Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 26, 1844, Image 1

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    MeÄÄ i N g, Penn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puw elle, in der Süd 6reu Strasse, Ecke der Sherry AUey.B eh m' s Wirrhsbaus-Hof gegeuübcr.
6, game 238.
Gkdingunge N.-Der L.lberll!e zzesbückter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Supcrial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Prciö ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Doraus»
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siger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt werden.
Zur Unterhaltung und Belehrung.
Ein Sonderling.
Im Monat März des Jahres 1749
starb im Colkharpe in der Grafschaft
Leicester, der Prediger Stagemore, dessen
sonderbare Verlassenschaft in folgenden
Gegenständen bestand:
Fünfzig verschiedene Arten Hunde;
hundert Paar Beinkleider; vierhundert
Paar Schuhe, hundert Paar Stiefeln;
achtzig Perücken (er trug aber stets sein
eigenes Haar, und hat nie eine aufge
setzt); achtzig Wagen und Karren; drei
ßig Tragbahren; zweihundert StückSpa
ten und Schaufeln; fünfzig Sättel und
Reitzeuge für Jagdpferde; achtzig Pflüge
(wovon er nie einen brauchte); sechszig
Hengste und Stuten (alle noch nie gerit
ten) ; zweihundert Hauen; fünf und
siebzig Leitern; fünfzig Pistolen, und so
viel Bajonette und andere Waffen, um
eine ganze Compagnie Soldaten damit
zu versehen; so viel Spazierst öcke, daß
ein gemeiner Stockhändler 50 Pfund
Sterling dafür bot.
Es wird gegenwärtig an der Ecke der
Walnut und Wasser Straße in Neu Uork
ein neues Haus aufgeführt. Als die Ar
beiter am verflossenen Montage im Keller
gruben, fanden sie eine weidliche Leiche,
die nach Aussage der Aerzte, seil ungefähr
dreiJahren daselbst begraben zu sein schien-
Man glaubt, daß es die Leiche einer Weibs-
Person sei, die seiner Zeit in jenem Hause
ermordet worden war.
Nachschrift. Man hat seither
ausgekundschaftet, daß vor ungefähr zwei
»Jahren ein Jrländer, Namens Michael
Roach, mit einer Tochter erster Ehe, und
einer zweiten Frau daselbst gewohnt habe.
Roach, hielt eine Schenke der Niedrigsten
Art, war ein ziemlich schlechtes Subject,
und mißhandelte seine Tochter.aus'sEmpö«
rendste. Sie war oft in Folge empfange
ner Mißhandlungen bettlägerig. Plötz
lich war die junge Frauensperson spurlos
verschwunden. Aus Aufragen seiner Nach
I barn erwiederte Roach. daß er glaube, sie
sei mit einem Manne davon gelaufen.
Wenige Monate nach diesem Ereignisse
erklärte Roach. daß er beabsichtige auszu
verkaufen, um entweder nach Canada oder
nach Irland zu ziehen. Ein Verkauf
fand statt. Alles wurde aus dem Hause
entfernt, und die nächsten Nachbarn sahen
sogar wie sorgsam Roach alle Ausgänge
und Oeffnungen des Hauses verschloß.
Die Fensteröffnungen vernagelte er näm
tich in Ermangelung von Läden mit Bret
lern. Als Alles wohl verwahrt war. stieg
er endlich aus einem Fenster des ersten
Stocks in den Hofraum, und entfernte sich
erst, nachdem er auch dieses Fenster verna
gelt hatte. Seit jener Zeit hat man von
ihm und seinem Weibe nichts mehr gehört
und gesehen. Der Umstand nun, daß die
gefundene Leiche in Farbe der Haare. Grö
ße u. s. w. mit der verschwundenen Toch
ter des Roach übereinstimmt, daß ferner
in der Nähe der Leiche ein verrostetes Vor
schneid-Messer, die Leiche selbst aber in
dem Moder eines seidenen Kleides gefun
den wurde, giebt nun zu der Vermuthung
Anlaß, daß die Tochter des Roach wirklich
von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter
ermordet und dann im Keller verscharrt
worden fei.
