Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, February 27, 1844, Image 2

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    WerZUderalr Vcovarhter
Rending, den 27. Februar 1844.
Demokratisch republikanische Whig-Ernenn un
gen für 1844.
Für President:
«Henry Clay, von Kentucky.
Für Gouvernör:
John Banks, von Reading.
(Der Entscheidung der Staats-Convenlion un
terworfen.)
Ein Ausreißer, iLdinger, frü
her Stohrhalter in Hereford Taunfchip, dieser
Caunty, und nun, so viel wir wissen, in Fo
gelspille, Lecha Caunty, wohnhaft, war früher
ein Subseribent dieser Zeitung, vergaß aber bei
seinem Wegziehen uns die rückständige Sub
seription zu bezahlen, und da er auf die an ihn
gerichtete Forderung nicht antwortete, zeigen
wir hiermit an,daß er uns um S 2 geprellt hat.
OS"Unsere Herren College» in Lecha, mögen
auf ihrer Huth sein, wenn sie mit der Kund
schaft teS genannten Herrn beehrt sind oder be
ehrt werden sollten, und wenn sie Obiges aus
nehmen verpflichten sie uns zu Gegendiensten.
haben noch 3 ähnliche Kunden in
Preißraun, deren Namen wir schon vor einigen
Monaten von unserer Liste gestrichen, die aber
nächste Woche daS Vergnügen haben können
ihre Namen aus der "schwarzen Liste" zu sehn
wenn sie nicht vorher bezahlen. Andere kom
men später anS Brett.
Wir wünschten aber von unsern Lesern nicht
mißverstanden zu werden. Wir werden nur
Ausreißer und Andere die uns wirklich betrogen
haben, bekannt machen; mit denen die um Zeit
bitten aber ehrlich zu bezahlen versprechen, wer
den wir Geduld haben.
Unglück. —Ein junger Mann, Namens
Absolon Sailor, wurde hier am Samstage bei
einer Fuchshetze vom Pferde geworfen, wobei
er ein Bein brach und durch einen Tritt des
Pferdes bedeutend am Kopfe beschädigt wurde,
so daß man Anfangs an feinem Aufkommen
zweifelte. Er soll auf der Besserung fein.
NächstenMontag über BTage begilit «ine aufge
schobene Court von Common PleaS im hiesigen
Courthause. Die Jury Liste findet sich in ei
ner andern Spalte.
K)"H. W. Smith, Eiq., vom Hause der
Representanten, danken wir für unS zugesand
te öffentliche Dokumente.
Das Lesezimmer des «slay Clubs wur
de am 22. Dieses durch das Lesen vonWashing
kons Abschieds-Addresse eröffnet. Das Zimmer
ist mit amerikanischen Schmalz-Lampen schön
beleuchtet und ein Vorrath guter Zeitungen ist
dort immer zu finden.
Das Zimmer wird jeden Abend offen sein
und die Freunde von Henry Clay und dem Ta
ries sind eingeladen sich einzufinden. Arbeiter,
Handwerker und Andere werden dort einen
angenehmen Platz finden den Abend zu spen
d-en mit dem Lesen der Zeitungen aus allen Ge
genden des Landes.
Nächsten Montag ist der bestimmte Tag zur
Versammlung der Gtaats-Convention und be
vor unser nächstes Blatt in die Hände unserer
Leser kömmt, wird bei beiden Parteien entschie
den sein, wer der Candidat für Gouvernör sein
soll. Obwohl über die Entscheidung der Con
vention noch nichts Gewisses zu sagen ist, glau
ben wir doch daß höchst wahrscheinlich dieAuS
wähl der WhigS den Achtb. John Banks tref
fen wird. Soweit die Instructionen der Dele
gaten reichen, glauben wir, daß die Herren
Banks und Markte mit gleicher Gunst vor die
Convention kommen werden und aus obwalten
den Umständen schließen wir, daß die Freunde
des Hrn. Irvin eher mit denen deS Hrn.Banks
wie mit andern, vereinigt werden. Ausserdem
ist eine große Zahl Delegaten nicht instruirt
und wird sich für den meistbegünstigten Can
didaten verwenden.
