Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 07, 1844, Image 2

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    doch glücklicherweise in Aett entdeckt wurde.
Beinah, all, Arbeiter sind im Gefängnisse,
was ,6 sehr schwierig macht, daß man Schiffe
geladen bokommen kann.
Die Berks Caunty Bank.
Ans besonderes Ersuchen liefern wir heute
einen Theil von dem Berichte der Committee,
die znletzt die Untersuchung über die Ueber
ausgabt dieser Anstalt leitete, und werden
nächste Woche denselben vollständig liefern.
Da der Bericht sich merklich von dem der er
sten Tommittce nnterfcheilet, und über die
Punkte Licht gibt, die bisher im Dunkeln
waren, erwarten wir, daß er mit Aufmerk
samkeit gkleseu werden wird.
Bericht
Der ausgewählten Committee vom Hause, der
das Memorial von Elijah Dechert, Presi
dent der Berks Caunty Bank, übergeben
war:
Hr. Evans, von der ausgesuchten Com
mittee, welcher das beigefügte Memorial von
Elijah Dechert, President von der Berks Caun
ty Bank, bittet um Erlnubniß zu berichten:
Daß sie dem gedachten Memorial solche Be
rathung gegeben hat als die Wichtigkeit der
darin verwickelten Fragen verdiente, und zu dem
Schlüsse gekommen ist, daß so irrthümlich das
Betragen des Hrn. Dechert auch anfangs gewe
sen sein mag, er doch mit Beachtung des Inte
resses der Anstalt handelte wovon er President
war, ohne irgend eine Absicht, der Gemeinheit
oder der Republik Unrecht zu thun.
Die Committee hält es nicht für nöthig die
Geschichte der Akte der Gesetzgebung vom 4ten
Mai 1841, die die Relief-Ausgabe autorisirte,
zu erzählen, oder die Annahme derselben durch
eine Anzahl Banken. Es wird für ihre Absicht
genug sein anzugeben, daß die ganze Summe
der durch die erjagte Akte autorisirten Anleihe
von den annehmenden Banken nicht aufgenom
men wurde, und daß etwa K 1,300,000 davon
übrig waren. Nachdem die Erecutive der Re
publik auSgefunden, daß keine Aussicht vorhan
den war, daß irgend einige der Banken, die da
mals die Verfügungen der Akte vom Iten Mai
1841 nicht angenommen hatten, den übrigen
Theil der Anleihe aufnehmen würden, ist <S
augenscheinlich, aus dein vor der Committee
aufgenommenen Zeugnisse, daß der Gouvernör
verlangte, daß diejenigen Banken, die ihrenAn
theil von der Anleihe bereits ausgegeben hatten»
fortfahren und die nichtaufgenommene Summe
ausgeben sollten. Es ist ebenfalls hinlänglich
erwiesen, daß der Gouvernör und General-An
walt Beide der Meinung waren, daß irgend ei
ner annehmenden Banken die ganze Bilanz von
der Anleihe aufnehmen, oder in andern Wor
ten, die ganze nichtaufgenommene Summe aus
geben möchte.