Die Polizei von Neu-Vork wird Alles
anwenden, um die Schuldigen, wo immer
sie sein mögen, aufzuspüren.
A. und neue Welt.
Mordthat. John Colter, Cor
pora! in der Comp. D. Regiment 3, kam
Nachts den 26. Februar, an das Haus
des eine halbe Meile von den Barracks
wohnenden Conrad Bürger, und begehrte
Einlaß. ES wurde ihm die Thür geöff
net, und nachdem er in das Zimmer ge
treten, verlangte er daS Haus auszusuchen,
angeblich zu sehen, ob keine Deserteure
da Das wurde ihm natürlich vom
Wer Liberale Äcobacliter
Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger.^
Hauswirth, als einem, der kein Recht hat
das Haus eines Bürgers zu untersuchen,
verweigert, worauf John Colter, ohne
daß gegen ihn die geringste Thätigkeit ge
braucht wurde, eine 6läufige Pistole zog
und nach Bürger feuerte. Eine Kugel
streifte und verwundete dessen linkes Bein,
eine zweite nahm eine linke Westentasche
mit, eine dritte fuhr in den Fußboden, in
diesem Augenblick sprang die Frau, wel
che bis dahin in ihrem Bette lag und mit
ihrem Körper ihre kleinen Kinder bedeckte,
aus dem Bette ihrem Mann zur Hülfe;
da richtete der Mörder seine Pistole ge
rade nach ihr und schoß die vierte Kugel
zwei Zoll über dem Nabel ihr in den Leib.
Als sie der Mörder stürzen sah, besann
er sich einen Augenblick, diesen aber benutz
te sogleich einer der anwesenden Soldaten,
sprang auf ihn zu und entriß ihm die
Pistole, worauf er entfloh, den Barracks
zueilte, und sich auf der Wache gleich mel
dete. Der Offizier der Wache aber, dem
er den Vorfall erzählte, verhaftete ihn
nicht, wie eS seine Pflicht gewesen, son
dern ließ ihn wieder frei gehen, um Gele
genheit zu haben, nach Belieben zu entlau
fen. Der unterdessen herbei gerufene
Arzt brachte die augenblicklich besinnungs
lose Frau zwar wieder zum Leben, erklärte
jedoch gleich, daß sie höchstens nur noch
diese Nacht leben könnte.
Trotz dem sich diese Nachricht sogleich
in den Barracks verbreitete, wurde von
Seiten des Militär Commandos jedoch
nicht der geringste Versuch gemacht, den
Mörder zu verhaften. Er ging frei her
um, als wäre nichts passirt, und am Mor
gen des 28. Feb. als die Frau verschied,
war auch er verschwunden ; und soviel ich
Soldaten sprach waren alle der Meinung,
Colter hätte einen Paß bekommen.
Anz. d. Westen.
Geheimnißvo U.—Bei Fortschaf
fung eines alten Stalles auf dem, Herrn
Bigler gehörigen, an einem Gäßchen bele
genen Grundstücke (in Harrisburg), wur
den vor einigen Tagen zwei vollständige
Gerippe, zum Theil unter der Erde, ent
deckt und aufgegraben. Ferner eine Axt
und ein Spaten, welche so lange unter der
Erde gelegen hatten, daß die Handgriffe
derselben untauglich geworden waren. Es
wird berichtet, daß weiße und rothe Haa
re an der Axt gefunden sind. Man hegt
starken Verdacht, daß die Gerippe die Ue
berbleibsel einiger Personen seien, welche
durch gewaltthätige Handlungen umge
bracht wurden, allein bis jetzt ist alles in
ein Geheimniß eingehüllt. Wir hoffen,
daß in Zukunft irgend ein Umstand zur
Entdeckung der Veranlassung einer so un
gewöhnlichen Verscharrung führen werde.
Vaterlands-Wächter.
Berieht über die Berks Caun
tv Bank.
