Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 03, 1844, Image 1

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Der Liberale Lcolmclilcr
Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.-^
Menv l n g, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pu welle, in der Süd 6tt'n Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' s Wirthshaus Hof gegenüber.
AaßrZMg 6) ganxö 261.
Bedingung- N.-Der Nlüernle ZZrolliltlltcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der «subscri'ptions-Preis ist Ein Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Voraus
bezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als c> Monat wird kein Unterschreibe«- angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen» wenn
sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hie
siger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt werden.
Vierspännige Kirchen.
einer europäischen Zeitung.)
"Vor Zeiten bildeten sich unsere Väter
ein, die Gottheit zu ehren, wenn sie Ihr
großartige Kirchen erbauten, welche vier bis
fünf Generationen nicht einmal vollenden
konnten.
Heutzutage glauben die Lutheraner A
merika's, daß man den göttlichen Cultus
sehr angemessen und genügend in einem
Schoppen installiren könne, und es nichts
auf sich habe wenn man seine Andacht hin
ter einem mit bemaltem Papier bezogenen
Schirme verrichte.
Man hat jetzt in den Verein. Staaten
kleine ambulante Kirchen erbaut, die auf
den Eisenbahnen sowohl, wie auf den ge
wöhlichen Landstraßen fahren können.
Diese neuen beweglichen Kirchen können
nicht verfehlen, im Gottesdienste eine Re
volution hervorzubringen, die ganz geeig
net ist, den religiösen Geist der Engländer
zu charaktcrisiren.
Fortan werden die Dörfer, welche keine
Kirchen besitzen, die Ankunft derselben er
- warten, wie man auf die Ankunft der Ei
senbahnzüge oder der Post wartet. Bei
jeder Station klingelt der Prediger mit der
Glocke, wie ein gewöhnlicher Kaufmann,
der etwas auszurufen hat, besteigt den
Vordersitz feines Kirchenwagens als Kan
zel, und nachdem er in freier Luft seine
Predigt zum Besten gegeben, ertheilt er
den Andächtigen den Segen und setzt sei
ne Reise fort.
Es versteht sich von selbst, daß man die
Kirchenfuhrwerke in jeder Art Styl, und
von jeder Größe anfertigen wird ; Es wird
Cathedralen zu vier Pferden, mittlere zu
zwei und Capellen mit einem Pferde geben.
Das Kirchspiel hat seinen Glockenstuhl
oben auf dem Verdeck, ein Taufbecken im
Coupe, einen Chor im Innern und hinten
eine Sakristei mit gothischen Bogenfen
stern. Hinter der Capelle läßt man ei
nen Sitz mit Wagentritt für den Küster
und unter dem Kutschbock wird eine Orgel
als Büffet angebracht.
Nach einem gesetzlich festgesetzten Tari
fe fahren die Kirchen der Stadt umher.
Die Personen, welche bei sich zu Hause
zu beten wünschen, haben bloß an den
Pfarrer zu schreiben :
"Ehrwürdiger Herr! Haben Sie
"die Güte, mir die Kirche No. 13 von 2
"bis I Uhr zu schicken. Sollte Ihre Kir
"che schon bestellt und zu dieser Zeit un
terwegs sein, so senden Sie mir gefälligst
"eine einspännige Capelle.
Ihr unterthäniger * . "
Es ist die Rede davon, später in den
Straßen von Neu Flork eine Linie von
Omnibuscapellen zu errichten. Die Her
ren Spaziergänger, welche grade Bedürf
niß fühlen sollten, eine Predigt zu hören,
brauchten bloß dem Küster ein Zeichen zu
geben, daß er anhält, und für eine Klei
nigkeit können sie dann ihre Andacht ver
richten.
So lauten wenigstens die Nachrichten,
welche die Engländer über diese Angele
genheit geben. Viele vernünftige Leute
glauben indeß, es sei nur ein von den Jo
urnalisten erfundener Puff. Die auswär
tigen Minister der Ver. Staaten werden
vielleicht sehr entrüstet sein, wenn sie er
fahren, daß man ihnen eine solche Erfin
dung vagabundirender Kirchen unterstellt.
Pitteburg den 2l). August.
