Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 23, 1844, Image 2

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    und im Jahre 181 1 legte er in
schaft mit Simon Drum, Esq-, auf sei
nem Lande, die Sewickly Papiermühle an
die dritte derartige Anstalt, welche im
Westen angelegt wurde. Im Jahre 1812
wurde er von den feurigen Patrioten sei
ner Nachbarschaft, welche in Erwartung
dcs drohenden Kriegswetters eine Reiter
truppe gebildet hatten, zu ihrem Haupt
mann (Captan) erwählt; er und lie bo»
ten dem Präsidenten der Ner. Staaten
auf 12 Monate ihre freiwilligen Dienste
an ; dieselben wurden angenommen. Der
rüstige und jugendliche.'lbeiuheurer in Ge
birg und Nebel, vom Mississippi und der
Wildniß wurde so der Krieger seines
terlandes; und im August 1812 wurde er
mit seiner Reiterschaar nach Fort George
beordert, allein auf das Eriuchen des Ge
neral Harrison wurde ihm eine andere
Bestimmung, nämlich dcr Nordwest-Ar
mee, angewiesen. Es war ein erheben
der Anblick, zu sehen, wie diese mnthige
Schaar den sich an den Sewickly Hügeln
hinaufschlängelnden Weg aufwärts zog,
worauf der lehte Schimmer ihrer Säbel
und das letzte Flattern ihresßanners durch
den grünen Wald erglänzte, und daß letzte
Schmettern ihres HüfthorneS von ihren
Weibern, ihren Töchtern und ihren Freun
den vernommen wurde, welche sich in der j
Ebene von Millgrove versammelt hatten,
um ihnen Lebewohl zu sagen. Als die
Compagnie in Pittsburg, ihrem ersten
Sammelplatz ankamen, fanden sie, daß
die Regierung keine Mittel angeschafft
hatte, um die Truppen zur Armee stoßen
zu lassen, allein die kühnen und tapferen
Patrioten hatten ihr Herz ihrem Lande
geweiht, und Schwierigkeiten und Hinder
nisse steigerten nur ihren Eifer für die gu
te Sache. DaS war die Zeit, wo sich
Märkel'S kräftiger Sinn zeigen konnte;
Schwierigkeiten lagen ihm im Wege, er
kämpfte mit denselben, und überwand sie.
Manchem würde es ganz willkommen ge
wesen sein, unter solchen Umständen zu
rückkehren zu können, und wohlfeil den
Ruf zu gewinnen, daß cr bereit gewesen,
seinem Äaterlande zn dienen. Nicht also
dachte der offenherzige, mannhafte und ta
pfere Capitän Markel. Mit hochherzigen
Muthe entschlossen, daß seine Mannschaft
ihn Gelübde des Kampfes mit den Fein
den ihres Landes lösen sollte. Er hatte
damals keine eigene Geldmittel, diese
hatte er mit Anlegen seiner Papiermühle
im vorhergehenden Jahre gänzlich er
schöpft, allein er hatte Credit. Er wandte
sich an die alte Pittsburger Bank, damals
die erste derartige Anstalt in jener Stadt,
wovon, wie wir glauben, der gegenwärtige
Kriegssekretär der Ver. Staaten (Ter.