Zn Bezug auf diesen und andere Punkte,ver
weißt die Committee auf folgendes Zeugniß:
Henry Patriken, Esq., deputirterSe
kretär der Republik, ini September 1841, ver
eidet und examinixt vor der Committee, sagte:
"Ich wußte davon, daß während dem letz
tern Theile des Sommers von 1841 Gouvernör
Porter Anstrengung machte irgend eine oder
mehrere Banken der Republik zu bewegen, den
Betrag der Reliefnoten zu nehmen der von den
nicht annehmenden Banken nicht ausgegeben
wurde ; unter Andern war die Erie Bank und
die Berks Caunty Bank; obwohl ich in Betreff
letzterer nichts gleich vomGouvernör hörte. Die
erste Information welche ich in Betreff der
Berks Caunty Bank erhielt, war von Herrn
John Mitchel, einem Beamten an der Kanal-
Linie. Ich hatte eine Unterredung mit ihm
auf dem Bretter-Wege der vom Capitol herun
ter geht, bezüglich auf die zu machende Ausga
be, wovon er sprach daß sie mit der Erie Bank
und Berks Caunty Bank unterhandelt werden
sollte —beide Banken wurden genannt. Einige
Zeit vor der Oktoberwahl in 1841, und ich den
ke im Monat September, legte einer der Clerks
vom Staats-Departement, bei seiner Zurück
kunst von der erceutiven Kammer, wie er sag
te, eine geschriebene Angabe auf meinen Pult,
welche man von mir verlangte abzuschreiben oder
abschreiben zu lassen, und die an den Staats-
Schatzmeister gesandt werden sollte. Meine
Meinung ist nun, und die Meinung ist stark,
daß es eine Angabe von den« Betrag war den
die BerkS Caunty Bank eingewilligt hatte in
Reliefnoten auszugeben. Der Betrag, glaube
ich, war H 750,000. Ich erinnre mich jetzt
nicht ob etwas weiter daran gethan worden ist,
noch warum nicht. Das Papier welches die
Angabe enthielt, blieb bis im Januar 1842 in
meinem Besitz, wo ich das Amt verließ. Ich er
innre mich nicht ob ich das Papier zerriß oder
es in der Amtsstube ließ, aber ich denke daß ich
«S vernichtete. Es war in meinem, denke ich,
ungefähr vier Monat. Ich sah es oft. Ich ha
be gesagt daß meine Meinung ist, die vorge
schlagene auszugebende Summe H 750,000 war
und nicht als ich angegeben gesehen
habe. Ich weiß daß Beide, der Gouvernör und
General Anwalt, der Meinung waren, daß ir
gend eine der annehmenden Banken den ganzen
Betrag ausgeben möchte der nicht aufgenom
men oder ausgegeben durch die nicht-annehmen
den Banken. Ich hörte dem Gouvernör oft
diese Meinung ausdrücken. Die Erie Bank gab
ungefähr H 350,»00 Reliesnoten aus. Ich weiß
wohl, daß der Gouvernör wünschte, die Bilanz
deS Betrags, der von den nicht-annehmenden
Banken nicht ausgegeben worden, durch eine
Bank oder Banken ausgegeben werden möchte.
Der nichtausgegebene Betrag war T 1,300,000.
Ich hörte ihm oft diesen Wunsch aussprechen.
Die erste Person der ich die Zweckmäßigkeit
vorbringen hörte daß die K 1,300,000 durch eine
einzige Bank ausgegeben würde, war John
Mitchell—er war vertraut mit Gouvernör Por
ter und zur Zeit einer seiner Beamten. Ich er
innre mich nicht mit Gewißheit, wie oder wann
der Betrag ausgegeben werden sollte. Ich weiß
daß »ine Zeit bestimmt war, in dem Papiere,
wenn von der Berks Caunty Bank der stipu
lirte Betrag den sie auszugeben hatte gezogen
werden sollte, aber ich kann mich nicht erinnern
ob eS ein oder zwei Monat waren, oder welche
genaue Periode. Ich weiß daß zur Zeit von
der AuSgabe der Berks Caunty Bank öffent
lich gesprochen wurde, und daß sie eine Mei
nungserklärung von Hrn. Binney hervorrief
gegen das Recht oder die Macht irgend einer
oder zwei Banken, den Betrag auszugeben der
von den nichtannehmenden Banken verweigert
wurde zu nehmen. Meine eigene Meinung
war, daß die Bank kein Recht hatte, und dage
gen daß sie so thun sollte, Die Clerks im ere
eutiven Departement? getrauten sich nie eine
wichtige That zu thun, ohne die Billigung oder
Befehl der Exekutiven. Ick denke das auf die
Ausgabe der Reliefnoten durch die BerkSCaun
ty Bank bezügliche Papier, wurde mir in mei
ner Office durch einen Clerk eingehändigt, viel
leicht war es auch durch den Botschafter. Das
Papier halte keine Unterschrist, sollte aber zur
Unterschrift ausgefertigt werden vermuthlich
zur Unterschrist durch den Sekretär der Repub
lik. Papiere von diesem Charakter wurden öf
ters durch die Executive und den Sekretär des
Staats an mich und andere Beamte Übermacht.
