Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, October 08, 1844, Image 2

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    Der ZUVerale Veovachter
Reading, den 8. Ottober 1844.
Demokratisch republikanische Whig-Ernennun
gen für 1844.
Für President:
Henry Clay, von Kentucky. !
Für Vice-President:
Theodor Kreliilghuysen, von
Neu Je» sey.
Für Gouvernör:
General Joseph Märkel,
von Westnioreland Caunty.
Für Canal-Com m i s si o n« r :
ZHimeon SNlilsorV,
von Libanon Caunty:
ErWähler-Zettel:
Senatorial.
theuer Butler, von Luzerne.
Townsend Haines, von Ehester.
Representativ.
1 Joseph G. ClarksonlA Henry Drinker,
2 John P. Wetherill,l4 James Pollock,
L John D. Ninsteel, 15, Fridrich Watts,
4 John S. Littel!, 10 Daniel M. Emyser,
5 EleazerT.M'Dowelll? James Mathers,
0 Benjamin Frick, 18 Andreas I. Ogle,
7 Jsaac W. Vanleer,l9 Dan. Waschabaugh
8 William Hiester, 20 John L. Gow,
0 John S. Hiester, 21 ?lndr. W. Loomis,
10 John Killingcr, 22 Janies M. Power,
11 Aler. E. Brown, 23 William A. Jrvine,
12 Jonath. J.Sloeum,24 Benj. Hartshorn,
» !
<V"Ein Lied, unterzeichnet B. I. B. S.,
was wir durch die Post erhielten, mit dem Er
suchen es einzurücken, konnre keinen Raum in
unserm Blatte finden. Dem Einsender diene
zur Nachricht, daß wir die Ausnahme anonv
me» Mittheilungen durchaus verweigern müs
sen, wenn sie Persönlichkeiten enthalten.
,M, »W
Heute ist endlich der langersehnte Wahltag,
wo die Parteien den ersten Kampf zu kämpfen
haben und Drucker und Zeitungsschreiber von
ihrem ermüdenden Geschäfte etwas ausruhen
können. DaS Polk wird heute mit leichter
Mühe die Frage entscheiden, worüber die Zei
tungsdrucker sich seit einigen Monaten gezankt
haben, und wie daS Resultat auch ausfallen
mag, müssen doch Alle zufrieden sein. Wir
haben ebenfalls thätigen Antheil an dem politi
schen Kampf« genommen und schmeicheln uns
mit der Hoffnung, daß das Glück uns auch
heute günstig sein und der Sache die wir ver
theidigen den Sieg verleihen wird. Sollte, ge
gen alle Erwartung, das Volk anders entschei
den, so werden wir thun was guten Republi
kanern gebührt. u»S geduldig der Entscheidung
ergeben.
Der Achtb. Daniel Webster.
Dieser ausgezeichnete Staatsmann kam am
Freitag Morgen hier an, auf seiner Durchreis«
nach Pottsville, und verweilte in unserer Mit
te bis Samstag Mittag. Auf besonderes Er,
suchen hielt er Abcndsim Courthause eine Rede
an das Publikum und die Zahl der Zuhörer
war so groß, daß der geräumige Courtsaal da
von überfüllt war. Hr. W- sprach haupt
sächlich über den Tarif und erklärte in deutli
cher aber mäßiger Sprache Polk's Stellung in
Bezug auf den Schutztarif. Die Zuhörer wa«
ren von beiden Parteien und fast alle waren
mit dein Dortrage höchst zufrieden.