Auf Seiten unserer Gegner wird die Wahl
wahrscheinlich den Achtb. H. A. Mühlenberg
treffen, da er biS jetzt der meistbegünstigte Can
didat zu sein scheint. Wie die Shunkleute sich
in diesem Falle trösten werde,:, wird die näch
ste Zukunft lehren.
Geburtstag wurde hier
am Donnerstage recht anständig gefeiert. Um
Mitternacht verkündete Kanonendonner u. daS
Läuten aller Glocken den Anbruch deß TageS
an welchem der Vater feineS Vaterlandes vor
mehr als hundert Jahren, geboren wurde. Die
hiesigen Militär,Compagnien paradirten Nach
mittags in den Straßen und machten verschie
dene Evolutionen; Musik, Tanz und viel Lärm
schloffen den Tag.
IVaschmaschine. —Wir hatt« vorig« Wo
ch« Gelegenheit Riffert» Waschmaschinen
zu besichtigen, die in einer andern Spalte näher
Ixschritben werden. ES scheint unS ein sehr
nützlicht» Instrument für jede Haushaltung zu
sei«, wer «ine Maschine von der Art zu haben
wünscht» wird wohl thun sie bei dem Fabrikan
ten in Augenjchein zu nehmen.
Die beste und ncucste polit»,che Anck-!
dore. —Bei einer Lokosoko Convention die un-!
längst in Tippecanoe Caunty, Indiana, gehal
ten wurde, bot ein Freund von Gen. Caß fol
gende Einleitung und Beschlüsse an z
Da General Laß in seiner Jugend von Neu
Hampshire nach dem Westen wanderte, mit
seinem Knapsack aus den Rücken, und dort sein
Schwerdt zog zur Vertreibung der Indianer
von unsern nordwestlichen Grenzen und focht
gegen die Britten, während dem letzten Kriege,
daher sei eS Beschlossen, daß er von der demo
kratischen Partei unterstützt werden sollte für
President der Ver. Staate».
Dies behagte natürlich den Freunden des
kleinen Zauberers nicht, worauf ein Bruder Lo
ko von der Dan Buren-Farbe, eine Verände
rung anbot, den Namen "Lewis Eaß" auszu»
streichen und « Martin Dan Buren" dafür hin
! zusetzen, welcher Borschlag nach bedeutender
Discussion den Platz behielt. Nachdem man
wegen der Veränderung einig war, war natür
lich daS Lesen des so veränderten Beschlusses
zunächst an der Reihe; worauf der Sekretär,
nach dreimaligem Hm, mir sehr lauter, reiner
und verständlicher Stimme laS:
Da General Martin Van Buren in seiner
Jugend von Neu Hampshire nach dem Westen
wanderte, niit seinem Knapsack auf demßücken,
und dort sein Schwerdt zog» um die Indianer
zu vertreiben und gegen die Britten zu fechten!
Als der Sekretär so weit gelesen hatte, wur
de das Abgeschmackte des ganzen Krams so
deutlich, daß derselbe Lokofoko der die Verände
rung vorgeschlagen hatte, aufsprang und rief:
"Tut, tut, tut, Herr Vorsitzer, seil thuts nett!
Ich schlage vor das Ganze auf den Tisch zu le
gen," wo es demnach auch hingelegt wurde.
57och ei» Pardon. E n gewisser Georg
W. Bowman, Editor der Bedford Gazette, ei
ner der Zeitungen die den verstorbenen Achlb.
Charles Ogle verleumdeten, wurde deßhalb von
den Freunden des Verstorbenen veiklagr und
kürzlich durch die Court von Somerset schuldig
gesunden. Ein oder zwei Tage nachher erhielt
aber der Scheriff von Somerset ein Docu
ment von David R. Porter, dem Freunde aller
Schurken, Vagabunden ic., welche die Gesetze
übrtreten, worin er die Strafe nachläßt welche
die Court Bowman aufgelegt hatte, was das
Nämliche ist als eine Begnadigung-in andern
Worten eine Proklamation, wodurch allen Lo
kofokodruckern erlaubt wird, in ihren Verläum
düngen gegen Lebende und Todte fortzufahren,
und wegen der Strafe unbesorgt zu sein.
