Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 03, 1844, Image 2

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    den genommen hatte, obgleich 150 Per
sonen in der Nähe des Brunnens arbeite
ten und das Wasser gebrauchten. Der!
Mayor hat eine Belohnung von IVO Thl.
für die Habhaftwerdung des Thäters aus
gefetzt.
Der ZUVerale ZSeovacvter^
Reading, den 3. Teptbr. 18
Demokratisch republikanische Whig-Ernennun
gen für 1844.
Für President:
«Henry Clan, von Kentucky.
Für Vice-Prc fi d e n t: «
Theodor ArelinHhnjisen, von
Neu lersey.
Für Gouvernör:
General Joseph Märkel,
von Westmoreland Caunty.
Für C a n a l - C o m m i s fi o n e r:
Sölmeou LNtilforV,
von Libanon Caunty :
Erwähler-Zettel:
Senatorial.
Cbefier Butler, von Luzerne.
Tou'nsend Haineo, von Ehester.
Repräsentativ.
1 Joseph G. Clarkso>,l3 Henry Drinker,
2 John P. Wetherill,! 4 lameS Pollock,
3 John D. Ninsteel, 15 Fridrich WattS,
4 John Littel!, 16 Daniel M. Smyser,
5, EleazerT.M'Dowelll? James Mathers,
K Benjamin Frick, 18 Andreas I. Ogle,
7 Jsaae W. Vanleer,lo Dan. Waschabaugh
8 William Hiester, 20 John L. Gow,
l) John S. Hiester, 21 Andr. W. Loomis,
10 John Killinger, - 22 James M. Power,
11 Alex. E. Brown, 23 William A. Jrvine,
12 Jonath. J.Sloeum,24 Benj. HartShorn,
Ein Anerbieten.
Da eS sowohl zum Wohle der Partei als
zum allgemeinen Nutzen dienen kann, daß Zei
tungen während dem Wahlkampfe so viel wie
möglich verbreitet werden, so erbieten wir uns,
Unterschreiber für den Liberalen Beobachter an
zunehmen, von nun biS zur Presidentenwahl,
einem Zeitraum von 2 Monaten, für den mä
ßigen Betrag von ZY Cent, die aber bei der
Bestellung voran« bezahlt werden müssen.
Diele unftrer Leser den Wunsch
geäußert haben, die Scheriffs-Verkäuse auch in
unserm Blatte angezeigt zu sehn, so werden
wir dieselben nächste Woche ganz oder einen
Auszug davon einrücken.
Große Coon-Versammlung Vorigen
Samstag Abend hatten die Whigs von Rea
ding einmal wieder eine zahlreiche Versamm
lung an Zohn Kerlin's Gasthause, obwohl sie
keine besondere Anstrengungen gemacht hatten
dieselbe zusammen zu bringen. Leute die weit
von hier wohnen, werden kaum glaben, daß die
Whig-Versammlungen hier, im Haupt-Luar
tier der Lokosokos, zahlreicher find als die ihrer
Gegner, und doch ist eS so. Die Lokos hatten
noch am Donnerstag Abend eine Versammlnng,
wovon fie schon vorher Anzeige in ihren Blät
tern gemacht und auch die benachbarten Taun
fchipS dazu eingeladen hatten, doch war eS «ine
schlimme Affaire, da kaum ein hundert LokoS
der Versammlung beiwohnten.
Verhaftung. —Vorige Woche wurden hier
zwei Burschen arretirt. die sich Abends in den
Markthäusern ungebührlich betragen hatten. —
Viele Landleute haben die Gewohnheit schon
AbendS mit ihren Wägen auf dei, Markt zu
kommen, wo sie dann von muthwilligen Buben
oft gefoppt werden,was im obengemeldeten Fa
lle so stark wurde, daß zwei davon verhaftet und
ins Gefängniß gebracht wurden
U?ichtig. —Wir haben aus glaubwürdiger
Quelle erfahren, daß die LokofokoS von Neu-
Jersey bedeutende Geldsummen von England
erhalten haben, um den gegenwärtigen Wahl
kampf auszuführen. Ein Loko von dort streif
te kürzlich in Lecha Eaunty herum und prahlte
damit, "daß sie Geld genug hätten um für jede
Stimme HSN zu bezahlen die nöthig wäre den
Staat bei der nächsten Wahl für Polk
winnen." Wunder ob die Lokofoko«Drucker
von Berks Caunty diese Neuigkeit schon ersah
ren haben.
