Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 15, 1842, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Nivcrale Ntovnrhter
Ncading, denlS. Novcmbr. 18^2.
Gin schlechter Kunde. —Hr. Nathan
Bauer, ein Schmidt, welcher früher in oder bei
Preißtaun wohnte, unterschrieb für den Libe
ralen Beobachter und ließ sich denselben über
'-'j Jahr nach dem Preißtaun Postamte schik
ken, zog aber dann von dort, soviel wir wissen,
nach der Spring Fortsch. Sollte ihm dies zu
Gesicht kommen, wird er sich erinnern daß er
uns 3 Thaler schuldig ist und im Fall diese
nicht bald bezahlt werden wollen wir die Rech
nung erhöhen und ihn durch den Constabel un
sern Gruß entbieten lassen.
Delaware. —In diesem Staate fand am
vorigen Dienstage die allgemeine Wahl statt.
Wir haben vollständige Berichte erhalten und
finden daß die Whigs einen vollständigen Sieg
errungen haben. Der politische Stand ist jetzt:
ein demokratischer Gouvernör, sieben Neuntel
deS Senats und zwei Drittel des Hauses De
mokraten. Es heißt daß unter den Lokos, die
das übrige Drittel des Hauses ausmachen, noch
Einige zu Gunsten einer V. St. Bank, einks
Schutztarifs und der Vertheilung des Ertrags
von öffentlichen Ländereien sind.
9?tN Uor? hielt ebenfalls am Dienstage
seine allgemeine Wahl und, wie wir erwarte
ten, haben die Lokofokos den Sieg gewonnen.
Wir haben zwar noch keine vollständige Be
richte von dein Ausgange der Wahl, doch von
den erhaltenen Nachrichten urtheilen wir daß
Bouck, der Lokofoko Gouvernör, mit ungefähr
24000 Stimmen Mehrheit erwählt ist.
Diesen Verlust, so wie alle übrigen, haben
sich die Demokraten selbst zuzuschreiben —die
ungewöhnlich geringe Stimmenzahl zeigt deut
lich daß sie am Wahltage zu Hause blieben,
während ihre Opponenten, immer wach sür
ibren Vortheil, mit aller Macht bereit waren
den Sieg zu erhaschen.
Dem mag nun sein wie ihm wolle, geschehe
ne Dinge sind nicht zu ändern und wir wollen
unS ebensowenig über den Verlust grämen wie
wir uns viel über den Gewinn freuen würden.
Ein Rückblick auf die Jahre 183« und' 37
sagt uns, daß es so und nicht anders kommen
muß, wenn wir in 1844 einen vollkommenen
Sieg gewinnen wollen. Wer erinnert sich nicht
der großen Mehrheiten als der Fuchs zuerst
die Runde durch die Staaten machte / Mo
blib aber ihre Mehrheit in 1840 ? Wenn die
Whigs daher jetzt auch keinen einzigen Staat
behalten so ist eS einerlei—die Leute werden in
der Zeit Lokosokoism völlig satt kriegen und in
1344 ein entscheidendes Wort sprechen.
Verhandlungen der Cvnrt.
Die Republik gegen Nathan Gaby—Ankla
ße für Mord.
Beim Vorbringen dieser Klage erklärten die
Advokaten aus Seilen der Republik, sie seien
nicht der Meinung, daß der Gefangene als des
Mordes iin Isten oder 2ten Grade schuldig an
zujehen sei, sondern einzig nur der tödlichen
Schlägerei (manalaughter.) Die Thatsa
che«, wie sie durch daS Zeugniß ausführlich er
klärt wurden, waren wie folgt:
Am Abend deS 17. letzten Septembers war
»ine Frohlik an dem Wirthshause genannt Sa
lomon's Tempel, an der Kutztauner Straße, 0
Meilen nördlich von Reading, wobei der Gesän
gen« und der Verstorbene Grämlich gegenwär
tig waren. Wie «S scheint hatte Grämlich ei
nt Erklärung laut werden lassen, daß er den
Tanz ausbrechen wolle, und trieb während dem
Abend allerhand Streiche die zu Streit und
Unordnung führten. Um etwa 11 Uhr war
Gaby auf dem Flur und bereit als
Grämlich hervor sprang und den Tanz hinder
te. Gaby weigerte sich und der Spielmann
verließ seinen Sitz um Ordnung herzustellen.