Einige Lokofokos machen sich weidlich lustig
über die Rede des Achtb. Senator Berrien,
welche derselbe am vorletzten Freitage hier vor
der großen Whig-Versammlung hielt. Sie är
gern sich daß Hr. Berrien, als ein südlicher
Mann, in so kräftigen Worten den Schutzta
rif vertheidigte, wodurch einer ihrer Lieblings-
Humbugs blosgestcUt wurde, nämlich daß die
Whigs im Norden-für den Tarif uud im Sü
den gegen denselben seien. Sie meinen jetzt,
Hr. B. sollte eigentlich nichts wegen dem Taris
sagen, weil er, als die Tarif-Bill im Senate
verkam, der Frage auswich und weder für noch
gegen dieselbe stimmte. Wir wollen die« gar
nicht widerlegen. Wir wissen wohl daß Herr
B. nichi für den Tarif stimmte und der Frage
auswich, wir wissen aber auch, daß er von sei
nen Constituenten instruirt war so zu thun. —
Die Gesetzgebung von Georgien hatte nämlich
ihre Representanten und Senatoren im Cow
greß instruirt, nicht für die Tarif-Bill zu stim
men wenn nicht die vertheiln», g«-Clauscl
darin einverleibt wäre, waS die Ursache war
daß die beiden Senatoren von Georgien nicht
für die Tarif-Bill stimmten. Geht aber dar
aus wohl hervor, daß si« nicht Freunde des Ta
ris« sind? D«r Achtb. Jam«S Buchanan, ein
so ächter Lokofoko wi« einer in Pennsylvanien
lebt, stimmte im Frühjahr 1841 für den Wi
derruf der Subträsury, weil die Gesetzgebung
ihn instruirt hatte eS zu thun» wird es aber
deßwegen wohl einen Whig geben, der etwas
dagegen sagte, wenn James Buchanan hierher
käme und eine Rede zu Gunsten der Subträsu»
rp hielte? Wir glauben eS schwerlich.
Glorreiche Neuigkeit l
MarylandOK.
100 Kanonenschüsse
wurden hier am Freitag Nachmittag von den
Whigs gefeuert, als die Nachricht ankam, daß
die Whigs bei der Wahl in Maryland gesiegt
hätten. Neuere Nachrichten, die am Samsta
ge erhalten wurden, machen eS gewiß, daß der
Whig-Gouvernör mit MW oder mehr Stimen
Mehrheit erwählt ist. Die Whigs haben eben
falls einen bedeutenden Gewinn in der Gesetz
gebung und ihre Mehrheit in diesem Körper
wird, bei vereinter Stimme, nicht weniger als
49 Stimmen betragen.
Dies ist ein Triunmps worauf die Whigs
mit Recht stolz sein können, und da Maryland
gewöhnlich der Vorläufer von Pennsylvanien
ist, wie wir seit 1838 bemerkt haben, so sagen
wir, Pennsylvanier. laßt den Muth niel t si»'
ken! Wahrscheinlich wird diesem Siege e>»
anderer folgen, der Euch näher angeht.
Baltimore "Whig" vom Samstag«
berichtet, daß sich die Lokofokos bei der Wabl
in Baltimore die schändlichsten Betrügereien
erlaubten. Mit Hülfe des t'i ittisehen Gol
des hatten sie an LVOV falsche Stimmen ein
geschmuggelt, wodurch sie sich den Sieg in der
Stadt und Caunty Baltimore sicherten und
ihn auch im Staate zu sichern wähnten, was
aber mißlang. Ein Haufen Gesindel von der
Loko-Partei, mit Knitteln, Messern :c. bewaff
net durchzog die Stadt und versuchte die Whigs
an der Ausübung des Stimmrechts zu hin
dern, was ihnen auch mitunter gelang. Die
Polizei war vergebens bemüht die Unruhen zu
hindern, sie wurde mißhandelt und Rohheiten
an friedlichen Bürgern verübt, die nur von den
verworfensten Menschen ausgeübt werden kön,
nen. Dies niag wieder als Beweis dienen,
welche Part«! den meisten Pöbel hat —aber
solch« Handlungen tragen am Meisten dazu
bei die Whig-Part«i zu vermehren.
Der Ausgang der Wahl in Main« hat den
Lokofokos wieder neuen Muth gegeben, und ob
wohl die Wahl schon einig« Wochen vorüber
ist, liest man doch noch immer in den Lokofoko-
Blättern Beschreibungen von dem großen Sie
ge. WaS haben sie nun eigentlich aber dort
gewonnen '/ Maine war immer, mit Ausnah
me in IB4V, ein Lokosoko-Staat und das Re
sultat der Wahl scheint unS daher ein eben so
gewöhnliches Ereigniß zu sein, wie die Nach,
richt, daß die Lokos die Wahl in Berks Caun
ty gewonnen haben.