TVunderbare Naturerscheinung.—Der
Norwalk, Ohio, Expositor sagt, am Mittwoch
Nachmittag fing ein Brunnen auf dem Lande
des Hrn. StevenS in Lyme, dieser Caunty, auf
einmal an überzufließen und fährt noch immer
mit unverminderter Kraft fort. Man berech
net, daß der Ausfluß etwa 0 Ochshofts in je
der Minute beträgt l Das Wasser ist kalt und
sehr klar. Wir hören daß der Brunnen schon
feit mehren lahren gegraben und In Gebrauch
war. Uin unsern Lesern einen Begriff von der
Triebkraft des Wassers zu geben, wird gesagt,
daß wenn man ziemlich große Steine hinein
wirst, dicse glrich wieder ausgeworfen werden.
DaS überflüssige Wasser fließt über das umlie
gende Land und verursacht vielen Schaden.
Einige Lokofoko-Blätter haben die Gewohn
heit uns "Brittische Whigs" zu nennen und
erzählen ihren Lesern, daß unsere Partei Geld
von England erhielte um den gegenwärtigen
Wahlkamps durchzuführen. Eine mehr unge
gründete hirnlose Behauptung ist wohl nie im
Druck erschienen. Welcher vernünftige Mensch
könnte wohl noch glauben, England sei so
tief gesunken daß eS bereit wäre die Ruthe zu
küssen welche es schlägt ? England hat durch
die Erwählung von Heinrich Clay durchaus
keine Vortheile zu erwarten, dagegen weiß es
recht gut, daß durch seine Wahl das Fortbeste
hen unseres Schutztarifs gesichert werden wird,
welchen gewiß jeder Engländer gern aufgehoben
zu sehen wünschte. Wir möchten fast glauben,
daß England bereit sein würde, jährlich eine so
große Summe zu bezahlen als zur Erhaltung
unserer National-Regierung erforderlich ist —
wenn dadurch der Tarif aus dem Wege ge
räumt werden könnte.
Es ist nicht unwahrscheinlich daß Francis
R. Schunk durch die Lokosoko Staats-Eonven
tion als Eandidat für Gouvernör ernannt wer
den wird. Die Lokos vermuthen dies auch und
freuen sich schon im Voraus über die mumphi
rende Mehrheit mit wecher sie ihn erwählen
können. Sonderbar, wie sich doch Ansichten
der Leute ändern können. —Vor der 4. März-
Eonvention wußten diese Leute nichts von der
Popularität deS Hrn. Schunk und glaubten,
daß Niemand populär sei als Hr. M. Wenn
sie sich nun vereinigen und Schunk als Candi
daten aufnehmen, so scheint dies nur als wenn
sie auS der Noth eine Tugend machen. Wir
wissen, daß Hr. Schunk ein ehrlicher Mann
ober aber die nöthigen Fähigkeiten besitzt,
die ein Gouvernör von Pennsylvanien haben
sollte und ob die Volksgunst so weit geht ihn
das Amt anzuvertrauen, ist eine Frage die bei
der Wahl entschieden werden muß. Schunk war
lange ein Aemterhalter dieses Staates, erhielt
sür seine Dienste etwa Hl<>l>,(>o» von des Vol
kes Gelde und muß sich bei seiner sparsamen
Lebensart ein nettes Sümmchen erworben ha
ben. Ob Hr. Schunk jemals de», Staate be
sondere Dienste leistete, wodurch er zu der Gunst
des Volkes berechtigt wäre, wenn aber, so mei
nen wir sei er hinlänglich dafür belohnt. DieS
werden außer uns noch viel Leute wissen und
sich ohne Zweifel bei nächster Wahl daran er
innern, im Fall sie aufgefordert werden sollten
ihre Stimmen für Schunk zu geben.
Die WhigS und alle Freunde einer sparsa
men Staats-Administration, sollten nicht ver
gessen, daß irgend ein Candidat für Gouvernör,
verbunden ist die alten Maßregeln, womit Por
ter und Conforten den Staat seit beinahe sechs
lahren gedrückt haben, durchzuführen und die
selben Aemterhalter, welche seit mehreren lah
ren von dem Schweiße des VolkeS lebte, noch
drei Jahre damit zu füttern. Alles waS das
Volk von Pennsylvanien bedarf um wieder in
daS alte GleiS zu kommen und von den drük
kenden StaatStaren erlöst zu werden, ist ein
Wechsel von Männern und Maßregeln zur
Verwaltung der Staats-Administration.