Gaby trat dann zwischen den Spielmann und
Grämlich, aIS der Letztere ihm ins Gesicht
schlug. Der Wirch erschien dann und brachte
Grämlich aus dem Hause, worauf die Leute in
der Stube und Gaby folgten. Als sie heraus
waren frug Gaby: ob es nun fair play (glei
ches Spiel) sei? und als dies mit Za beant
wortet wurde, Grämlich durch einen Schlag
auf den Kopf niederschlug und ihm noch drei
Schlägt gab als er schon auf dem Boden lag.
Er wurde dann weggerissen und man fand daß
Grämlich im Sterben war. Zwanzig Minuten
später war er eine Leiche. AIS Gaby dies hör
te, wurde er sehr betrübt und weinte Thränen.
Früh am nächsten Morgen lieferte er sich selbst
auf und wurde für Verhör inS Gefängniß ge
bracht. ES wurde 'bewiesen, daß er (Gaby)
von sehr friedlichem Charakter fei und sich wäh
rend dem Abend friedlich verhalten habe.
Da keine Zeugen erschienen zu beweisen, daß
er gesonnen war ihn zu tödten, kam die Jury
nach einer Berathung von 2 Stunden zurück,
dem Ausspruche: schuldig."
Die Rechtsbeistände auf Leiten der
lik waren: R. M. Barr und Z. P. loneS,
Esq's., für den Gefangenen : W. Strong, I S.
Richards und D. W. O'Brie», Esq's.
Die Republik gegen Hannah Williams
Anklage für Ehebruch.
Dieses Frauenzimmer ist die Hohepriesterin
einer Sekte, genannt "L>attle a.rcs," deren
Haupt» Grundsatz es ist, unter andern alten
Verordnungen auch die Ehe abzuschaffen und
wie es scheint, in Genieiiischafr der Weiber zu
leben, Unsere Leser werden sich irinnern, daß
in der letzten Sitzung der Court Daniel Stub
belbein, eine der schärfsten unter den sattle
axc>) (Streit Aerten) des Ehebruchs überführt
und zu 12 Monat Gefängnißstrafe verurtheilt
wurde, weil er feine Frau fortjagte und Han
nah an ihren Platz nahm. Diese Schöne kam
nun vor, um auch ihren Theil von der Srrase
zu erhalten.
Hannah erschien vor der Court ganz unbe
fangen, indem sie steh in ihrem religiösen Irr
glauben wahrscheinlich selbst für unschuldig er
kannte. Als man ihr einen Sitz anbot weiger
te sie sich zu sitzen und als sie gefragt wurde
wem sie als Rechtsbeistand haben wollte, sagte
sie, sie wolle keine von des Teufels Hülfe und
es sei kein ehrlicher Mann im Courthause. —
Während dem Zeugenverhör und der nachdrück
lichen Rede des Hrn. Leavensworth, ließ Han-
W.'.h ihre Begeisterung durch Worte laut wer
den und ries aus: '«Groß Babilon fällt!—
Ehre sei Gott in der Höhe!" ?c, ze. init aller
Kraft ihrer Stimme, zur großen Belustigung
der sich dicht Herandrängenten Zuhörer. Die
Verklagte erfreute die Zuhörer mit einer förm
lichen Predigt—die es bezweifeln ließ ob sie
mehr närrisch oder schlecht sei. Ihr Betragen
mußte unter den Zuhörern mehr Mitleid wie
Haß erregen, aber die Court und Jury liessen
sich nicht irre machen, sondern vcrurtheilen sie
zu 12 Monat Einsperrung im hiesigen Gefäng
niß. —Die Zeit wird die Thorheitbeilen.
Jvlin <svlt.—Die Neu York Tri
bune sagt, wir hören daß Job» B. Hasty nach
Albany gegangen ist um Gouvernör Sewart
zu sehen, wegen diesem unglückliche» Mann.—
Hr. Hasty war genwärtig als die Kiste, welche
die Leiche des ermordeten Adams enthielt, die
Treppe herunter getragen wurde und ist geson
nen zu schwören daß sie Colt nicht trug oder
auf seinen Schultern hatte, wie der Eigenthü
mer des Hauses bei der Untersuchung beschwor.
