Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 14, 1843, Image 2

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    de heilte rund herum zu, so das wie es
schien, eine natürliche Oessnung blieb.
Gewöhnlich hat er das Loch zugestopft
aber wenn er in der Eile am Essen ist, so
ißt er vorne, während sein Abwärter von
hinten, durch die Oeffnung des Halses,
vermittelst eines Trichters, das Trinken,
wie zum Beispiel: Wein. Cassee, Gin.
Thee, Brandy, Rum, Whiskey und Was
ser hinunter gießt. Wer's nicht glaubt,
bezahlt "zwei und sechs Pence."
Wer AiveriUt dichter
Reabing, den IH. Novbr. 184Ä.
AH"Den Wunsch unseres College« in Doy
lestaun können wir nicht erfüllen, weil jene
Btätter längst vergriffen sind.
Der Deutsche in Mmerikl».
November-Nummer der Riesenzeitung ist uns
zugekommen. Dieselbe enthält ausser einer be
deutenden Anzahl CorreSpoadenzen und inte
ressanter Artikel auch eine Anzahl Congreß-Ge
setze und Verordnungen, und wir machen dar
aus aufmerksam, daß dieselbe bei uns zu sehen
Unsere V'vllVt beendigte ihre Geschäfte
vorige Woche z>enilich früh, und die Juryleute
wurden schon am Mittwoch Nachmittag sämt
lich entlassen. Die der Grant-Jury vorliegen
den Fälle waren zwar ziemlich zahlreich, betra
fen aber nur Raufereien, kleine Diebstähle zc.
und die höchste Strafe welche die Court aus
sprach, war die eines Falschmünzers, wel
cher auf !j Jahr ins Zuchthaus verurthcilt wur
de. Lewis Rehr, ein 15, jähriger Knabe, der
im unternTheile dieser Caunty das Langsinger-
Gcschäsr getrieben hatte, wurde nach dem Ver
besserungshause geschickt.
Wir hören unterbieten von kleinen Räube
reien, die kürzlich hier in unserer Stadt verübt
wurden, und die Einwohner mögen daher aus
ihrer Huth sein, da währeend dem Winter sol
che Fälle leicht mehr vorkommen könnten.
Daniel Stubbclbein, hinlänglich bekannt
als ein leitendes Mitglied der "Battle-Axe-Ge
meinde," hat wichtige Entdeckungen aus der
Bibel gezogen, die zum Theil in der United
StateS Gazette veröffentlicht sind. Nach sei
ner Meinung ist las gehörnte Thier, wovon
Daniel in seinen Prophezcihungen spricht, jetzt
auf dieser Erde lebt, und er sieht dasselbe, oder
glaubt es vielmehr in der Person des Herrn
Daniel O'Connel, und die beiden Hörner sind
Abolition und Tempcrenz. Er meint ferner,
die Gewissens- und PreßfreilM sei auS unserm
Lande verschwunden, seitdem die Heiligen im
hiesigen Gefängnis; eingesteckt worden wären.
Dao riecht nach Pulver.-Der Heraus,
geber von, Northampton Correspondent zeigt
an, das; er von einem gewissen Druselthurni,
einem parmanenten Schreiber deS Unabhängi
gen Demokrat, eine Herausforderung zum Du
ell, mit geladenen Pistolen, erhalten hat. Un
erhört ! Pistolenkugeln statt A B C Bomben
Das ist sicher der letzte Fall von Geistesabwe
senheit.
Die Walil in Neu Neu
York fand die jährliche Wahl am letzten Dien
stage statt, und obwohl wir noch keine vollstän
dig? Berichte über das Resultat derselben haben,
wissen wir doch daß die Whigs ihrem Ziele um
Vieles näher gekommen sind. Die Whigs in
der Stadt Neu Pork wählten ihren Scheriff;
was auch in mehr andern Caunties der Fall
war. Im Staate haben die Whigs, im Ver
gleich zum letzten Jahre II Mitglieder für die
Assembly gewonnen und in der Stadt Eins
verloren, die Lokosokos behalten aber noch inier
«ine bedeutende Mehrheit in beiden Zweigen
der Gesetzgebung.
