Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, October 08, 1844, Image 1

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    Meadin S, MNN. Gedruckt uud herausgegeben von Arn o l d Puwell e, in der Sud 6ren Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' 6 Winhekans-Höf qeqemiblr
Jahrgang 6, gan?e 266,
Bedingungen. Der Nlbevnle Mobacluer erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Thaler de? Jahrs, welcher in halbjähriger Vor
-5 ausbezahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen,
wen sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern
in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden.
Whigs! ein ehrenvoller Nam',
Der von unsern Vätern kam,
Als sie jene Schlachten schlugen,
Siegreich Eure Banner trugen
Zu der Freiheit Hoch.ilt.ir;
Whig, der stolze Name war, —
Putnam focht und Warrcn fiel
Ihnen dieses Wort gefiel!
Wieder sich der Feind erhebet,
Eeht, >v>e er nach Stärke strebet!
Wieder stehen Seit' bei Seite
Der Tori) und die brirr'sche Meute,
Kein männlich Lchwerd—kein Banner fein
Ermuthigt ihre finstern Reihn —
Freihandel ganz, wie sie erscheinen,
Doch Sklaverei ist's was sie meinen.
"D emokratie" ihr Mund verkündet
Wo sie sich nicht im Herzen findet,
Und "Polk und Texas" Feldgeschrei
Zeigt frevelnd ihre Heuchelei.
Ihr, die ihr noch die Freiheit ehrt,
Wellt ihr euch schicken so verkehrt?
Wollt sie vom Erdenrund verbannen
Und Werkzeug sein von de» Tyrannen?
Soll Demokrat vereint mit Britte,
Und mit des Lüdens Reophyte,
In Ketten schlagen unvermerkt
Den Sklaven, den kein Trost noch stärkt ?
Und sollen Demokraten fein
Des Sklavenmeisters Helfer fein?
Wollt ihr, der Freiheit muth'ge Söhn«
Zugeben daß man so euch höhne'/
Whigs—ihr tragt daS Stern-Panier,
Des Landes Ltolz —der Freiheit Zier:
Wollt ihr daß diese Fahne sei
Ein Zeichen nur für Sklaverei?
Soll sie auf Texas Ufern stiegen,
Aufs Neu den Sklaven zu betrügen?
Der Welt, der staunenden verkünden
Des Vaterlandes Schmach und Sünden?
Soll Freiheit schwinden aus der Welt!
Soll BunkerS Höh und Eamdens Feld
Als Ernte bringen ehrne Ketten?
Patrioten —helft erretten!
Bei dem Ruhm von Lexington
Bei dem Namen Washington
Freiheit unser Streben sei,
Dann bleibt unser Land noch frei.
Baltimore Whig.
Zur Unterhaltung und Belehrung.
Neuyork, de» 13.ten September.
Neuyork war vorgestern Abend abe»
mals der Schauplatz eineS höchst
derhafleu Mordes. Die Umstände, die
damit in Verbindung stehen, sind folgen
de: Ein Carman, Namens Michael
D o w d, der 255. Mott Strasse, wohnt,
lebte seit einiger Zeit mit seiner Frau
Bridget, ungefehr 27 Jahre alt. nicht in
dem besten Einverständnisse. Vorgestern
stellte er einen Mann zur Besorgung sei
ner Geschäfte an, mit der Bemerkung er
wolle seine Frau abstrafen- Gegen 2.
Uhr gieng er nach Hause, zankte zuerst
einige Zeit mit ihr, und schlug sie dann
auf so barbarische Weise, daß sie bald da
rauf ihren Geist aufgab. Der Schurke
floh davon, und ist bis jetzt noch nicht ein
gefangen. Die junge Frau befand sich
in gesegneten Umständen. Der Coroner
wurde gerufen, um Untersuchung zu hal
ten, und die Polizeidiener zur Ausspähung
des Mörders ausgesandt.
Richter Matsell und Officir Howell
Clark entdeckten vorgestern Morgen in
einem Keller in der South Strasse, einen
vollständigen Falschmünzer Apparat, die
Presse, Walze, Hammer, u. s. w. und
brachten ihn auf die Polizei ; der Werth
desselben ist ungefehr 700 Thaler. Der
Hauseigenthümer ist der einzige, der An
spruch darauf macht, und dieser blos we
gen der Rente.
Der Coroner wurde zur Besichtigung
der Leiche von Harriet Fletscher, 86, Croß
Strasse, gerufen, welche am Montag Mor
gen todt in ihrem Bette gefunden wurde.