DieseS Zeugniß wird vorgebracht werden um
jenes zu widerlegen und so Colt's Aussage zu
bestätigen, daß die blauen Flecke an seinem
Halse durch Adams veranlaßt wurden und
nicht durch die Kiste. Auf diese Vorstellung
wird eine Milderung des Urtheils erwartet.
Schändlicher Mord. Zwei Flach
boot-Männer, Namens Michael Raynald und
John M'Dermot, wurden kürzlich in ihrem ei
genen Boote überfallen und ermordet, als das
selbe nahe der Grätna Sägemühle, in Louisia
na, vor Anker lag, durch zwei Männer, muth
maßlich italienische Obsthändler, welche am Ta
ge das Boot durch den Fluß gezogen hatten.
Raynald wurde mit einem Bowieiiiesser durch
das Herz gestochen und starb augenblicklich;
McDermot war der Unterleib buchstäblich ge
öffnet, doch hatte er noch Krast genug das U
fer zu erreichen, wo ihm einige Neger zur Hül
fe kamen. Die Mörder waren noch nicht ein
gefangen. Die Bootmänner harren einige Hun
dert Thaler bei sich, was die Mörder zu der
That verleitete.
Räuberei. — 5" der Nacht vom 28sten
October wurde das Haus der Frau Loor, einer
Wittwe, etwa zwei und eine halbe Meile von
Wheeling, Virginien, durch drei Männer ge
waltsam eröffnet, welche Frau L. und ihre En
kelin ergriffen und sie durch Drohungen undGe
waltthaten zum Stillsein zwangen. Das Haus
wurde dann durchsucht und um 40 bis 50 Tha
ler und eine goldne Uhr beraubt, Alles was die
Wittwe hatte, worauf sich die Räuber entfern
ten. Die Wittwe und ihre Enkelin waren sehr
erschrocken und in Angst gebracht. Einer der
Schnrkcn, Namens Lang Vail, wurde Sonn
tags darauf arretirt nnd für weiteres Verhör,
vor der Ccnrt, eingesteckt.
Stansbury, der Mann der auf Williams
schoß, vor dem Monongahela Hause in Pitts
burg, am letzten Bten September, wurde bei
der letzten Court der vierteljährlichen Sitzungen
verhört und des Angriffs und Schlägerei in der
Absicht zu morden, schuldig gesunden. Sans
bury hatte Erlaubniß erhalten H5OO Bürg,
schaft zu stellen und als man ihn suchte, nach
dem das Urtheil ausgesprochen war, war er
nicht zu finden Sein Bürge wird ohne Zwei
fel das Geld bezahlen und ihm so gestatten daß
er auskneifen kann.
Sonderbarer Selbstmord. —Zn Dor
dogne in Frankreich, lebte ein alter Geizhals,
der bei anscheinender Armuth doch ungemein
reich war. Dieser alte Mann, sagt Galignani,
verschwand vor einiger Zeit plötzlich und nie
mand wußte wohin. Man vermuthete daß er
Selbstmord begangen habe durch ertrinken und
fing an nachzusuchen, worauf sein Körper auf
! dem Grunde der Dordogne gefunden wurde,
wo er sich hineingestürzt hatte, einen Sack mit
10,000 Franken um seinen Hals gebunden.
Bevölkerung der verschiedenen
Staaten. —Folgende'Tabelle zeigt di« Qua
drat-Meilen, Bevölkerung und die Anzahl der
Perfontn für jede Quadrat-Meile der verschie
denen Staaten. Zum Nachschlagen mag eine
solche Tabelle oft von bedeutenden Nutzen sein.
Quad. Meil. Bevöl- auf jede
kerung. Q. M.