Ich weiß daß die Berks Caunty Bank zu jener
Zeit in sehr gutem Credit stand. Ich hörte oft
dem Gouvernör Porter in Ausdrücken der größ
ten Achtung von Hrn. Dechert sprechen. Ich
weiß daß der Gouvernör und Hr. Dechert zu
jener Zeit sehr vertraut mit einander waren."
O. F. Johnson, Esq., General-Anwalt, in
einem Briefe, datirt Philadelphia den 5. April
1844, an Hrn. Dechert addressirt, in Antwort
auf seinen Brief vom 3. desselben Manats,fagt:
In unserer Unterredung am 2. dieses, wo
rauf Sie dcute», bezöge» wir uns Beide auf
Umstände, die früh im September 1841 vor
fielen, welche meinem Gedächtnisse eine Um
tcrreduttg mit Ihnen zu jener Zeit stark ein
prägen. Am oder nahe dem I. September
1841, kam ich von einem Besuche zu Wil
kesbarre, meinem GebnrtSplatze, nach Phila
delphia zurück. Am 4. dieses Monats schrieb
ich die Meinung i» Antwort auf gewisse Fra
gen, die mir durch de» StaatSsehatzmeister
vorgelegt worden, daß »n Fall die Banken
der Republik sich weigern sollten, die ganze
Anleihe aufzunehmen, die durch die Bill, ge
wöhnlich die Relief-Bill genannt, antoristrt,
daß eine Ba»k den ganze» Ueberschnß nehme»
möchte. Kurz nachdem ich diese Meinung
dem StaatSschatzmeisier überm «cht hatte, be
suchte ich Harrisburg und begegnete Ihne»
zufällig auf der Straße. Nach einer deut
liche» lliiterrcduiig früge» Sie mich, ob ich
eine Meinung als die ebengenaniite ausge
drückt habe. Ich sagte Ihne» ich hätte, nnd
beim Anrufen an der Amtsstube des StaatS-
GchatzmeisterS könnten Sie dieselbe sehen;
oder daß wenn Sie wenige Tage warten woll
ten, dieselbe wie ich verstanden habe, in den
Zeitungen bekannt gemacht werden würde
Wir schieden und ich weiß nicht daß ich je
wieder ein Wort der Uiicerhaltnng mit Ih
nen über de» Gegenstand hatte, vor oder
nachher. Ich will noch hinzufügen, daß Sie
mir zn jener Zeit nicht und zu keiner audern
sagten daß die Berks Tannt» Bank beabsich
tige sich zur Ausnahme des Nestes der Anlei
he unter dem Reliefgesetze anzubiete». '
Der General Anwalt bezieht sich in sei»er
Meinung vom 4. September 1841, ans eine
frühere deutliche Meinung, die er dem Schatz
meister über denselben Gegenstand gegeben
hätte. sDas Ganze nächste Woche.^
Der in Dkntschland u. anderwärts anSge
brochenc Kampf unter de» Israeliten scheint
sich auch auf die Ver. St. zu erstrecke». Das
Gericht für Common Pleas in Charlesto»,
G. C., war i» de» letzten -t Tagen mit einem
Prozesse der beiden jüdischen eckten über den
Besttz der dortigen Synagoge beschäftigt.
Die Reformnten Israeliten verlaugten eben
sowohl als die Parthei derei-, welche strenge
Beibehaltung des alte» Ritus fordern, das
EigenthiiiiiSrecht auf die Synagoge nud »ach
einige» Minuten sprachen die Geschwornen
ein Urtheil zu G»»stc» der Neforinirten aus.