Bei der Untersuchung ihrer Person, fand
man. daß sie mit Schlägen und andern
Verletzungen bedeckt war, welche sie, wie
man glaubt,durch Wilhelm Quinn erhielt,
bei dem sie ale Maitresse lebte.
Der Liberale Beobachter
Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.
Der Körper eines unbekannten Man
nes, der sich mit seinem Taschentuch an
einen Baum aufgehängt harte, wnrde vor
gestern durch Jsaac Vermilyen nahe dem
Sicbenmeilensteine, an der Kingsbridge
Road, gefunden, wo er, nach dem Ausse
hen zu schließen, mehrere Wochen gehan
gen haben muß. Ein Brief, addressirt an
Joseph M. Scott, und 544 Geld, fand
man in seinen Taschen. Man glaubt,
Joseph M. Scott sei sein Name.
Mor d. —Em graßlicher und abscheu
licher Mord fand am 4ten dieses in
Greenfield Taunschip 7 Meilen von Al
ton Jll., statt—Der Mörder ist ein ver
mögender Deutscher, Namens Adam Pfei
fer; die Ermordeten sind Friedrich Hein
rich sein Schwager. Cristina seine Frau
und Selina seine Tochter. Heinrich er
mordete er auf dem Felde, woselbst sie mit
einander arbeiteten. Man fand ihn mit
in Stücke zerschlagenem Kopfe; die That
verrichtete ersterer mit einem Dreschflegel
stiel. Seine Frau sowie seine Tochter
(ein Mädchen von 12 Jahren) wurden er
stochen im Keller seines Hauses gefunden.
Die, welche bekannt mit diesen Unglückli
chen sind, vermuthen, daß Pfeiffer einen
verbotenen Umgang zwischen seiner Frau
und ihrem eignen Bruder entdeckt, und daß
er in einem Anfall von Wuth oder Wahn
sinn die schreckliche That an Obengenann
ten vollzogen habe. Beob. am Ohio-
Ein furchtbarer Orkan hat in Apalchi'
cola viel Schaden angerichtet. Am 9.
September um drei Uhr begann der Wind
aus dem N. O. zu wehen und blies stär>
ker und stärker als man noch nie seines
gleichen gespürt hatte bis etwa um 5 Uhr.
als er sich plötzlich legte. Er drehte sich
dann nach dem Westen und blies mit er?
neuerter Wuth bis um 8 Uhr, und ward
dann still.
Die gezinnten Dächer, Diehlen, Steine,
Ziegel, alles flog in wilder Verwirrung
durcheinander. Glücklicherweise sind kei
ne Menschenleben dabei verloren gegangen,
obschon Manche durch Zufall nur, oder
durch göttliche Vorsehung dem Tode ent
gangen zu sein scheinen. Das Haus eines
Mrs. Stewart ward niedergeworfen und
sie sammt ihren Kindern darunter begra
ben, allein wieder hervorgezogen, ehe sie
bedeutenden Schaden gelitten.
Ställe, Einfriedigungen, Bäume, ?c.
wurden umgeweht, wie gar nichts oder als
!ob ein Kind seine Karten umbläst. Die
Werften sind gleichfalls nicht unbeschädigt
geblieben. Im Allgemeinen wird der er
littene Schaden auf 20,000 Dollars ge
schätzt.
Der Schooner „Effort,, von New Or
leans ward umgeworfen und nur mit
Mühe konnte die Mannschaft sich retten.
Das Nachstehende entnehmen wir aus
einem „Extra des Alton Telegraph" von
6. dieses Monats.
Srecklicher Mord.
Eine der geheimnißvollsten und schreck
lichsten Mordthaten, die je zu unserer
Kenntniß gekommen, ward am letzten
Mittwoch, in Greenfield Taunschip, in
diesem Caunty vollbracht. Die Perso
nen, an denen der Mord verübt wurde,
waren: Friedrich Hinderer, seine Schwe
ster, Christina und ihre Tochter, Salina
Feufeld. Der Mörder ist Adam Feufeld,
der Ehemann und Vater der beiden letz
tern. Alle zusammen wohnten einige
Monate in dieser Stadt, ehe sie auf ihre
Farm zogen ; waren unterrichtete, fleißige,
ordentliche Dentsche und in ziemlich guten
Umständen. Man glaubt, daß der Mord
einige Zeit am Morgen des oben besagten
Tages, auf ihrem sieben Meilen von hier
entfernten Wohnorte, verübt wurde, und
die Entdeckung geschah auf folgende Wei
se:
Feufeld hatte vor einiger Zeit von Rod
mayer, den Superindenten der zur Pöni
tentiary gehörigen Wagenmacher - Werk-
"Vvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln."