tLine auffallende Thatsache Unter
den verschwenderischen Ausgaben, die während
Porters Administration so häufig vorkommen,
ist die folgende höchst auffallend. Die Stricke,
welche an der neigenden Fläche der Allegheny
Eisenbahn gebraucht wurden, seit dem Anfan
ge von Porters Administration, kosteten dein
Staate ungefähr oder im Durch
schnitt HIjNMII» jährlich! Es mag ebenso an
geben werden, daß in IB3V, '37 und '3B wäh
rend der Administration ven Joseph Ritner,
die an derselben Bahn gebrauchten Stricke dem
Staate jährlich K12,W0 weniger kosteten, als
unter der berühmten Verwaltung von James
Clarke und seiner Lokofokogenossen. Wer wird
sich noch wundern, wenn er die obige Angabe
gelesen hat,'daß das Volk enorme Taren bezah
len muß und daß sich die Staatsschuld von ei
ner Million zur andern vermehrt?
Unsere Leser werden sich vielleicht erinnern,
daß ein gewisser James R. Vineyard, Mitglied
der Gesetzgebung von Michigan, vor etwa ei»
nem Jahre einen College», Namens C P Arndt,
in der Halle ermordete, wofür der Mörder ba-
nials Bürgschaft stellen mußte und kürzlich vor
der Court von Madison Caunty verhört wur«
de. Die Geschichte verhielt sich folgenderma
ßen beiden entstand eine Zänkerei in
der Halle. Vineyard nannte Arndt einen Lüg
ner und dieser erwiederte die Beschuldigung
mit einem Faustschlage, worauf der Erstere ei
ne Pistole herauszog und Arndt auf der Stelle
todt schoß. Der Ausspruch der Jury lautete
aus einer oder der anden 'Ursache, anstatt schul
dig des Mordes, nur schuldig der tödlichen
Schlägerei, und Vineyard wurde sreigesprochen.
Schöne Gcrcchtigkeitspflege, wo Mörder unge
straft dem Arme der Gerechtigkeit entgehen.
VltiliZ-Strafen. —Wenigen unserer Leser
mag es bekannt sein, daß in der letzten Gesetz
gebung eine Bill passirte, die später durch die
Unterschrift des Gouvernörs zum Gesetz wurde,
welche einen Artikel enthält, worin die Stra
fe für das Nichterscheinen an den Ererziertagen
der Miliz auf 5>U Cent für jeden Tag oder ei
nen Thaler für beide Tage, festgesetzt wird.—
Das ist eine zweckmässige Verbesserung des
Milizgesetzes, und wenn die nächste Gesetzge
bung einen Schritt weiter geht und den ganzen
Spektakel abschafft, wird es noch besser sein.
Nicht erfreulich. — Regierung von
Mexico hat den Handel nach Santa Fe, der
bisher für viele Bewohner des Westen der Ver
Staaten ein sehr einträgliches Geschäft war,
nun ganz verpönt, indem sie allen Zollbeamten
längs der Grenzlinie der Ver. Staaten Territo
rien befohlen hat allen auswärtigen Commers
zu hindern. Dies wird den Bewohnern von
Santa Fe selbst nicht anstehen, denn wen» die
Leute in jenem Schlaraffenland, wo das Gold
so häufig ist wie bei uns das Stroh, keine Ge
legenheit haben etwaS angenehmes dafür zu
laufen, so ist es werthloS für sie.
präscntirt dew Gewehr!—-Unser Herr
College vom Buffalo "Weltbürger," G. Zahm,
zeigt an, das; ihn Gouvernör Bauck von Neu
Pork, zu seinem Flugel-Atjudanten ernannt
habe, mit dem Range eines Obristen (Colone!!)
Potz Mohrensäbel! Da sollte man bald glau
ben, das; auch die Zeitungsschreiber für etwas
anderes gut wären als bloß für den Gänsekiel.
Folgende Erzählung, die wir aus dem Phila
delphia „Forum" entlehnen, zeigt daß auch die
Leute in der Ferne wissen was in Alt Berks
vorgeht. Jene Zeitung sagt:
Die Leute in Berks Caunty erzählen sich ein
ziemlich nettes Histörchen, über die Niederlage
eines regulären Lokofoko-Candidaten für die
Assembly. Es scheint, daß eine Ernennung in
jenem Caunty früher stets erfolgreich war, und
daß daher dieser Cantidat gleich nach der Er
nennung zu einem Schneiderschop eilte und ei
nen vollständigen Anzug für sich bestellte, der
bis zum Anfange der Sitzung fertig sein sollte.
