Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 14, 1842, Image 1

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    MeaÄ i n s, Venn. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPuwe ll e, in der Süd 6r'eu Strasse, Ecke der Cherrn Allcy.V chm' 6 WlrthGaus-Hof^eäe^b^
Aaßrgang 5, gann DAmmer I4Z.
6 " Moimckter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit scbenen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS-Preis ist Ein Tha l c r des Jahrs, welcher in halbjähriaer DorauSbe.
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<i-tatt wird die Zeitung porcofre, geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibt. und Mittheilungen müssen postf re i eingesandt werden.
Parodie auf das Lied : "Es wechseln
die Mauncr so schnell, wie der U'ind."
Es wechseln die Wciber so schnell, wie per
Wind,
Sie brenne» gar leicht, und verlöschen ge
schwind,
Wie Seifenblase», so schimmernd und hell>
Entzückt ihreUeb' n. zerplatzt auch so schnell.
Sie locken so innig, sie locken so süss,
AIS wär' ihre Liebe das Paradies.
Doch wehe dein, der ihren Schwüren traut,
Er hat auf fliegenden Sand gebaut!
Sie flechten, sie weben ein zierliches Gar»,
Und füttern »ndsveise» mit Hoffen n. Harr'»;
Drum fliehet, ihr Männer, die Mädchen
geschwind,
Weil reizende Mädchen Sirenen nur sind.
Sie setzen sich Manche» zum ernstliche» Ziel,
Doch—ist er gefangen, so war es nur Spiel;
Wir sollen gleich Sclaven in Ketten gehn,
Das dnilket die Schönen ein SchöiihcitSlehu.
Auch sind ihre Herzchen mitunter sehr weit,
Sie wechseln die Liebe, wie jegliches Kleid.
O geht mir mit Liebe, mit Mädchengunst!
Die Mädcbcnlicb' ist nur fluchtiger Duust.
Zur Nnterbaltung lind Belehrung.
Eineabeulheuerliche Nacht ui Mexiko.
Ein junger, französischer Bildhauer,
Namens Cayol, der, um seine Kunst aus
zuüben und etwas Geld zu verdienen,
nach Mexico gereis t war, zog mit fünf
oder sechs andern Reisenden von dem al
ten Tenochtitlau nach Vera Cruz, indeß
wie es scheint, nicht auf dem gewohnten
Wege über Puebla; denn obwohl auch die
ser letztere unsicher genug ist, so deutet
doch die Vorsicht, daß sie möglichst sich in
die Tracht gemeiner Spanier kleideten,
darauf hin, daß sie durch ganz verrufene
Gegenden zogen. Mehrere Nächte hat
ten sie schon, eingehüllt in Buffelhäuten,
unter Bäumen, oder am Ufer von Flüs
sen zugebracht und sehnten sich lebhaft
nach einer Posada wäre sie auch noch so
schlecht; auf einmal erblickten sie in der
Ferne ein ziemlich großes, aber höchst ein
faches Gebäude, und steuerten alsbald
darauf los- In dem Hause schien ein
ganzer Nomadenstamm zu wohnen, und
das Durcheinander von Hausthieren jeder
Art, Büffeln, Schweinen, Ziegen. Gestü
gel, zwischen denen da und dort sich Grup
pen von Männern, Weibern und Kinder
zeigten, bot das allerscltsamste Schau
spiel dar. Die Reisenden, von Mattig
keit überwältiget, hatten nichts Eiligeres
zu thun, als sich alsbald auszustrecken
zum Schlafen, der eine auf eine Bank,
der andere auf den Boden. Cayol selbst
hatte den seltsamen Einfall, sich auf einen
massiven hölzernen Tisch zu legen, der in
einer Ecke dieses wunderlichen Carawan
serai's stand.
Dies sollte dem unglücklichen Künstler
schlecht gerathen, denn kaum befand er
sich in der köstlichen horizontalen Lage
und hatte grade die Augen geschlossen,
um sich in süßen Schlummer und die noch
süßeren Träume vom Vaterlande zu wie
gen, als ein wilder rauher Schrei aus der
Tiefe der Hütte ihn veranlaßte, den Kopf
nach jener Richtung zu drehen- Er sah
eine, die entfleischten Arme nach ihm aus
streckende Gestalt, welche einem Gespen
ste sehr ähnlich sah, sich nähern, die man
für halb entseelt hätte halten können,
wenn nicht Zorn und Fanatismus den Au
gen einen unheimlichen Schimmer verlie
hen hätte. Es war der Patriarch des
Stammes, über hundert Jahre alt, hatte
aber nichts von der Majestät, womit Coo
per den allen Häuptling der Schildkrö
tenstämme, in seinem „letzten Mohikaner"
dekleidet. Er war rein abscheulich, und
der gesammte Troß drängte sich, als er
die Verwünschungen vernahm, welche der
Alte mit seiner hohlen, aber von der Wuth
Wer Liberale Beobachter
Und Berks, Montgomery und Schuylkitl Canmies allgemeiner Anzeiger.