Wienslaz ben 8. Wclokr 184-1.
statte, einen Wagen gekauft. Am Mitt
woch, den ten dieses, ungefähr 11 Uhr
Morgens, händigte Feufeld ein kleines
Billet an E. Hundington, Esq. mit dem
Auftrage, es an Rodmayer in dieser Stadt
abzugeben. Am Donnerstag brachte Hr.
Hundington daS Zettelchen hier her und
überlieferte es. Das Folgende ist der
Inhalt:
„Theurer Freund Nodmayer.
Ich benachrichtige Sie, Ihren Wagen
so schnell als möglich weg zu nehmen;
denn mein Schwager griff mich mit einem
Flegel an und nun hat alles in Tod ge
endet. Ich konnte nicht anders, als mir
selbst helfen.
An den Wagenmacher, Nodmayer,
in der Pönitentiary."
Hr. Rodmayer ging unverzüglich zu
Fenfeld's Farm und fand nach kurzem
Nachsuchen den Leichnam von Hinderer
in der Nähe eines Stock WaizenS, den
Kopf ganz zerschlagen, anscheinend mit ei
ner Flegelruthe. Rodmayer ging unge
säumt nach Upper Alton und machte dem
Coroner des Caunty's, H. H. Summers,
die Anzeige davon,
Summers und Rodmayer gingen dar
rauf beide nach besagtem Farm und am
Donnerstag Abend, den sten d. M. wurde
eine Todtenschau über den Körper Hin
derer's gehalten. Die Jury gab ihr
Nerdict, „der Hingeschiedene kam durch
Gewalt zu seinem Tode und der Körper
hat folgende Märke und Wunden : Ver
schiedene Hiebe auf den Kopf, welche die
Haut sechs oder mehrmal durchdrangen
und buchstäblich den Schädel in Stücke
schlugen. Und ferner finden die Jury
aus den. Beweis und den Umständen, daß
die besagte Gewaltthätigkeit, die diesen
Tod verursachte, von Adam Feufeld ver
übt wurde."
Auf eine weiter angestellte Durchsuch
ung wurden im Keller des HauseS, wo
die Parteien gewohnt haben, die Leichname
der Frau Feufeld und ihrer Tochter, eines
Kindes von ungefehr 10—1,2 Jahren,
gefunden. Eine Jury wurde abermals
berufen und das Verdict nannte Adam
Feufeld, auch hier als den Mörder.
Frau Feuf.ld war mit einem Messer
zweimal in die rechte Seite, einmal in den
Unterleib und einmal in die linke Seite
gestochen worden. Die Tochter hatte
drei Stiche in der linken Seite und zwei
im Halse. Feufeld ist entflohen und bis
jetzt hat man noch keine Spur von ihm
finden können. Während der Zeit, wo
die erwähnten Personen hier wohnten, sah
man keine Feindschaft oder bösen Willen
zwischen denselben; auch wissen die Leute,
in deren Nachbarschaft sie später lebten
von keinen Zwistigkeiten oder Störungen.
Frau Feufeld und Hinderer waren Bru
der und Schwester. Die Veranlassung
zu dieser schrecklichen Mordthat ist bis
jetzt in Zweifel und Ungewißheit gehüllt.
Feufeld schien immerein liebevoller Mann
und Vater zu sein und nur etwas Außer
ordentliches konnte ihn zu diesem schreck
lichen Verbrechen verleiten. Das Ver
mögen der Verstorbenen befindet sich im
Besitze des CoronerS. Jll. Adler.
Chinesischer Puff. —Ein
englisches Journal theilt folgende Ueber
setzung der Laden-Ankündigung eines
Dinten Fabrikanten in Canton mit, wel
che den Beweis liefert, daß die chinesi
schen Dintenfabrikanten ihre Waaren eben
so gut anzupreisen wissen, als die in Ber
lin : „Im Laden Tae sching—dem höchst
glücklichen—sehr gute Dinte-feine! feine!