Herr Smith von Berks, von der Committee
über d.iS Gerichtswesen, der die Mittheilung
vom Staats-Schatzmtister, in Betreff der Ue
berausgabe von Relief-Noten durch die Berks
Caunty Bank, übergeben worden war und die
durch einen nachherigen Beschluß deS Hauses,
beauftragt wurde den Zustand und die Angele
genheiten der Bank zu untersuchen, so weit eS
für schicklich erachtet werden möchte, erstattete
am 11. dieses Monats Bericht.
DaS Folgende ist der Theil, welcher auf die
Ueberausgabe Bezug hat.
Hr. Dechert sagte daß sie, auf diesen Vor
schlag hin, damit fortfuhren und vor dem am
10. Juli 184 l gemachte» Noteubetraqe G 31),«
000 ausstreuten um ihre auf's erste Begehre»
fälligen Noten bezahle» zu können, wie sie
mit dem StaatS-Schatzmeister üb,rei»gekom
men waren, daß die Gesammlsumme der
H 30.000 zu den regelmüßigen Bankgeschäften
verwendet wurden, und weder er noch Je
mand Anders dabei gewönne» habe. Daß, au
ßer ihm, keiner der Baiitdirekloren von der
Ausgab, der 30,v«>li etwas wnßte. Daß we
der er noch die die Bank eine schriftlich, oder
sonstige Antwort auf den am 4. September
1841 gemachten Dorschlag vom Gonvernör
je erhalten haben, und daß er anch mit dem
Gtaarssli'aymeister deßwegen keineU»terha»d
lung gehabt hat. Daß es »hm nicht bekannt
war, daß der Gouvernör nm die Ausgabe der
"TVillig zu loben und shne Lurche zu tadeln."
Dienstag beu 26. 1844»
wußte, ehe und bevor sie im Schatz
amt? eindeckt wurde. Er äußerte daß er glaub
te, er wußte vou ihr,r Absicht die 870<)M0
auszugeben, weil er die ihren Vorschlag e»t
haltende Schrift, I oder 2 Monate nachher,
in den Händen des GouveruörS erblickte.
Daß, nach der Veröffentlichung des Hr.Bin
ney's Meinung die Notenansgabe einzustel
leu beschloß, weil sie der Staacsschatzmeister
nicht anerkennen wollte. Daß sie alsdann von
«»ausgefüllt übrig Halle», die er bei
der Entdeckung der Ueberausgabt demSraars
schatzmkister überlieferte ; daß sie bereit wa
ren dem Staate davon Rechenschaft abzu
legen, als in 1842 die Bank iu Verlegenheit
siel uud daß, so weit er sich noch zu erinnern
weiß, die Ausgabe der 3<>Ml» im Spätjahr
oder Winter i tj-i l ausbezahlt wurde.
Hr. Dechert sagte uebstdem daß der Gene
ralauwalt mit der Ueberausgabt weiter nichts
zu rhu» hallt als dtin SlaatSschatzincisttr sti
nk gtsetzliche Ansicht darüber mitzutheilen.
Dieß ist ei» gedrängter Bericht den Hr.
Dechert bei seinem erste» Verhör, uud a»f
seine eigene Bitte um d,e Erlaiibniß ein voll
ständiges Geständniß aller Thatsache» zu ma
che» selbst abstattete. I» einem ander»
uachherige» Verhöre äußerte er daß er nicht
mehr genau wußle was ihm Geu Camerou
gesagt Halle; er glaubte aber daß er für und
im Name» des Gouvernörs zu sprechen be
fugt war, daß Hr. Camero» ihm gesagt hatte
daß er vou dem Staatssekretär A. V Par
sous eine» Brief erhalte» hatte wodurch er
kiugelade» wurde eine Bank auszufiute», die
d»e Ausgabe des u»a«fgenoinmknkii Betrags
übernehmen wollte; daß nachdem Hrn. Biu
iltn's Meinung bekannt worden war und er
sich entschlossen hatlt dtr Sache keine weitere
Folge zu lcistti«, so begab tr sich im Spätjahr
»841 nach HarriSbnrg zum Gouvcrnör, nahm
den am 4 Sext. 1841 gemachten Vorschlag
zurück, und, wie er vermuthet verbrannte ihn,
indem er damals nicht wünschte daß der Gou
vernör oder der Gen. Camerou die Gewalt
hätte ih» zur Ausgabe der H7U0,»00 zu
zwingen.