Martin van stiren hat von seinem Lin
denwalde aus, eine lange Epistel an die Loko-
Central-Committee dieses Staats erlassen, als
Antwort auf die Beschlüsse einer zu HarriLburg
gehaltenen Dersamlung,worin er mit der Erne
nnung für President der V. St. beehrt worden
Er macht ganz de- und wehmüthigst seinen
Kratzfuß, dankt in schmeichelhaften Ausdrücken
für die Ehre und greift natürlich mit beiden
Händen darnach. Er scheint sich mit der Hoff
nung zu schmeicheln, daß er nach einer vierjäh
rigen Ruhe besser laufen kann wie in 184 V.
Ob seine Hoffnung nicht trügt werden wir mit
der Zeit wohl erfahren.
Der Untergang der 'Welt soll doch nun
wirklich nicht mehr fern sein, so sagt wenigstens
der Prophet Miller, der sich seit Kurzem in
Philadelphia befindet und viele Zuhöre hat, wo
er seinen Unsinn zu Markte bringt. Es heißt,
Papa Miller wolle demnächst nach Washing
ton gehen und auch den Congreß-Herren vom
Untergange der Welt predigen. Ob diese Mis
sion guten Erfolg hat, werden wir bald hören,
doch zweifeln wir, ob der Congreß nicht vorzie
hen wird in Sitzung zu bleiben, und so in Ge
meinschastt das Ende der Welt abzuwarten.
Wir haben ebenfalls anzuzeigen, daß vorige
Woch« einer von Millers Aposteln auch unsere
Stadt mit einem Besucht beehrte und sich da
hin vernehmen ließ, daß die Welt am letzten
Donnerstage oder doch bald nachher kapores ge,
hen würde daß der Mann es aber bei Wei
tem verfehlt hat, brauchen wir nicht zu sagen.
Selbstmord eines Gouncrnörs. —Gou-
vernir Thomas Reinalds von Missouri, beging
am 9 Dieses zu lefferson City Selbstmord, in
dem er sich mit einer Pistole durch den Kopf
schoß. Er litt mehrere Stunden große Schmer
zen. Der St. Louis Republikan voin 12. sagt,
daß der Gonvernör schon längere Zeit an einer
schlechten Krankheit litt.
Lvieder ein Fleisch und Älut-Regen.
—Am letzten Dienstage erregte «in sonderbares
Natur - Ereigniß große Aufregung in Jersey
City. Eine Substanz die Fleisch und Blut
ähnlich sah fiel in einem Schauer auS der Luft,
in Stücken von der Größe eineS halben DeimS
biS zu einem Viertelthaler.
Tod eines GouvernSra —Gouv. Noble,
starb kürzlich in seiner Wohnung, nahe bei In
dianapolis, im Alter von 50 Jahren. Er war
in Clark Caunty, Dirginien, geboren» kam mit
seinen Eltern, als er 3 Jahr alt war.nachKen«
tucky, und zog später nach Indiana.
Grund zur lLhescheidung.—Frau Ma
ry Murphy von Mason Caunty, Kentucky,
machte kürzlich bei der Gesetzgebung Antrag für j
Scheidung Ihr Mann ist seit IS4O im Ir
renhaus« und «» heißt, daß er unheilbar sei.
Sie ist jung und schön, etwa 23 Jahr alt und
hat Gelegenheit wieder zu heiralhen, die sie be
nutzen will. So sagte der Ansuchende, aber
eS mißlang ihm da? Mitleit seiner Mitsenato
ren zu gewinnen, und daS Gesuch wurde mit
3t) gegen 1 Stimme verworfen.
Selbstenthauptuiigs - Versuch. Ein
Engländer zu Saco, Maine, machte den Ver
such sich selbst den Kops abzuhauen. Nach
seiner eigenen Angabe nahm er eine Art und
hieb seinen Kopf damit bis er nicht mehr konn
te. Dann ging er nach dem Hotel und bat
dem Häßler ihn daS Wert vollenden zu helfen.
