln."
Kenslag be« 26. Myemöer 1844.
der alten Frau, dieselbe begraben wolle,
ohne jedoch dieser das Geheimniß anzuver
trauen, da sie bloß Zuschauerin und Zeu
gin der That bleiben solle. "Willst du
nun, setzte er hinzu, Vergebung anneh
men, die ich dir jetzt zum letztenmale an
biete ? Rede, überliefere deinen Liebha
ber meiner Rache, oder thue für immer
auf deine Freiheit und das Tageslicht Ver
zicht." Ich streckte meine Arme nach der
Sonne aus, welche gerade am Aufgehen
war, als wenn ich ihr ein ewiges Lebewohl
sagen wolle; das Firmament, welches mit
einigen hellen majestätischen Wolken ge
ziert war, half meine Seele erheben und
meinen Muth stärken. Ich drehte mich
nach dem Herzoge, und mit einem Blicke
voll der tiefsten Verachtung und mit einer
festen Stimme sagte ich zu ihm, ich sei
sein Opfer.
Sogleich ergriff er mich, mein Herz
schlug unbeschreiblich, ich drehte mein Ge
sicht nach Osten und warf einen verlan
genden traurigen Blick auf das erhabene
Licht, das ich zum letztenmale anschauen
sollte. Wir stiegen in eine dunkle Höhle
hinab, meine Glieder verloren alle Kräfte
mir zu dienen; ich bekam konvulsivische
Zuckungen, während welchem ich in den
Armen meines Tyrannen zappelte, und er
ließ mich endlich ohne Besinnungs- und
Bewegungskraft zu seinen Füßen nieder
ließ. Wie lange ich in dieser Lage war,
weiß ich nicht. Mein Erwachen diente
blos, mein unglückliches Dasein zu ver
wünschen.
Wie kann ich das Entsetzen beschreiben
dan mich befiel, da ich bei Eröffnung mei
ner Augen mich ganz allein fand, in einer
unendlichscheinenden unterirdischen Höhle,
ohne Licht, auf einer Strohmatte liegend,
—ich weinte bitterlich, und der Widerhall
meines eigenen Lautes, aus der fürchterli
chen Höhle antwortend, diente dazu, mein
Elend zu verdoppeln. Ach mein Gott!
rief ich aus, ist das«die einzige Stimme
die mir antworten will, der einzige Laut,
den ich zu hören verdammt bin ? Die Idee
drückte mich beinahe zu Boden. Die
Thür meines Gefängnisses öffnete sich,
der Herzog erschien mit einer Laterne in
der Hand, und setzte einen Krug mit Was
ser und ein Brod hin. Dieses, sagte er,
wird künftig deine Nahrung sein; du wirst
alle Tage soviel du höchst nothwendig
brauchst, in dem dir gegenüberliegenden
Thurme finden. (Aus diesem Wege er
hielt die unglücklicheHerzogin ebenfalls die
nothwendigsten Kleidungsstücke.) "Ich
werde selbst dir alles bringen, aber nie
mehr diese schrecklichen Gewölbe betreten.''
Ich sah nun um mich, und sah so eine un
endliche Kluft, daß meine Augen daö En
de davon nicht erreichen konnten.
folgt.)
Die Erdbeben auf den west
indischen Inseln. Erdbeben u.
Vulkane sind Phänomen derselben unter
irdischen Thätigkeit; sie stehen daher auch
im engsten Verbände unter einander. Ge
genden, welche Vulkane besitzen, die noch
von Zeit zu Zeit ihre Ausbrüche haben,
oder bloße Solfataren, die durch ihr per
manentes Aushauchen von heißen schwe
seligen Dämpfen sich als erlöschende Feu?
Erberge zu erkenen geben, oder solche Ge
genden, welche nur in der Form und ih
ren Mineralprodukten die ehemalige Vul
kanität an der Oberfläche bewähre»?, we»
den vorzugsweise, wenn auch nicht ganz
ausschließlich, von Erdbeben heimgesucht;
denn wir wissen auch aus der Geschichte
dieser Phänomen, daß Erschütterungen
der Erdoberfläche, die lief unter der Rinde
des Planeten ihren Sitz haben, sich über
Länder verbreiten können, in welchen kei
ne Verbindungen des vulkanischen Erdin
nern mit der Atmosphäre bestehen oder
bestanden haben, und selbst über ganze
Continente. Man hat aber mehre länge
re Linien auf der Erde erkannt, nach de
nen sich die heftigen Erdbeben vorzüglich
und oft, bald in längeren, bald in kürze-
Ren Eistreckuntzen ausdehnen; sie fallen
zusammen mit den linearen Reihungen,
den Zügen der Vulkane, welche sich recht
gut auf dem Erdglobus angeben lassen,
wenn sie auch häusig von nicht vulkani
schen Landstrichen unterbrochen werden.