A. F. Boas, Cassirer, sagt daß alle ausge
gebene» Relief-Note» von 81 uud S 2 u»d
keiiie K 5 wäre». Daß die erste Ausgabe uu
ter tiiieul Beschlusse der Board vom 24. Mai
IL4I, zum Belauft vou K24,75<> statt hattt.
Daß d,t zweite durch eiuen gleiche» Beschlttß
vo» 7. Jnli 1841 zu dem Belaufe von Hsi,«
057 bewilligt wurdt, uud daß dit drittr auf
eine» am 4teu Sept. 1841 gemachten Vor
schlag hin zu dem Belauft vou H20,1)W uu
ctruommrn wurde. Daß die zwri erst?« Aus
gaben iu die Baukbülher kiugktragt», »ud dtr
Ertrag, wie vorhin erörtert, ausbezahlt wur
de ; daß drttnoch diese HZO.vtw nie in die Bü
cher der Bank eingeschrieben und dem Staats
schatzmtistcr creditirt wordeu sind, so daß die
Bücher tciiik Spur vou dieser dritte» aufwti
seii. Als die 850, nW »u Umlauf waren, sag
te ihm Hr. Dechert: daß der Vorschlag nicht
angenomme» worden ist, auch nickt angenom
men werden; daß der Staatsschatzmeister die
ausgegebene» Noten verweigern wird. Daß
diese P3(j,OW la»ge vo» den übrigen Geldern
der Bank abgesondert aufbewahrt wurdeu,
uud iu Note» auf's erste Begehre« fällig be
stände» und a» die Stelle der Relief - Noten
gesetzt wurden. In dem Bericht an den Ge
neral Auditor vom 2«. Dec. 1841, uuter der
Akte vom I. April »836, steht der Belauf der
L ersten Notenausgaben von K 45,787 und e
beu so in dem zurückgeschickten Verzeichnisse
deutlich angezeigt. Von den SSOMI) aber
findet man darin keine Spur.
Der Gouvernör erklärt, daß er sich nicht
zu erinnern weiß,daß ihn, der Vorschlag von,
4 September 1841 je vorgelegt worden ist,
und daß, wäre dies geschehen, er ihm so be
schaffen vorgekommen wäre, daß er ihn der
erusthafreu Ueberlegung eines einzigen Au
genblickes nickt werth geachtet hätte. Daß
keiner der Beamten der Berks Ca'ty Bank
je vo» ihm befugt wurde Note» »»ter der
Akte vom 4. Mai l»4i auszugeben, ausge
uominen, hinsichtlich der 2 verschiede»enVor
schläge die zusammen genommen sich auf die
Summe von 45,787 Thl. belaufen, nnd wo
von die eine vom L 6. Mai I«4l, zu den, Be
trage von 24,750 Thl. «ud die andere vom 12.
Oct. 1841, zu dem Belaufe von 21,037 Thl-,
datirt ist. Daß vou der zweite« Ausgabe kei
ne andere Annahmt sich vorstndtt als just die
vom 12 October. Daß dit Scbrift vom 7.
Juli 1841, ktint Abschrift vom Original, so»
dtr» daß zwischtn Btidti, ein wrstntlichtr
Unttlschied vorhaiidtn ist, und daß tr nit dt»
grringsttn Argwohn hegte daß sich diese Ba»k
eiue Ueberausgabe von Rtlitf Noten erlan
beu würde, bis ihn, im letzten Spätjahr, der
Staats-Schatzmeister vom Gegentheile in
Keunlniß setzte.
