Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 02, 1844, Image 2

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    Chaldäa und weihet? ihn zu seinem Freun
de ein.
Und Abraham ward Stifter des wah
ren Gottesdienstes des einen Gottes des
Himmels und der Erde für alle Welt.
Versuchter Selbstmord.
Julia Ann Hazleton, ein Mädchen von 17
Jahren, welches vor etwa L Monate von
Vermont nach Neu Aork gekommen war,
wo sie anfänglich als Hofmeisterin, so
dann als Putzmacherin ihren Unterhalt
fand, begleitete letzten Samstag Nacht ei
nen Bootsmann, welcher sie Heirathen zu
wollen vorgegeben hatte, nach einem ver
rufenen Orte, wo sie derselbe schändete.
Letzten Montag wurde die Verführte aus
diesem Hause gewiesen, weil sie ohne Geld
war und als ihr Liebhaber sich weigerte sie
zu heirathen, sprang sie in den Fluß, wur
de aber gerettet und befindet sich gegen
wärtig bei einer Familie, welche sich ihrer
angenommen hat.
Ein unmenschlicher Vater.
Adam Fi, ein Deutscher, welcher schon
lange mir seinem Schwiegersohn Martin
Hely in Streitigkeit lebte, schoß letztern
in seinem Hause, etwa vier Meilen west
lich von Winchester, Ind.. am 9. d. M.,
von hinten durch den Kopf, als dieser sich
eben rasirte. Hely starb kurz nach erhal
tenen Schuß und seine Frau entging dem
Tode nur durch schnelle Flucht, denn auch
sie wollte der wüthende Vater ermorden.
Auch ein Nativ. - Es ist nach
gewiesen, daß der Seeräuber Babe der
Sohn achtbarer Eltern in Neu Bork und
kein Ausländer ist. Er verleugnete seine
Eltern so lange er konnte, bis seine natür
lichen Gefühle über ihn siegten. Auch
sein Verbrechen ist erwiesen. Beim Aus
bessern seines letzten Schiffes fand man
ein Beil, das mit Blut befleckt war und
an welchem noch menschliche Haare kleb
ten Minerva.
Eincinnati, 19. Juni. Vorgestern
Abend starben zwei Männer in Oncle
Sams Caffeehause, Ecke von Broadway
und dem Fluß unter geheimnißvollen Um
ständen. Der Eine starb in einer Ecke
sitzend—der Coroner wurde geholt, um ei
ne post mortem Examination zu machen.
Kaum hatte die Behörde den Platz verlas
sen, so starb auch der Andere und der Co
roner mußte wieder geholt werden.
Die Körper dieser beiden plötzlich und
unter so geheimnißvollen Umständen Ver
storbenen sind ins Hospital gebracht »vor
den, wo man sie noch gestern sehen konnte.
Sie waren beide Bootleute und hier un
bekannt der Eine kam mit der "Queen
City" und sein Name war Barney Doug
herty, den Andern kennt man gar nicht.
Volks Blatt-
Falschmünzer gefangen.
In der vorigen Woche wurden in Port-
Carbon, dieser Caunty. zweiFalschmunzer
gefangen wovon der Eine sogleich wieder
aus den Händen des Constables entwisch
te der Andere jedoch vor Friedensrichter
Collahan gebracht wurde welcher ihn aus.
Mangel an Bürgschaft nach dem Gefäng
niß sandte. Dieselben waren Bootleute
auf dem Schuylkill Canal und als man
ihr Boot darchsuchte wurden an 100 Tha
ler falsche Noten, auf verschiedene Banken,
in der Kajüte gefunden. Unter denselben
waren sieben 5 Thaler Noten auf die Mi
ner's Bank zehn 5 Thaler Noten auf
die Lancaster Bank HlO auf die Far
mer's Bank von Cattaraugus Caunty.
Neu Uork, und das übrige auf verschiedene
andere Neu Vork Banken. Es wird rath
sam sein für solche welche nicht genau mit
fremden Noten bekannt sind, sich gut in
Acht zu nehmen. FreiheitS Presse.
Ein Generalfeldmarsch all.