Eine der ausgezeichnetsten dieser Linien
hat Amerika, deren ganze geographische
Entwickelung für den gegenwärtigen Zweck
zu weit führen würde; aber einen nicht
unbedeutenden Theil derselben nehmen die
westindischen Inseln ein, aufweichen nach
den neuesten Zeitungs Nachrichten im Fe
bruar d- I. sehr zerstörende Erdbeben
Statt gefunden haben. Wenn, wie die
bereits vorliegenden Berichte sagen, Gua
deloupe und Antigua besonders stark von
diesem verheerenden Naturereigniß heim
gesucht worden sind, das Erdbeben auch
noch auf Barbados verspürt worden ist,
so darf man wohl annehmen, daß die Ver
breitung desselben noch eine viel größere
gewesen ist. Von vielen westindischen
Inseln besorgen die Berichte es schon,
und wahrscheinlich werden nocherfolgende
Nachrichten es bestätigen, daß der ganze,
durch vulkanische Erscheinungen so nahe
zusammenhängende Theil der amerikani
schen Vulkan Linien, welcher durch die
Kette der kleinen und großen Antillen bis
nach Jamaica geht uud den ganzen Um
fang des karaibischen Meeres zu einem
großen vulkanischen Bezirk gestaltet, von
den Erderschütterungen betroffen worden
ist. Auf den antillischen Inseln kommen,
neben den thätigen Feuerbergen, Solfa
taren und ältere vulkanische Massen, auch
neuere Kalkschichten vor, welche Corallen
und andere Meeresgeschöpfe enthalten,
die noch jetzt in dem nahen Meere leben.
Dieses deutet unverkennbar dahin, daß die
ganze große Inselgruppe einstmal durch
vulkanische Kräfte aus dem Meere erho
ben worden ist. Die von den Vulkanen
sämmtlicher Antillen, auf welchen sich de
ren in Thätigkeit befinden, ausgeworfe
nen Gesteine sind einander sehr ähnlich.
Alle diese Umstände sprechen für einen ge
meinschaftlichen Sitz des auf diese Inseln
wirkenden vulkanischen Prozesses. Ueber
die vulkanische Beschaffenheit derselben
mögen hier einige Notizen folgen. Gra
nada ist ganz vulkanisch, hat sogar einen
erloschenen Krater. St. Vincent hat ei
nen thätigen Vulkan, der im Jahre 1718
einen Ausbruch hatte, auch vom 27. bis
3V. April 1812, nachdem die ganze Insel
ein Jahr lang Erdbeben unterworfen war,
von Neuem seine Wirksamkeit zeigte. Von
Barbados ist wenig bekannt. St- Lucie
hat eine Solfara ; das Erdbeben auf Mar
tinique vom 16. Oct. 1819 empfand sie
mit. Martinique besitzt erloschene Vul
kane, hatte Erdbeben in den Jahren 1668.
1727, 1787, 1792 und 1819! 1727 ver
sank ein Hügel. Dominica und Les Sain
tes sind ganz vulkanische Inseln. Von
Guadeloupe ist die Hauptinsel ganz vul
kanisch, und sie besitzt einen Vulkan, der
zwar selten Ausbrüche hat, aber auch die
ses Mal nach den Zeitungs-Nachrichten
Rauch und Flammen ausgespien haben
soll ; seine vorletzten Eruptionen waren in
den Jahren 1796 und 1802, und es schlös
sen sich im Jahre 1796 erst die Erdstöße,
welche auf den kleinen Antillen acht Mo
nate lang angedauert halten, wie der Vul
kan von Guadeloupe zum Ausbruche kam.
Die Znsel Guadeloupe erlitt im Jahre
1776 zugleich mit St. Domingo, und im
Jahre 1782 und 1802 Erderschütterun
gen. Monserat hat eine Solfara. An
tigua ist altvulkanisch und hatte zugleich
mit St. Christoph und Tortola im Jahre
1785 heftige Erdbeben. Newis ist mit
einer Solfara ausgestattet. St. Chri
stoph desgleichen. St. Eustach ist ganz
vulkanisch mit einem erloschenen Vulkan
und leidet viel von Erdbeben. St. Bar
thelemi ist zum Theil vulkanisch. St.