In Tracadie, Tabisintac n. Neqiiack.Städ
te die in der brittischeu Provinz Neu-Bruns
wick liegen, herrscht gegenwärtig eine sehr ge
fährliche Krankheit, so daß sich die Provin-
Zial-Gesetzgebung veranlaßt fand, eine Com
mission von 4 Doktoron abzuschicken, um die
Sache zn untersuchen. Diese Commission
hat erklärt, daß die Krankheit das sei, was
man griechische Krätze (Elephantiasis) nennt,
nicht die Krätze der Araber, sondern die
Leprosie des Mittelalters, welche die Franzo
sen mit dem Namen Tuberenlar bezeichnen,
und welche vom I». bis 16. Jahrhunderte fast
alle Theile Europas heimsuchte. Die Krank
heit ist ansteckend und »och keiner, der in Neu-
Bruuswick bis jetzt davon befallen wnrde ist
davon geheilt worden. Sie habe keine Ver
wandtschaft mit derScrofnla und die Ansicht,
daß sie eine Folge der armseligen NahrungS
inittel nnd der Unreinlichkeit der Bewohner
sei, lasse sich nicht begründen, da man auch in
den reinlichsten Häusern und nnter de» ange
sehensten Familien derartige Kranke fand.
Einguter Schütze.- Ein junger
Engländer, Namens Bennet, machte un
längst eine Wette, daß er 1-iO Pfennig-Stü
cke, eines nach dem andern von einem Be
kannten in die Höhe geworfen, regelmässig
mit einer Pistole treffen wolle. Er fehlte
in 140 Schüssen nicht Einmal und gewann
somit die Wette.
Bruch des Versprechens. Un
sere Geschwornen-Gerichte verfahren in ge
genwärtiger Zeit äußerst strenge gegen solche
junge Männer, die ein Heiraths-Versprechen
brechen. So wurde unlängst bei einer sol
chen Gelegenheit Jemand zn einer Strafzah
lung von z 450 Thaler verunheilt. Tr hat
te einer Dame seit 3 4 Jahre» Besuche
abgestattet, ohne, so viel dargethan werden
konnte, ein Heiraths-Versprechen gemacht zu
haben. Das Geschwornen-Gericht dachte
ohne Zweifel, er hätte dieß thun müssen nud
bestrafte ihn für diese versäumte Pflicht.
DerZUVerale Veovschter^
Reading, den 7. Mai 1844.
Demokratisch republikanische Whig-Ernennun
gen für 1844.
Für President:
Henry Clay, von Kentucky.
Für Vice-President:
Theodor Frelinghuyfen, von
Neu lerfey.
Für GouvernKr:
General Joseph Vtärkel,
von Westmoreland Caunty.
Für Ca na l-Commis st o n e r :
Zbtmcott Vullkorv,
von Libanon Caunty :
Crwähler - Zettel:
Senatorial.
Ckesker Butler, von Luzerne.
Torvnsend Haines, von Ehester.
Representativ.
1 Joseph G. Clarksonl3 Henry Drinker,
2 John P. Wetherill,! 4 James Pollock,
3 John D. Ninsteel, 15 Fridrich Watts,
4 John S. Littell, 16 Daniel M. Smyser,
5 EleazerT.M'Dowelll? JameS Mathers,
6 Benjamin Frick, 18 Andreas I. Ogle,
7 Jfaae W. Vanleer,l9 Dan. Waschabaugh
8 William Hiester, 20 John L. Goiv,
9 John S. Hiester, 21 Andr. W. Loomis,
10 John Killinger, 2L James M. Power,
11 Aler. E. Brown, 23 William A. Jrvine,
12 Jonath. J.Sloeum,24 Benj. Hartshorn,
Palm er, Esq., an seiner Real,
Estate und Kohlen-Office, No. 59 Peinstraße,
unterhalb der dritten, zwei Squärs südlich von
der Merchants Exchange, in Philadelphia, ist
autorisirt Subseriptionen und Advertisiments
für den "Liberalen Beobachter" anzunehmen
und darüber zu quittiren.