ES ist höchst wahrscheinlich, daß die Whigs
in der nächsten Gesetzgebung eine Mehrheit ha
ben. Da es sicher zu erwarten ist, daß das
Volk heute zu Gunsten des Verkaufs der öffent
lichen Werke entscheiden wird, so ist dies um
so besser, denn eine Whig Gesetzgebung wird
nicht versuchen dem Verkauft etwas in den
Weg zu legen, und man kann daher hoffen,daß
der Staat endlich von diesen Werken und auch
gleichzeitig von einem ganzen Heere hungriger
Aemterhalter befreit werden wird.
Es gibt unter allen Parteien sonderbare Leu
te und besonders gibt es Viele der Art unter
den modernen Demokraten, in der üblichen
Volkssprache Lokofokos genannt. Diese Leute
sind für Etwas, suchen Etwas zu erlangen und
wissen nicht, daß sie es nicht erhalten können,
wenn sie fortfahren ihre Partei zu unterstützen,
nicht,daß sie geradezu dagegen wirken es zu be
kommen. Ein großer Theil der Lokofoko Par
tei, namentlich die Handwerker und Fabrikan
ten, würden gern den Tarif aufhalten, weil sie
einsehen daß er wohlthätig auf ihre Geschäfte
wirkt, dennoch lassen sie sich von ihren Partei
führern verleiten gegen den Taris, das heißt für
Pols, zu stimmen. Es ist schon oft erklärt,
daß Polk der Anti, Tarif Candidat ist, so daß
es jeder einsehen kann, der nur gewöhnlichen
Verstand hat, vorausgesetzt daß er auch Whig-
Zeitungen und Dokumente liest, wir halten es
daher für überflüssig hier noch mehr Beweise
hinzuzufügen, aber wir können aufrichtig ver
sichern, daß nur der den Tarif aufhält, der für
Clay stimmt.
Leras und seine Schulden.—Der Hou
ston Telegraph, daS Hauptblatt in Teras, sagt
daß die Schuld jenes Landes ein hundert Tha«
ler auf jeden Kopf beträgt. Dies ist die unge
heure Schuld, welche daS Volk dieses Landes
aufgefordert wird auf sich zu nehmen. Sind
die Bürger der Vereinigten Staaten willens
die Einwohner von Texas in die Union zu kau
fen, zum Preise von KlOO für jeden Mann, je»
de Frau und jedes Kind?
In Baltimore wurde am Mittwoch Abend
ein höchst brutaler Mord an einem Deutschen
namens Heinrich Krüger, verübt. Der Bür
germeister von Baltimore bietet Ssvt) Beloh,
nung für die Entdeckung Thäters.
Die hiesige Massenversammlung.
Da wahrscheinlich Niel« von unsern Lesern
im Lande der großen Versammlung, die am
27. September hier gehalten wurde, nicht bei
wohnen konnten, so geben wir hier, als Zusatz
zu der kurzen Beschreibung von letzter Woche
noch die Namen der Beamten :c.
Haupt-Marschall: Samnel Bell.
Gehülfen:
Gen. W. H. Keim, Dr. D. Luther,
Jsaac Eckert, A. G. Bradsord.
G e h ü l 112 s - M a r s ch ä ll e:
D. W. O'Brien, Heinrich Rhoads,
James V. Lambert, C. Dehart,
William Schärer, David For,
R. M'Michael, H. Clymer,
I. Hill, O. Bitting,
I. May JoneS, I. G. Marschall,
Georg R. Frill.
Als die Versammlung sich auf dem Platze
organisirte, wurden folgende Herren als Beam
te ernannt:
President: David F. Gordon, Esq
Vie e« Presiden l e n : P. Addams,
Dr. Palm, D. Morgan, I. Everhart, John
Althaus, I Kausman, Dr. Benson, W. E
vans, L. Schomo, I. Klein, I. Hoffman, von
Rockland, A, Albrecht, C. Faber, C, Vanßeed
C. Harrison, C. Brooke, R. Seidel, W. Weit
. ..
Sekretär e—Dr. I Darrah, I B «cmih
7"r. Jacob Marschall, E. Brooke, I L Mor
ris, Horatio Trerler.