Martin ebenso. St. Thomas desgleichen;
Erdbeben 1777 und 1821. Portoricoist
Kummer 13.
znm Theil vulkanisch. Nach dieser In»
sel, der östlichen von den großen Antillen,
folgt Haiti oder St- Domingo, zum Theil
vulkanisch, aber ohne einen beständig thä
tigen Vulkan; es lassen sich indessen viele
Erdbeben von dieser großen Insel anfüh»
ren, wovon das letzte vom 1842 er Jahre
noch frisch in der schrecklichen Erinnerung
lebt. 1751 nahm man hier und auf weh»
ren westindischen Inseln einen Erdstoß
wahr, der die Hauptstadt von Haiti, Port
au Prince, zerstörte und wobei ein zwan
zig franz. Meilen langer Theil der Küste
versank und seitdem einen Meeresarm
bildet; ein abermaliges fürchterliches Erd
beben zerstörte im Zahre 1779 einem gro»
Ben Theil der Insel. Jamaica soll jedes
Jahr einige Erdbeben haben; stärkere,
zum Theil sehr verwüstende, kamen vor
1688, 1692 (wobei Hunderte von ver»
schlingenden Spalten im Boden sich öff
neten). 1750, 178 V und 1812—Die west.
indischen Inseln liegen also auf einem sehr
bewegten Boden, und so große Ereignisse,
wie jetzt neuerlichst die Berichte von Gua
deloupe und Antigua bekannt werden lie
ßen, geben sehr der Befürchtung Raum,
daß die Schwingungen der festen Erde,
veranlaßt durch die gesperrt gewesenen un»
terirdischen Dampfgewalten, sich noch über
viele Eilande des caraibischen Meeres zer«
störend oder erschreckend verbreitet haben
werden.
Ueber Duelle.
Wir lesen seit einiger Zeit sehr viel von
Duellen in Zeitungen, oder Zweikämpfen,
so, daß einem die Haare darüber zu Ber
ge stehen. Aber was ist's ? viel Geschrei
und wenig Wolle! Dem wird ein Ohr
lappen weggeschoßen, Jenem die Haut
aufgeschlitzt, und damit ist die Sache ab
gemacht. Hier, ihr Fechtlustigen, lernt
von einem jungen Apotheker das wahre
Duell-Geheimniß, wie einer von Beiden
todt auf dem Platz bleiben muß oder—
daß Beide davon kommen.
Es sind noch keine hundert Jahre, daß
ein junger Officier sich von einem, eben
falls jungen, Apotheker schrecklich belei
digt fühlte (der arme Schelm hatte ihm
im Tanz auf den Fuß getreten) ; er woll
te sein Herzblut haben und forderte ihn
auf Pistolen heraus. —Der bestimmte
Tag erschien, der Officier mit Pistolen,
Degen und Secundanten, der Apotheker
allein mit seinem Spazierstecken.—"Was
soll das heißen?" fuhr ihn jener an:
"wo sind Ihre Waffen? wollen Sie mich
für'n Narren halten? Mit Nichten, mein
Lieber, antwortete der Apotheker, wir fech
ten jeder nach seinem Handwerk; Sie als
Soldat mit Pulver und Blei, ich als
Pillenmacher mit Pillen. Ich habe in
meinem Leben kein Pistol abgeschossen,
aber hier sind 2 Pillen, eine sieht wie die
andere aus; eine enthält so starkes Gift,
daß der, welcher sie verschluckt, in 3 Mi
nuten ein todter Mann ist; die andeU ist
ganz unschädlich. Wählen Sie, welche
sie wollen—ich schlucke die andere — in 3
Minuten ist einer von unö todt. Der
Officier wollte es nicht darauf ankommen
lassen, lachte und ging mit seinen Secun
danten davon. Der Apotheker steckte ru
hig seine Pillen wieder ein. Das Duell
war aus.
SchrecklicherPrairieSturm
in Missouri. Aus Jndependence
Jackson Caunty, Mo., wird gemeldet daß
in der Nacht vom 25. ein Strichorkan ü«
ber die Nachbarschaft hinzog der die schreck»
lichsten Veheerungen an Eigenthum und
Leben zur Folge hatte. Der Orkan kam
aus der westlichen Prairie, strich zuerst
über die Mission drei Meilen von West»
port, und nahm dann durch das Caunty
eine nordöstliche Richtung. Den Fluß '
erreichte er eine halbe Meile oberhalb
Wayne City, bei Halls Mühle, und ver.
folgte denselben noch einige Meilen fluß
abwärts. Wo er aber den Anfang ge.
nommen. und wo geendet darüber fehlt e»