Schreckliches Ereigniß. Gestern A
bend um etwa 7 Uhr ward Hr. John An
derson, welcher den Zoll an der obern Brük
ke über den Alleghenyfluß erhebt, durch ei
nen Mann, Namens Dunn, der den Zoll
von 2 Cents zu zahlen sich weigerte und
deßhalb vom Zöllner angehalten ward, mit
einem scharfen Instrumente in den Leib ge
stochen, daß die Eingeweide alsbald vortra
ten. Die That geschah in Gegenwart
von mehren Leuten und etwa 200 Schrit
te von der Brücke war zu derselben Zeit
ein Haufe von wenigstens 10t)0 Men
schen mit Errichtung eines Freiheitsbau -
meS beschäftigt. Dunn ward von densel-
ben sogleich verhaftet und würde gelynscht
worden sein, wenn nicht die Polizei ihn mit
Gewalt befreit und nach der Mayorsoftts
geschleppt hätte. Hr. Anderson wankte,
nachdem er den furchtbaren Stich er halten,
über die Brücke, seiner Wohnung zu. Es
kamen alsbald mehre Aerzte herbei die die
Wunde untersuchten und fanden, daß der
zweite Magen, wie sie es nannten, durch
stochen sei. Die Wunde wurde verbun
den, allein die Aerzte haben sehr wenig
Hoffnung für sein Wiederaufkommen.
Gegen 9 Uhr kam der Mayor mit Dunn
und einer Posse von Constablen, um die
Depositionen Anderson's aufzunehmen und
um überhaupt den Mörder zu indentisici
ren. Anderson erkannte ihn alsbald und
bezeichnete ihn als den Thäter, gab auch
zugleich zu den Akren, daß dieser selbe
Mann seit mehren Wochen die Brücke, un
ter dem Vorgeben als arbeite in der
Baumwollenfabrik von Moorhead u. Co.,
frei passirt sei, bis er, Anderson, am letz,
ten Samstage ausgefunden habe, daß
Daß Dunn ihn belogen, wobei es an je
nem Tage bereits zu Zänkereien gekommen
und bei welcher Gelegenheit Dunn ihm ge
droht und, nur aus Furcht vor Anderson s
großem Hunde, der an seiner Seite stand,
nicht gleich die Drohung in 'Ausführung
gebracht habe. Dunn ward vollständig
committirt und in's Gefängniß gebracht,
um sein Verhör beim nächsten Termin zu
erhalten.
Hr. John Anderson starb am Diensta
ge Abend um etwa 6 Uhr an den Folgen
der Wunde, die er Abends zuvor von Geo.
Dunn erhalten hatte. Die Wunde war
nachAuösage der Aerzte, zweimal durch den
Magen bis an den Rückgrat eingedrungen.
Man hat seitdem nicht weit von der Stel
le, wo die That geschehen ein Dolchmesser
gefunden, was dem Verbrecher gehört und
mit Blut befleckt sein soll. Gestern Mit
tag hielt der Coroner ein Jnquest über die
Leiche, und der Ausspruch der Jury war
den Umständen gemäß. (Fr.-Freund.
Von Neu Orleans. Der Mississippi
hat sich endlich durch einen schwachen Punkt
der Levee Bahn gebrochen und bereits be
deutende Verheerungen angerichtet. Das
Unglück ereignete sich in der Nacht vom
Donnerstag auf Freitag d. 15-U». Aug.,
ungefähr 35 Meilen oberhalb der Stadt,
diesseits des Flusses, gerade vor der Plan
tage der Madame Arnauld. Alle Ver
suche, die Einströmung des Wassers zu
hemmen, haben sich bis jetzt fruchtlos er
wiesen. Die in die Levee gemachte Oeff
nung ist bereits 150 Fuß breit und einige
zwanzig Fuß tief. Viele Plantagen rechts
und links von der obengenannten stehen
tief unter Wasser und so »reit das Auge
reicht, erblickt man nichts wie einen großen
Landsee. Der bis jetzt angerichtete Scha
den kann auf nicht weniger als eine Mil
lion Dollars angeschlagen werden und muß
natürlich in demselben Maaße anwachsen,
wie sich die Überschwemmung über die
blühenden Felder ausdehnt. Die Be
fürchtungen Einiger für die Sicherheit un
seres hintern Stadttheiles, der Faubourg
Treme, scheinen uns ungegründet, da die
Wassermasse wohl eher einen Ausweg in
Pontchartrain-See finden möchte. C.
Eine Merkwürdigkeit.—Wir sahen vor
einigen Tagen einen Brief des Gründers
von Pennsylvanien, Wilhelm Penn, datirt
von Philadelphia, den 30. Juli 1680.