Smith, der berüchtigte Prophet der
Mormonen in Nauvoo, Illinois, hat dem
Congreß eine Bittschrift eingesandt,worin
er um die Errichtung einer Armee von
190,000 Mann nachsucht, die unter sei
nem Befehl stehen soll, und mit der er die
Rechte der Ver. Staaten in Oregon und
Texas behaupten will. Diese Armee soll
jedoch gänzlich unabhängig von der Ver.
Staaten Armee sein, und einzig und allein
unter seiner Botmäßigkeit stehen. Er
sucht ferner nach daß der Congreß die klei
ne Summe von 600,000 Thaler zum Ge
brauch für diese Armee verwillige. Der
Congreß hat natürlich die Bittschrift die
ses Halbnarren nicht auf, sondern unter
den Tisch gelegt.
Eines Vaters Rache. Der
St. tzouis Republikan vom 8. d. enthält
folgendes:
Unsere Stadt wurde gestern durch eine
tragische Begebenl>eit zwischen Herren
Fo r d und Na: h. W. Lo w, einem
Auktionär an der Ecke von Main und
Walnut Straße, in große Anregung ver.
setzt. Es geht aus der gestrigen Unter
suchung hervor, daß Low die Tochter des
Hrn. Ford, dessen einziges Kind, durch ein
Heiraths - Versprechen verführte und sie
überredete aus ihres Vater's Hause zu
fliehen ; hierauf sandte er sie nachNeuOr
leanS und folgte ihr nach einigen Tagen
selbst. Bei seiner Rückkehr von Nru-
Orleans ließ er sie am letzten Montag in
St. Genevieve und kam am Dienstag al '
lein hier an. Hr. Ford besuchte mit einem
Freunde in aufgeregtem Zustande die Of
sice des Hrn. Low und ersuchte denselben
um eine Privatunterredung, was Hr. Low
gestattete und ihn nach seinem Wohnzim
mer führte. Ford frug unter Wegs nach
seiner Tochter, worauf Low antwortete,
"daß wenn er in solchen Geschäften käme,
so sollte er sich packen."
Ford bemerkte hierauf, daß Low vor
sprechen hätte, seine Tochter zu»heirathen
und dieselbe durch dieses Versprechen ver
führt habe; sie sei durch ihn, "enciente"
und er wünsche zu wissen ob er gesonnen
sei. sein Versprechen zu halten. Hierauf
erwiederte Low dem Vater: "er möge
zur Hölle gehen." Als der Zeuge diese
Worte vernahm, wandle er sich nach der
Thür und gewahrte, als er sich umdrehte,
Ford mit einer Pistole in der Hand die
Frage wiederholend:
"Wollen Sie meine Tochter Heirathen?"
"Geht zur Hölle!" antwortete Low
von neuem, worauf der aufs äußerste ge
brachte Vater die Pistole abschoß. Low
saß in dem Augenblick, wo der fiel.
Die Kugel drang beinahe in der Mitte der
Stirn ein und verursachte eine schreckliche
Wunde, deren Folgen, wie man fürchtet,
tödtlich sein werden.
Herr Ford gab sich keine Mühe zu ent
rinnen, sondern stellte sich im Gegentheil
sogleich selbst vor den Richter. Er sprach
ruhig über die Sache und zeigte dieselbe
Festigkeit gestern Nachmittag bei seinem
Verhör.
Die weitere Untersuchung wurde auf
geschoben, bis sich Hrn. Low's Schicksal
entschieden hat. Ford mußte HsoooBürg
schaft stellen. Wir vernehmen von einem
der ihn behandelnden Aerzte, daß der Pa
tient an der Wunde erläge. (Republik.
Senator Benton und die Lokofokos.