Wilkins) Präsident war. Allein es woll
te sich der Bank damals nicht recht schicken,
General Märkel die Summe zu leihen,
welche er brauchte (1250 Thlr.). Allein
er ließ darum seinen Muth nicht sinken,
sondern wandte sich an die Farmer's und
Mechaniks' Bank, wovon John Scule
Präsident war, und nachdem er verspro
chen hatte, genügende Indossanten zu be
kommen, verstand sich die Bank dazu ihm
das Geld vorzustrecken. Es befanden sich
damals in PittSburg viele Leute aus West
moreland Eaunty, welche sich dorthin be
geben hatten, um den in den Kampf für's
-Vaterland ziehenden Soldaten Lebewohl
zu sagen: unter diesen verschaffte sich
MärkelJndossannten, um die Bank zufrie
den zu stellen, und die Bank lieh ihm die
12511 Thl. Eapilän Märkel schloß sodann
mit dem Quartiermeister Herrn Wheaton
einen Contrakt ab, vermöge dessen sich Er
sterer anheischig machte, für 800 Thi. sei
ne Truppen nach Urbana in Ohio zn brin
gen, u. sie mit allen nöthigen Bedürfni>sen
zu versorgen : und den Ueberrest vertheilte
rr unter seiner Mannschaft, um ihre Equi
pirung zu vervollständigen, zu welchem
Ende seder Freiweiilige, der sich zu zwölf
monatlichem Dienste verpflichtet, nach der
Congreßakte 50 Thl. vom Präsidenten er
halten sollte. Eapitän Märkel erreichte
durch Eilmärsche Urbana früher als man
erwartete, und ersparte 300 Thl. an den
800, Thl. welche ihm der Quartiermeister
zugestanden hatte, um seine Truppen nach
jenem Orte zu führen. Diese Summe von
300 Thl. hätte Capitän Märkel für sich
behalten können, weil er verbunden war,
die Truppen nach Urbana zu bringen,
möchte es kosten was es wollte; allein der
Capitän vertheilte die 300 Thl. unter sei-
Mannschaft, und die Regierung erhielt sie
bei ihrer Abrechnung mit den Soldaten
zu gute geschrieben. Die Regierung lös
te gleichfalls die von Capitän Märkel für
die 1250 Thl. ausgestellte Schuldverschrei'
bung ein.
Es ist übcrfiüsslg, dic eiiizelueuTreffeu und
Dienste anjugebe», worin sich Gcueral Mär
kel mit dcr Nordwest-Armee hervorthat. Er
genoß das Vertraue» u»d die Liebe seines tap
fern Oberfeldherrn, dcs verstorbenen Präsi
denten der Vcr. Staatcn (Gcn. Harrison),
er war der Liebling seines Regime»ts uud sei
ner Mannschaft; stets der Tapferste uuter de»
Tapfere», und der Anspruchloseste unter dcn
Bescheidenen, wird seine kriegerische Hal
tung, seine offene männliche Miene „och lan
ge bei seinen Kamerade» in Andcnkc» leben.
In der Schlacht von Misstssinewa war sein
Posten der Posten der Gefahr, nnd er schloß
die Schlacht, nnd krönte den Sieg durch einen
entscheidenden Angriff, welchcr die Wilden
ans ihrem Hinterhalt verjagte. Viele seiner
Kameraden wurden getödtet, unter ihnen sein
tapferer Lieutenant n»d Vetter Waltz, der
noch sterbend seinen Kameraden Muth ein-
sprach. Tin hochherzigerer Jüngling fiel
niemals im Kampfe für sein Vaterland. Er
wnrde von seinen Kameraden ni der Wildniß
begraben, unter dcn, Trauergesauge der Sol
daten und den Tönen seines eigenen Hüfthor
nes.
Kein Sarg nnischsoß<ci»c tapfere Brust,
Kei« Leichentuch barg sei» Gebein,
Er lag da, wie weil» er schlafe» gemußt,
Dcr Kriegsmautel hüllt' ih» »>ir ei».
Bei der Belagerung von Fort Meigs nahm
Capit. Märkel au verschiedenen Ausfällen
Theil, und am Ende seiner Dicustzeit emp
fing er einen höchst ruhmvollen Absebied vom
Gcneral Harrison. Nach seiner Rückkchr
von der Armee betrieb er hauptsächlich seine
Papiermühle und andere Geschäfte bis vor
etwa IU oder 12 Jahre», seit welchcr Zeit er
sich lediglich mit vcm Landbau bcschästigte.