Nach seiner Ankunft zu Hause verkündigte er
seinen Freunden, daß er diesen Winter in die
Assembly ginge und daher alle seine Geschäfte
abzurechnen wünsche. Ein Mann, der eine
Lott Holz von dem heffnungsvollen Gesetzgeber
gekauft hatte, kam zu ihm und sagte daß er es
holen lassen wollte wie er eS brauchte.
sagte Charlie, „Du mußt ks alle auf einmal
nehmen oder gar nicht. Ich gehe diesen Win
ler nach Harrisburg und w>ll alle diese Kleinig
keiten aus dem Gedächtnisse huben." Aber das
Volk entschied dennoch, daß er ebensowohl zu
Hause bleiben und seinen Privat-Geschäslen ab
warten mochte, sie wollten auf feine Dienste in
Harrisburg verzichten. Was von seinem voll
ständigen Anzüge wird, haben wir nicht gehört.
Eine Pcutei von Grundsätzen.
Einer der Haupt Grundsätze, worauf die
Whigpartei sich von ihren politischen Gegnern
unterscheidet, ist die Beschützung deS amerika
nischen Fleißes.
Die WhigS gehen für einen Schutztaries als
das Recht amerikanischer Bürger, und eine der
Haupt-Absichten für welche sie die Annahme
der gegenwärtigen Constitution bewilligten.
Aus der andern Seite behaupten ihre Geg
ner, daß «'Freier Handel," wie sie es nennen,
der wahre Vortheil deS Landes ist, und daß gar
kein Tarief gelegt werden sollte, ausgenommen
für Revenue-Zwecke.
Wir beabsichtigen nun zu besprechen, welche
von diesen beiden Theorien die rechte ist, aber
nur um die Thalsache von dieser Meinungsver
schiedenheit zwischen den Parteien anzugeben,
und dann zu untersuchen in wie fern die An
führer der Lokofoko-Partei aufrichtig mit dem
Volke verfahren.
In Betreff des des Hrn. Calhoun ist kein
Zweifel; er ist, ungeachtet des Briefes den er
an die Meridan Zuckerpflanzer in Louisiana,
über freien Handel, schrieb, ein durchtriebener
Freihandel-Mann.
Hr. Van Buren, auf der andern Seite, ist
über diesen Punkt, wie über andere kritische
Fragen, doppelsichtig, Er ist im Norden für
einen mäfsigen Tarief und nicht geradezu gegen
Beschützung; während er sich im Süden, wo
seine Aussichten schwankend sind, für einen so
durchtriebenen Freihandel-Mann auszugeben
sucht, wie Calhoun selbst.
Der neuliche Brief von ihm, wovon dcrßich
mond Enquirer einen Auszug, nicht den gan
zen Brief, publizirte, verwirft und verdammt
den gegenwärtigen Tarief gänzlich; und solch
ein Brief hat natürlich in dieser Gegend Be
merkungen hervorgerufen. Aber eben diese Be
merkungen zeigen, wie wenig Hrn. Van Bürens
wirklichen Ansichten seinen Nachfolgern bekaüt
sind, denn während sein Freihandel-Organ, die
hiesige Abend Post, des Briefes erwähnt, als
Bestätigung von Van Burens bekannten Mei
nungen, stellt ein anderes Blatt aus dem In
nern, eins von seinen "inässigen Tarief-Orga
nen," die Wahrheit des Briefes in Frage, und
ohne dessen Eristenz zu leugnen, zweifelt es dar
an, indem es erklärt, daß derselbe nicht publi
zirt wurde.
Doch, wie oben gesagt, diese Frage wegen
Beschützung ist vielleicht der wichtigste Unter
schied zwischen den beiden Parteien ungeach
tet wclche, der große Führer der nördlichen De,
mokratie ist—wie gezeigt worden, so doppelsich
tig über dieselbe, daß seine eigenen Anhänger in
ein und demselben Staate verschieden darüber
denken ; dennoch behaupten beide, daß ihre Par
tei die „Partei von Grundsätzen" sei. Das
Volk wird über solche Doppel-Meinung ein ge
rechtes Urtheil sprechen. (N. P. American.