Jeder Bürger von Pennsylvanien wird sein
eignes Interesse und das Wohl seines Staates
befördern, wenn er für den Candidaten stimmt
der sich durch sein Ehrenwort verpflichtet hat ei
ne sparsame Administration einzuführen, nur
ehrliche Beamte, mit vermindertem Gehalte,
anzustellen und die Abbezahlung ter Staats
schuld soviel wie möglich zu erleichtern —und
dieser Eandidat ist Gen. Joseph Märkel,
der ehrliche deutsche Bauer von Westmoreland
Eaunty.
Die Lokosokos find doch eine kuriose Art Leu
te. Ein Whig kam kürzlich mii einem Loko
inS Gespräch, welcher ein eifriger Gegner des
Tarifs war und für Polk und Dallas stimmen
wollte, weil dicse dafür wären denselben auszu
heben. Der Whig ging etwa eine Halde Meile
und traf einen andern Loko, der viel Rühmens
über denselbcn Tarif machte, seine wohlthäti
gen Wirkungen lobte und dabei versicherte da
bei daß er auch für Polk und DallaS stimmen
wolle, weil diese dafür wären den Tarif aufzu
halten. Welcher von diesen Beiden mochte da
wohl die rechte Meinung haben?
Tie westlichen Lokofoko-Blätter, besonders in
Ohio und Kentucky, bemühen sich noch immer
zu beweisen, daß die Whigs in dieser Gegend
mit der berüchtigten Nativ-P.irtei gemeinsch.ift,
liche Sache machen. Wir wissen nichts von
der Art, da es aber für unsere entfernten Col
lege,, von einigem Nutzen sein mag, wollen wir
einige Thatsachen anführen die das Gegentheil
beweisen. Die in unserm Nachbar-Eaunty
Lancaster bestehende "Nativ-Partei" hat kürz
lich ihren Caunty-Wahlzettel formirt und un
ter den auf demselben befindlichen Kandidaten
bemerken wir nur einen abtrünnigen Whig.
Außerdem werden dort die Grundsätze ».Maß
regeln jener Partei durch ein deutsches Blatt
dort unterstützt, welches das Einzige der Art
im Staate ist, und von einem radicalen Loko»
foko gedruckt und herausgegeben wird. In ei
nem uns benachbarten Caunty Montgomery,
hat sich ebenfalls eine Nativ-Partei und unter
den öffentlich dabei erscheinenden Namen be
merken wir kaum einen Whig zu secha Loko-
sokoS. Hieraus kann man deutlich sehen, wel
che Partei am meisten mit den berüchtigten
! Natives verbunden. In Philadelphia Caunty
hat dieselbe Partei einen besonders Wahlzettel
formirt und wir sind überzeugt, daß die Ean
didaten größtenteils Lokosokos sind.
I. K- Polk"lind die Subtras ury.
Es mag wohl nicht alle unjern Lesern bekaut
sein, daß Polk zu Gunsten einer Subträsury
ist und im Fall seiner Erivählung eine solche
Raubmaschine wieder einführen würde. Wir
hätten selbst nicht erwartet daß er so unvorsich
tig sein würde; es ist aber so. Auf eine Fra
ge von Wyatt Christian, I. T. Leath und An
dern, sagt er:
"Auf Ihre vierte Frage, in folgenden Wor
ten, nämlich:
"Sind Sie zu Gunsten des Snbträsury-
Systems, welches durch den Eongreß von I84(>
passirt und in 1841 aufgehoben wurde ?
"Antworte ich, ich l'i» ; und in Betreff
meiner Ansichten über den Gegenstand verwei
se ich Sie aus meine beiden veröffentlichten Ad
dresse» an das Volk von Tennessec, die eine vom
25». März, die andere vom 3. April 1841. In
meiner Address« von I8:i» erklärte ich mich da
für des Volkes Geld in dem Schatze des Vol
kes aufzubewahren, unter der Anfsicht von Be
amten dic vom Volke erwählt und demselben
verantwortlich sind, wo es zu jeder Zeit erho
ben werden kann für öffentliche Zwecke, und
nicht in Banken, dic nicht vom Volke gewählt
und demselben nicht verantwortlich sind."