Das ist dcr Man», welche» die i» Coiiveu
tion versammelten Whigs nnd Aiuimäsons
ihre» Freunden für das hohe Amt eines Go».
veruörs dieses Staates als Candidateu vor
gestellt haben Er ist von Grund aus cin
Wbia, che» sowohl nach sciiicn
Haiidlniigcn als Gcstiliiunge». Er ist kein
Gelehrter, wohl aber cin crfahrncr Mann
Er macht keine hochtrabende Ansprüche auf
Demokratie; allein in seinen Sitten,
scinem Leben und Handlungen ist er ein so
ächter Demokrat, wie jemals einer lebte. Er
ist ein Mann, dessen Wahlspruch lautet: ~wo
dic Frcihcit wohut, da ist mrin Vaterland,"
nnd der jenem Wahlspruche auf alle Ge
fahr treu bleibt. General Märkel hat durch
eine lange und wechselvolle Erfahrung den
Wcrth von Whig-Grundsätzen kennen ge
lernt, den Vortheil und die Zwcckinäßigkcil
dcr Aufmunterung, lliittrstützung nnd Bele
bung des tinheimischc» Gcwcrbflcißes und
der Landesprodukte gegen den Einstuß des
Auslandes. Er hat Pavicr und Flaue in ei
nem sehr bedenkenden Maße fabrizirt. Das
Mitgefühl für verwandte Arbeiten und ähn
liche Geschäfte macht stcts dcn Frennd eines
Manlifaktiirzweiges z»m Frcuude aller am
der» Gewerbe—und jeder amerikaiiischc Gc
werl'sinaiin wird in Gen. Märkel eine» ver
nünftigen und cutschiednicn Frcnnd findc»
Durch seine cigcnc Erfahrung bclchrt, so wic
durch dic Geschichte seines eigenen Landes n.
civilislrtcr Nationcn allcr Ortcn, wciß cr,
daß wohlgeordnete Regierungen den Gewerb'
'stciß, dic Manufaktur, dcn Ackerbau nnd die
Arbeit des Landes, sowohl direkt als ans ver
fchirdcnc mittelbare Arten bcschützcn können
—dnrch Vertrag, durch Tarif, durch Schiff
fahrts- nnd Handclsgcsctzc. Und er glaubt,
daß ein solchcs Verfahren eine der erste»
Pflichten einer jeden wciscn Rcgierung ist.
Unser Candidat ist gleichfalls zn Gunsten dcr
Wiederherstellung eines gesunden National-
Geldumlanss, so daß der rüstige und ehrliche
Arbeiter nicht durch Mäklcr nnd Geldwechs
ler um einen Theil seines sauer» Verdicustcs
gebracht werde.
Ein Republikaner in jedem Ginne des
Worts, glaubt cr, daß sich dic Rcgicrnng
»ach dcu Bcdürfniffen der Seiten richtcn soll
tc; nnd daß deßhalb die Rcgjcrniigskostcn
mit dcr Fähigkeit des Volkcs zur Bezahlung
von Taxe» in ein gehöriges Verhältniß ge
bracht wcrdcii sollten. Eine dnrchgl ciscndc
Reform sollte seiner Ansicht nach in jcdcm
Zwcige des öffcntlichcn Dicnstes cuigtsührt,
nnd alle Ausgaben sollten auf den niedrigsten
Maßstab einer sparsamen Verwaltung herab
gesetzt werden. Wir wissen, daß wenn cr
zum Gonvcrnör crwählt werdcn sollte, er je
des in seiner Macht stchendc Mittcl anwcn
dc» würdc, um alle nnnützcn Ansgabcn abzu
schneiden, welche ma» einstweilen ohne Be
nachthciligung dcs Staatswohles entbehren
könnte, damit dic Rcgicrung in dcn
käme, die Zinsen auf die Staatsschuld zu be
zahle», ohne das Volk zu sehr mit Stenern
zu belaste«, und damit Maßregeln für die
endliche Tilgung dcr Hauptschuld getroffcn
wcrdcu könntcn.