Unter denen die für daS Gouvernör empfoh
len worden sind, scheint der vorletzte Woche von
unMmpfohlene den Vorrang zu gewinnen.—
Wir finden rühmliche Empfehlungen für ihn
in mehreren Blättern, unter andern folgende
im Lancaster „Eraminer und Herold" :
Hr. Drucker.—Da die Zeit nun nicht mehr
fern ist, wo die demokratische Harrison-Partci
von Pennsylvanien einen Candsdaten für das
Gouvernörs-Amt zu wählen hat, erlauben Sie
mir den Achtb. IVillian, Hiesker, von dieser
Caunty, vorzuschlagen, als eine schickliche Per
son jenes wichtige Amt zu füllen. Der Name
Hiestcr würde an sich selbst ein starker Thurm
sein, während der Mann und seine Grundsätze
die herzliche Unterstützung eines jeden aufrichli
gen Harrison Demokraten erhalten würden.
Seine Erfahrung in öffentlichen Angelegen
heilen erstreckte sich weit; er wurde, meine ich,
dreimal nacheinander für das Haus der Repre
sentanten dieses StaatS erwählt; er diente li
Jahr als Reprefenrant im Congreß, für diesen
Distrikt; war ein Mitglied der Reform-Con
vention, zur Verbesserung der Constitution von
Pennsylvanien, und wurde im Herbste 1840
wieder in den Sraats-Senat gewählt. Er
wird bereits von einigen standhaft-deinokrati-
Harrison Zeitungen im Innern, unterstützt u.
viele behaupten, daß er Derjenige sei, unsern
Sieg zu sichern und die Ausrottung des Loko
sokoisniuS in Pennsylvanien zu bewirken. Mit
Hrn. Hiester als Candidat würde die Mehrheit
in Alt Berks für Lokofokoismus unter den ge
wesenen Dingen sein. Hr. H. ohne allen Zwei
fel der stärkste Mann im Staate—er ist stark
im wahren Maden—er ist stark in politischer
Redlichkeit und würde nicht meniger stark sein
am Stimmkasten den zweiten Dienstag im Ok
tober. Raph o.
Schiffbrüche. —Der Neu Orleans Pica
yune vom 2!1. Oktober berichtet folgende Schiff
brüche, wovon durch mehrere dort angekomme,
Schiffe Nachricht erhalten worden. ES heißt,
die Nacht vorher ging daS Schiff Unired Sta
tes von Philadelphia, verloren, das in Gesell
schaft einer Brigg war, die wie man fürchtet,
auch verloren ging mit Allen die an Bord wa
ren, da die Balken und ein Boot davon von
dem Wärter des Leuchthurms zuAbaco gesehen
wurden. Man sah nach dem Sturme eine
Barke durch das Loch in der Mauer passiren,
mit Nochmasten auf, vermuthet daß es diefebe
war die von den Berry Inseln gesehen wurde.
Eine Brigg, vermuthet daß es die Virginia von
Boston war, mit 60 Passagieren an Bord, sah
man von denselben Inseln sinken. Alle kamen
um. Das Unglück war im Angesicht des Lan
des, aber die Zuschauer waren unfähig einige
Hülfe zu leisten. Der Schooner Samuel ging
bei Galliot Harbor verloren, die ganze Mann
schaft wurde gerettet. Eine spanische Brigg
ging nahe bei Nassau, N. P., verloren, Mann
schaft gerettet. Ein Schooner der nach Abaco
gehörte ging ebenfalls verloren, acht Männer,
elf Frauen und zwei Kinder an Bord, kamen
alle um. Eine Schaluppe mit fünf Mann an
Bord, ging ebenfalls bei Abaco verloren Ein
Neger wurde todt in der Cajüte gefunden und
man vermuthet daß alle übrigen verloren sind.
Es ist ein seltener Fall, daß sich bei einem ein
zigen Sturme soviel Unglücksfälle ereignen.