Senator Benton, welcher bisher eine
der Hauptstützen der Lokofoko Parthei ge
wesen ist. erhält seht die höchste Ungnade
der Lokofokos über sein Haupt auögegos
sen, well er sich der Bestätigung des Trac
latS für die Einverleibung von Teras wi
dersetzt hat. Ein ehrlicher Ausdruck von
Gesinnungen paßt nicht für die Lokofokos;
und sobald ein Mann von ihrer Parthei
Zeichen von ehrlichen Gesin.iungen an den
Tag legt, wird er in den politischen Bann
gethan und in die Reihen der Whigs hin
über getrieben. Dieses ist jetzt der Fall
mit Senator Benton hinsichtlich seines
Laufs in Betreff der Texas Frage- Der
Washington Spektator sagt von Herrn
Benton : "Er hat freiwillig und im An
gesicht des ganzen Landes sich von der De
mokrauscheu Parthei getrennt. Er steht
setzt vollständig und ordentlich in den Whig
Reihen; er ist in Wahrheit das Haupt
der neuen Koalition." Der Philadelphia
"Mcrcury," eine Lokofoko Zeltung, nennt
ihn Thomas Humbug Benton. Herr
Benton muß sich daher bei Unterstützung
des "Polk und Texas" Tickets in sehr aw
genehmer Gesellschaft befinden.
Sekretär der V. St. Schatzkammer.
Der Achtbare Georg M. Bibb von
Kentucky, President Tyler zum
Sekretär der Schahkammer ernannt wor
den und der Senat hat seine Ernennung
bestätigt. Mehrere Ernennungen, welche
der President früher für das nämliche Amt
gemacht halte, waren vom Senat verwor
fen worden. Herr Bibb ist gegenwärtig
Kanzler vom Staate Kentucky, und es
ist zweifelhaft ob er die Stelle annehmen
wird, wozu er ernannt worden ist.
Lancaster Volksfreund.
Aussichten in Neu-Aork.
Der Herausgeber der Neu Bork Tribu
ne meldet, daß er bei der neulich in Utlka
gehaltenen Clay Club Versammlung, und
seitdem auf seiner Reise durch mehrere Di
strikte der Caunties Orange und Ulster,
Gelegenheit gehabt habe, mit erfahrenen
und thätigen Männern von fast allen
Caunties des Staates zusammem zu kom
men und sich über unsere Angelegenheiten
zu erkundigen. Die so erlangten Nach
richten bekräftigen seine frühern Ansich
ten. daß der Staat Neu York eine Mehr
heit von nicht weniger als 20.000 Stim
men. und nicht unwahrscheinlich 30,000
für Clay und Frelinghuysen geben wird-
Es ist zum Lachen, wie die Lokofoko
Zeitungen sich anstrengen, den Muth ih
rer Anhänger aufrecht ju erhalten. Ar
me Schlucker, ihren sichern Unlergang vor
Augen habend, unternehmen sie es noch,
sich gegenseitig zu überreden, daß ihre Sa
che nicht so schlecht steht, als wie es wirk
lich aussieht.
Ganz auf dem Irrweg. Ei
nige weichköpsige Freunde des Polk trö
sten sich mit der Idee, daß "Polk
für Coons Gift seien." Sie sind aber
durchaus im Irrthum, und werden eS auch
nächsten Herbst zu ihrem größten Leidwe
sen aussinden. Polk-Beeren sind höchst
schädlich für Füchse, dahingegen Coons
dieselben lieben und davon fett werden.
Vaterlands Wächter.
Die Native amerikanischen Autoritäten
in Neu Jork haben ihre Druck, Ankün
digungsarbeiten u. s. w. der Neu. Uork
Tribune, einer Haupt Whig Zeitung, ent
zogen, weil der Herausgeber derselben ge
gen den Native-Amerikanismus auftrat,
und doch spricht noch die Lokofoko Presse
von der Vereinigung der Whigs mit den
Native Amerikanern!
DerNlversle ZSeovsevtcr
Reading, den 2. Juli 1845.
Demokratisch republikanische Whig-Ernennun
gen für 1844.
Für President:
Henry Clay, von Kentucky.
Für V i e e - P r e si d e n t:
Theodor Frelingbuysen, von
Neu lersey.
Für Gouvernör:
General Joseph Märkel,
von Westmoreland Caunty.
Für Canal-Coinm i s si o n e r:
Simeon Guilkorv,
von Libanon Caunty:
Erwähler - Zettel:
Senatorial.
Lbesker Butler, von Luzerne.
Towiisend Hainea, von Ehester.
Repräsentativ.