Einige Lokofoko-Blätter thun sich nicht we
nig darauf zu gute, daß ihr Candidat diese An
sichten hat. Die Erfahrung hat länngst gelehrt
daß daS Subträsury - System, wie es unter
Van Buren'S Administration bestand, gar kei
ne Sicherheit für Aufbewahren der Volksgelder
darbietet, und zur Erinnerung an die Vorzü
ge desselben fügen wir folgende Liste von Sub-
Träfurern bei, die mit gefüllten Taschen Reiß
aus genommen haben:
Samuel Swartwout mit H!,255,71>5, 60
Littlebury Hawkins 0«>
Wiley P. Harris It»t>,!7B l>B
Gordon D. Boyd L 8
I. T. Canby AU,»i:j U 1
I. W. Stevenson 4A,2!)4 03
Willis W. Green l2
R. K. Call §1,385 3t)
B. S. Chambers 12,141 i L 7
Samuel W. Bell 10,«20 10
B. F. EdwardS 3,315 7«
R. H. Sterling 10,733 70
S. W'Dickfon 11,231 !)0
M. S. Mitchell 54,020 55
A. Jones 2,005 24
P. Childres 12,440 70
I. H. Owens 10,000 00
William Linn 55,002 00
Samuel T. Scott 12,550 47
John S. Daniel 7,280 73
James T. Pcllock 14,881 08
M. I. Allen 21,001 50
R. T. Braun 7,050 50
Timothy llphan 2,211 38
Wm. M. Price 72,124 07
Robert Arnold 80,825 75
John P. Decatur 3,770 5!)
Humphrey Peakc 3,012 64
John Bruster 1,008 34
John Ahorn 2,000 47
A. S. Thurston 7,702 45
A W- M'Daniel 0,00» 00
L. Pope 32,133 31
H 2,001,113.41
Dies ist ein auffallendes Bild! Während
den Administrationen von Jackson und Van
Buren wurde das Volk um zwei Millionen
ein und sechzig Tausend ein hundert u.
dreizehn Tbaler und ein u. vierzig Cent
beraubt!! und doch schwatzen die LokoS ernst
lich von dem vorzüglichen Werthe und der Ver
antwortlichkeit der Agenten, die durch dcn Pre
sidenten und unter seiner Controle angestellt
sind! Die obige tabularische Angabc zeigt die
Wirkungen deS Subträsury-Systems im wah
ren Lichte, und mahlt vortrefflich seine Schön
heiten aus. Die Thatsache ist, die Subträsu
ry ist ein Plan welcher den Geldbeutel der Na
tion in die Hände des Presidenten gibt u. wel
ches dcn durch ihn ernannten Agenten Gelegen
heitMibt das Volk zuberaube n. In die
sem Staate sind wir durch die Lokofoko-Aem
terhalter um zu viel Geld beraubt worden,
um unS zur Unterstützung cineS solchen Sy
stems überreden zu lassen. Das Volk der Ver.
Staaten wird die Thatsachen dieser Angelegen
heit untersuchen, im nächsten November vorbe
reitet an die Stimmkästen kommen, um über
eine so schändliche Maßregel und den Mann,
der sich verpflichtet hat sie wieder herzustellen,
das Urtheil der Verwerfung auszusprechen.
Die beiden Parteien in Pensylvanien
Die Lok of ok o« Parte i in diesem Sta
ate ist
Zu Gunsten der unmittelbaren Anfchließung
von TcraS.
Zu Gunsten der Aushebung des gegenwärti
gen Whig-Tarifs.
Zu Gunsten der Unter-odcr zweibeinigten
Schatzkammer.
Zu Gunsten der llchcrnahme der National-
Schuld von Texas.
Zu Gunsten der Erwählung von Polk und
Dallas und
Gegen die Bildung eineS Gesunden Natio
nal Geldumlaufs.
Gegen die Vertheilung des Ertrags von dein
Verkaufe öffentlicher Ländereien.
Gegen dcn Verkauf der öffentlichen Werke.
Gegen Clay und Hrelingduysen.
Die Whig-Partei in diesem Staate ist:
Zu Gunsten des gegenwärtigen wohlwirken
den Schutz-Tarifs.
Zu Gunsten der Beförderung und Beschüt
zung des einheimischen Fleißes und der einhei
mischen Arbeit.
Zu Gunsten der Vertheilung (Distribution.)
Zu Gunsten eines zweckmäßigen und recht
regulirten National-Geldumlaufs.