Es frcnt nns zu wisscn, daß dcr Whig
Candidat dcn gutiu Namcn. dic Ehre nnd
Treue dcs Staats viirch cinc vollkommcnc
Erledigung allcr Scbiildcn, Vcrbindlichkci«
tcn und Contraktc, welche derselbe in Gemäß
heit dcr Constitution nnd der Gesetze über
nommen hat, zu bchauptcu cntschicdcn und
aufrichtig cutfchloffcu ist; und daß cr dic
Staatsschuld vou Pcnnsylvanicn, einerlei
wer dic gcgeuwärtigc» Scaatsgläubigcr sci»
mögen, oder wer die ursprünglichen Darlei
her waren, als eine Last d»s Gewerbfleißes
und der Arbeit dcs Staats bctrachtct, wclchc
derselbe sowohl nach dcn Grundsätzcn der Eh
re und dcr Rechtschaffcuhcit, als nach dcn
Gi'undsätzc» einer republikanische» oder Rc
präscntativ-Regierung abzutragen verbunden
ist, nnd daß wir deßhalb allen Anspruch auf
Achtung unter den civillsirten Nationen der
Erde verlieren müsse», wen» wir »iis wcigcr»
dic fcicrlichcn Verträge zu halte», welche dic
Rcpräseutauten dcs Voltes i» Gemäßheit
der Constitution und der Gesetze geschlossen
haben.
Puuischc Treue würde aufhörn« das
Brandmal zu sci», wclchcs dic ganzc Mensch
heit »nciidlichcr Nationen eiiimüthig auf die
Stirn druckt?, uud dic amerikanifchc» Staa
ts» würdcn es durch größcre Fertigkeit i» der
Kuust dcs Begnügeus dahi» bringe», daß die
Worte: "Amcrlkanische Zrcuc" an deren
Statt zum allgemeine» Scbimpfworte würde,
Dieses ist ein flüchtiger Ueberblick über die
Grundsätze uuseres Caudidateu, um dereuwil
lt» wir denselben Eurer Unterstützung auem
pfehle». Er ist kein Aemtcrjäger gewesen:
uachdcm sei» a»6gczcich»kter Freiind General
Harrison zum Presidenten gewählt worden
war, traf derselbe auf seiner Reise nach Wa
shington mit General Märkel zusammen; nnd
als stch die alten Kriegskameraden ihres Wie
dersehens freuten, sagte der President: ~mein
alter Kamerad, die Vorsehung hat mir eini
ge Gewalt verliehen, was kann ich für dich
thun /" „Nichts President, Nichts," laute
te Märkels Antwort; „ich werde dich mit ei
ner Bitte für diese» oder jene» Freund belä
stige», allein ich selber wünsche nichts wcitcr,
als daß deine Administration pünktlich nnd
segensreich für das Volk sein möge." —I»
seine gegenwärtige Stellung, als Candidat
für das Gouvernörsanit, haben ihn seine
Freunde, seinen eigenen Wünschen zuwider,
gebracht. Und jetzt, w? er im Felde sieht,
mag vielleicht mancher giftige Pfeil auf die
Brust dee alten Kriegers abgeschossen werden.
Doch seine Aiiseinder mögen bedenke», daß
er auf den Ruf seines Vaterlandes seine
Brust dem tödlichen Ziele der Zndjaucr-Bücl,»
se und den brittischcn Bajonetten bloßstell
te ; und daß er auch jetzt noch mit derselben
Mannhaftigkeit auf den Ruf seiner Freunde
und für das allgcmiuc Wohl bereit ist, seinen
Feinden die Stirne zu bieten, und des Unge
wittere nicht zn achten, das am Himmel her
aufzieht.
Doch manche hochherzige und patriotische
Stimme wird sich zu seinen Gunsten erheben;
ja selbst uiittr seinen policischcnGcgncr». Die
Winde des Westens, wie sie frisch ans dem
Lande wehe», das jetzt mit lachenden Wiesen,
Flure» »iid Wohnungen besäet «st, wo er
vor 50 Jahre» die Feinde seines Vaterlandes
in der Wildiiiß bekämpfte werden für ihn
sprechen. Die Töne der Kricgsmnstk werden
für ihn sprechen. Die Fraueu (Gott segne
ste) von jeher die Freundinnen der Tapferkeit
und Vaterlandsliebe, werden für ihn sprechen
—lind bis z» der nächsten Wahl werden dic
meisten Bürger für ihn sprechen
Ans dann! ans! zur Untcrstütznng des
Candidaten, welcher dem Staate in der Stiiir
de seiner Bcdrängniß beistehen wird.
Richard Coultcr. James Moorhead, Ale
xander Plnnicr, James Paul, Joseph H.