1 Joseph G. Clarksonlij Henry Drinker,
2 John P. Wetherill,l4 James Pcllock,
3 John D. Ninsteel, 15 Fridrich Watts,
4 John S. Littel!, 16 Daniel M. Smyser,
5 EleazerT.M'Dowelll? JameS Mathers,
k Benjamin Frick, 18 Andreas I. Ogle,
7 Jsaae W. Danleer,lV Dan. Waschabaugh
8 William Hiester, 2l> John L. Gow,
9 John S. Hiester, 21 Andr. W. Loomis,
II) John Killinger, 22 James M. Power,
11 Aler. E. Brown, 23 William A. Jrvine,
12 Jonath. J.Slocum,24 Benj. Hartshorn,
Cin Anerbieten.
Da es sowohl zum Wohle der Partei als
zum allgemeinen Nutzen dienen kann, daß Zei
tungen während dem WaMampfe so viel wie
möglich verbreitet werten, so erbieten wir uns,
Unterschreiber für den Liberalen Beobachter an
zunehmen, von nun bis zur Presidentenwahl,
einem Zeitraum von 5 Monaten, für den mä
ßigen Betrag von Cent, die aber bei der
Bestellung voraus bezahlt werden müssen.
hoffen unsere Freunde im Lande,
besonders die welche Päcke erhalten oder sonst
Einfluß in ihren respektive,, Nachb.irsck.iften
haben, werden sich für Subscribenten bemühen.
Wir machen nur den Vorschlag, daß derselbe
Wirkung hat, hängt hauptsächlich von unsern
Freunden ab.
Mittheilung, unterzeichnet "ein
deutscher Floh," ist uns durch die Post zuge
kommen. Wir ersuchen den Schreiber sich deut
licher auszudrücken oder selbst zu uns zu kom
men, weil wir aus dem Erhaltenen nicht wis
sen können was er eigentlich will.
lKjähriger Knabe, Na
mens John Lutz, kehrte vorige Woche mit einer
geladenen Flinte vom Merkschießen zurück und
fiel im Walde über etwas, wodurch die Flinte
losging und der ganze Schuß ihm in die Lende
fuhr. Ein Knabe in der Nähe eilte ihm zur
Hülfe, aber er war in Gefahr todtzubluten, be
vor der nöthige Beistand erlangt werden kon
te. Er ist jctzt gefährlich krank.
Großer Hafer. —Hr. Heinrich Bieden
eup von hier, zeigte uns vorige Woche 5 Hafer,
Halme, wovon jeder 5 Fuß lllj Zoll lang war.
Er versicherte uns aber auch, daß es ächter
Cla y-Hafer sei und meinte, daß schwer
lich ein Lokofoko ähnlichen oder arößern vorzei
gen könnte.
Die Ernte. Die Landleute in unserer
Nachbarschaft sind mit der Heuernte fertig und
Viele sind bereits mit der Fruchternte beschäf
tigt. Das warme, trockne Wetter begünstigt
die Ernte, aber die Arbeit wird wohl ziemlich
schwer sein, da die Hitze vorige Woche mitunter
125 Grad (in der Sonne) überstieg.
Die Freunde des Schuh-Tarifa und der
Lvbig-Grlmdsäke, nahe und fern, sind ein
geladen sich mit den Whigs von Reading zur
Feier des herannahenden Jahrestages amerika
nische r Unabhängigkeit zu vereinigen.
Das Mittagessen wirb auf der Insel in der
Schuykill, angerichtet werden.
Einladungen waren gesandt an den Achtb.
James Cooper, von Adams, und Charles Gib,
bons und I. G. Clartson, Esgs., von Phila
delphia, und alle drei haben versprochen gegen,
wärtig zu sein und Reden zu halten.
Komt Freunde von Clay, Märkel und
Frelinghuysen.
Laßt uns den Tag der Freiheit preisen !
Das Banner, welches die Whig-Damen
von Reading verfertigt haben, um es dem Clay
Club von Reading zu verehren, als ein Zeichen
des Interesses was sie in dem wichtigen politi,
schen Kampfe fühlen, der jetzt geführt wird,
für die Grundsätze und Maßregeln zur Besör.
derung der Wohlfahrt des Landes auf der ei
nen und Hunger für den Ertrag auf der an
dern Seite,-soll um 8 Uhr an. Morgen deS
4. Juli an Col. Kendall's Hotel dem Club ü,
vergeben werden. Es soll ein Meisterwerk schö
ner Hände sein und wir werden später eine
mehr deutliche Beschreibung davon geben.