belebten Stimme ausstieß, um deu Kunst
ler, der nicht errathen konnte, was die Ur
fache des Tumultes und der schrecklichen
gegen ihn ausgestoßenen Drohungen war.
Er sollte es bald erfahren. Diese Jndi
aner waren allem Anscheine nach, noch
Sonnenanbeter, und der Tisch, auf den
er sich absichtlos gelegt hatte, stellte zu
gleich den Altar und Tempel vor und es
handelte sich darum, ihn für die unwill
kührlich begangene Profanation zu stra
fen-
Einige Minuten lang beklagten sie das
Unheil, und drückten ihren Abscheu vor
dem Verbrechen aus, daß man den Altar
deS welterleuchtenden GotteS zum Felobett
genommen warfen sich dann auf den jun
gen Künstler, schlangen ihm einen Strick
um den Hals und schleppten ihn hinaus,
um ihn an einen Baum zu hängen. Ver
geblich baten seine Reisegefährten, ver
geblich drohten sie mit der Rache Frank
reichs, die Barbaren wollten nichts hören,
und banden ihr Opfer an einen Baum,
Hier begann nun eine Scene, so burlesk
und abscheulich, als man sich etwas den
ken kann. Von der Wuth über die Ent
weihung ihres Gottes gingen die Mexica
ner zur rasendsten Freude über, sich rä
chen zu können. Die tollsten und unzüch
tigsten Tänze wurden um das Opfer her
ausgeführt, welches selbst in seiner gefähr
lichen Lage nicht umhin konnte, die uner
hörten Attitüden, in denen sich seine Hen
ker in ihrer blutdürstigen Freude gefielen,
aufmerksam zu betrachten. Es waren
Rundtänze, die nicht mit den Füßen,
sondern mit dem H ausgeführt
wurden, Männer, um deren Knie und
Brust Samenkapseln getrockneter Früch
te wie angeklebt hingen, und einen Lärm
machten, wie spanische Castagnetten,—
Frauen, die Kinder auf die Schultern
gebunden, welche unter den gewaltsam
sten Vecdrehungen und den heftigsten
Bewegungen ihrer hängenden Brüste mit
den Händen umherwarfen. Ein Greis,
der Musiker der Bande, hielt einen ge
trockneten Kürbis, über den eine starke
Darmseite gespannt war, in der Hand,
und kratzte mit einem Bogen scharfe Tö
ne aus diesem Instrumente hervor, wel
ches das ganze Orchester dieses wahnsin
nigen Balles ausmachte, gegen dessen Un
züchtigkeit Cancan und Cachucha ein fei
erlicher Manuet sind. Das waren die
taumelerregenden Bilder, welche vor den
Augen des jungen KüustlerS herumgau
kelten, den nur ein Wunder retten zu
können schien.
Dies Wunder trat ein : ein Bewohner
der Stadt Mexico, weicheres nicht mit
ansehen konnte, den armen Bildhauer un
ter den Händen dieser Ungeheuer sterben
zu sehen, sprach so energisch zu ihnen,
und malte die Strafe, welche die Thäter
eines so schändlichen Mordes erwartete,
mit so grellen Farben, daß sie ihm endlich,
wenn auch widerstrebend, das Leben schenk
ten, aber ungestraft sollte er nicht entkom
men. Und sie ertheilten ihm ei ne furcht
bare Bastonnade auf die Fußsohlen, eine
Strafmerhode, welche also nicht blos im
Orient zu Hause ist. Seine Reisegefähr
ten banden ihn nun trotz der Fieberhitze,
Welche ihn quälte, ein Maulthier,
und verbanden ihm die Füße mit dem Fell
eines frischgeschlachteten Hammels- Es
siel ihm nicht ein, als er zu Veracruz an
gelangt war, bei seinem Consul zu rekla
miren, und bald nach seiner Herstellung
folgte er wieder seiner Reiselust, um aber
mals die unermeßlichen Länder des ame
rikanischen ContinentS zu durchwandern.