Simon Cameron sagt« daß er im So»ner
>B4l, als es erwitstn war daß nickt alle Ban
ken die Bedingungen des Relief-Gesetzes an
nehmen wollten, sich mit dem Gedanken trö
stete daß vielleicht eiue Bank die ganze »nauf
geuomiuent Anleihe annehmen möchte, was er
alsdann de« Dir,ktorrn d,r Middltton Bank
zu thu«, anri,th,di, ,s aber verweigerten, und
da er glanbte daß Hr Dechert der Allkinhcrr
scher über die Berks Caunty Bank sei, so
schrieb er an ihn und er (Dechert) kam nach
Midvlerowu. Er rieth Hr». eine» Vorschlag
für die Aufnahme des gänzliche» »och unauf
gkttommene», Betrags vo» l Millio» Thaler,
oder darüber, zu mache», u»d a»f eine Ein-
Wendung die er ihm hiiisichtlicb der Annahme
des Vorschlags vo» Seite» des GouvcruörS
oder des Staarsscbatzmeisters machte, antwor
tete er Hr». Dechert daß vara» kei» Zweifel
läge, daß er, Simon C.uncron, vernommen
hätte, daß i» der Meinung des Gk»ctal-A»
waltS die Sache thiinlich wäre und daß die
!owa»daßank die Aufnahme von >()<>,
thl. bewilligt hätte. Daß er übrigens Hrn.
Dechert bemerkte daß der Staat viele Credi
tore» habe, die ihr Geld gern bezieht» woll
te» lind daß ,r ihre Schuldscheine an sich zie
he» und die NoreiiailSgabc darauf gründe»
könnte, »iid daß er ihm aubefahl das Geld
nicht auszuzahlen, bis er die Schuldscheine,
die dein Staatsschatzmeister vorgelegt werde»
sollte», i» Hände» hätte Daß er ihm aber
nie angerathcn habe eine Notenausgabe zu
veraustalte», wie er gethan hat, ohne auf et
was gegründet zu sein. Er sagte seine Ab
sicht war der Bank uud einer zahlreichen Clas
se Staatscredlt'jren, die sich an ihn wandten
um ihre Forderungen in Relief-Nott» umge
wandelt zu sehen, und sodann in Stand gesetzt
zu werde» ihre Schulde» zu tilgen, nützlich
zu sei» Hr. Dechert sagte hierauf er brau
che Zeit zum Nachdenken und ging fort, daß
er nachher, auf semer Durchreise durch Rea
ding, Hr». Dechert sah, der ihm sagte daß er
auf seiuVorhabkn Noten auszugebeu verzich
tet hätte, worauf er erwiederte daß es uuii
ttiibtdcutcild wäre, indem die Eric-Bank sich
entschlossen habe eine beträchtliche Notenaus
gabe, »ach der von ihm gegebenen Anweisung,
zu machen, und daß er (Cameron) vo» der
UkberaiiSgabe incbtS wußte b>6 er es vor dem
Staatsschatzmeister ersuyr. Geu. Camerou
bemerkt dabei, daß man vom Gouvernör Por
ter zu sage» schuldig sei, daß Hr. Dechert sich
irrt, we»» er vorgibt, daß er (S. Cameron)
aillhorisirt war für den Gonvernör zu spre
chen indem was er ihm sagte seinen eigene»
Attsichten uud Schlüssen zugeschriebeu werde«
sollte: daß er dem Gouvernör nie etwas von
der Berks Caunty Bank in Verbindung mit
dem Relief-Gesetz sagen hörte, auSgcuommcu
bei e»»er Gelegenheit, die sich einige Monate
nacb der fragliche» Zeit vorfand und wobei
der Gouvernör de» Wunsch zu äußer» schien
daß die Anleihe aufgenommen werden sollte.
Allein er sagte daß die Anleihe von keiner ge
brochene» Baut wie die Berks Cauiiti) Bank,
gemacht werden könnte. Was de» Geueral-
Auwalt betrissr, ist er, Dechert, eben so irre,
wen» er sagt er habe ihm seine Meinung zu
erkennen gegeben. Ich sprach »ur vo» ihm
als von einem össenlllchc» Beamte» uud hat
te mit ihm, zii keiner Zeit, eine Unterredulig
in Betreff der fragliche» Geschickte.