Kuhns, Anthony Rnff, David Porter, Thos.
Boreland, John Gtoner, Peter Gay, Jo
seph Moorhead, Frcdrick I. Cope, Johu Co
vode, John Milligan, Ainos Steck.
Pilrsbnrg, den 9. April.
Während der ganze» letzte» Woche war
»»scre Onarter Sessious Conrt mit dein Ver
hör des Presbvtcriaucr Pfarrers Marschall
beschäftigt, der bekanntlich schon im letzte»
October wegen Schwängerung der Jane Mac
Faddcn >n llntersnchung stand, aber damals
ein neues Verhör bewilligt bekam, weil die
Jury nicht einig werden konnte. Bei dem
jetzigen Verhör wurden die Beweise seiner
Schuld noch bei Weitem klarer und unwi
derlegbarer beigebracht, ja cs ergab stch so
gar fast ansser allem Zweifel, daß der Ehr
würdige Herr die Hülfe eines Doctors in
Anspruch genommen, NM die Frucht abzu
treiben, u»d dessen ,»«geachtet konnten dic Ge
schwornen abermals, nach zweitägigem Dc
liberiren nicht einig werde». Die Stun
men standen während zwei Tagen 7 für
..schuldig," u»d 5 für „„»schuldig." Kurz
zuvor, che sie ihr Zimmer verließen, wurde
nochmals abgestimmt, nnd da fand stch denn,
daß noch einer von de» Fülife» stch für seine
Schuld entschieden hatte, die Stimme»
standen jetzt 8 gegen 1. Die Court hat dic
Geschwornen entlassen und cs steht »un zu
erwarte», daß auch dcr chrcnwerthc Verfüh
rer freigelassen wird. Der geistliche Man
tel deckt halt gar manchen Mangel und Feh
ler zu, das hat man schon so häufig erfahren,
daß man stch inekünstige nicht mchr wundern
darf, wenn gar keine Schwarzkntte hinfort
wegen irgend Verbrechen vor Gericht gezo
gen wird. Eine geistliche Behörde hat schon
früher nach dem bekannten Sprichwortc: Ei
ne Krähe hackt keiner andern die Augen aus,"
de» S»«der von aller Schuld freigesprochen.
Freiheits Freund.
Ein gewisser Hughes hat hier vor eiuigeu
Tage» im Wilhelm Tcll Hanse einen freien
Farbigen, Namens Parrot von Uniontown,
mit dem er von Brownsville anf dem Dampf
boote hiehergckomil'.cn, gewaltsam festnehmen
und mit Hülfe einiger Helfershelfer nach
Virgiiiicn schleppen wollen, ward aber in sei
ner teuflische» Handlung bei Zeiten gehin
dert nnd sitzt jetzt im hiesigen Gefängniß, nm
den Lohn für sein versuchtes Menschenstchlen
zu empfangen. ib.
Der electro magnetische Telegraph des
Prop. Morse zwischen Washington und
Baltimore wird noch vor dem Schlüsse der
setzigen Congreßsitzung vollendet werden.
Die bisher angestellten Versuche mit ein»
zelnen fertigen Theilen lassen keinen Zwei
fel übrig, daß die Erfindung den gehegten
Erwartungen entspricht. In wenigen Se
kunden kann man dann in Baltimore wis
sen, was in Washington vorgeht. (P. D.
Nat i ve -Unf u g. Am 'Abend dcr
letzten Wahl in St. Louis kam es zwi
schen einem Haufen Nativs und Einwan
derern zu einem Streite. Die Eingewan
derten hatten eine Partei von dem Stimm
kästen der fünften Ward versagt, wurden
aber von einer andern, die sich an Zahl
sehr vermehrt hatte, angegriffen und bis
zu einen, Wirthshause verfolgt, wo sie
sich verschanzten. Als die Nativs fanden,
daß die Thür geschlossen war, warfen sie
mit Steinen, und als ein Schuß aus dem
2ten Stocke fiel, der Joseph Jones ver«
wundete. wurde das Haus förmlich ge
stürmt, die Thüren erbrochen und daS Ge
bäude gänzlich zerstört.