Massachusetts 7,803 737,699 94j
R.lsland 1,390 108,800 80
Connektikut 4,074 309,978 06
'Neu 'York 46,000 2,428,931 54
Neu Jersey 0,900 874,306 54
Maryland 10,100 469,232 43j
Delaware 2,068 78,085 37 j
Pennsylvanien 43,950 1,724,033 39
Ohio 39,002 1,519,467 38Z
N. Hampshire 9,280 284,574 30j
Vermont 10,242 201,943 38H
Tennessee 41,360 129,210 20
Kentucky 39,000 779,828 20
Virginien 64,000 1,239,707 19j
Süd Carolina 42,800 594,398 19j
Maine 501,792 15j
Indiana 36,250 685,866 18Z
Nord Carolina 43,800 753,419 17j
Alabama 50,809 590,757 llj
Georgia 58,200 511,392 10j
Mississippi 45,350 375,651 8j
Illinois 59,000 476,183 8
Louisiana 48,220 352,311 7j
Missouri 60,300 383,702 6j
Michigan 54.000 213,267 4
Arkansas 60,000 97,574 4
Aus Obigem wird man sehen» daß die An
zahl Personen auf die Quadratmeile in den 26
Staaten, 16H beträgt.
Die dichteste Bevölkerung ist 94 auf die
Quadratmeile. In England ist sie 25,0. Wenn
die Ver. Staaten eine so große Bevölkerung
hätten aIS verhältnißmäsfig Massachusetts, so
würden sie 92 Millionen Menschen enthalten.
Wenn die Ver. Staaten so stark bevölkert wä
ren als England, so würden sie 279 Millionen
Menschen enthalten. Bei der jetzigen Zunah
me würde dies noch 100 Jahre dauern.
Answntige Berichte.
Das Dampfschiff Great Western kam am
vorletzten Sonntag Abend in Neu Porkan und
brachte drei Tage spätere Nachrichten. Mit
demselben kam Hr. Derrick, besonderer Gesand
ter der Ver. Staaten nach England, als Passa
gier, mir der osficiellen Bestätigung des Trak
tats zwischen unserer Regierung und England.
Deutschland.
Deutsche Blätter berichten, daß ein Duell init
Pistolen zwischen zwei Grafen, Namens Tele«
ky und Bethlen stattfand, wobei der Erstere ge»
tödtet und der Letztere schwer verwundet wur
de. Beide Sekundanttn wurden arretirt.
Das Frankfurter Journal vom 17. October
berichtet, daß am Abend des 13. in Coblenz ein
Erdbeben verspürt wurde, welches von starkem
Geräusch begleitet war. Die Erschütterung er
streckte sich bis Neuwied.
Die preussischen Provinzen haben einen Be
schluß angenommen, der berchnet ist, ein sehr
vortheilhastes Resultat für jents Land zu lie
fern. Auf Vorschlag des Königs entschied die
Committee der Assembly'n, daß die Gelder die
durch Verminderung der Steuern gewonnen
werde», zum Bau von Eisenbahnen verwendet
werden sollten. Die Verminderung der Steu
ern beträgt sür das lausende Zahr 1j Million
Reichöthaler.
Die Hannover Gazette enthält eine königliche
Ortenanz, wodurch Seine Majestät Ernst Au
gust seine Einwilligung gibt zu der Heirath des
Kronprinzen mit der Prinzessin Alexandrina
Maria von Sachsen Altenburg, unter den Re
geln welche das Gesttz für die Heirat!) der re
gierenden Glieder von d. Familie Braunschweig
und Lüneburg bestimmt.
Das Franksurter Journal meldet, daß die
Polizei von Berlin eine geheime Gesellschaft ent
deckt habe, unter den Studenten der dortigen
Universität, die, obgleich nicht von politischen
Charakter, doch unautorisirt und mithin gesetz
widrig war. Die Universitäts-Behörde jagte
zwei Mitglieder der Gesellschaft fort und die ü»
brigen bekamen einen strengen Verweis.
Holland.
Der König eröffnete am 17. October die Si
tzung der gesetzgebenden Assembly, wie gewöhn,
lich, mit einer Botschaft. Er sagt daß die di
plomatischen Angelegenheiten der Nation in gu
ten Zustande sind, daß die Vertheidigung des
Landes auf einem guten Fuße steht, baß das
Seewesen einige Verbesserung bedarf, daß die
öffentlichen Schulen in einem blühenden Zu
stände sind und daß In den auswärtigen Besit
zungen Frieden herrscht. Er empfiehlt eine klei
ne Vermehrung der Zölle, um einige Anforde
rungen an den Staatsschatz zu decken.