Zu Gunsten des Verkaufs der öffentlichen
Werke.
Zu Gunsten der Erwählung von Clay, F»c
linghuyfcn und Märk'el und
Gegen die brittische und Lokofoko-Lehre vom
Freihandel.
Gegen den Widerruf des gleichmäßigen und
'gerechten Tarifs von 1842.
Gegen die Anfchließung des tief verschulde
ten sklavischen Texas.
Gegen die Uebernahme der National-Schuld
und Streitigkeiten eines fremden Staates.
Gegen die Erwählung von Polk und Dallas.
Dies ist eine kurze aber richtige Angabe von
dem was beide Parteien wollen und was sie
nicht wollen. Wir fürchten uns gar nicht daß
unsere Freunde erfahren was ihre Gegner wol
len und wofür sie kämpfen. ES ist viel leich
ter zu entscheiden wenn man nicht beide Sei
ten der Frage vor sich hat, und wir wünschen
daher daß unsere Leser gehörig über die oben
angeführten Gegenstände, deren Wichtigkeit und
Folgen nachdenken möchten, um bei der Wahl
um so leichter entscheiden zu können.
Die Herausgeber des Washington "Globe"
lästern Heinrich Elay, weil er Hrn. Graves
nicht überreden konnte das Duell einzustellen;
dennoch lieferte einer dieser scheinheiligen Edito
ren einen, der Betheiligten eine Büchse um da
mit Graves zu schießen. Die niederträchtigen
Heuchler!
. (Eingesandt.)
lm letzten "Read. Adler" vom 27. Aug.
finde ich die nagelneue Neuigkeit swahrschci»
licl, eine telegraphische daß ftcl,
zu Loudou in England ein Elay - Club
1 gebildet habe. Die Mitglieder find englische
zugleich Stockhalter von amerlkani
scheu Sie habcu vorläufig
2 Millionen Thaler zur Beförderung der
Wahl von Henry El ay zusammenge
schossen ; weil sie glauben, daß durch seine
Erwähluug Amerika bald in de» Stand kom
men würde auch seine Schulden in, Auslande
zu bezahlen. Dies ist etwa der Inhalt des
Berichtes.
Ob und wie viel Wahres an der Sache ist,
lasse ich dahin gestellt sei» ; da aber die Nach
richt zuerst au die Locofoco>Partci gelangt ist,
so ist es sehr wahrscheinlich daß sie dnrch den
Verein für das "Frcihaudcl-Svstcin," hier
her befördert wurde. Dieser Verein oder
Club zu Gttusten des "freie» Handels" bil
dete sich bekanntlich in England schon zu An
fange dieses Jahres? die Mitglieder sind rei
che Fabrikanten und Kauficutc, die argen den
Tarif der Ver. Staaten wirken und das S»
stein der LocofocoS, den "freien Handel," mit
Rath und That ntttcrsiützcn. Diesen Um
stand, der der Loco-Krcihandcls-Partci doch
gewiß nützlich sein kaun, hac der Rea. Adler
»och nicht gemeldet.
Wenn im Ganzen etwas Wahres an der
Sache »st, so ist es ausgemacht daß, da der
"Freihandels. Verein" schon so früh organi
sirt war, er gewiß schon einen bedeutenden
Vorsprilng haben wird, lind der Clay Club,
wen» es dort wirklich cincn solchen gibt, vic!
z» schlechte Tschänz hat. UcbrigenS glaube
ich, daß wir auch ohnc einen Londoner Clan
Club, Hcnry Clay znm Presidenten der
Ver. Staaten wählen können. T.
John Tyler'6 Meittlttlg von
Heinrich
(Als John noch ehrlich war.)
Zohn Tyler, nachdem er sich als ächter
Whig kund gegeben, gab die höchste Achtung
für die Adniistration von Heinrich Elay zu er
kennen. Er war ein Delegat von Virginien bei
der Whig National Eonvention in HarriSburg,
im December 1830, wo er einer der standhaf
testen Vertheidiger von Heinrich Clay's Ernen
nung war. Selbst auch noch nachdem General
Harrison ernannt war versuchte er die Ernen
nung auf die Seite zu fetzen und war Ein er
der Letzten die zu ihrer Unterstützung ka
men.
Er erklärte sich offen als ein wahrer, un
wankender Whig und sagte, daß im Süden
ein großer Wechsel sei, zu Gunsten von Hrn.