Die Enthüllung dieser Thatsachen führt
die Committee unwiderstehlich zu der Er'
klärung daß weder der Gouvernör, der
General Anwalt noch ein Beamter der
Staatsregierung, an derUeberaugöabe von
Relief Noten durch die Berks Caunty
Bank einigen Antheil genommen hat-
Das Ganze liegt den Herren Elijah De
chert und Augustus F. Boas, als den Be
amten der Bank, zur Last Alles scheint
nach der Regel geschehen zu sein, bis zur
zweiten Notenausgabe, mit der Ausnahme
dennoch daß die ausgestellten Noten nicht
in die Staatsschatzkammer, wie es daß
Gesetz vorschreibt, bezahlt wurden. Die
Board der Direktoren, zufolge eines Be
schlusses vom 7ten Juli 1841, willigte in
die Aufnahme der zusätzlichen Anleihe von
K 21.037 ein, und beauftragte Herrn De
chert, den Präsidenten der Bank, eine Ab
schrift von diesem Beschlusse an den Gou
vernör abzuschicken, und nebstdem daß die
Relief Noten für diese zusätzliche Anleihe
vom 10ten Ju'.i 1841, datirt werden soll
ten. Allein Hr- Dechert vernachläßigte
eine Abschrift von diesen
lungen dem Gouvernör zu überschicken.
Er that es erst am !2ten October. als
wären die Beschlüsse an diesem Tage erst
gefaßt worden, und vergaß sogar den Da
tum der Noten zu melden- Die 21,037Thl
stehen in den Büchern der Bank unterm
20sten October als creditirt aufgezeichnet
und wurden am 23sten des nämlichen Mo
nats gezogen; obschon zur selbigen Zeit
eine Bilanz von der ersten Anleihe in der
Bank vorhanden war. Es sind hier star
ke Ursachen zu glauben daß die 21,037 Thl
kleiner Noten von der zweiten oder zusätz
lichen Anleihe ausgegeben und in Umlauf
gesetzt wurden, ehe der Gouvernör oder
der Staatsschatzmeister wußte ob die Bank
diese zusätzliche Anleihe aufnehmen wür
de. Die Noten wurden vom lvten Juli
datirt. Die Nachricht der Banken, die
die Anleihe aufnahmen, war vom 12ten
October. Die Berks Caunty Bank war
in keiner günstigen Lage, und erst am 20.
October gab sie Credit in ihren Büchern.
Dies Verfahren war vom Gesetze nicht
gebilligt, und verdient daher getadelt zu
Kummer 30.
werden. Diese Notenausgabe war den?
noch vom Staatsschatzmeister anerkannt,
und kleine Noten von dieser Bank wur
den, ohne Unterschied, zu dem Belaufe
von 45,7d>7 Thaler vernichtet. Zunächst
kommt die Ausgabe von 30M0 Thl., die
die wichtigste ist, weil sie die Ueberausgabe
bestimmt. Ihrer Committee scheint es
klar und deutlich daß Hr. Dechert den
wohl überlegten Vorsatz gemacht hatte den
Gouvernör in seine eigene Unklugheit,
und in sein eigenes schlechtes Verfahren
zu verwickeln. Es schlug ihm aber ganz'
lich fehl. Zuerst beruft er sich auf Genl.
Cameron für die Sicherstellung seines Ve
rfahrens. allein Gen!. Cameron und Herr
Dechert stimmen in ihrem Zeugnisse nicht
überein, und die Hauptursache warum
dieser Letztere glaubte daß Genl. Cameron
authorisirt wäre für und im Namen des
Gouvernörs in dieser Angelegenheit zu
sprechen war die, daß Genl. Cameron aus
sagt er habe ein Schreiben vom Staats
sekretär Parsons empfangen, und dies ge
schah nach Hrn. Dechert's Meinung im
Sommer 1841, da es doch genau bekannt
ist daß Hr. Schunk Staatssekretär war
und daß Hr. Parsons nicht eher als im
Monat Februar, 1842, zu diesem Amte
ernannt wurde. Es ist schwer zu bestimm
men ob der Vorschlag vom 4ten Septem
ber, 1841. (wie Hr. Dechert behauptet)
je dem Gouvernör übersandt worden ist,
der Gouvernör hat keine Erinnerung da
von. Geschah es aber, so sagt Hr. De«
chert selbst daß dieser Vorschlag nie weder
schriftlich noch auf sonstige Weise ange
nommen, und daß er zu Ende des Herbstes
184! zurückgenommen und vernichtet wor
den. und daß die Noten im Spätjahr und
Winter 1841 ausbezahlt wurden, kann
ihm keinesweges dienlich sein. Man wird
sich erinnern, daß sein vorgegebener Iter
Vorschlag vom 4. September 1841 ist, u.