Fast alle Taunschips von Berks waren bei
der Versammlung representirt und einige da
von besonders zahlreich. Die verschiedenen Ge
werbe waren auf Wägen representirt und ar
beiteten während dem Umzüge, es waren na
mentlich Eisengießer, Schmiede, Lohgerber,Top
ser, Strickmacher, Backsteinmacher, Drescher
und endlich auch noch «ine Druckerpresse, die e
benfalls in Thätigkeit war und die Produkte
ihres Fleißes gratis unter die Menge austheil
te. Was weiter vorging und wie Alles so nett
endigte, haben wir vorige Woche bereits gemel
det und wollen es heute nicht wiederholen.
Wie sehr sich unsere Loko-Brüder über die
große Whig-Versammlung ärgern, ist daraus
zu schließen, daß sie alles versuchen, die ganze
Affaire lächerlich zu machen. Die armen Ver
blendeten ! Ihre Tage sind gezählt und bald
gehen sie den Weg, den sie vorerst nicht zurück
kommen werden.
Womelsdorf, den 4. Oktober.
Eine große Massen Äersammlung.
Die Lokofokos aus und auo geboten !!!
Am letzten Samstage, den 26. September,
verlebten die Whlgs einen sehr frohen Tag in
Womelsdorf. Wir können in Wahrheit sa
gen, daß eine große Masse hier in unserer Stadt
versammelt war, und obwohl uns das Wetter
keineswegs günstig war, indem es den ganzen
Tag stark regnete, so sagen doch die ältesten
Einwohner dieser Stadt, daß sie nie, so lange
sie hier wohnen, eine so große Menschen-Masse
>n Womelsdorf versammelt gesehen haben. Es
ist uns nicht möglich die Zahl der Versamm
lung anzugeben, indem durch das regnigte We
tter sich die Mehrheit des Volkes in den Häu
sern aufhielt, und dieses war auch die Ursache,
es den Leuten nicht zuzumuthen eine Prozession
zu sormiren. Von Libanon Caunty besuchte
uns eine sehr bedeutend zahlreiche Delegation,
an deren Spitze sich unser alter General Mär
k'el befand. Es war eine Freude anzusehen,
mit welchem Enthusiasmus dieser alte tapfere
General hier empfangen wurde, und die auf
richtigste Freude war auf allen Gesichtern der
Whigs zu lesen. Fast auf den Händen getra
gen erreichte der alte Mann fein Quartier.—
Hier war nun der Zudrang des Volkes groß,
ein Zeder, Jung und Alt, ja selbst ein großer
Theil deS weiblichen Geschlechtes, alles drängte
sich naher zu dein alten Generale, um ihn zu
sehen, mit ihm zu sprechen und einen herzlichen
Händedruck von ihm zu erhalten. Von einem
Jeden wurde er mit Zufriedenheit verlassen und
nur ein einstimmiges i'Hurrah für Gen. Mar
ke!" war hörbar.
Die Versammlung wurde alsdann von den
Herren Reed, von Carlisle. James Cooper,von
Adams Caunty. und Duffid, von Philadelphi
a durch kraft« und grundvolle Reden erfreut,
ebenfalls redeten John Bär, der Ohio Grob
schmidt, Col. Rocherd. Hrn. Hanna, von Phi
ladelphia, und Col. Lindsay, vortrefflich zu der
Whig-Versammlung.
Auch die Whig-Ladies von dieser Stadt nah,
men warmenAntheihden schon mehrere Wochen
vor diesem Tage, waren sie aufs Eifrigste be
schäftigt, Banners schön zu schmücken und nur
den patriotischen Geiste und dem Fleiße unserer
Whig-Lädies haben wir es zu verdanken, daß
die Straßen unserer Stadt von einer Seite
zur andern, aufs Geschmackvollste mit Blumen-
Guirlanden und Kränzen geziert waren.
Nun haben wir noch zu sagen, daß daS Volk
von mehreren Caunties herbeigekommen war,
und viele Hunderte sind durch das Reg«nwet,
zurückgehalten, ja selbst mehrere hundert Men
schen, welche schon auf dem Wege waren, sind
des starken Regens wegen wieder umgekehrt.