Achtb. John Ritter, vom Con
greß, danken wir für erhaltene Dokumente.
unserer Unterschreibet die ihre
Zeitungen an Hrn. Landis Gasthause, in Di
strikt Taunschip oder sonst durch denselben Trä
ger erhalten, sind ersucht den Trägerlohn zu
entrichten, wenn es noch nicht bezahlt ist, an
den Post reit er.
Samstag Abend
fiel es einem der hiesigen Gefängniß-Vögel, der
wegen Falschmünzerei dort einquartirt war,
ein, sich einmal in freier Luft umzufehn und er
wagte einen Gang nach dem Penn-Mount. Er
hatte beinahe den Wald erreicht ehe er vermißt
wurde, und wird daher wohl noch auf freien
Füßen sein.
Unsere Gesetzgebung hat sich am vorletzten
Montag Abend um 12 Uhr wirklich vertagt,
Von ihrem letzten Thun haben wir nichts wei
ter zu melden, aIS daß die sogenannte Revenue-
Bill passirt ist und wahrscheinlich auch die lln,
terfchrift des Gouvernörs erhalten wird, wor
in für den Verkauf der Hauptlinie und Dela
ware Abtheilung unserer öffentlichen Werke ge
sorgt und ein zusätzlicher Tar von 3 Mills auf
alles jetzt tarbare Eigenthum gelegt wird; eine
Bill die Vorkehrungen zur Einlösung der über
ausgegebenen Reliefnoten von der Berks Caun
ty Bank trifft, durch den Staat, passirte eben
falls. Sobald wir eine Liste von allen in dieser
Sitzung passirten Gesetzen erhalten, werden wir
sie vielleicht ganz mittheilen.
LVelches ist die Sank-Partei / Der
letzte "Unabhängige Republikaner," das Or
gan der Lokofoko« oder Antibank-Parrei von
Lecha Caunty, stimmte am Mittwoch ein Lob
lied an bei Verkündigung der Nachricht, daß
die Bill passirl sei, wodurch die "Bank von Le
cha Caunty" incorporirt wird. Es ist zwar
keine Sünde ein Bankmann zu sein, aber es zu
sein und doch nicht sein zu wollen, ist Heuche
lei, welche gerügt werden sollte.
lLin werthvollea Pamphlet in deut
scher Sprache.—Der Libanon Courier vom
letzten Mittwoch sagt, wir hatten die Begün
stigung das Manuskript für ein Pamphlet zu
durchsehen, welches jetzt in Druck ist und bin
-12 Tagen zum Abliefern fertig sein wird, wel,
ches unter den arbeitenden Klassen überall ver
breitet werden sollte. Das Werkchen wurde
von dem Presidenten des Libanon Whig-Clubs
bereitet, ist im Gespräch, Style geschrieben und
mag billigerweije ein lLxpositor von Whig-
Grundsätzen genannt werden. Es vesolgt die
Politik der Regierung in Betreff des Tarifs
und Geldumlaufs, von Washington bis auf
diese Zeiten und zeigt schließlich, daß die WhigS
jetzt Maßregeln vertheidigen, die von Jefferson,
Madison, Monroe zc. gutgeheißen wurden, und
die damals als wahrhaft demokratisch betrach
tet wurden. Das Pamphlet wird etwa 24
groß-oktav Seiten enthalten und zu K 2 50 per
Hundert, geliefert werden.
Die Berichte von der Virginier Wahl kom
men sehr langsam ein, lauten aber noch immer
sehr günstig für die Whigs. Es ist wahrschein
lich daß sie in beiden Häusern der Gesetzgebung
bedeutende Mehrheiten haben werden.