Der Vertrag zwischen Holland und Belgien
ist endlich abgeschlossen.
England.
Die Berichte von England reichen bis zum
22. Oktober. Die Königin war wohl und
sprach von einer Reise nach Irland. In den
Märkten waren die Geschäfte ziemlich schlecht;
Preis der Baumwolle ziemlich niedrig.
Englische Blätter enthalte» die auffallende
Nachricht,daß das berühmte Haus Baring u
Co, wovon aucb tord Ashburton ein Mit
glied ist, in mißlichen Umständen sei.
Kapitel von Neuigkeiten.
DaS größte Dampfschiff in der Welt wird
jetzt in Neu Pork gebaut. ES wird 330 Fuß
lang und 30 Fuß breit werden, mit einem 310
Fuß langen Speisesaale und zwei Reihen Zim»
mer für Passagiere.
Als die Nachricht von der Bestätigung des
Traktats zwischen England und den V. Staa
ten, in Neu Pork ankam, wurden vom Batte
rie»Platze 100 Kanonenschüsse gefeuert, welche
alle, Schuß für Schuß, von Brooklin und Jer
sey City erwiedert wurden.
Am 27. Oktober brachen einige Schurken in
die katholische Kirche von St. Vincent dePaul,
in Neu Orleans, und raubten die werthvollen
Kirchengeräthe.
Neue kleine Münze. —Dr. Riddle, von
der Ver. Staaten Münze in Neu Orleans, hat
den Vorschlag gemacht eine Münzsorte 3 Cent-
Stüeke, zu prägen, um den Maugel an kleiner
Münze zu ersetzen. Die Stücke sollen genau
den Werth von 3 Cent haben, aus einer Com
position von Silber und Kupfer bestehen, bei
nahe oder ganz weiß fein und die Größe eines
5 Centstücks haben
Etwa 4 Meilen von Plaquemine in, Louisi
ana, wurden vorletzte Woche vier Wölfe gelob
tet. Ein alter Einwohner sagt sagt, daß es die
Arsten wären von welchen er gehört hätte daß
sie zwischen dem Mississippi und Atchasalaya
geschossen wurden.
Ein lebendes Secweibchen soll in Kurzem in
diesem Lande gezeigt werden So sagt wenig
stens eine Philadelphia Zeitung.
Die Brigg Saratoga, von Neu Pork, mach
te neulich eine Reise von dort nach Savannah,
Georgien, in weniger als drei Tagen.
Die Papiermühle der Herren Scharpleß,
Huskins und Wallace, an der Redstone Creek,
in Fayette Caunty, Pa., ivurde am 28. Octo
ber durch Feuer zerstört. Der ganze Verlust
wird auf nicht viel ,veniger wie H 20,000,000
angeschlagen.
In Neu England sind drei Menschen wahn
sinnig geworden, durch das Anhören von Mil
lers Predigten. Wer hats zu verantworten ?
Die Eisenbahn zwischen Fridrichsburg und
dem Potomakflusse, das letzte Glied in der gro
ßen atlantischen Kette, ist jetzt vollendet.
ln Abwesenheit des Hrn. und der Frau
Stevens, geriet!) deren Wohnhaus im obern
Theile von Luzerne Caunty, Pa,, in Brand und
zwei ihrer Kinder kamen in den Flammen um.
Zwei Brüder, Namens Flanagan, wurden
kürzlich in Cambria Caunty, N. P. des Mor
des von einem gewissen Holder überführt. Als
die Jury ihren Ausspruch berichtete, sprang
Einer der Flanagans aus und erklärte mit sun
kelnden Augen vor der Court, daß er gerächt
werden würde an der Court, Jury und dem
ihn verfolgenden Anwalte.
Die TranSportations Gesellschaften für die
Transportation von Kaufmannsgütern auf un
iern Staatswerken, haben am Samstage ihr«
Operationen für diese Zahrszeit eingestellt.
Buren, von der Ver. Staaten Ar
mee, «Lohn des Er-Presidenten, wurde vorigen
Dienstag in der St. Thomas Kirche in Neu
Pork, getraut, mit der ältesten Tochter des be
rühmten Dr. Mott.