Railroad Unglück. Als der
Karrenzug von Boston, an einigen Last-
Karren, die bei Stonington standen, am
Mittwoch Abend vorbei fuhren, wurde
plötzlich eine der Karrenthüren aufgerissen
und 3 oder 4 Herren die Arme gebrochen,
die sie auf den Fensterbänken ruhen hat
ten.
Postraub. Der Briefsack von Ro
ehester nach Lewiötown, der die Canada
Mail enthielt, am 4. in Rochester gepackt
und am 8. in Lockport erwartet war, wu»
de Meilen von dort im Felde aufge
schnitten und beraubt gefunden- Der
Werth seineS Inhalts ist bis setzt noch
unbekannt. Minerva.
Wer ZUVerale Veovardter
Reabing, den 23. April 1844.
Demokratisch republikanische Whig-Ernennun
gen für 1844.
Für P r c si d e n t:
Henry Clay, von Kentucky.
Für Gouvernör:
(Heneral lofepl, Märkel,
von Westmoreland Eaunty.
Fü r Eanal -Co m missioner:
Aimcon CUtilkorv,
von Libanon Caunty:
Erwahler - Zettel:
Senatorial.
ttkefker Butler, von Luzerne.
Ton'»se»d Haincg, von Ehester.
Representariv.
1 Joseph G. Clarksonl3 Henry Drinker,
2 John P. Wetherill,l4 James Pollock,
3 John D. Ninsteel, 15 Fndrich Watts,
4 John Litte», IN DanielM. Smyscr,
5 EleazerT.M'Dowelll? James Matbers,
9 Benjamin Frick, 18 Andreas Z. Ogle,
7 Isaac W. «anleer,l!) Dan. Waschabaugh
8 William Hiester, 29 John L. Gow,
9 John S. Hiester, LI Andr. W. Loomis,
10 John Killinger, L 2 James M. Power,
1 l Aler. E. Brown, William A. Jrvine,
12 Jonath. J.Slocum,24 Benj. Hartshorn,
Palme»', Esq., an seiner Real-
Estate und Kohlen-Office, No. 5>U Peinstraße,
unterhalb dcr dritten, zwei Lgnärs südlich von
dcr Merchants Exchange, in Philadelphia, ist
aUtorisirt Subscriptionen und Advertisiments
sür den "Liberalen Beobachter" anzunehmen
und darüber zu quiltiren.
Convention der jnnften Männer-
Die Whigs von Berks Eaunry, besonders
im Lande, sollten nicht vergessen, daß in Balti
more die WhigS eine Preis-Flagge bereit ha
ben, die der Staat erhält dcr, im Verhältniß
zu seiner Bevölkerung, die größte Delegation
nach dcr Conventin sendet. Alte Caunties im
Staate senden sür diesen Zweck zahlreiche De
legationen und Alt Berks sollte in dieser Hin
sicht nicht zurückstehen.
hiesigen WhigS treffen alle Vorkeh
rungen die Fahrt nach Baltimore und zurück,
so billig als möglich zu mache». Wer die
Gelegenheit von hier benutze» will, sollte sei
ne» Namen bald einsenden und Montag den
29- dieses selbst hier sein.
Achtb. John Ritter, vom Congreß,
danken wir abermals für die uns zugesandten
öffentlichen Documente.
Addresse von Gen. Märkel's Nach
barn, die sich in den vorhergehenden Spalten
findet, empfehlen wir unsern Lesern zur auf
merksamen Durchsicht.
Unglück und knappes lL»tkc>m»ie«. —
Am letzten Dienstage wollten zwei Knaben deS
Hrn. John Eck, in Langschwamm Taunschip,
mit einem einspännigen Wagen nach der Sä
gemühle fahren, als einer davon auf dem Pfer
de und der andere auf de», Wagen saß. Un
terwegs wurde das Pferd scheu und rannte
fort, wodurch der Altere vom Wagen geschleu-
und bedeutend am Kopfe beschädigt wurde.—
DaS Pserd rannte mit dem jüngsten eine steile
Höhe von etwa 59 Fuß herab und stürzte, aber
der Kleine entkam unbeschädigt. Einer davon
war 12, der andere 7 Jahr alt.