Vtlenfcheiiraub. —Der 'Norfolk Herald be
richtet, daß das HauS von Samuel Britting,
ham, nahe bei Newtown in Worcester Caun
ty, Maryland, am vorletzten Freitag Abend
von drei Räubern überfallen wurde, die zuerst
seine Küche und dann das Haus erbrachen und
seine ganze schwarze Dienerschaft, vier an der
Zahl, raubten, bestehend aus einer 50jährigen
Frau und ihren drei Kindern, einem Knaben
von li, Jahren und zwei Mädchen von 8 und
5 Jahr alt. Als die Küche erbrochen worden,
war der Knabe durch den Eintritt der Räuber
erschreckt, an denselben vorbei nach dem Hause
gerannt, wohin er aber verfolgt, gebunden und
mir feiner Mutter und Schwestern abgeführt
wurde. Hr. Brittingham, der ein ziemlich al
ter Mann ist, und seine Frau versuchten Hülfe
von den Nachbarn zu rufen, wurden aber von
den Räubern durch Drohungen mit Schießge
wehren daran verhindert. Zwei von den Räu
bern wurden von Brittingham erkannt als zwei
Personen die sich seit einigen Wochen in New
town aufhielten, sich Dickfon und Vail nann-
ten und angeblich von Kentucky waren. Der
dritte war unbekannt u. trug Matrofenkleider.
Der in Washington City gedruckte Madiso
nian und einige Blätter im Süden empfehlen
die Vereinigung von Texas mit der Union. Zu
welchem Zwecke dies geschieht, können wir nicht
einsehen, doch glauben wir nicht, daß die Ver
einigung wünschenswert!) wäre.
James H. Linch, von Richmond, Virginien,
sagt, er sei autorisirt KsVt)t) zu wetten, daß
Henry Clay als nächster President der Ver
Staaten erwählt werden wird wenn er am Le
ben bleibt. Eine herrliche Gelegenheit sür die
ungläubigen Lokosokos.
Austin Moß, ein geachteter Bürger zu Ra
leigh, Nord Carolina, spielte am vorletzten Mo
ntage mit einer Pistole, als dieselbe zufällig los
ging und ihn auf der Stelle tödtete.
Der verstorbene Thomas S. Lindfay, von
St. Charles, Missouri, hinterließ ein Legat von
Kül)00 für die amerikanische Bibelgesellschaft.
Er hat ebenso liberale Vermächtnisse gemacht,
für einheimische und auswärtige Missions-Ge
lellschasten. In seinem Testamente gibt er al
le seinen Sklaven die Freiheit und sorgt für
hinlängliche Mittel, daß sie nach Liberia ge
bracht werden können.
Die Burlington, lowa, Gazette vom 21. v.
M. sagt, daß große Scharen von Einwande
rern in jenem Territorium ankommen.
Das gelbe Fieber hat von Mobile gänzlich
Abschied genommen, soll aber in Neu Orleans
noch einheimisch sein.
In Cincinnati, Ohio, wurden im Laufe die
ses Jahres 276 neue Fram- und 730 neue
Backstein Häuser gebaut.
Man sagt, Joe Smith, der Mormonen Pro
phet, habe ein Wirthshaus eröffnet, worin er
selbst den Wirth macht. Wunder ob das der
Himmel für die neuen Heiligen ist.
Ein Seminolen-Jndianer, Husti-Colu-Chee,
ein Halbbruder von Oceola, predigt den Mit
gliedern seines Stammes die Lehren des Chri
stenthums mit gutem Erfolg. Er predigte am
15. Oktober zu Linie Rock, Arkansas.
Der Hochw. H. I a u b c r t, einer der äl
testen Priester im Gt. Mary-Collegium starb
hier am letzten Sonntage. Die katholische
Christenheit verlirt an lhi» niien qetrcncn
Arbeiter in ihrem Weinberge. Der Verstor
bene emigrirte »n Jahre 1800 nach Amerika
und geuosj scic feinem Hiersein die Achtung
Aller die ihn kannten. Sanft ruhe feine A
sche. Baltimore Corrce-poiid.
PittSburg, den 21. Oktober.