zum Theil als Antwort auf den Brief des
Staatssekretärs vom 25. Juni 1841 gel
ten sollte, und die 21M7 Thl. sollten in
den Thl- inbegriffen sein, und den»
noch wird diese nämliche Tumme von 21,»
V 37 Thl., kraft des Schreibens das Hr.
Dechert datirte. und dem Gouvernör am
I2ten October, 1841 übersandt, als die
zweite Anleihe aufgenommen, und diese
Schrift ist in sich selbst eine vollständige
Antwort auf des Staatssekretärs Schrei
ben vom Lösten Juni, 1841.
Die Committee hegt die Meinung daß
der Vorschlag vom 4. Septem., 1841, dem
Gouvernör nicht zugeschickt worden ist.
In dem Verzeigniß das dem General Au
ditor zurückgeschickt wurde, ist von der
Noten Ausgabe von 30.0W Thaler keine
Meldung. In dießankbücher wurde nichts
davon eingetragen und Hr. Dechert de»
klarirt daß die Bank, in 1842 der Finan
zen wegen in Verlegenheit gerieth. Von
feiten des Hrn. Dechert oder des Hrn.
Boas wurden keine Anstrengungen ge»
gemacht die Ueberausgabe von kleinen No»
ten, zn einiger Zeit, einzulösen, und die
50W Thl. in unausgefüllten Noten wur
den aufbewahrt bis zur Zeit der Entdek
kung der Ueberausgabe. Daher kann die
Committee den Schluß unmöglich auswei
chen : daß Hr.Dechert nicht nur allein ge
gen die Besitzer der Noten, die zur Ueber«
auSgabe gehören, persönlich verantwortlich
ist, sondern daß er auch nach dem Gesetze,
vor dem Criminal Gericht belangt, und zu
den schwersten Strafen verurtheilt werden
kann.
Die Committee kann in Hrn. Boas Sache
viele mildernde Umstände wahruehmen ; den»
«och kaun sie ih» nicht freisprechen und dazi:
glaubt sie daß auch er der Civil- nnd Crimi«
ualgerichtlichen Verfolgung unterworfen ist.
'' Da der SraatSschaymrisirr die Noten von
beiden Datums ohne Unterschied vernichtet
hat, ohne von dem Betrag eines jeden Da
tums Rechnung zu halten, so weiß man den
noch ansstehendkn Noteubetrag nicht genau
anzugeben, lind da die zweite Ausgabe mir
der dritten oder tteberausgabe von einem
n»d demselben Datnm ist, so kann man de»
Ausstand der gesetzlichen und eben so de» der
ungesetzliche» Noten nicht ermittel» ; auch
weiß man den Betrag der gesetzliche» Noten
ausgaben, die vernichtet worden sind, nicht
anznzeigen.
Die Mehrheit der Committee ist unterdes,
sen nicht dazu vorbereitet zu bestimme», daß
de» Staat verbunden ist die wirklich ausste«
heudc» Notenausgabe», unter einigem Vor
falle, cinzulöst», und daher räth sie den No
te,ihalter» an, sich an die Bankbeamten zu
wende», die dafür persönlich verantwortlich
sind, und sollte dieses Mittel fehlschlage», so
wird die Gesetzgebung diesen Umstand in Er
wägung ziehe» und zweckmäßige Maßregeln
egrreifen.
Die Committee bietet folgenden Beschluß