Clay's Ansichten von National-Politik. Erer
klärte ebenfalls, daß er niemals nach Harris
burg gekomen wäre, als in der Hoffnung Hrn.
Clay ernennen zu helfen.
Ilm die Gefühle verwundeten Clay-Männer
zu besänftigen, wurde Tyler für Vice-Presidcnt
mit auf das Ticket gesetzt. Bei dem Whig-Mit
tagessen für die Delegaten in Washington, we
nige Tage nachher, erklärte er sich in Gegen
wart einiger Hundert sener Mitbürger,
wie folgt:—
«Ich erkläre, in Gegenwart meines himmli
schen Richters, daß die mir verliehene Ernen
nung für Vicc-President weder erbeten noch
"erwartet war. Ich ging nach der Conventi
on zur Ehre von Hei nrich Clay; und in
"der Besiegung der Wünsche seiner Freunde,
"brachte i ch, a l S Einer davo n, ein Op
"fer von Gefühlen, selbst noch, obwohl mein ei
"gener Name mit,dem von Harrison vereinigt
"ist! Ich bin ein wahre r und ächter
"W h i g und dort im Capitole habe ich meine
"ergene Liebe zn G r u n ds ä tz e n gezeigt."
denkst Du nun, Leser ? Derselbe
Zohn Tyler hat vor nur wenigen Tagen abge
lehnt ein Candidat für die Wiedererwählung
zu sein! und schließt sein Lebewohl mit der Er
mahnung an s eine Freunde Polk » n d
Dallas zu unterstützen! Erstaunlich! wie
Dominic Sampson sagen würde.
Ein Demokrat aus der Jefferson-Schule,
Große demokratische
Whig-Verfammlllng.
Bei einer großen und enthusiastischen Ver
sammlung, die Samstag den 24. August am
Abrecht in Langschwam
Taunschip gehalten wurde, wurden "folgende
Personen als Beamte ernannt^:
President-
Horalio Trerler.
.^'/--Presidenten:
Heinrich Fögely, Georg Ludwia. sen
N'Uhau Trerler, Samuel Roßbach'
Richard Gregory, Jacob Hoffnian,
Abraham Beidler, John Beidler
Zohn Fenstermacher, Peter Walbert,
John Klein, Peter Dauberr,
John Zerle, Heinrich Rhoads,
David Hertzog, William Hehn,
Jonathan Henry.
Sekretäre:
Dr. Lescher Trerler, August F. Ruhe,
Benjamin Howerter, Daniel S. Zacharias.
Aus Vorschlag wurde eine Committec von 0
ernannt, um Beschlüsse, die Absicht der Ver
lammlung aussprechend, abzufassen. Folgende
Herren bildeten die Eoinittee: Aaron Albrecht,
Georg Ludwig, Caspar Waltcr, Lucas Warm
kessel, Samuel La Roche, David Walp, David
Gottschall, Paul Hilbert, Jonas Trerler.
Hierauf wurden von sechs Rednern nachein
! ander Reden in deutscher und englischer Spra-
I che gehalten, denen die Versammlung länger
als drei stunden ausmerksam zuhöite.'
Die Committee berichtete folgende Beschlüsse,
welche durch ihren Vorsitzer gelesen und dann
einstimmig angenommen wurden:
Da die Bürger ciucs frcicn Landes, uutcr
cuicr Constitution, wie die unseres Vaterlan
des.dicSouveraililtät des Landes aufmache»,
jo haben wir »»s heute hier versammelt uns
gegenseitig z» bespreche» was das Beste für
uns Alle oder für das gauzc Land wäre, bei
koininettde» Wahlen entweder für Clay nnd
Frelinglmvsen, oder Polk nnd Dallas für
President und Vice President zu stimmen,
und für Joseph Märkcl odcr für Denjenigen
den die Partei die Mlihlenbcrg unterstützte,
vorbringen werden für Gouvernör zn stimen.
Da der Souverain des Landes dei nns durch
dcn Slimn,kästen seinen Befehl ergehe» läßt,
so thun wir hierdurch kund zur Belehrung
aller Andern, daß wir folgendes beschlossen
haben:
Befchlossen, daß w»r Clay und Hre
llngkttysen für Prüsitenc unterstützen wol
len, weil sie dafür sind: daß der Tarif von
IB4L stehen bleiben soll, wodurch n»S Bauer»
und Handwerker ein einheimischer Markt ge
sichert ist, fo auch dauernder Verdienst, guter
Lohn nnd noch mehr, den Ausdruck unserer
Constitution gemäß, uns gleich imd frei mit
jede». Andern im Lande die Wohlthäte» der
Freiheit gciließcn läßt, wogegen uns Polk u.