TVieder ein Fehlgriff.—ES ist eine nicht
zu leugnende Thatsache, daß die Whig-Blätter
im Allgemeinen der Vereinigung von Texas
mit der Union nicht recht günstig sind, wodurch
ihre Gegner schon mehrmals Gelegenheit fan
den sich über die brittifchen Whigs lustig zu
machen, und als sich endlich Henry Clay selbst
öffentlich gegen die gedachte Vereinigung erklär
te, glaubten sie sicher gewonnenes Spiel zu ha
ben und die Beschuldigung, daß die WhigS mir
England einverstanden seien, wurde überall
laut; aber diese Freude wurde bald getrübt,
und zwar durch Martin Van Buren, dem O
bersten der Lokos, selbst, der den dummen, un
vorsichtigen Streich machte, sich in einem Brie
fe ebenfalls gegen die Vereinigung mit Texas
zu erklären. Der Brief ist sehr lang und wur
de am vorletzten Samstage im Washington
Globe publizirt. Ausser der Erklärung gegen
den Anschluß drückt Martin noch die Meinung
aus: "es sei nicht wahrscheinlich daß England
geneigt sei Texas in Besitz zu nehmen." Man
glaubt hin und wieder Martin habe sich durch
diesen dummen Streich um seine Ernennung
gebracht. Wenn wir dies nun zwar nicht unbe
dingt glauben, weil die Partei wohl Keinen
finden dürfte der sich so freiwillig zum Opfer
hergibt, aber wir glauben daß die gedachte Er
klärung ein sehr gutes Kühlungsmittel für vor
laute Lokofokos ist, die so gern über britische
Whigs kreischen.
AnschlieHung von Texas.
Die Anschließung von Texas an die Ver.
Staaten wird jetzt häufig besprochen, doch ist
es nicht wahrscheilich daß sie vorläufig durchge
setzt werden wird. Der Hauptgrund zu dieser
Vereinigung ist die Vermuthung, daß England
geneigt sei die Republik Texas an sich zu ziehen
und die Teraner, da sie in sich selbst nicht beste
hen können, nur die Wahl haben sich entweder
an England zu verhandeln oder der Union an
zuschließen, daß sie aber vorzugsweise das Letz
tere thun möchten. Aus diesem Gesichtspunkte
wird die Sache von ihren Freunden betrachtet,
indem sie alle Nachtheile auszählen die daraus
entstehen könnten, wenn England die Herr
schaft über Texas bekäme und demnach wäre
es rathfam für die Ver. Staaten, die junge
Republik sobald wie möglich an sich zu ziehen
Wenn man aber die Sache von der andern
Seite betrachtet, so kömmt ein ganz anderes
Resultat heraus. Texas bildet jetzt das Asyl
für den Auswurf aus den Ver. Staaten, und
ist grbßtentheils vo'n diesen,Abentheuer» «.In
dianern bevölkert, und indem die Union alle
diese saubern Vögel alle wieder in ihr Gehege
bekäme, würde sie noch eine Mitgift von etwa
H 15,00»,000 Schulden dazu bekommen mehr
wie Texas gegenwärtig mit alle seinen Herr
lichkeiten werth sein möchte. Ohne dies ist zu
befürchten, daß durch die Aufnahme von Texas
in die Union die südlichen Staaten so an Macht
gewinnen würden, daß sie in wenigen Jahren
sich die Oberherrschaft im Congreß verschaffen
und den östlichen Staaten Gesetze vorschreiben
könnten, wodurch die Interessen der Letzter» be
dedeutend leiden müßten, da der Tarif und die
Vertheilung des Ertrags von den öffentlichen
Ländereien bald unter den gewesenen Dingen
sein würden, worauf eine Trennung der Union
die nächste Folge wäre, womit dieNeu-England
Staaten jetzt schon drohen, im Fall die Auf
nahme wirklich stattfinden sollte. Von dieser
letzten Seite scheinen auch die ersten Staats
männer der Union die Sache betrachtet zu ha
ben, die sich bereits gegen die Aufnahme aus
gesprochen haben, und man sollte fast glauben,
daß die Mehrheit des Volkes gegen die Auf
nähme ist.