Er war mit Blut besudelt und hatte sich etwa
ein Dutzend Wunden beigebracht. Er wurde
nach dem Armenhause gebracht und man dach
te nicht daß er mit dem Leben davon käme.
Trauriges tLreigniß.—Der Mount Hol
ly (Neu Jersey) Herold sagt, daß Frau Ketu
rah Clevenger, etwa eine Meile von Pemberlon
wohnhast, am vorletzten Samstage versuchte
auf dem Eise über die RancokuS zu gehen und
durchbrach. Einer ihrer Söhne, etwa 3 Jahr
alt, war bei ihr. Er lies nach Hause, rief sei
nen 12jährigen Bruder und kehne dann zurück,
und im desperaten Versuche seine Mutter zu
retten, brach er durch das Eis und ertrank.—
Dem andern Knaben gelang es, mit Hülfe ei,
ner Scholle die er sich von einer benachbarten
FenS verschaffte, seine Mutter zu retten,obwohl
sie alle Hoffnung zur Rettung aufgegeben hatte.
Verheerendes Feuer i» Neu Orleans.
—Am 11. Dieses wurde das große Gebäude in
Neu Orleans, welches zu Bamwvllepressen be
nutzt wurde, durch Feuer zerstört. DaS Haus
soll das größte in der Welt sein. SeineFront
am Mississippi ist 632 Fuß ; dabei ist es 308
Fuß tief. Die Erbauung desselben kostete 753
tausend Thaler und eS konnte 30 tausend Bal
len Baumwolle ausnehmen, die auch zur Zeit
deS Feuers in demselben gewesen sein sollen
Der ganze durch das Feuer veranlaßte Verlust
soll K 375,000 betragen.
Todesurtheil. —Der Scheriff von Butler
Caunty hat vom Gouvernör die TodeSwarrant
für Mohawk, einen Indianer, erhalten, der
wegen Ermordung der Familie Wiglon zum
Tode verurlheilt wurde. Die Hinrichtung soll
am 22. März vollzogen werden.
Von der Gesetzgebnng.
Februar 16. Senat. Die Finanz-Com
mitte berichtete eine Bill, H 60.000 für Repara
turen an den öffentlichen Werken verwilligend,
welche uach einigen Debatten pafsirte.
Hr. Hill verlas eine Bill, als Zusatz zu der
Akte welch« die Philadelphia und Reading-Ei
senbahn-GescUschaft incorporirt. AufVorschlag
deS Hrn. Fegely wurde die Bill, Catharina
Keiiip, Frau von Jacob Kemp, von OleyTaun
fchip, Berks Caunty, befähigend gewisses liegen
des Eigenthum zu verkaufen, aufgenommen und
pafsirte. Hr, F. übergab im Lause der Woche
Bittschriften von Bürgern von Berks Caunty
für die Ausdehnung der Richter-Gewalt der
Friedensrichter und Aushebung deS Gesetzes das
die Einkerkerung für Schulden aufhebt.
Haus. Hrn. Andeggs Vorschlag, von dem,
Berichte der Banken dieses Staats 500 Erem,
plare in deutscher Sprache zu drucken, pasjlrte
glücklich nach langem Zanken. Verschiedene
Bills von stehenden Committeen wurden berich
»et; einige andere BillS pssirten drei Lesungen.
Eine Bill daS schnelle Vernichten der Reliefno
ten zu hindern, so daß nur alle drei Monat 100
tausend Thaler vernichtet werden, passirte in
Committee des Ganzen und wurde dann an die
Commiltee von Mittel und Wege gegeben. Hr.
Smith von Berks, legte eine Bittschrift vor, um
zwei zusätzliche Friedensrichter in der Stadt
Reading zu ernennen.
Februar Senat. Eine Mittheilung vom
Staatsschatzmeister wurde erhalten, in Bezug
auf die Noten gebrochener Banken und betrüge
rische Ausgaben der Towanda Bank, zum Be
trage von KOOOO (nun im Schatze) die erhal«
ten wurden von Zoll- und Tax-Collektoren, in
der Meinung daß sie gut seien. Der vereinte
Beschluß zur Instruktion unserer
ten im Congreß, für ein Gesetz zu wirken waS
den Soldaten und tzcoldaten-Wittween vom
letzten Kriege Pensionen zusichert, passirte.