Selbstmord. —Ein gewisser John Herbst,
cin Weber, in Langschwamm Taunschip wohn
bast, erhängte sich am vorletzten Sonntage. Es
heißt, daß er seit 6 Monaten tiefsinnig und mit
unter ganz verrückt war, und man glaubt, daß
er in einem solchen Anfalle die traurige That
verübte. Er hat eine zahlreiche von ihm abhän
gige Familie hinterlassen.
Der «Geist der Zeit" sucht uns eineS Irr
thums zu beschuldigen und versichert, daß der
erwünschte Monetenregen bei ihm noch nicht
gefallen sei. Er wird natürlich nicht aus dcr
Schule plaudern; da man aber nicht immer
glauben kann was ein Lokofoko sagt, so halten
wir dies noch für keinen Beweis des Irrthums.
In Harrisburg siel ein ähnlicher Regen bei ei
nigen Delegaten und hatte die erwünschte Wir
kung : und sollte er sich noch nicht bis nach Kutz
taun erstreckt haben, so wird unser Nachbar
doch wohl in guter Hoffnung leben. Daß un
ser Nachbar ein sehr gutes Gedächtniß hat, ha
ben wir noch nie bezweifelt und werden noch
mehr davon überzeugt da er so genaue Kennt
niß von den Regionen am Salzsiusse hat, ob
wohl er "selle PärtS" schon seit 1841 nicht
nicht mehr gesehen hat. Nächsten Herbst ist
wieder 'ne herrliche Gelegenheit, die nur Lokos
allein benutzen dürfen, indem der langsam se
gelnde Schooner "Subträsury," Cäpten Van
Buren, am 1. November bestimmt dahin erpe
dirt wird.
N. B Wer eine frühere Gelegenheit benut
zen will, kann schon am 9. Oktober abfahren
in einem alten Fahrzeuge, daS schon in 1835
den Tripp gemacht hat.
Die offitielle Mehrheit für Pollock, im 13ten
Eongrcß-Distrikt ist 867. Whig-Gewinn 1599
Die National-Convention.
AuS allen Gegenden der Union vernehmen
wir, daß die Whig» Anstalten treffen zahlreiche
Delegationen nach der Convention zu senden,
die am Donnerstag über acht Tage, nämlich
am 2. Mai, in Baltimore zusammen kommen
wird, schiffe, Dampfböte, Eisenbahn-Karren
und andere Fahrzeuge sind bereits in Bschlag
genommen, um die Menge nach ihrem Bestim
mungsorte zu bringen. Die eigentliche Natio«
nal-Convention findet am vorhergehenden Tage
statt und wird, oh n e Zwei fe l, Henry
ttlay für President ernennen, welche Ernen
nung von der Convention der jungen Männer
bestätigt werden wird. Die Stadt Baltimore
wird kaum Raum haben die große Masse jun
ger Whigs zu fassn, die bei der Gelegenheit
dort zusammen strömen wird. Den LokosokoS
wird es aber ein schlagender Beweis sein, daß
alle Hoffnung für sie verloren ist, wenn die
Whigs mit solchem Ernst anS Werk gehen.
Die öffentlichen Ländereien.
Zu dieser Zeit, wo so oft von den öffentlichen
Zänkereien die Rede ist, indem die beiden großen
Parteien über die Nutznießung von denselben
ganz verlchiedener Meinung sind und die Fra
ge, ob die National-Regierung noch ferner das
für den Verkauf derselben eingehende Geld be
nutzen oder ob es an die einzelnen Staaten ver
theilt werden soll, einen Hauptpunkt in den po
litischen Streitigkeiten bildet, mag es zweckmä
ßig sein die Gründe etwas näher zu erörtern
worauf besonders die demokratischen Whigs
ihre Behauptung stützen, daß' der Ertrag von
den Ländercien an die Staaten vertheilt wer
den sollte.
Zur Zeit als die Union gebildet wurde, hat
te Onkel Säni nur eine kleine Familie von
Kindern, das heißt, es waren nur 13 Staaten.