Eine Stelle desselben sagt:
'"lch habe eben eine Stadt, eine Meile
"lang, und zwei Meilen breit, an den
"Ufern von zwei Flüssen ausgelegt, deren
"jeder so breit ist, als die Themse bei
"Woolwich. Wir haben bereits MWohn
"häuser in unserer Stadt, und ungefähr
"300 Bauereien in der Nähe, von denen
"wir unsere Lebensmittel beziehen."
Ein Brief aus Hillsboro, Nord - Ca
rolina, datirt vom 20. Juli, enthält fol
genden geheimnißvollen Vorfall. Als eine
Anzahl Männer an Peter Geringers
"willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln."
Dienstag öött 3» 1844.
Mühle die Schleuse aufzogen, erschien
auf der Oberfläche des Wassers der Leich
nam eines vornehm gekleideten Mannes,
wovon der Kopf und eine Hand abge
schnitten waren. Bald nachher fand man
diese auch. —Nach Untersuchung der Ge
sichtszüge, die nicht im Geringsten verzerrt
waren, ergab sich, daß der Todte ein
Fremder sei. Ein oder zwei Tage zuvor
wurde nicht weit von dem Orte, wo der
Körper gefunden worden, ein fremdes
Pferd mit blutigem Sattel aufgefangen.
Man vermuthet, daß es der Leichnam ei
nes Fremden, wahrscheinlich eines Neger-
Händlers sei, bei dem man viel Geld ver
muthet und ihn deshalb ermordet hatte.
Verdacht ist bis jetzt noch auf Niemand
gefallen.
Pittsburg denl6 ten August.
Ungl ü ck l i ch e s Ereigni ß.
—Am letzten Montag ward bei Errich
tung eines großen Gebäudes an Kilbuck
straße "AUegheny City" ein Mann Na
mens William Beecher durch daS Herab
fallen vom 2ten Stockwerk, da ein Gerüst
brach, so schwer verwundet, daß er schwer
lich mit dem Leben davonkommen dürfte.
Ein anderer Mann, welcher ebenfalls auf
dem Gerüst stand und mit Beecher herab
fielest auch verwundet, aber nicht gefähr
lich. F. Freund.
Entsetzliche Scene. Am
8. v. Mts, wurde bei Rion, in Frankreich,
ein gewisser Peter Lescure, der seinen Va
ter ermordete, hingerichtet. Das Fallbeil
siel 2mal auf die Schultern des colossalen
Mannes, und verwundete ihn schwer, oh
ne ihn zu todten. Der Unglückliche sprang
auf riß die Stricke entzwei, mit denen er
gefesselt war und ließ sich nur durch den
Priester, der ihm auf das Schaffot ge
folgt war, beschwichtigen. Beim dritten
Versuche endlich siel das Haupt des Ver
brechers.
Springsield, Jll. den 13. August.
Am 3ten August ereignete sich hier ein
sehr trauriger Vorfall. Die Handwerker
dieser Stadt hatten nämlich eine Freiheits
stange zugerichtet, die zu Ehren Clay's u.
Frelinghuysen's aufgepflanzt werden soll
te. Um noch einige Vorrichtungen zu tref
fen stiegen zwei junge Männer, John Bro
dle und Wm. Conant einen Nebenpfosten
hinauf; der erstere war mit einem Messer
versehen um einen gewissen Strick abzu
schneiden. Auf eine unbegreifliche Weise
brach einer der Stricke, der Pfosten siel um
und die beiden Unglücklichen stürzten her
unter. Brodie blieb auf der Stelle todt,
und der andere wurde sehr stark beschädigt;
man hegt indessen die Hoffnung, daß er
vielleicht noch mit dem Leben davon kom
men werde.
Obzwar Tausende von Menschen ver
sammelt waren, um der Errichtung der
Freiheitsstange beizuwohnen, so hat doch
bis jetzt Niemand genau die eigentliche Ur
sache dieses Unglücks angeben könne,
i Einige sagen, daß Brodie selbst den
Strick unvorsichtiger Weise mit dem Mes
ser, so beschädigte, daß er entzwei riß.
Der Clay Club hielt ei"- Versammlung
worin mehre Resolutionen passirten, und
den Familien der Verunglückten alle mög
liche Untetstüyung zugesichert wurde.^Adl.
Sin Roman aus der Wirklichkeit.