Genug, wir können mit Gewißheit sagen, daß
wir bei schönerem Wetter etliche Tausend Men
schen hier versammelt gesehen haben würden.
Unsere Lokofokos hier kratzen sich hinter den
Ohren und sind, wie es scheint, erschrocken;
denn sie sehen daß derselbe alte Cuhn noch lebt,
was sie noch besser bei der jetzt nahen Wahl
auSfinden werden. U.
Schnee. Am vorletzte» Soiwtage fiel
auf den Sebamokiii Bergen, etwa 30 Meile»
oberhalb Pottsville, ein 5 bis 6 Zoll tiefer
Schn c e. Auch iu Pottsville bemerkte man
am Morgen des genannten Tages einige An
zeicheu jenes ungebetenen Gastes.
Leset! Leset!! Leset!!!
Die Lokofokos unterstütze durch die Freun
de des freien Handels in England brit
isches Gold wird angewandt, um brit
ische Interessen in diesem Lande zu
> befördern.
Wir haben wiederholt gezeigt daß James
K. Polk immer gegen Beschiitzuug war; daß
er sich falls seiner Erwählung verpflichtet hat,
einen Wideruf des Tarifs von 1842 zn be
zwecken, und daß seine Freunde in den mei
sten Staaten ihn unterstützen weil er der
Frei - Handel 6 Ca»d i d a t ist ! In
seinem Briefe an das Volk von Tennessee, da
tirt Columbia, Mai 7. 1845, sagt er:
"Alle diejenigen welche meine Laufbahn be
obachtet haben, wissen daß ich mich zu allen
Zeiten dem beschützenden Systeme widersetzt
habe. Ich war im Cougreß als diese Sache
große Interessen erregte. Ich war gegen den
beschützende» Tarif von 1828, und stimmte
dagegen. Ich stimmte für das Gesetz von
1852 weil es den Tarif von 1828 ernie»
drigte."
Vor einigen Wochen haben wir viele Aus
züge aus Lokofoko « Zeitungen pnblizirt, nach
welchen ei» jeder sich überzengt haben wird,
der die Wahrheit zn wissen sich bestrebt, daß
oie Lokofokos als Partei gegen das beschützen
de System stnd. Also wollen sie daß engli
sche Arbeiter ulistre Nothwendigkeiten verfer
tigen, aber uusere eigenen Arbeiter in Armuth
leiden sehen. Späte Nachrichten lasse» es
außer allen, Zweifel daß die Lokofokos in der
Wahl von James K, Polk durch britisches
Gold unterstützt werden. O, Stimmgeber
bedenket es wohl, ehe ihr eure Stimmen ein
gebt. Geben wir zn daß die Britten unsere
Wahl regnliren ? wie steht es dann um un«
sei? Freiheit ans!
Die Capitalien von Manchester und Bir
minghai» sind für die Erwählnnq von James
K. Polk, und habe» wirklich Tausende von
Pfunden zusammengebracht um die Wahl
von Henry Clay zu hintertreiben, und sonnt
das btschützeiideSystem zu unte» drücken. Bür
ger von Peunsylvanie»! —lhr wohlmeinen
den Stimmgeber, gebt es nicht zn, so weit ihr
es verhindern könnt, daß brittisches Gold un
sere Wahlen leiten soll. Geht alle wie ein
Mann an de» Stimmkafte» und stimmt für
den Tarif-Candidateu Henry Clay, und brit
tisches Vorhaben ist vereitelt, Eine späte
Nummer der London Times enthält folgendes»
in Bezug auf diesen Gegenstand :
"Eine Subskriptio» wurde ueulich eröffnet
um Fonds znsammen zu bringe», um Trakcäc
chen zu Guusten des freien Handele
in fremden Ländern zu verbreiten. Ungefähr
Pfund Sterling
wurden »nterschrieben. Ein Theil von die
sen Traklätchcn soll in Neu-Dork gedruckt
und iu de» Ver. Staate» ausgetheilt werde»."