Dcmokra t i 112 ch e:
Whig National-Convention
Es ist wohl kaum nöthig unsern tesern z»
sagen, daß der große Staatsmann Henry
Clay, der von dem Volke in alle» Gegen
den der Union als der Candidat für das höch
ste zu vergebende Amt betrachtet wurde, durch
die Convention als solcher bestätigt worden;
dies war ein Resultat, das Jeder erwarten
konnte. Wir wollen nun versnchen, einen
kurzen Bericht von de» Verhandlung?» der
National-Convention zu geben, die am Mitt
woch in Baltimore zusammentrat.
Die Convention organisirte sich um punkt
II Uhr v. M. und ernannte folgende Beam
te :
P r ä si d e n t:
Achtba. Ambros Spencer von Neu Pork.
Viee-Präsi denken:
Georg W. Crosby, von Maine.
I. Goodwin v. Neu Hampshire.
L. Saltonstall, v. Massachusetts.
Es. F. Mann, von Shode Island.
Charles Paine von Vermont.
W. V. Ellsworth, von Connecticut.
E. Root von Neu Pork.
John B. Ayerigg, von Neu Jersey.
JameS W. Thompson, von Delaware.
John Strohm, von Pennsylvanien.
W. C. Dawson, von Georgien.
William Martin, von Tennessee.
Thomas Medcals, von Kentucky.
Samuel Sprigg, von Maryland.
B. W. Leigh, von Virginien.
Richard Hines, von Nord Carolina
Jacob Burnet, von Ohio.
Samuel Hall von Indiana.
Henry Chipman, von Michigan.
Henry Johnson, Louisiana.
JameS Dupree, von Misstissiippi.
R. A. Swing, von Missouri.
Cyrus Edwards, von Illinois.
H. I. Thornton, von Alabama.
I. P. Preston, von Süd Carolina.
James H. Walker, von Arkansas.
Sekretäre:
Jsaac Monroe, von Maryland.
George Mason Graham, von Louisiana.
Robert E. Horner, von Neu Jersey.
C. C. Norwell, von Tennessee.
Noah Smith, von Maine.
Edward I. Hale, von Nord Carolina.
Nachdem der Präsident seinen Sitz einge
nommen hatte, hielt er eine sehr anständige,
kräftige Rede an die Convention. Ein Vor«
schlag, Henry Clay, von Kentucky, ein
stimmig als Candidat für P r ä si d e n t zu er
nannt zu erklären, wurde mit großem Beifall
angenommen. Die Candidaten für Vice-Pre»
sident waren: John Sergeant, von Pennsyl«
vanien, Millard Fillmore, von Neu Pork, John
Davis, von Massachusetts, und Theodor Fre«
linghuysen von Neu Jersey: Beim dritten
Ballot erhielt Theodor Frelinghuyfen eine
Mehrheit aller Stimmen und wurde als rich
tig erwählt erklärt.
Wir enthalten uns aller weitern Geschrei,
bung der National-Convention, um Raum für
die folgende Beschreibung der Zungen Männer-
Convention zu gewinnen, die wir dem Balti«
morer "Correspondenten' verdanken.
Baltimore, den 3. April.
Die Prozession der Whigßatisications-
Convention.
Tchon vorgestern begann sich die Stadt
festlich zu schmücken ; Fremde aus den ent
legensten Theilen der Union füllten un
sere Straßen, unsere Hotels und die mei
sten Privat Häuser; Männer, Frauen
und Kinder, Alleö war geschäftig, diese in
der Politik, jene, die angelangten Gäste
würdig zu empfangen, und Alle gespannt
auf das, waö da kommen würde die
Wl)ig Prozession.