Mathias Schwab, von Cinciimati, baut
jetzt die größte Orgel die jemals in den Der.
Staaten angefertigt wurde. Sie ist für eine
Kirche in Baltimore bestimmt und soll K4OOO
kosten.
Eine heirathslustige Wittwe in der Nähe
von Berlin, in Preussen, die erst 103 Jahr alt
ist, steht aus dem Punkte sich mit einem 70
jährigen Jünglinge zu verheirathen, aber das
Sonderbarste ist daß sie ein Söhnchen hat was
83 Jahr alt ist, mithin 13 Jahr älter wie sein
zukünftiger Papa.
Der Ver. Staaten Marschall arretirte am
21. October einen Er-Richier Jackson, früher
Postmeister zu Bellville, Ohio, auf die Beschul
digung daß er in 1839 die Post beraubt habe,
und brachte ihn nach ColumbuS zum Verhör.
Die Lokofokos sagen, der "alte Coon''sei
todt.—Hüthet euch! er spielt nur Possum.
Schulexamen.— Folgendes Examen fand
kürzlich in einer Pänkee Schule in Main statt,
wo Säm Dolittle presidirender Schulmeister
war:
Gam, geographische Elasse steht auf: Ephra
im wodurch ist der Staat Maine begrenzt?
Ephraim : Er ist begrenzt nördlich durch den
Kennyobscott, nordöstlich durch die Grenzfra
ge, östlich durch Scovy Notia, südlich durch die
chinesische Mauer und westlich durch den Mis
sapissy Fluß.
S- sehr gut—beschreib seinen Boden und
sein Clima.
E. Sein Clima ist sehr gesund und d.er Bo
den sehr kläglich; erzeugt häufige Schwärme
von harbackosen Thieren, genannt Gallynipper.
Sit sind ungefähr so groß wie Täddy'S Wind
mühle, mir Puddingschwänzen, Fensriegel-Bei
nen und können durch eine Feile beissen. Sie
bewohnen die Wälder in Heerde», zerstören ge
wöhnlich das Pflanzenreich auf einige Meilen
in der Runde, sie werden von den Eingebornen
mit Stahlfallen gefangen, für den Zweck der
Auswanderung.
S, Wofür ist der Staat berühmt?
E. Er ist berühm für flachsköpfige Bäbies
und schöne Mädchen, die zur Mieting gehen
uin thierischen Magnetismus zu praktiziren. Es
ist ebenfalls der Geburtsplatz von Mazepy, dem
Mohr der Wildniß.
S. Erellent— waS sind seine Erzeugnisse ?
E.' FlourbärrelS, Bohnen-Puddings, Cod
fisch und Baumwollenhülsen; ebenfalls zehn
penny Nägel, Tafeleisen Puddings und rothe
Flannell-Würste.
S. Exellent; nimm deinen Sitz—du wirst
bald ein Congreßmann werden
Dickens hat eine Menge sei
nes Wertchens über Amerika und die Ame
rikaner nach Neu Dort gesandt, wo es rasen
den ?ll'?«»g findet. O heilige Emfalr.
Verzweifeltes Gefecht mit Räubern.
Äm Sonntage in voriger Woche mach,
ten vier Räuber einen Versuch, die Woh
nung des Capt. T. S. Hart, in Indiana
Taunschip, Allegeny Caunty. Pa., in der
Nacht zu berauben. Sie bewirkten den
Einbruch und packten allerlei werthvolle
Sachen zusammen, als Capt. Hart er
wachte und sich mit einer Doppelflinte u.
zwei Pistolen bewaffnete und durch die
Hinterthür sich vor sein Haus postirte, wo
er die Räuber kaltblütig erwartete. Bald
nachher krochen drei Diebe aus dem Fen
ster auf die Straße, als Cap. Hart ihnen
zurief anzuhalten, oder er würde sie erschie
ßen. Die Kerls beachteten dies jedoch nicht
und versuchten zu entspringen, als Cap.