Haus. Der größte Theil der Zeit verging
mit Discussionen über Coopers Beschlüsse für
Relief des StaatS. Die im Senat passirte
Verwilligung-Bill wurde auf Vorschlag an die
Committee der innern Verbesserungen gegeben.
Eine Anzahl Loeal- und Privat-B>lIS passirte.
Februar. 10. Senat Der Sprecher legte
den Bericht der Angelegenheiten der Readinger
Eisenbahn-Gesellschaft vor Unter den einge
gebenen Bittschriften war auch eine von Frau
enzimmern von Columbia Caunty, für irgend
ein Gesetz zur Verminderung der Unmäfsigkeit
und eine ander« von Frauenzimmern, entlaufe
ne Sklaven betreffend; verschiedene für Wider
rufung der Ssnntagsgesetzt von 1705.
HauS. Der Sprecher legte den Jahresbe
richt der Direktoren vom Taubstummen-Insti
tut« vor. Eine Botschaft vom Gouvernör wur
de erhalten, worin er sagt daß der vereint« Be
schluß, jedem Gesetzgeber täglich zwei Zeitungen
erlaubend, «hne sein« Unterschrift zum Gesetz
geworden sei. Ein Anzahl Bittschriften von
gewöhnlicher Art, kamen ein. Hr. Hinchman
bot «inen Beschluß an, wodurch der Generat-
Auditor ersucht wird eine tabellarisch« Angab«
zu lftfern, die die Summe d«r Taren angibt,
di« in d«n vtrschi«dtn«n CauntieS d«r R«publik
gelegt sind, für StaatS-Zwecke und alle andern
Revenue-Quellen sowohl, als all« Summen di«
an jene Caunties für Schulzwecke bezahlt mor
den, von 1830 biS 1843. Der Beschluß wur
de angenommen. Hr. Butler von der Com-
Mittee über Erziehung, an welche dir Bittschrif«
ten gegkbtn warrn, für «in Gesetz den Bürgern
d«s StaatS zu «rlaubcn, b«i d«r nächst«» Wahl
für di« Beibehaltung oder Aufhebung d«S all»
gkmeinen Schulgesetzes zu stimmen, berichtete
gegen dieselben. Hr. Straub verlas einen Zu
fa? zu der Akte die PottSville und TuScarora
Eisenbahn-Gesellschaft incorporirtnd.
Hr. Morgan bot «inen Beschluß an, daß das
HauS um 9 Uhr Morgens zusammen komme
und wöchentlich drei NachmittagSsitzungen Hal
le. Dieser Beschluß fand natürlich viele Geg
ner und wurde endlich aufgeschoben.
Febr. 20. Senat. Die Committee welcher
l die Bittschriften für Aufhebung der SonntagS
gesetzt übergeben waren, gab dieselben zurück
mit einemßeschlusse.daß daSGesuch d Bittsteller
nicht geHirt werden solle. Bittschriften gegen
den Verkauf geistiger Getränke kamen ein, eben
falls 41 Remonstranzen gegen die Aufhebung
der Gesetze für die Feier deS Sonntags.
Hau S. Hr. Hinchman von der Committee
für Corporationen, berichtete eine Bill zur In«
corporirung einer Gesellschaft die bei Phönir
ville eine Brücke über die Schuylkill bauen will
Eine große Anzahl LokalbillS passirte. Unter
diesen eine zur Ineorporirung einer Gesellschaft
bei BirdSboro, Berks Co.,eine Brücke zu bauen.
Eine andere, Brücken« und Wegtax betreffend.
Febr. 21. Beide Häuser wurden einig, mor
gen um 10 Uhr Vormittags in der Represen«
tantenhalle zusammen zu kommen um zu hören
wenn Washingtons Abschieds-Addresse verlesen
wird. Ein ziemlich alter Gebrauch.