Rettung aus Lebensgefahr
Der Hofrath 5... lag an einem hitzi
gen Fieber schwer darnieder. Sein Arzt
hatte ihm einen besänftigenden Trank ver
schrieben, mit der Anordnung, ihn so
schnell als möglich machen zu lassen.
Er wurde aus der Apotheke geholt, und
"willig zu lobe» und ohne Furcht zu tadeln."
Mieitslaz 14. 1845 Z.
leine Gattin, die neben ihm am Bette saß.
in welchem der Kranke eben einen Anfall
von heftigem FieberprroxiSmuS hatte,
war eben im Begriff, ihm auS der Arz
neiflasche einen Löffel mit dem Trank zu
füllen, als er ihr wüthend die Flasche auS
der Hand riß,. und sie mit den Worten :
„Ich will nicht wie Sokrates sterben!"
auf den Bodcil schleuderte.
Kaum war die Gattin des Hofraths
und daS anwesende Dienstmädchen etwaS
von dem Schrecke, in den dieser Worfall
sie verseht hatte, wieder zur Fassung ge
kommen, s',' trat mit großer Hast ein Bur
sche aus der Apotheke ins Ammer, erbat
sich die für eii'en andern Patienten be
stimmte und verwcchselte Arznei aus, und
brachte dagegen den für den Hofrath ver
schriebenen Trank.
ES ergab sich nachher, das; wenn der
Hofrath einige Löffel ans dieser von ihm
zertrümmerten Flasche genommen hätte,
er unfehlbar hätte sterben müssen. So
waltet oft eine unsia lbarr Hand über
daS Schicksal der kurzsichtigen Staubge
bornen.
Der V a ck st a g s w i n d.
Weil derselbe von hinten seitüivärts ü
ber daS Schiff hinstreicht, ist er der aller
günstigste. AlleS kommt demnach auf die
Richtung deS SchiffeS an. Steuert man
z. B. nach Nordost und der Wind ist
Südwest, so hat man den herlichsten Back
stagSwind, den man sich wünschen kann.
Ein anderes Schiff hingegen, daS den um.
gekehrten CurS zu halten hat, kämpft
mit dem heftigsten Gegenwinde- Kauf
fahrer legen bei Backstagswinde einige
Meilen in der Stunde zurück. Die Ur
sache ist, weil man Segel über Segel bei
setzen kann. Das Schiff fliegt dann mit
besonderm Brausen, in völlig gerader
Richtung und von keiner Welle erreicht,
über daS Meer dahin- Aber auf beiden
Seiten bildet sich eine ungeheure Schaum
bahn, die bei Nacht wie magisches Feuer
glänzt.
Natu r in erkwürdigket t.
In der Gegend von Augsburg ward im
Herbste 1819 eine Fichte umgehauen.
Der Stamm derselben war äußerst dick;
auS den Ringen ergab sich, daß der Baum
an hundert und fünfzig Jahre alt war.
Bei der Fällung desselben fand man mit
ten darin einen an der Wurzel abgefaul
ten, und bis zu drittehalb Fuß abgehaue
nen alten Fichtenstock. Er war äußerst
harzig und machte gleichsam einen Theil
des Baumkernes aus. Seitdem kam der
selbe in den Besitz des Herrn Apothekers
Leypold zu Augsburg-
Eine Kitt d?r lcicbe.
Eine Dame in Assumption wurde von
einem Kinde entbunden, das blaue Augen
hatte ein Wunder in Paraguay, und
sie glaubte deshalb, es habe besondere An
sprüche auf die Engländer- Sie ließ ei
nen Engländer, der sich lange in Para
guay aufhielt, zu sich rufen und sagte
ihm, weil das Kind, ein Mädchen, blaue
Augen habe, so wünsche sie, daß er das
selbe aus der 'Taufe hebe- Der Englän
der konnte dieses nicht abschlagen: drei
Monate später fand eine ganz andere
Scene in der Familie statt. Der Eng
länder wurde eines Abends dahin einge
laden, um Theil an einer kleinen Unter
haltung zu nehmen. Er ging und refe
rirt: In dem Zimmer befanden sich (lei
ste aller Art, alte dickeDamen und schmäch
tige Mädchen, Mönche und junge Stu
her. Freunde und bekannte in Menge,
so wie eine große Anzahl von Sklavinnen,
die zu den Füssen ihrer Herrinnen saßen.