Welcher amerikanische Bürger, >» dessen
Brust noch ein Herz warm für Freiheit
schlägt, kann es verweigern für Clav zu stim
men, und somit britische Jnseressen den seini
gen vorzuziehen, uud endlich unsere Freiheit
und Unabhängigkeit verloren sehen ?
Hier folgen die Namen derjenigen so wie
die Summe» die von ihnen nnterschrieben
wurden um das Freihandel-System zu uuter
stütjeu -
Der Achtb. Lord Prevost Pf. St. 1W
A. und I. Denison, Geo. Square, 2vu
Charles Tennent und Co. 2o«»
William D.xoi» 200
Samuel Higginbotham
lDunlop, Wclliains »nd Co. 2«»«
Buchauau, Hamilton und Co. IVO
A. Feiend 6"
Neale Thompson
James Scott 6t>
Alexaiider Graham 5l)
D. M'Phail und Co. 5«
Wm. Sterling und Söhne 50
S D. nnd Thomas Brown 50
I. nnd A. Anderson 50
William Gcmmcl 40
Robert Dalgisch 40
John Whitehead 50
George Smith AO
John Ker 25
James Oswald 2ö
M. G. Mitchell 21
A. nnd D. I. Bauaryiic 21
John Pouug 2!
Nobert Stewart 20
Andrew Mitchell 20
Alerander Maegregor . 20
!e., sich bis zu 400,000 Pfund belaufend.
Wo ist nun noch ein Mann der sich un
ternehmen würde zu sagen, daß Polk ein
so guter Tarifman sei als der Achtbare u.
von den Britten (deßwegen lieben wir ihn
um so mehr) verhaßte H e n r y C l a y.
Sollte noch einer sein, so laß ihn folgen'
den Auözug aus dem London 'Atlas lesen:
"Die Wahl des Henry Clay muß, wir
fürchten, in einem bedeutenden Maaße als
eine commercielle Einschränkung betrach
tet werden. Er war immer ein unverän
derlicher Freund und Wortrednereines be
schützenden Tarifs:c. "
Es ergibt sich hier, daß der Atlaö be
fürchtet Henry Clay und die Wig Grund
satze möchten triumphiren, und das be
schützende System erhalten werden. Die
Capitalisten von England wissen daß dies
der Fall ist. und sie wissen ebenfalls daß
wenn die Lokofokos sigen der jetzige Tarif
widerrufen wird. Daher haben sie ihre
eigene Interessen zu befördern, eine große
Summe Geld zusammengelegt wie oben
gemeldet, in der Hoffnung um die Wahl
von Henry Clay zu vereiteln und sonit
freien Handel in den Vereinigten Staa
ten zu sichern. Ist die arbeitende Classe
willens aus Arbeit geworfen zu werden,
und somit die Interessen von Großbrit
tanien befördert zu sehen. Wenn so, so
stimmen sie für James K. Polk. Wenn
nickt so werden sie Henry Clay, den Va
ter des beschützenden Systems erwählen.
Laß das Volk von Pennsylvanien und den
Vereinigte n Staaten entscheiden, welchen
von den zwei Candidaten es gewißenhaft
unterstützen kann. L. P.
Drei Deutsche verunglückt.
Geo. Zahm, Buchdrucker zu Buffalo, und
Carl Eßlinger, Juwelier ebendaselbst ver
loren am verflossenen Samstage zu Chee
ktowaga. im Erie Co.. N. Y.. auf folgen
de bedauerliche Weise ihr Leben. Beide
waren bei einem politischen Feste, bei wel
chem ein Hickorybaum aufgerichtet werden
sollte, zugegen, als der Baum siel, und die
beiden Unglücklichen auf der Stelle todte»
te. Einem gewissen Peter Schmidt wur
den gleichzeitig beide Beine zerschmettert.
Herr G. Zahm war seit vielen Jahren
Herausgeber des Buffalo „Weltbürgers,"
in manchen Beziehungen ein achtbarer
Mann, und ein glücklicher Familienvater.
Als die Whigs von Checktowaga das
große Unglück vernahmen, das einige ihrer
erbittertsten politischen Gegner betroffen
hatte, stellten sie sofort Ver
sammlung und ein Concert, oie an dem»
selben Abende gehalten werden sollten, ab
und vertagten sich.