In der Nähe von Syracus. N. V.,
lebte seit mehren Jahren ein Deutscher
mit einem Frauenzimmer zusammen, die
er auf der Reise nach Amerika kennen ge
lernt hatte. Sie galten allgemein für
Mann und Weib, obgleich sie niemals
traut worden waren. Seit mehren Mo
naten drang das Frauenzimmer in den
Mann, er sollte sich mit ihr gesetzlich ver
binden lassen; welches Gesuch jener jedoch
stets unter dem Vorwande ablehnte, daß
die Geldausgabe unnütz sei, da sie ja doch
vor Gott Eheleute seien. Das Frauen
zimmer ließ sich dadurch aber nicht be
schwichtigen, sondern erklärte, daß falls sie
nicht gehörig getraut würden, sie ihn ver
lassen müßte. Vor mehren Wochen be
gab sich der Mann in Geschäften nach
Aüburn, und war nicht wenig erstaunt,
bei seiner Zurückkunft sein Weib abwesend
zu finden. Er eilte deßhalb zu dem Hause
eines Nachbars, mit dem Beide bisher auf
einem freundschaftlichen Fuße gestanden
hatten, und kam eben in Zeiten um zu se
hen, wie seine bisherige quasi Frau einem
jungen Manne angetraut wurde, der zuvor
ein fleißiger Hausfreund bei ihnen gewesen
war. Als der Unglückliche seine innig
Geliebte sich auf immer entrissen sah,
wandte er sich um, und rannte, indem er
stets mit lauter Stimme ausrief: ~O
Marie, meine verlorne, verlorne Marie!"
nacb Hause.- Dort angekommen, barst
eines seiner Blutgefäße. Er siechte einige
Wochen hin, und starb in verflossener
Woche, ohne seinen sehnsüchtigen Wunsch,
seine verlorne Marie noch einmal zu sehen,
befriedigt zu haben. A. u. n- W.
Lokofoko Prahlerei.
Die Lokofoko Zeitungen haben ihr Spiel
mit dem Prahlen bereits wieder angefan
gen. Das nämliche Spiel wurde von
ihnen in 1840 getrieben, als sie Anspruch
auf 22 aus den 26 Staaten machten, die
261 Erwählerstimmen gaben, wovon sie
aber blos 7 Staaten erhielten, die 6t) Er
wählerstimmen hatten. Zur gegenwär
tigen Zeit sind sie etwas mehr bescheiden
und machen Anspruch auf blos 15 von den
26 Staaten. Es ist möglich, daß es ih
nen diesen Herbst gelingen mag nach Ver
hältniß eben so viel von den fünfzehn
Staaten zu gewinnen, als sie in 1816 aus
den zwei und zwanzig Staaten gewannen.
Lasset uns nun ihre Prahlerei in 1810
mit dem wirklichen Resultat jenes Jahres
vergleichen.
Sie forderten 22 Staaten, und erhiel
ten 7.
Sie forderten 261 Erwählerstimmen,
und erhielten 60.
Sie forderten Pennsylvanien, und ver
loren eS mit 343 Mehrheit.
Sie forderten Maine, und verloren es
mit 411 Mehrheit.
Sie forderten Delaware, und verloren
es mit 1.093 Mehrheit.
Sie forderten Michigan, und verloren
es mir 1.802 Mehrheit.
Sie forderten Neu-Jersey, und verloren
es mir 2,317 Mehrheit.
Sie forderten Mississippi, und verloren
es mit 2,543 Mehrheit.
Sie forderten Louisiana, und verloren
es mit 3,680 Mehrheit.
Sie forderten Maryland, und verloren
es mit 4,776 Mehrheit.
Sie forderten Georgien, und verloren
eS mit 8,321 Mehrheit.
Sie forderten Tennessee, und verloren
es mit 12.101 Mehrheit.
Sie forderten Nord Carolina, und ver
loren eS mit 11,594 Mehrheit.
Sie forderten Neu Vork, und verloren
es mit 13,290 Mehrheit.
Sie forderten Indiana, und verloren
es mit 43,698 Mehrheit.
Sie forderten Ohio, und verloren es
mit 23,375 Mehrheit.
Sie forderten Kentucky, und verloren
es mit 25,873 Mehrheit. L. Vfr.
Contrast. Die Whigs in Virginien
haben folgenden Beschluß gefaßt:
Wir betrachten alle diejenigen als Lan
desverräther, welchen am Teras Anschlüsse
mehr gelegen, als an der Feststellung der
Vereinig. Staaten.
Die Locos in Georgia und Süd-Carv'
lina beschlossen:
Daß sie nur dann Unionisten seien,
wenn Texas angeschlossen würde: An
schließung oder Zergliederung.