In Philadelphia befiirchtet man auf den
nächsten 4. Jnli eme Erneuerung der Vorfäl
le vom Mai; an Reizmitteln fhlt'6 nicht.
Der »te Juli.
Nächsten Donnerstag fällt der ZahreStag
der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten
Staaten oder der 69ste Geburlstag unserer
Freiheit. Zeder der daS Glück hat ein Bürger
dieser Ver. Staaten zu sein, hat billig Ursache
den Geburtstag dieser Freiheit festlich zu bege
hen, denn nur dadurch zeigt er, daß er nicht
vergessen hat waS am 4. Juli 1776 unternom
inen und in den darauffolgenden Zähren glück
lich durchgeführt wurde. Sowohl der Auslän
der wie der Eingeborne haben Ursache sich der
Freiheit zu freuen, denn in jener verhängnis
vollen Zeit wo sie errungen wurde, kämpften
All e vereint um dieselbe. Frankreich, Zrland,
Deutschland und Polen haben rühmlich dazu'
beigetragen unser Land von den Fesseln britti
scher Despotie zu befreien. Die Namen eines
Lafayette, Monlgomery, Stcuben, Kosziusko
und Anderer, werden für immer in der Ge
schichte unseres Landes glänzen, neben denen
von Washington, Zefferson, Franklin und an
derer berühmter Männer. Ein großer Theil
der jetzigen Bewohner der Union denkt kaum
daran oder weiß es nicht, daß das Land was
wir jetzt bewohnen nur 5 Millionen Einwoh
ner zählte, als die damals bestehenden 13 Eol
lonien sich von Großrittanien lossagte. Hät
ten fremde Länder nicht beigestanden, hätte
nicht Frankreich Tausende seiner tapfern Trup
pen nebst Geld und Munition gesandt, würden
wir schwerlich jetzt den 4, Zuli als den Ge.
burtstag unserer Freiheit feiern. Alle jene bra
ven Helden die damals auf dem diesseitigen
Eontmente für die Freiheit kämpften, thaten es
doch wahrscheinlich um ein Land der Welt frei
zu machen und den Bedrückten und Verfolgten
aller Nationen ein Asyl zu öffnen wo sie die
Despoten nicht erreichen könen. Es konnrc un
möglich ihre Absicht sein einen so großen Welt-!
theil zur Wohnung für so wenig Menschen frei
zu machen. Wir machen diese Bemerkung,
um denjenigen die sich ungebührende Rechte an
maßen weil sie zufällig in diesem freien Lande
geboren sind, zu beweisen daß sie irren und das
Andenken derjenigen nicht ehren die für ihre
Freiheit kämpften.
Der lte Zuli ist ein Freudentag für alle Be
wohner der Ver. Staaten—doch nein! er ist
es diesmal wohl nicht für Alle. —Familien die
durch einen gesetzlosen Mob den Vater oder
eins ihrer Glieder oder ihr Eigenthum einbüß
ten, können unmöglich froh sein, und werden
sich kaum überreden können, daß sie in einem
freien Lande wohnen.
Zeder Freund der Freiheit unseres Landes,
der die Erhaltung derselben wünscht, sollte für
die Aufrechthalrung der Gesetze und Ordnung
sorgen. Die Constitution unseres Landes gibt
Zedem sein gebührendes Recht und ihre Erhal
tung ist die Erhaltung unserer Freiheit. Wenn
unsere Nation an Größe und Macht zunimmt,
vermehren sich auch ihre Gebrechen und <S er
fordert größere Vorsicht die Freiheit zu erhalten.