Der größte Theil des Gebietes, wo nun blühen,
de, volkreiche Staaten sind, war damals noch
eine nackte Wildniß,die von Indianern bewohnt
und nicht so werthvoll als ln späteren Zeiten.
Die öffentlichen Ländercien waren unstreitiges
Faimlien-Eigentlmm, da aber die allgemeine
Regierung durch den RevolutionSkrieg in tieft
Schulden gerathen war und die junge Repub
lik damals ganz ohne Mittel war dieselbe zu
bezahlen, wurden t« Staaten einig die öffent
lichen Ländercien der allgemeinen Regierung zu
übermalen, um nnt dem aus dem Verkauft
derselben gelösten Gelde die Lchuld zu bezah
len, und jeder Staat ließ zu diesem Zwecke eine
förmliche Ueberschreibung oder einen Deed aus
scrtigen. Die durch den Krieg verursachte Na
tional-Schuld ist während Gen. Jackson'S Ad
ministration bereits abbezahlt worden und da 4
her der bei der Ueberschreibung beabsichtigte
Zweck längst erreicht. Einige Staaten sind da
gegen in drückende Suldenlast gerathen und
haben das Gelb nöthiger als die allgemeine Re
gierung, um ihre eigenen Schulden zu bezahlen.
Aus diesen Grund hin bewirkte die Whigpartei
die Passirung des Vertheilungs-Gesetzes und
beharret darauf, daß dasselbe in Kraft bleiben
, sollte, wodurch die Absicht der südlichen Staa
ten vereitelt wird, deren Trachten schon lange
dahin geht, die öffentlichen Ländereicn dcnjeni»
gen Staaten zu überlassen in deren Gebiete sie
liegen, wodurch die ältern Staaten um ihr
rechtmäßiges Eigenlhum betrogen würden.
Pennsylvaiuen hat, als einer der älteren
Staaten, ein unstreitiges Recht seinen Antheil
von den öffentlichen Ländereien zu verlangen,
daher sollten seine Bürger nicht aufgeben um
die einmal eingeführte Maßregel aufrecht zu er
halten. Der Antheil den unser Staat früher
oder später aus den öffentlichen Ländereicn zu
beziehen hat, ist mehr als hinlänglich unsere un
geheure Staatsschuld zu bezahlen. Der gegen
wärtige Tarif verschafft der allgemeinen Regie
rung hinlänglich genug Einkünfte, beschützt den
einheimischen Fleiß, belebt die einheimischen Ge
werbe und Fabriken, erhöht den Werth der öf
fentlichen Ländereicn und befördert den schnel
len Verkauf derselben. Aus diesen Umständen
wird e6 deutlich, daß' der Tarif und das Ver
theilungs Gesetz mit einander verbunden und
ein paar wohlthätige Maßregeln sind, wovon
keine ausgehoben werden kann ohne die andere
zu vernichten. Wir wiederholen hier, daß nur
allein die Whigpartei diese Maßregeln zu er
halten strebt; wer daher das Wohl deS Landes
zu befördern und drückende Tann zu vermeiden
wünscht, wird bei nächster Wahl für Henry
Clay und Zosepl) Märkel stimmen.
Ter demokratische IVlxg—Wir erhiel
ten die erste Nummer einer neuen deutschen
Zeitung unter obigem Titel, die von Hrn. Wil
helm Raine in der Stadl Baltimore gedruckt
und herausgeben wird und, ihrem Namen ge
mäß, di» Grundsätze der demokratischen ver
theidigt. Das Blatt hat ein sehr nettes An
sehen und sein Inhalt verspricht daß es viel zur
Erwählung von Henry Elay beitragen wird.
Wir wünschen demselben gutes Gedeihen.
tLtwaö alw ver alten Zeit. —Der letzte
«-Readinger Adler" enthielt über vier Spalten
aus dessen Lieblingsthema, der Schreckenszeit
von 179 V. Die Leser des -AdlerS' haben sicher
nicht erwartet daß jene Erzählung schon jetzt
wieder ausgewärmt werden würde, da sie schon
so oft wiedergekäut ist, daß sie längst allen Ge-