P-S-, Nack andern Nachrichten soll
Hr. zwar schwer, aber keines
wegs lebensgefährlich verwundet worden
sein. Wir hoffen, daß sich dies bestätige
A. u. n. Welt.
Am verflossenen Montage wurde Herr
Thing Capt. des Philadelphia Schiffes
Burlington, im Hafen von Boston in der
Cajüte seines Schiffes entseelt gefunden.
Das Schiff war am Morgen stark durch,
räuchert worden, um die Ratten aus dem,
selben zn vertreiben. Capt. Thing war
ohne Zweifel als Opfer seiner Unvorsich'
tigkeit gefallen.
In Vicksbmg, Mi., hat sich eine deut
sche Frau, Namens Vogel, sammt ihren
beiden Kindern aufgehängt. Ihr Mann
hatte sie nur eine halbe Stunde verlassen,
und als er heimkehrte, fand er seine Frau
zwischen dem beiden Kindern an der Dek
ke des Zimmers hängend. Sie lxtt an ei
nen der Nachbarn einen Brief hinterlassen
worin sie Eifersucht als die Ursache der
schrecklichen That angab- ib.
Liberalität in JllioniS, Die fanatische
Bevölkerung von Illinois hat einen neuen
Plan ausgesonnen.um die Mormonen aus
Nauvoo zu vertreiben. Es haben sich
nämlich die um Nauvoo wohnenden Land
leute, Handwerker u. s. w. verabredet, den
Mormonen alle Communicationswege ab
zuschneiden, ihnen weder Lebensmittel,
noch sonstige Bedürfnisse zukommen zu
lassen, und sie auf diese Art zu zwingen
andere Wohnstätten zu suchen. ib.
Eine Anekdote von Henry Clay.
Zur Zeit als Hr. Clay Sprecher des
Hauses war, ereignete es sich wohl zuwei
len, daß in der Hitze der Debatte, harte
Worte sielen, die hie und da einen persön
lichen Charakter annahmen. Etwas der
Art siel auch zwischen den Herrn Calhoun
und Grosvenor vor; da jedoch solche An
gelegenheiten zu der Zeit äußerst geheim
abgemacht wurden, so wußte niemand oder
sehr wenige, daß zwischen beiden ein Duell
verabredet war.—Am darauffolgenden
Tag versammelte sich das Haus zur ge
wohnten Stunde und wartete vergebens
auf den Sprecher, der sich sonst mit ei
ner gewissenhaften Pünklichkeit einzufin
den pflegte. Von Mund zu Mund lief
die Frage: „Wo ist der Sprecher?"
„Was kann ihn abhalten?" „Ist ihm
vielleicht ein Unglück widerfahren ?" u.
s. f. Eine Stunde verfloß und noch kein
Sprecher. Endlich erfuhr man daß die
Herrn Calhoun und Grosvernor, an die
sem Morgen zwischen zehn und eilf Uhr,
einige Meilen von Capitol, ein Duell zu
fechten beabsichtigten, Hr. Clay davon
Wind bekommen, sich aus dem Haus ge
stohlen und sein Pferd in der Absicht be
stiegen habe, wo möglich den Kampf zwi
schen beiden zu verhüten. Eine Stunde
nach der andern verging unter der ängst
lichsten Erwartung, bis endlich Hr. Clay
beinahe athemlos ins Haus trat, seinen
Sitz einnahm und die Versammlung zur
Ordunug rief. Sein Ausgleichungsver-.
such war, mit Hülfe eines andern Sena
tors, gelungen; ihre Vorstellungen wa
ren unwiderstehlich gewesen. Unverletzt,
wenn nicht versöhnt, brachten sie die mit
sich, welche noch vor kurzer Zeit mit töd
lichen Waffen einander gegenüber gestan
den hatten. Mit offenen Armen wurden
sie von ihren College» empfangen und
Herr Clay gewann durch sein wirksames
Tinschreiten, wozu ihn sein menschliches,
großmüthiges Herz antrieb, die goldene
Meinung aller ohne Unterschied der Par
thei. Bal. Whig.
Polk. 1840 lief dieser populäre
Frei Handelsmann als Vicepresident mit