Senat. Nach der Annahme von Bitt
schriften kamen mehrere Berichte von stehenden
Committeen ein. Hr. Penniman berichtete ei
ne Bill, die persönliche Verantwortlichkeit der
Bankstockhalrer betreffend. Mehrere LokalbillS
passiiten.
Haus. Hr. McCaslin schlug vor, daß die
Canal Commissioners ersucht werden sollten
daS Haus zu benachrichtigen von der Anzahl
der an der Hauptlinie angestellten Schreiber,
dein Belauf ihrer Gehalte, und ob ihre Zahl
nicht vermindert werden könnte. Angnommen
Die Rechts-Committee erhielt den Auftrag zu
untersuchen ob eS zweckmässig sei, die Zahl der
CoronerS Jurors auf sechs herabzusetzen. Hr.
Wilson schlug vor, die Erziehungs-Committee
zu instruiren, die Zweckmäßigkeit einer Bill zu
untersuchen, wonach jeder Person erlaubt wird
ein Kind in die öffentliche Schule zu schicken,
ob ihr eigen oder nicht.
Febr. 22. Heute feierten beide Häuser, wie
gewöhnlich, Washingtons Geburtstag.
Liste der luryleme für eine eitigtscho
beiie Court.
welche am 11. März 1844 im hiesigen Court
Hause ansangen soll, was am zweiten Monta
ge des genannten Monats ist.
William Addams, Esq., Unter Heidelberg.
Isaac Addams, Bauer, Maidenkriek.
Felix Beisel, Gastwirth, Reading.
Christian Bauman, Bauer, Brecknock.
Christoph Deck, Freisasse, Bethel.
Daniel Engel, Küfer, Reading.
Heinrich A. Fischer, Walker, Colebrookdale.
Elias Filbert, Bauer, Tulpehocken.
Jacob Forry, do do.
David Gresch, do Douglaß.
'lt. V. R. Hunter, Eisenmeister, Richmond.
Bright Heller, Hutmacher, Reading.
David Heinly, Gastwirth, Albans
Samuel Hoch, Bauer, Richmond.
William Heller, Bltchschmidt, Reading.
Georg HughS, Bauer, Windsor.
LouiS Lembach, Wagenmaelxr, Elsaß.
LcuiS I. Pauly, Krämer, Hamburg
ThomaS Penrose, Bauer, Maidcncnek.
Peter Rapp, Schreiner, Reading.
Peter Reber. Bauer, Ober Tulpehocken.
Gideon Rauenzahn, Maurer, RuScombmanor.
David L. Reifschneider, ledig, Reading.
Daniel Reiff, Bauer, Ereter.
John Gaylor, do Heidelberg.
Peter Schweitzer, Gastwirth, Robeson.
Daniel Scharman, ledig. Cumru.
William Seltzer, Bauer, Unter Heidelberg.
John Spangler, do Ober Tulpehocken.
Benjamin Seibert, do. Ober Bern.
Michael Schultz, Hutmacher, Reading.
Georg Ulrich, Bauer, Ober Heidelberg.
John Wentzel, sen., do. Elsaß.
Edward D. White, Wagenmacher, Robeson.
AnioS Weiler, ledig, Langschwamm.
Jacob Wolf, Bauer, Union.
(Eingesandt.)
Die Zeit eilt schnell herbei dass die Ernen
nungen für President der Ver. Staaten und
einen Gonveruör dieses Staats gcmacht wer
den, wo man hm kommt wird davon gespro
chen aber auch zugleich über Geldnorh ge
klagt/ daher sollte jeder Patriot dem das
Wohl des Ganzen am Herzen liegt, es stch
angelegen fein lassen, die Gestnnungen des
Volks und dessen Umstände durch de» Druck
bekannt zu machen. Dies ist eine Sache, die
freilich nicht Jeder taun, auch können es »icdt
Alle gleich; aber aus viel Kleinigkeiten be
steht ein Ganzes, nnd so gebe ich auch das
Mtinige. Die Verhältnisse »nseres Lan
des, in politischer Hinsicht, sind traurig, wen
mau bedenkt wie groß die Schuldenlast »st, so
wohl Privat als Staats-Schulden, so schau
derl es Jedem, denn er muß denken, es muß
bezahlt sein. Wie ist dem Landmann zu Mu
the der durch Fleiß und Sparsamkeit fcine
hundert Acker tand beinahe bezahlt hat, und
steht vor Augen, daß der Staats - Tax bald
höher steigt als die Einkünfte seines Landes?