Hart nach ihnen schoß und einen derselben
stark in die Seite mit Schrot traf.—Die
ser lief einige Schritte und siel ächzend
darnieder. Einer der Diebe versuchte zu
entspringen, wurde jedoch von Cap. Hart
gleichfalls mit einer Pistole getroffen, als
er seinen Cameraden zurief, sich zu weh
ren. Capt. Hart gieng zu einem der Die
be, der ihm auch sogleich eine Pistole prä
sentirte und auf ihn abschloß; da der Ca
pitain jedoch ihm die Pistole wegschlug, als
er eben abdrückte, so gieng ihm der Schuß
durch die linke Hand. Der Dieb ergriff
sodann die Flucht, und nachdem derselbe
ungefähr 50 Schritte von Cap. Hart ent
fernt war, drehte er sich schnell herum und
schoß ein zweites Pistol auf ihn ab. das
ihn aber nur leicht verwundete. Da Cap.
Hart keine geladene Gewehre mehr hatte,
so gab er die Verfolgung auf. Am nach»
sten Morgen fand er zwei Blutspuren, die
bewiesen, daß er wenigstens zwei der Räu
ber schwer verwundet hatte, und man
glaubt, daß sie wohl schwerlich mit dem
Leben davon kommen werden.
Capt. Hart ist völlig überzeugt, daß es
die Absicht der Diebe war. ihn im Hause
zu ermorden und dann daS Haus in Brand
zu setzen, da man eine Quantität Brenig
Materialien fand, nebst Flinten :c.
Vat. Wächter
>»»?
Die Nachlässigkeit unserer Partei.
Die Harrison Demokraten in diesem
Staat haben niemand den Vorwufzu ma
chen daß sie bei der letzten Wahl eine Nie
derlage erlitten haben, als sich selbst.—
Sie hatten den Sieg in Händen, um in
beiden Häusern der Gesetzgebung eine
Mehrheit Demokraten zu erwählen, aber
durch die große Nachläßigkeit an den
Stimmkasten zu gehen wurden sie in eine
große Minorität gebracht, und Taxirung
und Schuldenmachen wird der Erfolg ei?
ner verschwenderischen Loko Foko Gesetz
gebung sein. Um zu zeigen, daß dies der
Fall war wollen wir nur die Stimmen in
einigen Caunties vergleichen, wo wir ent
schiedene Mehrheiten haben. Drei Sena
toren verloren wir in folgenden Distrikten.
Einen in Lancaster und Uork durch 304
Ttimmen, wo wir in 1840 eine Mehrheit
von 3616 hatten '.—Unsere Stimme in
diesem Distrikt war bei der letzten Wahl
bei 5000 weniger als in 1840. Die der
Loko Fokos nur etwal6oo weniger.
In Ehester, Delaware und Montgome
ry verloren wir einen mit 482 Stimmen,
wo wir in 1840 eine Mehrheit von 656
hatten. Unsere Stimme war mehr als
in 1840. Die der Lokos ungefähr 2000.
In Huntingdon, Union, Perry, zc. ver
loren wir einen mit 405 Stimmen, wo wir
in 1840 eine Mehrheit von 1447 hatten.
Wir verloren 13 Glieder des Hauses
der Repräsentanten in folgenden.Caunties
mit nur ganz kleinen Mehrheiten, wo wir
wenn die Harrison Demokraten zur Wahl
gehen, überwältigende Mehrheiten haben,
nämlich : 1 in Dauphin, 1 in Ehester, I in
Franklin, 1 in Bedford, 2 in Adams. 3 in
Union Mifflin und 2 in Mercer Caunty.
Hieraus vernimmt man, daß wir 3 Se
natoren in Distrikten verloren haben, in
welchen wir in 1840 eine Mehrheit von
5719 Stimmen hatten, und in welchem
unsre Stimme ungefähr 12.000 zurück
blieb, während jene der Loko Fokos nur
5000 fehlte. So verhält es sich gleichfalls
mit den 11 angeführten Caunties, wo wir
13 Representanten verloren, blos weil un
sere Freunde zu Hause blieben. Ist dies
nicht unverzeihliche Nachläßigkeit der
Demokraten? ib.
Stellt man einen Vergleich an, zwischen
dem gegenwärtigen zerrütteten Credit un«
seres großen Landes und dem blühenden
Credit anderer Staaten dieser Erde, so
muß man sicherlich zu der Ueberzeugung
gelangen, daß diese für uns so nachtheili-