Ein halbes Dutzend Sklaven reichte fort
während Cigarren, Thee, Backwerk und
Wein herum und das Zimmer hüllte sich
bald in eine dichte Rauchwolke- Am o
bern Ende des Zimmers brannten große
Wachskerzen auf Leuchtern von geschnitz
tem und vergoldetem Holze. Auf einem
Thron dagegen stand ein kleiner Sarg,
der, wie der Thron mit einer Menge
künstlicher Blumen verziert, während die
Wand in der Nähe mit reichem Brocat
verhangen war. Ueber dem Kopf des
SargeS sah man ein massives Crucisir
und in dem Sarge lag, im höchsten Gra
de geschmückt, der Leichnam meiner klei
nen Pathe. Sobald die Mutter, die Frau
vom Hause, mich erblickte, kam sie schnell
und lächelnd auf mich zu und sagte - "Ge
vatter, eS freut mich, daß Sie gekommen
sind, kommen Sie und sehen Sie den En
gel" „Aber," fragte ich unterwegs, „sind
Sie den nicht über den Verlust des Kin
des betrübt?" —"Betrübt!" entgegne
te die Frau, /'warum sollte ich denn be
trübt sein? Ist Ihre kleine Pathe nicht
ein Engel geworden? Wißt Ihr Ketzer
nicht, daß diesen der Himmel gehört?
Warum sollte ich also betrübt sein ? Es
thut mir nur leid, daß Sie keine Pathe
mehr in meiner Familie haben, aber Sie
müssen bei dem nächsten wieder Gevatter
stehen und dann ist alles wieder gut.^
General Jacksons Geldstrafe.
Eine Bill, welche verfügte, daß dem
General Jackson der Betrag von der Geld
buße von 10s)l) Thalern, die ihm in 1815
von dem Richter Hall in Louisiana auf
erlegt wurde, wieder zurück bezahlt wer
den sollte, ist im Senat der Vereinigten
Staaten durch die Stimmen der Lokofo
kos verworfen worden. Herr Presto»,
ein Whig Senator, hielt eine sehr be
geisterte Rede zu Gunsten der Zurückbe
zahlung des Geldes an den General; doch
suchen jetzt die Lokofoko Zeitungen mit ih
rer gewöhnlichen Verdrehung der Wahr
heit die Schuld von der Verwerfung der
Bill auf die Whigs zu werfen. Der Zweck,
wozu diese Sache gerade zur jetzigen Zeit
von den Lokofokos vor den Congreß ge
bracht wurde, ist nur zu augenscheinlich,
politisches Capital aus der Sache zu ma
chen. Während der ganzen Zeit von Hrn.
Van Burens Administration hatten die
Lokos eine Mehrheit in beiden Häusern
des Congresses, und es wäre in ihrer Ge
walt gewesen zu irgend einer Zeit eine
Bill für die Zurückbezahlung der Geldbu
ße zu passiren. Es ist daher ihrer eige
nen Nachlüssigkeit zuzuschreiben, daß die
ses nicht schon längst geschehen ist. Nach
dein der alte Held aber keine Aemter mehr
zu vergeben hatte zur Belohnung ihrer
A nhänglichkeit, scheinen sie sich nichts mehr
um ihn bekümmert zu haben. Nach der
furchtbaren Niederlage, welche ihre Par
tei in dem Wahlfeldzuge von 181 t) erlit
ten hat, scheinen sie jedoch die Ueberzeu
gung bekommen zu haben, daß der Name
und die Popularität des "alten Hickory''
unumgänglich nothwendig ist, um ihnen
wieder auf die Beine zu helfen ; daher ist
ihre Dankbarkeit gegen ihn auf einmal
wieder erwacht, und sie suchen jetzt in Be
zug auf die Zurückerstattung der ihm vor
mehr als fünf und zwanzig Jahren auf
erlegten Geldstrafe eine falsche Streitfra
ge vor das Volk zu bringen, in der Erwar
tung, daß sie im Stande sein werden, die
Gefühle des Volks dadurch aufzuregen
und denselben eine für die Lokofoko Par
tei günstige Wendung zu geben. sL. V'frd.
In Windham Co. Ct. wurde neulich
eine ungewöhnliche Reihe von Verbrechen
entdeckt. Ein sehr geachteter Einwohner
von Woodstock, Namens Mason, starb
kürzlich und sein Leichnam wurde von ei
ner sehr großen Menge von Leuten zu
Grabe begleitet- Kaum war das Grab
geleite zurückgekehrt, als einer der Theil
nehmer, Herr Carpenter, einen Brief
von dem Vorsteher der Thomson Bank
erhielt, worin ihm angezeigt wurde, daß
ein Wechsel, der von dem Verstorbenen
gezogen und von Carpenter indossirt. mit
Protest zurückgeschickt sei- Der Letztere
reiste sogleich zu der Bank und überzeug-
4l.
te sich durch Ansicht des Originalwechsels
daß seine Unterschrift nachgemacht sei.