Dallas mit ihre» Anhängern, dem bettelnden
Arbeiter von England gleich machen wolle»,
lndcm sie nns weismache» wolle»,freier Han
dcl durch dic ganze Wclc wäre übereinstim
mender mir wahrer Freiheit; ebensogut könte
man auch silchen zu behaupten, es wäre bes
ser man hebe a»ch die Criminal- und te,bel-
Gesetze auf, so daß der Mensch ganz ohne Ge
setz wäre, es wäre eins und dasselbe.
Beschlösse», daß wir Polk und Dallas
nicht nnterstützen können, weil sie nnS immer
cincn gänzlichen Hartgeldiimlauf vorheucheln,
was aus jedem Hundert Bürgern nenn und
neunzig gestehen und sogar behaupten daß es
Nicht möglich ist; deßwegen wollen wir Clay
nnd Frelliighni'scn nnterstütztn, dic noch imer
dem Wille» des Volkes gemäß, einen gesun
den Papiergeldttmlauf vertheidigten, und
wenn erwählt auch einführen werden.
Beschlossen, daß wir Polk und Dallas nicht
uncerstützcu könne», weil sie der augenblickli
chen Anfchließung von TcraS günstig sind,
was ohne die Einivjslignng Mexico's eine
Verletzung des Völkerrechts wäre und nns ii»
einen nuilöthigen Krieg mit Mexico verwlk
kcl» würde ; daß wir aber »ich: so verstanden
scin wollen, als ob wir nns fürchten würden
mit Mexico Krieg zn führcn, nciii, fondcr»
wir uns schaincn dcn Namen zn haben "daß
der Starke vom Schwachen nehmen will;"
wir wollen auch nicht verstanden sein, als ob
wir dagegen wären, daß das Volk von Texas
mit uns die Wohlthaten der Eonstitiitiou
nnd der Gesetze der Ver. Staate» genießen
solle, nein, wenn es möglich wäre, so sollte es
nicht an nns fehlen, nnsere Gesetze der ganzen
Welt zu geben ; da das aber ein eitler Gedan
ke wäre, nnaiieführbar ohnc die crste Pflicht
des Menschen, ' Recht gegen sich selbst," zu
verletzen, so sollte jeder Pcnnsylvanier gegen
die Auschlicßnng vou Texas sein, so wie sie
von Polk und DallaS vertheidigt wird, weil
wir erstens glauben daß es kein wahrer Pa
triotismus, sondern bloß das Wert einer
Bande hungriger Spekulanten ist, die die
Aemter nnd Einkünfte der Ver. Staaten au
sich bringen wolle», wodurch unser Vater
<d?caar, Pcilsylvanicii.stiilcii rechtniäßigcnAn
theil verliere», und wir, sciiic Söhne, gleich
den Egypten, »»ter Joseph, niiser Hab und
Gut, ja uns selbst verpfänden müßten, den
StaatS-Tar zu bezahlen.
Beschlosst», daß wir i» Heinrich Clay
nnd Theodor Frelingbllysci, alle nöthigen
Fähigkeiten und Tug'cndcn finden die nöthig
find die höchsten Aemter der Union zn verwal
te», deßwegt» wir so wett als i» unserer
Kraft ist, alle ehrliche Mittel gebranchen wol
le», ihre Erwähluug zu sichern und zu ver
hindern daß Polk nnd Dallas nicht erwählt
werden, weil sie Maßregeln unterstütze» die
nnscr aller Wohl zu verderben droht und uns
am Ende unsere Freiheit raube» würde; in
dem sik daraiif aus sind die Einkünfte der öf
fentlichen Ländereie» de» verschiede»?« Staa
te» wegzuschnappen; was doch eine der Be
dingungen des heiligen Bundes war: daß die
dreizehn alten Staaten sich vorbehielten, wail
die National-Lchnlden bezahlt wären, so soll
te der Erlös ans dcn öffentlichen Ländereicn
unter alle Staaten vertheilt werden, wel
ches ancb von allen Patrioten und Staats
männer», vo» Jefferson bis zum heutigen Da