W,r hallen e6 für unsere Pflicht, als
öffentliches Organ, unsern auswärtigen
Lesern besonders dieses Ereigniß wieder
zugeben, waö wir übrigens nicht als Par
teisache, sondern mehr als eine öffentliche
Belustigung, eineAugenweide für die Ta
usende Zuschauer ansehen.
Die Seitenwege der in dem Programme
aufgezeichneten Straßen,waren schon früh
Morgens bei Dämmerung besetzt, und ei
ne Unmasse von Leuten durchwogte die
selben. Musik erscholl von allen Ecken,
und die verschiedenen Delegationen, welche
dem Versammlungsplatze zuzogen, verkün«
digten, daß die Whig Prozession bald be
ginnen würde. .Eine Stunde nach der
andern verstrich, die Damen in den
stern und auf den Balkons, die Verkäufer
von "Badges" und "Kuchen" begannen
bereits unruhig zu werden, mit Ungeduld
erwartete Alles den Anfang der Feierlich
keiten.
Endlich kömmt die Avantgarde langsam
angeschoben, zu Wagen und zu Pferde,
Frauen und Weiber. Große und Kleine,
Schwarze und Weiße. Jetzt lassen sich.die
Musik Chöre vernehmen und eine unüber«
sehbaiv Reihe von Bannern und sonsti
gen Emblemen bietet sich dem erstaunten
Auge dar. Unter Hurrahgeschrei drängt
sich der lange Zug durch die errichteten
Ehrenbögen und das Wedeln von Nasen
tüchern bezeugte dem Demokratisch-Ge
sinnten zu seinem Bedauern, daß die La«
dies den Eoons huldigten.
Um Uhr setzte sich die Prozession
von dem westlichen Theil? der Stadt auS
in Bewegung. In der Abtheilung dersel«
ben befanden sich der Bürgermeister von
Baltimore, die National Nomminations'
Convention, die Whig' Mitglieder desCon
ttrfsses und Stadtraths. Redacteure von
Zeitungen :c. Diesen folgten di? Delega
tionen verschiedener Staaten, von denen
wir die nachfolgenden namhaft machen:
Neu Hampshire. Massachusetts. Rhode
Island. Connecticut. Neu York. NeuJer
sey.Pennsylva nien.Delaware. Maryland,
Columbia. Virginien. Nord- und Süd-
Carolina, Georgien. Vermont, Tennessee.
Kentucky, Ohio,Louisiana. Indiana. Mis
souri, Mississippi, Illinois, Alabama,Mi
chigan und Arkansas. Die stärksten De
legationen waren die von Pennsylvanien,
Neu Vork Massachusetts, Delaware und
Neu Jersey. Die ganze Linie war unge
fähr 5 Meilen lang.
An Coons und Adlern fehlte es nicht.
Vor Allem gefiel uns der von Maryland
beschaffte Preisbanner, der geschmackvoll
dekorirt, das Brustbildniß des nominirten
Candidaten im Schilde führte, daö von
zwei weiblichen Figuren getragen wurde.
Wir müssen gestehen, daß die Whigs der
Ver. St. alle ihre Kräfte aufgeboten ha
ben, indem die angekommenen Fremden
sich auf 40.000 beliefen, und alle Staaten
stark repräsentirt wurden. Delaware hat
tüchtige Hähne geliefert, wem, man nach dem
häufige» Krähen, das die ganze Reihe durch
lief, schließe» darf. Unter den viele» Sel
tenheiten, die sich den erstaunten Auge» dar
boten, zählen wir ein Erntefeld, auf Wä«
gen gezogen, wo gepflügt, qesäet, geerntet und
ansgedroschc» wurde Whig - Prinzipien.
Dann kam eine Darstellung der verschiede
nen Gewerkt, wo Schmiede, Schumacher,
Schneider, Gerber, Böttcher und sonstige
Mechaniker der Menge ihre Geschicklichkeit