Was ist seine Hoffnung / Muß er nicht be
fürchten daß der TapCollektor ihm über knrz
oder lang fein tand verkauft und an wen /
Antwort: An einen der Geld hat; der kanfr
es für ein paar Thaler und der Mann «st am
Bettelstaab. Dies »st eme der tkrsacteu daß
hin und wieder di» Frage gemacht wird z
"Gmd wir de»» schuldig, zu be.
zahlen?" "Viele sagen nein!" Betrachtet
man iinsere freien Einrichtungen der Gleich
heit, so kann man füglich eine» solchen Schluß
daraus ziehen ;sa, unnint man die Essenz nn
screr Constitution in Augenschein, so verbie
tet ste durchaus Ejim» zu unterstützen durch
des Andern Schaden. Aber man muß auch
die andere Seite betrachte,» und die Umstäu»
de znsamen nehmen unter welchen die Staats
Schuld gemacht wurde dann wird man zu
dein Schluße kommen: daß wir jeden Cent
ehrlich schuldig st„d, und wenn wir gute
Staate-Bürger sein wollen, dieselbe bezahlen
sollten. Aber wie oben gemeldet, kann diese
Schuld, nicbt ohne großen Schaden für uuS,
bezahlt werde»; daher haben wir nöthig,
Männer und Maßregel» zu wechseln.
Fürs erste müssen in nnsrer Nanonal-Re.
gierung andre Maßregeln, als bisher, einge
führt werde» ; sonst schwindet »nsere he»l»ze,
theuer erfochtene Freiheit dabin unter das
Joch einer tyrannischen Geld Edelmaüschafr.
Die Ver. Staate», wenn regiert durch Weis»
heit, Versiand und Ehrlichkeit, dehnen sich
immer mehr aus nnd sind so schon groß ge
nug, alle llncerdrücktc» der aanzrn Erde zu
fassen; aber seit die Regierung in den Hän
de selbstsüchtiger Politiker gerathen ist, ,st
es kein Zufluchtsort der Unterdrückten mehr;
«eiu es ist die Uuterdrückuug selbst. Aber
Hoffnung wen» du nicht wärst so lebt' ich
nicht mehr.
Der Sieg von 1840 ist noch nicht verges
sen, obschon Verächter von dem der die Beute
davon lrng. Das Volk, der Regent des
Landes, lebt »och. So wie die lahreezal?!
von 0 zi, 4 stieg, so wird des Volkes Stune
lauter sei» für Henry Clay, als ste für Har
riso» war; deu» wo man hin kömmt und was
mau hört ist Henry Clay, in jedem Munde
und i» jcdcr Brust. Seine Gegner schei
nen sich »nter d,e Fahne Van Bnrens z» stel
le»,— das ist so recht dieEgyprer nur Pha
rao a» der Spitze, eilte» den Israeliten anch
»ach, bis i»e rothe Meer, da fanden ste ihr
Ende; ebenso werden Van Buren und seine
Anhang bis zum nächsten November ihre po
litische tanfbah» beendigt haben und der
Siegent des Landes wird den Befehl ergehen
lasse»: die Zügel der Regierung in die Hän
de des weisen und großen Staatsmannes
Henry Clay zn geben; der wird m»t Weis
heit und Ehrlichkeit das consiirutionelle
Schiff bald stchcr in den Hafen bringen, wo
jcdcr Scch» Oukel Säm'S sein ErbtheU ohne
Anstand in Besitz nehme» tau». Dann nur
dann wird es Penn möglich sei» seine Ehre
zu retten, den R»i« seiner Bürger zu hem
me», die Staate-Schuld zu bezahlen und Ge
schäfte und Handel zu treiben ; um aber sicher
zu sei», wenn einmal die Bahn gebrochen ist,
so ist uichcs nothwendig, als ehrliche Män
ner an der Staars-Regiei ung zu haben.