Die Polk Convention in Lawrence
Caunty, Alabama, beschloß:
Daß die Besitznahme von Texas uns
in diesem Theile der Union mehr gilt, als
ein ferneres Festhalten an die nordöstlichen
Staaten; und wenn die Union Texas
Manfenöe 1.
nicht haben will, so kann sie uns auch
nicht haben.
Amerikaner! Unionisten! Patrioten! —
mer.kl Euch diesen Contrast. Locofoco
ismus fragt nichts nach der Wohlfahrt
Aller: Eigennutz ist sein Fundament.
Die New Orleans „Bee" erzählt, daß
ein Kaufmann, welcher eine Partie Ci
garren im dortigen Zollhause hatte, sich
dahin begab, um den Zoll zu bezahlen.
Der Schreiber nahm ihn jedoch nicht an.
indem er die gemessene Order vom Collec»
tor hatte, mit Niemanden Geschäfte zu
machen, der mit dem Hut auf den Kopfe
erschien. Der Kaufmann war natürlich
nicht willens, diesem Befehle Folge zu
leisten; kehrte jedoch kurz darauf, mit
einen Zeugen zurück, und wurde zum zwei
tenmal abgewiesen. Unser Kaufmann,
welcher die Cigarren zu verschicken hatte,
gab Protest ein, und verklagte die Zoll
behörde um Schadenersatz. D. W.
Es kann nicht geleugnet werden, daß
nach dem Schluß der Administration von
John Ouincy AdamS und im Anfange
der Administration von Andreas Jackson
des Landes Wohlfahrt auf einen hohen
Punkt gestiegen war. Der Staatsschatz
war gefüllt. daS Geld, das sich im Umlauf
befand gut und hinreichend für alle Ge
schäfte, der Handel mit fremden Nationen
lebendig und einträglich, und gegenseitiges
Vertrauen herrschte durch die ganze Na
tion, kurz das Land erfreute sich des Frie
dens und der Wohlfahrt, und alle Natio«
nen priesen dieses Volk als das glücklich«
ste. Allein seit beinahe sechzehn Jahren
sind Rückschritte eingetreten. Der Nati
onal Schatz war leer, der Handel gehemmt,
Geld rar, Grundeigenthum von geringem
Werthe, das Vertrauen zerstört, Ban
querotte nahmen überhand und der Credit
der Nation sank im Auslande. Für alles
das muß es Ursachen geben, und irgend
wo muß die Quelle dieser Uebel sein.
Die Whigpartei hat in zwölf Jahren,
die der Erwählung Harrisons vorangin
gen, keinen Theil an der Verwaltung der
Bundesregierung gehabt und nach seinem
Tode erklärte sich der jetzige Präsident
eben nicht zu Gunsten der Whigpartei.
Die Whigs von Connecticut gehen den
rechten Weg und handeln im wahren
Geiste. Bei der großen» am Ivten Juli in
Haltford gehaltenen, Convention des Clay
Clubs, wurden die kräftigsten Maaßre»
geln getroffen, eine durchgängige und voll
ständige Organisation durch den ganzen
Staat zu veranstalten. Die Betrügereien
und Heucheleien des Lokofokoismus, na
mentlich in Bezug auf den Tarif und den
Anschluß, werden an den wachsamen Clay
Clubs scheitern, welche überall mit Ernst
daran arbeiten, gründliche Aufklärung
unter dem Volke zu verbreiten. Die of«
fenbare Lokofoko - Lüge, daß Polk ein
Freund des Tarifs sei, wird von Connec
ticut mit Verachtuug zurückgewiesen-
Entfüh ruu g.—Ein Weißer u.
ein Neger stahlen vor einigen Wochen die
zwei jungen Töchter eines Geistlichen in
Panola, Missouri, und entflohen damit.
Glücklicher Weise ist man ihrer nahe
Galena wieder habhaft geworden, ehe sie
ihr teuflisches Vorhaben an den Mädchen
ausgeführt hatten. Die Bürger fürch
teten, daß die Verbrecher sich der Strafe
entziehen könnten, und constituirten eine
Jury von 12 Mann, die sie verurtheilte,
gekuhäutet zu werden. Jeder wurde zu
5,0 Streichen verurtheilt, erhielten aber
nur 35, da nach dieser Zahl die Kerls sich
schon in einem elenden Zustande befanden.
Der Weiße soll sogar gestorben sein.
Ein wahrer Teufel. —Der
öffentliche Brunnen zu Springsield, Jll.
wurde vergangene Montag Nacht durch
das Einführen einer giftigen Substanz in
die Pumpe, vergiftet. Zum Glück wurde
es entdeckt, ehe jemand ernsthaften Scha-