Vom letzten Mittwoch dieser Woche an
erhielt der Ehrw. Hr. Georg Marschall
von St. Clair Taunschip dieses Caunty s
in der Court der Ouarter SessionS sein
Verhör, von Eleonor Jane M Fadden
angeklagt, sie verführt u. geschwängert zu
haben. Das Zeugniß des etwa !2ljähri
gen Mädchens, welches in der Familie
Marschalls diente, und immer einen guten
Namen sich bewahrt, geht dahin, daß der
Ehrwürdige Anfangs Juli'S vorigen lah
res, nachdem er mit setner Familie den A
bendsegen gebetet, nachdem sich hierauf die
ganze Familie zu Bette gelegt, er aber
Studierenshalber sich noch ein Weilchen
auf seine Studierstube begeben, von da
aus in das Schlafgemach der Eleonor
Jane geschlichen sei. und ihr eröffnet, daß
der heilige Geist ihn treibe, sich zu ihr ins
Bett zu legen. Das arme Mädchen wehr
te sich zwar, und stellte ihm das Sund
hafte seines Vorhabens auseinander; al
lein was half ihr Argumentiren gegen ih
ren gelehrten Seelsorger, der sie mit der
Bibel in der Hand zu überzeugen suchte,
daß er nnr dem Beispiele der heiligsten
Männer folge—daß David eben sogesün
digt habe und der Frömmste aller Könige
genannt werde. Seiner Beredsamkeit ge
lang es. jedes Bedenken zu verscheuchen u.
den Sieg über die Tugend und Unschuld
zu gewinnen. Der erste Schritt zum
Verbrechen gebiert bald weitere, und so
war es natürlich, daß der sträfliche Um
gang des Ehrwürdigen mit der Verführten
fortgesetzt wurde, bis sich handgreifliche
Spuren, zeigten d. h. bis das Mädchen
eines gesunden Knäbleins genaß, das ganz
ehrwürdig aus den unschuldigen Augen
schauen soll. Die Verwandten des Mäd
chens haben nun im Namen der Verführ
ten Klage gegen den Ehrw. Verbrecher er
hoben.
Das Zeugenverhör dauerte fast gestern
noch den ganzen Tag. Von Seiten des
Ehrwürdigen sucht man die Verführte
als Lüngnerin und leichtsinnig darzustel
len. Er soll nicht weniger als L 4 Zeugen
geladen haben, um ihn weißzuwaschen.
Dabei sind drei der besten Advokaten für
ihn angestellt. Das Resultat werde» wir
in unserer nächsten Nummer mittheilen.
Fr. Freund.
2-!
Trauer statt Vergnügen.—
Ein Correspondent des Calais (Me.) Ad
vertiser macht die Mittheilung, daß sich
vor einigen Tagen zu Scotch Ridge, St.
James, N. 8., eine Partie junger Leute
versammeke, um eine Cranberry Frolic zu
haben. Der Sumpf, in welchem die Cran-
berries wuchsen, war ungefähr 6 Meilen
entfernt, und um dahin zu gelangen, muß«
te man zuerst über einen ziemlich starken
Fluß setzen. Man bereitete ein Floß, und
vierzehn erwachsene Mädchen versuchten
die Ueberfahrt auf demselben. Auf der
Mitte des Flusses zerbrach ein fauler
Baum, der mit zum Floß verwendet war.
was die Auflösung desselben verursachte u.'
die ganze Gesellschaft in den Fluß warf'.
Von Seiten der jungen Männer wurde
alle Anstrengung, die Muth und Kühnheit
einflößen konnte, gemacht, um die Mäd«
chen zu retten, doch einer, Namens, Fra
zier, konnten sie nichl sobald habhaft wer
den. Einer der jungen Leute büßte bei
wiederholten Versuchen, sie zu retten, bei»
nahe das Leben ein, indem er nicht auf
hörte unterzutauchen, bis er sie endlich eine
ziemliche Strecke von der Unglücköstelle
auffand, und sie ans Ufer brachte aber
leider sie war bereits todt.
Die Gesellschaft trat nun den Rückzug
an, und brachte den todten Körper auf
einer Bahre zu ihren Aeltern. (D. Can.