Alter Laden ; Urgroßvater, Großvater,
Vater und ich selbst machen diese Dinte;
schön stark ; sehr stark ; mit Sorgfalt
versammelt, mit Bedacht ausgesucht. Ich
verkaufe sehr gute Dinte, die mir sehr hoch
zu stehen kommt. Diese Dinte ist schwer
—so auch Gold. Kein Anderer macht
solche. Das Auge des Drachen funkelt
und blendet—so auch diese Dinte. An
dere, welche Dinte machen, thun es nur
um elenden Gewinn und betrügen; ich
aber mache sie des Namens wegen. Vie
le Akwan tsaes (Edelleute) kennen meine
Dinte; meine Familie hat nie betrogen;
sie hatte immer einen guten Namen.
Ich machte Dinte für den „Sohn des
HimmelS" und für alle Mandarinen des
Reichs. Wie das Gebrüll des Tiegers
nach allen Seiten hinschallt, so auch der
Ruf des Drachen-Juwels (d. h. der Din
te.) Kommt, all ihr Akwan tsae's, kommt
nach meinem Laden und merkt euch das
Schild Taesching neben der Thüre. Es
ist in der Seautschwuy-Staße (kleinen
Wasserstraße) außerhalb des südlichen
Thors/' F. Freund.
Die Streitigkeiten auf den Rensselaer'-
schen Pachtgütern im Staate Neu - Uork,
die jetzt fast jährlich zu blutigen Auftrit
ten führen, haben folgenden Ursprung!
Im Jahr 162 l) verliehen die General
Staaten der Niederlande der Familie Ren
sselaer ein sehr ausgebreitetes Gebiet auf
beiten Seiten des Hudsonflusses, nebst
einen Ansiedelungs-Freibrief mit sehr aus
gedehnten Privilegien und Freiheiten.
Die Ländereien der Familie wurden nie
verkauft, sondern auf Erbpacht für jähr
liche Grundzinsen ausgegeben, welche in
Naturprodukten und Arbeit zu leisten wa
ren. Der Vater deö letzten Besitzers
starb, als dieser noch weit in der Minder
jährigkeit zurück war, und während die
ser Zeit wurden die Renten nicht regel
mäßig eingetrieben. Auch als er zur
Volljährigkeit gelangte, blieben von Neu
em Rückstände, und man zweifelte, ob es
je seine Absicht war, die Rückstände ein
zutreiben. Nach seinem Tode fiel die
westliche Hälfte der Besitzung an den äl
testen, die östliche an den jüngsten Sohn.
Der erste begann nun sogleich bei der Be
sitzübernahme die alten Reste einzufor
dern, wogegen sich die Vasallen in Waf
fengewalt erhoben und von Jahr zu Jahr
die Exekutions Beamten vertrieben.
Es kam jedoch hier zu einem Verglei
che zwischen Grundherrn und Pächter,
und seitdem ist auf dieser westlichen Seite
Ruhe, Anders aber auf der östlichen,
der Stadt Alabany gegenüber, wo jetzt
Wm. P. Van Rensselaer seine prachtvol
le herrschaftliche Residenz halt. Hier sind
schon seit 1757 zu verschiedenen Zeiten
blutige Kämpfe gewesen, worin die Va
sallen häuNg als Indianer verkleidet foch
ten. 176 K wurde der Scheriff von Al
bany mit einem Corps von 150 Mann
Miliz geschlagen, aber später einer der
Rädelsführer für Hochverrat!) verurtheilt
und hingerichtet.
Gegenwärtig ist wieder der Krieg in
vollen Flammen. Gouvernör Bouck von
Neu-Aork hatte sich persönlich dafür ver
wendet, um wo möglich einen Vergleich
zu vermitteln. Bleibende Ruhe wild es
wohl nicht eher geben, als bis das ganze,
dem Geiste der Zeit und Einrichtungen
widersprechende Feudalsystem aufgelöst u.
völlig vertilgt sein wird. V. B.
Bekehrungen zur Demokratie!-End
lich da Leugnen nicht mehr in den Kram
unserer Gegner paßt, zählen sich auch
John Tyler unter die abgefallenen
Whigs. Wir wünschen ihnen von gan
zem Herzen Glück zu einer Acquisition,
die wir ihnen seit mehr als drei Jahren
nicht streitig machten. Warum aber nen
nen sie nicht auch John Jones, den Hof
narren unter den Neubekehrten! Dieser
mächtige Geist hat sich ja auch für Polk
und Dallas erklärt. Erne schöne Verei
nigung ! Globe und Madisonian werden
in Zukunft Schulter an Schulter unter
derselben Fahne kämpfen. Was für eine
mächtige Stütze der Letztere für seine
neuen Aliirten sein wird, davon möge
die Zukunft den Beweis liefern.