Diese Entdeckung veranlaßte die Bankbe
amten, sogleich alle übrigen Papiere deS
Verstorbenen, welche sich in den Händen
der Bank befanden, zu untersuchen, und
eS fand sich, daß die Bank verfälschte Pa»
piere zu dem Belaufe von 8000 Doli, von
ihm in Händen hatte. Später fand sich
daß die Brocklyn Van? ebenfalls 8000
Doll. in solchen Papieren, die South»
bridge Bank 3000 Doll. und die Chipa«
chet Bank 500 Doll- davon in Händen
haben. Allein die Banken leiden durch
diese Betrügereien nicht am schlimmsten.
Der Verstorbene hatte in Woodstock al
lein über 20,000 Doll. Schulden, welche
meist aus Darlehen von armen Leuten
herrührten, von Wittwen. Vormündern
u. s. w., die, da er den Ruf eines reichen
und rechtlichen Mannes genoß, ihr Geld
in seinen Händen sichrer glaubten, als in
den Banken. Sein Nachlaß wird kaum
den zehnten Theil so viel ausmachen, wie
seine Schulden, und der Verstorbene ist
gerade noch zur rechten Zeit aus der Welt
gegangen. Freiheits Freund.
Buffalo deu Elsten Mai.
Ein Deutscher, Namens Peter Pfohl,
der sich als Arbeiter auf dem Dampfboote
Constitution befand, ist vorige Woche in
der Nähe von Canneaut über Bord gefal
len und ertrunken- Die großen Wellen
hatten einige Bretter in der Nahe des
Rades weggerissen, und man vermuthet,
daß er, da es sehr dunkel war. durch eine
dadurch verursachte Oeffnung in den See
gestürzt sei- Er war 20 Jahre alt, und
hat Verwandte in hiesiger Stadt.
Weltbürger.
Ein Heldenfresser.
Ein englischer Matrose kam vor Kurzem
in ein Gewächshaus, und sah daselbst die
schönsten Zwiebeln in Töpfen. Matro»
sen ist nichts lieber als rohe Zwiebeln;
unser Tar setzte sich also, und aß in aller
Gemüthlichkeit zwei, drei, vier und fünf
von den Zwiebeln. Der Gärtner kam,
und sah mit Schrecken, welche Verhee
rung der Tar unter seinen Tulpenzwie
beln angerichtet hatte. Gott im Him
mel'. rief er aus : den großen Alexander !
und den Herzog von Marlborough!— ich
bin ein ruinirter Mann, der Kerl hat just
für 100 Guineen Helden gefressen.
"Mamme! Mamme!"
„Was Witt ? Thomas."
"Habt Ihr nett zum Tät g'sagt: daß
der Butscher Bill unser Säl karesirt?"
„Ei Bube, wie schwätzt du dann. Er
kommt just, sie als e'mol zu sehne."
"Well, Ihr thun aber besser, und stopt
sell, denn just alleweil, do in der großen
Stub, Hot der Bill der Sül ins Maul ge
bissen ja, sell hat er gethan, ich Hab'S
gesehne."
„Da, Thomas, hast 'n Cent, geh und
kauf dir en Lebkuchen, und dann magst
geh'n und spielen. Ei, Ei! was die Kle
ne doch schon Augeh hä'n, für Alles zu
sehne."
PittSburg den 20. Mai,, 1842
Es befinden sich gegenwärtig mehrere wer«
ikanische Kaufleute hlcr hei Herrn Capt.
Herbst, welche beabsichtigen Wagen, Pfer
degeschirr ?c. für den Handel nach Saura
Fee zu taufe». Sie sollen ungefähr l 3l),00ll
Thaler in Silber uud Gold bei sich haben,
was natürlich unsern gnten Pittsburgeri»
nicht wenig »n die Augen leuchtet. —(Fr. Fr.
Selbst m o r d. Am letzten Samstaz
erhieng sich eine Tochtcr des Hrn. Heinrich
Neeff, von Rockhill Taunschip. BuckS Taun
tv. Sie wurde erst vor einigen Wochen
mit einem jungen Mann, Namens Wanne»
inachcr, (wie wir berichtet wurden) verehe
licht. Traurig ist es lmmer wenn solche Fäl
le sich ereignen, indessen sind nicht All» stark
genug, die Schicksalsstösse auf ei» seynsüch«
tiges Herz auszuhalten. B Fecund.