Ein vornehmer Bankerot
te u r. Wie wir so eben vernommen,
hat unser "hochgeachteter und ehrbarer"
Gouvernör, Hr. Franzis Thomas, vor
wenigen Tagen für die "unbedeutende"
Summe von HliO —7I)MO bankerott
gemacht. Ein herrliches Beispiel für die
Nepudiatoren Maryland's, aber auch ein
eben so Beweis von der Ach
tung, welche der erste Beamte des Staa
tes gegen seine Würde hegt.
Hr. Van Buren wurde im Jahre
I Mli durch Gen. Jackson s Einfluß mit
einer Mehrheit von Stimmen zum
Presidenten erwählt, und vier Jahre dar
auf mit l-ls,<>t)o Stimmen geschlagen—
die größte jemals für oder gegen ei
nen Presidentschafts-Candidaten gegebene
Mehrheit. Sein Verlust war daher nach
einer vierjährigen 170,0 t)» Stimmen.
National Ztg.
Pottsville, den 11. November.
Betr t e r V o r 112 a ll Gestern
vor acbt Tagen ereignete sich nahe bei
dieser Stadt auf dem Guinea Hügel der
fast ausschließlich von schwarzen Familien
bewohnt wird, ein trauriger Vorfall wel
cher einer achrungSwerthen farbigen Frau
Namens Rjchardson das Leben kostete.
Die Frau wie es scheint hatte Eigenthum
in ihrem Hause in Gewahrsam welches
ihrem Bruder gehörte der es an jenem Ta
ge in Begleitung eines andern farbigen
Mannes gewaltsam wegholen wollte. Als
sie in das Haus kamen wiederseht.' sichidie
Frau welche hochschwanger war dem Ver
such und vertheidigte sich mit einem Schür'
eisen mit welchem sie dem Begleiter ihres
Bruders einen schlag über das Schulter«
bein versetzte—dieser entriß ihr die Waffe
und schlug ihr damit, ob absichtlich oder zu
fällig wissen wir nicht, über den Leib und
beschädigte sie so sehr daß sie unter großen
Leiden bald darauf starb. Sie ließ einen
betrübten Gatten und mehrere kleine Kin
der zurück ihren Tod zu beweinen.
Freiheits Presse.
Ungl ü ck S 112 a ll' —Am vorigen Mon»
tag T- C. Pollock, Kaufmann
von dieser Stadt, seinen Sohn, ein kleiner
Knabe etwa w Jahre alt, nach einem
Nachbarshause mit einer Fensterscheibe
die er dorthin nehmen sollte. Auf dem
Wege dorthin machte der Knabe wie es
scheint einen Febllritt und siel auf die
Scheibe welche zerbrach, und ein Stück der«
selben drang gerade unter dem Kinn in
seinen Hals und verursachte eine ern st haf
te Wunde. Er wurde nach einer nahen
Apotkeke gebracht woselbst ihm alle gehö
rige Aufwartung zu Theil wurde, und jetzt
befindet er sich auf dem Wege der Besse
rung. ib.
Von» Auslande.
Ankunft des Dampfschiffes Brilama.
Dasselbe verließ London am U)ten Ok»
tober und traf am Sonnabend Abend in
Boston ein.
Wir theilen voran die wichtigste Nach
richt mit, die es bringt, die Verhaftung
O'Connells in Dublin am 14. Oktober.
Die Veranlassung war folgende. Den
Sonntag sollte eine große Repeal Ver
sammlung in Conquer Hill, Clontarf, un
gefähr 3 Meilen von Dublin, stattfinden.
In den Vorbereitungen dazu waren In«
struktionen für die „Repeal Cavallerie"
gegeben, Cokarden und Nationalkappen
sollten von allen Repealern getragen wer
den. Die ganzen Anordnungen schienen in
einem militärischen Styl abgefaßt zu sein,
gleichsam als beabsichtige man eine regu
lirte Armee für die Sache der Repeal zu
versammeln und die Musterung passiren zu
Ein Cabinetsrath wurde in Fol
ge dessen in London gehalten, und der Lord
Leutnant, der Lordkanzler und der Graf
Cardignan »ach Irland gesandt. Zugleich
marschirten zwei Jnfanterieregimenter zur
Verstärkung nach Dublin. Der Lord Lev'
tenant erließ alsdann nach Berathung mit