Aufördcrst mW» wir darauf sehen einen
rechtschaffene» Gouvernör zu habe», der Ehr
lichkeit besitzt, »n Falle daß das Vki mächtniß
Onkel Säin's anlaugt, es nicht sich zueignet.
Es wären noch immer Mittel u»d Weg«
Vorhände» gewesen, die Staatsangelegenhei
ten z» diesem Wohl zu führe» aber Ehr
lichkeit war nicht die Führen» der Beamten.
Es wird daher znr doppelten Pflicht, ei
nen Viani, zu wählen der ehrlich ist. Un
ter de» verschiedenen Männern welche für
dieses wichtige Amt u, Vorschlag gebraehr
werden mögen, ist keiner von dem man so be
st,mmt weiß daß er ehrlich ist, als John
Banks; er ist der einzige, der vor drei
Jahren, selbst von seinen politischen Gegnern
ehrlich geheißen wurde!
4L«« Handwerker.
Zu den neuesten Geschäften die in Philadel
phia seit Kurzem aufgekommen sind, gehört
auch das eines j?ai Wie wir
vernehmen werden in diesem neuen Industrie-
Zweige Begnadigungen für Geld verhandelt
und zwar zu einem den Vermögensumständen
der Verbrecher angemessenen Preise. Ob der
Gouvernör ein Geschästs-Genosse ist, sagt der
Bericht nicht.
Peter Döscher. e»n Ivzähriger Deutscher,
der im Markte zwischen der 2. uud Z. Stra
ße Zucke, waare» verkanfre, wi„ de a:n verflos
sene» Dienstag» von GoltUeb Williams, dem
14jährige» Sohne des Metzgers Williams,
mit einem großen Metzgermesser erstochen.
E,n kurzer Zauk, während dessen es zwischen
den beide» Jungen z» Thätlichkeiten gekom
men war, ging dieser entsetzlichen Seen« vor
aus. Philad. A. u. n. Welt.
Freier Hönde l. —Zn England hat
stch e»»e Gesellschaft vou Fabrikanten gebil
det, die ei» Capital vo» ö0l!,000 Thalern zn
sammcttgcschossc» hat, mit drin ste ,n allen
! sremd » n Ländern Heitlingen errichte» will,
die dem freien Haiidelesystenie das Wort re
de» solle».
Soll »ne wundern, wie viel die Deutschen
Freihandtlszeitiingen in Amerika davon er
halten l
Unsere Leser werden stch durch obige That
sache », ihrer Ansicht bestärkt«, daß England
zwar gerne nach allen Richtungen hin freien
Handel treibe» möchte, ohne deßhalb dasselbe
System i» feinem Verkehre mir fremden Län
der» »ittjnsuhren ; knrz —daß England bei ei
nem solchen Systeme prosperiren, die andern
Länder durch dasselbe aber nur verlieren wür
de». ib.
Pater Mathew, der greße Mäßigkeitsapo
stel, wird di» Ver. Staaten im taufe dieses
Jahres besuchen. Di» Hrn. Grinnel, Min
iiir« nnd Co. haben ihm freit Passage auf ei
nem ihrer Packetscbiffe angeboten. ib.
Im Laufe des verflossenen Jahres lnd die
Brig O. C. Raymond. Capt. Dennison, von
Boston, zu Chusau in China die Snme von
90.000 Thaler, um dieselbe »ach Macao z»
bringen. Da sie aber daselbst nie anlangte,
so glaubte mau ste auf dem Ozean verloren.
Seit jener Zeit hat es stch »nn heransgestelle,
daß der Capitän mit d»m O. C. Rayinon»
nach Chili gesegelt ist, stch mit einem Theile
der Ladung andern hatte er an die Mau
schast vertheilt), nachdem er die Brig» ver
kauft hatte, aus dem Staube gemacht hat»
und nn» »instchlbar gcwordeu ist.
Ma» hofft, daß es gelingen werde diesen
gewissenlose» Schtsser zur verdient,,, Straf«
zu ziebeit. ib.