Wir gelten oder wollen wenigstens für die frei
est« Nation der Erde gelten, sollten aber nicht
vergessen daß der Preis der Freiheit stete Wach
samkeit ist. Noch keine Republik die früher
bestand, war von langer Dauer, weil sie nicht
auf dieselben Grundsätze fundirt war wie die
unsrige. Freiheit der Rede, Freiheit der Ge
danken und Meinungen sollte in unserer Re
publik herrschen und Allen gleiche Rechte gesi
chert sein, so werden wir noch oft daS Vergnü
gen haben den Geburtstag der Freiheit zu fei
ern, und nach langen Zcihren wird unser Land
sein was es jetzt ist, daS "freie Amerika.-
Wir finden oft in Lokofoko-Blättern Auszü
ge aus Whig-Blättern, die zu Gunsten der
Nativ-Partei lauten, wodurch sie natürlich be
weisen wollen, daß jene Partei ganz und allein
aus Whigs besteht. Es scheint zu den Grund
sätzen unserer Gegner zu gehören, daß sie im
mcr nur die Schattenseite deS BildeS vor die
Leute drehn. Wenn wir nach alt,deutschem
Sprichwort, den Vogel an den Federn erkennen
können, muß die Nativ-Partei fast ganz aus
Lokofokos bestehn, denn die Editoren ihrer Or
gane in Philadelpnia, der Sun, des Nativc-
Americang und des sind, glauben
wir, alle Lokosokos.
N a t i v i 6 in n s. Hr. I. Meyer oder
Myers, Herausgeber de« "Wahl en Demo
kraten" (einer sogenannten demokratisch,» o
der tokofoko-Zeitnngj in taiicastcr, ist der Er
ste von den deutsche» Zeitungshcrausgebern
der sich offen für die sogenannte Native Ame
ea»-Parey erklärt, und ist wie es schein«
stolj darauf, zu derselben zu belangen. Der
muß einen so»derbare» Begriff von, Patrio
tismus haben, wenn er glaubt, daß man zur
Mordbrenner-Partei gehören muffe, um ei»
Patriot j» sein.
Macht plah für Alt —Die de
mokratischen Whigs von Womelsdorf hielten
am 22. Zuni eine Maß-Versammlung, wie sie
nur selten in einem so kleinen Orte stattfindet.
John Rclly, Esq., führte den Vorsitz, Zacob
Kendall, Georg Keiser, Wm. Säbald u. Sam.
Lindemuth waren Vitt-Presidenten, und I P.
Smith diente als Sekretär. Col. H. Lindsay
hielt eine eloquente Rede und Wm. H. Seiden
bot eine Reihe kräftiger Beschlüsse a„, die ein-
stimmig angenommen wurden, wofür wir aber
heute keinen Raum haben.
In Alt Berk» regt sich auch ein guter Geist,
dessen Bewegungen die LokoS mit Schrecken be.
merken und daher mitunter einen ihrer kleinen
Geister mit Spiritus inspiriren und ihn dem
Großen in den Weg stellen, wie dies auch in
Womelsdorf der Fall war, wo sie »inen Be.
trunkenen angestellt hatten, der den Redner in.
sultiren mußte.
Eine Versammlung adoptirrer Bürger, die
zur Whig-Partei gehören, größtentheils Deut«
sche und Jrländer, wurde am letzten Dienstage
in Baltimore gehalten. Hr. GC. Collin«,
ein Zrländer, hielt eine Rede. Er erwähnt«
der letzten Unruhen in Philadelphia und sagte,
daß die Whigs, als Partei, keinen Theil daran
hatten, als daß sie behülflich waren die Ord
nung zu erhallen und die Rechte aller guten
ten Bürger zu beschützen. Hr. Raine, unser
werthe College, folgte mit einer deutschen Rede.
Er sprach von den Vortheilen die der Tarif
zeugt, und behauptete, daß alle jene Maßregeln,
aufgebracht und vertheidigt durch Henry Cla.),
Sicherheitswachen sind für die Arbeiter, deS
Landes, seiner edlen Institutionen und jeder
Art ehrlichen Fleißes seien. Langes und lau
tes Jauchzen erscholl für Clay, Frelinghuysen
und das Gedeihen der Whig Grundsätze.
Kein Alter ist von Liebe^re7sVe.