In dem blühenden Dörfchen Sand
wich in Massachusetts, welches in einer
sandigen unfruchtbaren Gegend liegt, wo
Manfenbe Pommer 6.
nichts als rauhes Gras, Roggen und etli
che Gemüsearten wachsen, befinden sich die
allerberühmtesten Glasfabriken in der U
nion. Die Nahrungsmittel der Bewoh
ner werden mehrere hundert Meilen weit
hergebracht; der Sand für die Verferti
gung des Glases kömmt vom Morrisflus
se in Pennsylvanien, eine Entfernung von
500 Meilen; die Kohlen zur Heitzung der
Oefen von Virginien, 700 Meilen ent
fernt ; das Blei wird 140 Meilen von dem
nördlichen Theile von Massachusetts her
gebracht ; das Papier zum Verpacken deS
Glases wird von Boston erhalten ; und daö
Stroh aus dem Staate Neu-Aork. Die
Männer und Knaben arbeiten sechs Stun
den und ruhen sechs Stunden, vom Mon
tag Morgen bis Donnerstag Abend. Am
Freitag, Samstag und Sonntag werden
die Feuer ausgemacht. Die Knaben ver
dienen A Thaler die Woche und die Män
ner von 12 bis 15 Thaler. Die Glas
waaren sind von einer vortrefflichen Güte,
den bestverfertigten in Europa gleich. Die
se Glaswerke geben 2000 Menschen Be
schäftigung ; ein Niertheil von den Arbei
tern sind Jtländer.
Ein Menschenfreund. Joseph
H. Wilson, in Shelby Co., Ky., wird
demnächst seinen dreißig Sclaven die
Freiheit schenken, und dieselben mit den
Mitteln versehen, nach Liberia auszuwan
dern. Jeder dieser Sclaven kann lesen,
die meisten von ihnen verstehen ein Hand
werk.
Er schweigt!— Vor mehren Mo»
naten verlangte eine Anzahl lokofoko de
mokratischer Wähler von Dickinson Taun«
ichip, Cumberland Caunty, Pa-, von Hr.
Polt eine Beantwortung folgender Fra
gen :
1) Sind Sie zu Gunsten des Tarif'S
von 1842?
2) Würden Sie, falls Sie erwählt
würden, diesen Tarif unverändert lassen,
oder würden Sie zu Gunsten von Verän
derungen sein ?
Herr Polk schweigt, er weiß daß eine
ehrliche Antwort ihm die Wahlstimmen
Penusylvamenö kosten würde, und hofft,
daß es seinen Handlangern gelingen wer«
de, dem Volke einen blauen Dunst vor
zumachen. A. u. n. W.
Major W h a r t o n, ein talent
voller Officier, gegenwärtig Befehlsha
ber auf Fort LeawenSworth, ist von dem
Gouvernement der Vereinigten Staaten
beordert, mit 500 Dragonern nach den
westlichen Jndianerstämmen zu ziehen, um
den, seit einiger Zeit bestehenden Strei
tigkeiten, ein Ende zu machen und sie zum
Frieden zu führen. Er wird von einer
Anzahl Künstler und wissenschaftlicher
Männer begleitet werden, um Skizzen
von indianischen Charakteren und unbe
kannten Naturmerkwürdigkeiten, auf die»
ser Expedition aufzunehmen. Dies ist je
denfalls ein ehrenvoller Zweck und kann
die Popularität der jetzigen thätigen und
liberalen Regierung vermehren. Major
Wharton soll einer der talentvollen Of
ficiere der Armee sein.
Louisiana. In St. Mary
wur de eine Wahl am 11. d. M. gehalten,
um die Vacanz eines Vereinigten Staa
ten Senators zu füllen, welche durch die
Einwählung des Herrn Morse, des frü
heren Congreßsenators entstand. Der
Whigcandidat, Herr Declonct wurde mit
einer Majorität von 76 erwählt. Die
Whigs haben eine Majorität im Senate.
Ein alter Whi g.—ln Loui
siana lebt ein Mann, der dieses Jahr sein
136. Jahr zurücklegte. Er steht jeden
Tag vor Sonnenaufgang auf. und macht
vor dem Morgenbrod stets einen kleinen
Spaziergang. Er hat noch alle seine
Zähne und sein Haar ist weiß wie Schnee.
Er besitz noch alle seine Kräfte, raucht,
gebraucht, eine Brille beim Lesen und
Schreiben, und stimmte all sein Lebtag
> für das Whigticket.