President Tyler wurde am Mittwoch mir
Julia, der ältesten Tochter des Achtb. David
Garduer, von Long Eiland, in Neu York ko
pulirt. Zeitungen sagen, dies sei eine Tyler,
Aneration aber nicht an Texas.
uu»,e Beißzange.— Es,üZettung vonNen
Orleans beschreibt die Kraft des magnetischen
Schlafes und meldet unter Andern, daß der
Magnetisirer einer Dame im Schlafe einen
zahn auszog, ohne daß sie den Schmerz emp,
fand. Sonderbar ist es aber, daß die Schön«
schon sechzig solche Operationen ausgehalten u.
noch immer ein gutes Gebiß hat, da doch der
Mensch nie mehr als »2 Zähne hat. Der E,
ditor nieint daher sie müsse die Kinnladen eineS
Hayfisches haben, der drei Reihen Zähne hat,
und eine lebendige Beißzange sein.
Streit Uttter de», den
Mormonen in der Nouvoo, sind nene
Unruhen ausgebrochen, die das Reich des Pro
pheten zu zerstören drohen. Die Druckerei deS
Exposllors daselbst, wurde auf Veranlassung
von Joe Smith durch Mobgewalt zerstört und
die Zerstörer hatten sogar den Auftrag das Ge
bäude zu demoliren, falls man ihnen Wider,
stand leiste. Der Prophet hielt eine Rede an
seine Heiligen und sagte unter Andern :
ihr nicht ausstehen und knietief im Blute
ten wollt, für mich, so mögt ihr zum T.... l
und v t sein und ich werde eine andere
City bauen." Der Bruder des Propheten er
suchte sogar seine Zuhörer nach Warsaw zu ge
hen und auch die Druckerei des Signals zu de
moliren. Der Prophet ist neuerdings für sie.
ben Criminal,Verbrechen angeklagt, solche aIS
Meineid, Brandstiftung ?e.
«Li,, Mörder schuldig gefunden —Un
sere Leser werden sich erinnern, daß vor länger
als einen, Jahre in Warren Eaunty Neu Jer
sey, in der Castnerschen Familie ein vierfacher
Mord verübt wurde. Ein gewisser Joseph Car
ter war schon früher als der Mörder angeklagt,
wurde aber in Ermangelung hinlänglicher Be
weise wieder freigegeben.- Er wurde zum zwei,
tenmale vor die Court gezogen und am Mon«
! tag Nachmittag sprach die Jury das Schuldig
über ihn aus. Die Grand-Jury von Warren
Caunty hat ebenfalls True-Bills gegen I ande
re Personen gefunden, die als Mitschuldige an
der Mordgeschichte, verhört werden sollen. ES
sind Henry Hummer, der zur Zeit des MordeS
in Carters Diensten war, Abner Parke, Bru
der des ermordeten Parke, und Peter Parke,
sein Neffe. Alle befinden sich im Gefängniß, j
Jodn Sar, der bekannte Grobschmidt von
Ohio, befindet sich gegenwärtig wieder in Phi
ladelphia und hämmert di« PokerS mit der
Kraft seiner Stimme, nach Herzenslust, wir
weiland das Subträsury.Metall in 1840.
Der j?seudo«(Vouve» nör Dsrr verur
theilt. Ein Correspondent der Neu York
Erpreß schreibt von Newport, Rhode Eiland,
berichtet, daß Hr. Dorr am Dienstage von der
Supreme Court daselbst zu lebenslänglicher
Gesängnißstrafe verurtheilt worden s«i.
Zeichen der Seit. Die toeoforo.Press, ist
jetzt fast durchgehende zu Gunst,,, der Katho.
likeu, so auch ein großer Theil der Partei.
Sie, die es sonst an zweideutigen Aeußerun
gen gegen Catholieieinue und Catholikeu nie
malö fehlen ließen, besondere wen» ee Par«
teijwecke nöthig machten. Warum sie sich
gerade jctzt für die Sache der Catholikeu er
klären ist leicht einzuscheu—und es wäre gar
nicht zu verwundern wenn die toko - Partei
für eine Weile, bis nach der Presidenten«
wähl zum Beispiel, tathslisch würd,,
swenn es sich thun ließe), die Stimeu der
Catholikeu der Uuion für sich zu gewinne».
E, ei, was aufgeklärte Zeiten !
Snsaüa Dodd, ein 17jähriges Mäd
chen, vergiftete sich am i k. Juni sin Philad.)
mit Arsenik Sie hatte sich kurz zuvor mit
ihrer Mutter und ihrem Bender gezankt.
A. u. «. Welt.